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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Frage zu Werten und Bestrahlung


13.07.2005, 10:21
Hallo Zusammen,
bei meinem Vater (80) wurde Prostatakrebs per Tastbefund und Stanzbiopsie diagnostiziert:
PSA: 22
Gleason: 7 (3 4)
Stadium laut Urologe: "wahrscheinlich T2b beidseitig" ,
müßte es dann nicht T2c sein?

Als Therapie wurde eine Hormontherapie (Spritzen und Tabletten) vorgeschlagen.
Auf Nachfragen wurde auch die Möglichkeit einer Bestrahlung in Betracht gezogen.
Wie sind hier die Erfahrungen mit Bestrahlung?
Müssten nicht noch weitere Untersuchungen gemacht werden, um Metastasen auszuschließen?
Was sagt Ihr zu den Werten? Mein Vater war total geknickt, er ist sonst noch top fit.


Vielen Dank
Torsten

13.07.2005, 19:32
Hallo Torsten, man sagt, dass 80% aller 80-jährigen einen langsam wachsenden oder schlafenden Prostatakrebs entwickeln. Wenn Dein Vater also keinen hätte, waere das schon ungewöhnlich. Er wird an diesem Krebs also mit grosser Wahescheinlichkeit nicht sterben und kann deshalb ruhig schlafen.
Ein PSA-Wert von 22 ist allerdings schon recht hoch und laesst bereits einen Kapseldurchbruch und Metastasen vermuten. In diesem Fall waere eine Bestrahlung nutzlos und der Beginn eines langen Leidensweges. Er kann von Glueck reden, dass man ihm nicht gar die Operation angeraten hat.
Empfehlenswert ist eine zeitlich befristete Hormontherapie in maximaler Ausgestaltung, u.U. mit Zuzahlungen, da die Kassen nur eine Sparversion bezahlen. Da könnt Ihr Euch am besten in den Foren der Selbsthilfegruppen infoemieren.
Auch ein Biphosphonat als Vorbeugung gegen Knochenmetastasen waere wohl richtig.
Ich hoffe, mit diesen Hinweisen könnt Ihr ein kritisches Gespraech mit Eurem Urologen führen.
Alles Gute, Reinardo

14.07.2005, 09:16
Hallo Torsten,
Reinardo hat bereits alles wichtige gesagt. Nur noch eine kleine Ergänzung zum Tumorgrad. Nach der älteren Einstufung bedeutete T2b beidseitig, heute ist das, wie Du richtig vermutest T2c.
Alles Gute für Deinen Vater!
Gruß Paul