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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Lungenoperation nach Nierenoperation


Betty59
18.12.2005, 23:03
Hallo, nachdem ich nun das Forum zigmal hoch- und runter gelesen habe und es mir auch etwas über den ersten Anfangsschock geholfen hat, bleiben jedoch noch viele Fragen offen. Vor 8 Wochen hatte ich meine OP, bei der Tumor und linke Niere entfernt wurden. Trotz sehr großem Tumor(über 20 cm), der die Klassifikation pT3b pNO MX hatte, verlief OP und alles bis jetzt bestens. Leider habe ich im rechten Lungenflügel noch einen unklaren Befund, der sich auch nach dem 3.-ten CT nicht verändert hat, und ich soll mich jetzt Anfang Januar dort operieren lassen. Ich bin etwas unsicher, ich hab mich bestens erholt, wie geht es einem nach einer Lungenop? Verschwindet nicht manchmal auch eine Metastase? Mein Arzt rät mir aus Sicherheitsgründen auf jeden Fall zu einer OP. Gibt es eine Alternative?
Bei der OP soll entweder der ganze Lungenflügel oder der halbe Lf rausgenommen werden. Nächste Woche habe ich nochmal ein CT vom Bauchraum und ein Knochensynt. vor mir. Hat jemand Erfahrung mit der Tumorimpfung? Also, vielleicht kann mir jemand etwas weiterhelfen. Danke.

Rudolf
19.12.2005, 11:03
Hallo Betty,
nach dem, was Du schreibst, und dem, was ich in den 5 Jahren seit meiner eigenen Nierenkrebsdiagnose gelernt habe, sehe ich überhaupt keinen Grund für eine Lungenoperation. "Vorsichtshalber" wäre für mich absolut kein Grund.
Die Lungenmetastasen eines Nierenzellkarzinoms werden immer als Rundherde eindeutig beschrieben. Meine eigenen mindestens 12 Lungenmetastasen hatten alle eine eindeutige Form, auf den CTs als wunderschöne klar gezeichnete Kreise zu sehen. Und sie verändern sich, sie werden von CT zu CT größer.
Das nicht klar zu beurteilende Gebilde in der Lunge, das ja seit Anfang unverändert ist, kann viele Ursachen haben, so habe ich auch eine Vernarbung oder Verkalkung, die von einer nicht erkannten Tuberkulose in Kindertagen stammen könnte.

Ich werde makaber an einen Patienten erinnert, der einen "unklaren Befund" am Oberschenkelknochen hatte mit "Verdacht auf Knochenmetastase" und dem vorsichtshalber das rechte Bein amputiert werden sollte. Als Automechaniker hatten seine Knochen aber einiges an Schlägen auszuhalten. Solche "Druckstellen" sieht man natürlich auch in einem Szintigramm, ebenso wie altersbedingte Abnutzungserscheinungen in den Gelenken. Er lehnte ab und lebt seit 2½ Jahren ohne Probleme. Vor der Uniklinik, die ihn zum Invaliden machen wollte, würde ich gern warnen, aber nicht öffentlich.

Einen ganzen Lungenflügel zu opfern (der rechte ist zudem der größere) oder auch nur einen Lungenlappen (ca. 1/5 Lunge) ist eine schwerwiegende Entscheidung, für die es auch schwerwiegende Gründe geben sollte.
Das N0 stimmt mich bei Dir optimistisch, denn das heißt, daß die benachbarten Lymphknoten der Niere nicht befallen waren.
Das Mx heißt, daß Fernmetastasen bisher nicht beurteilt wurden oder evtl. nicht beurteilt werden können. Dies wäre für mich eine Aufforderung, dies nachzuholen.
Das würde bedeuten: 1. Skelettszintigramm abwarten, 2. Schädel-MRT machen lassen. Lungen-CT hast Du ja schon, und Bauch-CT doch wohl auch. Mit den gesammelten Befunden, möglichst mit Bildern, würde ich eine Lungenfachklinik aufsuchen, oder einen Pulmologen. Um mindestens eine zweite Meinung zu haben.

Weißt Du etwas über das G in Deiner Klassifikation? G1 = langsam wachsend, G2 und G3 schneller.
Eigene Erfahrungen mit der Tumorimpfung habe ich nicht. Nach dem, was man lesen konnte, scheint sie auch nicht das zu halten, was sie einmal versprochen hatte.
Facit: erst komplette Informationen sammeln, dann entscheiden.
Viel Glück auf Deinem Weg.
Rudolf

Michael Hoyer
12.02.2006, 20:09
Hallo Betty59, meinst du mit der Impfung die Tumorvakzine? Es gibt eine Möglichkeit, indem köpereigenes Tumorgewebe "umprogrammiert" wird, wieder in den Körper gebracht wird und dann als Fremkörper erkannt wird. Die Kosten belaufen sich auf 8000-10000 €. Über die Wahrscheinlichkeit, dass es hilft wird wohl noch gestritten. Meiner Mutter hat dies aber leider nicht mehr geholfen, da in der Lunge schon mehrere Rundherde waren. Wenn es dich interessiert, würde ich mal die alten Unterlagen rauskrmane. Ansonsten wünschen ich die ganz viel Kraft und Zuversicht!

Maria Rosemeyer
14.02.2006, 10:09
Hallo Betty,

vor allem müßte man sich VOR der OP darum kümmern, weil ja Tumorgewebe entsprechend konserviert werden muß.

Ich habe den Eindruck, dass nicht wenige Ärzte damit überfordert sind, sich der Diagnose "Krebs" zu stellen und ihre Patienten so zu beraten, dass diese in der Lage sind, verantwortlich Entscheidungen zu treffen.

Aber hier im Forum bist Du schon mal richtig und über das Internet kann man heute alle Informationen bekommen.
Bleibt das Problem, das herauszufinden, was einem selbst angemessen erscheint.

Ich wünsche Dir ein gutes Händchen dabei.
Herzliche Grüße
Maria

Betty59
20.10.2011, 21:39
Hallo zusammen,

nach langer Zeit muss ich mich mal wieder mit einer Frage melden, wobei ich mich zwar nicht mehr gemeldet hatte, aber trotzdem eifrig mitgelesen habe.

2005 hatte ich die erste Op mit Entfernung der linken Niere, 2006 ein Rezidiv und 2007 eine Metastase am Zwerchfell. Alles bis jetzt alles erfolgreich entfernt.
Die "vermeintlichen" Lungenmetastasen hatten sich zurückgebildet, so dass das Thema Lungen-Op wegfiel und ich eine Sorge weniger hatte.
Ich werde engmaschig kontrolliert, wobei ich dieses Jahr bis jetzt zweimal zum Röntgen und zur Sono war. Ansonsten immer Ct oder PET.

Heute war mal wieder "Der" Tag und jetzt habe ich folgende Frage.
Es wurde festgestellt, dass ich im Beckenbereich einen vergrößerten Lympfknoten habe und einen leichten Harnstau sowie ein vergrößertes Nierenbecken, bedingt durch den Harnstau, habe. Meine Blutwerte sind i.O.

Und jetzt zittere ich doch etwas, kann es sein, dass die rechte Niere jetzt auch irgendwie betroffen ist? Hat von Euch auch jemand schon mal so einen U-Befund und was war die Folge?
Ich muss jetzt nächsten Dienstag zum Ct und am nächsten Donnerstag zur Befundbesprechung. Und ich bin jetzt doch seeehr verunsichert.

Vielleicht kann mir jemand was dazu sagen?

Lg Betty

Rudolf
21.10.2011, 02:06
Hallo Betty,
nach meiner halbmedizinischen Vorstellung könnte die Vergrößerung des Nierenbeckens durch einen Harnstau außerhalb der Niere verursacht sein. Und da kommen ja nur der Harnleiter oder die Blase infrage.
Einen vergrößerten Lymphknoten gibt es leicht einmal. Du kennst das wahrscheinlich von der Mandelentzündung oder von Lymphknoten am Hals unterhalb der Ohren.
Im Falle einer Blasenentzündung könnten also sowohl ein (vorübergehender?) Harnstau entstehen als auch ein Lymphknoten zu erhöhter Wachsamkeit aufgerufen sein.
Oder kann ein sensibler Lymphknoten auch auf den Harnstau reagieren? Ich weiß es nicht.
Warte in Ruhe die nächste Woche ab, dann weißt Du mehr.
LG
Rudolf

Betty59
21.10.2011, 20:18
Hallo Rudolf,

ich danke Dir für deine Antwort.

Also, eine Blasenentzündung habe und hatte ich nicht. Mein Onkologe meinte, dass wir aufpassen extrem aufpassen müssen, nicht, dass mein rechtes "Nierchen" auch noch schlapp macht. Deshalb wird das Ct jetzt zur Abklärung gemacht und dann entschieden.
Was eventuell auch noch sein könnte, ich musste mir im Mai die Gebärmutter rausnehmen lassen, dabei wurde die Harnleiter beiseite geschoben um besser an die GM ranzukommne. Eventuell, und das wäre die mir am liebste Erklärung, hat dabei die Harnleiter etwas abbekommen, was man aber durch eine Überbrückung beheben könnte.
Der Lympfknoten liegt im unteren Bauchraum, und was da los ist, das ist die große Unbekannte, sprich, das war bei der Sono nicht genau zu erkennen. Nur, dass er da, und in der Größe, die nicht sein sollte.

Aber wie Du schreibst, ich muss die nächste Woche abwarten und Ruhe bewahren, auch wenn's mir extrem schwerfällt.........

Liebe Grüße

Betty

Betty59
02.11.2011, 23:11
So, jetzt ein kurzes update.
Nachdem ich beim Ct war, war und ist alles genauso alles unklar wie vorher.
Aber, es hat sich herausgestellt, dass es ein Harnstau IIGrades ist, ebenso das erweiterte Nierenbecken. Jetzt wurde mir eine Harnleiterschiene gelegt, um mein rechtes "Nierchen" zu schützen, und entgegen meinen Befürchtungen klappt es gut, Zwar hatte ich nach dem Legen höllische Schmerzen, aber die sind mittlerweile weg und seit heute habe ich auch kein Blut mehr im Urin. Also scheint es zu funktionieren. Da lag wohl mein Kontrolltermin genau richtig, nicht auszudenken, wenn es später gewesen wäre:eek:

Da nach wie vor unklar ist, was denn nun los ist, die Vermutungen gehen von Einblutung am Eierstock über Rezidiv oder eine Metastase, Narbenwucherungen bis hin zu Eilerstockkrebs, wollten die Gyn's lapraskopisch demnächst was machen, aber nach der neuesten Besprechung werden wieder die Chirurgen ans Werk gehen und es wird schon wieder ein Bauchschnitt.
Am Freitag habe ich Besprechung im KH........und dann mal sehen.:(

Ich habe mich jetzt übrigens bei der bekannten Anlaufstelle gemeldet, und war völlig überrascht, wie supernett ich beraten wurde. Und auch gleich jede Menge Material zugeschickt bekommen habe.

lg Betty

Marita P.
04.11.2011, 20:54
Liebe Betty,

ich wünsche Dir für die OP alles Gute. Ich drücke Dir die Daumen.

Betty59
04.11.2011, 22:12
..........vielen Dank Marita.

Heute war ich jetzt zur Besprechung und nochmals zur Sono, jedenfalls funktioniert und liegt die Schiene gut. Wenigstens was.

Meinen O-Termin habe ich für Ende November bekommen, leider weiss man immer noch nicht genau, was "ES" denn ist.

Im Bericht steht unklarer Tumor im Bereich der rechten Adnexe (Eierstock) mit Ummauerung des rechten Ureters.
Hatte denn eventuell hier schon mal jemand so einen oder ähnlichen Befund?

Tja und jetzt heisst es abwarten......und hoffen, dass da nicht schon wieder und nicht noch ein anderer Krebs, sofern man das so sagen kann, aufgetreten ist.

LG Betty