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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ganzkopfbestrahlung Nebenwirkung?


markus71
05.11.2005, 09:43
hallo
ganzkopfbestrahlung, welche nebenwirkung kann das haben
die frau meines vater soll 10 mal bestrahlt werden, mehr geht nicht.
die hirnhaut sei befallen.

Gaby
05.11.2005, 12:27
mögliche und wahrscheinliche Nebenwirkungen sind Entzündungen der Mundschleimhaut ( da gibt es ein gutes Mittel - Amphomoronal als Lutschtabletten helfen sehr gut) sowie der Verlust des Geruchssinns, desweiteren sehr wahrscheinlich Haarausfall. Um einer Entzündung der Kopfhaut vorzubeugen, müsst ihr reichlich pudern, die gesamte Kopfhaut mit Babypuder , damit die Kopfhaut während der Bestrahlungszeit sehr trocken bleibt und es keine Infektionen gibt. Am besten die Ohren gleich mitpudern, damit vermeidet man weitgehend Entzündungen.

markus71
05.11.2005, 12:47
hallo gaby
sie muss wärend der ganzen zeit im krankenhaus bleiben,
das personal weis doch am besten was man da machen kann oder?

danke für die schnelle antwort
noch was kann es sein das sie alles vergiest bzw uns nach der behandlung gar nicht mehr kennt?

Gaby
05.11.2005, 20:27
damit der Fall nicht eintritt, können nur max. 10 Bestrahlungen gemacht werden, denn bei der Ganzkopfbestrahlung wird ja auch das gesunde Gehirn mitbestrahlt und es kann vereinzelt zu Ausfallerscheinungen kommen, d.h. event. Störungen der Motorik oder der Sprache... Bei meinem Partner ist allerdings nicht davon eingetreten, er hat die Bestrahlungen recht gut vertragen, bis auf einen leichtem Strahlenkater (Kopfschmerzen) und die bereits erwähnten Nebenwirkungen. Der Geschmack ist nach einiger Zeit wiedergekommen, allerdings der Geruchssinn nicht und die Haare sind auch wieder nachgewachsen. Bei ihm wurden die Bestrahlungen ambulant vorgenommen, dahermussten wir uns selber um das Pudern kümmern. Ob das im Krankenhaus gemacht wird, solltet ihr vorher abklären. Es ist wirklich sehr wichtig. Ich drücke die Daumen, das die Nebenwirkungen möglichst gering sind.

markus71
06.11.2005, 18:51
hallo gaby
hört sich ja dann doch nicht so schlecht an.
wie gehts denn deinem partner und wie lange ist das alles her?

der arzt hat uns gesagt, alt wird sie nicht werden, dann 1 jahr dauern
aber es kann auch nur 6 wochen sein.

der prof. hat dann bei der visite gesagt das sie nach der bestrahlung
ihr noch eine art port im kopf einsetzen wollen, wo durch sie dann eine chemo
bekommen soll einmal die woche, davon hat uns der arzt aber nicht gesagt.
und der prof. hörte sich auch nicht so an als wenn sie nicht mehr so lange hatte
es heist wie immer nur warten und nichts tun können

Gaby
06.11.2005, 20:20
Hallo Markus,
eigentlich wollte ich nicht antworten, um euch nicht die Hoffnung zu nehmen, aber eine rechtzeitige realistische Einschätzung der Erkrankung ist mitunter auch recht hilfreich.
Mein Partner ist im Mai verstorben, nachdem er im Okt. die Bestrahlungen hatte, waren ab November noch 6 Zyklen Chemo geplant. Nach dem zweiten Zyklus haben wir gemeinsam entschieden, damit aufzuhören, da er die Chemo sehr schlecht vertrsgen hat und der Arzt sehr offen gesagt hat, dass alles nur palliative Massnahmen sind und es keine Heilung gäbe. Palliative Massnahmen heisst aber nicht, Leben verlängern um jeden Preis, sondern die Lebensqualität solange wie möglich gut zu erhalten und das war mit Chemo nicht der Fall. Er hat sich nach der letzten Chemo recht gut erholt und wir hatten noch ein paar Monate mit guter Lebensqualität ohne grössere gesundheitliche Probleme. Im Nachhinein bin ich sicher, das die Entscheidung, mit den Behandlungen aufzuhören, richtig war, denn so konnte er die letzten Monate zu Hause geniessen und hat keine wertvolle Zeit im Krankenhaus vergeudet. Entscheidend war wohl auch der Arzt, denn er ist Spezialist im Bereich Palliativmedizin und hat die Tatsachen sehr gut erklärt. Sicher ist es sehr schwer, zu akzeptieren, dass die verbleibende Lebenszeit auf einmal sehr begrenzt ist, aber wenn man mal die Wahrheit akzeptiert hat, dann kann man doch noch Einiges, was einem wichtig ist, erledigen.
Aber diese Entscheidung muss jeder für sich selber treffen und die Frage ist halt auch bei der Frau deines Vaters, was die Ärzte konkret sagen. Handelt es sich um palliative Massnahmen oder machen sie noch Hoffnung auf Heilung?
Meiner Meinung nach helfen falsche Hoffnungen niemandem, nicht dem Betroffenen und auch nicht den Angehörigen.
Ich wünsche Euch, dass ihr die für Euch richtige Entscheidung treffen könnt.
Lieben Gruss
Gaby

nessi
01.01.2006, 14:43
Hallo!
Ich bin 34 und bei mir wurde der gesamte Kopf bestrahlt weil ich 3 Metastasen im Hirn hatte, vom Brustkrebs. Ich bin 10 mal bestrahlt worden und habe es sehr gut vertragen. Ich war nur immer sehr müde danach. Geruchs- und Geschmackssinn haben nicht gelitten. Nur die Haare sind ausgefallen und es dauert sehr lange bis sie wieder wachsen (bei mir jedenfalls). Meine Haut war gar nicht angegriffen.
Nach den 10 mal waren die Metas um 50% kleiner geworden. Also die Meats wurden im Mai festgestellt, im Juni/Juli war die Bestrahlung, kurz danach das erste MRT zur Kontrolle. Jetzt im November war wieder ein MRT und die Metas haben sich vollständig zurückgebildet! Ich hoffe sie kommen nie wieder... Aber du siehst es kann auch ganz gut verlaufen. Ich wünsch es dir!

Gruß,
Nessi