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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : radikale Prostatektomie


Karine
15.09.2005, 11:28
:o Hallo, ich bin neu in diesem Forum und bin froh, dass ich es gefunden habe. Ich möchte erzählen, wie es meinem Vater (50 Jahre!) ergangen ist, seit er erfahren hat, dass er Prostatakrebs hat.
Vor einigen Jahren war er beim Urologen, der auch einen erhöhten PSA-Wert festgestellt hat (>20). Damals bekam er Antibiotika, und hat gar nicht realisiert, bzw. wurde nicht aufgeklärt, dass es sich bei PSA um einen Tumormarker handelt. Die Nachkontrolle hat er dann einfach verbummelt.
Nach einer Bypassoperation am Herzen bekam er vor ein paar Monaten den neuen Wert, der bei ungefähr 25 lag. Erst da wurde ihm auch die Bedeutung erklärt. Es folgte eine Biopsie, bei der 9 von 10 Stanzen positiv waren. Der Urologe erklärte ihm daraufhin, dass sowieso alles zu spät wäre aber er trotzdem die operation machen lassen solle.
Diese fand vohrige Woche statt (nach vorangehender Hormontherapie über 3 monate), und gottseidank war noch nichts verwachsen, und die prostata konnte ohne komplikationen entnommen werden. In den Lymphknoten dürften ebenfalls noch keine Tumorzellen zu finden sein, allerdings dürfte die Kapsel auf einer Seite infiltriert sein. Daher wurde beschlossen, noch eine Strahlentherapie anzuhängen.
Er hat jetzt ziemliche Angst und glaubt, dass eine Heilung nun sowieso ausgeschlossen sei.
Hat jemand eine ähnliche Erfahrung gemacht?
Vielen Dank im Voraus!

Cleopatra1
22.09.2005, 22:03
Hallo Karine, ein erhöhter PSA-Wert kann auch Folge einer Entzündung sein. Deshalb war Die Gabe von Antibiotika richtig. Aber erst die Nachkontrolle hätte den Verdacht des Urologen bestätigen können, was leider versaeumt wurde.
Hinsichtlich der Bestrahlung rate ich zur Zurückhaltung. Das ist eine Therapie mit Nebenwirkungen und der Gefahr schwerer Folgeschäden (z.B.Darmblutungen, Blasenproblemen) , die man nicht einfach mal so auf Verdacht und zur Absicherung verschreiben sollte. Man sollte m.E. erst einmal sehen, wie sich der PSA-Wert nach der Opeation entwickelt. Er muss (theoretisch) 0,00 sein und auch bleiben. Erst bei Überschreiten eines Wertes von 0,4 überlegen renommerte Urologen weitergehende Therapien. Das könnte aber auch anstelle von Bestrahlung eine hochdosierte Hormonentzugsbehandlung (ADT3, DHB nach Leibowitz) sein. Da erhält man sich wenigstens den Rest der Lebensqualität, der nach der Operation verblieben ist.
Alles Gute, Reinardo

Karine
23.09.2005, 07:40
Hallo Reinardo. Danke für die Antwort. Das mit den Nebenwirkungen der Strahlentherapie war mir nicht so klar.
lg, Karin