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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : infiltrierender Nierentumor links


minka
16.11.2005, 17:07
Hallo,

mein Vater (62 Jahre) wurde Anfang September 05 operiert. Entfernt wurde ein großer (leider habe ich keine genaue Größenangabe) infiltrierender Nierentumor auf der linken Seite. Er wurde in einem kleinen Krankenhaus von einem Belegschaftsarzt operiert. Danach wurde er ins Klinikum Grosshadern überweisen. Dort wurde CT gemacht und keine Metastasen festgestellt, so dass er nun an einer klinischen Studie für ein neues Medikament im Vergleich zu einem Placebo teilnimmt. Es geht ihm soweit gut, außer dass die große Narbe noch schmerzt. Nun möchte ich, dass er auch selber etwas für sich tut. Doch der behandelnde Arzt hielt nichts von einer Misteltherapie oder von Ernährungsumstellung. Ist es trotzdem sinnvoll, die Ernährung umzustellen oder die Misteltherapie zu machen? Wie wahrscheinlich ist es, dass doch noch Metastasen auftreten? Hängt das von der Größe vom Tumor ab?

Liebe Grüße
minka

anke1
16.11.2005, 17:36
Hallo Minka,

zunächst erst mal tut es mir leid dass auch dein Vater diese sche...Krankheit erleben muß.Aber wie es sich anhört scheint ja alles noch relativ glimpflig zu verlaufen.Wichtig ist es erstmal zu wissen welchen genauen pathologischen Befund er hat,daraus lässt sich dann einiges schließen.´Mein Befund lautet pt1b,Mo,No,G3was bedeutet das der Tumor auf die Niere begrenzt war und im max Durchmesser höchstens 7cm hatte,dann weiter das keinerlei Metastasen sowohl in den Lymphknoten als auch Fernmetastasen gefunden wurden.Das G3 ist die Agressivität des Tunors und somit auch evtl. später auftretender metastasen sprich wie schnell sie wachsen und wie schnellnicht.
Nun ja ich denke gerade bei Krebserkrankungen ist es wichtig auf die Ernährung zu achten (was auch mir oft schwer fällt)dabei gelten die allg. Ernährungstips.Zur Mistel kann ich nur sagen,dass es jeder für sich entscheiden muß.Ich selber habe angefangen und werde auch weiter machen und hoffe das es so wie bei Rudolf etwas bringt.Bei ihm wurde nämlich nur allein durch die Mistel ein Krankheitsstillstand bewirkt.Aber er wird dir sicher selber noch genau erzählen wenn du es möchtest.
Wichtig ist für Euch die Nachsorge die ihr auf keine Fall schleifen lassen dürft und lasst euch dabei nicht nur mit Röntgen abspeisen,besteht auf CT Untersuchungen.Wurde schon ein Knochenszintigramm gemacht und ein MRT vom Kopf um evtl. Knochen oder Hirnmetastasen auszuschließen?Es ist ganz wichtig das ihr das noch machen lasst.

Ansonsten sind die Prognosen bei einem nichtmetastasierten Nierenzellkarzinom recht gut obwohl ich glaube das man das nicht so pauschal sagen kann.es gibt genug Beispiele hier im Forum die einen immer wieder hoffen lassen.
Aber seid immer auf der Hut und hört auf den Körper,denn ein NZK kann auch noch nach vielen Jahren metastasieren.Das längste was ich bisher gehört habe war so ca 20 Jahre aber wenn man die hat dann kann man doch mehr als glücklich sein.

Wünsche deinem Vater alles Gute für eine baldige Genesung.War er schon zur AHB und hat einen Antrag auf Schwerbehinderung gestellt?

LG und wenn mehr Fragen auftauchen meld dich einfach

Anke

Rudolf
16.11.2005, 21:09
Hallo Minka,
daß keine Metastasen festgestellt wurden, ist erfreulich. Aber war die Untersuchung vollständig? Standard ist, daß Bauchraum und Lunge mit CT, Skelett mit Szintigramm und Schädel mit MRT betrachtet werden. Ich möchte aber doch davon ausgehen, daß im Klinikum Großhadern dieser Satndard eingehalten wurde.
Je größer ein Tumor ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, daß Metastasen vorhanden sind oder später auftauchen. Aber ein großer Tumor kann ohne Metastasen bleiben und ein kleiner kann schon welche gebildet haben. Metastasen können auch nach vielen, vielen Jahren noch auftreten. Deshalb ist regelmäßige Nachsorge sehr wichtig. Denn sicher ist man nie!
Völlig unverständlich ist mir, daß Dein Vater an einer Studie teilnehmen soll, bei der es um die Wirksamkeit eines neues Medikamentes geht. Wenn keine Metastasen vorhanden sind, frage ich mich, wogegen es wirken soll!
Viele Menschen denken bei Krebs an eine Ernährungsumstellung. Ich nicht, denn da ich schon vorher einigermaßen gesund gelebt habe, wußte ich nicht, was ich besser machen sollte. Und der Krebs war ja trotzdem gekommen. Es liegt an Euch, die jetzige Ernährung zu bewerten und zu sehen, ob es etwas zu verbessern gibt. Von eine Rohkostorgie halte ich gar nichts. Quält Euch nicht! Das Leben soll schön bleiben. Jetzt erst recht!
Für mich war der psychische Zusammenhang sofort klar. Ich war vorher in ein großes Loch gefallen. Das gilt sicher nicht für jeden Krebs, denn auch Rauchen, radioktive Strahlung, bestimmte Chemikalien können Krebs auslösen.
Die Mistel gilt bei vielen Ärzten als wirkungslos, besonders aber in der Urologie. Trotzdem habe ich ausschließlich mit der Mistel und auch ein wenig Imagination (nach Simonton u.a.) meine anfangs 12 Lungenmetastasen verabschieden können. Auch die allerletzte ist jetzt im Rückzug. Vor wenigen Tagen habe ich mein 5jähriges gefeiert.
Sicher ist jedenfalls, daß die Mistel das Immunsystem stärkt, indem sie die Lymphozyten anregt, mehr tumorfeindliche Stoffe zu bilden. Sicher ist trotz allem, daß die Mistel auch Stoffe enthält, welche den Tumor direkt angreifen. Der Erfolg ist aber wohl von Krebsart zu Krebsart unterschiedlich. Und das geht eher langsam, manchmal sicher zu langsam. Mein derzeitiger Hausarzt jedenfalls ist von der Wirksamkeit überzeugt und verordnet die Mistel auf Kassenrezept. Ich halte viel davon, die Mistel zur Vermeidung von Metastasen zu geben.
Ich muß wohl einen extrem guten Chirurgen gahabt haben, denn meine 30 cm lange Narbe hat nie geschmerzt.
Möge es bei Euch auf Dauer so gut sein, wie es jetzt aussieht.
Liebe Grüße
Rudolf

minka
22.11.2005, 16:37
Hallo Anke und Rudolf,

vielen herzlichen Dank für eure Antworten.

Als mein Vater letzte Woche wieder in der Klinik war, wollte er den pathologischen Befund haben. Doch dort sagte man ihm, dass man ihm diesen nicht aushändigen darf. Ist die Klinik nicht dazu verpflichtet diesen auszuhändigen? Was kann man machen, wenn sie den Befund nicht hergeben? Bekommt man ihn dann vom Hausarzt?

Könnt ihr Empfehlungen für gute Bücher geben, die sich mit Nierenkrebs befassen? Im Internet (Amazon) findet man fast keine Bücher zu diesem
Thema....

Liebe Grüße
Minka

Susii
22.11.2005, 16:42
Hallo, wir haben alle Unterlagen inkl. Bilder verlangt und bekommen. Also ich würde darauf bestehen, dass die Klinik die Unterlagen aushändigt! Ich denke Dein Vater hat ein Recht darauf!

Viel Glück
Susii

Susii
22.11.2005, 16:44
Übrigens war mein Vater auch in Grosshadern :-))

Susii

IsaH
22.11.2005, 20:05
Hallo Minka und alle anderen, :engel:

in Großhadern ist Dein Vater sicher in sehr guten Händen. Mein Vater war dieses Jahr auch dort, allerdings wegen Blasenkarzinom (OP Blasenentfernung).

Kostenlose Infos zum Themo Nierenkrebs findest Du im Internet:

http://www.krebshilfe.de/neu/infoangebot/brosch.html#ratgeber
Hier gibt es z.B. Broschüren zu "Nierenkrebs", "Ernährung bei Krebs" und "Klinische Studien".

Sehr detaillierte Fachinformation bieten die Manuale des Tumorzentrums München unter:
http://www.krebsinfo.de/ki/manuale.html

Die Uniklinik Großhadern bietet unter "Patienten-Info" auch Infos auf ihrer Homepage:
http://uro.klinikum.uni-muenchen.de/
Hier steht auch, welche Studien dort durchgeführt werden.

Das sind nur einige Beispiele, es gibt noch viele interessante Links.

Liebe Grüße und alles Gute

Isa :winke:

Rudolf
22.11.2005, 20:40
Hallo Minka,
der Patient geht zum Arzt oder ins Krankenhaus, um Auskunft über seine Gesundheit zu erhalten. Da kann man ihm doch die Antwort nicht verweigern!
Aber anscheinend fürchten manche Ärzte, daß der Patient die Wahrheit nicht verträgt, und verstecken sich hinter nicht existierenden Vorschriften.
Der Patient hat auf jeden Fall das Recht, alle existierenden Befunde zu erhalten (in Kopie). Ich habe meinen letzten Befund sogar nach telef. Anfrage per Fax bekommen.
Der Hausarzt bekommt auf jeden Fall die Befunde, zumindest auf Anfrage. Auch von ihm könnt ihr sie bekommen.
Liebe Grüße
Rudolf