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Erzengel
24.08.2005, 13:44
Hallo,

bin neu hier. Ich habe über meine Mutter von diesem Forum erfahren und dachte, das ich dem ein oder anderen ein wenig Hoffnung, Mut und Kraft geben kann.
Hier meine Geschichte (in Kurzform) :

Der Anfang:

Ich war 15 Jahre alt, als ich auf einem Geburtstag einer guten Bekannten war. Ein Freund von mir hatte an diesem Abend Bauchschmerzen und eine Freundin komischer weise auch. Als ich dann auch welche bekam, dachte ich erst an nichts schlimmes. Ich fuhr also los und die Schmerzen wurden immer schlimmer. So schlimm, das ich gekrümmt auf meinem Fahrrad "hing" und mich mit starkem Willen nach haus buchsierte. Dort angekommen erzählte ich meiner Mutter von den schmerzen und Sie gab mir Magentees und Wickel. Am nächsten Morgen (Sonntags) war es aber kein Stück besser, im Gegenteil...ich hatte das Gefühl als hätte ich Mühlsteine im Bauch, die meine Därme zerreiben würden. Wir riefen unseren Hausarzt an und er diagnostizierte erst mal groben Verdacht auf Magen oder Darm Entzün-dung. Jedenfalls Akute Gefahr und deshalb musste ich sofort ins Krankenhaus.

Mein Vater lies mich an der Krankenhaustür raus, damit ich nicht so weit laufen muss-te...anstatt auf ihn zu warten bin ich gekrümmt wie ein Flitzebogen vorgelaufen und hab schon mal angefangen mich "Einzuchecken".

Die Untersuchungen (Ultraschall, Röntgen und CT) dauerten bis in die Nacht und dort wurde dann auch eine Not OP beschlossen. Ich saß zu diesem Zeitpunkt derart unter Metastasen, das die Ärzte auf den gemachten Bildern nichts außer dem Tumor sehen konnten!
So wurde dann 6h an mir rumgedoktert und befallene Teile von Magen, Endarm, Darm usw. entfernt. Noch während die Ärzte mich zunähten, soll ich laut Ärzten versucht haben aufzu-stehen und wieder nach hause zu gehen. Ich soll so was wie "OK, ich in dann ja fertig..." aufstehen wollen. Das hat sich wohl auch in der Zeit auf der Intensiv Station, an die ich mich nur sehr wage erinnern kann, wiederholt haben. Dort wurde ich dann als Bett gefesselt, nachdem ich mir wohl die Schläuche entfernt(!) hatte und auf den Weg nach haus machen wollte. Ich kann mich nur daran erinnern kurz bei Bewusstsein gewesen zu sein als ich gefesselt war.

Mir wurde in der späteren Zeit auch nicht gesagt, welche Krankheit ich hatte. Ich wunderte mich nur sehr stark über die Reaktionen meiner Freunde und Bekannten mir gegenüber. Eine Freundin rief mich an und bat unter Tränen um Verzeihung, da sie "Langweil dich nicht zu Tode" gesagt hatte. Meine Eltern, mein Bruder und meine Oma hielt ich mit lustigen Scherzen bei der Stange. An einem Tag z.B. habe ich mein Zimmer und Bett so hergerichtet, als wäre ich nicht da...als ich dann hinter dem Vorhang hervor kam, wunderte ich mich über die überschwängliche Freude und tränen. Ich wusste immer noch nicht was los war und dachte an eine Magen Entzündung. Zu dieser Zeit hatten die Ärzte meinen Eltern bereits mitgeteilt, das ich nur noch 2 Wochen zu leben haben sollte. Diese Diagnose wurde aufgrund dessen gestellt, das ich kurz nach der OP wieder voller Metastasen saß.

Laut den Ärzten sollte, aufgrund der OP an Magen und Darm, meine letzten Tage liegend und das "große Geschäft" unter schmerzen statt finden. Hey, da wusste ich nichts von...ich sollte mich abermals wundern:

Meine Eltern waren schon eine Zeit zu besuch, als ich einen starken Drang verspürte, das WC zu besuchen. Ich stand also auf und ging zur Toilette, um meinen Darm zu leeren ;). Gesagt getan. Keine schmerzen, alles im grünen Bereich. Als ich wieder reinkam, saß meine Familie in tränen aufgelöst vor mir und ich verstand nicht warum...

Während die meisten Ärzte mich schon aufgegeben hatten, kämpfte einer weiter und fand die Onkologie in Berlin und in Oldenburg als passend für mein Problem. Da die in Oldenburg näher an meinem Heimatort und auf bestimmte Krebsarten spezialisiert war, entschied man sich dafür.

Ich wurde informiert das ich nach Oldenburg müsse, um eine kurze Untersuchung vorneh-men zu lassen. Das passte mir überhaupt nicht, ich wollte viel lieber nach hause, da ich mich eigentlich wieder gesund fühlte.

· Ich erinnere mich wie grausam ich es fand, nach so langem Krankenhaus Aufenthalt mein zuhause nur vom Parkplatz aus zu sehen...meine Eltern packten meine Koffer während ich im Auto wartete und mir ging es, gelinde gesagt zum Kotzen. Das war das erste mal wo ich kurz das Gefühl hatte, in ein tiefes Loch zu fallen. Ich fühlte mich schwach und fürchterlich einsam. „Alle sind gegen dich, keiner sagt dir was los ist...ich will nach hause...alle Sh1c3 und alles Sh1c3“ lief es durch meinen Kopf. Sehnsüchtig schaute ich durch das Fenster unseres bronzefarbenen VW Golf CL Diesel Richtung Haustür...

Die Ankunft

In Oldenburg angekommen gingen wir in die Klinik. Alles war irgendwie komisch und ich war total verdreht. Es war wie in einem Alptraum gefangen zu sein, den man bewusst miterlebt, ihn aber nicht steuern und daraus aufwachen kann.

Über den kalten Parkplatz ging es zum Krankenhaus. Als wir durch die Drehtür gingen, schlug mir warme nach Rauch und Krankheit (dieser Typische Krankenhaus mief) entgegen. Alles war neu, fremd und beängstigend. Es brodelte ihn mir. Ich wollte nur noch nach hause und hatte die Schnauze gestrichen voll. "Scheiß doch auf die verf***ten Krankenhäuser" rauschte es in meinen Gedanken. "Was soll der Schrott, mir geht’s doch gut verdammt!"

Wir irrten umher, wurden nach oben in die Onkologie geschickt und von dort aus in die ambulante Aufnahme.

· Auf dem Weg dorthin schlug mir das erste mal ein komischer Geruch aus Desinfekti-on, Putzmittel und Krebsgeruch in die Nase. Das machte meine Knie etwas weich und meine Gedanken waberten in einer irrsinnigen Geschwindigkeit in meinem Gehirn umher. Als mir dann auch noch Menschen mit Schläuchen in Hals, Brust und Bauch begegneten, verzerrte sich meine Wahrnehmung immer mehr. „Was soll ich hier, die sind doch alle Sterbens krank...mir geht’s doch gut verdammt...ich will nach hause...“

Die Fahrstuhlfahrt in die Onkologie kam mir vor wie eine Ewigkeit. Immer wenn er anhielt erstreckte sich ein anders aber trist gefärbter Flur vor mir. „Ein Alptraum...nur ein Alptraum...mir geht’s doch gut verdammt...“ Ich meine das auch irgendwelche Menschen mit operierter Nase im Fahrstuhl waren...
Da wir nicht genau wussten wohin, fragten meine Eltern bei einer Stationsschwester. Das Szenario war wiederum befremdend und beängstigend. Auf dem Flur standen kleine Roll-schränke mit irgendwelchen Medizinischen Gerätschaften, Rollstühle, „Galgenbäume“, ein Putzwagen usw. hinten war das Schwester Zimmer. Das einzig helle hier bisher, das Leben ausstrahlt. Freundlich wurden wir in Richtung Ambulanz verwiesen und ich grinste.

Meine Eltern waren die ganze Zeit über sehr damit beschäftig, gefasst zu bleiben und sich nichts anmerken zu lassen. Ich spürte diese unterschwellige Angst allerdings mehr als deutlich...Sie drohte mich zu erdrücken...jede Geste, jedes Wort einfach alles. "Zu gefasst, niemand ist ehrlich zu dir...ich will nach haus...mir geht’s doch gut verdammt...Lügen...alles Lü-gen...“

Das Wartezimmer auf dem Flur...

Wir kommen in die kleine Ambulanz Aufnahme der Onkologie. Dort sitzen viele Menschen, nervös, ängstlich wartend und es liegend diverse Zeitschriften umher: Alternative Heilungs-verfahren, erfolge mit Alternativ Therapien bei Tumoren... . „Hmm, was es nicht alles gibt...“

Ängstliche mit mitleid gefüllte Augen schauen mich verunsichert an....

· “Überall Trauermienen...ihr seid alle so schwach...ich weiß es...ich fühle es...was soll ich den hier? Ich bin stark...mir geht’s doch gut...ich will nach haus verdammt...Es nervt doch nur, worauf warten wir...das dauert ja ewig...so ein Müll verdammt...“

*Ich reagiere seid ich ein kleines Kind bin auf Angst mit aggressivem Vorpreschen. Angst heißt Kämpfen, Kämpfen heißt sich der Angst stellen. Angst besiegen heißt Leben!

Jetzt kommt eine (durchaus gut aussehende) Krankenschwester, lächelt mich an und fragt meinen Eltern zugewandt „Sind sie Familie XXXX“ , „Ja“, antwortet meine Mutter. „Es tut uns leid, wir haben derzeit noch kein Zimmer frei, Sie müssen wohl noch etwas Warten...“

· „Moment mal...KEIN ZIMMER...wieso zu Hölle ZIMMER? Ich soll nur kurz untersucht werden, wurde mir gesagt. Für KURZ braucht ich kein verf***tes Zimmer. Wenn ihr nicht wisst was ich habe, dann lasst mich in Ruhe mit eurer Sh1c3! Ich hab kein Bock auf so ne Sh1c3...bin ich den der einzige den das stört? Sagt doch jemand mal was zu mir, sonst tick ich aus...“

In diesem Moment machte es klick in meinem Kopf und all die aufgestaute Wut und Angst verschafften sich Platz. „VERDAMMTE SH1C3, WIESO ZIMMER? IHR KÖNNT MICH MAL AM 4RSCH L3CKEN, ICH WILL NACH HAUSE! EURE TIERVERSUCHE LASS ICH NICHT MIT MIR MACHEN IHR SPACKEN!MIR GEHT ES GUT, ICH WILL HIER WEG AUS EURER VERSUCHSANSTALLT VERDAMMTNOCHMAL.“ Die Schwester war sehr bemüht mich zu beruhigen, doch schaffte Sie es nicht. Ich schaute meine Eltern an...diese hatten scheinbar nicht mal mehr die Kraft sich meiner Schimpfattacke entgegen zu stellen. Im Gegenteil, Sie sahen aus, als müssten Sie sich stark zusammen reißen um nicht...

· „Was schaut ihr nur so...es geht mir gut...die haben hier keine Ahnung...da stimmt doch was nicht...bin ich hier das Versuch Kaninchen oder wie...nach hause...wie lange soll ich hier bleiben 1 Tag oder 2???... Sh1c3..ich will .nach hause...“

...to be continued

Sorry, habe im Moment keine Zeit mehr, werde es bei Gelegenheit fertig schreiben (Morgen)

Soviel soll verraten sein : Damals war ich 15 und die 2 Wochen, die ich noch zu leben haben sollte, sind seit 16 Jahren ;) Vorbei und ich bin Kern gesund :D

Kim
24.08.2005, 14:12
Danke, dass du deine Geschichte mit uns teilst :-)

LG Kim

Erzengel
25.08.2005, 22:36
Es wird wohl etwas länger dauern. Habe mich lang nicht mehr so im Detail mit meiner Krebs Vergangenheit auseinander gesetzt! Es kommt so vieles wieder, wenn auch nicht in chronologischer Reihenfolge ;)

AnRo
14.10.2005, 18:17
Hey Erzengel,
wenn du es schaffst, deine Geschichte fertig zu schreiben, dann verspreche ich, die von mir begonnene Geschichte über meinen Mann (Lungenkrebs - Kleinzeller) und mich ebenfalls fertigzuschreiben und dir zu schicken!
Hasst du toll gemacht, du Kämpfer!!
Alles Liebe, Annette

Kinderschockelade
18.10.2005, 23:02
hallo Erzengel,

ich finde es bewundernswert, dass du zumindest schon mal einen teil deiner geschichte hier rein gestellt hast.
ich selbst habe kein krebs, aber ich bin angehörige, erst 20 und es fällt mir verdammt schwer damit umzugehen.
vor drei wochen war ich regelmäßig im krankenhaus und habe meinen Onkel besucht, er ist immer wie ein vater für mich gewesen. und jetzt fühl ich mich so schlecht, weil ich nicht damit umgehen kann. wie soll ich mich verhalten? es ist so schwer, immer diese funken von hoffnung am einen tag und dann einen tag später liegt er plötzlich im koma, weil eine unerwartete OP nicht so verlaufen ist wie sie verlaufen sollte. dann geht es ihm wieder etwas besser und plötzlich ist er halb links gelähmt. dieses hin und her ist so schwer für mich. ich mag ih so gern, aber ich trau mich im moment nicht ins krankenhaus...ich weiß er würde sich sehr freuen und ich will ihn ja auch wieder sehen, aber ich habe so ein großes problem mit dem Tod umzugehen und wenn ich ihn sehe weiß ich, dass ich grad mit dem Tod direkt konfrontiert bin. Es geht ihm sehr schlecht. ich bin hin und her gerissen...aber was bringt es ihm, wenn ich ihn besuche und sofort in tränen ausbreche? die letzten male viel es mir schon schwer und jetzt wo er auf der intensivstation liegt weiß ich, dass ich meine tränen nicht mehr zurückhalten werden kann. wie fühlt man sich als krebspatient bei so was? ist es dann besser,solche Menschen besuchen ienen nicht? ich kann mich da so schwer hineinversetzen. deswegen versuche ich hier hilfe zu finden. was ist denn für krebspatienten am besten, was besuch angeht? er soll sich auch nicht überanstrengen. aber ich will nicht schon wieder den gleichen fehler machen wie bei meinem Opa, den ich nur zweimal besucht habe und der dann gestorben ist. ich bereue es immer noch, fünf jahre später...es ist schrecklich. kannst du mir helfen?

ach, und ich würde es schön finden, wenn du die Zeit und Kraft finden würdest deine Geschichte weiter zu schreiben, sie ist mir sehr nahe gegangen und hat mir bisher gleichzeitig gezeigt wie es sein muss, v.a. als kind, wenn man von nichts bescheid weiß...ich bin sogar richtig wütend geworden, weil dir niemand was gesagt hat.

lieben gruß, und ich hoffe du kannst mir helfen, oder auch jeder andere hier im forum.
JOhanna

tine
20.10.2005, 19:13
Hallo Johanna,

Du fragst, was man tun kann oder was Krebspatienten erwarten.

Ich kann Dir nur sagen, was ich erwartet habe und hätte. Dass die Angehörigen und Freunde eben nicht wegbleiben. Ich hatte auch nicht erwartet, dass jemand kommt und fröhlich ist und die Krankheit ignoriert oder so tut als wär nix oder den Pausenclown macht oder sich irgendwie verstellt. Natürlich ist Trost von anderen sehr wichtig, aber ich hätte auch gern zusammen mit jemandem geweint, der mir nah ist. Und Dein Onkel kennt Dich wohl und weiß, wie sensibel Du bist. Tränen sind nicht schlimm, und wenn man zusammen weinen kann, hilft das auch.

Dass die Krankheit da ist, ist ja nicht zu übersehen und zu ignorieren. Mir hat es gutgetan, dass einige auch mit mir geweint haben, sie waren da und das brauchte ich. Sie haben mir gezeigt, es kümmert sie, dass ich krank bin. Von denen, die nicht da waren, dachte ich, es kümmert sie nicht, es ist ihnen egal. Wie sie sich verhalten hätten, ob fröhlich aufgesetzt, tröstend oder auch traurig, wäre völlig nebensächlich gewesen, Hauptsache da. Das tat mir weh, dass ich allein war.

Einfach da sein, dem Kranken zeigen, er ist nicht allein, man denkt an ihn, wie eben vorher auch, und kommt zu ihm hin, das denke ich ist wichtig. Es ist doch klar, dass man eine so lange Beziehung nicht einfach abbrechen kann und erst recht nicht, wenn es dem Freund so schlecht geht.

Und wenn du es nicht schaffst, dann schreib ihm doch wenigstens einen Brief und erkläre, warum es dir schwerfällt. Er wird es verstehen, wenn er eine Erklärung bekommt.

Natürlich ist es schwierig für Angehörige und Freunde, keine Frage. Aber der Kranke hat doch im Moment die existentiellen Probleme, nicht Du. Sicher bist Du traurig, aber der Tod gehört zum Leben. Er steht im Raum, und das belastet Deinen Onkel sicher noch mehr. Warum ist es nicht möglich, sich etwas zusammenzunehmen (sorry, ich weiss, ich krieg jetzt Schläge von den Angehörigen!) und es über sich zu bringen, um demjenigen in einer Situation zu helfen, in der er selbst hilf- und machtlos ist.

Hat man eine gesunde Beziehung, ist das Gleichgewicht ja auch da. Und genau jetzt ist diese Beziehung im Ungleichgewicht: Der eine braucht den anderen und der andere kommt nicht. So ist es doch. Egal, warum. Der, der da liegt, kann es doch gar nicht anders sehen als enttäuschend.

Am einfachsten wäre es doch, Du versuchst Dich einmal in die Lage Deines Onkels zu versetzen. Schließ die Augen und stell Dir einfach mal vor, Du lägest da, in seiner Situation. Was würdest Du Dir wünschen? Oder ruf ihn an und frag, ob er möchte, dass Du kommst, sag ihm doch schon am telefon, was Du befürchtest, sag ihm, dass es Dir schwerfällt. Alles wird er verstehen, glaube ich, wenn Du es ihm erklärst.

So habe ich das als Kranke erlebt und so würde ich Dir raten.

Aber ich kann eben nur von mir reden. Und ich wünsch Dir Stärke und Kraft, in jedem Fall!

LG Tine

AnRo
23.10.2005, 00:58
Liebe Tine,
ich bin Angehörige und schlage dich nicht...

Liebe Johanna,
mein Mann hatte Lungenkrebs und so wie ich das einschätze - und wir haben uns viel darüber unterhalten - ist es wirklich das Beste, wenn man so ist und so spricht, wie man sich selber auch fühlt. Das heißt nicht, dass du dein Befinden in den Vordergrund stellen sollst (das meint Tine, so schätze ich, mit "zusammenreissen"). Aber es ist gut, mit ihm darüber zu sprechen, ohne das ganze als Hauptthema auszubreiten. Freunde die offen ihre Ängste im Umgang mit uns benannt haben waren uns lieber als solche, die sich nicht mehr gemeldet haben - eine herbe Enttäuschung zum Teil.
Ich weiß wirklich, dass es sehr schwer ist, mit Krebskranken umzugehen, aber es wäre ein Verlust, wenn du es nicht tust.

Viel "Erfolg" (wie nennt man sowas?) und lass mal hören, wie's gelaufen ist! Schäme dich nicht deiner Tränen.

Alles Gute! Annette

Erzengel
30.05.2006, 13:32
Danke schonmal fürs Feedback. Wie man sieht hatte ich sehr viel zu tun, Privat wie beruflich und deshalb kaum Zeit. Aber soll nicht heissen, das ich nicht mehr weiter machen würde. Hier also Teil 2 Meiner Geschichte und Teil 3 wird folgen!

Ultraschall und die Wahrheit kommt ans Licht...

Nach einigem hin und her in der Aufnahme, wurde ich nun zum Ultraschall „beordert“
Ich wurde durch die nach Medizin und Reinigungsmittel riechenden Hallen, in Pastellfar-ben gestrichen, zum Fahrstuhl ins EG befördert. Dort wartete der Chefarzt bereits auf mich. Nach kurzen Begrüßungsfloskeln lag ich also nun auf der „Schlachbank“ und wurde
Mit eklig kaltem Gel bestrichen.

Langsam fuhr er wieder und wieder über meinen Corpus und sagte dann irgendwann :
„So, diese `Mondlandschaft´ ist der Tumor...“

„Der Was? Der Tumor? Krebs? Ich? Ich hab wirklich Krebs? Ich dachte Wucherungen...
Wucherungen meinen Krebs?...“

Meinen fragenden Blick und meiner Fragen „Heisst das ich hab Krebs?“ schaute mich der
Prof erstaunt an und sagte „Oh, Sie wussten noch gar nicht was Sie haben? Sie haben einen Tumor der auf ihre Därme Aufsetzt...“

Komischer weise setzte diese Klarheit einen Prozess bei mir in Gang, der mich selbst ein
Bisschen überraschte. Ich war mir mehr als sicher, das ich wieder gesund werden würde.
Heute kann ich immer noch nicht erklären, warum das so war, ich weiss nur, das ich
Unglaublich viel Kraft in diesem Moment mobilisieren konnte.

Ich schaute in Richtung meine verzweifelten Eltern, die Rotäugig neben mir saßen und schaute ihnen tief in die Augen : „Keine Angst, ich werde diesen Alien in mir besiegen. Ich werde eher wieder aufrecht aus dem Krankenhaus gehen, als ihr meinen Namen sa-gen könnt...“

Was dann genau geschah entzieht sich meiner Erinnerung, ich weiss nur das im Aufnah-megespräch eine Höchstdosierte Chemo angeordnet und erklärt wurde. Mir wurden alle
Möglichen Schauergeschichten erzählt, doch keine davon tangierte mich auch nur im Ge-ringsten.

Das erste Zimmer

Im Laufe der Zeit hieß es dann „Ein Bett ist frei geworden, Sie werden vorerst auf Zim-mer XX liegen“. Gesagt wie getan, also auf in den Kampf. Das erste Zimmer sollte einen
Eindruck hinterlassen, einen schlechten. Da wird doch tatsächlich ein 15 Jähriger Furz,
auf das Zimmer eines Lungekrebs Patienten im Endstadium gelegt. Dieser hatte denn auch nichts besseres zu tun, als seine Lunge in Hustattacken auf dem Bett zu verteilen. Klingt hart, aber als Kind habe ich es so empfunden.

„Na toll. Soll ich jetzt etwa die ganze Zeit hier herumliegen und mir anschauen, wie ein
Mensch verendet?“

Nach einer unruhigen Nacht, mit ständigen Hustanfällen meines Zimmer Nachbarn,
durfte ich am nächsten Tag in ein neues Zimmer. *

*Ich kann leider nicht mehr chronologisch korrekt zuordnen und werde deshalb eine
etwas wirre Zusammenfassung der Therapie Zeit wieder geben.

Die Vorbereitung

Nach der Einweisung ging es die nächsten Tage ans Eingemachte. Ich wurde erst einmal
Einer Magenspiegelung unterzogen, mit positivem Ergebnis. Da ich zuvor in meiner Hei-mat diverser „Teile“ meines Körpers befreit wurde (Teile vom Darm, Magen etc. ), muss-ten meine Innereien überprüft werden.
Nach der ersten Untersuchung wurde mein Thorax geröncht, ebenfalls keine Probleme.
Dann kam die MRT Untersuchung, wo es auch kaum neues zu berichten gab.

Mit den Untersuchungen war ich dann für den Tag durch und ich hatte „Ruhe“ . Ich kam
Auf ein Zimmer mit einer lebenden Nervositäts Zuckung, sprich ein hibbel Patient.
Er war noch um einiges unruhiger als ich und nervte mich tierisch. Er sagte auch den ganzen Tag kaum mehr als „Warum ich...alles Vorbei...“ blablubb...

An dieser Stelle lernte ich Schwester Christine kennen, die sich in der ersten Zeit mit mir
Rumplagen musste. Sie hatte viel Geduld, die brauchte Sie auch ;)

Nach einer weiteren bescheidenen Nacht musste ich den "Klistier Boogey" über mich erge-hen lassen, da eine Darmspiegelung, bevorstand. Danach bekam ich Literweise Vilsa Stil-le Quall...erm...Quelle kredenzt, die ich bis zum Erbrechen trinken „durfte“. Nach ca 3l war es auch soweit, weshalb eine Magensonde gelegt wurde. Diese war mit köstlich kal-tem Liquid gefüllt, das ich nach einer weiteren 30min zur Hälfte in den Äther spie.
Dann gings auf zur lustigen Reise in meinen Allerwertesten, sehr unangenehm und be-gleitet von dauerndem „Wir habens gleich geschafft“ brachte ich auch diesen „Scheiss“ hinter mich. Guter Befund, wie immer...
Nach einer kurzen Ruhepause war der Schlachtplan dann gelegt. Es wurde eine Höchst-dosis Chemopampe für mich festgelegt. Dazu musste dann erst mal mein Rückenmark punktiert werden. Mir wurde gesagt „Nicht aufstehen und laufen. Mindestens 24h lang auf dem Rücken liegen bleiben, sonst können Sie starke Kopfschmerzen un Übelkeit be-kommen.“

„Tjo, kein Problem, wenn ich nicht ich wäre jedenfalls...sicher, ich bleib jetzt 24h auf dem Rücken liegen...“

Ich habe ca 3-4h ausgehalten, aber einfach keine Lust auf die Pipiflasche gehabt. Also aufstehen und ablassen, no Problemo.

Der Rest des Tages war eher langweilig und ich lernte noch meine andere Lieblings-schwester „Die Lila Kuh“ kennen. Die Abendschwester war ebenfalls sehr locker...

Nächster Tag, der Herz/Lungen Katheder mit lecker Chemo. Ein Arzt kam und setzte das Erste mal den Schlauch ein. Halb so wild, nur etwas kalt vielleicht. Und ich hielt den Kopf
Die erste Zeit immer schräg ;)

Ich kann gar nichts genaues zu dieser ersten Runde sagen, da ich nur noch weiss, das die Schwestern von mir genervt waren und ich "den Laden" gut unterhielt. Zudem war ich der einzige, der ständig Essen (vornehmlich Pizza und Hähnchen ) orderte. Meine Eltern und Besucher sollten mir auch ständig ½ Hähnchen und Essen mitbringen...ich hatte halt Hunger ;)

Die Zimmernachbarn

Da ich wie gesagt nicht zuordnen kann, wer wann und wie genau bei mir im Zimmer lag, hier ein kurzer Verriss meiner Zimmer Nachbarn.

Den Nervösen ehemaligen Manager hatten wir schon. R.I.P. :(
Den Briefmarkensammler : Er redete mich den ganzen Tag mit Briefmarken&co zu und
War auch ansonsten wenig inspirierend R.I.P. :(
Den Netten : Ein Mann, ein Wort, einfach ein klasse Typ der gelassen in die Welt und sein Ende schaute. R.I.P. :)
Prinz Valium : Den ganzen Tag mit Valium vollgepumpt. Hab ihn bei einer Nachuntersu-chung wiedergertroffen. Dort erzählte er mir, das er nach der Chemo zum Entzug muss-te.
Still alive and kickin :)

Home sweet Home

Das erste mal nach Hause…auf dem Weg ein mini freuden Kotzer auf der Autobahn.
Zuhause angekommen, TEE (ich bin Ostfriese ;) ) JUHUU!
Ich wollte nur noch los, mich mit Freunden treffen, am besten in dünnen Shorts und T-Shirt los...nach langen Streit und einschreiten meines Onkels trug ich aber doch nen Schal&warmes Zeug. Leukos und Trombos sagten eigentlich „Stay at home“ aber das wäre nicht mein Stil ;)
Ich bin los, führte endlich mal wieder einen normalen Tag und genoß es in vollen Zügen. Freunde wussten nicht so recht mit mir umzugehen, haben aber schnell gemerkt, dass ich wie immer gut gelaunt und laut durchs Leben fegte.
Abends war ich zwar geschafft aber gut gelaunt und so sollte dieser "Heimurlaub" auch bleiben.

Ende Teil 2

rezzan
30.05.2006, 15:56
Hallo Erzengel,
kann den nächsten Teil deiner Geschichte kaum abwarten! Du scheinst eine ganz außergewöhnliche Person zu sein - und das auch schon in jungen Jahren. Meine Hochachtung für deine Stärke und deinen Mut und weiterhin alles Gute für dich (und auch für deine Eltern; die Hölle durch die sie gehen mussten ist wahrscheinlich ebenso unbeschreiblich).

Viele Grüße, Rezzan

dagmar
02.06.2006, 22:36
Hallo Erzengel,
kann den nächsten Teil deiner Geschichte kaum abwarten! Du scheinst eine ganz außergewöhnliche Person zu sein - und das auch schon in jungen Jahren. Meine Hochachtung für deine Stärke und deinen Mut und weiterhin alles Gute für dich (und auch für deine Eltern; die Hölle durch die sie gehen mussten ist wahrscheinlich ebenso unbeschreiblich).

Viele Grüße, Rezzan


Hi Rezzan,
ich bin die mamm, vom erzengel, ja es war die hölle für uns, mir haben menschen, bücher zb. umgang mit krebs, eltern betroffener kinder geholfen
und die bibel, denn auch dort findet man eltern die ihre kinder verloren haben.
Wir beteten wie noch nie, ich bat jeden und alle sich mir anzuschließen, somit entwickelte sich ein riesiger gebetskreis. Ich hatte angst meinen kleinen liebling hergeben zu müssen, doch ich wusste, ich musste die entscheidung über sein leben oder sterben gott überlassen, denn wußte ich was besser für ihn wäre?- sicher nicht! Nach drei harten tagen ließ ich mein kind los und überließ
es Gottes willen, wobei ich auch mit dem schlimmsten rechnete, wer gibt sein kind schon freiwillig her?-
Tief aus meinem herzen kam die entscheidung,mir war bewußt ich würde leiden
tieftraurig sein ohne meinen sonnenschein fortleben zu müssen, doch
ich war fest entschlossen diese schwere bürde auf mich zu nehmen, denn ichglaubte wir sehen uns wieder.
Ich habe diese erkenntnis bekommen, als ich aufgrund einer schweren bauchspeicheldrüsenentzündung kurze zeit ins komma fiel und auf der anderen seite aufwachte.
Hier befinden wir uns in der schule, wir müssen bestimmte dinge lehrnen
und den abschluss, wenn möglich bestehen, doch kann es auch sein,
dass wir hier sind um anderen auf ihrem weg zu dienen und helfen.
Nun trotz meiner eigenen erfahrungen sprang mich die angst denoch wie ein tier an. Mein Baby hatte dies fürchterliche krankheit in sich, ( man muss wissen ich lag viele jahre immer wieder für viele monate im krankenhaus und hatte viele leiden sehen unter der chemo).
ich konnte ihm nichts davon abnehmen musste hilflos daneben stehn,
reden------? nein, das half nichts, ich wusste man ist sowieso nicht aufnahmefähig für solche sprüche, doch etwas konnte ich geben,
meine nähe, meine grenzenlose liebe zu diesem kind.Wir verschwiegen nichts mehr, sprachen auch über sein evevtuelles ab-leben, doch was wir am meisten machten, war lachen, auch über meinen sohn, denn er machte seine spässchen, obwohl er an einigen tagen auch entsetzlich agressiv war, eine
reagtion auf die chemo, sagten uns die ärzte und wir sollten es nicht persöhnlich nehmen.
Überhaupt die ärzte und schwestern es waren ganz wundervolle mitfühlende
menschen die uns sehr halfen über die schwere zeit, ach ja zeit sie gaben uns viel von ihrer.
Kurz und gut seine heilung erfolgt rasend schnell und aussergewöhnlich.
Sie hält bis heute an, auch meine eigene nachdem ich gott darum gebeten hatte, gewiss ich habe auch mal meine beschwerden, doch ich habe gelernt damit umzugehen und achte auf die symtome oder signale meines körpers.
Ich bin Gott unendlich dankbar für alles was er bislang in meinem leben bewirkt hat und vieles von dem ist und war nicht immer leicht.
So das sollte mein kommentar zu dem sein, ich wünsche allen hier
Gotte segen, liebe und gesundheit sowie hoffnung, ich aber bete für euch.
Mit lieben grüßen
Dagmar

Birgit4
03.06.2006, 16:45
Liebe Dagmar ,
ich habe eure Geschichte heute gelesen.
Ich wünsche euch auch von ganzem Herzen Gottes Segen.
Ich bin Betroffene 48,habe 5 Kinder 29,27,21,18 und die kleine ist 7 Jahre. Bin im Sep.2003 an Darmkrebs mit Lebermetastasen erkrankt.
Ich denke genau wie du, unser Leben liegt in Gottes Hände, es ist schön zu lesen, dass ich nicht allein mit meinem Glauben bin.Gott hat mich getragen. ( Spuren im Sand ) und ich vertraue unserem Schöpfer.
Die meisten Menschen verbittern sehr durch ihr Schicksal, und suchen immer einen Schuldigen für ihr Leid.
Wir alle müssen diesen letzten Weg gehen, es wird einem nur klar ,wenn man sehr krank ist.Aber der Tod ist nicht das Ende ,sondern der Anfang !
Ihr lieben alles alles Liebe
seit umarmt von
Birgit

Erzengel
04.06.2006, 00:30
Ich möchte noch etwas "sagen" bevor ich meine Geschichte in der naheliegenden Zukunft beende. Ich glaube weder an die Kicrhe noch an die Bibel, in dem Sinne , wie Menschen Sie verunstalltet haben. Sie stellt lediglich einen Leitfaden dar, wie Menschen in friedlicher Koexistenz leben können.

Gott ist nicht der aus der Bibel, sondern Gott ist lediglich eine Bezeichnung für eine kosmische Energie, die Universal existent ist. Wissenschaftler haben diese Energie sogar faktisch nachgewiesen. Menschen denken lieber in Bildern, so nutzen viele die Bibel, den Koran oder anderes dafür. Lebt im glauben, woran auch immer, aber lernt, das Rituale nichts bringen, sondern lediglich echter Glaube helfen kann!

dagmar
04.06.2006, 13:36
Hallo, alle miteinander,
ich schließe mich den worten meines sohnes an, ich denke es ist nicht wichtig wie Gott aussieht, (ich denke er zeigt sich nur so, damit er verständlich für alle ist, unser verstand arbeitet in Bildern ).
Somit denke auch ich, es ist nicht von bedeutung ob und welcher religion wir angehören, denn in allen zeigt sich gott nur von einem anderen aspekt aus genauso vielschichtig, unterschiedlich wie wir alle es sind.Ich denke wir alle sind Gottes ausdruck seines charakters mit all seinen faceten.
Wir müssen unsere erfahrungen mit ihm jeder auf seine persöhnliche art, ihm gemäß machen, darum liegt mir missionieren fern, jedoch erzähl ich gern von meinen mit ihm gemachten erfahrungen.
Nun ich habe kein Krebs doch wie gesagt, lag ich über jahre hinaus, immer
wieder mit meiner chronischen Bauchsp..... im KH, lag monatelang am tropf.
Meine jungen jahre etwa von 18-35 Jahre waren davon überschattet
und ich fühlte mich dadurch oft wertlos und sehr unglücklich, wie oft habe ich mir den tod herbei gewünscht,die schmerzen waren oft unerträglich und
oft wurde ich von ihnen durch eine ohnmacht erlöst ( daher weiß ich aber auch wir müssen schmerzen bis zu einer gewissen grenze aushalten).
Besonders schlimm empfand ich es, wenn andere Patienten das Kh nach kurzer zeit verließen und ich immer noch in ihm liegen musste. Doch ich lernte warum ich die krankheit hatte, ich begriff, dass viele sterbenskranke noch offene fragen über gott hatten und ich ihnen vielleicht ein wenig trost, stärke und hoffnung geben konnte. Ich konnte ihnen auch durch meine eigene schmerzerfahrung
mitteilen, dass man seine ängste lernen kann anzunehmen nicht zu kämpfen
sondern sie zuzulassen und sie als teil unserer selbst anzunehmen.
Den schmerz nicht zu bekämpfen, denn er zeigt uns an wir leben noch!!!
Ich bat sie tief durchzuatmen und mit jedem atemzug loszulassen und licht und liebe in dem geschundenen körperteil zu senden. Die angst die uns total gefangen nimmt wegzuatmen sich zu entkrampfen. Habe mitleid mit dir selber
weine ruhig, aber liebe deine körper in all seinen funktionen. Höre musik, singe selbst auch, wenn du meinst es nicht zu können, denn es macht dich frei hebt blockaden in deinem innerem auf. Tanze einfach nur so, habe keine angst dich lächerlich zu machen tu es für dich, egal was die anderen sagen, es ist dein leben und wer weiß denn schon wie lang es noch währt, von einem jedem von uns kann es doch in jedem momment vorbei sein.
Suche freude wo du sie finden kannst.
Jetzt hast du zeit, darüber nachzudenken hat der krebs etwas mit meinen innersten gedanken zu tun, etwas was mich quällt, plagt.
Habe ich meinen innersten den bedürfnissen nie raum gegeben, mich selbst maniepulieren lassen, d.h. nicht mein leben gelebt, sondern das der anderen?-
Natürlich muss dies nicht alles auf jeden so zutreffen, denn kinder haben diese erfahung ja so noch nicht gemacht. Manchmal geschieht es eben einfach , dessen ursache wir nicht wissen, vieleicht nicht mehr wissen?
Wichtig jedoch ist, das lernte ich auch aus eigener erfahrung, die mommente die ohne schmerzen sind zu geniessen und nicht mit arbeit, negativen gedanken zu vergeuden. Alles hat seine zeit, wichtig ist, lass freude in dein herz hinein, schau dich um, höre der natur zu, lebe so als sei jede sekunde die letzte, wobei es egal ist, ob du gesund oder krank bist.Lache such den spass die freude, lese lustige bücher, suche menschen auf mit oder über die du lachen kannst, nimm von dieser dosis soviel du kannst, denn dadurch schüttelt dein körper sogenannte glücksstoffe aus, die dem körper gut tun.
Lass los, befreie dich, wenn auch nur kurz von allem was dich belastet, schaue dorthin von wo wir gekommen sind und wohin wir zurück gehen.Hier
sind wir in einer schule wo wir zu lernen haben, uns gegenseitig zu lieben ehren und zu achten.
Egal ob arm, reich, gebildet, ,,ungebildet" ,schön, häßlich, jung, alt,
krank, gesund oder was wir glauben oder auch nicht. Keiner sollte höher von sich selbst denken als er ist und auch nicht niedriger.
All dies habe ich aber nur durch meine krankheit gelernt und erfahren,
ohne sie wäre ich wohl auf immer hier eine schläferin geblieben hätte mein leben nur einfach so gelebt.
Darum bin ich gott von herzen dankbar für meine krankheit und die daraus resultierenden erfahrungen, dich ich gemacht habe.
Sie war mein bester lehrmeister. Ich konnte vieles davon an andere weitergeben denen ich dadurch helfen konnte, wenigstens wurde es mir noch nach deren heimgehn von deren angehörigen mitgeteilt.
Das glück, das ich hatte zu erleben, waren und sind ja schon meine beiden söhne, denke ich an sie habe ich in meinen gedanken und in meinem herzen und in meiner seele, sowie in meinem geist ein tiefes glücksempfinden und eine liebe, die so gewaltig ist, das sie den ganzen erdball umarmt, durchdringt und alle menschen in und an dieser liebe teilhaben lässt.
Dafür hat es sich gelohnt zu leben, jede sekunde.
AUCH DU HAST KINDER FÜHLE DIESE LIEBE, LASS SIE IN DIR ANSCHWELLEN HOCHKOMMEN UND RAUSFLIESSEN FÜHLE WIE SIE JEDE ZELLE DEINES KÖRPERS DURCHDRINGT UND UMSPÜLT; WERDE SELBER ZUM FLUSS:
So das wars was meine eigenen erfahrungen angeht und habe ich durch sie nur einem menschen hoffnung, kraft und trost zukommen lassen ist mein
dasein hier schon gerechtfertigt und erfüllt.Ich bete für alle leidenden, ob am körper oder im geist, ich sende meine liebe und mein mitgefühl aus an alle die da sind und was da ist.
Ich bin übrigens keine kirchgängerin und nicht besonders lieb und nett,
sondern einfach nur ich und noch immer auf dem weg zu lernen und
offen für neue erfahrungen.
Gottes segen möge sich über euch alle hier ergiessen,
besonders über seine helfer hier, die viel kraft und liebe brauchen im umgang mit dem täglichem leid ihrer mitmenschen.
Mit Lieben Gruß
Dagmar

Birgit4
05.06.2006, 10:32
Liebe Dagmar,
deine (eure ) Worte zu lesen ,hat sehr mein Herz berührt.
Es steckt so viel Warheit und Weisheit dahinter, ich empfinde genauso ,nur ich kann es nicht so gut in Worte fassen.
Ich bin auch kein Kirchengänger, ich weiß das es eine höhere Macht gibt.Durch meine Krankheit und viele Schicksalsschläge habe ich erfahren, dass wir nicht allein sind, wenn man sein Herz öffnet, und das Geschenk was Gott uns Menschen gegeben hat einsetzt ( Das innere Gefühl,der erste Gedanke bei Entscheidungen)die Liebe.
In meiner Not, habe ich immer den Beistand gespührt.Ich glaubte daran, das es Gott gibt, heute nach meiner schweren Krankheit weiß ich das es Gott gibt.
Mein Glaube und Wissen sind in meinem Herzen entstanden, und Gott ist für mich "Liebe ", wer in der liebe bleibt, und lebt , bleibt und lebt in Gott.
Danke für deinen Segen , denn wünsche ich euch auch ,und das von ganzem Herzen.
Ja, die Liebe zu unseren Kindern ist was ganz tiefes, ich empfinde wie du !!!!!
Ich liebe eigentlich jedes Kind,Kinder sind so reine Seelen.
Ich danke dir, du (Ihr ) habt mir viel durch eure Zeilen gegeben!
Alles Liebe
von Birgit




Darf ich fragen ,ob du auch in HH wohnst ???

rezzan
06.06.2006, 10:53
Liebe Dagmar,

vieles von dem, was du geschrieben hast, berührt mich sehr. Vor allem ist es aber die unbändige Kraft und der Glaube, die aus deinen Worten sprechen. Und ja, selbstverständlich sind deine Worte Trost und auch Hilfe, auch wenn es für mich nicht ganz so leicht ist zu glauben.

Ich meine nicht den Glauben an Gott, daran glaube ich sehr wohl. Und auch dass es vollkommen unwichtig ist an welchen oder wie man ihn nennt. Nein viel schwieriger finde ich es daran zu glauben, dass man auch viel Glück und Freude angesichts von Krankheit und Leid leben kann. Und das ist das eigentlich bewegende an deiner/eurer Geschichte. Dafür beneide ich euch und wünsche euch weiterhin, dass ihr diese wundervolle Gabe behaltet.

Vielen Dank für deine Geschichte und dein "Erzengel" kann glücklich sein, eine solche Mutter zu haben,
Rezzan

Erzengel
12.06.2006, 17:01
So, hatte wieder etwas Zeit. Deshalb hier noch ein weiterer Teil, welcher auch die Wahl meines Nicknamen verdeutlicht

Wunder

Dieser Teil soll nur davon handeln, wie mein Glauben an das Leben
die Ärzte immer und immer wieder, vor Rätsel stellte .

1 Diagnose in meiner Heimatstadt:

Lebenserwartung ca 2 Wochen wegen
starker Metastasen Bildung. Einhergehend mit der Entfernung von Teilstücken
innerer Organe, Bettlägerig und Schmerzen beim „kacken“ bis zum Tode.

Realität :

Ich schreibe, also bin ich. Zudem bin ich rumgelaufen und auf Toilette gegangen und hab mich nur über die dummen Gesichter meiner Besucher gewundert...

2 Voraussichtliche Nebenwirkung aufgrund stärkster Chemo-:

Bettlägerig, Abgeschlafft, Appetitsverlust, Übelkeit etc etc

Realität:

Ich bin bis spät nachts durch Krankenhaus und Cafeteria gelaufen oder hab gelesen, Musik gehört usw. Meinen Galgen hab ich als Sportgerät benutzt, um bei Kräften zu bleiben. Als
Einziger auf der Station habe ich mehrmals täglich Essen nachbestellt (vornehmlich Huhn und Pizza) und mir immer wieder ½ Hähnchen und andere Köstlichkeiten von meinen Besu-chern mitbringen lassen. Geschlafen habe ich wenig...

Randbemerkung:

Die gesamten Mittelchen zur Nebenwirkungs- Bekämpfung (diese 7 Tage Schälchen mit di-versen Tabletten) habe ich postum in den Müll gehauen. Soll nicht heißen, das jeder das tun sollte!

Es muss so die zweite Therapie gewesen sein, da bin ich Nachts aufgewacht und sah am Fuße meines Bettes den Erzengel Michael stehen. Ich weiß natürlich nicht, ob das aufgrund der Chemo- oder sonst wie kam, jedenfalls wusste ich von diesem Moment an „ Du bist ge-heilt“ . Woher ich wusste welcher Engel es war? Keine Ahnung, jedoch erzählte ich mit, wie meine Mum sagte, ziemlicher Ruhe und „merkwürdiger“ Abgeklärtheit: „Du musst keine Angst mehr haben, ich werde geheilt, mir steht ein starker Beschützer zur Seite...“
Bis dahin eigentlich nichts besonderes...aber: Als ich zur nächsten Therapie voruntersucht wurde (CT, Röntgen, Ultraschall etc ). Grinste der Chefarzt und schüttelte mit dem Kopf. Was die Ergebnisse zeigten war unmöglich : Ich war geheilt. Keine geringste Spur von Krebs und Metastasen mehr im Körper.

Zwischen den Therapien:

In der Zwischenzeit muss man natürlich zur täglichen Blutabnahme, was aber dann auch vom Hausarzt erledigt werden kann. Eines Tages wurden wir einen Tag nach einer solchen Untersuchung direkt in die Onkologie in Oldenburg bestellt...

Was ist nur los...nicht schon wieder Ratespielchen...

Es wurde ein großes Blutbild gemacht. Nach kurzer Zeit kam abermals der Chefarzt lachend zu uns: „Wir haben geglaubt, das die Untersuchung des Hausarztes in keinster weise stim-men können.Normalerweise müssten es aufgrund der sehr hohen Chemo- Dosis absolut im Keller sein. Wir haben es nun überprüft und herausgefunden, das Sie die Werte eines Spit-zensportlers haben! Schöne Heimfahrt!“

Ich war zwar auf 54kg runter (bei 1.84 etwas wenig) Aber regenerierte schon in den letzten Therapien auf ~65kg. Selbst als Anfangs meine Werte im argen waren, bin ich unterwegs gewesen und zwar ohne Rücksicht auf Verluste... nichts Passiert. Mit niedrigen Leukozyten angehustet worden, selbst auf Iso, nichts passiert.

Im allgemeinen waren die Ärzte mehr als verwundert, wie mein Körper rehabilitierte.

Randbemerkung:

Es ist eine Kraft die uns selbst inne wohnt, die solche Dinge möglich macht. Der Glaube an das Leben, der Glaube an den Wert des Lebens und der Wille, alles dafür zu tun, weiter zu leben. Ein unvergleichlicher Quell einer Energie, die überall und nirgendwo zu finden ist.
Gott aus der Bibel ist eine Metapher, ein Gleichnis, für etwas das so viel mehr ist als das, was die Kirche einem als Dogma aufbinden will.
Hört auf einen Schuldigen für eine Krankheit zu suchen, hört auf den Teufel, Gott oder sonst wen verantwortlich zu machen. Fangt an zu glauben und den Glauben zu leben.

Freunde:

Tja, was soll man sagen. Ware Freundschaft zeigt sich in der Not. Viele haben sich erst spät oder gar nicht blicken lassen. Dennoch sollte gleich mein erster nicht Familien Besuch für eine große Überraschung sorgen. Ein alter Bekannter, der durch ein traumatisches Erlebnis zum Schläger wurde und in ein anderes Land ausgewandert war, um keinen Ärger mit den Behörden zu bekommen. Stand urplötzlich auf der Matte. Ein absoluter Klasse Tag, mit ei-nem unerwartet wahrhaftigen Freund...

Vermeintlich beste Freunde erzählten mir Später, keine Zeit gefunden zu haben...danke von hier aus an euch. Ich verstehe zwar, das viele einfach nicht damit umzugehen verstehen, doch wissen alle die mich kennen, das ich nichts weniger mag als unaufrichtig bzw. nicht ehrlich zu sein. Jeder der den Mut hat, einem zu sagen „Sorry, ich kann dich nicht besuchen, ich bin überfordert“ Dem sollte man dankbar sein. Die Leute die noch nicht einmal das für nötig halten, vergesst Sie!

Ein weiteres Highlight waren meine Bekannten aus einer christlichen Jugendgruppe. Haben diese Chaoten doch tatsächlich eine Radtour von meiner Heimat nach Oldenburg organi-siert, nur um mich zu besuchen.

Den mitleidigen, die eigentlich auch überfordert sind, möchte ich eines mit auf den Weg ge-ben: BITTE, BENEHMT EUCH NORMAL. Nichts ist schlimmer als ein stammelnder, verstell-ter Freund, der nicht einen normalen Satz rausbekommt. Aus Angst dinge wie „Langweil dich nicht zu Tode“ o.ä. abzulassen. Ich habe das erlebt und fühlte mich nicht besonders gut da-durch und hatte eher mitleid mit den Personen als mit meiner Situation.

Allen Mahnern möchte ich was dringendes mit auf den Weg geben. Kranke Menschen brau-chen Kraft, keine Neunmalklugen Tipps, keine Belehrung a la „Nimm das mal nicht so leicht...“ etc. : Bitte liebe angehörige: SPARRT EUCH SOLCHE KOMMENTARE! Wer am Boden ist und lacht, weil er überzeugt ist sich nach oben kämpfen zu können, dem reicht die Hand zur Selbsthilfe. Wer mit fliegenden Fahnen untergeht, hat in der Zeit, wo er gekämpft hat und seien es nur Tage, mehr gelebt als andere die 100Jahre alt werden. Merkt euch das, spendet kraft und schmeißt schlechte Gewohnheiten und Pessimismus über Board!

Ende Teil 3

Thomas
13.06.2006, 11:21
Hallo Erzengel,

ich lese hier diesen Thread seit einiger Zeit mit, bin beeindruckt von Deinen Erlebnissen und auch was Deine Mutter (Dagmar) geschrieben hat. Du schreibst : "es ist eine Kraft, die uns selbst inne wohnt" die dieses Wunder ermöglicht hat.
Ich glaube auch, dass Gott auch durch solche Wunder handeln kann. Nun lese ich aber als Jemand der sich seit vielen Jahren mit dem Krebs herumschlägt doch auch solche Geschichten mit etwas "Wehmut", da mein Krebs halt doch langsam weitermacht (obwohl es schon viel länger noch gut geht als zu erwarten war). Vielleicht geht es vielen Mitlesern auch so ? Ist mein Glaube zu schwach ? Tröstlich ist für mich dass selbst Petrus als er zu Jesus übers Wasser gehen wollte Angst bekam und zu versinken drohte, also bin ich nicht der Einzige dessen Glauben vielleicht zu schwach ist......
Ja es ist richtig, dass durch den Glauben Kraft gegeben werden kann, aber das mit dem "Positiv durchs Leben", "kämpfen bis zum Schluß", "Niemals aufgeben" ist doch so eine Sache....Letztendlich haben wir es nicht selbst in der Hand.
Gruß
Thomas

P.S. Eigentlich könntest Du Deine Geschichte hier im Krebskompass unter den Erfahrungsberichten veröffentlichen.

Zoe
13.06.2006, 13:02
Hallo Erzengel,
ich fände es sehr hilfreich, wenn Du eine kurze (stichwortartige) chronologische Zusammenstellung Deiner Krankheitsgeschichte von der medizinischen Seite her hier reinstellen könntest: genaue Diagnose, Behandlungsmethoden u.ä.
Ich kriege das von Deinem Bericht her nicht auf die Reihe..........danke, Grüße - Zoe

Erzengel
13.06.2006, 13:24
Hallo Erzengel,

ich lese hier diesen Thread seit einiger Zeit mit, bin beeindruckt von Deinen Erlebnissen und auch was Deine Mutter (Dagmar) geschrieben hat. Du schreibst : "es ist eine Kraft, die uns selbst inne wohnt" die dieses Wunder ermöglicht hat.
Ich glaube auch, dass Gott auch durch solche Wunder handeln kann. Nun lese ich aber als Jemand der sich seit vielen Jahren mit dem Krebs herumschlägt doch auch solche Geschichten mit etwas "Wehmut", da mein Krebs halt doch langsam weitermacht (obwohl es schon viel länger noch gut geht als zu erwarten war). Vielleicht geht es vielen Mitlesern auch so ? Ist mein Glaube zu schwach ? Tröstlich ist für mich dass selbst Petrus als er zu Jesus übers Wasser gehen wollte Angst bekam und zu versinken drohte, also bin ich nicht der Einzige dessen Glauben vielleicht zu schwach ist......
Ja es ist richtig, dass durch den Glauben Kraft gegeben werden kann, aber das mit dem "Positiv durchs Leben", "kämpfen bis zum Schluß", "Niemals aufgeben" ist doch so eine Sache....Letztendlich haben wir es nicht selbst in der Hand.
Gruß
Thomas

P.S. Eigentlich könntest Du Deine Geschichte hier im Krebskompass unter den Erfahrungsberichten veröffentlichen.

Moin Thomas,

du hast mehr selbst in der Hand, als du glaubst. Dein Körper reagiert tatsächlich darauf, wie du vom Geiste her eingestellt bist.Ich glaube
du machst einen typischen Fehler, den Glauben ist ungleich Quantität an Glauben.
Leg die Vorstellung ab, das du besonders viel Beten, besonders fromm oder Christlich sein müßtest. Ich halte, wie geschrieben, nichts von Bibel,Kirche & co. Religionen sind fast alle entartet und befassen sich kaum mit den wichtigen dingen im Leben. Du wirsd nicht bestraft, weil du nicht christlich genug bist oder sonstwas.

Wir Menschen neigen oft dazu, ein Glas als Halbleer anzusehen, anstatt uns darüber zu freuen, was wir haben. Wenn du schon viel länger als erwartet lebst, warum bist du dann so undankbar? Warum verschwendest du die Zeit nach Schuldigen zu suchen? Nutze die Zeit die dir bleibt, LEBE! Wenn ich eins aus meiner Krankheit gelehrnt habe, dann das unsere Zeit kurz aber kostbar ist. Viel zu Kostbar, als Sie zu verschwenden! Genieße die Luft, das Gras und alles was dich umgibt. Die Nähe von Menschen, Freunden, Familie, Tieren usw.
Das ist ein Geschenk, also nimm es an.

Mein Glauben ist die Liebe zum Leben, die Energie von der wir schöpfen dürfen, das Leben selbst. Ich brauche keine Bibelsprüche, Frommgeister oder Rituale. Ich Lebe und liebe meinen Glauben und er schützt mich wie ein Schild.

Wenn ich morgen überfahren würde, wie verschwendet hätte ich meine Zeit, wenn ich mein leben lang nur wehklagen würde, anstatt dankbar für das zu sein, was ich hab? Dankbar dafür, was ich noch lernen, lieben und leben darf?

Versuch dir darüber im klaren zu Sein, welches Geschenk du bereits erhalten hast!

Viel Mut und Kraft für dich und alle hier!

Erzengel
13.06.2006, 14:12
Hallo Erzengel,
ich fände es sehr hilfreich, wenn Du eine kurze (stichwortartige) chronologische Zusammenstellung Deiner Krankheitsgeschichte von der medizinischen Seite her hier reinstellen könntest: genaue Diagnose, Behandlungsmethoden u.ä.
Ich kriege das von Deinem Bericht her nicht auf die Reihe..........danke, Grüße - Zoe

Hmmm, bin kein Arzt, kann aber chronologisch grob wiedergeben, was du wissen möchtest.

Symptom : Sehr starke schmerzen im Bauchraum, im gesammten Corpus eigentlich

Hausarzt Diagnose : Evtl Entzündung des Darm und Bauchraumes o.ä. Er schickte mich dann direkt ins Krankenhaus

Krankenhaus Ambulante Behandlung: Ultraschall, Röntgen , CT und dann Not OP. Ich weiss nicht genau, aber zwischen 6 und 8 h lange OP

Nach ca 1Woche (?) Intensiv , dann Nachuntersuchung

Diagnose: Hodgkins mit starker Metastasen Bildung im Endstadium. Lebenserwartung 2 Wochen. KEINE gesonderte Behandlung, eher weitere Beobachtung und "versuchte" Schmerzbehandlung (wie geschrieben, habe ich die Pillen nicht geschluckt, auch in meiner Heimatstadt nicht)

Onkologie OLB : Grunduntersuchung + Intensivuntersuchung. Magen und Darmspiegelung, CT, Ultraschall, Röntgen

Behandlung - Chemo Therapie x 5 über Herzkatheder in max Dosis, 5x Rückenmarkspunktion

Nachsorge : Erst pro Monat, dann alle Drei, dann alle 6, dann einmal im Jahr. Nach ca 5 Jahren ende der Nachsorge

Ernährung : Massenhaft Tomaten und Karotten, sowie Apfelsaft (alles zur Stärkung des Blutbildes auf natürlicher Ebene.) . Obst und Gemüse, viel Eiweiss.

Thomas
13.06.2006, 17:40
Hallo Erzengel,

so ganz komme ich mit Deiner Diagnose nicht klar, ich dachte bisher dass Morbus Hodgkin ein Systemkrebs ist, der dann keine Metastasen bilden kann, aber vielleicht bin ich falsch informiert...

Dass ich undankbar bin ist falsch, im Gegenteil ich habe durch meine Krankheit eher das Danken gelernt (siehe auch meinen Bericht hier im KK :http://www.krebs-kompass.de/erfahrungsbericht22.html), dabei denke ich aber, dass ich selbst nicht der "Macher" und der "Herr" meines Lebens bin...

Gruß
Thomas

rezzan
13.06.2006, 18:10
Hallo Erzengel,
ich hatte dir ja schon geschrieben, wie außergewöhnlich und bewundernswert ich deine Erlebnisse finde und auch die Art, die ihr gefunden habt, damit umzugehen. Natürlich glaube ich daran, dass der Glaube Berge versetzen kann...aber eben nur KANN und leider nicht MUSS. Sonst wäre es ein leichtes sich Schicksalsschläge und Krankheiten "vom Leib" zu halten.

Vielleicht grenzt dein Krankheitsverlauf wirklich an so etwas wie ein Wunder und ich wünsche es vielen, vielen Menschen (eigentlich jedem), dass ihnen auch so ein Wunder passiert. Aber ich fürchte durch mentale Kraft und Glauben kann man eben nicht alles erreichen. Ich kann nur für mich sagen, dass kein Glaube der Welt meine Mutter hat retten können und es wahrscheinlich auch bei meinem Vater nicht tun wird. In dem Punkt kann ich mich Thomas anschließen: vieles liegt eben nicht in unserer Hand...

Liebe Grüße, Rezzan

Erzengel
13.06.2006, 19:20
Hallo Erzengel,

so ganz komme ich mit Deiner Diagnose nicht klar, ich dachte bisher dass Morbus Hodgkin ein Systemkrebs ist, der dann keine Metastasen bilden kann, aber vielleicht bin ich falsch informiert...

Dass ich undankbar bin ist falsch, im Gegenteil ich habe durch meine Krankheit eher das Danken gelernt (siehe auch meinen Bericht hier im KK :http://www.krebs-kompass.de/erfahrungsbericht22.html), dabei denke ich aber, dass ich selbst nicht der "Macher" und der "Herr" meines Lebens bin...

Gruß
Thomas

Wie gesagt ich bin kein Arzt, deshalb weiss ich es nicht genau.Mir war es zu keinem Zeitpunkt wichtig das genau zu wissen! Ich wollte wissen, was ist mit mir los? Die Diagnose Krebs hat mir gereicht. Meine Mom hat mir am Tel erzählt das die Ärzte vermuteten Hodgkin und sagten später gesammter Lymphdrüsen System Befall. Wenn du es nicht glaubst, ist es deine Sache und für mich nicht von Interesse...ich will Menschen Kraft geben und Punkt.

Auch eine Diskussion um Religion liegt mir fern, den auch das interessiert mich nicht.Ich habe wärend meiner Krankheit nicht in der Bibel gelesen oder die Kirche besucht. Meine Kirche war ich selbst und mein Schutz war mein Glauben an das Leben! Ich habe dadurch wunder erlebt und will anderen dazu verhelfen, ein bißchen Hoffnung zu bekommen, da es immer einen Weg und Hilfe gibt. Wichtig ist eine Gesunde Seele, das Leben zu erfahren/lernen.

Zoe
13.06.2006, 20:50
Hallo Erzengel,
mit Verlaub – ich nehm Dir Deine Geschichte in der Form nicht ab, da liegt mir zu vieles im Nebulösen, zu viele Unstimmigkeiten (große OP im Bauchraum wegen „Entzündung“ als Du noch ein Kind warst und kurz darauf noch 2 Wochen Lebenserwartung, irgendwann dann Chemo ........eigentlich keine genaue Diagnose bzw. hat Dich nie interessiert obwohl sich das alles über Jahre hinzog..........?). Ich gehöre zu denen, die es genau wissen wollen wenn jemand wie Du ständig von Wunder sprichst und sich obendrein ganz bescheiden „Erzengel“ nennt. Grüße, Zoe

Erzengel
14.06.2006, 12:06
Mit verlaub Zoe,

Menschen sind verschieden und gehen verschieden mit Situationen um. Wenn du nicht glauben kannst, so ist das dein Problem und nicht meins. Zudem sollte man, wenn man etwas genau wissen möchte, auch genau lesen . Ich schrieb niemals etwas von über Jahre, auch die Chronologische Reihenfolge reißt du komplett aus dem Zusammenhang und ignorierst die Hälfte (z.B. Ich war zu der Zeit 15, das vor der Operation ein CT, Röntgen und U-Schall gemacht wurden oder das die erst Diagnose durch den Hausarzt gestellt wurde (btw ambulant zu hause in unserem damaligem Haus durch abtasten eine Bauchfell o.Ä. Erkrankung vermutet) etc. )

Ich finde es sehr schade, das einige Menschen selbst diese Plattform dazu nutzen, um irgendwelche vollkommen unwichtige Haarspalterei vorzunehmen. Wenn dir selbst nicht auffällt, wie absolut unpassend dein Verhalten ist, dann tut es mir leid. Ich werde auf solcherlei Kommentare nicht mehr eingehen, da Sie in einem Krebsforum definitiv vollkommen fehl am Platze sind und ich mich, vor niemanden rechfertigen muss.

@Thomas:

Ich glaube da ist etwas falsch bei dir rüber gekommen. Ich wollte dich nicht angreifen.
Es ist nur meiner Meinung nach so, das man nicht unbedingt geheilt wird, nur weil man glaubt und es auch nicht zwingend darum geht!
Aber dir wurde mehr Zeit geschenkt als gedacht und allein darauf bezog ich mich.
Ich verstehe, das du nach so langer Zeit mit deiner Krankheit müde wirst und gerne
Für immer Ruhe von dieser haben möchtest, nur ist das nicht immer gegeben. Aus deinem Erfahrungsbericht entnehme ich, das du dich sehr intensiv mit der Krankheit beschäftigt hast, jedoch solltest du dich nicht in ihr verlieren, weil du dann vergisst, die Zeit zu genießen, die dir geschenkt wurde.

@all:

Ich will und werde hier keinen medizinischen Krankheitsbereicht abliefern, sondern eine subjektive Wiedergabe von meinem Umgang mit der Krankheit und wie ich Sie bezwungen habe. Die Hauptformel dabei lautet: Ich habe mich nicht in den Krebs hinein gekniet und mein Leben von ihm bestimmen lassen, sondern in mein Leben und die Liebe zu diesem, sowie den Glauben.

Zoe
14.06.2006, 13:09
Mein Posting war nicht nur an Dich, „Erzengel“, gerichtet, sondern an alle Leser hier, die Deinen Bericht, völlig unkritisch – ja teilweise begeistert - aufgenommen haben. Das hat große Verwunderung bei mir ausgelöst und ist für mich nicht nachvollziehbar.
In Deiner Schilderung geht es wild durcheinander: „..... kurz nach der OP (wohlgemerkt wegen Bauchfellerkrankung o.ä. ) wieder voller Metastasen“ und dann ist die Rede von einem „Tumor, der auf Deine Därme aufsetzt“ und das alles läuft auf die Diagnose Hodgkins hinaus. Ich halte es nicht für Haarspalterei, wenn ich Zweifel äußere und Klärungsbedarf anmelde wo der Berichtschreiber einen großen Mangel an Sachverstand (z.B. was Begrifflichkeiten wie Metastasen/Tumor angeht) offenbart und sein Desinteresse an den medizinischen Tatsachen/Diagnosen offen zugibt, aber im gleichen Atemzug von „Endstadium“ und „Wunder“ redet.
Das ist Alles. Und dass Du, „Erzengel“, nun beleidigt meinst, es wäre unangebracht, wie ich mich hier äußere, darüber sollte jeder Leser selber urteilen – das ist der Sinn eines Forums. Grüße, Zoe

Erzengel
14.06.2006, 17:03
Mein Posting war nicht nur an Dich, „Erzengel“, gerichtet, sondern an alle Leser hier, die Deinen Bericht, völlig unkritisch – ja teilweise begeistert - aufgenommen haben. Das hat große Verwunderung bei mir ausgelöst und ist für mich nicht nachvollziehbar.
In Deiner Schilderung geht es wild durcheinander: „..... kurz nach der OP (wohlgemerkt wegen Bauchfellerkrankung o.ä. ) wieder voller Metastasen“ und dann ist die Rede von einem „Tumor, der auf Deine Därme aufsetzt“ und das alles läuft auf die Diagnose Hodgkins hinaus. Ich halte es nicht für Haarspalterei, wenn ich Zweifel äußere und Klärungsbedarf anmelde wo der Berichtschreiber einen großen Mangel an Sachverstand (z.B. was Begrifflichkeiten wie Metastasen/Tumor angeht) offenbart und sein Desinteresse an den medizinischen Tatsachen/Diagnosen offen zugibt, aber im gleichen Atemzug von „Endstadium“ und „Wunder“ redet.
Das ist Alles. Und dass Du, „Erzengel“, nun beleidigt meinst, es wäre unangebracht, wie ich mich hier äußere, darüber sollte jeder Leser selber urteilen – das ist der Sinn eines Forums. Grüße, Zoe

Ich bin nicht beleidigt, nur ist dieses Forum keine Ärztliche Rezession, sondern soll Hilfesuchenden zeigen, das es auch anders geht. Das einzige woran du ein interesse zu haben scheinst, ist ein medizinischer Bericht. Zudem hast du mich angeschrieben und Sachverstand, wozu? Wer sich so sehr mit seiner Krankheit, anstatt mit seinem Überleben beschäftigt, verpasst oftmals sein leben. Jeder ist da anders. Ich brauche wie gesagt, weder dir noch irgendjemand Rechenschaft abzulegen und wenn du es nicht glaubst, dein Problem, wie gesagt. Wenn du desweiteren nicht verstehst, das es nicht darum geht, einen Fachlich versierten, sondern emotionalen Bericht abzuliefern, der Kranken und angehörigen helfen soll, dann tuts mir wie gesagt leid für dich. Jeder ist halt anders, das solltest du akzeptieren. Ich werde auf deine Versuche, meinen Bericht als Lüge darzustellen nicht mehr reagieren, da es einfach viel zu sehr vom Thema abweicht und nicht von belang ist. Wenn du ein Streitgespräch suchst, nutze die PN Funktion, danke.

p.s.: Ich habs zwar eigentlich nicht so mit der Bibel, aber gute Weisheiten sind dennoch enthalten...

Zoe
14.06.2006, 18:10
Jawohl, ich fordere einen gewissen Sachverstand wenn jemand wie Du – ich zitiere, um es auf den Punkt zu bringen - behauptet: „........ich bin einer derjenigen, der für sich den Kampf gegen den Krebs gewonnen hat. Meine gesammte Heilung war einfach unglaublich und für die Ärzte unfassbar. Es wurde in einer Tour von wundern gesprochen und ich selbst habe den Krebs hinter mir gelassen........“ (nachzulesen im Thread „Geheilt?“)
Ist doch normal, dass man fragt, was Du hattest. Dann kommst Du und kennst nicht die genaue Diagnose und stellst das als unwichtig hin!? Ich halte Deinen Bericht insgesamt nicht für eine Lüge, kann Dich aber was Deine „Wunderheilung“ angeht nicht ernst nehmen. Dafür reichen mir Deine flotten Sprüche und verworrenen Erzählungen aus dem Krankenhaus nicht. Du scheinst vieles nicht mitbekommen und verstanden zu haben, was Deine Krankheit und ihre Behandlung damals betraf – ist ja auch ewig her und Du warst damals noch nicht einmal erwachsen..........
Jedem steht es frei, sich seine eigene Meinung zu bilden - mein Anliegen ist lediglich, dass dies nicht völlig unkritisch geschieht und dass nicht Betroffene darin bestärkt werden, es läge an ihrer Einstellung bzw. ihrem fehlenden Glauben, sollte es mit der Heilung nicht so klappen.
Allen Alles Gute und Allen Betroffenen im Herzen immer ein Plätzchen für die Hoffnung, auch Hoffnung auf das ganz persönliche Wunder, das es durchaus hin und wieder im Kampf gegen den Krebs gibt – ade, Zoe

sonne692001
14.06.2006, 18:18
hallo,

keiner der nicht dabei war, kann wohl beurteilen, was wahrheit und was lüge ist. manchmal nichtmal der, der selbst betroffen war....

ich wünsche mir, als todkranke mit griff nach jedem strohhalm, dass niemand dieses forum missbraucht für profane selbstdarstellung.

liebe grüße
sandra

Conzaliss
14.06.2006, 18:50
Vielleicht ist es dem Einen oder Anderen auch so ergangen.

Als ich Ende 2005 beim Rasieren eine Geschwulst an der linken Halsseite feststellte, war mein erster Gedanke: Lymphdrüsenkrebs!
Der erste Facharzt, den ich aufsuchte, verharmloste die Sache.
"Das kann alles Mögliche sein!"
Auch der Onkologe äußerte sich ähnlich. Dann wurde immerhin ein Lymphknoten entnommen und untersucht.
Das Ergebnis hatte ich nach 2 Monaten. Selbst in der Uni-Klinik, in der dann als Therapie eine Bestrahlungsbehandlung durchgeführt wurde, nahm kein Arzt das Wort "Krebs" in den Mund.
Irgendwann habe ich dann gefragt: "Ist es Hotchkin oder Non-Hotchkin?"
(Das war vor der Behandlung in der Uni-Klinik)
Haben deutsche Ärzte Angst vor der Diagnose "Krebs"???

Petra_S
15.06.2006, 11:59
Hallo alle zusammen,
"Erzengel", Zoe,

Vorab, erst dachte ich, ach du musst deinen Senf da nicht dazu geben. Beim Lesen der Erklärungen von „Erzengel“ – (sicher durch die „Erscheinung“ als Name gewält – nicht weil er sich als dieser fühlt) hat sich in meinem Kopf eine Wandlung vollzogen. Das Gefühl beim Lesen war erst “Na toll, du hast überlebt, kannst schlaue Sprüche machen und die die nicht überlebt haben, haben „falsch gelebt“?!“ – ich war irgendwie sauer. Mein Liebster hatte eine ähnliche Einstellung wie „Erzengel“, hat allerdings nicht überlebt. Hat er was „falsch“ gemacht ? Nein, ich denke in eine seiner späteren Erklärungen hat „Erzengel“ auch geschrieben, dass es darum nicht geht. Sicher ist bei meinem Mann, er hat eine längere Lebenszeit gehabt, als ihm zugestanden wurde, er hatte eine bessere Lebensqualität und er hat die Zeit genutzt zu LEBEN so gut er konnte. Das Wunder war nicht, dass er überlebt hätte, sondern WIE er mit so vielen Schmerzen, Narben, Metastasen gelebt hat. Er hat auch nicht versucht 100 Jahre zu werden, er wollte nur die Zeit, die ihm bleibt so gut wie möglich leben. Diese Botschaft habe ich heraus gehört. Man kann mehr erreichen, als die Statistik sagt, wenn man an sich und SEINEN WEG GLAUBT. Ich denke, diesen Rückschluss, dass wenn man so wie „Erzengel“ lebt und mit der Krankheit umgeht, man auch am Leben bleibt wie er, dieser Rückschluss passierte in MEINEM Kopf, das hat er nicht behauptet ! ER hat nur gesagt, dass er so gelebt hat und dann ist dieses wunderbare Ergebnis dabei raus gekommen, das ist sicher KEIN VERSPRECHEN auf ewiges Leben, aber zumindest die Chance auf „befreiteres Leben“ offen wie lange es dauern wird, aber unbestritten mit weniger zusätzlich krank machenden Sorgen, mehr Endorphine usw.

Unbestritten ist sicher, dass sich Kinder / Jugendliche sich leichter tun Risiken einzugehen, sich vieeeel weniger Gedanken und Sorgen machen, einfach, weil sie weniger negative Erfahrungen in ihrem jungen Leben sammeln konnten. Das alte Sprichwort mit „Kindern und Betrunkene“ besagt auch, dass viele Dinge gut gehen, die eigentlich nicht gut gehen KÖNNEN, nach „NORMALEN ERFAHRUNGSWERTEN“. Dass negative und verkrampfte Gedanken behindern, ist auch psychologisch erklärbar. Wenn nun ein Kerl, von 15 Jahren einfach nicht glaubt, dass ihn etwas umbringen könnte, einfach weil er das gar nicht verinnerlichen kann (vielleicht auch verdrängt) und „besseres zu tun hat“ als zu sterben, bis dahin evtl. noch keine Erfahrung mit dem reellen Tod in der Familie gemacht hat, somit auch keine Angst hat – dann kann ich mir auch vorstellen, dass dieser junge Mensch alles mögliche vor hat, sich für alles mögliche interessiert, aber nicht für die medizinischen Fakten. Seine Bemühung ist ja nur die, da wieder raus zu kommen, denn sterben wird er ja nicht, davon ist er ja überzeugt. Nebenbei bemerkt, hat er allerdings auch nicht die Verantwortung gehabt zu entscheiden, welche Behandlung er machen lässt oder nicht. Vielleicht hat er sich mit der gleichen Unbesorgtheit seinen Ärzten „hingegeben“, damit sie ihn „reparieren“ und er dann „endlich wieder raus“ kann…(kann auch schief gehen, sagt unsere Erfahrung) Seine Eltern haben da evtl. schon mehr überlegt, was sie tun sollen bzw. wenn sie die Sache wirklich losgelassen haben …“Gott übergeben“, dann ist auch hier die Anspannung der Verantwortung alles richtig und mögliche tun zu wollen abgefallen und der Kopf war frei die Stunden zu nutzen…


Doch was ich wirklich glaube, du „Erzengel“ - hattest den Vorteil der Jugend, der auch jetzt noch, nachdem diese Erfahrung als positive Erfahrung in dir nachwirkt, eine Kraftquelle ist. Viele Menschen, die andere Erfahrungen machen mussten, habe diese selbstverständliche Unbekümmertheit nicht mehr und dahin zu kommen ist dann ein Entwicklungsprozeß, ich glaube nicht, dass man seinen Gefühlen das „befehlen“ kann – aber man kann sich sicher bemühen dahin zu kommen. Auch da denke ich, hat es ein Single vielleicht einfacher, als beispielsweise eine alleinstehende Mutter mit drei kleinen Kindern, die einfach den Druck und die Angst hat leben „ZU MÜSSEN“!

Diagnose : WOZU sollte er das schreiben? Selbst wenn jemand die gleiche Diagnose bekommen hat, JEDER Krankheitsverlauf ist anders! Auch wenn der Verlauf bei ihm so gewesen ist, lässt sich nicht eine Wahrscheinlichkeit ableiten, dass es beim nächsten Patienten, der sich bemüht und sich so ähnlich verhält, auch so ablaufen wird – jeder ist ein Unikat! Also geht es „nur“ darum, den Wahrheitsgehalt zu prüfen…gerade unsere empfindlichen Seelen wollen nicht belogen werden. Aber wie viel „Beweis“ wäre nötig, dass wir das „Wunder“ glauben könnten? Und wäre es dann eine GARANTIE, dass es bei uns auch so liefe? Eine Prüfung des Krankheitsverlaufes wäre sicher für den einen oder anderen hier möglich, wobei : wenn uns hier einer Geschichten erzählen will, kann er sich auch einen „medizinisch fundierten Verlauf“ zusammenbasteln !


Egal, was jeder von der Geschichte und der flappsigen Art der Erzählung hält, Anregung zum Nachdenken gibt sie allemal, vielleicht auch erst beim zweiten Lesen. „Glauben können“ …tja, glauben ist nicht wissen, aber ich hoffe und würde gern darauf vertrauen, dass es keinem Menschen Spass macht sich an dem Leid der Forumsleser zu erhöhen. Aber wir können ja selbst entscheiden was wir glauben wollen…

Petra

Erzengel
16.06.2006, 10:23
Hallo Petra,

vielen dank! Was du schreibst, hat mir gezeigt das es doch kein Fehler war, hier zu schreiben. Ich habe die Geschichte in 17Jahren nur Leuten erzählt, die mehr sehr nahe stehen.
Vieles ist dabei für mich selbst immer noch unbegreiflich und selbst unabhängige Ärzte lachten erst, bis Sie die Krankenakte in den Händen hielten.
Ich bin froh, das wenigstens einige hier verstehen worum es mir geht und du hast es auf den Punkt gebracht. Ansonsten hätte ich die Lust am Schreiben verloren, nun werde ich die Geschichte noch zuende erzählen, in der Hoffnung, dem ein oder anderen einen anderen Weg aufzeigen und damit Kraft geben zu können.

Ich wünsche dir und allen Kraft und alles liebe

Petra_S
16.06.2006, 14:35
Hallo Erzengel!

Gut, es beruhigt mich, wenn ich richtig verstanden habe, was du sagen wolltest. Weißt du, ich bin selbst auch so ein schrecklicher Zweifler, eine die Angst hat an Zeichen und Wunder zu glauben, ABER EHRLICH: ich arbeite an mir :rolleyes: :D , denn was habe ich schon zu verlieren?! Wenn der dumme Kopf einem nicht immer alles "zerdenken und zerreden" würde, könnte es einem viel besser gehen ! Könnte ich schon wieder so eine Grübelfrage stellen: Warum scheint der Bauch=Gefühl oft "schlauer" zu sein, als unser - ach so klug - geschätzter Verstand? Was ich bei mir feststelle ist, dass es leichter zu leben ist, wenn man in kleinen Zeitabschnitten denkt. Im Moment leben, heißt nicht unbedingt, den Blick für das Wesentliche, das Ganze verlieren, wenn man in jedem Moment sein Bestes gibt, dann muss man sich auch keine Vorwürfe machen, doch der Kopf sagt "ja, ABER...", "UND WENN DANN...". Doch wenn man den Zielpunkt kennt, muss man vielleicht nicht immerzu auf die Karte starren, man sieht die Blumen am Weg nicht. Immer mal wieder schauen ob die Richtung noch stimmt, notfalls ein wenig zurück gehen, aber die Menschen sehen, denen man unterwegs begegnet... Oh man bin ich schlau...oh, das muss ich mir irgendwohin schreiben, dass ich in einem Tief glaube, dass ich das gesagt habe!:eek: ;) Naja, ich glaube, ich habe schon dazu gelernt, ich kriege das einigermaßen gut hin....

Eine Frage, die mir heute bei einem anderen "Gespräch" in den Sinn gekommen ist: WIE kann beides zu gleich möglich sein : Zu KÄMPFEN FÜR sein Leben mit aller Kraft und trotzdem nicht die Angst übermächtig werden zu lassen, die einem alle Sinne und Freude raubt. WIE KANN DAS ein Familienvater/-mutter schaffen in aller Gelassenheit den Tag leben, neben der Sorge um die viel zu jungen Kinder?!
Ich, als Mutter von größeren Kindern müßte keine Angst haben, dass alles zusammenbricht, ich könnte leben wie es mir mit der Krankheit möglich ist - auch könnte ich "gehen", wenn es nicht mehr geht. Würde ich das auch so sehen können, wenn meine Kinder noch klein wären?

Also, auf jeden Fall bin ich froh, dass du deine Geschichte zu Ende erzählst, vielleicht kann man sich in jeder Lebenslage ein Stück kindliche/ jugendliche Unbekümmertheit leisten, nach dem Motto "du darfst jetzt alles was du willst (und keinem anderen schadet), sichere Beweise, dass dieses die Genesung fördert gibt es vielleicht nicht, aber wir können daran glauben, dass Freude "gesünder" macht!

LG Petra, auch dir alles Liebe, beständige Gesundheit und Lebensfreude!

Erzengel
20.06.2006, 00:42
liebe zoe, lieber erzengel



genau das ist auch meine meinung
wenn ich dann noch die kommentare der lieben mama lese dann stellen sich meine (fast nicht mehr vorhandenen) nackenhaare auf.
da ist von visionen und engelserscheinungen und mehr die rede.

damit ich nicht falsch verstanden werde, auch ich bin ein glaeubiger mensch aber das bedeutet nicht, das ich nicht kritisch nachfragen kann und es gibt sehr viele ungereimtheiten in deinen berichten, lieber erzengel.

wieso kannst du nicht einfach die fragen beantworten?

gerade mit deinem gefestigten glauben muesste das fuer dich ein leichtes sein!

Rita

Bitte nicht weiterhin irgendetwas hinzudichten, was da nicht steht, liebe Cassey. Einfach mal den Thread aufmerksam und ganz lesen.

Jeder hat das recht euf eine eigene Meinung, genauso hat jeder das Recht, Fragen die Bereits ausreichend beantwortet wurden (Petra S. hat es auf den Punkt gedacht) , nicht nochmal zu beantworten.Danke.

Liebe Grüße

Birgit4
20.06.2006, 12:25
Liebe Petra und lieber Erzengel,
danke für euren erlichen Worte.
Ich bin Betroffene 48, und habe 5 Kinder, die kleinste 7 Jahre.Ich habe meine Kinder immer nach meinem Bauchgefühl erzogen , bei wichtigen Entscheidungen, habe ich immer auf mein Herz gehört.Ich denke dieses Geschenk aus dem Bauch heraus zu handeln ,dieses Gefühle dafür zu haben , ist ein Geschenk an uns Menschen, wir werden damit geboren.
Nur viele Menschen haben dieses Gefühl dafür verloren.
Liebe Petra, habe schon viele von deinen Zeilen gelesen, du schreibst mit so viel Gefühl. Auch was Erzengel, oder seine Mama hier geschrieben haben.
Ihr seit Menschen mit Herz, die ihre Gefühle hier erlich rüberbringen.
Liebe Petra, ich weiss noch wie ich im Sep.2003 meinen Krebs ( Darmkrebs mit Lebermetastasen )bekam.
Der erste Gedanke war , meine Kinder , wie sollen sie ohne mich auskommen wenn ich nicht mehr da bin ???
Habe auch viel über meine Ängste und Gefühle gesprochen.
Durch meine Vorsorge, und dass meine Leberwerte und TM nicht in Ordnung sind war sehr viel Traurigkeit und Angst in meiner Familie.
Nun ist es so , dass wir jeden Tag geniessen und dankbar sind , für die vielen schönen Momente die wir haben.
klar möchte ich nicht so früh sterben, aber was soll ich machen .....weglaufen??
Dieser Kelch wird an keinem von uns vorbei ziehen .
Ich hatte wenigstens die Chance alles in meinem Leben zu klären.
Meine Krankheit hat uns alle hier, zusammen geschweisst, und uns die Bedeutung des Lebens, der Liebe und Nähe nähergebracht.
Und wie gesagt es geschehen Wunder, man muss nur sein inneres Tor für diese schöne Seite öffnen.
Seit lieb von mir geknuddelt :knuddel:
eure Birgit

Ekaka
20.06.2006, 13:58
Hallo--Erzengel--! Eigentlich wollte ich mich nicht zu Deinen Berichten äussern,weil ich mir dachte,das jeder wohl durchschaut was da rüberkommt.Ich lebe seit 5,5 J. mit meinem Lk trotz schlechtester Diagnose und ohne ein besonders gläubiger Mensch zu sein.Ich bin Witwe mit 4 Kindern und habe beide Eltern durch Krebs verloren.Das zu meiner Person.---Zu Dir: Ich gebe Zoe und Thomas völlig recht und ich habe mir die Mühe gemacht,Deine Ergüsse sowie die Berichte Deiner Mutter komplett zu lesen.War eine recht anstrengende Märchenstunde.Da ich mich in meiner Studienzeit mit Sekten befasst habe: Du verkündigst ganz eindeutig die Lehre des --Seth--.Bücher darüber sind in jedem Buchladen zu kaufen.Mit Bibelsprüchen um sich schmeissen,aber keine Ahnung von der eigenen Diagnose?Du gibst Menschen so keine Kraft,wie Du schriebst,sondern man fühlt sich einfach auf den Arm genommen.So,das hat mir auf der-gesunden-Seele gelegen und Dir empfehle ich Deinen ständig zitierten Markus 6.Eine,die gegen alle Diagnosen schon sehr lange mit ihrem Krebs lebt! Viele Grüsse: Erika

rezzan
20.06.2006, 14:09
Liebe Erika, liebe Zoe, liebe Rita, lieber Thomas und alle anderen mit gesundem Menschenverstand,

vielen Dank für eure Beiträge. Bin wirklich total platt!!! Ich halte mich eigentlich für einen kritischen Menschen und bin trotzdem mit einem Riesenplatsch auf diese Nummer reingefallen :mad: . Wenn das stimmt, dreht es einem echt den Magen um...unfassbar!!! Tausend Dank vor allem dir, Erika.
Liebe Grüße, Rezzan

Ekaka
20.06.2006, 17:36
Liebe Rezzan! Ich weiss wie gläubig Du bist aus Deinen Berichten und das Dir Dein Glaube viel Kraft gibt.Das ist etwas,was ich sehr respektiere.----Nun noch einmal zum -Erzengel-betreffend Deinen Spruch: Markus 6 Kap.7-13.Ich habe eine Bibel im Haus,also:--Die Aussendung der 12 Jünger.--Unter anderem:Wo ihr in ein Haus gehen werdet,da bleibt,bis ihr von dort weiterzieht.Doch wo man Euch nicht aufnimmt und nicht hört,da geht hinaus und schüttelt den Staub von euren Füssen zum Zeugnis gegen sie.--Also wenn zitieren,besonders aus der Bibel,bitte richtig.Ich glaube zwar nicht an die Kirche,aber daran, das es einen Gott gibt.Über Seth kann über Google--Lehre des Seth--recherchiert werden. Viele Grüsse: Erika.

Erzengel
20.06.2006, 22:45
Gut,

@Rezzan : Ich verarsche niemanden, welchen Sinn und Zweck sollte ich damit befolgen?

@Erika: Wer deinen paranoiden Anschuldigungen gehör verleiht, weiss es wohl nicht besser. Kleiner Tip, es gibt tausende Bibelübersetzungen, kannst ja mal in google schauen...

@Birgit4: Du scheinst mir eine starke Frau und ich finde es toll, das du soviel Kraft aufbringst. Ich wünsche dir und deinen Kindern, das ihr noch lange was voneinander habt!

@All: Es ist schade, das alle meinen, Sie müssten geheilt werden, nur weil Sie besonders viel Glauben "aufbringen". Zum ersten ist meiner Meinung nach, Glaube weder eine Garantie, noch ein Versprechen auf Heilung.
Darum geht es auch (in meinem Text, so wie im Glauben) nicht.
Zum zweiten hatte ich verdammtes Glück und eine, wie Petra S. schon festgestellt hat, jugendliche Unbekümmertheit. Mein Glaube heisst liebe das Leben, nicht mehr und nicht weniger.
Meine Einstellung hat definitiv den Heilungsprozess unterstützt, das heisst noch lange nicht, das es bei anderen zur Heilung führt!

Nochmal, DARUM GEHT ES NICHT!

Angenommen man soll noch 2 Jahre lang leben, ist es da nicht besser, die 2 Jahre zum LEBEN zu benutzen und soviel daraus zu machen, wie eben möglich ist? Meiner Meinung nach schon und nur darum geht es mir. Körper und Geist sind nicht getrennt, ergo reagiert der Körper auch auf den Geist. Ich habe genügend Menschen sterben sehen, nur haben sich einge mit einem lächeln verabschiedet und somit auch ihren Hinterbliebenden Kraft gegeben. Jeder geht anders damit um, das ist klar, nur sollte man seinen Blickwinkel gerade in solchen Situationen erweitern.

Niemand muss mir meine Geschichte glauben, aber ich freue mich darüber, das wenigstens einige verstanden haben, worum es mir geht und warum ich von meinem Weg berichte.

Ich wünsche euch allen das beste!

Ekaka
21.06.2006, 00:59
Hallo,--Erzengel--! Ich möchte mir hiermit sehr nachdrücklich Deine Anschuldigungen verbeten.Paranoid? Das trifft doch wohl ganz entschieden auf Dich zu.Ich kann das,was ich schreibe,auch belegen,was bei Dir ja wohl sehr zu bezweifeln ist.Siehe die merkwürdigen Angaben zu Deiner Diagnose.Dies ist mein letztes Schreiben an Dich,da ich nicht gewillt bin,mich auf so eine primitive Stufe ( siehe Deine Ausdrucksweise ) zu begeben.Weiterhin viel Glück bei Deiner Selbstdarstellung! Erika.

Thomas
21.06.2006, 11:34
als Internetuser weiß ich dass es im Netz immer wieder "Fakes" das heißt gefälschte Berichte gibt. Die Gefahr ist natürlich auch hier im KK vorhanden. Ich möchte Erzengel nichts unterstellen, aber der medizinische Teil der Geschichte lies in mir diese Gedanken aufkommen, da ich mich (leider) in diesem Medizinkapitel ganz gut auskenne. Ich würds schade finden wenn in einem solchen Forum solche Sachen vorkämen...
Über die Glaubensdimension kann man natürlich sehr unterschiedlich denken. Ich kenn mich kaum in Sekten aus und kenne auch "Seth" nicht, nur als Christ weiß ich, dass wir uns selbst nicht erlösen/heilen können, hier denke ich anders als Erzengel....

Gruß
Thomas

Petra_S
21.06.2006, 14:09
Hallo alle zusammen,

"Erzengel" hat ja recht viel geschrieben, deshalb kann es sein, dass ich was überlesen habe - könnte mir mal bitte einer auf die Sprünge helfen und die Stellen zitieren (also als Zitat aus seinem Text nehmen), in denen er schrieb, dass er sich selbst erlöst/ geheilt hat - wohl gemerkt ERLÖST UND GEHEILT VOM KREBS, davon sprecht ihr doch?!

Bestimmt habe ich das überlesen.
Vielen Dank schon mal für eure Mühe!
Petra

Birgit4
22.06.2006, 22:04
An alle ,die hier Erzengel Angreifen.!!
Ich bin schon sehr lange hier im Forum.
Ich bin Betroffene, und finde wenn euch hier was nicht gefällt was Erzengel hier schreibt....BITTE dann lest doch woanders.
Jeder hier hat das Recht seine Geschichte wie er sie erlebt und fühlt aufzuschreiben.
Genießt mal euer Leben , und sucht hier nicht im Forum ...... OH ...welchen Forumteilnehmer können wir heute wieder mal einen Strick drehen .
LEBEN UND LEBEN LASSEN .
Ich finde Erzengel und Dagmar haben eine super Lebenseinstellung.
Sie zwingen uns nichts auf,reden hier von keiner Sekte.
Ich hoffe Erzengel schreibt uns weiter.



Alles Liebe und Gottes Segen an Erzengel und Dagmar.
Gruß Birgit

dagmar
22.06.2006, 22:39
Eigentlich wollte ich mich hier nicht mehr zu wort melden, doch wenn man mich und meienn sohn als sektierer und märchenerzähler hier abstempeln will, muss ich mich nochmal zu wort melden.
Ich habe in den langen jahren meines daseins besonders hinsichtlich meines glaubens viel anschuldigungen, besonders ,,,,vermeintlicher Christen erfahren dürfen, doch ich halte mcih da ganz eng an Jesus, wer nicht glauben will soll es eben lassen! Schon Jesus wurde von jeher verleugnet angegriffen und
verleumdet und er warnte sein nachfolger vor eben dieselben anfeidungen und ungläubigen, wie er sie erlebt hat. Darum riet ich meinen Sohn,
sich wie Jesus nicht um die zu kümmern (vonwegen Perlen vor die Säue werfen, zitat aus der Bibel) sondern zu denen die glauben und vertrauen. Das GOTT auch heute noch allen zweiflern zum trotz wunder tut.
Ich habe wohl an die zwanzig verschiedene Bibeln verschiedene übersetzungen usw.Ausserdem weiterführende literatur dazu und beschäftige mich intensiv mit religionen seit nun mehr30 jahren dahewr weiss ich wovon ich rede!
Da ich meien Sohn so erzogen habe, stehts die wahrheit zu sagen finde ich es schlicht gesagt dumm von unwissenden daher geredet, behauptungen aufzustellen die so nicht stimmen. Wir wollten nur Menschen trost, Kraft
Hoffnung und liebe schenken, sowie Mut zum leben.
Da ihr hier doch keine Ärzte seid die sich hier gern den wissentschaftlichen
anschein geben haben wir uns auf unqualifiziertes gerede nicht eingelassen.
Die Ärzte die daran interessiert sind geben wir gern auskunft um mit unserem ehemaligen Hausarzt zu sprechen.
Thomas, wenn dich ein paar worte so aus dem sattel hauen ist dein glaube wohl nicht von bestand und tief genug.Wie sagt Jesus?- oh du ungläubiger thomas musst du erst immer die beweise sehen bevor D U glauben kannst?
Dein Herz musst dir sagen was richtig,
ist nicht mein sohn nicht ich oder sonst wer.
Du kannst aber glauben, wenn mein sohn sagt so und so was habe ich erlebt, dann stimmt das auch! Ich habe ihn so erzogen! Lügen ist was für schwächlinge und feiglinge.
Allen zweiflern rate ich mal ganz dringend in der bibel zu lesen,
da spricht G O T T hauptsächlich von liebe und vertrauen in ihn, egal wie es um einen steht, egal ob reich oder arm gesund oder nicht.
Habt uhr nur glauben so groß wie ein sandkorn, sehet die vögel am Himmel sieh sehen und ernten nicht und gott ernährt sie doch alle!
Zu einem jeden von uns spricht er auf eine ganz persöhnliche art und weise, unserem denken und fühlen gemäß.
Darum hat auch der zweifler seine berechtigung.
Wir beide, nein alle die wir ihn kennen und lieben, durften seine Heilung miterleben und das war ein Wunder so oder so.
Für mich war auch ein Wunder ein Kind zu erleben welches solche enormen
Geisteskräfte entwickelte, nämlich seine eigenen inneren Ängste zu bändigen und anderen Kraft, Mut und Hoffnung zu geben.
Ich habe viele ältere und erwachsene Menschen erlebt die weniger oder gar keine Geisteskräfte hatten, die sich ganz ihrem schmerz, der hoffnungslosigkeit hingaben. Ich weiss, Angst ist der schlimmste und fürchterlichste feind, besonders dann wenn er einen unerwartet an- und überfällt.Jedoch darf man ihn nicht zu lange beherbergen, entlasse ihn wie einen unangenehmen gast, lass nicht zu dass er sich bei dir niederlässt.
Dies war auch die devise meines sohnes, obwohl er zu dem zeitpunkt nicht wußte ob er geheilt werden würde, doch wenn ein Kind schon solche Geisteskräfte entwickeln kann, dann sollten es die erwachsenen doch auch wohl zumindest versuchen und nicht durch anzweifeln vereiteln.
Er schaute trotz seiner schmerzen nicht auf seine Ängste sondern konzentrierte sich auf das L E B E N egal wie lange es ihm noch gewährt wurde! Und DAS ist es was er jedem damit sagen möchte.
Nicht glaubt diese oder jenes, sondern habt vertrauen in das leben.
Dann habt ihr euer Wunder.
Ich möchte hier allen Mut zusprechen und wenn die angst kommt daran zu denken :- sie ist die nacht aber der tag kommt, mag der himmel noch so
dunkel und verhangen sein, aber über den wolken scheint die sonne auch, wenn wir sie nicht sehen.
Ich wünsche mir für euch, dass ihr alle so starke geistige muskeln entwickelt wie mein sohn, denn darin liegt die heilung, die nicht nur im körperlichen bestehen muss.
Gott sei mit euch in seiner liebe.
Mit lieben grüssen an ALLE hier.

rezzan
23.06.2006, 08:57
Liebe Dagmar,
ich glaube kaum, dass es dir zusteht darüber zu urteilen, ob der Glaube von Thomas "wohl nicht von bestand und tief genug" ist. Und das ist wahrscheinlich auch der Grund, weshalb sogar bei mir die größten Zweifel aufkommen. Einerseits schreibst du und auch Erzengel ellenlang darüber, dass ihr nicht urteilt und auch natürlich nicht meint, dass nur der Glaube oder die Festigkeit des Glauben entscheidend für eine Genesung ist (Umkehrschluss wäre dann ja, der Rest ist eben selbst schuld, da nicht gläubig genug). Und andererseits kommen eben immer wieder solche Sätze, die einen hellhörig machen.

Wie gesagt, wenn alles so ist, wie ihr es beschreibt (und das hoffe ich ehrlich und wirklich sehr!), dann freue ich mich für euch und finde es wundervoll, dass ihr so etwas erleben durftet. Bedenkt aber bitte auch, dass hier Menschen sind, die lange und hart gegen ihre Krankheit kämpfen, viele Rückschläge erleiden und sehr viele auch einfach velieren. Und es ist einfach unmenschlich in irgendeiner Form zu vermitteln: "Hey, glaubt nur feste dann wird alles gut!". Und meinst du allen Ernstes, dass allen die nicht in ähnlich Form wie ihr glauben, die GEISTESKRAFT FEHLT??? Das ist einfach nicht fair und es ist auch anmaßend.

Es mag für euch funktioniert haben, medizinische Beweise braucht hier kein Mensch, aber es funktioniert eben nicht für jeden und darum geht es.

Auch ich wünsche allen nur das Beste,
Rezzan

Petra_S
23.06.2006, 11:17
Hallo alle zusammen,
heute möchte ich nichts zu dem Thema sagen, denke ich habe schon alles gesagt was mir wichtig war.

Habe nur eine Sache, die mich stutzig gemacht hat, kann mir einer sagen, was ich anders als ihr gemacht habe, so dass meine Beiträge die Schere mit dem "Ändern" hat und bei euch nicht?

Danke Petra

Thomas
23.06.2006, 11:56
Petra,
Deine eigenen Beiträge haben eine "Schere" d.h. dass nur Du sie ändern kannst und darfst.

Dagmar,
vielleicht habe ich Deinen Sohn falsch verstanden. Ich habe ihn so verstanden, dass er nur an sich selbst und das Leben (was auch immer darunter verstanden wird) glaubt, also nicht an Gott, Jesus. So hatte er es mehrmals geschrieben. Das würde für mich diametral dem christlichen Glauben widersprechen....aber ich denke nicht dass hier das richtige Forum für theologische Diskussionen ist. Übrigens glaube ich an Wunder und erlebe ja selbst sehr dankbar, dass ich immer noch sehr gut lebe, nur habe ich das nicht selbst durch meinen Glaube an mich selbst gemacht, sondern ich danke GOTT dafür.

Gruß
Thomas

dagmar
23.06.2006, 18:09
Hallo,
wie kann man nur so gründlich missverstanden werden?
Mein Sohn und auch ich glauben nicht an uns selbst, in dem Sinne, das es Gott nicht gibt, nur haben wir nicht die Vorstellung, von einem alten Opa.
Seine Erzählungen sind so gehalten, wie er sie damals mit fünfzehn Jahren erlebt und gefühlt hat. Ein Kind!
Er sah viele neben sich leiden und sterben, doch verzweifelte er nicht und
überliess sich seinen Ängsten, er setzte sich mit fünfzehn Jahren ernsthaft mit seiner Krankheit,derAngst und seinem Tod auseinander.Schon damals regelte er sein Leben (für alle eventualitäten) und machte sein Testament.
Ein Kind das über sich hinauswuchs und uns trotzdem Mut machte und Hoffnung schenkte. Glaubt mir, ihm wurde nichts geschenkt!
Er musste Schmerzen erleiden, er machte alle Phasen der Chemo durch,
darum weiss er wovon er spricht. Denkt ihr ein Kind hat weniger Ängste
und könnte nicht verzweifelter sein, wenn es von einem Tag auf den anderen erfährt sein Leben ( kaum begonnen) wird bald vorbei sein.?
Drei Tage, höchstens drei Wochen lautete die Diagnose der Ärzte.
Dies wurde mir Knallhart nach seiner OP gesagt.
Sie hätten soviel wie ein ganzer Kopf raus op. doch der Körper sei verseucht,
schwarz. Kein Organ mehr zu erkennen und wenn überhaupt müsste er noch 19 OPs über sich ergehen lassen, was heissen sollte, aus einem Lebensbejahenden Kind sollte ein körperliches Frack werden.
Das waren wohl keine sonderlich erfreulichen Nachrichten, sie konnten einem
Kind doch wohl die größte Angst einjagen, die er bis dato erfahren hatte, oder? Darum spreche ich von seinen geistigen Muskeln, wohlgemerkt von seinen! Es war ihm zu eigen und dies gillt eben nicht für jeden und alle!
Doch gab er nicht einfach auf indem er die hoffnung verliess und sich von der Angst hat gefangen nehmen lassen. Wieder, er war ein Kind!
Ich weiss nicht, wie ich damit umgehen würde trotz meines Glaubens ich besitze die Reife und Stärke meines Sohnes nicht.
Ich habe Schmerzen durchlitten mit den dazu gehörenden Ängsten und es war die Hölle,! Mein Sohn aber hat es durchlitten mit einem schier unerschütterlichen Mut und Glauben, er wusste später einfach er würde geheilt werden und daran glaubte er unerschütterlich.
Diese innere Gewissheit hat nicht jeder und muss daher sehen, wie er/sie mit der Krankheit und deren Auswirkungen fertig wird.
Diese war sein Weg, nur für ihn bestimmt, denoch darf er doch anderen Hoffnung machen, wenn er als betroffener sagt:
,,die Diagnose Krebs im Endstadium muss nicht unbedingt das Ende sein,
sonder auch dann besteht noch Hoffnung." Für viele war es sogar ein Anfang.
Nämlich sein Leben zu ändern, sich neu zu orientieren und sein bisheriges Leben zu überdenken.
Ein Kind hat seine Angst besiegt indem es den Glauben an das Leben
annahm und sei es noch so kurz.
Ich denke mal,dass hier einige,die ihn als Spinner oder gar Phantasten, Lügner abstempeln, damit gewaltig unrecht tun und verletzen eben durch ihre Worte mit denen sie ihn angreifen.
Doch gerade die an Krebs leiden müssten doch ganz genau wissen, was
diese Worte im Menschen bewirken können oder?
Nehmt seine Worte so hin wie sie gemeint sind und lest nicht etwas aus ihnen heraus was so nicht gemeint ist.
Er möchte Euch durch seine Worte und sein Erlebnis, Hoffnung, Mut undTrost schenken.
Könnt Ihr ein solches nicht einfach annehmen, ohne es kaputt zu diskutieren?
Das heisst nicht, Ihr sollt vorbehaltlos alles glauben was man Euch erzählt
jedoch die Möglichkeit dessen, das es Wahr ist in betracht ziehen.
Schließlich sagt Gott von sich mir ist nichts Unmöglich.

In diesem Sinne, Gottes reichen Segen und seine ganze Liebe wünsche ich Euch allen hier mit LG
Dagmar


Ps.
Mein Vater und auch mein Bruder verstarben nach langem leiden an Brust und Kopf Krebs, wir wissen also wovon wir sprechen.

Birgit4
23.06.2006, 19:25
Liebe Dagmar ,
ich kenne dieses Gefühl auch , nicht verstanden zu werde.
Als ich im Sep.2003 die Diagnose Krebs bekam, wußte ich ,ich werde es schaffen. ( Darmkrebs mit Lebermetastasen ) 2 große Operationen.
Der Arzt nahm meine Hand , und sagte mir wie schlimm es um mich stand.
Ich weiß nicht wie lange mir Gott noch an Zeit schenkt, aber eins könnt ihr mir glauben, ich habe bewußt gelebt.
Ich habe auch viel an Ängsten durchlebt, meine Tränen fanden kein Ende.!
Aber irgenwann habe ich diese Angst besiegt,ich möchte fröhlich Leben.
An keinem von uns wird dieser Kelch vorüberziehen, irgendwann wissen wir , warum wir in diesem Leben so viel lernen sollten.
Wir müssen es nur erkennen, und Liebe ,Hoffnung und Zuversicht in unsere Herzen lassen.
Ich weiß Gott ist" in "und" um" uns ,wir müssen in nur in unser Herz einlassen.
Und fest daran glauben ,dass Gott uns nie allein läßt.
Die Menschen die an Gott glauben ,haben es genauso schwer wie die Menschen die nicht an Gott glauben.
Nur wir sind glücklicher, denn wir fühlen uns in Gotte Hände geborgen und beschützt.

Und ich finde das der Glaube auch in dieses Forum gehört.
Und zwar für die Menschen ,die es wollen.
Aber wie du schon sagtes liebe Dagmar, Jesus wurde auch verfolgt,alles Gute auf Erden soll vernichtet werden.
Aber die" Liebe" wird immer bleiben, und ich stehe dazu.!!
Friede in unsere Herzen, dass wünsche ich mir.
Es gibt genug Krieg und Elend .
Seit lieb gegrüßt
von Birgit

GOTT IST "LIEBE", UND WER IN DER " LIEBE" BLEIBT , BLEIBT IN GOTT :1luvu:

shalom
27.06.2006, 09:05
Per Zufall bin ich auf diesen Thread gestossen.

Wenn ich die Beiträge mal Revue passieren lasse, fallen mir als früher sehr religiös erzogenem und von ehemals sehr vielen Bibelworten umgebenem Menschen auf:

Die Beiträge der sich hier als gläubig bezeichnenden Menschen arbeiten sehr viel mit Bibelzitaten, mit einer ganz besonders eindringlichen Sprache und einem besonderen Wortschatz und mit vielen "Du musst" und "Wenn, dann" - Vermutungen und mit einem besonders spürbaren moralischen Anspruch an sich selbst (und vielleicht auch an andere).

Es erscheint mir so, als wenn man durch diese gewählte besondere Eindringlichkeit meint, man könne eine eindeutige kausale Beziehung herstellen zwischen Glauben, Krankheit und Heilung. Diese Glaubenshaltung wirkt auf mich verkrampft und zwingt geradezu zum Widerspruch, wie ja hier auch im Thread geschehen.

Wenn ich davon (für mich) ausgehe, daß mein Leben von einer höheren Warte begleitet wird, so kann ich das (inzwischen nun wieder) fröhlich tun, ohne dass ich an meinem Glauben gezweifelt habe, als meine Frau verstarb. Unser Glauben hat jedoch geholfen, das Unabänderliche anzunehmen. Die eigene Lebensorientierung und auch der neu zu definierende Lebenssinn wurde durch meinen eigenen Glauben eher gestärkt. Andere Menschen, die nicht glauben können, finden sicher einen für sie geeigneten anderen Weg, sich in ihrem Leben zurecht zu finden.

An meinem Verhalten, mich neu im Leben zurecht zu finden, musste ich allerdings hart arbeiten, denn ich bin der festen Überzeugung, Glauben ersetzt nicht nicht die tägliche Notwendigkeit, sich aktiv durch eigenes Handeln und Nachdenken neu zu bewähren. Eines ersetzt nicht das Andere, und durch den Glauben alleine tut sich auch nichts.

Mein Verständnis von Glauben ist inzwischen eher befreit, fröhlicher und mutiger als früher, da ich auch in für mich sehr stürmischen Zeiten erlebt habe, was es heißt: Mut zu haben zum Leben ,Mut zu haben zum Sterben, Mut zu haben zum Loslassen.

Liebe Grüße
Shalom

Birgit4
27.06.2006, 09:55
An meinem Verhalten, mich neu im Leben zurecht zu finden, musste ich allerdings hart arbeiten, denn ich bin der festen Überzeugung, Glauben ersetzt nicht nicht die tägliche Notwendigkeit, sich aktiv durch eigenes Handeln und Nachdenken neu zu bewähren. Eines ersetzt nicht das Andere, und durch den Glauben alleine tut sich auch nichts.

Mein Verständnis von Glauben ist inzwischen eher befreit, fröhlicher und mutiger als früher, da ich auch in für mich sehr stürmischen Zeiten erlebt habe, was es heißt: Mut zu haben zum Leben ,Mut zu haben zum Sterben, Mut zu haben zum Loslassen.

Zu deinem Zitat,hier von mir reinkopiert, siehe oben :rolleyes:


Guten morgen lieber Shalom,:winke:
Ich finde mit dem was du schreibst ,hast du recht.Ich kann es leider für mich nicht in Worten fassen.
Wünsche dir von Herzen alles Liebe .
Liebe grüße
von Birgit :rolleyes:

Kira
27.06.2006, 22:38
Hallo Erzengel,
ich habe deine Geschichte mit Interesse gelesen.Freut mich das du deine Krankheit tapfer besiegt hast.
An was glaubst du?
Lebst du deinen Glauben in einer Glaubensgemeinschaft aus?

Als ich im Januar 05 an Krebs erkrankte habe ich mir gedacht ,ich fange an, so zu leben als ob es mein letzter Tag wäre .
Es schneite an diesem Tag, es war ein schmudeliger Tag der Matsch lag auf den Strassen.Ich aber mit meinem Op.Termin in der Tasche freute ich mich über diese Schneeflocken .Es könnten ja meine Letzten sein.

So zog die Zeit ins Land .Ich freute mich über den Frühling .
Die Tulpen und Narzissen fingen an zu blühen und die ersten Sonnenstrahlen taten mir gut.
Die Rosen fingen an zu blühen .
Das Laub fiel von den Bäumen.
Der Winter kam und brachte uns die Schneeflocken und den Schnee.
Nun ist wider Rosenzeit und ich lebe, dafür bin ich dankbar
Mein Körper ist zur Zeit Krebsfrei doch die Angst bleibt.
Jede Nachuntersuchung wird zur Qual .

Mir gelingt oft nicht positiv zu denken .Aber ich lebe.

Dein Schutzengel soll dich weiter so beschützen wie bis her

Kira:winke:

Birgit4
28.06.2006, 10:12
Morgen liebe Kira, hallo ihr alle !!
habe jetzt im Sep, meinen dritten Geburtstag.
(Darmkrebs mit Lebermetastasen 48)
Und weiß du was ???......ich stehe im Garten und denke....man ist das schön.
Egal , jeden Tag sehe ich etwas schönes und bin so dankbar.
Aber die andere Seite ist dann auch ....die Vorsorge...Bibbertage... Schrecklich.
Diese Angst, dieses nicht vergessen können, dieser schei..... Krebs.
Ich denke manchmal , dass ich schon ganz gut Abstand von meiner Krankheit habe .
Aber wenn ich darüber spreche....ist es so als wäre es gestern gewesen.
Mir laufen die Tränen, im Sep.sehe ich alles wie ein Film in mir ablaufen.....:embarasse
Aber ich freue mich über jede Sekunde in meinem Leben.:rotier2:
Ist das normal ???:shy:
Sei lieb geknuddelt
gruß von Birgit

Erzengel
28.06.2006, 16:38
Hallo Kira,

nein, ich lebe meinen Glauben in keiner Glaubensgemeinschaft aus. Ich habe als jugendlicher und später als junger erwachsener in einer freien evang. Gemeinde Kindergottesdienste mitorganisiert und war Teil einer christlichen Jugendgruppe. Danach war ich eine längere Zeit im CVJM, irgendwo waren jedoch immer zu viele Eckpunkte die mich gestört haben. Ich will mir niemals vorwerfen müssen, nur zu glauben, um daraus einen Vorteil herbei zu führen. Wir sind als freie Menschen geboren und werden so auch sterben, nur denke ich, das man sich entscheiden muss, wie man die Zeit dazwischen verbringt.

Wir haben, warum auch immer, diese wunderbare Gelegenheit, auf diesem wunderschönen Planeten wandeln zu dürfen. Ich bin dankbar für dieses Geschenk und für alle Erfahrungen, die man dabei sammeln kann. Dankbar, für alle Menschen, denen man begegnet.Vor allem aber dankbar, für die Gabe lieben zu können.

Deine Einstellung zum Leben finde ich klasse, denn so ähnlich sehe ich es auch. Ich genieße jeden Geruch, jede Farbe, jeden Input den ich kriege. Man nimmt einfach viel mehr von seiner Umwelt war, Prioritäten verschieben sich und das Leben gewinnt an Qualität.
Das mit der Angst bekommst du sicherlich auch noch in den Griff und irgendwann wirst du Sie ganz at akta legen können.

Alles Liebe an euch alle!

shalom
07.07.2006, 08:40
Selbst sehr religiös erzogen, habe ich es doch lernen müssen, Vieles hinterfragen zu müssen.

Religion kann es erleichtern schwierige Wegstrecken im Leben besser zu bewältigen und zu ertragen. Eine ganz große Rolle spielen wir aber auch selbst mit unseren Einstellungen, Haltungen, Taten, unseren Gefühlen, unserem Verstand. Hier gibt es unendlich viele Möglichkeiten, wie wir uns selbst im Weg stehen können oder auch nicht. Wir können die Hände in den Schoß legen und alles ertragen, wir können aber auch aktiv und verantwortlich etwas tun. Das schließt eine religiöse Haltung ja gar nicht aus. Nur gibt es weder im religiösen Glauben noch durch Psychologie eindeutige kausale Abhängigkeiten: "Weil ich dies und das getan habe, muss das und jenes die Konsequenz sein oder haben"; das gilt auch für das religiöse Beten oder ein psychologisches Imaginationstraining.

Nachdenkenswert sind religiöse oder auch psychologische Betrachtungsweisen von Krankheit, Heilungsmechanismen bzw. Konflikten und deren Auflösungen jedoch allemal, das kritische Hinterfragen der eigenen Haltung sollte aber dabei ein steter Begleiter sein.

Krankheit und Konflikte muß man nicht in Demut ertragen, ich darf und (sollte) vielleicht auch AKTIV damit umgehen lernen.

Während der Frühphase der Krankheit meiner Frau (siehe der Thread im Krebskompass: "Gemeinsame/einsame Wege bei Krankheit" im Hinterbliebenenforum) spielte die sogenannte "positive Psychologie" von Dr. O.C. Simonton (USA) für sie eine wichtige seelisch aufbauende Rolle. Wir konnten diesen "frühen Vater" der Psychoonkologie sogar während einer Vortragsreise in Europa in Stuttgart selbst erleben.

Für Kranke wie Gesunde kann die von O.C. Simonton angeregte Betrachtung nützlich sein, wie wir mit unseren Gefühlen (z.B. auch mit Konflikten und Trauer) umgehen.

Psychoonkologie kann helfen, die stürmischen Umwälzungen der Gefühle durch z.B. eine Krebserkrankung zu hinterfragen, die "positive Pychologie" selbst bietet aber aus sich heraus keine Garantie für die Heilung von Krankheiten oder für eine Konfliktlösung.

Liebe Grüsse
Shalom

ZITATANFANG

Sie und Ihre Gefühle

"Wir werden nicht aus der Fassung gebracht durch die Dinge (Umstände), sondern die Art, wie wir sie wahrnehmen."

Dieses Statement verdeutlicht eindrucksvoll, wie unser Gefühlsleben arbeitet.

Ein genauerer Blick zeigt, das es (das Gefühlsleben) sich wie ein ABC buchstabieren läßt.

Das ABC der Emotionen wird gebildet aus

A. dem gefühlsanregenden (auslösenden) Ereignis und Ihrer eigenen Wahrnehmung dieses Ereignisses (d.h. was Sie sehen, hören, körperlich fühlen...),

B. Ihren eigenen aufrichtigen (sich selbst gegenüber echten und ehrlichen) Gedanken über Ihre Wahrnehmungen (d.h. nur denjenigen Gedanken, denen Sie auch glauben),

C. Ihren emotionalen Empfindungen, d.h. die Reaktion auf Ihre Empfindungen ( "C" ist dabei stets dienlich für "B" )

Es ist wichtig herauszufinden, ob Ihre Gedanken/Einstellungen und die daraus resultierenden Gefühle gesundheitsfördernd oder krankmachend sind. Um das herauszufinden, sollten Sie die folgenden Fragen
aufrichtig beantworten:

1. Sind Ihre Gedanken/Einstellungen durch Tatsachen begründbar ?

2. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen Ihr Leben und Ihre Gesundheit zu schützen ?

3. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen Ihre kurz- und langfristigen Ziele zu erreichen ?

4. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen die unerfreulichsten Konflikte zu vermeiden ?

5. Helfen Ihnen Ihre Gedanken/Einstellungen sich so zu fühlen, wie Sie sich fühlen möchten ?

Falls Sie drei oder mehr Fragen mit NEIN beantwortet haben, sollten Sie Ihre Gedanken/Einstellungen ändern, denn sie machen krank.

Eine Haltung zu ändern ist kein einfaches Unterfangen. Es bedarf harter Arbeit und Übung !

SCHLUSSSATZ:

Um sich besser zu FÜHLEN, ist es notwendig, besser zu DENKEN.

ZITATENDE

(aus www.simonton.ch bzw. aus seinen Büchern)

salome
08.11.2006, 22:57
Ich bin nur zufällig auf diese Seite gestossen, weil ich mich für einen Freund informieren wollte, bzw. selbst auch etwas gesucht hab. Und da ist mir dieser Beitrag untergekommen. Also, ich war echt hingerissen von dieser Geschichte, ganz ehrlich. Das klang ja ziemlich toll. Ein wenig Bauchschmerzen bekam ich allerdings, als ich zu der Stelle kam, wo der Engel am Bett auftauchte. Aber dann dachte ich mir: ja, gut, warum nicht. Kann Delirium oder Phantasie gewesen sein. Wenn jemand an Engel glauben will, bitte. Von mir aus gerne. Gibt Menschen, die beten Geld oder Alkohol an. So lange mir keiner das aufdrängen will kann er seine Kraft aus dem Glauben ziehen, wo er möchte.
Aber ganz ehrlich....So wirklich ging das komische Gefühl im Bauch nicht weg. Ich habs immer wieder gelesen. Und irgendwann.....
Sorry, das folgende hab ich aus dem Orginal-Posting (dem allerersten) von "Erzengel" herauskopiert, Zitat:
So wurde dann 6h an mir rumgedoktert und befallene Teile von Magen, Endarm, Darm usw. entfernt.

Meine Eltern waren schon eine Zeit zu besuch, als ich einen starken Drang verspürte, das WC zu besuchen. Ich stand also auf und ging zur Toilette, um meinen Darm zu leeren .

So. UND DAS WILL ICH MAL SEHEN, wie Du ohne Enddarm deinen Darm entleeren willst. *grinssss* Sorry, aber.....da wär ich gern dabei gewesen.
Nun ja, vielleicht hat Dir deine Erinnerung einen Streich gespielt (mit 15 ist man ja noch nicht ganz so interessiert an den ganzen Dingen (wers glaubt)) oder sonstwas. Ist mir auch wirklich wurscht.

Ich hab keine Ahnung, aber sowas find ich ein klein wenig daneben. Mit den (Mit-)Gefühlen von anderen Menschen zu spielen, vor allem von kranken oder ehemals kranken oder Angehörigen von kranken Menschen.... Da sind auch die Bibelsprüche in Deinem Zitat nur noch Hohn und Spott.

Ganz ehrlich: nichts gegen Deine allgemeinen Aussagen, von wegen nie aufgeben, das Leben als wertvoll betrachten (ja, find ich super: anstatt das Glas als halbleer zu betrachten lieber dankbar für das sein, was man hat-wirklich, find ich richtig, wichtig und prima sowas auch weiterzugeben) - aber nicht auf der Basis einer solchen Geschichte. Das macht das ganze nämlich unglaubwürdig.
Und welchen Zweck Du damit befolgen solltest, hattest Du mal als Gegenfrage gestellt. Ja, würde mich auch interessieren. :winke:

Salome