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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Gerade vom Krebs meiner Mutter erfahren


16.07.2002, 22:57
Ich habe gerade erfahren, dass meine Mutter Krebs hat. Allerdings wissen die Ärzte noch nicht in welchem Stadium der Krebs ist oder auch nicht wo er überall zu finden ist. Ich bin total niedergeschlagen und meine Mutter möchte mich Morgen sehen und mit mir sprechen.
Wie verhalte ich mich bloß, wo ich doch auch so traurig bin und ihr doch Hoffnung geben möchte
Wo kann ich mehr zum Thema lesen????
Meine MUtter ist ein typ, der sich leider schnell aufgibt und viel Hilfe braucht. Sie hat 5 Kinder allein groß gezogen, viel erlebt und überlebt, aber langsam wird ihr alles zu viel. Hat man mit 60 noch gute Chancen den Krebs zu besiegen???
Danke an Euch für Antworten

16.07.2002, 23:47
Hallo Heiko,
Es tut mir für euch sehr leid, das deine Mutter nun auch noch nach all dem erlebten gegen den Krebskämpfen muß.
Kann dir nur denn Rat geben , sei bei ihr und unterstütze deine Mutter allein schon durch dein dasein.
Ferner ist wichtiger als alles lesen, das du dich mit deiner Mutter zusammen erstmal um folgened Punkte kümmerst : wie lautet die Diagnose , versteht deine Mutter und du die Diagnose, wenn nicht erklären lassen,
Ferner wie soll der weitere Werdegang seitens der Klinik aussehen , ist eine OP geplant, ist danach eine Chemotheraphie geplant???, Ist die Klinik in der ihr seit für das Karzinom die richtige?? d.h.haben die schon mehrfach diese Art des Karzinoms operiert???.Wie soll der zeitliche Ablauf des ganzen aussehen??.
Ist leider etwas in Kurzfassung aber es ist das wichtigste nach deinem ''dasein'' was du für und mit deiner Mutter tun kannst.Solltest du Fragen haben frage hier immer und jederzeit.!

Ganz lieb Grüße an euch alle
besonders an deine Mutter

Günter Quecke
webmaster@ovarialkarzinom.org

17.07.2002, 17:43
Vielen Dank für die Antwort Günter!
Ich war jetzt bei meiner Mutter und hatte die Gelegenheit ohne meine Mutter den Arzt sprechen zu können. Obwohl noch nicht alle Ergebnisse zusammengeführt sind und auch noch nicht die Krebsart bekannt ist (man weiß allerdings das er bösartig ist)habe ich schon folgende katastrophale Antwort bekommen. Der Bauchbereich ist befallen und die Eierstöcke. Eine Operation wird schon jetzt ausgeschlossen und man wird eine Chemo machen. Welche Chemo ist noch nicht klar, da man noch nicht die Krebsart kennt. Durch die Chemo wird der Krebs nicht gestoppt oder ausgeschaltet werden, sondern nur in seinem Wachstum verlangsamt. Man gibt Ihr 2 Monate bis 1,5 jahre noch zu leben.
Meine Fragen: Ist eine solche Zeitdiagnose, wo man angeblich noch nicht alle Ergebnisse kennt,überhaupt möglich und woher weiß man, dass der Krebs nicht mehr besiegbar ist?? Am Montag haben Sie alle entgültigen Ergenisse vorlegen. Sollte man das Zeitausmaß meiner Mutter überhaupt mitteilen? Sollte ich meine 4 älteren geschwister überhaupt vor Montag informieren? Vielleicht ändert sich ja noch was????!!!!!

danke Heiko

17.07.2002, 20:19
Hallo Heiko,
ich kann dich und deine Sorgen so gut verstehen.
Meine Mutter ist auch an Eierstockkrebs erkrankt. Die Diagnose wurde im Mai gemacht. Seitdem liegt sie im Krankenhaus, der krebs wurde zwar operiert in einer sehr langen Op, trotzdem konnte man nicht alles entfernen und der krebs hat auch schon Metastasen in den Darm gestreut, dadurch hat sie jetzt auch einen künstlichen Darmausgang. Die erste Chemo hat sie hinter sich. Meine Mama ist 67 und wir wissen auch alle nicht, wie es weitergehen soll.
Ich kann dir nur eines sagen, gib die Hoffnung nicht auf, obwohl es verdammt hart ist, immer positiv zu denken.
Ich würde auch erst mal den Montag abwarten und dann nochmal die Ärzte fragen, was sie gedenken zu tun.

Sei einfach nur da für deine Mutter und man kann einfach nur abwarten.
Viel Kraft und Stehvermögen wünsch ich dir
Liebe Grüße Sonja

17.07.2002, 20:27
Hallo Heiko,
ich finde es gut, daß Du Dich für Deine Mutter hier informierst. Was Du schreibst, deutet sehr auf einen Eierstockkrebs hin, der sich im Bauchraum schon ausgebreitet hat. Ich habe selbst Eierstockkrebs in fortgeschrittenem Stadium, bin im Januar und im März 2002 operiert worden, habe danach die erste Chemotherapie absolviert, und die zweite schließt sich vermutlich jetzt an. Mir hat es am Anfang sehr geholfen, daß sich meine Verwandten über den Krebs und die Behandlungsmöglichkeiten informiert und mich mit Informationen versorgt haben. Dadurch konnte ich die Krankheit mit ihren Erscheinungen besser verstehen, die Angst vor dem Ungewissen abbauen und letztlich die Therapie, von der ich überzeugt war, besser verkraften. Was mich absolut in die Tiefe gerissen hat, war Unehrlichkeit von Ärzten. Die Hoffnungen, die ich auf diesen Unwahrheiten aufgebaut habe, mußte ich umso schmerzvoller begraben. Ich habe die Behandlung dann bei Ärzten fortgesetzt, denen ich vertrauen konnte.

Mir haben auch die Erfahrungsberichte Betroffener hier im Forum sehr geholfen. Wenn Du sie liest, kannst Du Deiner Mutter ja von den positiven Beispielen erzählen, die es ja ungelogen wirklich gibt. Wenn Du Dich mit den medizinischen Details befaßt, kannst Du sie als Vertrauensperson Deiner Mutter besser erklären.

Über Fragen zur Lebenszeit zu spekulieren ist schwierig. Eine sichere Antwort darauf gibt es nicht, sondern Statistiken, die sich aus vielen Einzelschicksalen zusammensetzen. Von den Betroffenen haben einige deutlich länger und andere kürzer überlebt. Durch die Therapie gewinnt man auf jeden Fall Lebenszeit. Und es wäre schade, wenn man die Gegenwart wegen der Zukunftssorgen nicht mehr nutzen kann. So leicht fällt mir das leider auch nicht. Aber ich versuche es, so zu leben. Auch wenn Dir der Arzt einen Zeitraum genannt hat, geht es dabei "nur" um eine Wahrscheinlichkeit und nicht Gewißheit.

Zur weiteren Behandlung kann ich nur dick unterstreichen, was Günter geschrieben hat. Die Klinik, in der sich Deine Mutter behandeln läßt, sollte unbedingt Erfahrung mit der Krebsbehandlung haben. Ansonsten wäre ein Wechsel anzuraten. Ich wurde zuerst in einem Kreiskrankenhaus operiert und sollte mit einer Chemotherapie (Cyclophosphamid/Carboplatin)behandelt werden, die für dieses Tumorstadium seit Jahren nicht mehr der Standard ist, weil die Kombination Paclitaxel/Carboplatin wirkungsvoller, aber teurer, ist. Bei der ersten Operation ist noch eine ganze Menge Tumorgewebe dringeblieben, das sich schon drei Wochen nach der Operation schmerzhaft bemerkbar machte. In unserem Uniklinikum wurde ich nochmals operiert und mit der gängigen Chemotherapie weiterbehandelt. Die erste Zeit war zwar schwierig, aber ich habe in den letzten Monaten auch viele, viele gute Tage mit Verwandten und Freunden gehabt, bin viel gewandert, habe Theater und Kino besucht und habe gefeiert.

Die Verwandten würde ich schon informieren. Bei mir hat die Familie sehr positiv reagiert und ist enger zusammengerückt. Auch für Dich könnte die Information Deiner Geschwister eine Unterstützung sein.

Zum Abschluß: Es hat mir unendlich viel geholfen, daß meine Kinder für mich da waren, daß ich im Krankenhaus nicht allein war, daß ich mit ihnen über meine Sorgen und Ängste reden konnte und daß sie mich nach den OPs dabei unterstützt haben, wieder mobil zu werden.
Alles Gute für Deine Mutter, viel Kraft für Dich und liebe Grüße an Euch!!!

Claudia

17.07.2002, 21:08
Hallo Claudia!!!!
Ich muß leider immer so viel weinen und der seelische Schmerz tut so unendlich weh. Wenn ich Dich richtig verstanden habe, hat Ehrlichkeit Dir sehr viel weiter geholfen, als nicht zu wissen, wie es um Dich steht. Ich überlege nämlich dem Arzt zu verbieten über irgendwelche Lebenszeiträume vor meiner Mutter zu spekulieren.
Wie siehst Du das??? Da die Klinik kein ausgewiesener Krebsspezialist ist, stellt sich die Frage, ob wir eine Verlegung in eine Klinik mit Krebsabteilung verlangen können?? Vielleicht weiß zu diesem Thema jemand etwas. Ich werde jedenfalls immer für meine Mutter da sein und hoffe mit Ihr auch noch einiges unternehmen zu können. Ich glaube man lebt diese Beziehung jetzt viel intensiver und möchte am liebsten jeden Tag mit ihr sprechen und sie sehen.
Ich habe hier im Forum schon sehr viel gelesen auch von Krebserkrankten bei denen der Krebs schon gestreut hat. Diese Krebskranken wurde teilweise trotzdem noch operiert, Ich rechne also damit, dass der Krebs bei meiner Mutter schon sehr weit ist, wenn sie eine Operation fast ausschließen. Vielleicht mach ich mich auch nur verrückt.

Danke an Alle
Heiko

17.07.2002, 21:53
Hallo Sonja!!
Ich wünsche Dir deiner Mutter alles, alles Gute. Nei hätte ich gedacht, dass dieses Thema auch mich einmal so nah erreicht. Eben haben meine Geschwister bei mir angerufen und wollten wissen was der Arzt gesag hat. Ich habe Ihnen alles erzählt, nur nicht die Sache mit der Lebenserwartung meiner Mutter. Ich denke Sie sollten noch einige Zeit davon verschont bleiben.
Sonntag wollen wir alle zusammen unsere Mutter für einige Stunden aus dem Krankenhaus holen und zusammen ein wenig Ablenkung haben.

17.07.2002, 23:05
Hallo Heiko,
das mit dem Verbieten ist so eine Sache,solltest dir genau überlegen was du da anzettelst. Denn rechtlich gesehen steht es dir nicht zu den Ärzten etwas zu verbieten außer du bist ihr Vormund???.
Außerdem ist etwas was auf Lügen aufbaut in dieser Situation für alle Beteiligten ein sehr doppelschneidiges Unterfangen.
Deine Mutter hat ein recht auf volle Auskunft wenn Sie es dann will.
Die Frage ist nur was ist diese Auskunft wert, und da kann ich dir getrost sagen,das was ich bisher von dir gehört habe kannst du getrost in die Tonne tretten(mal klar ausgedrückt).Es gibt keinen Onkologen der sich mit dem Ovarialkarzinom (Eierstockkrebs) egal welcher Art beschäftigt , sich anmassen würde vor einer OP und auch danach den LIEBEN HERRGOTT zu spielen.
Da kein Ov-ca spezalist vorhanden scheint RAUS aus der Klink und in ein Tumorzentrum was operativ!!! sich mit dem Ov-ca täglich auseinandersetzt.
Da ich selber noch dabei bin eine Datenbank dieser Zentren aufzubauen mußt du woanders gucken unter folgendem link wirst du fündig:

AKKK - Arbeitgruppe zur Koordination klinischer Krebsregister
http://www.med.uni-giessen.de/~akkk/.

Noch etwas zum Ablauf beim Ov-ca. es wird fast immer eine OP gemacht solange auch nur der Hauch einer Chance besteht die Tumormasse zu minimieren und auch um überhaupt erfassbare Werte über das Tumorstadium zu erhalten.
Da deine Muuter noch sehr mobil scheint, zweifle ich etwas an der Aussage der Ärzte und auch daran wie Sie denn Grad ihrer Metastisierung festgestellt haben wollen per Ulltraschall oder CT oder wie??? alles sehr unwahrscheinlich, wenn du bedenkst das Metastasen beim Ov-ca im mm-Bereich anfangen.
Es gibt leider auch hier Ausnahmen von der Regel und dort wäre es so das mann die Patientin öffnet und dann gleich wieder zumacht aber dann gibt es auch wegen der total Katastrophalen Entwicklung keine Chemo mehr da eine Lebensverlängernde Massnahme (palliativ) mit Chemo zuungunsten der Lebenqualität steht im Bezug auf die dann tatsächlich noch verbleibende Zeit bis die kritische Tumormasse erreicht ist. Aber ich habe wärend denn 3,3 Jahren des Kampfes mit meiner Frau gegen diese intelligente ScheißZelle nie so einen Fall erlebt und glaub mir wir haben verflucht alles erlebt.
So und nun noch mal zur Wahrheit wie Claudia schon schreibt bleibt ein altes Sprichwort welches im Guten wie im schlechten sich doch immer bewarheitet:EHRLICHKEIT WÄRT AM LÄNGSTEN.
(jaja ich weiß ist etwas abgewandelt aber hoffe du weißt was ich meine).

Okay wieder mal kurz wenn Fragen leg los!!??!!

Ganz liebe Grüße an euch alle, besonders an deine Mutter

Günter Quecke
webmaster@ovarialkarzinom.org

17.07.2002, 23:22
Mensch Günter!!
Vielen Dank für die schnellen Antworten, die man hier erhält. Hilft mir sehr weiter. Ich war auch geschockt, wie man mir auf einmal so eine Lebenserwartung präsentieren kann. Natürlich soll meine Mutter alles erfahren und ich will und kann auch nicht über sie bestimmen. Nur habe ich das Gefühl ihr besser nicht zu sagen, welche Lebenserwartung sie laut des Arztes hat, damit sie nicht ihren Optimismus verliert.
Ich werde noch bis Freitag/Montag auf die entgültige Analyse warten, aber schaue mich auch schon nach anderen Spezialisten um. Bisher aben Sie Ultraschall, CT, Magenspiegelung, Punktieren und Blutkontrolle gemacht.
Es wundert mich auch, jetzt schon solche Prognoseansätze zu bekommen, obwohl sie zum Beispiel noch nicht das ergebnis der eingeschickten gewebeproben haben.
Vielen, vielen dank für die Hilfe und ich sehe mich auch erst am Anfang meine Informationsaufnahme zu diesem thema. hab mir jedenfalls deine Antwort ausgedrückt und nutze diese um weitere Fragen zu stellen.
Danke
Meine Mutter ist auch noch sehr mobil, hat nur ein Unwohlsein wegen des Wassers im Bauch (ist schon weniger geworden durch Wassertabletten)und kann sonst noch mit mir oder auch alleine Spaziergänge machen, in die cafeteria gehen usw..
Muß man eigentlich vor dem Krebskranken immer den Starken spielen oder darf man auch mal losweinen???
Ich könnte ständig weinen!!
Gute Nacht

18.07.2002, 13:13
Hallo Heiko,
es gibt einen alten Spruch der heißt: Sage immer die Wahrheit, aber Du mußt nicht immer alles sagen.
Ich bin ebenfalls Angehöriger einer Betroffenen und habe die gleichen Stunden wie Du erlebt.
Der meine Frau behandelnde Chirug wollte über die Prognose ( voraussichtliche Entwicklung der Krankheit) auch keine Aussage treffen. Und das war ehrlich und vernünftig. Es sagte, wenn man einen Durchschnittswert nennt, muß man auch Werte darüber und darunter zulassen. Und das "darüber" gibt Hoffnung und die Hoffnung hilft dem Patienten und uns.
Was die Claudia hier schrieb, hat mir meine Frau auch bestätigt. Du mußt Dich informieren und Deiner Mutter alles darüber sagen. Unwissenheit macht Angst! Deine Mutter ist jetzt sicher nicht in der Lage, sich im Net zu informieren. Sie ist mit sich selbst beschäftigt. Das muß Du für sie tun und beschaffe Ihr ein paar Bücher von Betroffenen, die es überlebt haben.

Andreas

18.07.2002, 16:50
Hallo Andreas!!
Habe Ihr gerade ein Buch zum Thema gekauft. Meine Mutter hat am Telefon gesagt, dass die Ärzte jetzt ihr Herz untersucht haben. Da ist aber alles bestens. Vielleicht doch Vorbereitung auf eine Behandlung??????
Danke Dir Andreas

Heiko

18.07.2002, 22:03
Morgen gibt es jetzt entgültig die Ergebnisse. Ich habe mir alle Dinge die ich Fragen soll und wissen muß (nur mit eurer Hilfe hab ich es geschafft) aufgeschrieben und werde dann berichten.
Hoffentlich habe ich mich vor meiner Mutter im Griff und hoffentlich kann Sie das Ergebnis, wie es auch immer aussehen mag, einigermaßen ertragen. Ich danke Euch allen
Heiko

20.07.2002, 08:42
Guten Morgen!!
Wir haben weitere Einzelheiten erfahren: meine Muter hat Bauchfellkrebs und der Primärtumor kann nicht identifiziert werden. Eine Op wird ausgeschlossen, weil sich auf dem Bauchfell schon zu viele Metastasen gebildet haben. Man macht am Montag noch eine Darmspiegelung und will jetzt so schnell wie möglich die Krebsart bestimmen. Danach beginnt die Chemo.
Ich komme immer noch nicht damit klar, dass der Krebs angeblich nicht einmal mehr gestoppt werden kann, sondern nur noch verlangsamt wird, Weiterhin bleiben die Ärzte beim Zeitfenster 2 Monate bis 2 Jahre, obwohl Sie aktuell noch total schmerzfrei ist und alles machen kann.
Warum kann man diesen beschissenen Bauchfellkrebs nicht wegoperieren?
Wie kann man an Spezialisten für diesen besonderen Krebs kommen?
Mein Hausarzt sagt, ich muß mich damit abfinden, dass meine Mutter sterbenskrank ist und soll jeden Tag mit Ihr genießen. Ich kämpfe trotzdem weiter und hoffe Sie gibt selber die Hoffnung nicht auf.
Gruß an Alle

Helene
20.07.2002, 11:56
Lieber Heiko,

heute habe ich Jahrestag. Heute auf den Tag genau vor vier Jahren wurde bei mir die Diagnose gestellt. Entgegen der Prognose lebe ich immer noch, und das bei guter Lebensqualität und schmerzfrei.

Ich bin ein sehr hartnäckiger Mensch und habe den behandelnden Ärzten immer wieder Paroli geboten und trotzdem weitergemacht. Wenn ich Deine Mutter wäre, ich würde mir auf jeden Fall noch eine zusätzliche zweite Meinung in einer anderen Klinik oder bei einem niedergelassenen Onkologen einholen.

Ich wünsche Dir und Deiner Mutter weiterhin viel Kraft und Mut.

Liebe Grüße
Helene

20.07.2002, 20:03
Liebe Heiko
bitte gebt nicht so schnell auf.
Vielleicht gibt es doch noch Hoffnung.
Alles Gute Sonja

21.07.2002, 13:08
Hallo Ihr Lieben!!!
Wir werden uns auf alle Fälle eine zweite Meinung einholen in einem anderen Krankenhaus. Dafür habe ich schon private Kontakte geknüpft und kann in der nächsten Woche jederzeit mit den Unterlagen in das andere Krankenhaus kommen.
Vielen Dank für die tröstenden Worte.
Helene ich werde Dich als Beispiel bringen (habe viel von der gelesen)und hoffe meine Mutter kämpft so wie du es tust.
Hatte man Dir eigentlich die noch zu erwartende Lebenswahrscheinlichkeit mitgeteilt????
Meine Geschwister und ich grübeln immer noch darüber, ob man meiner Mutter wirklich sagen soll, wie lange sie noch zu leben hat.
Nächste Woche wissen wir die genaue Krebsart (hoffentlich). Man hat uns aber auch gesagt, dass man bei 5-10% den Primärtumor nicht mehr erkennen kann. Hoffentlich finden Sie diesen scheiß Primärtumoa und bekämpfen ihn.
Bis dann
Heiko

21.07.2002, 13:10
Ach noch was: Mein Hausarzt hat mir gesagt ich soll jetzt bloß keinen Quacksalbern zuhören und an diese glauben. Habe im Internet aber etwas über die "Neue Medizin" gelesen und Heilung ohne Chemo.
Hat sich jemand damit beschäftigt????????????????????

Helene
21.07.2002, 15:19
Lieber Heiko,

vor drei Jahren (im Juli 1999) wurde ich wegen eines Rezidivs operiert. Genauer gesagt, ich wurde aufgeschnitten und gleich wieder zugenäht. Genauso plump, wie ich das hier und jetzt ausdrücke, ja genauso hat man es mir und meinem Mann mitgeteilt, als ich aus der Narkose erwachte. Auf meine hartnäckigen Fragen sagte man uns, ich hätte noch ca. 1 ½ Jahre zu leben. Wenn ich jetzt richtig nachrechne, dann lebe ich also schon doppelt so lange als prognostiziert, und mir geht es immer noch gut. Klar, ich habe inzwischen einen künstlichen Darmausgang, lebe mit der Chemo und bin von ihr abhängig. Aber ich habe noch immer soviel an Lebensqualität und Freude am Leben, dass ich überhaupt keinen Bock drauf verspüre aufzugeben. Vor allem die Unterstützung meines Mannes, meiner Verwandten und einiger weniger verbliebenen Freunde geben mir sehr viel. Im Mai habe ich mit meinem Mann eine wunderschöne Reise nach Norwegen gemacht und zwar ohne irgendwelche körperlichen Probleme, sogar meinen Trolly habe ich ganz alleine durch die Gegend geschoben; ja auch so etwas ist möglich, auch dann wenn man chronisch krank ist.

Zu Deiner Frage nach der Neuen Medizin. Als ich einmal zufällig auf deren Internetseite gelandet bin, da ist mir regelrecht schlecht geworden. Ich halte das für absolute Scharlatanerie, Geldmacherei und Volksverdummung; und jeder der seine fünf Sinne noch beieinander hat, sollte m. M. nach die Finger davon lassen.

Liebe Grüße an Dich und Deine Mutter (ich drück die Daumen)

Helene

Ruby
21.07.2002, 17:28
Lieber Heiko!
Bitte lass die Finger weg von dieser sogenannten Neuen Medizin! Ich hab mich mal eingehend auf deren Seiten umgesehen und bin nun der Meinung daß es sich um reine Geldmacherei handelt! Dieser Dr. Hamer, der ja der Kopf des ganzen ist, hat man hier in Deutschland verboten zu praktizieren.
Ich bin selber Betroffen, habe OP´s und auch Chemo hinter mir, mir geht es wieder gut, und ich denke mal, wenn ich diesem Hamer in die Finger gefallen wäre, wäre ich jetzt tot.
Ich schliesse mich also auch Helenes Meinung an, sie meint auch dasselbe über diese "Neue Medizin".
Liebe Grüße, besonders an Deine Mutter
Ruby

Bluebird
22.07.2002, 18:34
Lieber Heiko,
Helene und Ruby haben da 100% Recht. Lass bitte die Hände weg von der sog. "Neuen Medizin". Es ist nur der Versuch, dem Krebspatienten das letzte Geld aus der Tasche zu ziehen.
Mit der Angst wollen sie den Krebskranken ihre "Irrlehren" teuer verkaufen.

Gruß
Bluebird

22.07.2002, 20:54
Hallo Ihr Lieben!!
Vielen Dank für die Infos zu dem Thema. Damit hat sich das Ganze auch schon wieder für mich erledigt. Heute war ein toller Tag für meine Mutter. Sie hatte eine Darmspiegelung, vor der Sie mächtige Angst hatte. Die hat Sie gut überstanden und vor allem hat man nichts gefunden. Sie war super drauf, hat Scherze gemacht und ist endlich wieder in einem Stimmungshoch.
Vielen Dank für eure Berichte. Toll wir Ihr das alles wegsteckt. Ihr werdet meine positiven Beispiele sein.
Ich bin so froh, dass ich hier schreiben kann und ich auch noch so schnelle Antworten bekomme.
Meine 4 Geschwister und ich hatten am Sonntag ein gutes Gespräch und werden den kampf zusammen mit unserer Mutter aufnehmen.
Vielen Dank an Euch
Heiko

24.07.2002, 22:54
Gerade mit Mutter telefoniert!!!
Sie hatte einen super Tag und wartet gespannt auf die entgültigen Ergebnisse (sollen Morgen kommen). Ich bin sehr gespannt auf Morgen aber auch sehr froh, dass Sie solch einen schönen Tag hatte.
Ich danke Euch für die viele Unterstützung und hab euch dafür sehr in mein Herz eingeschlossen.

25.07.2002, 08:32
Lieber Heiko,
schön daß es deiner Mama gut geht. Es ist wichtig, daß sie jeden Tag genießt und du mit ihr.
Sie soll ihren Mut nicht verlieren und mit so einem Sohn schafft sie auch den Kampf. Daran mußt du ganz fest glauben.
Alles Gute und Liebe besonders auch für deine Mutter
Sonja
sonja.d@web.de

26.07.2002, 16:54
Hallo Ihr Lieben!!!
Nach x-Untersuchungen konnte man immer noch nicht den Primärtumor finden. Deshalb wird jetzt am Montag eine Bauchspiegelung gemacht und Gewebe entnommen, um zumindest den Krebstyp genau zu bestimmen. Also weiter warten!!!
Strengt allerdings sehr an, aber Mutter wirkt zu Zeit relativ gefestigt. Sie ist zwar oft sehr nachdenklich, aber ich meine, dass das völlig normal ist.
Ich habe hier im Netz über einen Arzt in Hannover gelesen, der neue Wege aus den USA verfolgt. habe gleich mit Ihm gesprochen (und natürlich mit der Krankenkasse). Werde mich in der nächsten Woche mit ihm treffen. Ich denke man sollte alle Möglichkeiten ausschöpfen.
Liebe Grüße
Heiko

31.07.2002, 09:27
Hallo Heiko,
bitte informiere mich sobald du mit Dr. Piso kontaktiert hast. Meine Mutter hat auch eine Peritonealkarzinose und ich wollte ihn schon öfters anrufen, aber ich habe mich nicht getraut, weil ich mit den Ärzten eine schlechte Erfahrung gemacht habe.

Viele Grüße Azra

31.07.2002, 13:50
Hallo Heiko und Azra,
seht doch bitte mal unter dieser HTML nach.

http://www.uni-r.de/Fakultaeten/Medizin/HaemOnko/HO-Reichle5.htm

Vielleicht ist das ein Hinweis für Eure Mütter.
Übrigens befindet sich die Helene z.Z. in Nußdorf in einer Klinik für Hypertermie.
Seht bitte unter "Erfahrungsaustausch 2" nach.
Adresse:
Veramed – Klinik
83131 Nußdorf
Mühltalweg 12
Tel: 0 80 34 / 90 70 – (0)

Viele Grüße
Andreas

02.08.2002, 23:21
Hallo Andreas,

vielen Dank, aber bei meiner Mutter ist eine Hypertermie angeblich nicht möglich, weil sie Fernmetastasen hat.

Viele Grüße Azra

08.08.2002, 15:45
Hallo Ihr Lieben!!!
Sehr viel Streß in den letzten Tagen gehabt (und einfach einige Tage Urlaub). Ich habe den Arzt in Hannover (Prof. Jähne)kontaktiert und ihm die Befunde geschickt. Er will meine Mutter zuerst in der nächsten Woche kennenlernen und dann entscheiden ob er ihr helfen kann.
Bei der aktuellen Klinik wurde jetzt entgültig Eierstockkrebs mit Bauchfellbefall festgestellt. Der Krebs ist im 3. Stadium. Die Organe sind noch nicht befallen. Da man den Primärtumor nicht mehr bestimmen kann beginnt die Chemo mit Verdacht auf Eierstockkrebs. Seit 4 Wochen ist meine Mutter jetzt in der Klinik und wir durften sie wenigstens an den Wochenenden zu uns holen. Ich finde 4 Wochen sehr, sehr lang und erst in der nächsten Woche beginnt die Chemo. Die Ärzte haben´sich einfach Zeit gelassen (unglaublich). Am wütensten hat mich der Satz gemacht, dass Mutter nicht mehr zu heilen ist und ob sie nun in einer oder drei Wochen mit der Chemo anfangen würde keinen großen Unterschied machen (ich hätte den Arzt umhauen können). Wir haben uns dann an den Professor der Klinik gewannt und seit diesem Gespräch geht alles schneller.
Ich finde es einen Skandal, dass man sich so um diese Angelegenheiten kümmern muß, bevor hier in Deutschland etwas ins Laufen kommt.
Ich werde Euch weiter berichten.

Bis bald
Heiko

08.08.2002, 19:19
Hallo lieber Heiko
bei meiner Mutter hat man letztes Jahr im Juli auch Eierstockkrebs festgestellt. Ich kann es gut nachempfinden, wie schlimm das alles für Dich ist,denn mir ging es auch nicht gut.Meine Mutter hatte die Op und ´die Chemo gut überstanden. Trotzdem macht man sich ständig Sorgen. Der Tumormarker war bei meíner Mutter vor der Op auf 5500 und nach der Chemo leider nur auf 230 . Seid ein ein paar Monaten steigt dieser Tumormarker leider wieder,was mir sehr große Sorgen bereitet. Die Ärzte bleiben immer noch ganz ruhig,das kann ich gar nicht verstehen.Er ist derzeit auf 620 gestiegen. Obwohl es meiner Mutter so eigentlich sehr gut geht. Ich drücke Dir und ganz doll natürlich Deiner Mutter, das alles wieder gut wird.
Liebe Grüße Simone

08.08.2002, 23:41
Lieber Heiko,
es ist richtig, wenn Ihr Druck macht, denn solange nichts geschieht, wächst der Tumor ungehemmt weiter und befällt vielleicht doch noch Organe oder Lymphknoten. Und je weiter der Tumor vor der Chemo heranwachsen darf, desto mehr bleibt möglicherweise nach der Behandlung davon übrig. Ob die Behandlung nun ein oder zwei Wochen früher einsetzt, macht bei dem aggressiven Wachstum des Tumors durchaus einen gewaltigen Unterschied. Bei mir hatte sich vor der OP und dann nochmal vor dem späten Beginn der Chemo der Zustand in wenigen Tagen akut verschlechtert. Vielleicht tröstet es Deine Mutter: Mit der Chemo gingen die Schmerzen und das Bauchwasser recht bald wieder weg. Die Nebenwirkungen müssen nicht unbedingt ganz schlimm sein. Bleibt unbedingt dran!!! Informiert Euch weiter, damit Ihr die medizinischen Möglichkeiten kennt und macht den nötigen Druck, um nicht unnötig Zeit zwischen den einzelnen Behandlungs- und Untersuchungsabschnitten verstreichen zu lassen. Der Gewinn ist hoch - es ist reelle Lebenszeit für Deine Mutter. Euch allen wünsche ich viel Kraft!
Liebe Simone,
den Tumormarker Deiner Mutter halte ich für sehr, sehr bedenklich hoch. Wenn die Ärzte bei diesem Wert noch die Ruhe bewahren, würde ich mir noch den guten Rat von einem kompetenten anderen Arzt einholen. Auf keinen Fall würde ich abwarten. Denn beim Ovarialkarzinom zeigt der Tumormarker ziemlich zuverlässig das Tumorwachstum an. Ich glaube, unter "ago-ovar" findest Du im Internet auch kompetente Ansprechpartner. Oder Du wendest Dich an die Krebsgesellschaft bzw. Krebshilfe. Dir und Deiner Mutter alles Gute!
Claudia

09.08.2002, 03:02
Hallo Simone,
Ihr solltet unbedingt gegen den steigenden CA 12-5 etwas unternehmen, wie Claudia schon geschrieben hat, ist der von dir genannte Wert auch im Bezug auf den Wert vor OP nicht mehr zu tolerieren.
Es liegt in de absolut bösartigen Natur dieser zelle, das Sie binnen kürzister Zeit dazu in der Lage ist ihre eigene Informationssepuenz umzustellen, dies würde bei entsprechender aktiver Tumormasse bedeuten, das euch einfach die Zeit davon läuft , dann hilft auch keine Chemo mehr um Sie unter Kontrolle so weit wie möglich unter Kontrolle zu halten. Neben www-ago-ovar.de könnt ihr sonst euch auch noch an KID wenden http://www.krebsinformation.de
oder www.krebshilfe.de
falls ihr eine Adresse oder Ansprechpartner für ein therapeutisches Zentrum benötigt was in eurer Nähe ist.
BITTE SEHE DIES NICHT ALLS PANIKMACHE !!!
Aber ihr spielt mit der verbleibenden Lebenszeit deiner Mutter egal wie gut es ihr im Moment geht.
Sorry für diese direkten Worte aber...

Liebe Grüße
Günter Quecke
webmaster@ovarialkarzinom.org

09.08.2002, 17:57
Hallo Ihr lieben,danke für die Auskunft. Es ist zwar nicht sehr erfreulich was Ihr mir schreibt,aber ich weiß ja wie schlimm alles aussieht.Ich verstehe die Ärzte ja auch nicht so ganz!!!! Zur zeit ist Sie zur Kur auf Borkum.Ich hoffe, dass die Ärzte da vieleicht mal was unternehmen. Kennt jemand dieses Kurhaus? Liebe Grüße Simone

09.08.2002, 19:37
Hallo Simone,
das Kurhaus in Borkum kenne ich nicht. Ich war in Prien am Chiemsee zur Kur, wo es mir sehr gut gefallen hat. Aber in der Regel wird bei einem solchen Kuraufenthalt zwar allgemein etwas für die Stärkung des Immunsystems getan (Bewegung, Entspannung, gesunde Ernährung, Info), aber sonst nichts unmittelbar gegen den Tumor. Ich würde bei einem solchen Tumormarkerwert sofort handeln. Der Wert zeigt mit großer Wahrscheinlichkeit ein erhebliches Wachstum von Tumorzellen an. Eine Chemo wäre da vermutlich dringend angesagt. Das machen die Kurkliniken aber nicht (bzw. nicht so gern), weil die Chemos teuer sind und die Kliniken nur eine Pauschale für den Aufenthalt ihrer Patienten bekommen. Die Chemokosten oder auch aufwendigere Untersuchungen werden mit dieser Pauschale nicht abgedeckt. Wartet nicht ab und nervt die Ärzte, bis was geschieht!
Alles Gute
Claudia

11.08.2002, 14:37
Hallo Claudia,
danke für die Antwort, ich habe mit meiner Mutter gestern noch telefoniert und habe gefragt, was die Ärzte zu Ihrem Tumormarker gesagt haben.Anscheinend sehen die das auch ganz gelassen . Ich habe auch wirklich große Angst um meine Mutter! Die Ärztin hat zu meiner Mutter gesagt, Sie soll nicht so viel an den Tumormarker denken und sich verrückt machen, sondern sich in erster Linie erstmal erholen. Wir sind doch zur Zeit eh Machtlos. Sie ist jetzt noch fast drei Wochen dort.Was kann man da machen? Der Onkologe hier, hat Ihr zusätzlich noch Tabletten verschrieben, die angeblich was bringen sollen. Die nimmt Sie jetzt seit ungefähr zweieinhalb Wochen. Ich bete jeden Tag für meine Mutter, das endlich dieser Tumormarker wieder runter geht.Liebe Grüße Simone

12.08.2002, 17:39
Hallo Ihr Lieben!!!
Ich brauche unbedingt eure Meinungen und Stellungnahmen. Endlich konnten wir, nachdem wir ja letzte Woche viel Druck gemacht haben, erste Erfolge sehen. Die Chemo geht endlich am Dienstag los. Wenn es hr nach der Behandlung gut geht, kann Sie am Mittwoch nach Hause. Danach werden die Chemos ambulant gemacht. Sie bekommt taxol und carboplatin. Weiß einer ob dies üblich ist oder nur die "billige" Version. Leider hat Sie einen Tumormaker von 800!!!!. Hat Sie da noch einen Chance???? Gott sei Dank geht die Chemo endlich los. Antwortet mir bitte.
Die Ärzte haben so viele mögliche Nebenwirkungen genannt. Hoffentlich bleibt Sie weitestgehend verschont davon.

Bis bald
Heiko

12.08.2002, 19:46
Lieber Heiko,
es ist nicht die Billigversion sondern die derzeit wirkungsvollste Standardchemo. Ich habe nach der Operation bei fast dem gleichen Stand (794,2) mit der Chemo begonnen. Der CA 125 ist nach dem 6. Zyklus auf 65 herruntergedrückt worden. Das ist zwar nicht der Normalbereich, aber man kann ja weitermachen. Ich habe inzwischen den 7. und 8. Zyklus(heute der 8.) mit dieser Chemo hinter mir, wobei ich bei diesen nachgeschobenen Zyklen mit einer heftigen allergischen Reaktion auf Carboplatin reagiert habe, so daß ich davon nur ein paar Milliliter intus habe, dafür aber die gesamte Taxolration. Im Normalfall ist es umgekehrt. Das Taxol ruft sonst eher eine allergische Reaktion hervor. Zur Zeit liegt mein Tumormarker bei 48,8. Ich hoffe, er kommt mit der letzten Portion Taxol in den Normalbereich. Und dann bekomme ich bis November noch 4 Zyklen Topotecan. Kurz gesagt - ich will daran glauben, daß man mit dem 800er CA 125-Wert noch gute Chancen hat und wünsche es auch Deiner Mutter.
Zu den Nebenwirkungen: Es gibt ja die Prämedikation (also ein paar Spritzen und Infusionen) zur Dämpfung der Nebenwirkungen vor den Taxol- & Carboplatininfusionen. Für die Tage danach bekommt man Zofran oder Vergentan (nicht ganz so verstopfend wie Zofran)verschrieben. Der übliche Ablauf bei mir war:
1.: Chemotag 6 h Infusionen; beim ersten Mal Mordsangst davor, insbesondere vor dem anaphylaktischen Schock als möglicher Reaktion auf Taxol; dabei rutscht der Kreislauf in den Keller; darauf sind die Ärzte aber vorbereitet; den Schock hatte ich während der Chemos nie (aber in der Narkose bei der 3. Operation als Reaktion auf ein Narkosemittel); am Chemotag habe ich immer einen sehr guten Appetit, was ich inzwischen auch von anderen kenne;
2. Tag: Manchmal ist es mir da schon früh nicht gut. Ich leiste mir eine Zofran, wenn es sehr stört, bin aber vorsichtig damit, um keinen Darmverschluß zu riskieren. Müsli mit Joghurt und Obst lindert das Problem.
3. Tag Ohne Zofran ist mir ganz sicher schlecht und manchmal kommt das Frühstück gleich wieder raus. Nehme ich vor dem Aufstehen was gegen die Übelkeit, geht es eigentlich. Es schmeckt halt nichts so gut wie sonst. Ruhepuls oft über 100. Wenn ich in Bewegung bin, geht es mir besser.
4. Tag: wie der 3.
5. Tag: Abklingen
6. Tag: Der erste richtig gute Tag nach der Chemo!
7.-20. Tag: Kaum Nebenwirkungen und viel Zeit für Dinge, die mir Spaß machen und mich wieder aufbauen.
3 Wochen nach der Chemo sind mir die Haare büschelweise ausgefallen. Nach ein paar Tagen war im wesentlichen alles weg; Augenbrauen, Wimpern, Scham- und Beinbehaarung verabschieden sich in der Folgezeit. Mit zunehmender Zyklenzahl machten sich die Sensibilitätsstörungen in den Extremitäten bemerkbar in Form von zeitweisem Kribbeln, nadelstichartigen Schmerzen oder Taubheit. Zeitweise hatte ich auch Knochenschmerzen. Aber im Vergleich dazu ist ein richtiger Muskelkater im normalen Leben auch nicht von Pappe. Das Blutbild rutscht mit Sicherheit ab, vor allem die Leukozyten, die man ja noch als Abwehrkräfte gegen Krankheiten braucht. Ich habe mich vor möglichen Ansteckungsgefahren weitgehend gehütet. Und die Bildung der Leukozyten läßt sich mit Neupogenspritzen auch wieder anregen.
Insgesamt habe ich in den letzten 6 Chemomonaten mehr gute als schlechte Tage gehabt, habe mir mehr Zeit für die Familie und Freunde nemhen können, habe gefeiert, bin gereist, viel gewandert und auch wieder in den Bergen herumgeklettert, habe das Theater besucht - dafür hat es sich gelohnt, die Nebenwirkungen in Kauf zu nehmen. Ich weiß, daß nicht alle die Chemo so gut vertragen. Aber vielleicht hilft es Deiner Mutter zu wissen, daß es nicht so schlimm sein muß. Sie sollte vor allem daran denken, daß die Chemo ihr zu einem besseren Befinden helfen kann. Ohne Chemo wird es wohl kaum besser.
Liebe Simone,
alles was ich antworten möchte, habe ich eigentlich schon geschrieben. Vielleicht kann sich Deine Mutter ja wenigstens eine Ultraschalluntersuchung in der Kurklinik erbetteln. Damit könntet Ihr schon einen Diagnoseschritt weiterkommen, und die Ärzte sehen dann endlich den Handlungsbedarf. Das Herunterspielen des Tumormarkers hat beim Ovarialkarzinom wirklich keine Berechtigung.

Liebe Grüße an Euch alle
von Claudia

12.08.2002, 21:47
Hallo Claudia!!!
Vielen Dank für deine ausführliche Schilderung. Jetzt kann ich mir ungefähr vorstellen, was auf meine Mutter zukommt. Ich bin froh, dass Du mir dies so offen erzählt hast.
Ich wünsche Dir alles, alles Gute und viel Kraft.
Wie oft werden die Tumormaker eigentlich gemessen???
Machst Du die Chemo ambulant oder im Krankenhaus???

Bis bald
Heiko

12.08.2002, 22:27
Hallo Heiko,
herzlichen Dank für Deine guten Wünsche!
Den Tumormarker bestimmt meine Uniklinik bei jeder 2. Chemo, d.h. alle 6 Wochen. Außerdem bestimmt meine Gynäkologin auf mein Bitten hin den Tumormarker zwischen den Intervallen einmal wöchentlich. Die Ärzte vertreten überwiegend die Meinung, daß eine so häufige Markerbestimmung überflüssig ist. Mir hilft sie sehr für die Motivation in der Chemozeit und meinen Umgang mit der Krankheit.
Die Chemo mache ich ambulant (Sprachgebrauch in der Abrechnung: teilstationär). Ich gehe 8 Uhr zum Labor meiner Uniklinik, lasse die Blutwerte bestimmen, gehe mit dem Laborzettel zur Chemostation, werde in einen der 6 bereitstehenden blauen Ledersessel plaziert, die sich per Knopfdruck in die bequemste Stellung bringen lassen. Der unvermeidliche Infusionsständer lauert schon daneben. Essen und Trinken nicht vergessen!! Sechs Stunden können lang werden. Meist kommen gute Gespräche oder ein Erfahrungsaustausch mit den anderen Chemopatienten zustande, man kann aber auch lesen, stricken oder schlafen. Die stationäre Variante gibt mangels Abwechslung mehr Gelegenheit, sich mit möglichen oder vorhandenen Nebenwirkungen zu beschäftigen. Außerdem mag ich nach den vielwöchigen Krankenhausaufenthalten nicht mehr als nötig in einem Krankenhaus eingesperrt sein.
Morgen werde ich wieder einmal für ein paar Tage in die Dolomiten fahren und dabei die Nebenwirkungen (fast) vergessen. Deiner Mutter einen guten Start!

Claudia

13.08.2002, 19:38
Hallo Claudia! Últraschall haben die schon gemacht und der Arzt sagte es sieht alles gut aus.Ich denke wir können erst was machen,wenn meine Mutter wieder hier ist.Darf ich mal fragen woher Du kommst und wie alt Du bist? Bei meiner Mutter war der Tumormarker letztes Jahr auf 5500 und nach der Chemo halt auf 230. Schöner wäre es ja gewesen,wenn er einigermaßen im Normalbereich gewesen wäre.Aber wir waren schon froh, das er überhaupt so runter gegangen ist.Liebe Grüße Simone

14.08.2002, 15:04
HAllo Ihr LIeben!!!!
Gestern hatte meine Mutter ihre erste Chemo und was soll ich sagen......Sie darf nach Hause.
Sie hat alles gut überstanden und bisher noch keine Nebenwirkungen verspürt. Ich weiss, die können in den nächsten Tagen noch auftreten, aber vielleicht wird es ja nicht so schlimm.
Wir sind jedenfalls alle sehr froh, dass Sie nach 5 Wochen Krankenhaus endlich wieder zu Hause ist.

Bis bald
Heiko

16.08.2002, 10:46
Hallo !!!
Jetzt ist es doch so weit. Die Nebenwirkungen machen sich bemerkbar. Ihr ist schlecht, Sie muss sich übergeben und fühlt sich sehr schlapp.
Könnt Ihr mir sagen, wie wir Sie jetzt am besten unterstützen können. Ich möchte Sie jetzt auch nicht ständig nerven und fragen wie es geht. Wir holen jetzt Medikamenet gegen die Überlkeit und hoffen das die helfen.
Vielen Dank für eine Antwort
Heiko

16.08.2002, 11:51
Hallo Heiko,
eigentlich hätte das Krankenhaus Medikamente gegen das Schlechtwerden mitgeben müssen. Leider sind die Symtome bei jedem anders und die Medikamente helfen auch bei jedem anders.
Eventuell wird sie noch starke Schmerzen in den Beinen bekommen und einen Widerspruchsgeist entwickeln. Das ist bei meiner Frau so.
Hier hilft für Deine Mutter und Dich nur zu wissen, dass es in 2 - 3 Tagen vorbei ist.
Gegen Schmerzen haben wir hier im Forum einen Tipp bekommen. Es gibt ein Schmerzpflasten, dass man aufkleben kann.
Wir haben für die nächste Taxolrunde - die wegen des Hochwasser in Dresden z.Z. nicht gegeben werden kann - vom Arzt eines bekommen.

Tschüß vom Andreas

16.08.2002, 13:16
Hallo Andreas!
Danke fü die schnelle Antwort. Schmerzmittel haben wir jetzt vom Hausarzt bekommen. Im kRankenhaus habe ich angerufen und die Ärztin sagte mir das Gleiche wie Du. Wir müssen einfach über die nächsten 2-3 Tage hinwegkommen und dann hat Sie ja auch noch 2 schöne Wochen bis zur nächsten Chemo.
Schönes Wochenende wünsche ich Dir.
Danke
HEiko

20.08.2002, 21:08
Guten Abend Ihr Lieben!!
Die Schmerzen sind zurückgegangen und meiner Mutter geht es aktuell recht gut (ich mußte erst einmal kräftig lachen, als mir meine Schwester sagt, dass Mutter unbedingt Fenster putzen wollte; wie in alten Zeiten).
Aktuell habe ich folgende Frage: Was passiert eigentlich nach der 6. Chemo??? Gibt es eine Pause oder ist die Therapie dann beendet??? Wird einfach weiter gemacht, wenn die Therapie anschlägt??
Vielleicht kann ja jemand seine Erfahrungen berichten.
Ich habe mir nochmals alle Beiträge durchgelesen, die hier geschrieben wurden und auch wie ich mich und wie sich mein Wissen um die Krankheit verändert haben. Ich möchte nochmals vielen Dank an Alle sagen, ihr habt mir sehr geholfen.
Vielen Dank für den tollen Zuspruch.

Schönen Abend wünscht Euch
Heiko

21.08.2002, 08:19
Hallo Heiko,
meine Frau hat von den 6 Chemos 4 hinter sich. Die fünfte Chemo mußte um 4 Tage wegen des Hochwassers in Dresden verschoben werden. Gestern sollte sie nun durchgeführt werden, aber ihre Blutwerte waren zu schlecht. Die Chemo greift leider auch die Blutproduktion an. Wir hoffen, dass sie morgen ok sind und die Chemo durchgeführt werden kann.
Deine Mutter wird voraussichtlich am Tage vor der 4. Chemo gründlich untersucht werden, ob die Medikamente angeschlagen haben.
Das wurde bei meiner Frau mit Ultraschall und Röntgen gemacht. Der Tumormarker C125 muß auch merklich gesunken sein. ( Vor der Operation könnte er bis zu 4000 sein. Normal wäre < 35.) Falls die Chemo Erfolg hatte, wird sie weitergeführt. Falls nicht, werden wahrscheinlich andere Medikamente versucht. Leider wird das Blutbild mit zunehmender Anzahl der Chemos schlechter und es müssen u.U. zur Erholung Pausen eingelegt werden. Bei meiner Frau waren es vor der 4. Chemo 2 Tage und jetzt -vor der 5.- sind es schon 6 Tage. Bis zu 2 Wochen soll es wohl ohne Schaden für die Therapie möglich sein. Nach der 6 Chemo wird sich sofort eine 3 - 4 wöchige Reha-Kur anschließen, die dem körperlichen und moralischen Aufbau des Patienten dienen soll. Diese Kur bezahlt die BfA und sie legt auch den Kurort fest. Allerdings werden mehrere Kurorte angeboten, und der Patient hat eine Auswahl. Wir sind z.Z. dabei, uns eine Rehaklinik zu suchen. Eventuell werden wir versuchen, eine Kur bei Kassel zu bekommen, da dort auf biologischer Basis praktiziert wird.
Im Rahmen der Kur erfolgen weitere Untersuchungen um zu prüfen, ob die eventuell noch vorhandenen Tumorreste ruhen oder wieder wachsen. Dazu wird auch der Tumormarker bestimmt.
Ziel der Kur ist es, den Patienten baldmöglichst arbeits- oder teilarbeitsfähig zu schreiben, damit die Krankenkasse kein Krankengeld mehr bezahlen muß. Sofern Deine Mutter nach der Kur nicht wieder arbeiten gehen kann, zahlt die Krankenkasse für maximal 78 Wochen (ab dem Beginn der Erkrankung) Krankengeld. Danach erfolgt eine Erwerbsunfähigkeitsverrentung über 3 Jahre mit anschließender Prüfung auf Arbeitsfähigkeit. Die EU( Erwerbsunf.)-Rente kann maximal 2 mal verlängert werden ( = 9 Jahre). Danach erfolgt eine endgültige Verrentung.
Wir sind der Meinung, dass eine Frau mit dieser Erkrankung und der leider hohen Rückfallmöglichkeit nicht unbedingt und sofort wieder arbeiten gehen muß!!
Hat Deine Mutter sich schon eine Perücke besorgt? Nach ca. 2 - 3 Wochen werden so gut wie alle Körperhaar ausfallen. Da ist es für eine Frau moralisch wichtig, ein Perücke zu haben, um sich unter Leuten frei bewegen zu können. Die Perücke zahlt die Kassen. Am besten, Du oder oder eine Freundin Deiner Mutter geht mit zum Perückenkauf und hilft bei der Auswahl.

So Heiko, dass ist unsere Info für Dich. Sicher können Frauen die das schon hinter sich gebracht haben, es besser beschreiben, aber ich wollte Dir unseren Wissensstand übermitteln.
Tschüß und unterstütze Deine Mutter weiterhin. Ich denke, dass hilft den Frauen.

Andreas

21.08.2002, 13:13
Hallo Andreas!!
Vielen Dank für die Infos. Jetzt kann ich mit ein besseres Bild machen. Teile deiner Ausführungen hat uns der Arzt auch schon gesagt. Das Rezept für die Perücke hat meine Mutter schon und wird mit meiner Schwester bald einkaufen fahren.
Vielen Dank
Heiko

02.09.2002, 16:17
Hallo Ihr Lieben!!
Meiner Mutter geht es in denletzten Tagen sehr gut und wir genießen jeden Tag mit Ihr. Die aare sind ausgefallen, aber aufgrund einer tollen Perücke hat Sie das sehr gut weggesteckt. Die Blutwerte sind im normalen Bereich, so dass in der nächsten Woche die 2.Chemo beginnt.
Jetzt meine aktuelle Frage: Ist man mit einem Krebs, der einen längere Zeit ausser Gefecht setzt, berechtigt einen Schwerbehindertenausweiss zu bekommen???
Wir köönten dann nämlich Rente für Sie beantragen. Hat hier schon jemand Erfahrungen gesammelt????.
Vielen Dank für eure Antworten. Ich bin wirklich froh dieses Forum im Internet gefunden zu haben.....

Bis bald
Heiko

02.09.2002, 16:17
Hallo Ihr Lieben!!
Meiner Mutter geht es in denletzten Tagen sehr gut und wir genießen jeden Tag mit Ihr. Die Haare sind ausgefallen, aber aufgrund einer tollen Perücke hat Sie das sehr gut weggesteckt. Die Blutwerte sind im normalen Bereich, so dass in der nächsten Woche die 2.Chemo beginnt.
Jetzt meine aktuelle Frage: Ist man mit einem Krebs, der einen längere Zeit ausser Gefecht setzt, berechtigt einen Schwerbehindertenausweiss zu bekommen???
Wir köönten dann nämlich Rente für Sie beantragen. Hat hier schon jemand Erfahrungen gesammelt????.
Vielen Dank für eure Antworten. Ich bin wirklich froh dieses Forum im Internet gefunden zu haben.....

Bis bald
Heiko

02.09.2002, 18:26
Hallo Heiko,

nach der OP müsste die Sozialfürsorgerin des operierenden Krankenhauses eigentlich bereits gemeinsam mit Deiner Mutter einen Antrag auf Schwerbehindert gestellt haben. Das wurde bei meiner Frau sofort noch während des Krankenhausaufenthaltes gemacht. Der Behindertengrad wird sicher über 50 % liegen.
Der Antrag meiner Frau ist schon 4 Monate alt und wir haben noch keinerlei Bescheid bekommen. Wahrscheinlich kommt der Ausweis erst, wenn die Chemo und die Kur vorbei ist.
Deine Mutter sollte sich nicht sofort verrenten lassen! Ihr stehen 72 Wochen Krankengeld zu (falls sie bis zur Erkrankung arbeiten war). Solange sie Krankengeld bekommt, zahlt die Krankenkasse auch Rentenbeiträge. Das steigert die spätere Rente.
Tschüß vom Andreas

Ruby
02.09.2002, 18:38
Hallo Heiko und Andreas!
Kann euch nur sagen daß es einheitlich zwischen 8 und 12 Monaten dauern kann bis man den Schwerbehinderten Ausweis in den Händen hält.
Ich wohne in Frankfurt und hatte das Glück "nur" 9 Monate warten zu müssen.
Scheint alles leider nicht schneller zu gehen.
Lieber Heiko, hör auf den Rat von Andreas, er hat vollkommen recht. Allerdings kann ein Antrag für Rente auch so ein Jahr dauern. Ich wartete von Juni 2001 bis April 2002. Ist also eine lange Wartezeit.
Bis dann, liebe Grüße von Ruby

03.09.2002, 09:40
Zu Andreas am 21.08.02: nur kurze Info zur Klinik in Kassel: Die hat keinen Vertrag mit der BfA, Deine Mutter kann dahin also nur mit einer Krankenhauseinweisung kommen. Die Sonnenbergklinik in Bad Sooden-Allendorf ist über die BfA möglich und gehört zur gleichen Klinikgruppe, hat also ein ähnliches Konzept wie die in Kassel. Es ist allerdings ein Irrtum, zu glauben, in den Kliniken würde biologisch behandelt. Diese Zeiten sind weitgehnst vorbei. Im Zuge von Gesundheitsstrukturgesetzen sind für Medikamente in der Regel die Rehkliniken nicht mehr zuständig, die Renternversicherer zahlen es nicht. Man muß sich um solche Dinge also besser draußen kümmern.

zu Heiko am 2.9.: den Schwerbehindertenausweis erhalten alle Patienten auf Antrag, sobald die Diagnose "Krebs" heißt, unabhängig vom Schweregrad. Der GdB (Grad der Beginderung) sagt allerdings nichts über die Leistungsfähigkeit aus, sondern stellt lediglich für die Patienten, die eine Arbeitsstelle haben, einen gewissen Schutz am Arbeitsplatz dar (erhöhter Kündigungsschutz, 1 Woche Sonderurlaub, Steuerfreibetrag). Der Ausweis wird oft überschätzt, denn wer nicht noch eine zusätzliche körperliche, definitive Behinderung oder Beeinträchtigung hat, kann mit dem Ausweis in der Regel nicht viel anfangen. >>>>>Ein Schwerbehindertenausweis ist keine unmittelbare Voraussetzung für einen Rentenanspruch!!!!!! Bitte diesbezüglich Beratung bei einem Rentenversichertenältesten einholen. Die Bearbeitung eines >Schwbh-antrages dauert oft 6 Monate. Man sollte dem Antrag schon vorhandene Zweitkopien von aktuellen Befunden beilegen, dann geht´s evtl. schneller. Die höhe des GdB hängt von dem Stadium der Erkrankung ab. Ich hatte z.B. wegen LK-Metastasen nach Hautkrebs 80%, bin dann nach 5 Jahren aufgrund stabilen Gesundheitszustandes auf 0% zurückgestuft worden. Ich war nach einem Jahr Therapie wieder voll berufsfähig, hätte keine Rentenbewilligung erhalten. Die hohe Einstufung kommt nur wegen der hohen psychischen Belastung, die mit Krebs einhergeht, zustande, nicht wegen der meist ja nicht vorliegenden Behinderung.
Zu der Aussage "ihr stehen 72 Wochen Krankengeld zu": einen Rechtsanspuch hat man darauf nicht!!! Die Krankenkassen überprüfen inzwischen sehr scharf, ob nach Abschluß einer Therapie und einer evtl. Reha weitere Krankschreibungen (wenn dies denn ein Arzt überhaupt mitmacht) nötig sind und leiten u.U. weitere Schritte ein, um die Patienten wieder in den Arbeitsalltag zu intergrieren. Für viele Fraeun ist es außerdem allein aus psychischen Gründen wichtig, wieder den Arbeitsalltag aufzunehmen. Wie alt ist Deine Mutter, und wie steht sie zu dieser Idee mit der Rente? Es wären viele Fragen zu klären, bevor man einfach nur wegen der Diagnose einen Rentenantrag stellt.
Gruß von Robie

03.09.2002, 11:06
Hallo Robie,
danke für die Informationen zu Kliniken. Wir werden sie nutzen.
Mit meiner Formulierung für Heiko: "stehen ihr 72 Wochen Krankengeld zu" war ich unkorrekt. Ich meinte damit die maximal mögliche Zeit, in der die Kassen Krankengeld und Rentenbeiträge zahlen. Das setzt natürlich voraus, dass man wirklich krankgeschrieben ist.
Unsere Kasse hat uns bereits informiert, dass sie unmittelbar nach der Kur eine Wiedereingliederung meiner Frau mit zunehmender stundenweiser täglicher Arbeitszeit prüfen oder so schnell wie möglich eine Berufsunfähigkeitsverrentung verlangen werden. Bis zur einer eventl. BU-Verrentung wird die Kasse weiter Krankengeld zahlen, das nach der BU-Rentengenehmigung bis zum BU-Antragsdatum rückverrechnet wird. Die von der Kasse gezahlten Rentenbeiträge werden dann sicher ebenfalls rückgerechnet, sodass real Rentenbeiträge nur bis zum BU-Antragsdatum eingezahlt wurden.
Ob die Wiederaufnahme der Arbeit ein notwendiger Faktor zur Verbesserung des Gesundheitszustandes ist, muß jede Betroffene in Anbetrachte ihres Gesundheitszustandes, der Freude an der Arbeit sowie ihren familiären und finanziellen Verhältnissen selbst entscheiden. Ich denke, dass eine Arbeit die Freude macht und in einem guten Kollegenkreis ausgeführt wird, positiv wirken kann. Sofern das nicht der Fall ist, denke ich, dass der Garten hinter'm Haus, dass Radel oder die Staffelei besser sind.

Tschüß vom Andreas

03.09.2002, 11:41
Hallo Ihr Lieben!!
Vielen Dank für die schnellen Antworten. Meine Mutter ist 60 Jahre alt und möchte ebenfalls Rente beantragen. Von der Seite also kein Problem. Werde mich jetzt intensiv darum kümmern.
Nach der 1. Chemo ist der Tumormaker von 800 auf 450 zurückgegangen. Der Arzt meint, dass dies schon ein schöner Fortschritt ist. Die nächste Chemo beginnt am Montag. Ist diese Reduktion auf 450 aus eurer Sicht und Erfahrung schon ein Erfolg??? Ich weiss, dass Ziel muss sein unter 35 zu kommen.
Gruß
Heiko

03.09.2002, 14:01
Hallo Heiko,
der Tumormarker soll pro Chemo auf jeweils die Hälfte fallen. Das habe ich gelesen und bei meiner Frau lag die Reduzierung etwa in dieser Größenordnung.
Zur Verrentung Deiner Mutter folgender Sachstand:
Da Deine Mutter nach Abschluß der Behandlung - rechne incl. Anschlußkur mit mindestens 6 Monaten nach der OP- noch nicht ohne Abzüge in Rente gehen kann, sollte sie versuchen noch "Zeit mit Rentenbeiträgen" zu erzielen. Das könnte "krank" oder "BU-Rente" sein.
Die BU-Rente wird so berechnet, als wenn Deine Mutter noch ein paar Jahre gearbeitet hätte. Das erhöht natürlich die BU-Rente. Wenn sie dann wirklich in Rente geht, gilt ein Bestandsschutz, d.h. der endgültige Rentenbeitrag darf gegenüber der BU-Rente nicht sinken.(Falls sie ihre Kontenklärung schon hinter sich hat, wird Euch die BfA unter www.bfa.de ((Menüpunkt "Die Renteninformation")) innerhalb von wenigen Tage einen "vorläufigen Rentenbescheid mit Berücksichtgung ihrer Beiträge bis 12/01 für eine reguläre sowie eine BU-Rente" nach Hause schicken. Da hat sie eine Übersicht über BU-oder endgültige Rente.)
Kläre das aber bitte genau mit einer Rentenberatungsstelle, denn so genau weiß ich das für die Altersgrenze 60 auch nicht.

Tschüß vom Andreas

03.09.2002, 15:17
Also, ich bin ja echt gerührt über Euch beiden Jungs, die Ihr Euch so viel Hintergrundgedanken um Eure betroffenen Angehörigen macht. Aber bitte nicht vergessen, daß die Eigenaktivitäten der Betroffenen sehr wichtig sind. Liefert die Informationen, aber nehmt ihnen nicht die Entscheidungen ab. Sie sollten sich, soweit möglich, selbst die Verantwortung in die Hand nehmen und sich selbst kümmern. Und besonders an Dich, Heiko: die Betroffenen sollten immer die Wahrheit als erstes erfahren. Einem Arzt ist es überhaupt nicht erlaubt, ohne Zustimmung der Betroffenen mit den Angehörigen zu reden. Mir hat die Wahrheit, wenn sie auch brutal war, beim Entwickeln von Energie, Kampfgeist und Überlebenswillen geholfen. Sie hat mir geholfen, mir endlich zu überlegen, was ich eigentlich vom Leben will. Sie hat mir geholfen, aus dem Ernst der Situation heraus, Dinge in meinem Leben zu regeln, Unausgesprochenes endlich mal anzusprechen. Mit welchem Recht will man den Betroffenen die Wahrheit über sich selbst verschweigen und so Chancen blockieren? Mein Leben hat dadurch mehr an Qualität gewonnen als vorher, ich habe neue Prioritäten gesetzt.
Zur Rente: bei Krebspatienten geht es um EU-Rente (Erwerbsminderungsrente), die weniger Abzüge hat, wenn man zum Zeitpunkt der Antragsstellung den Schwerbehindertenstatus (per Ausweis) besitzt. Wird Deine Mutter einen Rehaantrag stellen und z.B. als arbeitsunfähig aus der Reha entlassen, wird dieser Rehaantrag automatisch in einen Rentenantrag umgewandelt, gültig ab dem Rehaantragsdatum.
Heiko, Du hast gefragt, was eigentlich nach der 6. Chemo passiert. Entscheidend für das Therapieschema ist in erster Linie die Art der Therapie, also das Medikament, es wird nämlich von Medikament zu Medikament unterschiedlich verfahren. Der behandelnde Arzt müßte das eigentlich mit Deiner Mutter besprochen haben. Wahrscheinlich ist eine anschließende Untersuchung, um die Ansprechrate der Chemo herauszufinden. Hat sie gut angesprochen, werden evtl. weitere Chemos gleicher Art durchgeführt, oder es wird aufgehört oder, wenn sie nicht angesprochen hat, wird mit einer anderen Therapie weitergemacht. Solche Fragen würde ich mir an Eurer Stelle immer gleich notieren und den Arzt daraufhin befragen. Es ist m.E. wichtig immer alle Fragen loszuwerden, damit man selbst auf dem bestmöglichen Wissensstand ist und damit Unsicherheiten reduzieren kann. Am wichtigsten ist, daß Deine Mutter selbst versteht, in was sie da eigentlich einwilligt. Sie selbst muß mit dem Weg, den sie mitgeht, einverstanden sein.
Gruß von Robie

05.09.2002, 18:04
Hallo Robie!!
Meine Mutter weiss ganz genau, wie es um Sie steht. Ich merke in unseren Gesprächen sehr wohl, welche Sorgen und Ängste Sie hat. Wir sprechen auch darüber. Sie hat im Leben genug gekämpft (5 Kinder allein erzogen, da unser Vater früh gestorben ist) und wir wollen Sie nur unterstützen und Ihr so viel wie möglich an Arbeit abnehmen.
Vielen Dank für eure schnellen Infos. Haben mir sehr weitergeholfen.
Danke
Heiko

13.09.2002, 12:28
Hallo Simone,
habe mich nach einer Weile Abwesenheit mal wieder auf den aktuellen Stand gebracht und gesehen, daß es von Dir keine neuen Nachrichten gibt. Zu Deinen Fragen: Ich bin 43 und lebe in Thüringen. Und jetzt meine: Wie geht es Deiner Mutter? Ist ihr die Kur bekommen? Wurde sie inzwischen gründlich untersucht?
Euch beiden liebe Grüße
von Claudia

23.09.2002, 20:25
Hallo Claudia,


ich habe schon länger nicht mehr reingeschaut,aber ich finde es nett, dass Du Dich nach meiner Mutter erkundigst.Ihr hat die Kur auf jedenfall sehr gut getan. Der Tumormarker ist auch endlich ein wenig runter gegangen, so dass wir jetzt alle hoffen das alles wieder gut wird. Er war ja leider vor der Kur auf 620 gestiegen und jetzt ist er bei 520 . Ich meine wenn man überlegt das er letztes Jahr vor der Op auf 5500 war,finde ich es auch ein gutes Ergebnis. Der Onkologe ist sehr gut mit meiner Mutter zufrieden. Sie hat sich in der ganzen Zeit auch noch nie hängen lassen,dafür bewundere ich Sie sehr. Ich hatte vor zwei Jahren auch Krebs,allerdings nicht so schlimm. Bei mir hatte man Hautkrebs festgestellt,aber Gott sei dank noch rechtzeitig.Trotzdem hatte ich viel mehr damit zu kämpfen wie meine Mutter.Sie ist schon eine tolle Frau und ich hoffe und bete jeden Tag für Sie,dass ich Sie noch ganz lange bei mir habe.
Ich hoffe Dir geht es auch gut??? Wie hoch war denn Dein Tumormarker?

Liebe Grüße Simone

23.09.2002, 22:00
Hallo Ihr Lieben!!!
Ich wollte mich nach langer Zeit mal wieder melden. Wir haben schwere Tage hinter uns, denn die 2. Chemo war mit vielen Nebenwirkungen verbunden. Meine Mutter hat auch vergessen, oder wollte teilweise nicht, die Medikamente richtig nehmen. So wurden die Tage nach der Chemo unnötig schwer für meine Mutter. Sie trinkt auch zu wenig, aber nach Überzeugungsarbeit und etwas "Härte" hat sich doch wieder mehr Lebensmut gefasst und kämpft wieder.
Samstag waren wir im Starlightexpress und sie war richtig begeistert über die Vorstellung und dass sie den Tag so gut überstanden hat.
Heute kam dann die bisher beste Nachricht. In der 1. Chemo ist der Tumormaker von 800 auf 400 gesunken. Heute wurde der Tumormaker nach der 2. Chemo gemessen und liegt nun nur noch bei 95.
Ich bin echt froh, dass die Chemo so gut wirkt.
Ich wünsche allen einen schönen Abend und habe gemerkt, dass sich kämpfen wirklich lohnt. Meine Mutter har vor Freude ein wenig geweint, als sie mir die Nachricht der guten Werte übermittelt hat. Ich freue mich so unendlich für sie.
Heiko

24.09.2002, 11:31
Hallo Heiko,
ich habe zum Ablauf der Chemo meiner Frau, die jetzt den 6. Zyklus beendet hat, im Ordner "FGO II-IV/Chemotherapie" etwas zusammenfassendes geschrieben. Vielleicht helfen Deiner Mutter diese Zeilen für das Kommende.

Tschüß und bleibe bitte weiter eine Stütze für Deine Mutter

Andreas

24.09.2002, 18:24
Liebe Simone,
na, das sind doch gute Nachrichten! Der Onkologe wird sich ja nun drum kümmern, daß es mit dem Tumormarker noch weiter bergab geht. Denn die Tendenz ist positiv, aber von allein wird sie sich kaum halten.
Wenn Du selbst von Deinem Hautkrebs schreibst, verstärkt sich bei mir der Eindruck, daß Krebs recht häufig eine Familienkrankheit ist. Ich freue mich für Dich, daß Du rechtzeitig behandelt wurdest. Hast Du seit der damaligen Diagnose etwas in Deinem Leben verändert (Prioritäten, Einstellungen, Ernährung) und bist Du ängstlicher bei Krankheitssymptomen geworden? Für Dich ist es ja eine doppelte Konfrontation mit diesem Thema. Hast Du das Gefühl, als ehemals selbst Betroffene besser mit der Situation und dem Verhalten Deiner Mutter klarzukommen und die üblichen Mißverständnisse zwischen Betroffenen und Angehörigen besser vermeiden zu können? Ich denke, daß es eine recht schwierige Situation ist, wenn der Betroffene mit seinen existentiellen Ängsten zeitweise ziemlich ausgelastet ist, der Angehörige aber neben der Sorge um den Betroffenen ja auch noch eigene Probleme und Lebensinhalte hat, die dann manchmal in den Hintergrund gedrängt werden.
Mein Tumormarker ist nach Beginn der neuen Chemo (4 Zyklen Topotecan) erstmals unter die Normgrenze gerutscht (32). Meine Thrombozyten allerdings auch (57 statt 150). Dank Neupogen waren für den gestrigen Beginn des 2. Zyklus wider genügend da. Die CT- und Sonographie-Befunde sind nicht ganz eindeutig, so daß ich mich damit trösten kann, daß die auffällige Stelle an der Leber und der suspekte Lymphknoten unter dem Schlüsselbein zwar Metastasen sein können, aber nicht müssen, und wenn sie es denn sein sollten, durch die aktuelle Chemo geschrumpft werden. Im Moment bin ich wieder optimistisch.
Für Dich und Deine Mutter
alles Gute und liebe Grüße
von Claudia

24.09.2002, 18:38
Hallo Heiko,
der "freie Fall" der Tumormarker ist wirklich ein guter Grund für ein paar Freudentränen. Die schönen Erlebnisse (wie Starlightexpress) finde ich auch wichtig für die Motivation, und Ablenkung von Chemonebenwirkungen und trüben Gedanken verschaffen sie auch. An die Trinkmenge von mindestens 2l am Tag habe ich mich auch schwer gewöhnen können, zumals bei mir nach den Krankenhausaufenthalten schon der Gedanke an Tee Brechreiz verursacht hat. Ich habe es mit viel Abwechslung in der Getränkeauswahl erfolgreich versucht.
Für Deine Mutter hoffe ich, daß sie beim nächsten Zyklus die Normgrenze unterbietet. Und Du kannst ja schon mal die nächsten Kulturangebote durchblättern? Ich glaube, die gemeinsamen Erlebnisse sind das Schönste, was man sich geben kann.
Mit besten Grüßen
Claudia

25.09.2002, 20:03
Hallo,

meine Mutter (64) hat vor 2 Wochen den Befund bekommen, dass sie Eierstockkrebs hat. Dies wurde mehr oder weniger zufällig bei einer Darm-OP festgestellt. Es wurde ein Eierstock entnommen und auf einen möglichen Tumor untersucht. Leider war der Befund positiv. Bei der zweiten OP vor ca. 1 Woche wurden der zweite Eierstock, noch ein Teil des Darms, Lymphknoten, und das ´Netz´ entfernt und untersucht. Das Ergebnis gestern war, dass in einigen Lymphknoten und den anderen entnommenen Teilen ebenfalls Tumore bzw. Metastasen gefunden wurden.
Ich kann das z.Zt. nur mal so beschreiben, wie ich es von meiner Mutter und meinem Vater gehört habe. Da beide ziemlich am Boden und durcheinander sind, haben sie vielleicht auch noch nicht alles richtig verstanden. In den nächsten Tagen ist ein Gespräch mit dem behandelnden Arzt angesetzt, um Klarheit zu schaffen. Ich werde dabei sein und möchte mich etwas vorbereiten, damit meine Mutter die allerbeste Behandlung bekommt.

Ich denke gerade am Anfang ist es wichtig richtige Entscheidungen zu treffen, um nicht unnötig Zeit und Energie zu verlieren. Deshalb interessiert mich, auf was ich besonders achten muss bzw. welche Fragen besonders wichtig sind. Hier im Forum sind sicher einige, die mir da ein paar Tips geben können. Wir kommen aus der Nähe von Neuss, ist hier vielleicht jemandem eine sehr gute Klinik zur Weiterbehandlung bekannt?

Ich weiss, dass meine Mutter eine Kämpferin ist, trotzdem habe ich sie noch nie so gesehen wie in den letzten zwei Tagen. Mein Vater läßt sich nicht viel anmerken aber das ist nur Fasade und für mich war der erste Besuch bei meiner Mutter nach dem Befund, dass schwierigste was ist bisher erlebt habe.
Meine Mutter soll leben und das noch möglichst lange, dafür werde ich alles machen.

Danke für eure Tips

Michael

m.felder@gmx.de

25.09.2002, 20:51
Lieber Michael,
lies dich in die Rubrik "Erfahrungsaustausch" ein. Hier erfährst du dich wichtigsten Komponenten, die bei diesem Krankheitsbild wichtig sind
Auch die Web-Seite www.ago-ovar.de kann dir wichtige Hilfestellung geben
unter Inkanet findest du ebenfalls hilfreiche Infos
Alles Gute

26.09.2002, 17:40
Hallo Claudia,

gerade habe ich mit meiner Mutter telefoniert,denn Sie hatte heute wieder Untersuchungen im Krankenhaus.Leider ist der Tumormarker schon wieder gestiegen, jetzt ist er wieder auf 600 . Ich habe mich das letzte mal so gefreut,das er endlich runter gegangen ist und jetzt ?! .... Meine Mutter ist trotzdem guter dinge. Die Ärztin die Sie heute gründlich untersucht hat,meinte Sie sollte sich keine Sorgen machen. Da Ihre ganzen anderen werte wohl alle im Top - Zustand sind.Es gibt eine ganz bestimmte Untersuchung die Sie jetzt noch machen soll: Ted oder Tad so ähnlich auf jedenfall. Die Ärztin wollte, das noch mit dem Oberarzt besprechen und dann wollen Sie sich telefonisch bei meiner Mutter melden.Du fragtest, ob sich mein Leben verändert hätte nach dem Krebs. Erst war ich sehr gefaßt als mir mein Arzt damals sagte, das ich ein Malignes Melanom hätte. Ein paar Wochen später jedoch hat sich die Angst bei mir ausgebreitet,was mein Leben seit dem ganz schön verändert hat. Ich hatte eine unbeschreibliche Angst in mir, die ich gar nicht beschreiben konnte.Es war wirklich eine fürchterliche zeit die ich niemals wieder erleben möchte. Mit Tabletten und einer Therapie ging es mir nach einigen Monaten gott sei dank wieder besser.Ich geniesse seit dem mein Leben mehr wie vorher.Bei meiner Mutter ist es eher umgekehrt die hat keine Angst.Da habe ich glaube ich mehr Angst als meine Mutter. Sonst hat sich bei mir nichts verändert seit meiner Krankheit.


Für Dich alles liebe und Gute weiterhin


Simone

08.10.2002, 18:18
Hallo Ihr Lieben!!!
Meiner Mutter geht es z.Zt. sehr gut. Nächste Woche beginnt die dritte Chemo, so dass wir aktuell noch eine entspannte Woche vor uns haben. Ich möchte alle nur herzlich grüßen und wünsche allen weiterhin viel Mut und Kraft.
Bis bald
Heiko

17.11.2002, 14:25
Hallo..
Bin zum ersten Mal auf eurer Seite.Wir haben vor 2Tagen vom Eierstockkrebs meiner Mutter(63)erfahren.Stadium 3,der gesamte Bauchraum ist befallen und im Moment laut Ärzten inoperabel.Man hofft mit einer Chemotherapie alles so weit einzudämmen,daß man im Anschluss doch noch operieren kann.Wir sind 6 Kinder und wurden auch wie Heiko von unserer Mutter alleine groß gezogen.Und jetzt weiß keiner von uns,wie es weitergehen soll.Wenigstens hat der Arzt uns mit Spekulationen über irgendwelche Lebenserwartungen verschont.Jetzt sitz ich schon die ganze Zeit vor dem Computer,um herauszufinden,ob meine Mutter in dieser Klinik(Harlaching in München)auch wirklich in den besten Händen ist..Wer kann mir Infos über die besten Spezialisten in und um München geben?Danke euch derweil..

18.11.2002, 18:23
Hallo Diana,

ich bin mir nicht so sicher ob die Klinik gut ist. Sonias Mutter war in dieser Klinik und hat es leider nicht gesachafft. Meine Mama liegt in der Frauenklinik Maistr. und da sind wirklich sehr gute Spezialisten.
Meine Mutter hat ein Rezidiv seit September 2001 und wurde operiert (7 Stunden). Ich denke es hat sich auf alle Fälle gelohnt. Wir haben noch einen Onkologen Dr. Salat am Rotkreuzplatz. Der war früher in Großhadern. Da kann man sich auf alle Fälle noch ne Meinung einholen. Für die Nachsorge hätten wir eine Fr. Kinner in Schwabing. Die verschreibt Krebspatienten Mistel, Selen und andere Notwendige Medikamente ohne weiteres.
Vieleicht wäre für euch auch die Frauenklinik in der Maistr. besser. Bei Stadium 3 kann man noch ne Menge machen und deswegen holt noch ein paar Meinungen von wo anders!!!
Viel Glück!
Azra

19.11.2002, 08:32
Hallo Diana
meine Mami war im Krankenhaus Harlaching, die Versorgung war meiner Meinung sehr gut. Sie war dort von Mitte Mai bis Mitte August.
Leider waren bei Mami soviele Komplikationen nach der Op, daß die weitere Behandlung (sprich Chemo) nicht durchgeführt werden konnte.
Es wurde alles versucht auch von den Ärzten...
Azra hat aber auf jeden Fall recht, hol dir verschiedene Meinungen ein und die Klinik in der Maistr. ist bestimmt gut.
Ich wünsche euch ganz ganz viel Kraft und Glück, damit deine Mama es schafft.
Liebe Grüße an euch alle
Sonja

19.11.2002, 10:27
Hallo Azra,hallo Sonja...
Wir waren gestern abend noch bei meiner Mutter im Krankenhaus..Sie hat gestern erst das ganze Ausmaß ihres Zustands erfahren und wirkte ziemlich gefasst,möchte aber(noch?) nicht ausführlich darüber sprechen.Am Montag soll sie die erste Chemo beginnen..Ihr Arzt heißt Dr.Sattler(kennt ihn jemand von euch und hat er überhaupt Erfahrung auf diesem Gebiet?).Wir werden natürlich auch am Montag dort sein und versuchen,mit ihm zu sprechen.Ich finde es im übrigen eine Frechheit,wie schwer man in Harlaching an einen zuständigen Arzt rankommt und daß die nicht von sich aus auf die Angehörigen zugehen und erklären,was Sache ist,aber wir können da ziemlich hartnäckig sein(das haben wir von unserer Ma) und werden ihn schon auftreiben..Bis Freitag wußte wir noch gar nichts über Krebs an sich,das war immer etwas,was andere Leute bekommen und was sicherlich auch schlimm ist,aber was für unsere Familie immer sehr weit weg war..Und jetzt sitz ich seit Freitag so oft ich kann am PC und verschlinge alles,was mir über dieses Thema in die Finger kommt,was auch ziemlich verwirrend ist.Mein Bauchgefühl sagt mir irgendwie,daß wir mit diesem Krankenhaus nicht optimal beraten sind und wir werden uns nach allen Seiten orientieren und versuchen,daß so schnell wie möglich an unsere Mutter heranzutragen,aber nach all den Hiobsbotschaften,braucht sie jetzt erstmal eine Verschnaufpause,um sich überhaupt mit dem Gedanken vert
raut zu machen,krank zu sein..Heute darf sie übrigens raus aus dem Krankenhaus und muß dann erst zur Chemo am Montag wieder rein..??
Vielen Dank für eure schnellen Antworten.Ich melde mich bald wieder.
Grüße an alle
Diana

19.11.2002, 11:49
Hallo Diana,
ich kenne Dr Sattler, Papa und ich hatten damals ein sehr gutes Gespräch mit ihm. Mir war er sehr sympathisch. Mama hatte die Op gut überstanden und er machte uns gute Hoffnung. Ob er Erfahrung hat. Ich denke schon, eigentlich hat das Haralachinger Kr. eine gute Onkologie...
Er wollte damals auch so schnell wie möglich bei Mami mit der Chemo anfangen, leider kamen diverse Komplikationen dazwischen...

Schön, daß deine Mama vorerst einmal nach Hause darf, ich drücke euch die Daumen. Sprecht viel miteinander und kümmert euch sehr um die Psyche eurer Mam, das ist sehr wichtig...
Wenn du noch näheres wissen willst, kannst du mich auch gern per Mail anschreiben.
Alles Gute für euch
Lg Sonja
[sonja.d@web.de]

07.12.2002, 11:56
Hallo Diana,
wenn du den Eindruck hast, dass du in diesem KH nicht gut betreut wirst, dann wechsle.
Bei mir war es eine Selbstverständlichkeit, dass der Prof. 2 mal pro Tag zu mir kam. Hier konnte dann alles notwendige besprochen werden. (er hat sich da auch danach gerichtet, wann mein Mann Zeit hatte, so dass dieser bei den Gesprächen immer dabei sein konnte)
genauso ist es jetzt bei meiner Schwägerin, die an Krebs erkankte. Wir(die Angehörigen) vereinbarten mit dem Chefarzt für Freitag 14 Uhr einen Termin und hatten dann ein über 50 Minütiges Gespräch.
Man muss dazu sagen, dass wir beide privat versichert sind, aber ich denke auch beim Kassenpatienten kann sich zumindest der Oberarzt auf wunsch entsprechend Zeit nehmen
Alles Gute
Christine

08.12.2002, 15:12
Nach langer Zeit melde ich mich wieder. Die Zeit geht rum wie im Fluge und bei meiner Mutter wird es immer besser. Nach der 4. Chemo ist der Tumormaker jetzt bei 5 gelandet und die Blutwerte sind auch super in Ordnung. Im Januar gibt es den fünften Durchgang und ich kann nur sagen, dass käpfen und Hoffen anscheinend wirklich hilft. Ich wünsche Euch allen viel Kraft und Mut. Wir kämpfen weiter. Wenn ich bedenke was die Ärzte noch im Sommer erzählt haben.........
Bis bald
Heiko

14.01.2003, 22:55
Mutter hat jetzt die 5 Chemo verkraftet und wir müssen mal schauen wie die einzelnen Faktoren sich entwickeln. Zur Zeit ist schon wieder sehr viel Normalität eingekehrt, ad Mutter aktuell kaum Schmerzen hat (nur durch die Chemo), sie alles machen kann wozu sie Lust hat und sehr viel Besuch und Bekannte hat. Muß ich eigentlich ein schlechtes Gewissen haben, weil auch ich wieder fast zur Normalität zurückgekommen bin? Ich bin einfach nur froh, dass es ihr so gut geht und sie noch keinen Einschränkungen spürt. Hoffentlich bleibt dies lange so bestehen. Der Tumormaker ist seit der 4. Chemo auf 0. Hat man vielleicht wirklich eine Heilungschance am Ende von Stadium 3???????

Bis bald und viel Kraft und Hilfe für euch
Heiko

15.01.2003, 08:16
Hallo Heiko,

als Betroffene bin ich für jede positive Nachricht in diesem Forum dankbar. Ich freue mich mit euch, dass die Chemo bei deiner Mutter so gut wirkt und sie wieder ein "normales" Leben führen kann. Mich belastet immer sehr wenn ich feststellen muss, dass sich meine Familie große Sorgen um mich macht. Deswegen denke ich, deine Mutter freut sich bestimmt, dass du nun auch wieder ein relativ "normales" Leben führst. Ich versuche, im Hier und Heute zu leben und jeden einzelnen Tag zu genießen. Was morgen ist, weiß schließlich niemand. Eine Heilung im 3. Stadium ist zwar selten, aber es gibt sie! Ich kenne zwei Frauen, die es geschafft haben!

Weiterhin alles Gute für euch

Anita

15.01.2003, 14:11
Hallo Heiko,
ich freue mich sehr für Euch, dass es deiner mama so gut geht. Bei solchen Werten kann ja nichts mehr schiefgehn mann muss nur daran glauben.
Meine Mutter hat ein Rezidiv nach 11 Jahren erlitten und kämpft seit 1 1/2 Jahren tapfer weiter.

Morgen wird ihr Wasser rausgepumpt. Weis jemand ob dass schmerzen macht und wie oft man sowas machen kann?
Jemand hat ihr erzählt, wenn man einmal Wasser rauszieht muss man das ständig machen. Meine Kollegen haben mir auch gesagt. Ist da Wasser im Bauch kann es ja nicht mehr lange dauern. Kann mir jemand dazu Infos geben. Bitte!

Anita,
bist du zufrieden mit der Klinik und welche Therapie bekommst du dort?

Viele Grüße
Azra

15.01.2003, 20:01
Hallo Azra, ich selber war mit 42 Jahren an Eierstockkrebs erkrankt und habe alles gut überstanden. Laß' Dich nicht verrückt machen, ich hatte eine 62-jährige Dame mit in meinem Zimmer, der ständig Wasser entzogen wurde und heute, 10 Jahre später,geht es ihr gut, auch sie hat alles prima überwunden.
Gruß
Gabi

16.01.2003, 09:51
Hallo Azra,

vor wenigen Wochen wurde ich operiert (Rezidiv) und ich denke es wurde alles getan, um mir zu helfen. Gut finde ich, dass jeder Patient individuell behandelt wird. Ende Januar bekomme ich Chemo. Welches Medikament es sein wird, konnte man mir bei meiner Entlassung nicht sagen, da das Ergebnis des Sensivitätstestes noch nicht vorlag.

Für Gabi: Danke für deinen Mut machenden Eintrag!!

Liebe Grüße
Anita

22.01.2003, 18:55
Hallo! Habe gerade diesen Austausch gelesen....- da meine Mutter auch in Hannover ist hätte ich gerne nähere Infos über Professor Jähne und den anderen Pro.!!!!! Seid Ihr so lieb??? DANKE!

30.01.2003, 18:33
Hallo Theda!!
Ich habe mit dem Professor nur ei einziges Mal telefoniert und einen guten menschlichen Eindruck von ihm gehabt. Allerdings ist meine Mutter doch in der Region geblieben zur Behandlung wegen Familiennähe.

An Alle Lieben:
Meine Mutter bekommt am Montag die letzte Chemo von insgesamt 6. Wie geht es danch eigentlich weiter. Der Tumormarker ist absolut in Ordnung, sie hat keine Probleme und spürt keine Einschränkungen. Sie hat nur wieder ordentlich zugenommen. Könnt Ihr mir sagen was als nächste kommen wird???

Danke und alles Gute für Euch
Heiko

22.11.2003, 22:21
Hallo bin gerade erst auf das Krebs Forum gekommen.Der Grund bei meiner Mam (54) hat man Eierstockkrebs festgestellt. Es sind wohl auch das Bauchfell,die Leber und der Dünndarm beteiligt.Bei der Op hat man die Eierstöcke,die Gebärmutter,und eine Dünndarmteilresektion vorgenommen wegen der Gefahr eines beginnenden Illius.Am 21.11. hat sie die erste Chemo erhalten, wobei sie bei der Infusion der Chemo einen SChock erlitten hat und ganz Knapp dem "Teufel" von der Schüppe gesprungen ist.Nicht das meine Mutter schon krank genug ist dann geschiet auch noch so etwas.Mit Haarausfall, Übelkeit ect. habe ich gerechnet aber durch einen Schock?!! Bin total fertig mit den Nerven so verdammt traurig und ausgepowert.Möchte für meine Mam kraft haben so wie für meine Familie Mann und drei kleine Kinder 5,3,2. Habt ihr einen Rat für mich, ich bin so traurig, habe schon soviel geweint habe keine Tränen mehr.
Gruß Angelname@domain.dename@domain.de

23.11.2003, 11:44
Liebe Angel, ich habe als Betroffene auch viel mitgemacht und habe mich manchmal auch so ausgepowert gefühlt. Mich haben 2 Bücher immer wieder hochgeholt: Jack Canfield "Hühnersuppe für die Seele - Geschichten die das Herz erwärmen" (Lauter kleine POSITIVE wahre Geschichten) und Sabrina Fox "Wie Engel uns lieben". Beide Bücher habe ich schon oft verschenkt und nur positive Resonanz gehabt. Ich wünsch die viel Kraft!!! Karine

23.11.2003, 14:43
Hallo Angel,

das klingt zwar nur wie ein Spruch aber ich muß Dir sagen, ICH WEISS GENAU, WIE DU DICH FÜHLST !!!
Man hat das Gefühl, man weiß nicht mehr, was man über die ganzen Gefühle, Ängste und Ereignisse noch denken soll, wie man damit umgehen soll und was das Wichtigste ist: Wie würde es man den Kindern erklären, wenn die Geliebte Oma nicht mehr da wäre. Oder wir, als Töchter, wir fühlen uns noch nicht bereit ohne Mutter leben zu können, wir brauchen sie noch so sehr! Meine Mutter ist auch 54 und vor ca. 14 Tagen hat sich herausgestellt, dass sie Eierstockskrebs hat. Bei den Untersuchungen und bei der First Look OP haben die Ärzte gesehen, dass es sich um ein fotgeschrittenes Stadium handelt. Kommenden Donnerstag muß meine Mama in ein Onkologisches Fachkrankenhaus und beginnt mit der Chemo. Wir wissen nicht, was uns erwartet, wir wissen nur, dass wir durch diese Zeit alle durchmüssen, aber wie, woher soll die Kraft kommen.?! Ich helfe mir damit, hier im Forum mir von anderen Betroffenen und Angehörigen, Mut zusprechen zu lassen und soviele Infos zu sammeln, wie ich nur kriegen kann um für das gerüstet zu sein, was kommen kann. Meine Kinder sind 3 und 1 Jahre alt und Du weißt selbst auch bestimmt um ihre Seelenheilende Wirkung. Sie sind die Sonne, die jeden Tag wieder scheint, wenn ich aus dem Krankenhaus komme. Und selbst die Arbeit, die sie machen (du weißt, was ich meine)lenkt ein bisschen ab. Ich weiß nicht, ob Du ein gläubiger Mensch bist, aber auch Gebete geben mir Kraft.

Ich hoffe Du fühlst Dich nicht mehr so allein mit Deinen Gefühlen.

Ich hoffe bald von Dir zu lesen, bis dahin viel Kraft und Mut!

Herzlichst Deine Anke

23.11.2003, 16:24
Hallo Angel, ich (43) bin erst heute auf das Krebs-Forum gekommen und habe Deinen Bericht gelesen. Auch bei meiner Mutter (65) hat man vor ca. 8 Wochen die Diagnose Eierstockkrebs festgestellt. Es folgte große OP mit Entfernung Bauchnetz, Eierstöcke (Gebärmutter war schon vor 30 Jahren raus)und ein Teil des Darms. Am Mittwoch ist die 2. Chemo. Dass Du total mit den Nerven fertig bist, kann ich sehr gut verstehen. Auch mir geht es ähnlich. Ich habe Angst vor der ungewissen Zukunft, bin aber auch wieder gestärkt durch das, was ich im Forum so alles nachlesen und erfahren konnte. Ich hätte nicht gedacht, dass es noch andere Betroffene gibt... Sicher weiß man das zwar irgendwie, aber man fühlt sich halt so allein gelassen, weil viele Freunde, Bekannte, Arbeitskollegen etc. zwar mal nachfragen, aber sie -ich habe jedenfalls den Eindruck- wollen nicht intensiv darüber sprechen. Irgendwie kann ich die Leute verstehen, aber man selber kann kaum einen klaren Gedanken fassen und weiß nicht, wie man klar kommen soll. Ich suche einen Weg, um meiner Mutter zu helfen, aber auch um mir zu helfen, damit zurecht zu kommen. Heute habe ich tatsächlich wieder Mut fassen können, durch die Berichte im Forum und etwas Kraft getankt, um die "Sache" anzugehen und nicht liegen zu lassen. Ich wünsche Dir auch viel Kraft und Mut und würde mich freuen, wieder von Dir zu hören (bzw. lesen..). Bis dahin grüsst Dich ganz herzlich
Ira name@domain.dename@domain.dename@domain.de

23.11.2003, 19:40
Hallo Ira!
Habe mich sehr gefreut eine Antwort zu erhalten .Mit den Freunden und Verwanten geht es eigentlich sie versuchen mich zu verstehen und mit mir zu bangen,aber ich bin der Meinung man kann nur etwas "Verstehen" was man auch selbst erlebt.Ich will meinen Freunden und Verwanten nicht unsensibilität unterstellen,auf gar keinen Fall,aber bei meiner Mam,Kann ich ja auch nur versuchen zu verstehen und zu helfen,ich muß ja auch nicht mit der Krankheit kämpfen.Es sind soviele neue Fragen meiner Mutter dazugekommen.Wie erwähnt hat sie am Freitag ihre 1.Chemo(21.11)bekommen jetzt klagt sie über Druckschmerz in der Blase+Unterleib in der Blase wäre es wie als wäre noch der Blasenkatheter vorhanden sagt sie,.Ist das normal?Etwas positives gibt es aber auch,sie klagt nicht über Übelkeit und Erbrechen.Ich versuche die Zeit in der es meiner Mam gut geht,intensiver um meine Kinder zu kümmern.Sie freuen sich so über kleine Zuwendungen malen Basteln backen.es baut mich wieder auf weil ich kenne keinen Menschen der so herzhaft und erlich lachen kann wie ein Kind!Alles liebe und gute viel Kraft für Dich und Deine Mam wünscht Dir Angel,es wäre auch für mich schön von Dir zu lesen und zu wissen wie es Euch geht. Mit freundlichen Grüssen Angel

23.11.2003, 19:55
Hallo Angel,
Deine Gedanken über die Kinder sind gut und richtigt. Sobald es geht, sollten die "Enkelkinder" ihre Großmutter besuchen. Meine Frau Margit- Betroffene und Großmutter- freut nicht so sehr, wie wenn unser Enkelkind (9 Mo) uns besucht. Das sind unwiederbringliche Stunden. ... besonders für die Betroffenen ...

Tschüß vom Andreas

23.11.2003, 20:24
Liebe Anke!
Ich empfand es nicht nur als Spruch Ich verstehe was Du meinst!Ich habe Deine Zeilenverschlungen und habe gemerkt Mensch so allein binich doch garnicht.Ich habe einen super toleranten Mann,sonst wäre es vielleicht noch schlimmer.Meine Mam war am 21.11 zur Chemo-Tagesklinisch im Krankenhaus ich empfand es MEGA-schlimm,steril,unpersönlich Massen abfertigung kaum ein liebes Wort die Akten der anderen ?6? Mitpatienten lagen offen rum ect.
Durch die Schock reaktion der Chemo-Infusion hat Mam eingenässt und saß so 7 Stunden im Stuhl.Es soll kein Panik BERICHT sein auf gar keinen Fall es gibt bestimmt auch andere Kliniken davon bin ich überzeugt.Mitler weile bin ich soweit ich Frage wieder viel mehr wenn auch doppelt und dreifach man gibt doch seine Eigenständigkeit nicht an der Pforte und an der Anmeldung ab!Es gibt doch noch genug anderes was einen verunsichert.Ich will garnicht daran denken das Mam irgendwann nicht mehr..... Sie ist noch viel zu jung.Auch zu deinem Denkanstoß,obich gläubig bin,ich weiß es nicht mehr so genau,ich war es auf jedenfall mal doch zur Zeit ist mein Glaube doch ein wenig geschwächt,ich mußte in meinem Leben auch schon einiges mitmachen doch mein Glaube stand. Meine Kinder waren Krank,der mittlere wurde operiet ich hatte Angst doch der Glaube stand aber jetzt ichglaube ich kann nicht mehr so richtig glauben. Ich wünsche dir das Du den Glauben nicht verlierst .Kraft für Deine Mam und Deine Lieben, auch das wir immer Kraft im lachen unserer Kinder finden.
Mit freundlichen Grüssen Angel

23.11.2003, 21:41
Liebe Angel,

ich habe das Gefühl, dass die Krankheit Deiner Mutter nicht das Einzige ist, was Dich verunsichert. Wenn Du magst, aber nur wenn Du möchtest, kannst Du mir Deine E-mail Adresse hier aufschreiben. Ich würde Dir dann mal meine Telefonnummer mailen und wir könnten uns dann mal persönlich am Telfon unterhalten. Vielleicht würde so ein Gespräch uns beiden einmal gut tun. Ich habe schon sehr oft die Erfahrung gemacht, dass ein Gespräch unter "Fremden" oft hilfreicher sein kann, als das mit jemandem, der selbst mit persönlich betroffen ist.

Aber was mich in Deinem Fall sehr interresieren würde, wie hat sich der Schock bei Deiner Mutter bemerkbar gemacht und was sagen die Ärzte, wie es dazu kam? Hat das Auswirkungen auf den weiteren Therapieverlauf

Bete wenigstens für Deine Kinder. Sei dankbar für das, was Du hast, auch wenn es im Moment sehr schwer fällt.
Bevor meine Kinder gesund auf die Welt kamen, hatte ich auch Jahre lang nicht mehr gebetet, weil ich mit 11 Jahren meinen Vater verloren hatte und auch viele Sachen auf mich einschlugen, bei denen ich mir sicher zu sein glaubte: Es kann keinen Gott geben, der soetwas zulässt.

Bis bald Deine Anke

24.11.2003, 22:40
Hallo Anke!
So ganz unrecht hast Du nichtich bin verunsichert ich selber habe zwei Bandscheibenvorfälle die regelmäßig auf meinen Ischiasnerv drücken und ich mich vor Schmerzen überhaupt nicht bewegen kann,die abstände der Schmerzzustände werden in letzter Zeit immer kürzer.Eine Op kommt für mich auf keinen Fall in Frage!Nun kam Mum immer ins "Spiel" sie half mir immer wo sie nur konnte.Es sind halt noch zwei Kinder die gewickelt umgezogen angezogen werden müssen etc...selbst der Große 5Jahre den möchte ich auf keinen Fall überfordern ich Glaube manchmal geschieht es doch obwohl ich es nicht will,er ist auch sehr groß für sein alter.Mein Mann hat die selbeRückengeschichte und ist schon operiert,hat aber immer noch die selben brennenden Schmerzen.Dann kommen meine Ängste wie soll ich meine Mum unterstützen wenn es bei mir wieder losgeht,wie soll ich meine Kinder versorgen,es geht irgendwie geht alles mit Schmerzmittel geht fast alles,doch ich mache mir auch Gedanken was ist wenn es nicht mehr besser wird.
Der Schock meiner Mutter hat sich bemerkbar gemacht indem sie nach Anlage der Infusion wegtrat und blau wurde Urin abging und sie nicht ansprechbar war.Sie erhielt Cortison,Sauerstoff,eine Infusion mit NACL soetwas als Flüssigkeitsauffüller für den Körper das man aus dem Schockzustand wieder rauskommt.Sie wollen es wohl noch mal versuchen diesmal weiß man ja worauf man achten muß.
Keine Sorge für meine Kinder bete ich immer bin dankbar das sie soweit gesund sind,und das es sie gibt,danke das es auch meine Mutter noch gibt
Bis bald, alles gute für Deine LIEBEN,
Deine Angel

25.11.2003, 01:14
Hallo Angel,

Heute, nein gestern, hatte ich mal einen sehr schönen Tag. Morgens war ich mit den Kindern draußen spielen. Meine kleine Madlen läuft erst seit ca 14 Tagen und da macht es einen Riesenspass ihr beim rumhersappeln zu zuschauen. Und mein großer Tim fährt fleißig Fahrrad, natürlich mit Stützrädern. Das hat mal richtig gutgetan, bei dem schönen Wetter. Nach dem Mittagessen habe ich mit den Kindern ein bisschen geruht um anschließend meine Mama besuchen zu können. Obwohl sie heute unter Vollnarkose den Port einsetzen lassen hat, ging es ihr richtig gut. Sie hatte heute mal Appetit auf frisches Brot vom Bäcker, wo sie auch zwei Bemmen (erzgebirgisch) verdrückt hat. Und sie wollte sogar mal einen Kaffee aus dem Automaten. Mein "Papa" war auch da (Muttis superlieber Lebensgefährte seit 12 Jahren) Am Mittwoch wollen wir zusammen die Fenster dekorieren für Weihnachten.

Mit den Bandscheiben glaube ich zu wissen was Du meinst, denn mein lieber Mann war vor 9 Jahren der Meinung, er müßte mal kopfüber in der Türkei in einen fast leeren Swimmingpool hüpfen. Wenn er sich dabei nicht den halben Schädel aufgeschlagen und sich einen Bandscheibenschaden zugezogen hätte, wäre die ganze Sache schon wieder lustig gewesen.

Das sind ja keinen schönen Aussichten, die meine Mama da auf die Chemo hat. Mir war nicht bewußt, dass da neben den "normalen" Nebenwirkungen auch solche Extremreaktionen entstehen können.
Ich drücke Euch die Daumen für den nächsten Versuch und das da alles besser klappt.

Bitte schreibe mir, wie es gelaufen ist.

Bis dahin, herzlichst, Deine Anke

PS. Wie alt bit Du eigentlich (wenn man denn fragen darf - lach :)
Ich bin 25 und seit 5 Jahren verh. mit einem ganz lieben Schatz.

25.11.2003, 08:28
Liebe Anke, liebe Angel
ich denke, dass das was Angel an Reaktionen ihrer Mutter auf die Chemo mit "Schock" beschreibt, könnte auch eine allergische Reaktion auf die Chemo gewesen sein. Mir wurde erklärt, dass die Gefahr bei jedem neuen Medikament besteht (jedes Arzneimittel, das man noch nie bekommen hat). Ich bekam vor jeder Chemo eine Dosis Kortison verpasst (um allergische Reaktionen gering zu halten) und bei meiner ersten Chemo wurde vom Pflegepersonal sehr oft geschaut wie es mir geht.
Ich hatte eine Riesenangst vor der Chemo - was ja auch ganz normal ist. Ich lag in meinem Bett und habe auf Reaktionen meines Körpers gewartet. Aber es war wie eine ganz normale Infusion. In den ersten Tagen nach der Chemo war ich ziemlich müde und ich habe mich viel ausgeruht. Auch Knochenschmerzen hatte ich und Schlafstörungen habe ich bis heute noch (vor sieben Wochen war letzte Chemo). Aber ich musste nur einmal kotzen und da war ich wohl selber schuld. Man findet ziemlich rasch heraus, was einem gut tut und was eher schlecht ist. Bei mir war es so, dass ich bis spätestens 18 Uhr zu abend essen musste, ansonsten hatte ich Druckgefühl und Übelkeit während der Nacht.
Überhaupt ist das mit der Chemo so eine Sache. Es ist schon sehr hilfreich, wenn man von anderen Betroffenen hört, welche Auswirkungen die Behandlung haben kann. Aber der Mensch ist ein kompliziertes Wesen und jeder ragiert anders. Ich habe meine Chemo ganz gut hinter mich gebracht. Natürlich ist eine gewisse Beeinträchtigung immer da, aber man lernt, ganz gut damit umzugehen.
Anke, es freut mich, dass es deiner Mutter jetzt scheinbar besser geht und der Appetit auch wieder da ist! Du wirst überrascht sein, wie schnell es jetzt wieder aufwärts geht.
Angel, es ist natürlich zusätzlich eine große Belastung, wenn es so steril und unpersönlich abgeht. Man weiss nicht was einem erwartet und hat in so einer Umgebung noch mehr das Gefühl, nur "eine Nummer" zu sein. Vielleicht könnt ihr euch selbst etwas abhelfen und etwas ganz Persönliches und Vertrautes (z.B. ein Kuscheltier von den geliebten Enkerln - da hat man auch was zum "festhalten") von zu Hause zur nächsten "Sitzung" mitzunehmen.
Alles Gute für euch und eure Mütter
Margit B. (45 JAhre)

29.11.2003, 23:24
Hallo Anke
Es ist schon etwas Zeit vergangen,seit der letzten Nachricht von mir.Mein mittlerer Sohn ist am 26.11 endlich 2Jahre geworden.Die Geburtstagsfeier stand vor der Tür und es war alles anders als vorher.Meine Mutter hat mir sonst von Morgens bis Nachmittags immer geholfen,diesmal war alles anders.An dem Vormittag habe ich nur geweint.Innerlich habe ich immer noch gehoft das Mutti.mindestens zum Kaffee kommt,doch sie sagte im vorraus schon ab,sie könne die vielen Stufen zur Toilette nicht steigen (sie befindet sich im 1.Stock,neben dem Kinderzimmer).Ich hoffte halt sie würde kommn,falls es der letzte Geburtstag sein könnte den sie bei den 3 Kindern erlebt.Vor allem sie häte mal die Rabauken alle zusammen gesehen.Am 2.12 hat sie den Termin beim neuen Onkologen,ich hoffe sie bekommt am 11.12 ihre 2.Chemo.Mum war immer noch nicht zur Selbsthilfegruppe gesagt habe ich es ihr jetzt schon einpaarmal jetzt sag ich es nicht mehr.Soll sie doch selbst entscheiden was sie will, sie wird mir schon sagen wann sie meine Hilfe benötigt.Zum Arzt soll ich übrigens mit!!
Ach so,ich bin 35Jahre und auch seit 5Jahren verheiratet mit einem super Schatz
Schöne Grüße und einen schönen 1.Advent
Deine Angel

09.12.2003, 21:26
Hallo Anke!!!!!
Was macht Deine Mutter,geht es ihr besser???
Melde dich doch mal wieder. wie geht es Dir und deinen lieben.
Bei meiner Mam werden morgen die Haare "abrasiert" da sie sie schon büschelweise verliert,dementsprechend ist ihre Stimmung.Donnerstag erhält sie chemo Nummer 2!! dementsprechend ihre Stimmung.Es kann nur noch besser werden für uns beide ich gehe mit(sie möchte es)und werde ihr stumm die Hand halten.Falls sie möchte Schminke ich sie dezent etwas Farbe ins Gesicht es lenkt vielleicht einwenig vom Hauptgrund ab.

Liebe Grüße an dich und deine Mutter
Deine Angel
name@domain.de

14.01.2004, 10:52
Hallo ihr,

meine Mutter (45) hat vor 2 Jahren die Diagnose Eierstockkrebs bekommen und sich seitdem 3 OPs und 3 Chemotherapien unterzogen. Irgendwie habe ich (21) erst in den letzten 3 Monaten wirklich angefangen zu begreifen, was da vor sich geht und wie es um sie steht. Ich habe das lange Zeit nicht wahrhaben wollen. Voe 5 Tagen hat sie die letzte Chemo beendet und jetzt wird 5 Wochen abgewartet, bis die neue Therapie begonnen wird. Ich möchte gerne weiter für sie da sein und mit ihr Zeit verbringen. Im Augenblick habe ich aber ständig das Gefühl in Tränen ausbrechen zu müssen, weil der Unistress noch dazukommt und ich wenig Zeit für mich habe.
Irgendwie ist der Druck gerade zu groß.

Liebe Grüße!

Katharina

14.01.2004, 22:26
Hallo Katharina
Als ich hab von der Krankheit meiner Mutter erfahren habe war ich 14 Jahre älter als du,und es traf mich wie eine Faust ins Gesicht.Ich denke mit 21 Jahren jetzt Studium mit !9 Abi??? da hat man die Gedanken ganz wo anders.Man denkt sich ach Mutter schafft das schon irgendwie man lässt alles so nebenbei "weiterlaufen".Um so älter man wird um so größer werden die verlust Ängste (so ist es jedenfalls bei mir).Ich habe auch überall geweint imAuto während der Fahrt, beim wickeln meiner Kinder,am Herd bis ich keine Tränen mehr hatte.Meine Mam hat ende des Monats ihre 4Chemo ich nehme mir immer Zeit wenn SIE mich braucht,sie läßt es mich wissen wir telefonieren jeden Tag auch zweimal am Tag (MANCHMAL)Mach dir nicht soviele Sorgen deine Mutter weiß gewiß das du Angst um sie hast,Sorgen hast und Du auch noch ein Studium.Deine Tränen vergehen und trocknen bald und man kann dann viel klarer denken,auch wenn es immer die Angst um die Mutter bleibt.Nimm deine Mutter ganz ohne Worte ganz fest in den Arm.
Ich wünsche dir ganz ganz viel Kraft Mut.
Liebe Grüße!


Angel
name@domain.dename@domain.dename@domain.de

19.01.2004, 17:48
Lieber Heiko,
Auch meine Mutter hatte Metastasen im Bauchfell. Sie wurden operativ entfernt, den Primärtumor hat man -allerdings erst nach sehr langer Suche - im Eileiter entdeckt. Das war etwa vor einem Jahr. Danach folgte eine erste Phase mit Chemotherapie bis August. Nach Absetzen der Chemo machte sie eine Tabletten-Chemo. Leider hat man im November neue Metastasen in der Lunge entdeckt. Das war ein ziemlicher Rückschlag - jetzt geht es mit der Chemotherapie wieder von vorne los. Meine Mutter macht gute Erfahrungen mit einer Misteltherapie, die die konventionelle Therapie unterstützt. Sie fühlt sich dadurch körperlich stärker und verkraftet die Chemos besser.

Alles Gute + viel Kraft für Deine Mutter und Euch alle

31.01.2004, 22:35
Hallo,

heute bin ich zum ersten Mal in dieses Forum geraten und finde es klasse. Auf der Suche nach Betroffenen bin ich, weil auch meine liebe Mama seit 2 Wochen die Diagnose Ovarialkarzinom erhalten hat. Ich bin total verwirrt und dieses Gefühlsdurcheinander ist kaum auszuhalten. Am Montag wird meine Mutter operiert. Sie werden eine Totaloperation vornehmen. Da noch nicht bekannt ist, ob es Verwachsungen mit dem Darm gibt, wissen wir nicht, ob evtl. noch ein künstlicher Darmausgang gelegt werden muß. Wir wissen auch nicht, ob die Lebermetastasen operabel sind. Dies wird sich alles am Montag während der OP entscheiden. Ich habe unendlich, unendlich riesige Angst um meine innig geliebte Mama. Ich fühle mich so hilflos. Außer für sie und meinen Papa da zu sein, kann ich nichts tun. Ich habe das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen.
Für jeden Rat bin ich dankbar.

Herzliche Grüße
Uli

31.01.2004, 23:38
Hallo,Uli
Ich kann dich wirklich so gut verstehen,als ich erfahren habe das meine Mam Eierstockkrebs hat der Dünndarm die Leber das Rippenfell das Bauchfell betroffen ist habe ich gedacht, so das war es(Gott verzeihe mir diesen Gedanken heute)ich war so leer habe nur geweint überall in der Küche während der Auto fahrt beim wickeln meiner Kinder.Es hat mich so wütend gemacht hilflos dabei zu stehen ihr Mut zu machen den ich zu DIESEM Zeitpunkt nicht hatte.Die Ärzte hatten alle diesen Blick wir schauen mal.Das war im November 2003.Heute habe ich Mut mit meiner Mam zu Kämpfen genau wie sie.sie gibt nicht auf hat Kraft Hoffnung und Lebenswillen für mich für Papa und für Ihre 3Enkelkinder.Sie soll 6Chemo bekommen hat jetzt am 16.Februar ihre 5.Danach soll es gut sein dann kommen nur noch die Nachsorge untersuchungen.

Ich möchte Dir damit etwas Mut machen ich war genau so Eingeschnürt,Hatte mega Angst um meine Mam sie ist im Januar 55Jahre geworden.Ich habe alles an Infos in mich geschlungen und doch nicht alles verstanden,aber es wird alles besser.



Nach der dunklen Zeit glaube mir kommen auch wieder gute helle Tage.
Wie alt ist Deine Mam?
Ich drücke dir und Deiner Mam ganz fest die Daumen für Montag und wünsche Euch alles gute.

Es grüßt dich herzlich
Angel

01.02.2004, 08:25
Hallo Ulli,
es ist schrecklich, so eine Diagnose zu bekommen und nicht zu wissen, was wirklich betroffen ist´. Meine Mutter war vor 10 Jahren sehr schwer krank und als Angehöriger kann man nur danebenstehen und nichts tun.
Zumindest dachte ich damals so. Seit April 03 habe ich selbst Ovarialkarzinom und habe somit auch die Steite des Betroffenén kennengelert. Es war mir unheimlich wichtig, dass meine Angehörigen und Freunde "nur daW waren. Es hat mir so viel Mut und Grund zum Kämpfen gegeben.
Ich bin 45 Jahre alt und hatte anfangs große Probleme mit Thrombosen und Lungenembolie - es hat also gar nicht gut ausgesehn. Am schlimmsten war die Warterei auf die OP, denn erst dann hat man Gewissheit, wie weit fortgeschritten der Krebs ist. Die Ärzte sagen einem schonungslos was alles passieren kann und man ist wie vor den Kopf geschlagen. Zum Glück war bei mir der Darm nicht betroffen, aber ich hatte FIGO IIIc und ein Lymphknoten und das Bauchfell war auch betroffen.
Die ersten Tage nach der OP waren ziemlich hart, aber die Anwesenheit meines Mannes und meiner Kinder hat mir sehr viel Kraft gegeben. Auch die darauffolgende Chemo habe ich ganz gut vertragen. Man lernt sehr rasch, was an welchen Tagen möglich ist und bei mir war die Woche vor der nächsten Chemo immer die Beste. Da konnte ich auch kleine Ausflüge machen. Ich hatte jetzt im Jänner meine erste 1/4jährliche Untersuchung und es wurde keine Tumoraktivität festgestellt.
Ich glaube, als Angehöriger leidet man oft viel mehr als der Betroffene. Natürlich hat man als Betroffener die Schmerzen, aber man hat die Wahl zu kämpfen oder aufzugeben. Als Angehöriger muß man die Situation annehmen wie sie ist. Du wirst in diesem Forum sehr viele Berichte lesen, die dir auch sicher Angst machen werden. Aber du darfst nicht vergessen, dass es sehr viele gibt, die keinen Rückfall bekommen und die dann nicht mehr posten. Mir persönlich hat es sehr geholfen, soviel wie möglich über die Krankheit zu wissen.
Liebe Ulli, ich wünsche dir und deiner Mutter alles Gute und drücke euch für Montag die Daumen!
Liebe Grüße
Margit

01.02.2004, 11:38
Hallo,
es ist eine Weile her, dass ich hier geschrieben habe (09/2002). Damals hatte ich gerade vom Krebs meiner Mutter erfahren (FIGO IIIC). Die Tage und Wochen danach waren für mich bestimmt die schlimmsten meines Lebens; geweint habe ich immer wieder; einfach wenn ich an meine Mutter gedacht habe.

Alles liegt jetzt ca. 15 Monate zurück (OP/Chemo) und derzeit geht es meiner Mutter so gut; dass man meinen könnte, der Krebs hat nur ein böses Zwischenspiel gegeben. Ich weiß, dass es jederzeit wieder umschlagen kann aber daran versuche ich nicht zu denken. Meine Eltern geniessen ihren Ruhestand, fahren sehr viel in Urlaub und haben eine schöne Zeit.

Nichts wünsche ich mir mehr, als dass es so bleibt und vielleicht macht es denjenigen ein bischen Mut, die gerade vom Krebs ihrer Mutter erfahren haben.

Eigentlich in der Hoffnung hier nie wieder schreiben zu ´müssen´.

Michael

01.02.2004, 13:47
Hallo Michael,

ich hoffe, du wirst noch sehr, sehr oft hier schreiben - und zwar, dass es deiner Mutter weiterhin gut geht! Positive Nachrichten sind hier äußerst beliebt, aber leider viel zu selten.

Weiterhin viel Gesundheit für deine Mutter

Anita

01.02.2004, 15:53
Liebe Angel, Margit und Michael,

vielen Dank für Eure mutmachenden Worte. Es tut gut, zu hören, daß man es tatsächlich schaffen kann. An das Gegenteil darf ich gar nicht denken, sonst werde ich verrückt. Meine Mama ist 58 Jahre alt und war immer topfit. Letztes Jahr ist sie mit meinem Papa insgesamt fast 2000 km mit dem Fahrrad unterwegs gewesen, gewandert und geschwommen. Nachdem mein Papa den Krebs vor einem Jahr besiegt hat,(Schleimhautkrebs, der durch 3 Operationen entfernt werden konnte, ohne Chemo) haben meine Eltern dieses Jahr besonders genossen und sehr viel unternommen. Und nun diese erneute grausame Diagnose. Ich selbst bin 34 Jahre alt und habe selbst eine chronische rheumatische Krankheit. Streß und Sorgen bringen mir immer selbst auch noch viel mehr Schmerzen. Das darf ich meiner Mama im Moment überhaupt nicht erzählen, sonst macht sie sich wieder mal mehr Sorgen um mich als um sich selbst. Das grauenvollste überhaupt ist, daß der Hausarzt meiner Mama, ihr gnadenlos gesagt hat, daß ihr maximal noch 6 Monate ohne Chemo und 8 Monate mit Chemo bleiben. In diesem Moment entschied sie - lieber kurz und schön-. Allerdings holten wir eine zweite Meinung ein und dieser Arzt hat meiner Mama wieder Hoffnung gemacht und gesagt, daß sich kämpfen immer lohnt. Das will sie jetzt auch tun. Sie ist so stark und einfach unglaublich tapfer. Sie tröstet praktisch uns, meinen Papa mich und meinen Mann. Wir sagen ihr immer, sie soll ihre Kraft gerade jetzt sparen. Das nützt aber nichts. Sie ist der Meinung, daß sie nichts zu verlieren hat, es kann nur besser werden. Unglaublich stark, oder? Heute ist sie ins Krankenhaus gekommen und morgen ist die OP. Ich muß morgen arbeiten und es steht mir ein schweres Gespräch bevor. Oh jeh, wie soll ich da nur einen klaren Gedanken fassen. Danach düse ich sofort ins Krankenhaus. Mein Mann und ich haben meiner Mama einen schönen Rahmen mit zwei Bildern von uns gebastelt mit dem Text "Wir lieben Dich". Sie hat geweint als ich es ihr gegeben habe.
Nochmals herzlichen Dank für Eure aufmunternden Worte. Ich wünsche Euch auch alles Gute und werde von mir hören lassen, wenn die OP überstanden ist.

Herzliche Grüße
Uli

07.02.2004, 15:06
Hallo,

meine Mama hat die OP gut überstanden. Sie ist mußte schon am nächsten Tag aufstehen. Heute 5 Tage danach gehts ihr richtig gut. Es wurde eine gynäkologische Totaloperation gemacht. Auch im Bauchraum wurde das große Netz mit dem Lymphknoten entfernt. Ein künstlicher Darmausgang war nicht notwendig -zum Glück-. Die Leber ist leider inoperabel, da sie mit zuvielen Metastasen befallen ist. Heute haben wir vom Arzt erfahren, daß immernoch nicht klar ist, wo der Primärtumor ist. Eventuell in der Gallenblase. Jetzt heißt es wieder abwarten. Eine Chemobehandlung läßt sich nicht vermeiden. Aber ich bewundere meine liebe Mama so sehr. Sie ist so zuversichtlich und positiv -einfach unglaublich klasse-
Sie gibt uns allen Mut und Kraft, obwohl es eigentlich umgekehrt sein müßte. Ich hoffe sehr, daß wir es zusammen mit aller Kraft und Liebe schaffen werden.

Viele Grüße
Uli

20.02.2004, 22:26
Hallo Ihr Lieben!

Ich denke es gibt etwas gutes zu berichten:
Bei meiner Mam war der letzte Wert des Ca-125
(Tumormaker) < 18 >am 16.2.Nach der 5.Chemo!
Am 8.März bekommt sie ihre6 letzte und dann schauen wir mal was die Nachsorge so bringt.
Ihr Anfangswert CA-125 war 195.000.(bekannt gegeben nach der 1.Chemo.
Ich hoffe das macht auch Euch ein bisschen Mut.
Ich freue mich so für meine Mam.Sie denkt auch schon an eine REHA.
Ich wünsche euch allen Kraft Mut und alles Gute

Viele Grüße
Angel

23.02.2004, 21:56
Ich habe damals den Bereich Gerade vom Krebs meiner Mutter erfahren" eröffnet. Damals hatte wir durch die Ärzte keine Hoffnung mehr bekommen und meine Mutter wurde eigemtlich schon aufgegeben. Wir und vor allem meine Mutter haben/hat gekämpft und es hat sich gelohnt. Nach Beendigung der Chemo im Januar 2003, die Ärzte wollten schon keine mehr nachen so richtig, geht/ging es ihr bisher sehr gut. Sie hat sehr viel Lebensfreude und keinerlei Einschränkungen. In der letzten Woche erhielten wir aber die Nachricht, dass der Tumormaker wieder steigt. Er liegt jetzt wieder bei 35 (war ja vor der Chemo bei 800!!!!)und meine Mutter wird Ende März wieder genau untersucht. Ich habe ein bisschen Angst vor dem Ergebnis, allerdings kann man jetzt sehr viel besser damit umgehen, weil man den Ablauf besser kennt. Ich gehe leider davon aus, dass noch in diesem Jahr die nächste Chemo beginnt, da meine Mutter glaub auch wieder Wasser im Bauch zu haben.
Warten wir mal ab. Jedenfalls hat Sie zur Zeit eine schöne Zeit. Sie beginnt allerdings auch seit der letzten Woche über Alternativmedizin und Heilpraktiker sich zu informieren. Ich habe Angst, dass sie sich hier in falsche Hoffnungen stürtzt und Scharlatanen auf den leim geht.
Warte wir es ab!!!
Alles Gute für Euch alle und ich habe gelernt, adss es sich lohnt zu kämpfen auch wenn alle fachleute meine Mutter schon aufgegeben hatten.
Heiko

29.02.2004, 16:10
Jetzt ist es gerade mal 3 Wochen her, daß ich geschrieben habe wie gut es meiner Mutter geht und schon schlägt das Pendel zurück und trifft mit voller Wucht. Der Tumormarker meiner Mutter ist von 3 auf 35 gestiegen. Die nächsten Tage soll eine Bauchspiegelung gemacht werden, um genaues sagen zu können. Immerhin gibt das etwas Sicherheit, was wirklich los ist. Meine Mutter trägst mit Fassung; jedenfalls nach außen.
Leider finde ich keine Spezialklinik im Raum Düsseldorf / Aachen. Weiß jemand Rat?


Michael

29.02.2004, 18:36
Hallo Nichael,
Ich habe gerade Dein Text im Forum gelesen.Darf ich Dich fragen,um welche Art Krebs es sich bei deiner Mutter handelt?
Ich kann Dir im Raum Düsseldorf eigentlich die Uniklinik empfehlen.Ich hoffe Du meldest Dich noch einmal.
Viele liebe Grüße Claudia.

29.02.2004, 18:38
Hallo Michael,
Entschuldigung für das N.

Beate Hesterkamp
01.03.2004, 09:32
Hallo Michael,
ich schließe mich Claudias Empfehlung an. Ich bin selbst seit Mai 2003 mit Eierstockkrebs FIGO IV in der Frauenklinik der Uni Düsseldorf in Behandlung und bin dort sehr zufrieden. Die Räumlichkeiten sind dort nicht so toll, aber ich finde, ich werde sehr freundlich, kompetent und gründlich behandelt.
Ich drück deiner Mutter die Daumen, dass gar nichts schlimmes gefunden wird.
Melde dich, wenn du Fragen hast.
Liebe Grüße
Beate

01.03.2004, 21:55
Hallo Beate, hallo Claudia,

danke für eure Ratschläge, die können wir wirklich gut gebrauchen. Meine Mutter macht jetzt erst mal eine CT, geht anschließend zu einem unabhängigen Onkologen und danach ins Krankenhaus für eine Bauchspiegelung. Sollte sich hier herausstellen, dass eine weitere Chemo erforderlich sein sollte, wird meine Mutter wohl in die Uniklinik nach Düsseldorf wechseln. Für mich ist das das beste was zur Zeit machbar ist. Alles sollte innnerhalb der nächsten 2 Wochen ablaufen, um nicht unnötig Zeit zu verlieren. Sie hat schon eine Chemo hinter sich (Eierstockkrebs FIGO IVC)und weiß was auf sie zukommen kann.

Ich werde mich die Tage wieder melden. Alles Gute an alle und nochmals DANKE.

Grüße

Michael

02.03.2004, 17:40
Hallo Michael

Ich habe gerade Deine Antwort gelesen.Hat Deine Mutter schon für alle Untersuchungen Termine? Ich würde dafür sorgen,daß alles möglichst in einer Woche erledigt wird.Meine Mutter war stationär im Krankenhaus und immer wieder wurden Ct,Ultraschall,Röntgenaufnahmen gemacht,trozdem hat sich der Krebs so schnell verbreitet das man bei zu gucken konnte.Es muß ja nicht immer so sein,aber zur Vorsorge lieber etwas schneller handeln.Ich wünche Euch viel Glück bei den Untersuchungen und hoffentlich negative Befunde.
Bis bald mal Claudia

04.03.2004, 12:47
ich wusste es schon einige zeit. aber ich wollte es nicht wahrhaben. bis sie dann in die klinik kam. es ist jetzt schon eine weile her. und sie ist am 1. september.03 gestorben ich hätte nicht gedacht das sich mein leben so verändern könnte. und ich hätte auch nie gedacht das mir so etwas jemals passieren könnte, aber jetzt ist es schon passiert.Lp4LiFe@gmx.de

21.04.2004, 11:35
Vor vier Wochen habe ich erfahren das meine Mutter an Eierstockkrebs erkankt ist.Heute fängt ihre Chemotherapie zum ersten mal an. Ich bin ein wenig durcheinander ob auch alles gut geht. Wer macht im Moment das selbe durch? Grüsse von Barbara

10.04.2005, 19:18
Hallo!
Meine Oma kam mit Darmkrebs ins Krankenhaus!
Nun wurde mir gesagt das er nicht gestreut sondern geästelt hat!
Was ist das,und gibt es das überhaupt??
Er soll im bauchraum und am leberlappen geästelt haben!
Ich bitte um Antwort!!