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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Papa ich werd dich immer lieben


Monika Totz
02.08.2005, 19:24
Diesen Platz widme ich meinen Papa den ich über alles geliebt habe!
Ich danke dir für alles was du für mich getan hast!
Doch eines wird immer bleiben die Frage nach dem Warum?

Papa ist am 11.5.2005 nach 3jähriger Erkrankung an BSDK verstorben

Du warst der Mensch, der mich als erster in meinen Leben in den Armen hielt.
Du warst der Mensch, der für mich da war, wenn ich ihn brauchte!
Du warst der Mensch, der mich lehrte zu leben,
du warst der, der mich aufhob wenn ich am Boden lag.
Der mir zeigte das es viel Gutes aber auch Böses auf dieser Welt gibt.
Du warst eine Lebensstütze für mich! Ich liebe nicht viele Menschen in meinen Leben aber du warst einer davon!
Doch jetzt habe ich dich verloren! Und ich stehe da und weiss nicht wie mein Leben ohne dich weiter gehen soll!
"Du musst stark sein!" Wie oft habe ich den Satz in den letzten 4 Wochen gehört. Aber wer kann verstehen wie es mir geht wie weh es tut, denn Papa so jung hergeben zu müssen. Ihn zu Grabe zu tragen und für immer Abschied nehmen. Das wissen nur ganz wenige!
Papa ich vermisse dich so sehr! Warum du?

Für meinen geliebten Papa den ich über alles liebte und der an Krebs gestorben ist!

Goodbye Papa ich vergesse dich nie

04.08.2005, 08:06
Liebe Monika,

ich kann Deinen Schmerz sehr gut verstehen. Für Deine Mutter muß es schrecklich sein, daß sie nun ausgerechnet am Hochzeitstag (dem Tag, an den man eigentlich schöne Erinnerungen hat) nun den Todestag Deines Papas begehen muß.

Meine Mutti starb 1987 an Silvester. Wir hatten uns sehr geliebt und ich bin dankbar, daß sie so einen schönen Tod hatte. Während wir beim Einkaufen waren, saß sie im Sessel und dann kam der Sekundentod. Sie saß da so friedlich und etwas lächelnd. Meine Tochter konnte nie verstehen, warum wir alle gesagt haben, daß ihre Oma so schön starb. Aber nun nach dem Krebstod meines Onkels 2001, wußte sie warum wir das gesagt hatten. Wie sehr hätte ich Heinz solch einen Tod gewünscht. Das macht das Leid danach nicht leichter, aber Du mußtest ja auch erleben, wie schrecklich es ist den geliebten Menschen so sterben zu sehen. Meine Mutti vemisse ich heute noch. Als sie noch lebte, haben wir uns jeden Tag gesehen und gequatscht. Obwohl sie schon 40 Jahre alt war, als ich auf die Welt kam, war sie super drauf. Als damals die Beatles nach München kamen, stand sie 6 Stunden um eine Karte für mich an, weil ich in der Schule saß. Und sie hat mir auch noch für das Ereignis eine Bluse genäht, wie es sie damals (viel später schon)in München noch nicht zu kaufen gab (a la Cher, mit weiten Trompetenärmeln).

Kannst Du mir nochmal schreiben, wie alt Du bist und wie alt Dein Papa war? Hatte damals alles von Dir gelesen,aber es ist weg aus meinem Kopf. Carina und ich haben beide feststellen müssen, daß bei all dem Stress, Dinge plötzlich schlurf.. aus dem Hirn weg sind, wie ausgesaugt. Bin ja froh, daß es ihr auch so geht, sonst müßte ich denken es ist bei mir vielleicht schon das Alter.

Liebe Grüße
Delia

Monika Totz
04.08.2005, 20:41
Hallo Delia!

Früher war ich unter dem Namen Lollo hier. Ich kann mich genau an die Zeit erinnern als dein Schatz starb. Papa ging es damals sehr schlecht bereits und ich fragte mich ob er nun der nächste sei. Und so war es. Ich selbst bin 23 Jahre und war/bin ein totales Papakind. Ich liebte meinen Vater über alles sowie ich meine Mutter liebe. Mein Papa musst im Alter von 61 Jahren von uns gehen. Es war alles so schrecklich. Ich weiss nicht ob du weisst das ich Krankenschwester auf einer Krebsstation war. Und genau auf der Station wo ich gearbeitet habe ist Papa gestorben. Es war schrecklich. Im Kopf wusste ich genau was auf mich zukommt, doch mein Herz wollte es nicht war haben. Doch das schlimmste an der Sache für mich war meine Hilflosigkeit. Weder meinen Papa zu helfen, noch meiner Mama. Mama weinte am Bett von Papa schrecklich, es hat mir das Herz rausgerissen. Meine Eltern führten wirklich eine gute und tolle Ehe. Wie du selbst schon geschrieben hast, ist es keine Selbstverständlichkeit so lange mit einem Menschen zusammen sein und noch dazu glücklich.
Wie geht deine Tochter damit um? Redet ihr viel über euren Schatz?
Mama und ich reden schon manchmal über Papa aber dann wird sie immer so traurig und das will ich nicht.
Trotzallem bin ich davon überzeugt das es unseren Liebsten jetzt sehr gut geht, wo immer sie auch sind! Und das ist mir ein kleiner Trost!

Liebe Delia ich wünsche euch alles Gute, würde mich freuen wieder von dir zu hören, kannst mich auch gerne per Mail anschreiben

Lg Monika

Monika Totz
04.08.2005, 20:43
Ich stehe an deinen Grab und starre vor mich hin.
Kanns nicht glauben, dass es nun schon 2 Monate sind.
Alles hast du mir gegeben,
vorallem viel Liebe in meinem Leben.
Doch mit einem Schlag ist alles aus,
ich weiss du kommst nie wieder nach haus.
Muss jetzt auskommen ohne dich,
doch das akzeptiere ich nicht.
Es kann doch nicht sein das alles zu Ende ist.
Und du nicht mehr unter uns bist.
Gott hat dich aus dem Leben gerissen,
obwohl er wusste wir werden dich vermissen,
Ich suche jetzt noch nach dem Sinn,
und denke dabei wie ein Kind,
dass da oben im Himmel etwas ist,
und du mein Schutzengerl jetzt bist

Papa ich vermisse dich jeden Tag ein bisschen mehr!
Deine kleine Maus

04.08.2005, 22:26
Liebe Monika,
ich verstehe nur zu gut, wie es Dir geht. Mein Pa wurde am 23.01.05 aus unserer Mitte gerissen. Es ist nun schon über ein halbes Jahr her, aber meine Ma und ich werden damit nicht fertig. Ich bin 34 und auch ein totales Papakind. Seitdem er nicht mehr da ist, fühle ich mich manchmal hilflos wie ein kleines Kind. Es ist so grausam, daß wir nun ohne unsere Väter weitermachen müssen. Ich kann mich auch nicht mit dem abfinden, was passiert ist. Und auch ich denke manchmal wie ein Kind, daß er im Himmel ist und wir uns irgendwann wiedersehen. Anders kann ich es auch nicht ertragen. Ich kann bis heute nicht akzeptieren, daß er nicht wiederkommt. Aber das ist nicht so schlimm. Es braucht alles seine Zeit und bei mir halt etwas mehr. Irgendwann werde auch ich es akzeptieren müssen. Aber erst, wenn die Zeit mir hilft das unfaßbare zu ertragen. Ich habe lange Zeit eine Trauerbegleitung gemacht. Da habe ich gelernt, daß ich mir selbst diese Zeit geben muß. Trauerarbeit ist ein langer und qualvoller Weg. Ich wünsche Dir viel Kraft auf diesem Weg. Es ist wichtig, daß Du über Deine Gefühle sprichst. Auch, wenn Du das gleiche 100 mal erzählst oder 100 mal schreibst.

Liebe Grüße
Marion

05.08.2005, 06:58
Liebe Monika,

natürlich hast Du mit 23 Jahren viel zu früh den Vater verloren. Aber wenn ich so an meine Tochter denke... Als ihre Oma starb,die wir beide über alles liebten, war sie erst 18 geworden. Ihre Oma hatte ihr zum Geburtstag im Oktober noch eine Lederjacke geschenkt. Die hat sie heute noch, obwohl sie längst nicht mehr reinpasst. Da mein Vater 2 Jahre später (also'89) starb, verlor sie auch den Opa zu früh. Nun wurde mein Onkel der Vater für sie. Er war aber auch ein so lieberund netter und lustiger Mensch. Als er 2001 starb, war das für Carina schrecklich. Sie hat es bis heute noch nicht verarbeitet. Es war aber auch keine Gelegenheit dazu. Schon 2003 starb meine Tante (sie konnte ohne ihren Mann einfach nicht mehr leben) und 2005 ihr Vater. Kein Wunder, daß man da schon vor 2007 Angst hat. Man könnte wirklich aberglöubisch werden, alle 2 Jahre!!! Bei mir ist es auch nicht anders. Ich durfte meine Mutti 39 Jahre haben, bis sie starb und auch meinen Mann 39 Jahre.
Carina wird nun 36 Jahre. Da bekommt man schon Angst, ob die 39 wieder ein Chaos wird. Aber keine Angst, ich hänge mich da nicht rein, man kann sowieso nicht ändern, was einem vorbestimmt ist. Meine Tochter und ich haben schon mal darüber gesprochen, wie es wäre, wenn nun noch einer von uns sterben müßten. Wir wissen beide, daß wir unser Leben genossen haben und alles (fast alles) gemacht haben, was wir mal machen wollten. Deshalb wissen wir heute schon, daß jeder von uns glücklich sterben würde, auch wenn es zu früh sein sollte.

Du hast gefragt, ob wir viel über meinen Mann reden. Eigentlich dauernd. Für uns ist er nun glücklich an dem Ort, an dem er nun ist. Und nachdem er sich dort erst häuslich eingerichtet hatte, fühlen wir ihn wieder ganz deutlich bei uns. Ich hatte ja in jedem Zimmer ein Bild aufgestellt, auf dem er glücklich (und etwas spöttisch) lächelnd am Tisch sitzt. Und wenn wir reden wie z.B. gestern: "Mann, tut mir mein Kreuz weh, nach einer Woche Filmfest und Kino", folgt sofort der Satz: "Ja, Dad, lach du nur, ich weiß du hast uns immer für verrückt gehalten, daß wir so oft ins Kino rennen" Und so geht es den ganzen Tag über. Wenn ich abends ins Bett gehe und traurig bin, bitte ich ihn, daß er mich in den Arm nimmt und spüre, wie er über meinen Kopf streichelt und ich mich in seinenArm legen darf. Manchmal unterhalten wir uns auch und ich weiß eigentlich nie, was für eine Antwort ich bekomme. Meist nicht die, die ich wollte. Wir fahren nun ja nach London und bei der Planung wurde natürlich auch berücksichtigt, was Heinz sehen möchte. Und beim Aussuchen, kommt immer wieder von einem von uns die Bemerkung, das wird ihm auch gefallen.
Du siehst also, für uns ist er immer da und es erleichert uns etwas diese schwere Zeit. Wir wissen es geht ihm dort, wo er ist gut und er ist auch bei uns.

Ich wünsche Dir, daß Deine Mama auch mal an diesen Punkt kommt und ihr wieder frei über Deinen Papa reden könnt.

Liebe Grüße
Delia

Monika Totz
20.08.2005, 12:49
Hallo Papa!!

Am Mittwoch hast du endlich deinen Grabstein bekommen. Das Grab ist uns echt gut gelungen. Und du hast ganz viele von deine Lieblingsblumen - Rosen. Sonst kann ich dir nur sagen dass ich dich total vermisse. Es gibt Tage an denen gehts und dann gibts Tage da denke ich das der Schmerz unerträglich ist. Kleinigkeiten sind es die mich an dich erinnern. Aber ich weiss du bist bei uns, und gleichzeitig bei denen die dir vorausgegangen sind. Mama gehts gut. Du kannst so stolz auf sie sein. Sie hat alles fest ihm Griff. Nur eines weiss ich nicht, wie es aussieht wenn sie in der Nacht alleine ist. Aber du wirst sicher auf sie aufpassen. Ach Papsch du fehlst mir so sehr. Ich habe das Gefühl das für manche das Leben zum Alltag übergelaufen ist, aber ich kann das nicht. Obwohl ich weiss du willst nicht dass ich traurig bin. Ich hoffe Papa dir gehts total gut da wo du jetzt bist.
Jessy spricht schon ein paar Sätze. Jetzt fangt sie nächste Woche in den Kindergarten an, bin gespannt wie es wird. Du sicher auch! Ich habd dich ganz viel lieb und schick dir ein dickes Bussi

deine kleine Maus