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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : 7 Jahre nach Nierentumor Metastasen entfernt. Was nun?


Sabine7
29.09.2005, 16:56
Hallo,

bei meiner Mutter wurde vor 7 Jahren ein Nierentumor entfernt. Nun wurden Anfang des Jahres in beiden Lungenflügeln Metastasen entdeckt welche operativ entfernt werden konnten.

Nun beschäftigt sich meine Mutter mit der Nachsorge und weiß nicht was sie machen soll. Der eine Arzt sagt so der andere so. Die in Heidelberg (wo sie operiert wurde) schlugen eine Kombination aus Chemo und Immuntherapie vor. Ihr behandelnder Onkologe war nicht so begeistert von diesem Therapievorschlag, wenn dann solle nur eine Immuntherapie durchgeführt werden. Er schrieb ihr aber auch noch eine Überweisung an die Uniklinik Mainz um sich auch dort Rat einzuholen. Die waren eigentlich derselben Meinung wie ihr Onkologe, d. h. alleinige Immuntherapie ohne Chemo. Nun ging sie heute zu ihrem Onkologen und da sagte der auf einmal, daß er weder Immuntherapie noch Chemo für angbracht hält, da ja derzeit keine Metastasen vorhanden sind.

Hat jemand von euch Erfahrung wie eine weitere Behandlung in diesem Fall aussehen könnte? Meine Mutter will die Zeit nun nicht einfach tatenlos verstreichen lassen.

LG Sabine

Rudolf
10.10.2005, 16:00
Hallo Sabine,
nach meinem Informationsstand gilt in der Urologie wie der Onkologie, daß die IMT (Immunchemotherapie) nur bei nachgewiesenen Metastasen sinnvoll ist. Ohne Metastasen fehlt ja auch die Kontrolle des Erfolgs.
Ich verstehe sehr gut, daß Deine Mutter "etwas" machen möchte. Aber ich tendiere auch in die Richtung eures Onkologen. Nach dem Motto: "Was nicht da ist, kann man nicht behandeln."
Chemo allein ist beim Nierenzellkarzinom sowieso praktisch wirkungslos, Bestrahlung ebenso.
Ich halte in dieser Situation die Stärkung des Immunsystems für das beste und wichtigste. Es ist ja nicht auszuschließen, daß irgendwo unerkannte Krebszellen sich verstecken.
Ich selbst habe mit der Mistel (Iscador) viel Erfolg, bie mir sind sogar etliche Lungenmetastasen damit verschwunden. Aber in dieser Hinsicht bin ich vielleicht eine Ausnahme. Die letzte verbliebene Metastase ist seit einem Jahr nicht mehr gewachsen.
Die IMT ist körperlich sehr anstrengend, die Angaben über die Wirksamkeit reichen von 15 - 20 - 40%. Das will schon gründlich überlegt sein, bevor man sich darauf einläßt. Mir war es jedenfalls zu wenig.
Außerdem halte ich die psychische Seite (jeder!) Erkrankung für sehr wichtig. Eine Krankheit, die den Tod in Erinnerung ruft, fordert auf, zu leben, das Leben wichtiger zu nehmen. Leben als Inhalt, nicht als Form. Es ist wichtiger, dem Tage mehr Leben zu geben als dem Leben mehr Tage. "Genieße das Leben, freue dich an den schönen Dingen des Lebens, habe Mut zu dem, das dir wichtig ist, habe Mut zu dir selbst . . ." das war die Botschaft des Krebses an mich. Auch Freude stärkt das Immunsystem.
Liebe Grüße
Rudolf