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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Misteltherapie ja oder nein ?


30.06.2005, 14:12
Op am 10.5.05 PT3a.N0,M0,R1,Gleason 4+3. PSA heute 0,14. Wo ist die Grenze? Hat es Sinn mit einer Misteltherapie zu beginnen?

30.06.2005, 14:49
Hallo Klaus,
der PSA-Wert sollte inzwischen die Nachweisgrenze (je nach Messverfahren 0,01 bis 0,1 erreicht haben. Da er das nicht hat, muss man annehmen, dass jenseits des positiven Schnittrandes noch Tumorgewebe im Körper verblieben ist, Tumorzellen irgendwo im Körper sind oder Tumorfreies Prostatagewebe im Körper verblieben ist. Im ersten Fall wäre eine Strahlentherapie, eventuell kombiniert mit einer zeitlich begrenten Hormonblockade zu diskutieren (bevor der PSA-Wert die 1 überschreitet).
Eine Misteltherapie ist möglicherweise unterstützend. Ich selbst würde mich nicht alleine darauf verlassen. Ich würde eine weitere Messung (nach 4-6 Wochen) abwarten und dann über eine weitere Therapie entscheiden.
Gruß Paul

13.07.2005, 14:31
Hallo Klaus, bei meinem Mann stieg auch nach der OP 09/2004 der PSA Wert wieder an. Macht jetzt die Bestrahlung, aber in Verbindung mit Misteltherapie. Unser Arzt, Dr.Richard Wagner in Stuttgart, ist der Meinung, dass man durch die Misteltherapie die Behandlungen auch besser verträgt. Sogar der Urologe meine Mannes ist jetzt schon ein Verfechter dieser Therapie, nachdem in in Vorträgen von Dr. Wagner war, am Anfang hielt er von Mistel überhaupt nichts. Wichtig ist, dass du einen Arzt findest der auch testet auf welches der über 30 Mistelpräparate du am besten reagierst. Übrigens gibt es von Dr. Wagner auch Bücher über Prostatakrebs und Misteltherapie.

13.07.2005, 19:20
Hallo Klaus. Die Experten (gute amerikanische Urologen) empfehlen, ab PSA 0,4 weitere Therapieschritte zu unternehmen. Im günstigsten Fall ist tumorfreies Gewebe im Körper verblieben. In diesem Fall wird der PSA-Wert stagnieren. Um das herauszufinden, macht es Sinn, die Entwicklung bis 0,4 abzuwarten.
Wenn so kurz nach der Operation der PSA-Wert wieder gestiegen ist, deutet dies auf Mikro-Fernmetastasen hin. Wo soll da bestrahlt werden? Unsere Urologen empfehlen aber auch in diesem Fall ausnahmslos die Bestrahlung der Prostataloge, obgleich sie gar nicht wissen, ob und wo da noch etwas sitzt. Da muss man also kritisch hinterfragen.
Am sichersten (und am unschaedlichsten) waere eine zeitlich befristete totale Hormonblockade, ueber deren Ausgestaltung Du Dich in den Foren der Selbsthilfegruppen informieren musst. Die Kassen bezahlen da allerdings nur eine Sparversion.
Die Misteltherapie kann alleine nicht heilend sondern nur unterstützend wirken. Allerdings ist in allen Phasen des Prostatakrebses ein gutes Immunsystem wichtig, damit der Köerper sich gegen frei kursierende Krebszellen wehren kann. Ich würde davon ausgehen, dass mit einer vertraeglichen Misteltherapie die Dinge nur besser werden können.
Vergiss bitte auch nicht die Knochen alles Lieblingsplatz für Metastasen. Da kann Dich sicherlich der Arzt beraten. Ich nehme dagegen 1 x wöchentlich eine Tablette Fosamax, ein Biphosphonat, über dessen Wirkung Du Dich im Forum www.knochenstark.de informieren kannst.
Alles Gute, Reinardo