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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Die Arzte nehmen mich nicht ernst


Stefan212
20.11.2005, 17:27
Hallo,

ich weiss nicht ob ich hier im richtigen Unterforum bin, aber alles was ich jetzt an Symptomen über die verschiedenen Krebsarten gelesen habe scheint Magenkrebs bei mir am naheliegendsten zu sein.

Meine Geschichte verlief bislang so:

Ich habe seit ca. 2 Jahren Beschwerden in der Magengegend. Anfangs bemerkte ich nur, dass mein Bauch in Höhe des Magens ziemlich angeschwollen war, und mir fiel längeres Sitzen (z.B. bei der Arbeit) schwer, weil ich das Gefühl hatte mir drück ständig jemand gegen den Bauch. Es war kein direkter Schmerz, eher ein unangenehmes Gefühl. Ich war aufgrund der Beschwerden mehrfach bei verschiedenen Ärzten, die zunächst mit Ultraschall-, Blut- und Urinuntersuchungen dem Problem auf den Grund zu gehen versuchten. Meine Werte waren angeblich aber immer im grünen Bereich, so dass von _allen_ Ärzten immer angezweifelt wurde, ob ich evtl. eine Unverträglichkeit gegen bestimmte Lebensmittelbestandteile (z.B. Milchzucker oder Weissmehl) habe. Ich konnte die Beschwerden durch Weglassen oder extrem zu mir nehmen aber nicht reproduzieren bzw. abschwächen.

Eine Zeit lang war Ruhe, dann ging es wieder los. Der Bauch war seitdem nicht abgeschwollen, eher unverändert "hervorstehend". Die Beschwerden nahmen zu. Ich hatte täglich dieses Unwohlgefühl, das sich langsam in Schmerzen verwandelte. Dazu muss ich sagen, dass die Beschwerden morgens gleich nach dem Aufstehen und am späten Nachmittag/Abend am Größten waren. Infolgedessen wurde mir von meinem damaligen Hausarzt zu einer Magenspiegelung geraten. Diese wurde wenig später durchgeführt, ebenfalls ohne Befund.

Ich fing langsam an an der Komptenz der Ärzte zu zweifeln. Jeder der meinen Bauch sieht sagt sofort zu mir, geh zum Arzt, da stimmt doch was nicht. Fakt ist, ich habe bislang bestimmt 10 versch. Ärzte zu dem Thema aufgesucht, aber keiner will da was erkennen, was dringend der Behandlung bedarf.

Inzwischen entpsrechen die Symptome weitestgehend den bei Wikipedia.de genannten für Magenkrebs: ich bin ständig müde, komme morgens kaum aus den Federn (was mir früher eigentlich recht leicht gefallen ist). Manchmal muss ich mich zum Mittagessen zwingen, dann hab ich manchmal regelrechten Heisshunger. Mein Magen macht die seltsamsten Geräusche, vor allem Abends vor dem Einschlafen, teils starke Blähungen sind gehen damit einher.

Jetzt hab ich den Rat bekommen, mich einer Darmspiegelung zu unterziehen. Ich hab versucht, einen Termin zu machen, aber der mir genannten Facharzt will erst frühestens in 3 Wochen Zeit für mich haben. Ich habe mittlerweile Schiss, dass ich was Ernstes habe und mir die Zeit davon läuft. Keiner der Ärzte scheint die Lage so akut zu empfinden wie ich, aber was soll ich tun?

Zu den Rahmenbedingungen muss ich noch anmerken, dass ich entgegen der Verdächtigungen der Ärzte keinen beruflichen Stress habe. Ich bin 29, muss keine Überstunden machen und die Arbeit macht mir eigentlich viel Spass, wird in letzter Zeit aber immer mehr zur Belastung da ich mich körperlich kaum noch in der Lage dazu sehe, obwohl es eine Schreibtischtätigkeit ist. Ich bin zwar Raucher, genehmige mir aber nur noch selten eine, nicht zuletzt aufgrund der Angst vor einer (Magen-)Krebserkrankung.

Ging es jemand von Euch evtl. auch so und wie ist bei euch die Diagnose zustande gekommen? Oder was würdet ihr in meinem Fall unternehmen?

Vielen Dank und Grüsse
Stefan

Püppi
20.11.2005, 18:06
Hallo Stefan.
seit wann hast du die beschwerden..?
überlege mal ganz genau.?
ich würde ein Arzt aufsuchen der noch mal
eine magenspiegelung vornimmt und ihn speziel
nach der Siegelringzelle untersucht,mein Bruder ist daran erkrankt
und nur durch zufall haben sie es festgestellt,er ist 33.Jahre.

Toi,Toi wird schon

Christian S.
20.11.2005, 20:10
Hallo Stefan,

bleib erst einmal ganz ruhig und entspann dich. Es ist mitunter so dass es psychosomatischer Natur sein kann und man sich gerne Dinge einredet weil andere Probleme nicht unbedingt in den Vordergrund treten sollen. Ich kenne dass von mir selbst auch, dass ich mir Dinge gerne eingeredet habe um nicht verschiedene Veränderungen in Angriff nehmen zu müssen.

Nun zu den Beschwerden an sich. Es ist sehr wichtig diese Beschwerden abklären zu lassen und alles genauestens zu untersuchen. Die Beschwerdezeit ist schon eindeutig zu lange und bedarf einer Abklärung. Es muss nicht immer gleich Krebs sein, es kann auch die Bauchspeicheldrüse oder die Leber sein von denen die Beschwerden herrühren könnten.
Wenn du generell keine Beschwerden mit dem Magen hattest wie Magenkrämpfe oder Sodbrennen dann können es andere Ursachen haben.

Es einseitig auf den Magen zu beziehen und darin gleich einen Krebs zu vermuten ist sehr vermessen. Vielleicht solltest du deine Zuckerwerte mal testen lassen.

Nun zu mir, ich bin 31 und lebe seit 17 Monaten ohne Magen. Bei mir waren die Beschwerden, Sodbrennen und Magenkrämpfe bis hin zu Schmerzen als würde etwas verdaut werden.
Bleib bitte ruhig und betrachte es nicht allzu einseitig, die umliegenden Organe können ähnliche Symptome hervorbringen und simulieren.

Alles Gute auf der Suche nach den richtigen Medizinern.
Ach ein Tipp, gehe zu einem Internisten der dich noch nicht gesehen hat, beschreibe deinen Symptome und die Beschwerden, vielleicht kommst du dann schneller zu einer Magen- und Darmspiegelung.

Christian S.

Stefan212
20.11.2005, 21:32
Hallo Christian,

vielen Dank für die ausführliche Antwort. Du hast schon recht, vielleicht bin ich ein wenig voreilig. Aber das rührt eigentlich nur daher, dass ich von Arzt zu Arzt tingele und jeder sagt, es sei alles in Ordnung, was definitiv nicht der Fall sein kann, weil die Beschwerden ja da sind. Deine Ratschläge werde ich befolgen, ich hätte trotzdem noch eine Frage:

Wie genau verlief denn dein Krankheitsbild? War das ein schleichender Prozess über Monate/Jahre, oder von heute auf morgen? Und wie sind die Ärzte letzten Endes darauf gekommen, um was es sich bei dir handelt?

Danke und Gruss
Stefan

Christian S.
21.11.2005, 05:05
Hallo Stefan,

bei mir ist man nicht letztenendes auf etwas gekommen, ich bin definitiv zu spät gegangen und habe somit die Sache forciert. Leider habe ich zu lange die Symptome ignoriert und darauf gehofft dass es von alleine verschwindet. Meine Hausärztin hat mir schon ewig dazu geraten eine Magenspiegelung machen zu lassen und ich habe es immer weiter nach hinten verschoben. Ich kann behaupten das ich mir die Scheiße selbst draufgeschafft habe. Allerdings hatte es auch sehr viele Vorteile und gab mir eine neue Perspektive. Man muss irgendwas Positives finden ansonsten dreht man wohl durch.

Wenn deine Ärze der Meinung sind dass deine Gesundheit in Ordnung ist, sie haben die Belege durch Blutuntersuchungen und Ultraschall, eben all dass was du aufgeschrieben hast, dann solltest du ein wenig darauf vertrauen. Wenn dein Gefühl allerdings was vollkommen anderes dir vermittelt, dann gehe den direkten Weg und beschreibe einem Internisten die Symptome, so dass du gleich einen Termin bekommst. Da wären mir die zehn Euro aus heutiger Sicht überhaupt nicht wichtig.

Wenn du diese Bestätigung brauchst dann ist es auf alle Fälle besser so.
Hast du sie dann hast dann sieh zu dass du nicht irgendwo anders dir die Beschwerden einredest. Es gibt Menschen die nölen immer an ihrer Gesundheit rum und würden gerne vieles haben. Mein Vater gehört in diese Kategorie, der hat ganze Arzneiromane und Diagnosebücher in sich hineingestopft. Der hat sich die Krankheiten eingebildet und ich durfte sie ausbrüten.

Alles Gute für dich.

Christian S.