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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : grosse Beule nach OP


Robert Mehlhose
31.07.2005, 18:30
Mein Nierentumor ist sehr früh entdeckt worden. Ein typischer Zufallsfund. Die OP im Februar war eher problemlos; nach 10 Tagen war ich wieder zuhaus.

Aber im Bereich der langen OP-Narbe hat sich seitdem eine grosse "Beule" gebildet. Der operierende Urologe sieht das ganz gelassen ("ja, ja"; aber er ist sowieso grosszügig - z.B. bei der Frage der Nachsorge: "einmal im Jahr reicht"); der Hausarzt (Internist) steht auch mit Sonogramm etwas ratlos davor ("unüblich; ein Narbenbruch ist es nicht. Gewebeschwäche?"). Und mich stört es nicht optisch (merkt man sogar unter Jacket, aber mit 64 ist die Eitelkeit reduziert), aber im Befinden. Stört einfach und tut manchmal auch ganz leicht weh beim Sitzen, Autofahren etc.

Was tun? Nach-operieren (falls denkbar)? Sich damit abfinden (wenn ich weiss, dass ich damit leben muss, kann ich es auch)? Gibt es ähnliche Erfahrungen?

Gruss und Dank für Erfahrungsaustausch, der mir vor der OP sehr geholfen hat, von

- Robert M. -

Rudolf
02.08.2005, 08:45
Hallo Robert,
so eine kleine "Beule" habe ich auch, sie kam einige Wochen nach der Operation. Erst hat mein Hausarzt etwas ratlos drin herumgestochert, später auch der klinische Urologe. Beiden fiel keine Erklärung ein.
Sicher denkt man zuerst an einen Narbenbruch, aber das war es nicht. Auf einem späteren Stamm-CT ist erkennbar, daß zwischen der Bauchdecke (Muskulatur) und der Haut etwas Gewebe (Bindegewebe?) gewachsen oder eingesickert ist.
Ich habe in den ersten Monaten eine Art Bauchbinde getragen, um die Beule zu entlasten und nicht größer werden zu lassen. Ein Rest ist noch da, aber ich spüre es nicht.
Übrigens war ich bei der Operation auch 64, vor fast 5 Jahren.
Die Nachsorge beim Nierenzellkarzinom sollte aber anfangs engmaschiger sein. Sind denn alle Metastasenmöglichkeiten durch CT oder MRT ausgeschlossen?
Alles Gute
Rudolf

03.08.2005, 08:01
Guten Morgen, Rudolf
(es ist tatsächlich noch früh, aber ich wollte mich doch noch bedanken für die Reaktion, bevor ich zu einer Reise aufbreche).

Ja, ich habe mir neulich auch solch eine Bauchbinde besorgt. Hilft beim längeren Sitzen, auch wenn sie bei heissem Wetter etwas lästig ist.
Mein Hausarzt meinte inzwischen, vielleicht könne man ein "Netz" unterziehen wie bei Brüchen. Bin etwas skeptisch, weil dann ja erneut aufgeschnitten wird (oder minimal-invasiv?). Aber ich habe mich mal mit einem Chirurgen verabredet, um das zu klären. Wenn was rauskommt, melde ich mich wieder.
Die Nachuntersuchungen habe ich selbst in die Hand genommen.
Einen schönen Tag wünscht

- Robert -

Robert Mehlhose
15.01.2006, 19:19
Zum neueren Stand:
Die "Beule" hat sich etwas vergrössert. Echte Beschwerden macht sie nicht. Zur Vorsicht trage ich aber bei Anstrengungen solch eine Bauchbinde, wie man sie auch bei Rippenbrüchen verwendet.

Die "Medizinmänner" allerdings können sich nicht einigen, ob/was zu tun ist. Die Auskünfte über die letzten Monate:

Hausarzt: gefällt mir nicht. Narbenbruch?
Vom Hausarzt zugezogener Chirurg: Eindeutig Narbenbruch, jedenfalls operieren und Netz einbauen. So bald als möglich.
Operierender Urologe sieht es ganz gelassen: können sie operieren oder lassen.
CT-Arzt, bei dem die Rede darauf kam: Keinesfalls operieren, ist kein Narbenbruch, Eingriff wäre nicht kleiner als die Nierenentfernung.
Oberarzt (Vertreter des operierenden Urologen): Schädigung eines Nervs durch die OP, dadurch erschlafftes Gewebe. Kein Narbenbruch. Nichts machen, Netzeinbau bedeutet sehr grosse Wundfläche hält aber doch nur kurze Zeit.

Ich habe mich entschlossen: ich werde nichts machen. Aber manchmal wäre man doch froh, wenn die Diagnosen und Ratschläge etwas dichter beieinander lägen.

- Robert -

Rudolf
17.01.2006, 16:16
Hallo Robert,
ich würde mich am ehesten an den CT-Arzt (Radiologen) halten. Denn der hat ja sicher auf dem CT gesehen, was da zwischen äußerer Haut und Bauchdecke sich befindet. Bei einem Narbenbruch wäre es eine Darmschlinge, die wäre eindeutig auf dem CT zusehen. Und das wäre wohl auch ein wenig "unangenehm". S. Leistenbruch, Nabelbruch.
Du kannst ja auch noch mal mit ihm reden und es Dir zeigen lassen. Wenn es Dich beruhigt.
Rudolf

opus
17.01.2006, 16:49
Lieber Robert,

ich möchte wirklich niemanden beunruhigen, aber doch kurz meinen Erfahrungsbericht abgeben: Bei meiner Mutter wurde vor zwei Jahren Nierenbeckenkrebs festgestellt, sie hat anschließend beide Nieren verloren, kam zur Dialyse und ist letzte November verstorben. Nach der zweiten Nieren - OP hat sich auch eine 'Beule' gebildet, nämlich an jener Stelle, wo die Niere zuvor punktiert worden war. Sie wurde immer vertröstet mit dem Hinweis auf Narbenbildung, bis das ganze letztendlich aufgebrochen ist und es sich herausstellte, dass es doch ein Hauttumor auf Grund verschleppter Krebszellen war.
Also, nicht beunruhigen, aber dranbleiben!!!!!! Wäre meine Mutter hartnäckiger gewesen, hätte sie den Ärzten nicht alles geglaubt (schon vorher hatten sie die Herren trotz Blut im Urin immer beschwichtigt, bis es zu spät war!), könnte sie vielleicht noch leben!

Alles Gute an alle!