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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : PAPA TOT!!! ich brauch hilfe


Tochter88
31.12.2005, 16:47
hallo ( ich bin 17 jahre alt)
ich hab mich erst heute hier angemeldet weil ich glaube das ich mir mal den ganzen mist vom hals reden muss...ich weis garnicht wo ich da nur anfangen sollte aber ich muss es euch erzählen weil ich möchte das ihr daraus lehrnt und vieles versucht besser zu machen, als ich es getan hab. es handelt sich hierbei um meinen über alles geliebten papa. bis ich ca. 12 jahre alt war, war mein papa ein alcoholiker und hatte sich garnicht mehr unter kontrolle. er hatte mich damals als schlampe beschimpft worauf ich ihn dann auch fertig gemacht hab. ich habe zu ihm gesagt das er ein freckiger alcoholiker wäre und das ich mich schäme seine tochter zu sein...ich habe schließlich den kontakt komplett abgebrochen weil ich ihn vor die wahl gestellt hab, entweder ich oder die bierflasche...wofür er sich leider entschied könnt ihr euch sicher denken...4 ganze jahre hat er versucht sich bei mir zu entschuldigen aber ich habe ihn nicht mehr an mich ran gelassen...ich wollte nichts mehr von ihm wissen weil ich so gekrängt war. heute könnte ich mich dafür in den arsch treten..in den letzten sommerferien bekam ich von ihm einen anruf aus dem krankenhaus und ich bekam die schreckliche nachricht das er kehlkopfkrebs hatte. ich war völlig fertig mit den nerven und dachte das es garnicht mehr schlimmer kommen könnte. ich machte mich natürlich sofort auf den weg ins krankenhaus...als er da so lag wusste ich ncihts mehr. abgemagert, blass und völlig hilflos. mein eigener papa. von da an war ich fast jeden tag im krankenhaus und hab ihm die hand gehalten. sein hals war schwarz und angeschwollen von den chemos und den bestrahlungen...reden konnte er garnicht mehr nur keuchen. er wollte es so schnell wie möglich hinter sich bringen also hatte er 2 mal am tag diese bestrahlungen...und dementsprechend fühlte er sich auch. dann kam die freudige nachricht das er nach hause dürfte und ich dachte das jetzt alles wieder gut würde. er konnte zwar immer noch nciht sprechen aber er sah besser aus als im krankenhaus und er konnte wieder seine morgendlichen kaffee trinken. dann hatte er am 9 november 05 geburtstag und ich hab ihn aufgemuntert das er erst im nächsten jahr 50 wird. DAS HEIßT ER WAR 49 JAHRE ALT!!! mein papa mein überalles geliebter papa. am 17 november war ich wieder bei ihm. weil ich am 21 november 17 jahre alt wurde wollte er mir das bild von ihm schenken das ich so liebe und das ich schon immer haben wollte...ich sollte es jedoch erst zu meinem geburtstag bekommen...so der tag an meinem geburtstag, der 21.11.2005, den tag den ich niemals in meinem ganzen leben vergessen werde. ich habe gefeiert und gelacht...ein tag später bekam ich in der schule einen anruf von der polizei. papa tot!!!! die welt zerbrach und ich wusste weder ein noch aus..er ist an meinem geburtstag hilflos und alleine in der wohnung gestorben. er hatte wohl vorher schon die ganze zeit blut spucken müssen und dementsprechend sah die wohnung wohl aus. dieser film spielt sich nächte lang in meinem kopf ab und ich steh daneben und kann nichts tun. seine schwester kümmert sich nun um die beerdigung und ich weis nicht mal wann die beerdigung ist oder wo...sie sagt uns nicht bescheit...seine schwester und ich sind die einzigen angehörige von ihm...sonst trauert ihm niemand nach. trotz seines problems war er ein wundervoller mensch. ich war alles was er hatte und ich hab ihn in zeiten der not im stich gelassen. ich wr nciht bei ihm als er mich brauchte. ich schäme mich so dafür...das bild was er mir schenken wollte habe ich jetzt bekommen und ich trage es immer bei mir. nur hab ich totale schuldgefühle...ich hätte ihm helfen können habe es aber nicht getan...ich bin 2 tage später wieder in die schule gegangen und habe niemanden gesagt was passiert ist. keiner weis wie ich mich fühle...deshalb habe ich mich hier angemeldet weil ich denke das ich von euch die hilfe bekomme die ich brauche. ich weis überhaupt nicht wie ich mit der situation umgehn soll denn ich brauche meinen papa. jaaa mein papa der wunderbarste und stärkste mensch den ich kannte. meine trotz allem führende hand den ich nun grausam verlohren habe. er ist grausam und qualvoll gestorben und alleine!!!! und ich saß in der zeit zuhause und hab mich amüsiert. papa ich liebe dich über alles du wirst immer bei mir sein egal was passiert. ich werd dich nie vergessen. eins frag ich mich jedoch tag für tag...wie konntest du mich nur verlassen, ich dachte du liebst mich????

Tochter88
31.12.2005, 17:37
bitte tut nicht den gleichen fehler wie ich ihn gemacht habe...verbringt so viel zeit mit den kranken leuten wie nur möglich und auf garkeinen fall 2 bestrahlungen an einem tag...davon werden sie kaputt gehen...und ihr schließlich auch genauso wie ich.

Tochter88
31.12.2005, 18:26
frage mich jetzt nur noch eins: bin ich jetzt reif für die klapse nur weil ich damit nicht klar komme???

Nelle
31.12.2005, 18:47
Hallo Tochter 88,
aus deinen Zeilen kann man lesen, wie verzweifelt du bist, deshalb würde ich dich am liebsten trösten. Du hast deinen Vater vor die Wahl gestellt, die Flasche oder du.. er hat sich für die Flasche entschieden, weil er abhängig war und nicht anders konnte. In deinem Alter hätte ich genauso entschieden! Du dachtest, so kannst du ihm helfen. Aber meist ist die Sucht stärker, weil sie eine unheilbare Krankheit ist. Wie solltest du das auch wissen, so etwas lernt man nicht in der Schule. Dass er ausgerechnet an deinem Geburtstag allein sterben musste ist sehr traurig und tragisch. Sicher hättest du auch bei ihm sein können und deinen Geburtstag sausen lassen können. Aber du hast so oft seine Hand gehalten, auch du brauchtest mal eine Auszeit, ein paar Stunden für dich. Wie solltest du wissen,dass es ausgerechnet zu dieser Zeit passiert?! Du konntest nicht jeden Tag 24 Stunden bei ihm sein. Und du konntest nicht wissen, wann es passiert. Es war Schicksal und nicht du bist schuld daran, hörst du!!! Es war Schicksal, dass dein Vater Alkoholiker war und es war ein weiteres Schicksal dass er krank wurde und es war wieder Schicksal, dass er nicht in deinen Armen gestorben ist! Nicht du bist schuld daran. Kam dir schon einmal der Gedanke, dass er vielleicht gar nicht wollte, dass du bei ihm bist, wenn er stirbt?? Es kommt häufig vor, dass sterbende Menschen warten, bis ihre Liebsten gegangen sind... und andere warten, bis sie da sind... Du hast nicht nur Glück im Leben gehabt, aber versuche vorwärts zu schauen und die guten Stunden in deinem Herzen festzuhalten. Da bleibt die Wärme und Geborgenheit und du lächelst bei dem Gedanken an deinen Vater. Gib dir Zeit, dass ganze zu verarbeiten. Ich wünsche dir liebe Menschen an deine Seite, denen du von deinem vater erzählen kannst, die dir zuhören und zu dir stehen.
Alles liebe Nelle

Tochter88
31.12.2005, 18:55
vielen vielen dank für deine antwort, dass bedeutet mir momentan wierklich viel. ich hätte mir aber nur gewünscht das er mit mehr würde gestorben wäre...was soll ich nur jetzt wegen der beerdigung machen? ich möchte mich von meinem papa verabschieden aber ich habe angst das seine schwester nichts sagen wird...müsste die beerdigung nicht eigentlich auch schon längst vorbei sein?

Tochter88
02.01.2006, 16:45
liebe berita,
danke danke danke ich weis nicht wie sehr ich dir jetzt dafür danken kann. deine antwort hat mir bis jetzt echt am weitesten geholfen..ich werde aber wierklich mal dort anrufen und gucken ob die mir vielleicht helfen können.

lg jana

Jutta Karin
02.01.2006, 23:19
Hallo!!!

Deine Geschichte ist sehr traurig.Weißt Du,ich hatte vor ca.einem Jahr eine Situation die ich bis heute nicht verstehe.Ich stand in der Früh auf wie immer und war unruhig,ich wußte gar nicht warum,aber es war einfach ein Gefühl das ich nicht beschreiben kann.Ich dachte ständig,ich muß meine Schwiegermutter anrufen,aber ich tat es nicht gleich weil es erst halb sechs in der früh war.Doch um sechs Uhr hielt ich es nicht mehr aus,und rief sie an.Das hat ihr das Leben gerettet.Sie hatte schwere Blutungen aus der Speiseröhre und wäre sicher verblutet.Aber was ich Dir sagen will,das ist Schicksal.Ihre Zeit ist noch nicht gewesen,die deines Vaters schon,und ich glaube er wollte das Du nicht dabei bist.Menschen können oft nicht loslassen,wenn die Liebsten dabei sind.Akzeptiere es so wie es ist,und mach dir bitte keine Vorwürfe.Du hast absolut keine Schuld an seinem Tod.

Dein Vater weiß sicher wie lieb Du Ihn hast,und er wußte auch das Du richtig gehandelt hast mit Deinen 12Jahren.Gegen eine Sucht kannst Du nichts machen,solange es derjenige nicht selbst will.

Du bist um einiges reifer an Erfahrungen als andere in Deinen Alter.Alkohol zerstört das eigene Leben und auch das der Familie.Vor allem das der Kinder.Du brauchst dir ganz sicher keine Schuldzuweisungen aufbürden.Du warst noch ein Kind mit 12Jahren und hast dich nur vor seelischen Schmerz geschützt.Das war Dein gutes Recht.

Halte Deinen Papa immer in Deinen Herzen fest,aber quäl Dich nicht.Das führt zu nichts.Lebe Dein Leben.

Ich wünsch Dir wirklich alles alles Gute,und vielleicht solltest Du Deine Tante anrufen.Den letzten Weg ,Deinen Vater die letzte Ehre,zu geben sollte man Dir nicht nehmen.

Liebe Grüße Jutta

Magdalena Baumeister
03.01.2006, 21:48
Hallo inky,

sag mal, was soll das eigentlich? Ich bin zutiefst enttäuscht von Dir!
Hier ruft ein junges Mädchen nach Hilfe, die mit dem Tod des Vaters nicht klarkommt und Du trittst mit Füßen auf ihr herum?
Da muß ich Berita recht geben, wenn Du schon kein Mitgefühl aufbringen kannst für andere, dann unterlasse doch künftig Deine rüpelhaften Kommentare dazu!

Trotzdem liebe Grüße
von Leni

Jutta Karin
03.01.2006, 22:26
Hallo,

also ich finde die harte Kritik vo Inky echt gemein.Sie scheint zu vergessen,daß es sich hier um einen Menschen handelt,die gerade Ihren Vater verloren hat.Ich glaube das ist hart genug,da muß man wirklich nicht noch auf Ihr herumtrapeln.Das ist nicht in Ordnung.Inky sollte mal daran denken,wie es ihr gehen würde in so einer Situation!!!!!!!!

Lg.Jutta

SurvivorJens
03.01.2006, 22:51
Hallo inky,

Deine Verbitterung über deine Probleme mit der Erkrankung Deines Mannes lasse bitte woanders aus, aber nicht hier im Krebs-Kompass Forum, und schon gar nicht auf den Schultern einer jungen Frau, die ihren Vater verloren hat !

Mein Tip: verabschiede Dich für immer aus dem Krebs-Kompass, denn auch andere Beiträge von Dir in anderen Foren sind zum Teil richtig unverschämt !

Tochter88, ich wünsch Dir alle Kraft der Welt !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Jens

kimaugust
03.01.2006, 23:02
Hallo, Inky

ich glaube, daß Tochter 88 bis heute noch nicht weiß, wo denn ihr
Vater beerdigt worden ist. Sie konnte sein Grab noch nicht besuchen,
keine Blume niederlegen oder eine Kerze anzünden.
Und dann jetzt solch harsche Worte von Dir !
Das ist schlicht weg gesagt eine Unverschämtheit, unterste Schublade.
Du solltest Dich schämen.

gruss Jürgen

Dirk-Gütersloh
04.01.2006, 00:09
Hallo,

ich werde diesen Thread jetzt schliessen. Ich denke dieser Thread passt nicht in dieses Forum. Es geht hier nicht mehr um das Thema Kehlkopfkrebs, es geht um die Gefühle einer Hinterbliebenen und die Aufarbeitung einer sehr speziellen Situation. Einer Situation in die man sich nur sehr schwer hereinversetzen kann, wie einige Postings zeigen. Auf jeden Fall ist es eine sehr persönliche Situation, die die Betroffene sehr verletzbar und gleichzeitig andere auch agressiv machen kann.

Ich denke auch, dass man diesen Schock über den Tod und die sich daraus ergebenden Wahrheiten aufarbeiten muss. Ob dafür das Internet, hier ein Forum für Betroffene, der richtige Platz ist, wage ich zu bezweifeln. Für Hinterbliebene gibt es übrigens ein spezielles Forum: http://www.krebs-kompass.org/Forum/forumdisplay.html?f=38

Gruß Dirk


Gruß Dirk