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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : keine Wirkung von Femara -Johanniskraut-Mistel?


Heike60
30.06.2005, 08:54
Hallo zusammen,
ich nehme seit Nov. 04 Femara.
Da ich leichte Depressionen habe empfahl mir mein Hausarzt
Johanniskraut. Gestern ging ich zum Onkologen und erzählte
ihm davon. Er wurde wild und sagte Johanniskraut hebt die
Wirkung von Femara auf. Ist euch das bekannt?
Wie sieht es mit Misteltherapie aus - verträgt sich das mit
Femara?
Mag im Moment meinen Onkologen nicht fragen, da er von
solchen Therapien gar nichts hält aber ich halte sehr viel
davon.
Wer hat Erfahrungen mit diesen Sachen? Wäre schön wenn ich ein
paar Antworten bekommen würde.

01.07.2005, 08:58
Liebe Heike,

über JOHANNISKRAIT und beispielsweise MISTEL wird - was das Aufheben der Wirksamkeit schulmedizinisch empfohlener Mittel betrifft - offenbar sehr viel spekuliert.

So wurde ich vor 2 1/2 Jahren, als ich 8 Chemo-Zyklen und danach 31 Bestrahlungen "durchzog" von einer Onkologin des Klinikums Hanau gebeten, k e i n e immunstärkenden Mittel (wie Mistel) zu nehmen, "um nicht die Aggressivität bzw. Wirksamkeit aus der Therapie zu nehmen". Das sollte wohl heißen, dass - wenn ich währenddessen Mistel gespritzt hätte - möglicherweise die Chemo abgeschwächt und damit nicht ganz so wirksam gewesen wäre. Ich weiß allerdings von einigen Mit-Streiterinnen, dass sie diese Ratschläge in den Wind geschlagen und der Homeopathie durchaus einen Platz während ihrer Therapie eingeräumt haben.

Viele berichten davon, dass die Nebenwirkungen der schulmedizinischen behandlung geringer waren als bei mir (starke rheumaartige Schmerzen 2 Tage nach der Chemo, Ablösung der Nägel und Fußsohlenhaut etc.)

Ich selbst war äußerst eingeschüchtert nach BK-Op und anschließender Vereiterung der operierten Brust die 4 Wochen lang mit Wasserstoff und Kochsalz gespült werden musste. In dieser Zeit habe ich viele Schmerzmittel und Antibiotika bekommen und war ziemlich zermürbt (aber weiterhin trotzdem erstaunlich kämpferisch !!!).
Nach allem Erlebten habe ich mich jedoch ängstlich an die Empfehlungen der Onkologin gehalten in der Hoffnung, dass nun alles "seinen normalen Gang" in der Therapie gehe..... Erst sehr viel später habe ich dann in Absprache mit meinem Gynäkologen mit der Mistel-Kur begonnen.

Mistel habe ich inzwischen abgesetzt und hochdosierte Vitamine bzw. Mineralien (auch Selen) nehme ich nur noch in der auch für Gesunde üblichen Menge.

Dass Johanniskraut die Wirksamkeit von Antihormonen oder Aromatasehemmern stört, habe ich weder in den Medien noch hier im Krebs Kompass je gehört oder gelesen.

Bin mal gespannt, was dir andere an dieser Stelle von ihren Erfahrungen berichten.

Ich kann dir mit diesem Beitrag sicher nicht all zu viel helfen, denke aber dass er dir bestätigt, dass Ärzte doch sehr - besonders im Kampf gegen den Krebs - unterschiedlicher Auffassung sein können.

Ich habe im Übrigen nicht Femara sondern Tamoxifen genommen; inzwischen hat mir mein neuer Gynäkologe wegen meiner sehr starken Nebenwirkungen von Tam zu einem Wechsel geraten. Ich nehme nun das eigentlich gegen Osteoporose entwickelte EVISTA, das allerdings im Kampf gegen eine BK-Wiedererkrankung noch nicht anerkannt ist...

Lieben Gruß

und alles Gute

ilse

04.07.2005, 07:35
Hallo Heike,

dass Vitamine die Wirkung von Medikamenten etc. herunterregeln können, wurde schon oft über verschiedene Medien vermittelt.

Hast du genauere Informationen, ob es sich da um die übliche tägliche Gabe (beisp. 1 Kapsel eines Multi-Vitamin-Präparates) handelt, oder um die - hier im Forum schön öfter mal propagierte - Hochdosierung verschiedener Stoffe handelt ?

Ich denke mal, dass netative Wechselwirkungen auch sehr schwer nachzuvollziehen sind (?)

Herzlichen Gruß

ilse

Heike60
05.07.2005, 15:49
Zuerst einmal danke für eure Antworten.
Ich habe auch alles versucht rauszukriegen was dran ist
das Johanniskraut die Wirkung von Femara aufhebt - ohne
Erfolg - also lass ich Johanniskraut weg.
Claudia- welche Art der Mistel nimmst du?
merkst du wirklich eine Wirkung?
Nicole - wenn ich mal wieder bei meinem Onkologen bin frag
ich ihn woher er das hat.
Ilse - über Vitaminpräparate weiss ich leider nicht viel
aber normale Dosis an Vitaminen nehme ich auch so.
Johanniskraut ist zum stimmungsaufhellen bei leichten
Depressionen.
Sonst nehme ich Inzelloval das sind Mineralstoffe und
Selen das soll sich vertragen.
Doch was ist mit Mistel? Alle sagen das geht - nur
wenn ich meinem Onkologen das sage kommt bestimmt das
geht nicht und bringt nichts.
Ich aber denke das die Mistel viel bringt. Aber wenn
der Onko das sagt bin ich wieder verunsichert.
Habt ihr Erfahrung mit Mistel, Femara und metastasie-
renden Brustkrebs?
Noch zur Information - habe meine Chemos abgeschlossen also
"nur" noch Femara

Marrei
03.05.2010, 10:39
Hallo Heike60,
bin noch neu hier, weil ich mich nicht verrückt machen wollte. Ich glaube schon, dass kein Fall wie der andere ist und was bei dem Einen hilft, muss dem Anderen nicht helfen. Aber jetzt fange ich doch an, mich in den Foren umzuschauen.
Ich nehme Femara nach Brust-OP und Metastasen. Unter Femara hatte ich sehr starke Gelenkschmerzen, wirklich in allen Gelenken, die der Körper so hat. Ich habe das meinem Arzt gesagt, aber da kam nichts, dass es an den Tabletten liegt. Dann habe ich vergessen, die Tabletten zu nehmen und mir ging es viel besser. Ich habe das dann noch einmal ausprobiert und die Tabletten abgesetzt und wieder ließen die Schmerzen extrem nach. Dann habe ich meinen Arzt darauf angesprochen und er hat mir erst dann bestätigt, dass es an den Tabletten liegen kann. Weitere Probleme sind taube Fingerspitzen, Probleme mit den Füßen, Appetitlosigkeit, Heißhunger, Abgeschlagenheit, Konzentrationsprobleme (die auch erst nach mehrfachem Hinterfragen bestätigt wurden), Schlaflosigkeit und, und, und. Ich bin schon froh, wenn ich am nächsten Tag keine weiteren Schmerzen und Probleme feststellen muss.
Seit Dezember 2008 nehme ich jetzt Femara und jetzt wurde eine gründliche Nachuntersuchung gemacht. Ich bekomme monatlich einen Knochentropf und dafür muss ich jedesmal ein Blutbild erstellen lassen. Meine Werte sind unverändert gut. Das Ergebnis der Untersuchungen, es sind neue Metastasen in der Leber. Im Moment bin ich schon am Boden zerstört. Ich lebe 1 1/2 Jahre mit starken Knochen- und Gelenkschmerzen und extremen körperlichen Beeinträchtigungen, die auch mit Schmerztabletten nicht ganz weggehen und das immer in der Hoffnung, den Krebs zu besiegen. Und jetzt geht es doch weiter. Im Moment frage ich mich, ob sich das alles lohnt. Mit der Mistel-Terapie, das hatte mir meine Krankenkasse auch angeboten. Ich habe keinerlei konkrete Erfahrungsberichte finden können und deshalb habe ich das abgelehnt. Mein Arzt hat mir auch bestätigt, dass es dazu noch keine Langzeitstudien gibt.
Mal schauen, wie es jetzt weitergeht.

LG

Ortrud
03.05.2010, 10:59
Hallo,

ich habe auch vor längerer Zeit Femara genommen, allerdings ohne NW. In der ganzen Zeit meiner Krebserkrankung habe ich immer Mistel gespritzt.

Die Mistel hilft sicher nicht, die Krankheit zu ändern, aber sie könnte helfen, die NW zu verringern.

Ich neme jetzt Navelbine und habe keinerlei NW.
Ich denke, einen Versuch ist die Mistel wert. Aber das muss jeder selbst entscheiden.
Ich denke, mir tut sie gut.
Mein Onkologe hat auch nicht gesagt, dass ich sie absetzen sollte.

Ich:knuddel: Dich

Tante Emma
03.05.2010, 19:44
Sorry, aber Heike ist mittlerweile verstorben...- guckt doch bitte auch mal aufs Datum.:(