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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : unheilbar?


10.09.2002, 08:34
hallo an alle die hier schreiben
und so viel kraft haben das alles zu
ertragen. ich bin momentan ganz unten.
meine mutter starb 1999 an einem plattenephitelkarzinom
jetzt haben wir wieder
eine diagnose, bei meinem bruder- bronchiales
adenokarzinom. beide nie geraucht gesund
gelebt.ich frage warum nur? ich glaube nicht an
wirkliche heilung nur an ein überleben für
kuze zeit. die chancen sind 5-10% 5 jahres
übrlebensrate. jetzt muss ich alles noch ein
mal durchmachen ..
mein vater starb erst vor einem halben jahr
und jetzt das. ich glaub jetzt hab ich keine
kraft mehr...
mira

10.09.2002, 10:15
bist du von wien?
meld dich
karin

10.09.2002, 10:29
hallo karin
ja ich wohne in wien.
und du?
mira

10.09.2002, 10:32
Liebe Mira,
hu, das ist hart, was Du so alles durchmachen mußtest und verstehen kann ich es auch, dass Dir jegliche Kraft fehlt. Es habe vor kurzem hier im Forum auch geschrieben, dass es schon gemein ist, dass nicht nur ein Hammer kommt sondern da dann immer noch einer oben drauf kommt und ich das Gefühl habe, dass wir hier das harte Leben und die Tiefschläge magisch anziehen.

Alle hier im Forum haben Tiefschläge erlitten und fragen sich: WARUM MUß DAS MIR PASSIEREN ?? WARUM WARUM WARUM ???
Wenn Du alle Berichte hier ließt, wirst Du sehen, dass es hart für jeden hier im Forum ist und jeder sein Schicksal mit sich tragen muß, aber Du hast das Glück, hier im Forum Menschen anzutreffen, denen es ähnlich wie Dir geht oder ging und alle sind füreinander da und helfen sich gegenseitig. Klar, keiner von uns kann einen lieben Menschen heilen, aber Du bekommst eine Menge Tipps und sehr viel Ratschläge und aufbauende Stärke. Ich hatte auch eine Phase, da wäre ich lieber gegen den nächsten Baum gefahren und hätte somit alles hinter mir lassen können, aber jetzt weiß ich, dass es gut ist zu kämpfen. Mein Paps hat leider auch Lungenkrebs und als ich das erfahren habe, ist meine Welt zusammengebrochen. Oft wünsche ich mir, dass mein Leben wieder so werden soll, wie es mal war und ich nicht jeden Tag aufwachen muß und Angst habe, wie lange ich noch meinen Paps haben werde. Aber ich habe gelernt, dass ich ihm jetzt so helfen und beistehen muß, wie er das 33 Jahre für mich getan hat. Jetzt bin ich diejenige, die ihn aufbauen muß und er braucht mich. Auch lebe ich jetzt das Leben mit ihm viel intensiver und möchte jede Erinnerung einfangen, die mich mein Leben weiter an ihn erinnern wird. Durch Assi (schreibt auch sehr viel und lieb und vor allem klar hier im Forum)habe ich eine Menge gelernt und war froh, dass ich sie die ganze Zeit über hier hatte und habe, obwohl sie auch ein schweres Schicksal hinter sich hat.

Das was Du schreibst mit den Zahlen ist eine Statistik von einer ganze Reihe von Menschen, die an Krebs erkrankt sind und Du solltest nicht mit Zahlen im Hinterkopf arbeiten. Es ist wichtig, dass Dein Bruder richtig behandelt wird und er mithilft, gegen den Krebs zu kämpfen. Auch mußt Du beachten, dass Krebs nicht Krebs ist und jeder Verlauf ganz andere Heilungschancen hat. Vielleicht hat Dein Bruder auch das Glück, dass es frühzeitig erkannt wurde. Du siehst, es ist nicht gut, sich Zahlen anzuschauen, hinter denen nicht genau diese Fragen und Antworten stehen. Ich rate Dir, hier alle Fragen zu stellen, die Dir im Kopf rumschwirren und laß einfach alles raus, was raus soll und helfe Deinem Bruder in jeder Hinsicht. Hol Dir Kraft, Stärke und Mut über das Forum und vergesse Statistiken. Irgenwann muß auch mal wieder was Positives für Dich kommen und dafür drücke ich Dir die Daumen und nehme Dich ganz doll in die Arme - Du hast es echt verdient!

Kopf hoch (es ist leichter geschrieben als getan, ich weiß)und viel Mut + Kraft
Silke

10.09.2002, 10:49
liebe silke

danke für deine worte.
ich habe dieses forum nicht gekannt und
bin ganz neu hier.
all diese vielen schicksale. all dieses leid
aber auch welche kraft menschen haben.
ich bewundere jeden der es schafft seine lieben
zu begleiten und zu unterstützen.
glaube in diesem forum kann man sich gegenseitig
helfen und sei es auch nur mit tipps und hinweisen.
momentan versuche ich zu realisieren das auch
mein bruder (keine geschwister sonst) durch
machen muss was wir bei unserer mutter so
schrecklich erleben mussten.
ich möchte ja stark sein, aber dann kommt wieder
dieser schmerz und diese trauer hoch.
welch art ca. hat dein vater und wie lange schon?

alles liebe mira

10.09.2002, 11:24
hallo mira!
ich bin auch von wien,mein vater hat auch lungenkrebs.ich habe verschiedene methoden ausprobiert und bücher bestellt etc.
schreib mir eine mail
wenn du magst
Sarah2002@chello.at

10.09.2002, 12:02
Liebe Mira,
ja, viel kann ich Dir über den Lungenkrebs von Paps nicht sagen. Ich war im April/Mai im Urlaub in Australien und schon am Abflugtag hatte ich so ein merkwürdiges Gefühl und am Schalter fing ich an zu weinen und wollte nicht weg. Mein Mann meinte, dass da nichts wäre und ich Gespenster sehen würde. Paps hätte uns sicher informiert. Auch als wir ein paar mal anriefen und ich dezent nachgefragt habe, haben meine Eltern nichts gesagt. Meine Mum heult eigentlich sehr schnell, vor allem in dieser Situation, aber da konnte sie die Tränen und die Angst super verbergen. Als wir dann im Mai am Flughafen von meinen Eltern abgeholt wurden, war alles klar. Meine Mum hat nur geheult und Paps sa sehr schlecht aus. Zu Hause haben sie uns in 3 Sätzen gesagt, dass Paps in KH muß und eine Gewebeprobeentnahme darüber entscheidet, ob OP oder nicht. Nach einer Woche kam dann die Info: Keine OP. Oh Gott, ich hatte schon so viel in kürzester Zeit gelesen und habe gedacht, das war es jetzt wohl, wenn die Ärzte sich gegen eine OP entscheiden. Paps sagte mir nur, dass der Krebs schnell wachsend, geschlossen und gutartig sei und sie ihn mit einer Chemo (6 Durchgänge = 8 Tage Chemo, 3 Wochen Pause...)vernichten wollen. Meine Mum hat dann ein paar Tage später mit dem Arzt gesprochen und erfahren, dass mein Paps uns nicht die Wahrheit gesagt hat: Sein Krebs ist schnellwachsen, streuend und bösartig. Sie machen Chemo, damit der Krebs nicht mehr so schnell wächst, eventuell abgetötet wird und alles was schon im Körper ist auch vernichtet wird. Hätte man eine OP gemacht, wäre ihm der linke Lungenflügel entfernt worden und man hätte nicht sehen können, ob die Chemo überhaut anschlägt. Auch hieß es, dass es sein Glück sein könnte, dass man den Tumor so frühzeitig gefunden hätte und behandeln könnte.
Jetzt nach 4 Durchgängen hat man gesehen, dass der Tumor kleiner ist und die Chemo angeschlagen hat. Endlich mal ein kleiner Lichtblick, aber noch nicht der 100%ige Durchbruch und leider auch niemals eine 100%ige Heilung, aber ich werde Paps noch länger haben, als so, wie es am Anfang aussah.
Ja, wenn ich jetzt so meine Geschichte hier schreibe, hört sich das an, als wäre alles recht locker und trocken abgelaufen, aber dem war und ist nicht so. So wie bei Dir kam ein Hammer nach dem anderen - zwar nicht so hart, aber doch mehr als genug (Verdacht auf Hautkrebs bei mir, 2 Wellis gestorben, Opa mußte in KH und es sieht nicht gut aus ..) Mal redet mein Paps mit mir hierüber, mal ist er verstockt und will keinen Kontakt zu mir, mal hört er zu und läßt sich helfen, mal blockt er alles ab und auch mit meiner Mum ist das tagtäglich ein Wechselspiel der Gefühle und alles läuft über mich ab, weil ich die jenige bin, die sich schlau macht, die kämpft, die die Starke spielt und alle Gefühle auffängt und für beide da ist. Es zerrt ganz schön an den Kräften und ich sitze oft hier im Büro und kann nicht mehr und weine nur. Klar, ich habe total liebe Kollgeinnen und Chefs, aber keiner kann so in den Körper schauen und meine Gefühle verstehen, wie alle anderen hier im Forum mit dem gleichen bzw. ähnlichen Schicksal. Oft habe ich mir eine Schwester gewünscht, hier im Foum habe ich sie.
Keiner kann sagen, wie lange ich Paps noch haben werde, ob er viel leiden muß, ob seine Chancen gut stehen oder wie seine/unsere Zukunft aussehen wird. Ich weiß, dass ich meinen Paps irgendwann nicht mehr haben werde - und das tut weh - aber ich habe hier mit Hilfe im Forum gelernt, dass das auch zum Leben dazugehört. Klar, ich bin 33 Jahre alt und eigentlich erwachsen, aber so richtig erwachsen bin ich erst in den letzten Monaten geworden. Ich hätte mir erhofft, es auf eine nicht so schmerzliche Art zu werden, aber leider kann man es nicht beeinfussen. Dir geht es ja in der Hinsicht auch genauso.

Wie Du siehst, ich kann Dir nichts über die Art von Paps Krebs sagen. Er weiß auch nicht viel hierüber und ließt auch nicht die Berichte. Es ist seine Art und Weise, alles zu verdrängen, auf die Ärzte und mich zu hören und zu hoffen, dass es wieder wird. Ich habe ihm gesagt, dass nichts mehr wird, wie es mal war und er niemals mehr gesund sein wird, auch wenn wir diesen einen kleinen Mistkerl an seiner Lunge vernichtet haben. Es kann jederzeit wieder passieren, dass irgendwo ein Tumor aufkreuzt. Hart, ich weiß, aber realistisch. Das was zählt ist, dass jeder mithelfen muß und kämpfen muß - soviel habe ich gelernt, aber dass auch jeder mit dem Schlimmsten rechnen muß - leider.

Liebe Mira, Du hast eine sehr harte Zeit hinter Dir und vor Dir liegt eine ebenso harte Zeit. Genieße jeden Augenblick mit Deinem Bruder, sei ihm nicht böse, wenn er mal schroff oder ungerecht zu Dir ist, nicht mit Dir redet oder sich gemein verhält. Er macht eine harte Zeit durch und hat auch eine Menge Ängst, aber er braucht Dich jetzt. Ich weiß es, weil es mit mir und meinem Paps auch jeden Tag so ist und ich weiß, dass Paps froh ist, dass ich so tapfer bin.

Ich drücke Dich ganz dolle. Bleib hier im Forum, es wird Dir helfen (ließ mal all meine Berichte und Du wirst sehen, wie ich selbst mich von Mai bis jetzt geändert habe vom Schreiben her und welche Höhen und Tiefen ich durchlebt habe - klar, nicht so hart wie Dein Leben, aber ich glaube, auch irgendwann sind wir dran, dass auch wir was Positives dem Leben abgewinnen können).

Alles Liebe
Silke

10.09.2002, 12:34
liebe mira, ich wünsch dir viel viel kraft und hoffnung,denn die darf man nie aufgeben,die statistiken und prognosen stimmen verdammt oft nicht!!!die bücher von carl simonton z.b. wieder gesund werden helfen sehr und ich würde auch an deiner stelle mir proffessionelle hilfe holen,es hilft einfach druck abzulassen und wieder ein bisschen klarer zu sehen,ich kann dir gerne gute therapheuten oder lebensundsozialberater empfehlen, steh das nicht alleine durch! man kann viel mehr für den betroffenen menschen machen,wenn es dir halbwegs gut geht,das weiß ich aus eigener erfahrung! meine mama ist betroffen ,ihr geht es nach der 5.chemotheraphie total gut,metastasen weg und sie lebt ihr ganz normales leben! alles alles liebe susi(auch aus wien)

10.09.2002, 14:59
Hallo Silke und alle Anderen!
Ich fühle mich Dir nach Deinem Eintrag gerade total verbunden, - und ich bin gerade total fertig mit meinen Nerven...
Meine Mum, 54 (ich bin ca. Dein Alter, 32,verheiratet, keine Geschwister) hat ihre Diagnsoe Anfang Juli erhalten. Es geht ihr den Umständen entsprechend (noch)gut. Sie hat auch den kleinzelligen Krebs mit Metastasen...
Genau wie Du bin ich diejenige in der Familie, die versucht neue Infos heranzuziehen und Wege für den Kampf zu finden...
Klappte auch bislang total gut, Mama hat sich voll auf meine Aktivitäten verlassen und sie zugelassen. Seit der Erkrankung bin ich ständig dabei, sie zu motivieren zu kämpfen und positiv zu denken... das war und ist total anstrengend, klappte aber auch anfangs ganz prima...
doch seit einer Woche ist sie sowas von aggressiv und ungerecht...: gestern z.b. ist sie mir fast an die Gurgel gegangen (nicht wirklich tätlich, aber verbal), ich war auf einmal für alles verantwortlich und ich war die böse und aggressive...ich habe dann die Flucht ergriffen, weil ich das Gefühl hatte, ich kann es nicht aushalten... und ich wollte nicht selbst noch zurückbrüllen (hab ich aber leider zunächst gemacht, weil sie einfach soooo ungerecht war...).
Ich glaube zwar herausgehört zu haben in diesem Forum, dass diese Aggressionen typisch und vielleicht auch wichtig sind, aber wie haltet Ihr alle das aus?
Werdet Ihr auch manchmal zu den "Buhmännern" gemacht?
Wie begegnet ihr dem?
Lasst ihr es einfach über euch ergehen oder wehrt ihr euch?
Muss ich jetzt aufhören, sie zu motivieren zu versuchen und sie ihren Weg gehen lassen? Oder kommt sie aus dieser Phase wieder raus? Mit Hilfe oder alleine?
Bitte gebt mir Eure Erfahrungen, Tipps und Ratschläge....
Vielen Dank!
Alice

10.09.2002, 16:01
Hallo Alice,
ja, irgendwie sind wir 2 miteinander verbunden. Ich habe auch keine Geschwister, bin glücklich verheiratet (leider kann ich nicht ganz so offen mit meinem Schatz über das Thema reden, da es ihn auch total aus der gewohnten Bahn wirft)und seit 2 Wochen habe ich die 32 überschritten.
Erst einmal, das mit Deiner Mum tut mir leid und ich bin immer wieder erschrocken, wie viele diese Krankheit haben und ich bin verzweifelt, dass wir nichts machen können. Manchmal reicht mir das Kämpfen oder das Positiv-Stimmen meines Paps nicht aus und ich möchte mehr machen, aber man ist so machtlos. Aber mein Paps meint immer, dass das schon viel ist, was ich so leiste.
Das Deine Mum momentan so reagiert, ist nichts ungewöhnliches, genau das habe ich auch schon erlebt und es haut mich immer wieder um. Ich heule dann nur im Büro rum, mache mir Vorwürfe und stelle mir ständig irgenwelche WARUM-Fragen. Einen Tag später sieht es dann schon wieder anders aus. Aus meiner Sicht und meinem bis jetzt Erlebten weiß ich, dass es immer wieder so kommt und es jeden Tag ein Wechselbad der Gefühle ist. Deine Mum macht es nicht absichtlich, es hat Dich erwischt, weil Du momentan die einzige Starke bist und weil Du im falschen Augenblick am falschen Ort warst. Es läuft so bei fast jedem so, das wirst Du sehen, wenn Du diese Berichte hier ließt.
Du willst wissen, wie man sich verhalten soll, ob man zurück schreien soll, es ignorieren soll, einfach aufhören soll, weiter zu helfen. Ich ignoriere es meinem Paps gegenüber, aber sobald ich weg von ihm bin oder nicht mehr telefoniere, heule ich, schreie ich oder lese hier im Forum oder schreibe es mir hier alles von der Seele. Ja, manchmal gehe ich bestimmt als Nervmonster durch, aber hier im Forum sind alle total hielfsbereit und meine Kolleginnen im Büro sind auch super - ohne diese lieben Menschen weiß ich nicht, wo ich jetzt wäre.
Zurückbrüllen, das habe ich übrigens auch schon gemacht. Mein Paps und auch meine Mum habe am Anfang immer vergessen, mich von irgend etwas zu informieren oder mit mir zu telefonieren, sämtliche Bekannte wußten besser über den Zustand meines Paps Bescheid als die eigene Tochter. Tja, da habe ich erst meine Mum und dann meinen Paps im KH angerufen und jeden im selben Wortlaut angeschrien, dass sie mich mal könnten und ich bereit bin, jetzt alles abzubrechen und ich nichts mehr von den beiden wissen will und es mir egal ist, wie es meinem Paps geht oder was Sache ist. So sollten sich jetzt entscheiden, ob wir eine Familie sind und das zusammen durchstehen oder ob sie ihren Weg gehen und ich meinen. Auch habe ich gesagt, dass ich die nächsten 30 Jahre kein Bock meht auf Familie habe. - So, das hatte gesessen und schon lieg alles besser zwischen uns und ich werde regelmäßig informiert bzw. mein Paps redet jetzt erst mit mir und ich gebe es an meine Mum weiter, auch sind die Gespräche ernster geworden und wir reden auch über das Thema Krebs. Meinem Paps geht es dadurch besser, aber trotzdem kommen auch die ungerechten Momente. Würdest Du immer gleich bleiben? Ich nicht. Ich verstehe ihn und versuche, damit umzugehen, hart, aber machbar.
Es wäre schön, wieder von Dir zu hören, vielleicht konnte ich Dir ein wenig helfen, mir hast Du geholfen und auch Mira war heute eine Hilfe für mich. Es tat gut, mal alles von den letzten 4 Monaten rauszulassen und sich neu zu sammeln. Auch ich lerne dadurch, mit der Situation besser umzugehen.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Kraft - die wirst Du brauchen - und für Deine Mum wünsche ich nur ganz viel Erfolg beim Kampf gegen den Krebs.

Alles Liebe
Silke

12.09.2002, 10:17
hallo ihr lieben
momentan nur ein kurzes lebenszeichen von
mir.bin total eingespannt.
jetzt ist bei meinem bruder wieder eine
biopsie geplant und nóch eine untersuchung
usw. usw. er ist ziemlich kaputt.
die ärzte widersprechen sich zum teil sehr.
habt ihr auch diese erfahrung gemacht?
schön das ich euch gefunden habe.wünsch euch
viel stärke!!!!!!!!!

alles liebe mira

13.09.2002, 16:16
Liebe Mira,
ja, auch ich habe erlebt, wie die Ärzte sich wiedersprechen, vor allem hört man immer wieder eine neue Variante, wenn der eine Arzt im Urlaub ist und ein anderer an meinem Dad rumdoktort.
Aber in den letztn Monaten habe ich gesehen, das diese Menschen keine "Halbgötter in Weiß" sind, auch wenn sich einige so aufspielen. Schlimmer finde ich so manche Krankenschwestern, die die Patienten wie den letzten Mist behandeln, anstatt sich so einem heiklen Thema anzupassen. Manchmal frage ich mich, warum solche Menschen so einen Beruf gewählt haben, wenn sie doch so unzufrieden darin sind. Aber uns bleibt nichts anderes übrig, als zu schlucken und innerlich zu kochen.

Ich wünsche Dir und auch Deinem Bruder nur das Beste von Herzen und drücke Euch die Daumen, dass Ihr am Wochenende ein wenig zur Ruhe kommt. Nutzt das Wetter und geht an die Luft, denn die ist herlich und mich baut sie momentan total auf.

Liebe Grüße und Toi Toi Toi
Silke

15.09.2002, 22:01
Hallo ihr da draussen, ich bin zu, ersten mal hier und es tut so gut all eure Berichte und Erfahrungen zu lesen.Mein Vater hat die Diagnose Bronchialkarzinom, wir wissen nur grosszellig und schon Metastasen im gehirn und den Lymphen. Sie sagen er habe eine reelle Chance, wir glauben und hoffen, er kämpft und ist sehr stark.sein Zustand hat sich in den letzten Wochen rapide verschlechtert, momentan bekommt er kaum Luft, ich konnte heute Abend nicht mit ihm telefonieren!
Ich habe auch angefangen alles zu lesen was es zu lesen gibt, aber das war nicht gut. Ok ich weiss vielleicht mehr über den Krebs,aber die Berichte nehmen einem die Hoffnung.
Im Chat haben alle gesagt , liess nicht so viel und sie haben Recht, es kommt doch auf jeden Einzelnen an.Oder?
In meinem ganzen Leben habe ich mich noch niemals so erdrückt und hilflos gefühlt. ich habe das Gefühl es zerreisst mich, ich versuche stark zu sein, für ihn , meine Mutter und meine Geschwister. Mein Papa ist 48 Jahre alt, ich bin 24 und meine kleine Schwester ist 15.
Es ist so schwer all die Gefühle zu beschreiben, aber ich weiss dass ihr all das kennt.
Im Moment ist Papa so schwach, er kann sich nicht mal mehr waschen.Morgen bekommt er die Zweite Chemo und ich hoffe so sehr,dass er nicht so lange leiden muss.
Kann mir irgendjemand da draussen ein kleines bissschen Hoffnung geben?
Ich habe Angst vor dem Schlafen, da ich seid 5 Wochen schreckliche Alpträume habe, es tut so verdammt weh ihn so leiden zu sehen,vor allem sieht man in so einem Moment was für Freunde man hat. Nämlich gar keine mehr. Das erleben wir zur Zeit.
Ich brauche Hilfe!!!!
viele liebe Grüsse viola

15.09.2002, 22:31
hallo viola!
mein vater war im februar auch im spital,abgemagert 15 kg weniger,chance gleich null,ärzte meinten wir sollten uns verabschieden,er übersteht den sommer nicht.
er konnte nicht gehen,keine kraft mehr,fieber im spital.jetzt hat er wieder normales gewicht,chemo-bestrahlung hinter sich,er sollte den krebs besiegt haben,er sieht so aus wie früher,er fühlt sich auch so,alles bestens sagen die ärzte auch!
wenn du mir schreiben willst
Sarah2002@chello.at
lg
karin

15.09.2002, 22:47
Hallo Viola, herzlich Willkommen bei uns... hier bist du schon richtig...das viele lesen am Anfang macht einen schon ziemlich wirr das stimmt meine geschichte steht hauptsächlich bei lungenkrebs...mein Pa hat auch Lungenkrebs seit November 2001....Mit der zeit wirst du aber merken, dass du viele Infos hier bekommst und es gibt auch viel Unterstützung und grade weil Freunde und bekannte sich nicht so gut rei versetzen können hilft es sehr hier unter gleichgesinnten zu sein.Du wirst es merken wenn du hier öfter mal alles rauslässt.Es bereitet dich aber auch vor auf alles was noch auf dich zukommen wird und du wirst merken, dass man in diese Situation mit der Zeit auch reinwächst...Ja es kann dir sogar Kraft verleihen, die du du an deine Ma oder Schwester und vielleicht auch an deinen Pa weitergeben kannst.Egal wie schlecht es deinem Pa geht verbringe soviel Zeit wie es geht mit ihm und gebe Ihm positive Energie.Hier wirst du lesen, dass unsere Väter oft Probleme haben über ihre Krankheit zu sprechen... sie verschliessen sich und lassen grade ihren Lieben gegenüber nix raus...manche werden sogar agressiv aber man muss versuchen zu verstehen dass das normal ist und jeder Kranke erstmal seinen Weg finden muss...Besonders am Anfang ist es so hart aber man lernt dann auch sich über Kleinigkeiten zu freuen...nutze die Augenblicke...Momente wo es ihm mal besser geht....das ist sehr wichtig sauge alles in dich auf....Mit der Zeit wirst du besser damit klar kommen wenn es ihm schlecht geht und wirst dich freuen wenn es ihm mal wieder besser geht...Es ist mit dieser Krankheit immer ein Auf und Ab..... Mein Pa hatte auch Problememit der Luft... war im Krankenhaus es waren kleine Embolien...das haben sie wieder in den Griff bekommen...Den Kopf haben sie bei meinem dad bestrahlt... hat auch was gebracht...Chemo hatte meiner gar nicht...nur bestrahlungen von Knochen und Lunge und Kopf...aber bei jedem sieht die Therpie anders aus...Meiner ist auch schon 74....und auch unheilbar. Wie gross ist der Lungentumor bei deinem Dad...?
Meld dich mal wieder viel Kraft wünscht felicitas
P.S. Hallo Silke und Assi. wie gehts bei euch habe heute nur hier geschrieben aber schreibe die tage wieder ausfühlicher bei Lungenkrebs bei uns ansonsten alles soweit stabil Drück euch F.

15.09.2002, 22:50
hallo karin, ich danke dir für deine schnelle Antwort. Ich werde dir eine email schicken Danke!!!!

15.09.2002, 22:55
Hallo Felicitas
auch dir ein dickes Danke!!!
Wir wissen nicht wie gross der Tumor ist, sie haben ihn nämlich gar nicht gefunden, also muss er sehr klein sein.Hätte nie gedacht,dass so ein kleinerv Teufel solch verherendes Werk anrichten kann.
Ich merke dass all eure Beiträge und überhaupt dieses Forum eine tolle sache ist. Ich war stundenlang im Internet habe gesucht, wusste aber selbst nicht nach was und ich denke ich hab jetzt gefunden was ich brauche und auch meine Familie.
ich werde so oft es nur geht vorbeischauen!!!!

16.09.2002, 09:44
Liebe Viola,
auch meine Geschichte über den Krebs bei meinem Paps wirst Du hier auf mehreren Seiten lesen können. Ich habe schnell begriffen, dass ich auf Statistiken und Zahlen und auf die Aussagen von Ärzten nichts geben darf. Jeder Fall ist individuell zu betrachten.
Ich habe auch sehr viel im Chat und hier auf den Forum-Seiten gelesen, bin oft in Tränen ausgebrochen und hatte wahnsinnige Angst vor der Zukunft. Irgenwann habe ich dann auch hier rein geschrieben und habe super Hilfe bekommen. Ich wurde verstanden, wurde aufgebaut und mit der Wirklichkeit vertraut gemacht. Zwar bin ich jetzt schneller Erwachsen geworden, als mir lieb war, aber es tut auch gut, mal für die Familie / Eltern dazusein. Jetzt kann ich dass, was mein Paps mir 32 Jahre gegeben hat, endlich auch mal umsetzen und für ihn da sein, was ihm auch gut tut.
Ich kann ohne dieses Form nicht mehr sein, zwar bin ich jedesmal wieder baff, wie ähnlich alle Schicksale sind, aber es tut gut zu wissen, dass man nicht alleine damit auf dieser Welt ist (heißt jetzt nicht, dass ich diese Krankheit anderen wünsche, lieber wäre mir, keiner hätte Krebs und das Leben mit den Lieben kann geregelt und ohne Ängste weitergehen - für jeden!)
Liebe Viola, raten kann ich Dir nur, hier im Forum zu bleiben, Deine Ängste, Wünsche und Sorgen niederzuschreiben. Das erleichtert ungemein und Du bekommst hier tolle Hilfe und oftmals auch klasse Ratschläge.

Ich wünsche Dir ganz viel Mut, Kraft und Stärke.
Alles Liebe Silke

17.09.2002, 22:21
Hallo ihr Lieben!
Tja und wieder ein Schock! Papa geht es schlechter, er bekam keine luft mehr, er bekommt immer mehr Morphium Spritzen, sie haben heute ein Ct der Lunge gemacht und haben den Tumor jetzt gesehen.Er ist demnach gewachsen, hat weitere Metas geschmissen in Niere und Bauchraum.
der Hammer ist die Ärzte wollten ihn nach hause schicken, also quasi aufgeben. Er gibt aber nicht auf, er sagte er wolle die zweite Chemo. Er kämpft ohne Ende. Ich verstehe die Ärzte nicht,sie haben nicht mal über eine Bestrahlung nachgedacht, und nach der ersten Chemo kann man doch noch nicht so bviel sagen, ich meine wie viele hatten nach der ersten noch kein Glück,
ich denke wir sollten ihn in eine Fachklinik wie Freiburg verlegen, dort wird er bestimmt nicht so schnell aufgegeben,da wo er jetzt ist haben sie viel zu wenig Erfahrung!!!
Dabei kämpft er doch so sehr, man kann doch nicht aufgeben, wenn noch nicht einmal alle Möglichkeiten ausgeschöpft sind , oder???

liebe grüsse viola

18.09.2002, 09:17
Liebe Viola,
es tut mir so leid, was Du und Deine Familie gerde durchmacht. Gebt bitte nicht auf und sei froh, dass Dein Papa noch kämpfen möchte. Mein Paps wollte das am Anfang auch nicht, ich mußte da viel Druck ausüben, bis er es endlich geschnallt hat, dass er auch eine Familie hat, die ihn liebt und ihn braucht.
Das mit den Ärzten lese und sehe ich ständig. Taktgefühl bei so einem hochsensiblen Thema haben die nicht die Bohne. Dein Papa hat doch sicher auch die Unterlagen vom KH in Kopie bekommen, oder? Ruf Du doch mal in Freiburg an und rede mit den Ärzten dort. Ich habe nur Gutes von der Klinik gehört. Nehmt jetzt alle Möglichkeiten wahr, die Ihr habt und gebt nicht auf - immerhin haben alle Anrecht auf ordentliche ärztliche Betreuung, denn wir füttern ja auch monatlich die Krankenkassen.
Ach ja, Du kannst auch erst die Krankenkasse von Deinem Papa kontaktieren und dort nach den besten Möglichkeiten für ihn nachfragen, habe gemerkt, dass die auch sehr hilfsbereit sind. Und mit den Ärzten im KH würde ich an Deiner Stelle auch mal ein ernstes Wörtchen reden. Ich habe meinem Paps auch geraten, das KH so schnell wie möglich zu verlassen und nach Heidelberg oder Wiesbaden zu gehen. Er wollte anfangs nichts davon hören und dann war ich so hartneckig, das er ein Gespräch mit seinem Dok hatte und ihm meine Meinung mitgeteilt hat. Und siehe da, seid dem funktioniert es in diesem KH besser und sie kümmern sich besser um Paps.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen, dass Du weiterhin die Kraft aufbringst, die Dein Papa jetzt unbedingt braucht. Alles Liebe meine Kleine und fühl Dich gedrückt
Silke

18.09.2002, 09:31
liebe viola, ich denke, dass es ganz wichtig ist nie aufzugeben und alle möglichkeiten auszuschöpfen!! außerdem sind ärzte nicht der liebe gott,kein mensch hat für mich das recht jemanden aufzugeben! ich habe eine patientin die wurde vor 20 jahren aufgegeben und lebt noch immer! ich habe mich sehr mit spontanheilungen beschäftigt und mit den büchern von c. simonton! neue denkansätze und vorallem eine große hilfe in dieser schweren sitation! alles alles liebe ps ich würde alles tun um die beste klinik auf der welt zu finden! susi

19.09.2002, 21:16
hallo Silke

ich war von heute früh bis vor einer halben Stunde bei Papa, und heute war ein guter Tag! Wir sind ein wenig gelaufen,er konnte Suppe und Brei essen, hat heute auch besser Luft bekommen.Ich hatte jetzt seit zwei Tagen gute Gespräche mit den Ärzten und es ist so, dass si mit Freiburg tusammenarbeiten. Sie besprechen sich jede Woche, mir wurde ganz genau erklärt, was wie und wo und warum...
es war eine grosse Erleichterung. Uns war einfach wichtig, dass papa nicht erstickt und das wird er auf keinen Fall. Ich kann doch sagen die Ärzte sind sehr kompetent, meine Mama hat nur nicht mehr alles aufgenommen, da es ihr selber totel an die Substanz geht.
Als ich das Papa auch mitgeteilt habe, sah man ihm deutlich die Erleichterung an. Das war nämlich seine grösste Angst.Und unsere auch, wir wollen nicht dass er leidet.
Und der Arzt hat uns versichert, das wird er nicht, denn in der heutigen Medizin wird vieles vereinfacht.
Und wegen der Nebenwi´kungen brauchen wir auch keine Angst zu haben, denn es wird gut geschaut.
Ich denke Angst ist einer der grössten Faktoren, was einem ständig im Kopf rumschwirrt.
Ich bin froh, dass es diese seite gibt, sie gibt mir Kraft, die ich meiner Familie weitergeben kann!!
Auch euch allen weiterhin viel Kraft!!!

liebe Grüsse
viola

20.09.2002, 09:18
Liebe Viola,
irgenwie bin ich richtig stolz auf Dich. Ich hatte nach so kurzer Zeit nicht den Mut, mit den Ärzten zu reden. Hinzu kam auch, dass Paps das nicht wollte. Aber ich habe hier im Forum sehr viele Infos bekommen und die konnte ich nicht mit Paps besprechen sondern nur mit seinem Arzt. Vorher war ich auch eher gegen die Klinik eingestellt, aber auch hier hat sich die Meinung im Laufe der letzten Monate verändert.
Meine Mum ist auch die jenige, die das ganze nicht so verkraftet und der halt auch solche Möglichkeiten wie das Internet fehlen. Außerdem hat sie nur das Thema Rauchen im Kopf und knallt das meinem Paps immer wieder vor, dabei ändert es jetzt nicht mehr viel, ob er weiterhin 5 Stück am Tag raucht oder gar nicht mehr raucht. Ich glaube auch, er raucht weiter, weil es für ihn eine Art Streßabbau ist, aber immerhin hat er schon reduziert.

Ich drücke Euch weiterhin die Daumen und bin froh, dass sich das mit den Ärzten zum Positiven bei Euch entwickelt hat. Schönes Wochenende und nutzt das tolle Wetter solange wir es noch haben. Bis bald
Silke

20.09.2002, 12:09
liebe silke, erzähl doch deiner mama, dass meine mama in ihrem leben keine einzige zigarette geraucht hat und auch betroffen ist-da hat man ja nicht einmal einen grund-ja so ist es und man ist genauso dieser schrecklichen krankheit ausgesetzt. alles alles liebe für deinen paps susi

20.09.2002, 18:00
Liebe Susi,
meiner Mum habe ich Statistiken hingelegt, ihr gesagt, dass viele betroffen sind, die noch nie ein Zigarette geraucht haben und und und. Auf dem Or ist sie total taub. Am Anfang habe ich mich sehr darüber aufgeregt, zumal wir nicht wußten, wie es um Paps steht. Jetzt blocke ich ab oder sage ihr meine Meinung, wenn sie mich und Paps mit diesem elenden Thema nervt. Das war auch der Grund, warum ich am Anfang, als das mit Paps Krankheit raus kam, eigentlich nur am Boden zerstörrt war. Da ist auf der einen Seite ein Paps, den man liebt und nicht verlieren möchte und ihn erst einmal überzeugen muß, dass das Leben lebenswert ist und er auch eine Familie hat, die ihn liebt und auf der anderen Seite gibt es meine Mum, die nur wegen dem rauchen bei ihm und mir rumgenervt hat und ziemlich viel in ihrer Ehe und auch zu mir kaputt gemacht hat. Jetzt kann ich mit der Situation besser umgehen und kämpfe, wo ich kämpfen muß; ich ignoriere, wo ich ein Thema nicht mehr hören möchte und argumentiere auf beiden Seiten, wo ich zu einer Meinung stehe. Bei meiner Mum ist das überwiegend brotlose Kunst, bei meinem Paps erntet man Früchte, wenn man den richtigen Weg einschlägt.

Vor Jahren habe ich mal eine Therapie gemacht und mir wurde deutlich gesagt, dass man nur jemanden hassen kann, den man auch liebt. Solch eine Haßliebe führe ich mit meiner Mum, wobei sie in meinen Augen noch ein paar Bonuspunkte bekommt, weil sie einfach nur Angst vor der Zukunft hat und nicht so eine Hilfe über das Internet wie ich annehmen möchte. Sie ist trotzdem meine Mum und ich werde weiter alles geben.

Danke Dir aber für diese Info. Bis bald und Dir auch alles Liebe und Gute
Silke

20.09.2002, 23:26
Hallo Viola , hallo Silke sorry aber ich bin im Moment ziemlich im Stress mit Arbeit und Krankenpflege... dass ich abend nur noch tot ins Bett falle... Aber jetzt muss ich doch mal laut geben... Ich sehe dass du Viola schon gut gestärkt bist durch die liebe Silke und du das Forum auch schon wie ein alter Hase voll schreibst.Mein pa hatte ja auch Luftnot durch Microemolien... das ist völlig weg jetzt...Gut dass dein Pa so kämpft...die Ärzte sind manchmal schon ziemlich desillusionierend find ich.
Weiter so mit dem Kampf sag ich da nur...
Mein Pa war die letzten 2 Tage nicht so gut dabei... erbekommt ja auch Morphium hat aber manchmal bei Belastung noch Schmerzen in der Hüfte... weil dieser Knochen halt noch nicht geheilt ist nach der Bestrahlung...Manchmal gehts ganz gut und dann hat er beim laufen wieder reissende Schmerzen.Naja wir hatten dann das Morphium nochmal erhöht aber da war er so wirr und müde , dass er das selber schon ätzend fand. Und das mit den Schmerzen wurde auch nicht besser also wurde die Dosid wieder runter gesetzt auf 3x 30 mg am Tag und heute war er wieder viel wacher und fühlte sich besser.
Leider hat er ja seit einiger zeit Probleme mit Inkontinenz und meine Ma hat mir heute erzählt als wieder mal alles daneben ging( er schaffst manchmal nicht so schnell auf Klo) hat er richtig geweint über diese Erniedrigung seines Selbstbewusstseins....Maeine Mutter hat ihn in 47 Jahren das erste mal weinen sehen.( er ist immer so diszipliniert)Ihr hat es fast das Herz zerissen. Sie fand aber gut das er es mal raus gelassen hatte.Er hat nichtmal über den Krebs geheult sondern wirklich über diese nasse Hose...
Wir gehen damit immer ganz locker um und haben ihm auch Einlagen gekauft aber er benutzt sie irgendwie nicht richtig ...ist dann doch zu tütelig sie richtig zu benutzen. Ausserdem versucht er ja dann doch die Toilette zu erreichen zieht die Hose runter und dann gehts wieder daneben.Ist schon blöd...meine Ma wäscht jeden Tag im Dauereinsatz die Hosen und manchmal ist sie davon auch entnervt aber das zeigt sie ihm nich...Naja und gestern war er echt daneben durch das Morphium...ich bin dann abends so lange geblieben und habe noch bei der Treppe geholfen...meine Ma hat immer Angst sie kann ihn nicht halten wenn er oben aufsteht.. er geht nämlich im Sitzen rückwärts hoch.Runter auch das
geht ganz gut.Aber heute ging es ihm wieder besser . Gestern als ich heim fuhr hatte ich dann auch das heulende Elend aber machmal tut das gut. Ich denk dann machmal so ...ich will mein alten Papi wieder verdammter Mist... warum bloss er.Aber es hilft ja nix Kinder da müssen wir durch ....So das war mal wieder ein kleiner Lagebericht von der Berliner Front. Ich denke an euch und im Büro lese ich euch auch täglich aber antworten mach ich immer von zuhause da habe ich mehr Ruhe. Ihr süssen ich drück euch eure Felicitas

21.09.2002, 20:57
hallo silke, hallo susi, hallo feli

auch heute war wieder ein guter Tag, ich gehe mit papa oft laufen, und ich mache lymphdrenagen, wegen seinem ödem an den Armen,heute war die Atemnot etwas schlechter aber er hatte sich gestern auxch sehr angestrengt.er achtet eben nun auf jedes kleine Detail seines Körpers, manchmal habe ich auch das Gefühl er schämt sich für seinen Zustand, er war schon immer ein Künstler im Verdrängen seiner Gefühle , die Tränen stehen ihm ins Gesicht geschrieben, aber er schluckt sie runter.Ich hoffe es bleibt so gut und ich hoffe die Chemo schlägt an.Ich glaube nämlich nun, dass Kraft und zusammenhalten das wichtigste im Prozess sind.wenn die Chemo nichts bringen würde wäre sein Zustand nicht so stabil geblieben,und das Morphium ist immer noch auf der niedrigsten Dosis. Nur 40mg pro Tag.
auch heu´te konnte er auch ein wenig feste Nahrung zu sich nehmen. Ich weiss dass wir es schaffen könnten, wenigstens noch ein paar Jahre.
Ich weiss dass alle das schaffen können, ich weiss aber auch , dass es unglaublich viel Krafzt und Tränen kostet.Ich habe mir gedacht, Papa war 25 Jakre für mich da und jetzt ist es an der Zeit ihm all das zurückzugeben!
Ich denke für jeden Tag, nicht morgen nicht gestern , nur jeden Tag! Hier und jetzt!!
So schafft man das natürlich tut es weh, und ich denke es verändert das ganze Leben, heute habe ich über die ganzen Streits nachgedacht , die ich oft mit meinem Freund hatte. Aber all solche Problemchen sind gar nichts im Gegensatz zu solch schweren Zeiten. Und ich weiss auch dass es überhaupt keinen Sinn macht nach irgendwelchen warums zu fragen, es wird keine Antworten geben nur noch grössere Trauer.
Ich staune immer wieder über die Kräfte die ein Körper aufbringen kann!!!

Allen ein dickes Bussi und viel Glück und Kraft!!!!
eure viola (seestern77@aol.com )

22.09.2002, 14:40
Hallo Viola, ja super genau so ist es....nutze jede Minute....
Die prioritäten verschieben sich total bei so einer Sache...ich habe das gefühl man wächst und wächst so schlimm auch alles ist.....das nur so schnell am Sonntag alles Liebe Felicitas

22.09.2002, 17:32
liebe silke,ich kenne diese schuldgebengefühle sehr gut nicht nur z.b. rauchen nicht von mir persönlich sondern von patienten(arbeite in einem altenpflegeheim betreue personal und angehörige) mir scheint ,dass manche menschen das einfach brauchen um die sitation auszuhalten, es ist ja einfacher schuld zu geben (Z.B. dem rauchen,) als MICH selbst in dieser sitation anzuschauen- mich ernst zu nehmen oder auch über mich nachzudenken. ich weiß nicht, ob dass auf deine ma zutrifft aber ich erarbeite es recht häufig mit menschen und, viele fühlen sich auch befreit einmal wirklich von diesem kontraproduktiven gefühl loslassen zu KÖNNEN.es ist nämlich oft so das sie wirklich nicht anders können. ich hoffe ich konnte dir ein bisschen erklären,was ich meine- ich finde ganz toll wie liebevoll du in diesem forum mit den menschen umgehst.von mir auch danke(das wollte ich dir schon lange schreiben) alles alles liebe susi(es ist seltsam mit ,dass wir uns so sehr mit den äußeren dingen abmühen und uns um die inneren dinge nicht kümmern-von M.Gandhi)

22.09.2002, 17:48
liebe felicitas,ich kann gut verstehen wie schwer das für deinen paps und für euch alle ist. weißt du ich seh wirklich bei meiner arbeit wie wichtig dieses ernstnehmen ist, d.h. NICHT zu sagendas ist ja nicht so schmlimm(z.Inkont.)oder das wird schon,oder nimm halt die einlagen... denn es IST schlimm für den menschen ich denke das macht ihr wirklich gut,und es muß verdammt schwer sein- für meine ma ist der haarausfall so schrecklich und ich KANN einfach nur sagen ICH versteh es-und das hilft ihr schon- die fragen nach dem warum halte ich auch für sinnlos viel besser komm ich zurecht mit WOZU, was muß ich lernen aus dieser anscheinend so sinnlosen krankheit und der schrecklichen angst meine ma zu verliere? keine ahnung bis jetzt,außer vielleicht genauso wie ihr alle hier schreibt noch bewußter jede minute zu leben- ich glaub auch dass die chemo bei deinem vater wirkt,sonst bliebe der zustand nicht stabil! berichte! alles alles liebe susi

22.09.2002, 17:55
liebe viola, lies bitte :siehe oben ich hab blöderweise nur liebe felicitas und nicht auch an dich geschrieben aber es ist auch für dich sorry, alles alles liebe susi

23.09.2002, 10:41
Guten Morgen liebe Susi,
da komme ich ins Büro, lese Deinen Bericht und fange gleich an zu heulen. Fängt ja gut an mein Tag. Süß, wie Du das geschrieben hast, dass ich liebevoll mit den Menschen umgehe, aber das bin nicht nur ich, das sind alle hier im Forum in meinem 2. Zuhause. All die letzten Monate habe ich so viel Hilfe bekommen und mir wurde Kraft gegeben hier über das Forum, dass es doch nur okay ist, auch für andere liebe Menschen da zu sein.
Mit Mum habe ich schon viele Kämpfe durchgestanden, sie hat merkwürdige Ansichten, aber das ist wohl ihre Art, mit der Situation umzugehen. Momentan rennt sie von Arzt zu Arzt und meint, sie hätte auch Krebs. Sie kann es wohl nicht ab, dass sich alles um Paps dreht und man ihm hilft und sie etwas weniger Beachtung von allen Mitmenschen bekommt. Eigentlich kann sie einem nur Leid tun, aber irgendwann wird bei ihr auch noch die Erleuchtung kommen - die Hoffnung hierfür gebe ich zumindest nicht auf.

Liebe Viola und liebe Felicitas,
Ihr beiden seid da schon Schritte weiter als ich. Ich stelle mir sehr häufig die Frage WARUM. Klar, ich bekomme keine Antworten, sonderen dem einen WARUM folgen gleich noch 1.000 weitere WARUMs, aber es ist wahr, man wächst jeden Tag ein wenig mehr. Wobei ich ganz ehrlich sein möchte und sagen möchte, dass ich dieses Wachstum lieber nicht durchmachen möchte, sondern viel mehr wieder einen gesunden Paps und mein altes Leben zurückbekommen möchte.
Auch meinem Paps stehen oft die Tränen in den Augen und er wagt es (ganz selten) nur, sie rauszulassen. Wir haben mal telefoniert und als er anfangen mußte zu weinen, wurde er hart und hat einfach aufgelegt. Ich habe sofort noch einmal angerufen und ihm klar gemacht, dass Tränen keine Schande sind, sonderen eigentlich sehr reinigend wirken können. Seit diesem Moment fällt es ihm leichter, vor mir Tränen küllern zu lassen und über seine Ängste zu reden.
Liebe Felicitas, so, wie Du und Deine Mum mit Deinem Papa umgeht, kann man richtig neidisch werden. Meine Mum würde nur wieder Vorwürfe über die Lippen bekommen und Paps wäre die Situation auch mehr als peinlich (aber wem eigentlich nicht? - ich würde auch im Erdboden versinken, wenn mir so etwas passiert, anstatt zu denken, was passiert ist ist nun mal halt passiert). Ich finde klasse, wie Ihr als Familie die Situationen meistert und wünsche mir oft, dass das in meiner Familie auch möglich wäre.

Ach ja Angst. Die habe ich gerde wieder extrem. Morgen muß Paps ins KH und eigentlich seine 5. Chemo beginnen, die fängt aber erst am Mittwoch oder Donnerstag an, weil vorher die Großuntersuchung zeigen soll, ob die letzten Chemos eigentlich angeschlagen sind. Momentan fühle ich mich etwas unwohl und habe Angst vor diesem Ergebnis, alleine wenn ich daran denke, dass es nicht besser wurde und meine Mum gleich wieder das große Motzen anfängt in Sachen Rauchen. Bitte seid so lieb und drückt meinem Paps die nächsten 2 Tage ganz dolle die Daumen. Es wäre für ihn so ein Tiefschlag, wenn er ein negatives Ergebnis bekommen würde und es würde ihn wieder total aus der Bahn werfen.

Ich halte Euch auf dem Laufenden und Danke Euch allen für die lieben Worte und auch, das Ihr einfach nur da seid. Danke!
Silke

23.09.2002, 22:10
Hallo Silke,
denke an Dich und Deine Familie, besonders Deinen Paps, druecke ganz doll die Daumen. Alles Gute fuer Euch.
Gruesse auch an Alle
was fuer Schicksale und heldenhaftes Sorgen, Pflegen u. Verhalten. Wuensche Allen Besserung und mehr.
Ich lese alle Artikel und mails, manche sind entmutigend, die meisten jedoch zeigen Hoffnung auch fuer ein solches Schicksal. Hoffnung gibt uns Staerke. Und die brauchen Alle, die Kranken und die Pfleger. Wir wohnen in Kanada und das System u. Aerzte ist noch viel schlimmer. Auskunft, Rat, usw. gleich null. Und warten und warten, das zehrt. Aus Versehen habe ich Versicherungspapiere in die Haende bekommen darauf stand nicht-kleinzellig Lunge u. Lymph, sonst wuessten wir bis heute noch nicht was und wo. Es handelt sich um meinen Ehemann. Alles selbst erledigt im Leben (do-it-yourself) und nun mit Etwas konfrontiert, das er nicht alleine fixen kann.
Bis spaeter. Alles Gute fuer alle Kranken (u. Gesunden)
Ute

24.09.2002, 00:24
Hallo liebe Silke!
Vielliecht kann ich Dir auch ein wenig BEistand / Hilfe bieten...:
Meine Mutti war fast 40 Jahre starke Raucherin. Jetzt hat sie Lungenkrebs. Es gibt aber offenbar auch eine genetische Veranlagung für Krebs in unserer Familie (sehr zu meiner eigenen Beunruhigung, aber das ist ein anderes Thema...)
Ich selbst habe nie einen Zug geraucht und es schon immer gehasst, wenn Mutti rauchte.
Nach der Diagnose Krebs hat meine Mutti zunächst auch ein paar TAge weitergeraucht, wenn auch reduziert auf ca. 10 Zigaretten statt der vorigen 2 Packungen täglich!
Immer wieder hab ich ihr gesagt, sie solle aufhören. Und dann eines Tages, als ich sie im Krankenhaus besuchte und "auf frischer TAt" ertappte beim Rauchen, da hab ich einen totalen Heulanfall bekommen vor all den Leuten dort, weil ich es einfach nciht ertragen konnte, meine Mutter mit dieser Diagnose weiter rauchen zu sehen. Zunächst hat sie total schroff reagiert, so das übliche Zeug wie "Dein GEheule kann ich jetzt nicht auch noch brauchen""lass mir doch wenigstens noch das eine""die paar machen den kohl nun auch nicht fett". Ich konnte darauf nicht reagieren, hab nur geheult und geheult, bis ich schließlich erklären konnte, dass ich das nicht aushalte, wo sie der scheiß doch krank gemacht hat.
sicher weiß ich, dass auch nichtraucher wie susi´s mum lungenkrebs kriegen können. und ich bin fest davon überzeugt, dass auch krebs es dann leichter hat auszubrechen oder zu entstehen, wenn die allgemeinen lebensumstände nicht stimmen. aber erwiesenermaßen, und doch wohl unbestritten, ist das krebsrisiko nunmal um xig prozent gewaltig höher, wenn man raucht.
meine mum hat danach komplett aufgehört zu rauchen! ich will nicht sagen, dass ich alleine das geschafft hab, aber vielleicht gab ich ihr anstöße, darüber nachzudenken....
ich habe schon 3mal seitdem nachts geträumt, dass meine mutti wieder angefangen hat zu rauchen. ich habe ihr davon erzählt. sie reagiert dann immer wieder etwas schroff, so dass ich nicht ausschließen würde, dass sie im falle einer "aussichtslosen" diagnose durch einen arzt nicht doch wieder anfangen könnte. aber ich hab ihr gesagt, und das meine ich so, dass ich das nciht ertragen könnte, würde sie wieder anfangen...
Was ich damit sagen möchte: Ich kann Deine Mutti verstehen, denke, dass es ihr genauso geht wie mir. Einen geliebten kranken Menschen mit dem zu sehen, was ihn vermutlich überhaupt erst krank gemacht hat, kann für manch einen unerträglich sein!!
Dir mag es nicht so gehen, aber sie sieht diese vermeintliche "Selbstzerstörung" (also solche mag sie es vielleicht empfinden)Tag und Nacht mit an und ist total machtlos dagegen! Sie meint vielleicht wie ich auch, dass Heilungschancen größer sind, würde Dein Dad das Rauchen aufgeben! Eine einzige Zigarette belastet alleine die Bronchien für viele Stunden!!!! Und ich persönlich finde es auch irrwitzig, sich z.B. erst eine Chemo geben zu lassen, um dann hinterher gleich wieder ne Packung zu rauchen (wie ich das im Krankenhaus so oft beobachte...). Das ist für mich, wie wenn man einen gebrochenen Arm in Gips hat und dann den Arm immer wieder gegen einen Eisenstange haut, bis der Gips bricht, um dann einen neuen anzulegen usw...
Also, auch wenn es Dir nervig erscheint, wenn sie zetert oder ähnliches - vielleicht kannst Du es aus Ihrer Sicht verstehen...
Und vielliecht findet ihr gemeinsam einen Weg, Deinem Dad Alternativen zum Rauchen zu bieten, so dass er es vielleicht ganz aufgibt (dreht die Argumente mal um: auf die 5 am Tag kann er dann doch auch verzichten!!!) - meine Mum schafft es mit getrockneten Aprikosen, Katjes, und stundenlangen BEschäftigungen wie alte Fotos einkleben etc.
Ich weiß natürlich total wenig über Dich/Euch, aber was Ihre "Arztrennerei" angeht: Habt ihr zwei mal ganz intensiv und alleine über die Krankheit gesprochen? Vielleicht hat sie total viele Ängste und Trauer etc, die sie gar nciht rauslassen kann, so dass sie damit jetzt unbewußt irgendwie "Panik" läuft...?? Vielleicht kann ihr (und Dir!) ein GEspräch nur unter Euch zweien ja helfen, so ganz ehrlich mit allen punkten wie der Tod und seine Folgen....
Mein Daddy wurde kürzlich auch krank, als er den Druck durch den Krebs meiner Mutti nciht mehr ausgehalten hat. Er war dann ein paar Tage krankgeschrieben, weil er seine Schulter /Arm gar nicht mehr bewegen konnte (!), aber wie sich herausstellte, war das wohl wirklich psychosomathischer Natur, er hat förmlich "alle Last auf den Schultern gehabt". Nach vielen Gesprächen über alles, in denen er auch endlcih die Tränen raulassen lernte(! exakt wie bei Euch! Musste ihm das auch erst sagen, dass das okay ist!! Männer bzw. die Generation unserer Väter hat damit wohl tatsächlich arge Probleme!!)mit meiner Mum und uns Angehörigen wird es täglich besser!!!!

Diese Ängste, die Du hast vor den ausstehenden Ergebnissen, die kenne ich auch nur zu gut... Furchtbar! Ich möchte an den TAgen am liebsten nix davon hören und wissen, den Kopf in den Sand stecken und nur rausgezogen werden, wenn die ERgebnisse gut sind!
Aber das wird schon!!! Ich drücke Dir/Euch ganz, ganz doll die Daumen!!!!

Viele liebe Grüße und eine dicke, kraftspendende Umarmung
Alice

24.09.2002, 10:17
Liebe Alice,
Danke für Deine lieben Worte (ich heule schon wieder) - eigentlich wollte ich die nächsten Tage nicht hier ins Forum schauen und mich in mein Bett legen und warten, bis Paps die Ergebnisse hat. Mir ist hundeelend und übergeben muß ich mich auch ständig, wenn ich nicht gerade mal wieder heule. Ich hasse mich für dieses Verhalten, aber ich kann nichts dagegen tun. Und ich hasse die Krankheit. Warum können wir uns nicht alle einfach nur kennenlenen hier im Forum, ohne das uns diese sch... Krankheit zusammenbringt. WARUM WARUM WARUM?? Ich glaube, so stark, wie ich die letzten 2 Wochen war, bin ich nicht mehr.
Das mit meiner Mum habe ich alles schon probiert. Ich habe ruhige Gespräche, sachliche und persönliche Gespräche mit ihr geführt, aber sie will das dann alles nicht hören und motzt nur weiter rum. Auch habe ich ihr gesagt, sie soll nicht immer wieder über das Rauchen bei meinem Paps anfangen, denn sie nimmt das Thema absolut falsch in die Hand (motzt ihn an und redet dann 3 Tage nicht mit ihm). Wenn Paps an der frischen Luft ist, raucht er nicht eine Zigarette, ist er zu Hause mit meiner Mum, dann kommt die Trotzreaktion raus und er steckt sich wieder eine an. Ich hatte meinen Paps schon so weit, dass im diese Dinger nicht mehr geschmeckt haben und er auch diese 5 nicht mehr rauchen wollte und was macht meine Mum? Sie packt ihm ein Buch in seine Krankenhaus-Tasche und einen Zettel "LESEN" dran - das Buch hieß: WIE GEWÖHNT MAN SICH DAS RAUCHEN AB. Das mein Paps ausgerastet ist und dann wieder stärker mit dem rauchen angefangen hat, ist doch klar.
Meine Mum ist der Typ Mensch, der immer im Vordergrund tanzen muß und um den sich die Welt drehen muß, dass war schon immer so und läßt sich nicht mehr abstellen. Aber trotzdem bin ich entsetzt, dass sie sich so wenig bemüht, sich mit Paps Krankheit auseinanderzusetzen und die Zeit gemeinsam zu genießen, anstatt rumzumotzen und Fresse zu ziehen. Das ist etwas, das ich nicht verzeien kann. Sorry, hart und bitter, aber irgendwann kann ich ihr Getue nunmal auch nicht mehr ertragen.

Hallo Ute, Danke für Deine lieben Worte. Auch Du hast mich heute zum Heulen gebracht.
Ist das echt so schlimm mit dem Gesundheitswesen in Kanada? Warum informieren die Ärzte Euch nicht, was mit Deinem Mann ist. Was machen die Ärzte denn jetzt, wird Dein Mann behandelt? Könnt Ihr nicht zu Untersuchungen nach Deutschland? Wir machen hier ja alle schon harte Zeiten mit der Diagnose, den Ärzten und den Krankenhäusern durch, aber man kann einiges in Bewegung setzten und sich um alles bemühen. Ich hoffe für Euch, dass Ihr den richtigen Weg einschlagen könnt, die nötige Hilfe bekommt und Dein Mann wieder gesund wird und nicht leiden muß. Ich denke an Euch und halte ganz fest die Daumen.

Alles Liebe Euch allen hier im Forum
Silke

24.09.2002, 21:21
Hallo Silke meine süsse , arme kleene mitten im Tief aber ich versteh dich so gut manchmal muss man auch sich verkrichen und abheulen über diese scheiss Krankheit. Ich leide im Moment auch so darunter, dass mein Pa so wuschig ist durch das Morphium und sowie das Wetter schlecht ist ist er drei mal so müde und dann wieder so tütelig wie ein Kind. Das tut manchmal sooo weh... und immer immer beherrscht das alles meine Gedanken, bei der Arbeit , im Auto und immerzu und wenn man es zulassen würde könnte man sofort los flennen. Kennt Ihr das? Da heult man wie auf Bestellung... bei jedem traurigen Lied kännte man heulen und ebenso schnell kann man es dann auch abstellen...und manchmal denk ich ich kann jetzt ncht schon wieder heulen...du meine Güte..
Geht einem schon auf die nerven so das ich manchmal bewusst verdränge.Sclafen kann ich Gott sei dank sehr gut und ich träume manchmal auch schöne Sachen manchmal leider auch schlecht aber im Schlaf ist alles weg und morgens ...da war doch was...Mist..ach irgendwie tröstet mich das Forum ...Ihr versteht mich so wie keiner und euch gehts allen ähnlich...
Am Samstag fahre ich 1 Woche auf Dienstreise nach Rhodos...Diese Konferenz ist jedes Jahr an netten Orten und ist immer ganz toll( man hat auch mal Zeit in den Pool zu hüpfen Hähä)Meine Eltern wollen unbedingt dass ich fahre...habe natürlich schon wieder schlechtes Gewissen aber mein Pa will auch das alles weiterläuft im Job und so...Is 1 Woche und mir wird es wieder etwas Kraft geben denk ich...Die Woche Frankreich war auch so gut....Naja da gibt es ein Internet Cafe da werd ich mich mal melden wenn es geht...Also Ihr süssen macht es fein und haltet die Ohren steif Silki berichte was bei den Untersuchungen rausgekommen ist...
Alles Liebe bis bestimmt nochmal vor meiner Reise eure Feli

24.09.2002, 22:23
Hallo Ihr alle!
Ich kenne das auch mit dem persönlichen Tief - habe dann Kopfschmerzen, bin absolut unzufrieden und gnaulig...
Momentan geht es mir grad wieder besser, morgen verreise ich für 4 TAge, aber ich hatte auch ein paar Tage ein schlechtes GEwissen deswegen - bis Mama mir versicherte, sie freue mich total für mich und ich soll das bloß machen! Aber ein wenig schlechtes GEwissen bleibt doch immer noch - nciht wahr?! Blöd, ja, aber ist so!
Naja, ich versuche eine tolle Zeit zu haben und abzuschalten, und ich hoffe sehr, dass es Dir, liebe Feli, auch gelingen wird! Rhodos klingt toll - in London werde ich keinen Pool haben, dafür aber wunde Füße vom Stadt-Erkunden. Aber vielleicht ein paar Frust-Einkäufe...??!!
Also: Hab eine tolle Zeit auf Rhodos, versuch abzuschalten - dann können wir unseren Lieben besser helfen, wenn wir wieder frischer sind!

Und Silke: Heul ruhig! Lass es raus! Das reinigt! Ich dachte auch ein paar Tage lang, ich könne nie mehr aufhören mit Heulen und Trauern, aber als es raus war erkannte ich, dass die Zeit zu kostbar ist, um nur noch zu Heulen! Du schaffst das schon, gönn Dir doch mal ein paar Tage, die Du nur für Dich abhängst oder was schönes machst! Man denkt zwar trotzdem weiter an den Krebs, aber man kann mal auftanken...
Drücke weiter die Daumen für Euer ERgebnis, auch in London!

Bis die Tage,
haltet die Ohren steif!
Alice

24.09.2002, 22:50
liebe Silke
ich bitte dich , hör auf dich für deine Tränen zu hassen,denn sie sind sehr wichtig.Lass sie laufen, uns hat das sehr geholfen. Wenn du alles versuchst zu schlucken, wirst du eines Tages das Gefühl haben daran zu ersticken. Es ist keine Schande zu trauern, nein es ist sehr wichtig.Es ist sehr schwer die ganzen Gefühle die in einem wachsen zu beschreiben, aber ich denke wir hier verstehen ohne Worte.
So wie du deine Mama beschreibst, kommt mir das bekannt vor, meine ist ähnlich gewesen. sie musste immer im Mittelpunkt stehen und immer wenn mal jemand krank war hat sie das abgetan . Niemandem gehe es so schlecht wie ihr.... Aber das Blatt hat sich gedreht. Sie ist anderst geworden und ich denke manchmal, schade nur weil es Papa so schlecht geht denkt sie über sich nach, aber dennoch bin ich froh, dass sie es überhaupt getan hat.Mittlerweile begreife ich mehr und mehr wie verdammt wichtig es ist über Gefühle zu reden, sie auszulassen,es ist keine Schwäche, nein es ist eine riesen Stärke!!!
Gestern war unser Pfarrer bei Papa und hat eine Krankensalbung gemacht. Das war ein riesen Fehler. Papa war noch nicht soweit und der Pfarrer hatte nicht gerade die passenden Worte. Papa hatte geweint, stark sogar, und deshalb haT er später kaum atmen können. Er ist ein Mensch, der überhaupt nicht über Gefühle spricht,aber ich denke die Zeit wird kommen.Heute hat es auch nicht so gut geklappt mit der Atmung, das ist aber auch ein scheiss Wetter. Nass kalt feucht und drinnen trocken.
Am Freitag darf er nach Hause sein Zustand sei stabil.Wir müssen viel organisieren, von Gehhilfe über Bett und Sauerstoff.Innerhalb jetzt 5 Wochen hat sich unser Leben radikal verändert.In eineinhalb Wochen dann der nächste Termin. Neue ct neue Ergebnisse. Glaub mir ich versteh deine Angst nur zu gut.Ich kenn auch das Gefühl nicht im Forum vorbrizuschauen.Ich bin Abends auch sehr müde, dennoch , mir hilft es sehr.
Liebe Silke, iss und trink genug,du musst stark sein, so schwer es auch ist, für deinen Papa und auch für deine mama, aber auch für dich selbst.
seit etwa zwei Tagen kann ich nicht mehr weinen,sie stehen mir in den Augen, aber es geht nicht. Ich mach mir nicht weiter Gedanken,alles was mit mir geschieht lass ich einfach zu.Es wird einen Weg geben, so wie es immer einen gegeben hat.
Rede über deine Sorgen und Ängste,ich wünsche dir von Herzen viel Kraft, euch allen,so blöd es klingen mag, aber es kommen auch wieder gute Zeiten, das sagt mein Papa auch immer!!!!!!!!!
viele liebe grüsse und eine dicke umarmung, eure viola

25.09.2002, 02:57
Hallo wir gehen nach Dtld. am Samstag. Zuenaechst mal "Alternative" in einer Klinik. Dann werden wir weiter sehen. Mein Mann hatte 5 Bestrahlungen soviel wir annehmen an den Lymph, gesagt wurde vor den Bestrahlungen: Lunge u. Lymph am Hals. Das war letzte Woche. Insgesamt sind es 8 Wochen seit der Diagnose. Es geht ihm soweit gut, kaum Schmerzen, hatte eine Lungenentzuendung ca. 2 Wochen nach der Diagnose und ist seit diesem Punkt heiser (Stimme).
Er spricht z.Zt. kaum darueber. Ich sehe jedoch, dass es ihm zu schaffen macht und er alles in sich hineinfrisst. Ich hoffe dies wird in der Naturheilklinik behandelt, sowohl auch sein Immunsystem. Weiss jemand ueber solche Dinge Bescheid und was fuer Erfolge evtl. Besserungen wurden erzielt. Ausser Allgemeinzustand-Besserung auch Heilung/Rueckgang und/oder des Krebs. Bitte falls jemand was weiss aus Erfahrung usw. schreibe bitte, hier oder an meine e-mail. Ich weiss nicht ob ich ein Internet-cafe finde in Dtld., falls ich schaue bestimmt vorbei. Und ich werde an Euch denken u. fuer Euch Alle beten, Alle, denn wir brauchen es Alle. Hoffnung u. Beten. Versucht es mal, vielleicht tut Ihr es auch schon. Es tut gut u. ist oftmals das Einzige was hilft, wenn Du nicht schlafen kannst, wenn es ueber Dich kommt. Ihr wisst es ja Alle wie das ist, weshalb es auch gut tut hier zu sein. Es gibt mir Mut, wie Ihr das alles handelt und so stark seit. Ihr seid so jung und bewaeltigt soviel u. seid eine solch grosse Hilfe fuer Eure Eltern. Das ist grossartig. Ich wuensch Euch Alles, Alles Gute u. weiterhin viel Kraft. Falls ich ab Samstag vorerst nicht mehr reinschauen kann, sobald wir zurueckkommen bin ich wieder hier. Bear-Hug an Alle. Ute

25.09.2002, 08:06
Howdie Ute!
Ich wünsche Euch viel ERfolg in Deutschland! Wird schon klappen!
Stellt Euch gleich beim Einsteigen in den Jet vor "so, jetzt fliegen wir in die BEsserung/Heilung!"!!!
Monster-Hugs to you
Alice

25.09.2002, 12:14
liebe silke, ich bin in der schrecklichen zeit-warten auf befunde usw. immer viel gelaufen bzw. spazieren gegangen- das nimmt den druck von der brust und die übelkeit wird besser!!! und VERTRAU deinem paps- du kannst ihm am meisten helfen, wenn DU ihm vertraust, dass es sicherlich das beste aus dieser sch..krankheit macht. ich weiß wie schwer dieses ABGEBEN ist,trotzdem glaub ich ,dass es die einzige möglichkeit zumindest für mich ist diesen mitleidsschmerz auszuhalten.denk drüber nach-vielleicht auch für dich? ich denk an dich und drück dich susi

25.09.2002, 12:15
liebe ute! alles alles liebe und die besten entscheidungen wünscht euch susi

25.09.2002, 16:11
Danke fuer Eure Wuensche, Alice, Susi, Silke
Alice: Nun hast Du mich zum Weinen gebracht.

26.09.2002, 11:15
Liebe Felicitas, Liebe Alice, Liebe Viola, Liebe Ute und Liebe Susi und alle anderen Lieben hier im Forum,
erst einmal Danke, dass Ihr so lieb geschrieben habt und mich aufbauen wollt, leider kommen mir aber immer noch und immer mehr die Tränen.
Paps hatte mal wieder Probleme mit dem KH. Er sollte - so stand es auf seinen Papieren - am Dienstag ins KH zur Großuntersuchung und ab Mittwoch sollte die Chemo starten. Als er anrief und klären wollte, dass es bei diesem Termin bleibt, wurde ihm gesagt, dass man jetzt kein Bett für ihn hätte usw. Er bestand aber darauf, da er nächste Woche Donnerstag wieder aus dem KH sein wollte und am Freitag ein paar Tage wegfahren wollte. Na schön, er ist ins KH gefahren, man hat am Dienstag Untersuchungen gemacht, er ist in einem Umkehrzimmer untergekommen und hat mich kurz angerufen und gesagt, dass es keinen Sinn macht, wenn ich ihn besuche (Zimmer muß keimfrei bleiben), und da er selten im Zimmer sein wird (seinem Bettnachbarn geht es wohl sehr sehr schlecht), hat er diesmal auch kein Telefon im Zimmer. Also bin ich gestern Abend zu meiner Mum und habe sie gefragt. Sie mußte mir aber ihre Leidensgeschichte in Sachen Zahnweh, Zahnarzt und und und mitteilen und über Paps konnte sie nur sagen, dass wohl der Tumor kleiner sei, die Blutwerte total schlecht und jetzt die Nieren noch einmal genau untersucht werden müssen. Warum, wieso?? Keine Ahnung. Wie Ihr seht, wieder tolle Familienverhältnisse. Ich habe auch keine Kraft und keine Nerven, mit dem Dok zu reden. Vielleicht meldet sich mein Paps ja mal in den nächsten Tagen und wenn nicht... Ich kann es nicht ändern... Immer wieder das gleiche Theater mit den beiden, wenn Paps ins KH muß und dann wird auch noch angefangen und am Telefon gesparrt. Was soll ich da noch sagen. Ich glaube, eine weiße Wand hört besser zu und versteht besser als meine Eltern. Ich darf nur die Starke spielen und der Brellbock für beide sein, und wie es mir geht, dass interessiert die beiden nicht.

So, nun zu Euch. Danke noch einmal für die lieben Worte.

Liebe Felicitas, Dir wünsche ich viel Spaß auf Rhodos, tanke Kraft und bringe bitte davon mal wieder eine Tüte voll mit. Du hast es bestimmt nach all der letzten Zeit auch super nötig, mal wieder ein paar Tage für Dich zu haben. In der KW 42 bin ich dran und ich kann Dir gar nicht beschreiben, wie ich mich darauf freue, hier rauszukommen, den Golfschläger in die Hand zu nehmen und von morgens bis abends auf dem Golfplatz zu spielen. Genieße die Tage und entspanne Dich, ich wünsch es mir so sehr für Dich. Und Dein Papa hat ja schon vor ein paar Wochen gezeigt, dass er ein paar Tage brav sein kann, er wird es für Dich auch diesmal sein, ganz bestimmt.

Hallo Alice, Kopfweh, Übelkeit, Schlaflosigkeit und Einsamkeit, so könnte man meinen Zustand gerade beschreiben und alles paßt genau wie für mich geschneidert auf mich. Ich bin jetzt schon 3 Nächte diese Woche nicht vor 3 Uhr schlafen gegangen und wenn ich dann im Bett lag, habe ich nur geweint, Schüttelfrost gehabt und bin wieder rumgewandert. Ich laß mich echt ganz schön hängen, aber ich verspreche auch Dir, dass wieder bessere Zeiten kommen und ich dann auch wieder für Euch da bin, wenn ich gebraucht werde. In London wünsche ich Dir ein paar angenehme Tage, kauf nicht zuviel, London ist zu teuer für Frustkäufe. Und Deine Mum wird sich bestimmt umsomehr freuen, wenn Du wieder gestärkt für sie da bist. Alles Liebe wünsche ich Euch!

Liebe Viola, auch Du hast so herzlich geschrieben, dass ich nur weinen kann. Leider vertrocknen meine Tränen derzeit nicht, sie laufen einfach nur aus den Augen. Essen und Trinken ist nicht mein Ding, aber so eine Kurzdiät kann ja zwischendurch nicht schaden. Deinem Papa wünsche ich Toi Toi Toi, dass er am Freitag aus dem KH kommt und besseres Wetter hat, um selbst mal wieder frische Luft zu tanken. Mein Paps ist immer ganz wild, so viel wie möglich an der Luft zu sein, wenn er aus KH kommt, so will er sich von dem Krankenhausmuff befreien und wieder das Leben riechen.

Hallo Ute, Euch wünsche ich natürlich von ganzem Herzen den Erfolg und gute Ergebnisse hier in Deutschland, den/die Ihr Euch selbst wünscht. Steigt in den Flieger und sagt Euch, jetzt kann es nur noch besser werden. Ich habe es oft gelesen und selbst auch erlebt, das es dass Beste ist, wenn der Patient eine positive Einstellung beibehält und mithälft. Viel viel Glück Euch beiden!

Und nun zu Dir, liebe Susi. Ich habe auch so eine Strategie, um das Warten etwas leichter zu machen: Ich stürze mich im Büro voll in die Arbeit und versuche, alles noch besser und genauer zu machen, als sonst. Aber das Warten ist nicht das Schlimmst, schlimmer ist, wie meine Eltern mich dann aufklären bzw. es nicht machen, was den Befund angeht. Da sitzt man da, möchte was erfahren und bekommt etwas über Zahnweh meiner Mutter oder was welcher Nachbar schon wieder gesagt hat oder wie das Wetter heute ist mitgeteilt. Und will man dann eine Frage über die Ergebnisse stellen, wird gleich gesagt, dass wir erst mal abwarten müssen. Echt klasse, aber dadurch lerne ich halt auch, dass meine Eltern - so sehr ich sie liebe - ihr eigenes Leben leben und ich mich um meines kümmern muß. Und wenn ich gebraucht werde, bin ich halt wieder für die beiden da.

Euch allen möchte ich noch einmal Danken. Es tat gut, sich alles von der Seele zu schreiben. Ich werde Euch versprechen, die Ohren aufrecht zu halten und weiter zu kämpfen. Es werden wieder bessere Zeiten kommen, nicht nur für mich, sondern für Euch gans bestimmt auch.

Dicke Umarmung und Danke Ihr lieben Mäuse
Silke

26.09.2002, 12:03
liebe silke, ich denke ,dass deine eltern dir ganz deutlich zeigen wie wichtig es auch für sie ist,dass du dich sozusagen abnabelst-klingt zwar brutal aber du mußt dich gefühlsmäßig auf dein leben einstellen.vielleicht ist das einfach der lernprozeßß,so bitter es auch sein mag,ich hab das genau in deinem alter auch tun müssen (bin jetzt 40),es ist mir damals nicht leichtgefallen,offiziell hat sich nichts verändert, nur innerlich hab ich mich in diesem alter einfach ein bisserl entfernt und das ist gut so, weißt was ich meine? nicht so einfach zu schreiben wie ich es genau meine-natürlich ist man da, wenn man gebraucht wird,trotzdem muß man sein leben leben ,dadurch bekommt man einfach wieder mehr kraft und kann somit viel mehr für den kranken menschen tun- das ist zumindest meine erfahrung und vielleicht hilft sie dir ein bisschen. fühl dich gedrückt bis bald susi PS du würdest ganz genau bescheid wissen, wenn du mit dem arzt sprechen würdest.

26.09.2002, 14:55
Liebe Susi,
in der Überlegung hatte ich das auch, aber ich bin momentan - auch durch gestern abend durch meine Mum - so aufgewühlt, dass ich genau weiß, dass ich mich vergessen würde und ectl. ausfallend werden würde (warum man mich nicht informiert oder meine Eltern nicht ausreichend aufklärt, damit die das verarbeiten können etc.).
Aber wenn es Dich etwas erfreut: Deine Denkanstöße sind gut, sehr gut und ich mache alleine durch das Schreiben hier genau diese Denkanstöße für mich selbst durch und registriere das auch. Umso witziger finde ich es, wenn ich das gerade für mich gedachte hier lese und merke, das ich wohl langsam auf dem richtigen Weg gelandet bin. Das ist keine Kritik, das ist ein Dankeschön, denn es macht doch was aus, Gedanken auch lesen zu können (war das jetzt verständlich??).
Wie Du siehst, das Wetter hier hat sich noch nicht geändert, aber meine Laune und mein Wohlbefinden schon. Ich werde heute Abend richtig schön mit meiner Freundin den Abend genießen und ab Morgen (dann kommt auch mein Schatz von einer Dienstreise wieder zurück) geht es mir dann noch besser.

Ich hoffe, Du bist ein wenig zufrieden mit mir. Danke Dir noch einmal und dicker Schmatzer
Silke

28.09.2002, 10:45
liebe silke!es freut mich sehr,wenn ich dir ein bisschen helfen kann! die gespräche zumindest die meisten zwischen angehörigen bzw.betroffenen und ärzten find ich auch katastrophal-unmenschlich und sehr oft wissen sie einfach nichts-ich denke sie können oft einfach nichts genaues sagen, und wenn ist es oft negativer als die realität,es muß ja auch schwer sein,jeder krebs ist unterschiedlich,jeder mensch und jeder verlauf dieswer sch..krankheit-trotzdem merk ich,dass es schon sehr drauf ankommt wie man auf die ärzte zugeht,also demütig,bestimmt,unsicher oder sicher-wieviel fachliche informationen man bekommt, vorallem so,dass man es versteht,denn das ist ja das größte problem- meine mama ist jetzt bei einer tollen komplimentärmedizinerin in behandlung, die auch selbst betroffen war und das ist bei der kommunikation jetzt etwas anderes(außerdem eine frau). wie gehts deinen papa? wie lange muß er in diesem keimfreien raum bleiben? hast du die bücher von c. simonton?( sind für mich unglaublich hilfreich! ich freu mich schon, im oktober ist in wien ein vortrag von ihm, bin gespannt? fühlst du dich besser? viele fragen, entschuldige,aber ich bin eine neugierige wanze alles alles liebe susi

28.09.2002, 13:48
Susi,
ich habe gerade Deinen obigen Eintrag gelesen. Wenn es Dir nichts ausmacht, kannst Due mich bitte e-mailen, bzgl. der Behandlung Deiner Mama bei einer Komplimentaermedizinerin. Wuerde mich sehr interessieren, da wir ja auch in die Richtung gehen wollen.
Heute Nachmittag fliegen wir in den Weg zur Besserung.
Ich werd mich melden so oder so u. berichten.
Alles Gute fuer Eure Angehoerigen u. auch fuer Euch.
Silke, u. die Urlauber Viola, Felicitas
Gruesse u. Alles Gute.
Ute[email]webero@cois.on.ca

30.09.2002, 10:17
Hallo Susi,
das Umkehrzimmer von Paps wurde aufgehoben, da der Bettnachbar leider verstorben ist. Aus diesem Grund wollte ich am Samstag dann auch ins KH und mich davon überzeugen, dass es Paps einigermaßen geht, aber zu meiner Überraschung durfe er am Wochenende nach seiner Chemo nach Hause. Heute ist er wieder im KH und kann am Donnertag raus. Ich war den Samstag dann also nicht im KH sondern bei ihm zu Hause. Wir hatten total viel Spaß und ihm ging es gut. Endlich mal ne Superentscheidung, die die Ärzte da getroffen haben, dass Paps nur zur Chemo im KH sein mußte und sonst das Wochenende zu Hause sein konnte und draußen die Luft genießen konnte. Das hat ihn total aufgebaut. Jetzt fühle ich mich auch wieder besser und habe dadurch eine Menge Kraft bekommen.

Ich danke Dir noch einmal von Herzen, dass Du und auch eine Menge andere liebe Menschen letzte Woche für mich da ward. Ab jetzt habe ich auch wieder ein Ohr für Euch und möchte Euch gerne wieder helfen, wo ich kann.

Allen Angehörigen und Patienten wünsche viele schöne Momente und auch mal solche positiven Überraschungen, wie wir sie am Wochenende genießen konnten.
Liebe Grüße Silke

01.10.2002, 21:34
Hallo Ihr Lieben!
Melde mich erholt (trotz wunder Füße) und gestärkt mit guter Laune und voller Tatendrang wieder aus London zurück!

Liebe Silke: Du hast recht: London war viiiel zu teuer für Frustkäufe! Aber 2 Musicals in West End an zwei Abenden waren dafür der rechte Ausgleich und absolut traumhaft!!!
Ich freue mich zu lesen, dass es Dir (und natürlich Deinem Paps) jetzt auch wieder besser geht!!! Habe auch festgestellt, dass es mir immer gut geht, sobald es meiner Mum gut geht! Und momentan geht es ihr gottlob prima!
Hoffnung nicht aufgeben, es wird immer besser werden!!! Vermittel das auch Deinem Paps!

Hi Ute!
Hoffe, Ihr seid gut in Deutschland gelandet!!
Teil doch mal mit, in welchem Gebiet Deutschlands Ihr Euch nun befindet...! Falls es in Norddeutschland sein sollte, kann ich Dir auch einen tollen "Alternativ-Arzt" in Hamburg wie der von Susi´s Mum in Wien erwähnten Ärztin nennen!!!!

Liebe Grüße an Euch alle!!!!
Eure Alice

03.10.2002, 13:40
liebe silke, es freut mich,dass es dir besser geht!!!! das mit der möglichkeit für deinen paps mehr zu hause zu sein find ich auch super!meine mama kommt wieder mitte oktober zur chemo- hoffentlich zum letzen mal- werden sehen- sie hat irgenwie schon verdammt genug von allem was krebsbehandlung betrifft- versteh ich auch - trotzdem hab ich manchmal ein bisschen angst vor einem rückschlag- man ist irgenwie halt so ausgeliefert den meinungen der ärzte- am liebsten würd ich selber onkologie studieren! viel schwung und positive gedanken , bis bald susi

04.10.2002, 10:57
Hallo Ihr Lieben,
tja, da ging es mir besser, weil es Paps auch besser ging und er nur morgens zur Chemo rein mußte und dann wieder nach Hause durfte, was ihm total gut gefallen hat. Zu Hause sein ist doch schöner als die Atmosphäre im KH.
Leider habe ich aber erfahren, dass Lungenkrebs Sch... hoch 10 ist. Nach knapp 4 Jahren hat ein lieber Mensch den Kampf verlohren, obwohl es noch vor ein paar Monaten gut aussah. Mehr kann und möchte ich Euch hierüber nicht schreiben, denn es hat mich wie ein Faustschlag getroffen und die Angst um Paps ist größer denn je.
Silke

04.10.2002, 13:12
liebe asilke, denk an dich-viel kraft drück dich susi

06.10.2002, 18:30
hallo ihr lieben,

mein Papa ist letzten sonntag auf Montag gestorben.Um 2:53.es tut verdammt weh, zumahl es ihm die letzten 5 Tage im Krankenhaus besser ging, das habe ich ja noch geschrieben.dann haben wir ihn nach Hause geholt, der Arzt sagte es sehe gut aus und er sei zufrieden, bla bla bla,und jetzt? Jeden Tag ging es schlechter, er hat nichts mehr gegessen hatte Wasser im Bauchraum und alles verkrebst. Dazu kaam ein Niere´nversagen, am Sonntag fuhren wir zurück ins Krankenhaus und dann ging es von Stunde zu Stunde schlechter.Mein Lebtag werde ich diese Stunden nicht mehr vergessen,mein Bruder und meine kleine Schwester waren auch noch da,sind aber später gegangen, der Anblick war zu schwer.Er war ab Abends in einer Zwischenwelt,er hat bis 2 gekämpft mit Händen und Füssen, aber er hat nicht gelitten, nicht körperlich. Er ist nachdem der Pfarrer da war ganz friedlich eingeschlafen, mit einem Lächeln im Gesicht. Er hat es geschafft. der Krebs hat gewonnen, aber Papa auch, jetzt sind beide tot.Für mich ist eine Welt zusammengebrochen,er fehlt mir sehr.
Ich möchte euch aber nicht den Mut nehmen, mein Papa hatte von Anfang an keine Chance,er hatte kein Adenoca wie behauptet, er hatte diesen bösartigen Tumor zwischen Lungenfell und Bauchfell, was im histologischen Bericht stand.Wir wissen nicht warum die Ärzte nicht ehrlich waren, wir wissen nur, dass Papa schon lange Zeit davon wusste, uns aber immer verschonen wollte.Es hätte nich so kommen müssen, aber wir können es nicht ändern.Ich hatte noch keine Zeit zu trauern,ich habe ihn noch nicht losgelassen, ich musste für meine Mutter und Schwester da sein, bin haute zum ersten mal wieder nach Hause gegangen. In nur 7 Wochen hat sich alles verändert. Ich weiss nicht was ich tun soll, wie es weitergehen soll,ich habe ihn so sehr geliebt.
An der Beerdigung waren über 200 Personen.Es war schön.
Mir fehlen die Worte und ich möchte euch keine Angst machen,kämpft weiter ich wünsche euch dass ihr es schafft- Allen wünsche ich das . Von ganzem Herzen.
wenn ihr wollt, werde ich trotzdem ab und zu vorbeischauen und sehen wie es euch so geht, und wenn ihr Hilfe braucht, ich bin da!!!!!!!
In liebe eure viola

06.10.2002, 19:02
Hallo Viola,
mein herzliches Beileid zum Tode Deines geliebten Papas. Ich weiß, wie Du Dich im Moment fühlst. Es tut alles so verdammt weh, desto länger man ihn dann nicht gesehen hat, desto größer wird die Sehnsucht. Ich habe das auch durch gemacht. Im Februar. Noch heute bin ich oft traurig, aber ich kann auch schon wieder mit einem Lächeln an meinen Papa denken, an bestimmte Situationen und auch an Momente, in denen ich mich über ihn geärgert habe. Man schafft es! Aber gib Dir die Zeit, um zu Trauern!!! Du musst sie haben, Du musst weinen und viel Reden!!! Gib Dir Zeit! Gut dass wir diesen Kompass haben, er gibt einem immer wieder Trost und Kraft!

Ich wünsche Dir eine ruhige Trauerzeit und ich wünsche Dir, dass Du so wie ich, irgendwann mit einem Lächeln auf dem Gesicht an Deinen Papa zurück denken kannst.

Alles Liebe!
Monika

07.10.2002, 09:11
liebe viola, mein inniges beileid, weißt du in dem pflegeheim uindem ich arbeite,sehe ich sehr oft dass in jedem menschen sehr oft eine unheimliche todessehnsucht bei solch schweren krankheiten einfach da ist,und das ist sooo schwer bei einem geliebten menschen zu akzeptieren.. viel viel kraft und nimm dir zeit zu weinen deine susi

07.10.2002, 09:55
Liebe Viola,
auch ich möchte Dir von Herzen mein Beileid aussprechen. Es tut mir so leid, dass Du nur so eine kurze Zeit mit Deinem Papa hattest. Nehme Dir die Zeit zum Trauern und laß es uns wissen, wenn wir Dir irgendwie helfen können - wir sind für Dich da. Denke auch an Deine Worte, die Du an mich gerichtest hattest: Tränen sind keine Schwäche sondern Stärke, Gefühl und Liebe.

Dicke Umarmung und alles Liebe
Deine Silke

08.10.2002, 11:42
liebe silke! wie geht dir und deinem paps???? freu mich das neueste zu hören. meine mama ist nächste woche hoffentlich zur letzen chemo, es geht ihr gut sie ist nur ziemlich nervös vor den untersuchungen. alles liebe susi

08.10.2002, 12:04
Liebe Viola!
Auch mir tut es leid, dass Dein Paps nun nicht mehr bei Euch ist (obwohl ich daran glaube, dass er es doch ist, nur eben nicht körperlich!).
Ich bin in GEdanken ganz doll bei Dir und Deinen Lieben!
Deine Alice

09.10.2002, 09:23
Hallo Viola,
tut mir leid mit Deinem Papa. Es ist schwer, die richtigen Worte zu finden. Denke an Dich und Deine LIEBEN. Bitte komme ab und zu ins Forum. Du hast bestimmt wertvolle Erfahrungen zum Weitergeben fuer Andere. Alles LIEBE Ute.

Hi Susi,
hier bin ich, habe einen Computer gefunden. Sind im Schwarzwald. Therapie hat<ist gestartet. Werde versuchen oefters reinzuschauen. Und Dir zu E-mailen. HOFFE die Behandlungen fuer Deine Mutter wirken sich gut aus. Alles Gute fuer Sie. Wie oft hat sie Chemo? Und wie oft Mistel?
Gruesse an Alle hier im Forum. Muss nun in die Klinik, meinen Mann besuchen. Tschuess bis spaeter. Ute

22.10.2002, 01:15
Hallo !?
Seit dem 9. 10. keinen Eintrag mehr ? oder stimmt etwas nicht mit diesem (meinem) Computer.
Gruesse an Euch Alle.
Werde mal wieder reinschauen, ab nächste Woche wieder mehr, in der Hoffnung was von Euch zu hoeren, lesen und auch zu berichten. CT wird Mitte Nov. sein, hoffen und beten, dass es gut, besser, am besten, sein wird. Was ich auch allen Kranken von Herzen wuensche. Alles, alles Gute, Ute

22.10.2002, 11:17
Liebe Susi,

ich konnte nicht mehr und habe mir eine komplette Auszeit genommen. Vor 2 Wochen habe ich mich eine Woche lang nur in die Arbeit gestürzt (erst im Büro, dann zu Hause Bügeln, Putzen, Ornung machen usw) und die letzte Woche bin ich im Urlaub gewesen und habe mich nur auf Golfbälle konzentriert. Es war einfach alles zu viel für mich in letzter Zeit (Paps - obwohl da auch einige Hochs dabei waren, dann der plötzliche Tod (auch Lungenkrebs)eines Kollegen usw.). Die Nerven lagen einfach flach und lt. meiner Schwiegermama sah ich auch elend aus. Jetzt habe ich aber wieder etwas zu mir gefunden und wieder etwas Hoffnung gesammelt. Hier bin ich also wieder.

Paps muß morgen ins KH zu seiner letzten Chemo. Wir sind irgendwie aufgeregt. Weiß jemand, wie es dann weitergeht? Hat er dann erst einmal Ruhe, wird er sein Leben wieder leben können, werden weitere Chemos folgen, muß er zur Kur (alleine oder mit meiner Mum, falls die sich die Zeit nehmen sollte), werden sie Paps opperieren, wenn der Tumor kleiner geworden ist.....???? Ich habe keine Ahnung und Paps hat die Ärzte auch noch nicht gefragt, ich schätze, er hat Angst vor den Antworten. Auf jeden Fall hat er die erste Etappe (noch 1 Woche Chemo) recht gut überstanden, wir hatten viele Hoch und sehr sehr viele Tiefs, aber ich hoffe, dass es einfach nur besser werden kann.

Liebe Ute,
ich drücke Euch weiterhin ganz fest die Daumen und wünsche mir für Euch, dass alles wieder gut wird - was für viele andere hier natürlich auch gilt.

Seid mir nicht böse, dass ich mir eine Auszeit genommen hatte, aber es ging nicht mehr anderes.

Alles Liebe
Eure Silke

22.10.2002, 17:30
liebe silke, liebe ute- auc ich bin jetzt lang nicht mehr da gewesen- grund die nette schwiegerfamilie-meuine schwiegermutter aus südafrika hat sich hier zu besuch den oberschenkel gebrochen und ich hatte den vater hier im haus plus abwechselnd brüder meines mannes aus london und polen- es war zum kotzen neben job kindern,haushalt und meiner mama im spital,ders schlecht nach der 6. chemo gegangen ist- ich hoffe es wird jetzt heute sind allle abgereist besser, aber ich war jetzt auch schon am limit-
ich drück deinem mann, ute die daumen für nov!!!
liebe silke meiner mam haben sie jetzt gesagt, obwohl,keine metastasen mehr zu sehen sind wollen sie noch zwei chemos machen, weil die statistik zeigt dass die chancen größer sind dass kein erneuter tumor mehr kommt- jeder sagt etwas anderes und die behandlungsmethoden sind so verschieden, dass es schon zum verzweifeln ist- sie holt sich jedenfalls noch verschiedene meinungern ein und das ist eh ok.- ich spiel auc golf!! welchen handicap hasst du( ich 28) wir fahren jetzt übers wochendde spielen und ich freu mich schon irrsinnig!!muß auch kraft tankeen freu mich von dir zu hören drück dich susi

22.10.2002, 19:31
Hallo Silke, ich finde es völlig in Ordnung wenn du dir eine Auszeit nimmst. das braucht jeder mal, wichtig ist dabei dass man sich auch erholen kann, und du sagst ja es hat dir gut getan. Wie es nach der letzten Chemo weitergeht kann ich dir nur von den erfahrungen der anderen im Krankenhaus sagen, mein Papa hat es ja leider nicht mehr geschafft.
Die Nachuntersuchungen sind auf alle Fälle sehr wichtig und ich habe auch vernommen, dass viele mit den Mistelkuren weitermachen wichtig auch die Ernährung. das Abwehrsystem muss gestärkt werden, das ist ja durch die Chemos sehr angegriffen, vor einfachen Krankheiten wie Erkältungen acht geben. Eigentlich all das was wir alle tun sollten um gesund zu leben.
Die Ärzte müssten euch auch Tips und somitrgeben und gut aufklären.
Ich freue mich für dich und wünsche euch weiterhin alles Gute und dir noch viel Kraft

Liebe Susi
ich denke es ist immer gut wenn man sich unabhängig voneinander verschiedene Meinungen einholt.Ob noch zwei Chemos nötig sind weiss ich allerdings nicht, eine müsste doch auch schon reichen wenn sonst alles i.o. ist, jede Chemno ist ja auch wieder ein Angriff auf das onehin schon sehr geschwächte Immunsystem.Auch dir weiterhin viel Kraft

Hallo an alle anderen
mir selbst geht es nicht gut, ich war auch länger nicht mehr da, ich hab es nicht fertig gebracht reinzuschauen.seid Papas plötzlichem Tod ist sehr viel passiert und es fällt mir jeden Tag schwerer. Noch immer hab ich nicht losgelassen und ich werde es auch lange nicht können. Wir haben viel erfahren was so alles schief lief , was nicht hätte sein müssen und vor allem hatte er gar kein Adenoca wie alle immer sagten und was sie auch dementsprechend behandelten.
Nun das alles macht ihn nicht wieder lebendig,aber ich habe den Glauben an die Ärzte verloren bzw an die Ehrlichkeit, sicher sind nicht alle so, Papa war ja auch nicht in einer Fachklinik. ich weiss nicht wie es weitergehen soll, ich weine jeden Abend im Bett bis tief in die Nacht, meine Gedanken kann ich nicht kontrollieren und ich sehe immer die schrecklicheb Leidensbilder und die letzten Stunden vor mir. Ich schreibe viele Gedichte aber das scheint alles noch schlimmer zu machen.Vor ein paar Tagen musste ich nochmal auf diese Station um seinen Schal abzuholen es war so schwer da nocheinmal hin zu gehen, da traf ich auf einen der Ärzte mit dem ich viele langen Gespräche hatte und er hat mir nicht einmal konduliert,die Schwester die mir den Schal gab hat mich nicht mal angesehen.Herzlos, kalt, alle sind doch nur irgendwelche Nummern. Nichts weiter.
Ich gehe jetzt ins Bett, bin heut Abend alleine un´d hatte heute nach 5 Wochen meinen ersten Arbeitstag. Ich bin Psychiatriekrankenschwester, und es war nicht gerade einfach heut.Und dann hab ich einen Patienten der selbst kurz vor dem Tod steht,er wartet auf ne Bypass Op, aber der Zustand ist zu schlecht.
Ich denke ich werde den Beruf aufgeben. Ich packs einfach nicht mehr.

22.10.2002, 19:44
uups, viele liebe Grüsse hab euch schon lieb gewonnen!!!

22.10.2002, 21:14
Liebe Viola,

Auch wenn wir uns nicht kennen, möchte ich Dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen.

Und ich möchte Dich bitten, nicht aus einer "traurigen Laune" heraus Deinen Beruf aufzugeben.
Ich hatte vor kurzem schreckliche Angst, todkrank zu sein. Ich habe mit meinem Vorgesetzten darüber gesprochen und er fragte mich, ob ich bis zur OP zu Hause bleiben möchte oder zumindest wenige Stunden am Tag arbeiten möchte. Ich habe mich damals für die Arbeit entschieden, weil ich gerne arbeite und mich das auch hin und wieder vom Grübeln abgelenkt hat. Die OP brachte ein gutes Resultat, ich bin gesund und denke nun darüber nach, ob ich vielleicht diese Erfahrungen nutzen sollte um eine Zeitlang in der Onkologie zu arbeiten.

Vielleicht kannst Du Deine Erfahrungen in irgendeiner Weise für Deine Patienten nutzen? Du mußt dazu natürlich nicht auf dem Gebiet der Onkologie arbeiten. Es gibt sicherlich gerade auch in der Psychiatrie genügend kranke Menschen, denen Du durch Warmherzigkeit, Menschlichkeit, Verständnis Gutes tun kannst.

Liebe Grüße und die allerbesten Wünsche für Deine Zukunft.

23.10.2002, 09:58
liebe viola! auch ich hab vor ein paar jahren schizophrene patienten betreut, ich kann mir gut vorstellen, wie immens schwierig das gerade jetzt für dich in der trauerzeit ist- ich wollte es anfangs nicht wahrhaben, durch die supervisionen wurde mir sehr klar, dass der job einfach ganz viel energie abzieht- das ist für mich einfach so gewesen durch die krankheit der menschen passiert das und man kann sich nicht immer davor schützen- vorallem nicht, wenn man selbst nicht ok ist- ich glaube auch,dass man nichts für jemanden tun kann, wenn es einem selbst nicht gut geht- aber das ist meine meinung- nichts desto trotz wäre es doch vielleicht möglich unbezahlten urlaub für ein paar monate zu nehmen? du könntest überdenken was du wirklich willst, oder was du für dich aus dieser traurigen sitation heraus ändern könntest?weißt du ich glaube, dass oft diese schweren zeiten einen wichtigen wendepunkt im leben darstellen können, auch wenn es zur zeit ein albtraum ist-ich fühle mit dir und wünsch dir ganz viel kraft-du schaffst es, ich weiß von meinen patienten,dass es jeden tag ein klein bisschen leichter wird diese trauer dieser innere schmerz, aber eben ein bisschen,der haß auf die die vielleicht schuld haben ist sehr verständlich, nur er ändert leider nichts mehr und denk was sich dein paps wünscht, wie du dich fühlst!!!ich bin sicher er will, dass du dich besser fühlst oder? liebe viola ich hoffe ich bin nicht zu direkt, entschuldige falls-
spruch von mathma ghandi:
ich bin fest überzeugt,dass wir nicht sterben,es ist nur der körper der zugrunde geht.wie ich oft gesagt habe, bedeutet der tod in wahrheit erlösung von schmerz und leid. wir sollten aufrecht erhalten, dass wir die tugenden des geliebten menschen so weit wie möglich uns aneignen,indem wir ihr gutes wirken aufgreifen und nach unseren möglichkeiten fördern.
alles alles liebe deine susi

23.10.2002, 12:08
Liebe Viola,
erst einmal möchte ich Dich hier ganz doll drücken - so wie man das hier halt machen kann.
Ich verstehe Deinen Standpunkt total und auch Deine Überlegungen, den Beruf zu wechseln. Klar, wenn man selbst angeschlagen ist, kann man in Deinen Job anderen schwer eine Hilfe sein. Aber ich bin auch der Meinung, dass Du nichts überstürzen sollst. Viele sagen immer, die Zeit heilt viele Wunden (ich finde, das ist ein total doofer Spruch, obwohl auch viel Wahrheit darin steckt). Vielleicht solltest Du Dir noch eine weitere Auszeit gönnen, in der Du Entscheidungen nur für Dich triffst. Aber ich denke, Du solltest Deinen Job nicht aufgeben: Du hast geschrieben, wie komisch und unpersönlich sich Arzt und Krankenschwestern im KH verhalten haben und dass Du das nicht gerade toll findest. Ich bin da voll Deiner Meinung, glaube aber, dass das ein Selbstschutz ist. Außerdem finde ich es bewundernswert, dass so viele Schwestern weiterhin ihren Job ausüben. Es ist ein Fehler unserer Gesellschaft / Politik, dass nicht dafür gesorgt wird, dass dies Menschen einer Zusatzausbildung in Sachen Psychologie erhalten, sondern nur die Schulmedizin angewandt wird und diese Menschen teilweise auch total unterbezahlt werden. Ich ärgere mich ständig auch über das Personal im KH, wo mein Paps zur Chemo geht, aber irgendwie verstehe ich das Personal auch ein wenig, was nicht bedeutet, dass ich so ein Verhalten toleriere.
Ich weiß, ich höre mich gerade sehr verwirrend an, aber ich versuche nur, ein kleinwenig Deine Sichtweise zu verstehen und ehrlich gesagt steckst Du momentan wirklich in einer Phase, die schwierig ist und Dein Leben total verändern kann. Wenn ich / wir Dir irgendwie helfen können, sag Bescheid, wir sind auf alle Fälle für Dich da.
Und wegen Deiner Tränen, ich kann das gut verstehen. Mir würde es nicht anders gehen. Außerdem sind Tränen keine Schande, sondern zeigen, das Du ein Mensch bist, der mit vollem Herzen lieben kann. Ich wünsche mir ganz dolle für Dich, dass der Schmerz mit jeder Träne etwas ertäglicher wird. (knuddel).
So, jetzt aber nicht über meinen Text weinen, sondern versuche ein wenig zu lächeln, denn meine Oma hat immer gesagt: Du bist viel schöner wenn Du lachst, als wenn Du eine Schnute machst.

Liebe Susi,
es tut mir leid, dass Deine Ma bei der 6. Chemo so Probleme hatte. Woran lag das? Habt Ihr da eine Info von den Ärzten bekommen? Mein Paps ist heute zu seiner 6. Chemo ins KH. Ich habe ihn heute morgen noch einmal gefragt, wie es weitergeht. Er sagte nur, dass in 8 Tagen nach der Chemo wieder Normalität in sein Leben kommt, er arbeiten gehen wird und irgendwann Urlaub machen möchte. Er glaubt wirklich, dass er nach 6 Chemos total geheilt sein wird und das Kapittel "Krebs" beendet ist. Ich hatte nicht den Mut, ihn vorzuwarnen, ich konnte ihm doch nicht alle Hoffnung nehmen. Ich hoffe nur, dass die Ärzte, egal wass passieren wird oder gemacht werden muß, es ihm schonend beibringen. Wenn nicht, dann können die aber sicher sein, dass ich auf der Matte stehe und den mal ordentlich den Marsch blase! Und dann wissen die für die Zukunft, wie man mit Patienten und Angehörigen umgehen muß!!!
Für Deine Mum hoffe ich, dass sie positive Nachrichten bekommt und die nächste Phase nicht zu hart für sie wird. Drücke sie unbekannterweise von mir und wünsche ihr alles Gute für die kommende Zeit.

Nun noch allgemein über meine Situation: In den 2 Wochen Auszeit habe ich beschlossen, für Paps da zu sein, wann immer er es möchte und will. Meine Mum werde ich jetzt trockener behandeln. Sie nervt nur rum und ich brauche die Kraft für Paps. Für meine Mum ist es derzeit wichtiger, dass sie zu ihrer Familie nach Nordhesen fahren kann und dort alles organisieren kann. Ihr war es nicht recht, dass Paps jetzt ins KH muß, wo sie doch unbedingt nach Nordhessen will. Ich habe ihr recht cool gesagt, dass momentan Paps und seine Genesung vorgeht und sie nicht immer verlangen soll, dass alles nach ihrer Nase geht. Sie meinte, ich hätte ja keine Ahnung und soll mich da raushalten. Das kann sie haben und das bekommt sie jetzt auch zu spüren. Aber wenn sie sich bei mir ausheulen will, dann werde ich ihr sagen, dass ich dafür kein Verständnis habe und sie jemand anderes zum Ausheulen suchen muß - sie fragt mich je auch nicht einmal seit Mai, wie es mir geht und wie ich mit der Situation zurcht komme.

Es tut mir leid, dass man so liebe Menschen wie Euch nur über so eine doofe Krankeit kennenlernt, aber ich bin froh, dass ich Euch habe. Weiterhin alles Liebe
Eure Silke

23.10.2002, 15:50
liebe silke, ich glaub fest daran, dass dein vater, wenn ER davon überzeugt ist wirklich geheilt ist, vertrau ihm, denn die ärzte können anscheinend wirklich nicht sagen ,wer er schafft, wer wie lange überlebt und vielleicht ist das auch gut so. meiner mama gehts gott sei dank besser, sie hat für sich beschlossen einfach diese behandlung zu ende zu bringen und ich denk auch, dass es auch meines war eigentlich gegen profelaktische chemos zu sein, der arzt hat ihr erklärt das es statitsisch einfach besser ist die behandlung noch 1-2mal fortzusetzten, in anderer dosierung, das betrifft natürlich ihren ehemaligen hormontumor und betrifft nicht lungenkrebs, na ja sie fühlt sich ok damit und das ist das wichtigste- zur nachsorge wird sie danach alle 3 monate ein ct bekommen-
ich freu mich sehr,dass dein paps sein normales leben wird ich denk das ist die beste vorsorge, einfach das leben zu genießen!
zu deiner mama: hast DU sie gefragt wie sie sich fühlt mit der krankheit ihres mannes, wie geht sie um mit der angst ihn zu verlieren? hast du ihr schon einmal gesagt, dass du es nicht in ordnung findest, dass sie sich anscheinend nicht für deine gefühle interessiert?(was ich nicht glaube, nur wenn es so schwer ist mit den eigenen umzugehen,wie dann mit anderen?)
spielst du schon lange golf? ich find es ist ein toller sport,um abzuschalten,leider komm ich in letzer zeit so wenig dazu!
drück dich alles liebe susi

23.10.2002, 22:14
Hallo maus66, hallo silke

vielen vielen Dank für eure lieben Worte, nun es ist nicht irgrndeine Laune den Job zu wechseln, mit Ausbildung mach ich das jetzt schon 7 Jahre und ich hatte vor Papas Krankheit vor aufzuhören, jetzt bin ich mir nur sicherer geworden,bei uns auf Station sind hauptsächlich Krisen patienten in Form von Depressionen,normalerweise keine Psychosen .Gleichzeitig Mutter Kind Projekt und Posttraumatische Belastungsstörungen, ( momentan nicht) Jugendliche und Drogenprobleme.
Ich denke einfach wenn man in der Psychiatrie arbeitet und merkt dass man genug hat sollte man aufhören. Zum eigenen Schutz und es würde den Patienten auf Dauer auch nicht mehr guttun.
So viel ich weiss haben die Krankenschwestern auch ein Fach Psychiatrie, aber in wie weit keine Ahnung, ich denke aber dass man Einfühlungsvermögen nicht lernen kann.Und auch Krankenschwestern sollten ein wenig davon mitbringen.
zum Spruch von mathma ghandi: ich glaube auch daran, wenn man einen geliebten Menschen sterben sehen hat passieren unglaubliche Dinge. Auch zu Hause, kein Mensch der das nicht selbst erlebt, kann sich das vorstellen, ich habe slbst nie richtig daran geglaubt.In unserem Elternhaus geschehen Dinge,die nur durch ihn möglich waren und sind. Ich bin nicht verrückt, es ist wahr.
Dass ich die Trauer zulassen muss und darf das weiss ich , ich habe nur grosse Angst davor, was noch kommen wird, da ich wie schon erwähnt das Gefühl habe ,es wird schlimmer als leichter. Dass Es für Papa besser ist weiss ich auch. Es ist mir alles so klar und doch sind die Gefühle nicht beeinflussbar. Ich denke dass das Nicht-Loslassen-Können eines der grössten Probleme überhaupt sein kann und vor allem das Erlernen sich zu lösen, natürlich Persönlichkeitsabhängig.
Ich weiss es geht weiter ich weiss es kommen bessere Zeiten .....
Manchmal setze ich mich in eine seifenblase und fliege davon, irgendwo nach nirgendwo.
Ich bin froh euch zu haben und ich wünsche euch von Herzen viel Glück und Kraft

"drück" ;-) viola

24.10.2002, 10:34
Liebe Susi,
das Thema Mum ist ein spezielles Thema. Ich habe vor 14 Jahren meine Oma an Krebs verloren. Sie war für mich mehr Mutter als meine eigene und dieser Verlust hat mich damals sehr aus den Bahnen geworfen. Meine Mutter hat mit meine Trauer verboten und ich habe daraufhin eine Therapie machen müssen. Dann kam mit 24 eine Phase, wo ich erwachsen wurde aber von meiner Mum bevormundet und schickaniert wurde. Es kam dann so weit, dass ich Hals über Kopf ausgezogen bin und 3 Jahre absolut keinen Kontakt zu meinen Eltern hatte (wieder eine Therapie, die aber super geholfen hat und deutlich machte, welche Fehler meine Mum, mein Paps und vor allem auch ich gemacht haben). Nach dieser Phase kamen meine Eltern und ich wieder durch einen Zufall zusammen und meine Mum (so schien es) hatte in den 3 Jahren viel dazu gelernt. Leider hat sich das aber in den letzten 3 Jahren auch wieder geändert und sie behandelt mich wie früher - bevormunden, gefühlskalt und sehr egoistisch. Ich habe sie mehrfach ruhig und ordentlich darauf angesprochen und wollte eigentlich gerne wieder die Mum, mit der man lachen, reden und alles austauschen kann, aber es wurde immer schlimmer. Und der Höhepunkt ist halt momentan erreicht. Ich habe sie auch nach ihren Ängsten befragt und habe ihr im Juni meine gesagt. Als ich dann anfing zu weinen, fragte sie nur, was diese Show jetzt solle. Und das wars dann. Sie interessiert sich nur für sich und ihre Leiden, Paps und ich müssen dann immer sie trösten, aber für uns gibt es keine Gefühle zurück. Und daher habe ich jetzt beschlossen, für und mit Paps zu kämpfen und meine Mum etwas links liegen zu lassen. Sie muß einfach auch mal spüren, dass die Welt sich nicht nur um sie dreht und das die Situation mit Paps nicht erfunden ist und recht ernst ist, auch wenn das Verhalten von Paps zeigt, dass alles okay sei. Dies ist sein Selbstschutz und der Schutz für seine Frau und mich. Nur ich weiß aus Erfahrungen hier im Forum, dass man das Thema Krebs nicht einfach nur so cool betrachten kann und darf.
Danke, dass Du mir einen Denkanstoß gegeben hast und dass ich mir einfach alles mal von der Seele schreiben konnte. Ich denke, dass ich mit 33 zwar erwachsen bin, aber ich bin auch immer noch Tochter und eine Mutter sollte mich auch dementsprechen behandeln und nicht immer so tun, als wäre ich ein kleine unfähiges dummes Kind.
Golfen tue ich erst seit April und habe noch mein 54er Handicap. Nächstes Jahr gehe ich das Thema aber so richtig an. Eigentlich nicht aus Ergeiz, sondern nur am Spaß am Golfen. Da kann ich richtig bei abschalten und mich auf nichts anderes konzentrieren. Für mich ist es besser als jede Medizin der Welt.

Nun zu Dir liebe Viola, ich denke auf keinen Fall, dass Du Deinen Job nur aus einer Laune heraus wechseln möchtest, denn ein Jobwechsel kostet auch ungemein viel Kraft und Mut. Tue dass, wonach Dir selbst der Sinn steht, denn nur so wird es Dir und Deiner Seele besser gehen. Egal wie Du dich entscheidest, es wird das Richtige sein und ich drücke Dir auf alle Fälle die Daumen dazu.
Trauer und Nicht-Loslassen-Können sind keine Schande, nur Stärke und wahre Gefühle. Du hast das Gefühl, dass es schlimmer statt besser bzw. leichter wird, aber Dein Körper und Deine Seele können momentan nicht anders und daher laß es raus. Es ist alles noch viel zu frisch, als dass Du lachend und munter als wäre nicht passiert durch die Welt hüpfen könntest. Es tut mir nur so leid, dass ich Dich nicht drücken kann, Dir helfen kann und Dir etwas von der schweren Last abnehmen kann. Die Welt ist schon gemein, einem das Liebste zu nehmen. Ich hoffe aber für Dich ganz doll, dass wieder bessere Zeiten kommen und Du über Erinnerungen an Deinen Papa irgendwann lächeln kannst und Dich erfreust, wenn Du an solche Zeiten zurückdenkst. Es wird bestimmt kommen, das weiß ich, denn mir geing es damals ähnlich wie Dir, als meine Oma gestorben ist und heute freue ich mich, wenn ich an sie zurückdenke oder Bilder mit ihr ansehe. Einzig ihr Geburtstag, ihr Todestag und Weihnachten stimmen mich sehr sehr traurig.

Ihr Lieben, Ihr seid toll und durch Euch bekomme ich immer das Gefühl, was ich bei meiner Mum total vermisse. Viel Sonnenschein für Eure Herzen wünsche ich Euch
Silke

24.10.2002, 15:11
Hallo Silke, Viola.....;

ich hab lange nichts gechrieben, denn im Moment ist es ruhig....
Mein Vater hat einen grosszelligen, langsam wachsenden Tumor, der war nicht operabel und so leben wir mit dieser Diagnose schon ein Jahr. Mein Vater wird am Samstag 64 Jahre und ich muss mir eingestehen, ich habe nicht gedacht, dass er diesen Tag noch erleben darf. Dazu muss ich sagen, er hatte vor 4 Jahren einen Herzinfarkt, bekam 4 Bypässe, dann die Krebsdiagnose und vor 4 Monaten noch einen schweren Schlaganfall.
Die Chemo hat er mit 5 von 6 geplanten Zyklen überstanden aber meine Mutter glaubte manchmal, dass er an den Nebenwirkungen sterben wird. Da mein Papa nun auch nicht mehr sprechen, lesen und schreiben kann mussten meine Mutter, Schwester und ich auch einige Entscheidungen für ihn treffen, was verdammt schwer ist.
Glücklicher Weise haben wir ein suuuuuper gutes Verhältnis zu den Ärzten, auch wenn es ein "Provinzkrankenhaus" ist, ich hab gelernt, dass persönliche Nähe und Wärme wichtiger sind als High- Tech- Operationen.
Also, er hat sich nach der Chemo durch Bluttransfusionen toll erholt und wir haben uns zusammen mit meinem Vater für eine Bestrahlung entschieden. Allerdings haben wir auch beschlossen ,wenn es zu anstrengend wird, der Preis für meinen Vater zu hoch ist, dann machen wir ne Pause oder beenden die Strahlentherapie.
Wie gesagt, im Moment ist alles ruhig, wir wissen der Krebs ist da, er weiss sicher, dass wir da sind...
Und so kann ich den "kleinen" Frieden genießen.
Einen solchen kleinen Frieden wünsche ich Euch allen, damit man Luft holen kann und Kraft tanken.
Liebe Grüsse aus Berlin, Euer Dirk

24.10.2002, 15:36
Lieber Dirk,
ersteinmal möchte ich Dir mitteilen, dass es schön ist, zu lesen, das Ihr eine tolle Familie seid mit einem klasse Zusammenhalt. Dadurch helft Ihr Deinen Papa bestimmt ungemein. Auch wie Du Deinen kleinen Frieden beschreibst, tut total gut. Tu mir bitte den Gefallen und drücke Deinen Papa ganz fest für mich an seinem Geburtstag, denn ohne seinen Wunsch, weitere Geburtstage zu erleben und so eine tolle Familie, hätte er sich bestimmt aufgegeben nach all dem Streß, den Du beschrieben hast.

Ich wünsche Euch weiterhin noch ganz viele friedvolle, harmonische Stunden, Tage, Monate und vor allem Jahre und weiterhin noch ganz viele Momente, in denen Du den "kleinen Frieden" genießen kannst.

Alles Liebe Für Euch Silke

24.10.2002, 16:55
...weisst Du, ich liebe meine Familie so sehr, wir haben schon einige schwere Dinge füreinander ausgefochten und nun ist mal mein Vater dran....
Ich bin schon 36 und doch bin ich erst vor wenigen Jahren erwachsen geworden.
In dieser Krankheit, die wir alle mittragen, liegt nicht nur Böses, sie ist auch eine Chance zueinander zu finden.
Klingt sicher merkwürdig.....
Wenn die Tür dann irgendwann ins Schloss fällt..., ich habe viel begriffen und bin dankbar.
Der Dirk

24.10.2002, 17:08
Lieber Dirk,
ich habe im Mai mit 32 Jahren gedacht, ich bin erwachsen, was wohl auch irgendwie stimmte. Aber so richtig erwachsen bin ich erst geworden, als Paps mir Ende Mai von seiner Krankheit berichtete und ich dann in das Thema eingestiegen bin, um ihm helfen zu können. Es ist hart, auf diese Weise erwachsen zu werden und ich wünsche mir jetzt mit 33 sehr oft die Zeit zurück, als ich noch 32 war und Paps gesund (in "") war. Mit ihm habe ich jetzt ein noch viel besseres und intensiveres Verhältnis (heimlich wegen meiner Mum - habe schon viel über sie geschrieben und das Verhältnis ist echt nicht gerade das, was man sich wünscht in so einer Situation). Ich bin stolz auf mich, dass ich jetzt auch mal geben kann und nicht nur nehmen, denn bisher hat mein lieber Paps immer nur gegeben und nehmen wollte er nicht. Jetzt ist er froh - und ich glaube auch etwas stolz - dass ich mit ihm kämpfe und für ihn da bin.

Bleibt so eine tolle Familie, es ist schön zu sehen, wieviel Liebe Ihr füreinander habt.

Liebe Grüße Silke

25.10.2002, 21:18
Hallo Dirk

eigentlich ist es schon traurig, dass doch in einer s0olchen schweren Zeit und Krankheit auch positives steckt.Auch bei uns ist es so gewesen , meine Mutter und ich hatten uns nie sehr gut verstanden aus verschiedenen Gründen,ja ich habe sie sogar gehasst ab und zu, und durch Papas Krankheit haben wir erst einen Weg gefunden und jetzt haben wir uns sehr lieb.
So schwer manche Zeiten auch sind,auch daraus sind <Lichter zu ziehen.Für mich fängt ein anderes Leben aN;mein gesammtes Denken und wahrnehmen, meine Einstellung hat sich massiv geändert,klar ich vermisse Paps unglaublich,aber aus meinem Herzen wird ihn mir niemand nehmen.
Und deinem Vater wünsch ich alles Gute und viel Glück was natürlich auch deiner Familie und dir gilt.

Busserl viola (Süddeutschland)

25.10.2002, 22:55
Hallo - Susi, Silke, Viola, Dirk u. maus66
gruesse, alles Gute, Kraft und Gottes Segen fuer Euch Alle u. Eure Angehoerigen.
Es hat mich gefreut von Euch wieder etwas zu hoeren, ab naechste Woche werde ich wieder oefters hereinschauen. Morgen abend fliegen wir wieder zurueck. Therapie hat angeschlagen, mein Mann fuehlt sich soweit o.k., der Schock und die Angst sitzt jedoch immer noch im Nacken. Nun sind es zwoelf Wochen, leben, denken, schnaufen von morgens bis abends nur noch ueber und von einem, naemlich .... Ich bewundere Euch, wie Ihr das alles so be- und verarbeitet und es zu Papier bzw. Computer bringen koennt. Rauss ist besser denn "In sich hineinfressen". Und was Ihr hier schreibt hilft bestimmt vielen Menschen, dass sie nicht allein sind mit ihren Aengsten und Sorgen. Ihr habt auch mir geholfen und helft mir immer noch. Deshalb schaue ich auch immer wieder rein, um Kraft zu tanken. Danke an Euch Alle. Ute

25.10.2002, 22:55
Hallo - Susi, Silke, Viola, Dirk u. maus66
gruesse, alles Gute, Kraft und Gottes Segen fuer Euch Alle u. Eure Angehoerigen.
Es hat mich gefreut von Euch wieder etwas zu hoeren, ab naechste Woche werde ich wieder oefters hereinschauen. Morgen abend fliegen wir wieder zurueck. Therapie hat angeschlagen, mein Mann fuehlt sich soweit o.k., der Schock und die Angst sitzt jedoch immer noch im Nacken. Nun sind es zwoelf Wochen, leben, denken, schnaufen von morgens bis abends nur noch ueber und von einem, naemlich .... Ich bewundere Euch, wie Ihr das alles so be- und verarbeitet und es zu Papier bzw. Computer bringen koennt. Rauss ist besser denn "In sich hineinfressen". Und was Ihr hier schreibt hilft bestimmt vielen Menschen, dass sie nicht allein sind mit ihren Aengsten und Sorgen. Ihr habt auch mir geholfen und helft mir immer noch. Deshalb schaue ich auch immer wieder rein, um Kraft zu tanken. Danke an Euch Alle. Ute

26.10.2002, 13:11
Hallo Ihr alle!

Ich habe bisher nur ab und an bei Euch "reingschaut" und heute dann ein bisschen mehr Eure letzten Beiträge gelesen.

Es ist wirklich schön, wie Ihr zusammenhaltet und Euch Eure großen und kleinen Sorgen erzählt.

Mein Dad ist seit Dez. 01 an Rippenfellkrebs erkrankt. Diagnose: hoffnungslos.
Aber er kämpft! er kämpft trotz starker Schmerzen und Atemnot um sein Leben - mit Chemos. Und so hängen wir täglich zwischen hoffen und bangen. Ich habe Ärzte "kennengelernt", die mir sicherlich NIE mehr unter die Augen treten sollten; denn ich könnte für nichts garantieren!!
Doch derzeit gibt es ein wenig Hoffnung. Dank einer Chemo mit Alimta soll der Tumor um fast 40% geschrumpft sein.
Das hat meinem Dad Mut gemacht und so kämpft er mit neuer Kraft weiter.

Liebe Viola,
ich wünsche Dir und Deiner Familie alle Kraft der Welt, mit diesem Verlust fertig zu werden.
Ich kann gut verstehen, dass Dich Dein derzeitiger Job "überfordert", dass Du wegen Deiner großen Trauer nicht hundertprozentig für Deine Patienten da sein kannst. Und ich denke, um Deine Arbeit leisten zu können, braucht man unbedingte 100% Belastbarkeit.
Aber überlege Deinen Entschluss gut - vielleicht hilft ja eine 1-2jährige Auszeit in einem anderen Umfeld, um dann wieder gestärkt Deine "alte" Arbeit anzugehen.

Ich wünsche Euch allen alles, alles Gute.
Und danke, dass auch ich mal meine Gedanken bei Euch loswerden konnte.

Eure Sonja

26.10.2002, 19:40
Liebe Sonja
danke für deine Worte, und ich freue mich für euch, dass es doch ein kleiner Erfolg bei deinem Papa gibt, es sieht ja soweit erst mal ganz gut aus, was macht ihr denn sonst so ? Behandelt ihr mit Misteln? Hat er Metastasen?
Ich wünsche dir und euch viel Kraft weiterhin, gebt nicht auf, und was die Ärzte betrifft, könnt ich ein Buch schreiben,lasst euch nicht unter kriegen, wehrt euch und vor allem, sie sind auch nur Menschen, nichts besseres als wir alle. Nur weil sie nan weissen Kittel tragen, heisst das noch langre nicht, dass sie was Besseres sind.
Liebe Grüsse und "knuddel" viola

28.10.2002, 16:19
...hab heute mal wieder einen "Hänger", wie fast immer, wenn ich vom Wochenende bei meinen Eltern komme.
Die Bestrahlung macht meinem Vater doch ganz schön zu schaffen und er ist so tapfer...
Wir haben bei seinem Geburtstag alle zusammen gesessen, am Vormittag haben wir von seinem Auto die Schilder abmontiert, es stilllegen lassen, denn nach seinem Schlaganfall wird er wohl nicht mehr fahren können.
Manche Sachen sind vorbei, das ist so unabänderlich und tut uns allen so weh!
Ja auch Gutes ist passiert, nach 4 Monaten hat sich mein Vater wieder alleine rasiert, mit dem Elektrorasierer beschäftigt er sich total gerne und super gründlich, auch das hätte ich vor Monaten nichtfür möglich gehalten.
Und doch ist er ein Stück weit weg.......
Bin ich nun undankbar???
Die ersten 5 Bestrahlungen sind vorbei, hat jemand von Euch eine Idee, was man machen kann um der Appetitlosigkeit beizukommen????
Es kommt der Winter, wird er das Frühjahr kommen sehen????
Heute ist wieder ein tag, an dem ich mir alle möglichen und unmöglichen Fragen stelle...
Ich wünsch euch eine gute Woche. Grüsse aus Berlin vom Dirk

28.10.2002, 19:42
lieber dirk, ich bin sicher dein papa wird das frühjahr noch sehen, und viele mehr, aber hab verständnis, dass selbst der tapferste mensch auch mal durchhänger hat, bzw. natürlich erschöpft und müde ist. ich denke du und deine familie seid auf dem richtigen weg und ich gluab einfach, dass es verdammt wichtig ist zui vertrauen, wem oder was auch immer!!!( kauf dir das buch wieder gesund werden von carl simonton- das gibt viel kraft!!) alles alles liebe lass den kopf nicht händen positive gedanken wünscht dir susi

28.10.2002, 19:58
liebe silke, ich war einpaar tage auf urlaub-herrlich golfspielen!! ich glaube, dass du die lösung mit deiner mama ganz toll getroffen hast, du mußt einfach das tun, und so handeln wie du dich gut fühlst!!! dann ist es immer richtig- das ist meine persönliche meinung!!! und manchmal ist es halt einfach so, dass auch mütter und tochter einfach mehr distanz brauchen- hast du mit deinem paps schon einmal über eure beziehung gesprochen, wie sieht er die sitation? er soll nicht darunter leiden , sondern im idealfall beide lieben und akteptieren! weißt du was ich meine- entschuldige, falls ich zu offen bin!-liebe silke ich hoffe es geht deinem paps und dir gut drück dich susi

08.11.2002, 02:37
Hallo,
hoffe alles ist soweit o.k. bei allen Kranken u. Angehoerigen. Naechste Woche ist fuer uns ne Hoffnungswoche. Ob die "Alternativen"(mit)geholfen haben. Die lange Wartezeit bis zum naechsten Termin, u. Nichts wird getan auch nicht versucht, ist schlimm (man denkt zuviel und macht sich durcheinander). Will mich nicht beklagen, denn Andere machen oftmals solches und mehr mit und bewaeltigen es. Ich wuensche Euch Allen ein gutes Wochenende. Ute

08.11.2002, 11:26
Hallo Susi,
also Paps geht es so lala. Letztes Wochenende hat er sich etwas übernommen, da er meiner Mum zu Liebe zu ihren Eltern gefahren ist und dort viel geholfen hat. Außerdem zieht seine Abteilung seit gestern um und er hält die Stellung im alten Büro. Und dann kommt noch eine leichte Erkältung dazu.
Vor ein paar Wochen habe ich ihm gesagt, dass ich ihn nicht ständig anrufen und nerven werde (auch wenn mir oft danach ist), er soll sich melden und dann quatschen wir oder treffen uns. Es läuft seit dem echt gut, denn er telefoniert täglich mit mir. Derzeit muß ich ihn aufbauen und Mut zusprechen, denn seine 6 Chemos sind rum und Ende November hat er eine große Nachuntersuchung, vor der er höllische Angst hat. Ich habe ihm signalisiert, dass ich gerne mit dabei sein würde und den Arzt auch ein paar gezielte Fragen stellen möchte. Er weiß nicht, ob er es will, aber vielleicht habe ich ihn bis zum Termin soweit.
Wie läuft's bei Dir. Alles okay bei Euch? Du bist ein wenig wie die liebe Assi: immer für uns da, gut drauf und und und. Du weißt, dass wir auch für Dich da sind, wenn es brennt.
Seit meinem Golfurlaub war ich nicht mehr auf dem Golfplatz, was ich sehr bedauer, da es total entspannt, aber wenn man hier abends raus kommt, dann ist es ja schon dunkel und außerdem regnet es ständig. Naja, der nächste Sommer kommt bestimmt!

Liebe Ute, warten, das ist auch so ein Wort, dass ich seit Mai hasse und was ständig bei dieser Krankheit zu hören ist. Es ist schon doof, dass man so gar nichts machen kann außer warten. Für nächste Woche drücke ich Euch ganz fest die Daumen. Gib uns Bescheid, wie der Stand der Dinge ist und Kopf hoch, nur so könnt Ihr den kleinen Sch...er erledigen. Viel Glück!

Alles Liebe an alle anderen
Silke

12.11.2002, 21:18
War mal wieder da, nur so. In der Zwischenzeit zieht es einem einfach hin.
Hoffe und wuensche fuer alle Kranken gute Besserung und Kraft auch fuer die Angehoerigen. Bis spaeter.
Ute

16.03.2003, 22:46
Ich würde Ihnen sehr gerne helfen, aber leider muss man in dieser Welt immernoch aufpassen, wenn man jemanden einen Rat geben möchte. Die Antwort gegen Krebs ist Zellular Medizin. Diese Medizin ist natürlich wie der EIGENE MENSCHLICHE KÖRPER! Im Prinzip so einfach, aber leider werden diese Informationen aus Interessensgründen blokiert und kritisiert.

Dem Körper werden Vitamine und andere essentielle Mineralien zugeführt die den Krebs stoppen. Denn die Ursache die den Krebs ausgelöst hat, ist weder eine Chemotherapie noch irgendeine andere Chemie die der Körper nicht kennt! Der Körper besteht zu 100% aus Natur und wenn Ihm was fehlt, zeigt sich dies in Form von Krankheit. Es gibt so viele Forscher in der Welt (die Geld verdienen) und diesen Forschern gelingt es nicht einen Schritt weiter zu kommem? Warum steigt die Zahl der Krebskranken? Welche Interessen stehen dahinter? Ich wünsche Ihnen alles Gute, und dass Ihnen und vielen anderen endlich die Augen geöffnet werden! Liebe Grüsse, Kathrin aus Aachen

16.03.2003, 22:49
meine email adresse ist kawaka@gmx.net

17.03.2003, 11:37
dzien dobry kasia, meinst du vitaminen von dr. rath oder?
gruss
bea

10.12.2003, 16:56
Hallo,
bin zur Zeit mit meinen Nerven am Ende.Bei meinem Vater wurde vor einem Jahr Lungenkrebs(kleinzelliges BK mit Metastasen) festgestellt.Uns wurde am Anfang direkt mitgeteilt das er nicht mehr geheilt werden kann und die Chemo & Bestrahlung nur lebensverlängernde Massnahmen sind.Da es ihm am Anfang sehr gut ging haben wir immer gehofft dass die Ärzte sich irren und er trotzdem geheilt wird.Nun wurde uns vor einem Monat mitgeteilt ,daß aus medizinischer Sicht meinem Vater nicht mehr geholfen werden kann da er zu schwach für weitere Therapien sei.Seine Blutwerte sind momentan sehr schlecht und die Ärtze können angeblich gegen die schlechten Werte nichts tun.Ich möchte ihm so gerne helfen, ich kann es nicht ertragen ihn so leiden zu sehen.Ich habe heute etwas von einer Spritze gehört die NEULASTA heißt, die bei schlechten Blutwerten helfen soll.Ist euch sonst noch etwas bekannt , was helfen kann.Ich möchte ,daß es meinem Vater gut geht, damit er vielleicht doch noch behandelt werden kann.Gibt es andere Medikamente die seinen Körper stärken können.Ich bin für jeden Tipp dankbar.Oder kennt Ihr einen besonders guten Arzt,der meinem Vater vieleicht doch noch helfen kann.Wir können doch nicht einfach auf den Tod warten.Bitte schickt mir eure Informationen!!!!!
Danke Tanja

10.12.2003, 17:15
Mein Mann bekam Spritzen mit Aranesp, die die Blut-
werte binnen kurzer Zeit wieder auf Normalstand brachten. Wurde bei uns in Österreich von der
Krankenkasse bezahlt. Erkundige Dich.
Alles Gute Herminame@domain.de[email]bingking777@hotmail.com

10.12.2003, 22:36
Hallo Tanja,

ich habe Neulasta bekommen. Es ging mir einige Tage sehr schlecht. Die Blutwerte haben sich aber in kurzer Zeit erholt.
Alles Gute
Imi

11.12.2003, 07:23
hallo tanja!
neupogen (glaub ich) heisst das bei uns in öst.was für die blutkörperchen ist.
mein vater hat das einmal gesprizt bekommen und hatte starke schmerzen.blutwerte haben sich nicht wirklich verbessert.er bekommt nämlich jetzt chemo und er lässt es sich nicht mehr spritzen.nach ein paar wochen regeniert sich das blut von selber.
gruss
karin

11.12.2003, 07:24
hallo tanja!
neupogen (glaub ich) heisst das bei uns in öst.was für die blutkörperchen ist.
mein vater hat das einmal gesprizt bekommen und hatte starke schmerzen.blutwerte haben sich nicht wirklich verbessert.er bekommt nämlich jetzt chemo und er lässt es sich nicht mehr spritzen.nach ein paar wochen regeniert sich das blut von selber.
gruss
karin

11.12.2003, 11:06
bei meinem papa 63 wurde vor 7 wochen lungenkrebs festgestellt. nach 4tagen im krankenhaus wurde er wieder entlassen. er bekam 3 chemos verordnet, und wurde 6 wochen bestrahlt.seit 9tagen liegt er wieder im krankenhaus. nun ist auch noch die wirbelsäule angegriffen.seit dem wieder bestrahlungen. ab dienstag kann er wahrscheinlich als pflegefall entlassen werden. ich bin richtig wütend auf diese gemeine krankheit. mein papa war doch vorher so ein starker und gesunder mensch hat nie geraucht und getrunken. habe selber auch 3 kinder wie soll ich ihnen erklären, dass sie ihren opa an dieser gemeinen krankheit verlieren werden,. die ärzte sagten gestern, das dies sein letztes weihnachtsfest werden wird, falls kein infekt dazu kommt.ich weiß nicht was dann passiert. ich verliere nicht nur meinen papa sondern auch meinen besten freund.......ich muß schon wieder weinen.....

11.12.2003, 11:26
ps ich bin neu hier.....kann mir jemand sagen, wie man damit fertig werden kann ???????????

12.12.2003, 12:54
Liebe Gaby,
es tut mir seh r leid, daß mit Deinem Papa. Leider gibt es keine Regeln, wie man damit umgehen kann. Wichtig finde ich, daß Du für Deinen Pa da bist, daß auch deine Kinder für ihren Opa da sind. absolute Ehrlichkeit ist enorm wichtig. Lieber ein offenes ehrliches Wort, das unendlich wehtun kann, als Versteckspielen. Aber den Schmerz kann man akzeptieren, annehmen und man lernt im Laufe der Zeit damit umgehen, ich meine hier den seelischen Schmerz, denn gegen den körperlichen gibt es Mittel. Aber der seelische Schmerz ist ein Reifungsprozeß für alle.
Da sein, heißt, über alles reden, was euch am Herzen liegt,besonders, was deinem Pa am Herzens liegt, und sei es noch so hart. Mach dir nicht zuviel Sorgen um deine Kinder, Kinder können meist besser mit dem Sterben umgehen, als man denkt. Aber sei auch hier für sie da. Was habt ihr für eine WEltanschauung, bzw. Religion? Vielleicht kannst du daraus Elemente benutzen, um je nach Alter der Kinder, ihnen den Sterbeprozeß ihres Opas verständlicher zu machen.
Ich möchte dir hier Bücher der Ärztin Dr. Kübler-Ross empfehlen, sie können dir in diesen schweren Zeiten sehr hilfreich sein. Mir haben Sie auch sehr geholfen, als mein Vater und andere
nahestehende Menschen starben.
Ich wünsche dir viel Kraft. Herzlich Maria

12.12.2003, 14:27
Hallo Maria

Ich lese seit gestern, das Du hier im Forum schreibst. Ich finde Deine Schreiben sehr ehrlich, ganz lieb und hilfreich. Ich hoffe wir werden uns noch öfter hier im Forum mitteilen und kennen lernen. Ich bin eine Betroffene, hoffe aber, das ich es geschafft habe. Sicher können wir uns ja alle nicht sein.Du hast bestimmt von mir gelesen.Ich hoffe nur, dass Du im Forum bleibst und Du Dich nicht "nur" mit Anderen, Mails schreibst, ich finde es sehr schade, weil uns damit sehr viel verloren geht. Man kann sich doch im guten auseinander setzen, man muss sich nicht beleidigen.Ich hoffe wir lesen von uns. Ach ja, ich werde ab Heute ein H. hinter meinem Vornamen setzen, damit man weiss, welche Maria schreibt, OK?

Liebe Grüsse Maria H.

12.12.2003, 15:55
Hallo Ute, bist Du noch da??

Wollte gerade lesen wie Eure Nachuntersuchung gelaufen ist-aber Du hast nix mehr geschrieben. Was ist los? Ich hoffe Euch geht's gut???

12.12.2003, 18:32
Hallo Innah,
Ute Posting war im Jahr November 2002

13.12.2003, 14:03
Liebe MariaH,
wie ich schon unter der Rubrik, wie stirbt man?, geschrieben habe, bleibe ich jetzt nur noch bei dem Namen Rieke, du kannst also wieder ganz normal Maria heißen. Ich wußte bis dato nicht, daß man immer unter dem gleichen Namen schreiben kann und daß es noch eine Maria gibt. Sorry.
Kurz zu mir:Ich bin eine Angehörige, mein Lebensgefährte hat Lungenkrebs, deshalb die Thematik. Auf Grund eines Unfalls war ich schon mal "tod" und weil ich einige Zeit in Hospizen gearbeitet habe, kann ich gut mit euch mitfühlen. Und es würde mich freuen, wenn wir uns gegenseitig helfen können, indem wir unsere Gedanken und Gefühle, unsere Sorgen und Ängste miteinander austauschen können.

Herzliche Grüße Rieke

13.12.2003, 14:12
Hallo, ich bin heute auf diese Seite gestoßen. Mein Pa hat auch Lugenkrebs. Ich habe ihn heute zu Hause besucht. Es war schrecklich. Anfrang Juli wurde das festgestellt. Wir waren alle sehr geschockt. OP geht nicht. Nur Chemo. Die letze hat ihn total hingeholfen. Zuerst ist der Tumor zurückgegangen. Jetzt nicht mehr. Am schlimmsten sind die Nächte. Er kann nicht schlafen. Steht alle 20 - 30 Min. auf und hat einen unsagbaren Drang zum Rauchen. So 10 und mehr Cigaretten die Nacht sind gar nichts. Meine Ma wird dabei ganz verrückt. Die letzte Nacht war ganz schlimm. Heute morgen war er total aufgedunsen im Gesicht. Ich habe ihn nach fast einer Woche fast nicht erkannt. Seine Blutwerte sind auch wieder ganz unten. Eigentlich soll er Mittwoch wieder zur Chemo. Dies ist nun fraglich. Ich bin total verzweifelt,weil ich nicht weiß, wie ich helfen kann. Es ist das schwärzeste Jahr in meinem 39 Jahren. Erst Tod Schwiegervater, dann zwei Job-wechsel. Der Dritte steht jetzt ebenfalls bevor (ohne mein Verschulden) und nun das mit meinem Pa. Es gibt niemanden, mit dem man reden kann. Die so genannten Freunde meines Pa lassen sich auch nicht blicken, bis auf einen ganz kleinen Kreis. Da versteht mein Pa nicht so ganz, weil er immer da war. Ich merke, wie gut es tut, einfach mal alles so runterzuschreiben.
Birgit

13.12.2003, 14:32
Hallo, ich bin ebenfalls wie Birgit heute auf diese Seiten gestoßen. Ich war auf der Suche nach Behandlungsmöglichkeiten für meine Mutter. Wir haben vor 2 Wochen mitgeteilt gekriegt, dass sie den kleinzelligen Lungenkrebs hat mit Lymphknotenbefall. Am Mittwoch geht die Chemo los, nur Chemo. Ich bin 17 jahre und mit meinen Eltern ganz allein zu Haus. Meine Brüder wohnen weit weg und sind der Situation nicht so ausgesetzt wie ich. Ich kann mit der Situation nicht umgehen, weiß nicht was ich machen soll.Bitte helft mir.
Katja

15.12.2003, 09:37
liebe maria,

danke, dass du auf meinem schreiben geantwortest hast. so fühle ich mich zumindest nicht mehr so alleingelassen, ... du hast mir bücher von dr.kübler-ross empfohlen, wo kann ich diese bücher beziehen, gibt es hierzu eine adresse, bzw. bestellnummern und titel ??? mein pa ist evangelisch und nicht gerade gläubig. ich bin katholisch und dagegen sehr gläubig. ich glaube auch an ein wiedersehen nach dem tot. ich bin für meinen papa da, möchte auch nicht versteck spielen. aber mein papa hat die wahrheit noch nicht begriffen - oder aber ich glaube, er will sie nicht begreifen. er tut immer so als gehe es ihm gut., jedes mal wenn er das sagt hat er tränen in den augen. aber er spricht nicht über seine krankheit, obwohl er sich vor sdchmerzen bald nicht mehr bewegen kann, spielt er uns den starken mann vor. kann es denn wirklich sein, das er selber nicht begriffen hat, wie schlimm es um ihn steht, ...ich kann es mir nicht vorstellen.....- früher hat er immer gesagt, dass er nie ein pflegefall werden wollte, seit dem er den pflegeantrag mit ausgefüllt hat, geht es mit ihm nur noch bergab. warum spricht er nicht mit uns, was er wirklich denkt und fühlt. früher konnte ich über alles mit ihm reden.... heute sitze ich an seinem bett , streichle seine hand, und er streichelt zurück - zärtlichkeiten austauschen hat er früher nichts von wissen wollen, ist das jetzt seine art zu reden ???? ...... warum redet er nicht mehr- wir hatten
uns sonst auch immer so viel zu sagen,...

15.12.2003, 12:31
Liebe Katja

du bist noch so jung und musst mit dieser extremen Situation umgehen! Ich weiss, wie schwer es für unsere beiden Kinder war, als mein Mann letztes Jahr die Diagnose Lungenkrebs mit Hirnmetastase bekam. Und sie waren damals schon 25 und 27 Jahre alt.
Was machst du denn, gehst du noch zur Schule oder bist du in einer Ausbildung? Hast du Freundinnen? Gibt es in deinem Umkreis Verwandte oder Bekannte, die dich unterstützen können? Du brauchst unbedingt liebevolle Menschen, die dir zuhören, mit denen du über deine Ängste und deine Verzweiflung sprechen kannst! Wenn du niemanden hast, dann tu es hier.
Ich kann mir vorstellen, dass deine Eltern im Moment total mit sich selber beschäftigt sind.
Ich kenn deine Beziehung zu deinen Eltern nicht. Aber ich denke, dass du dich ihnen in deiner Angst und Verzweiflung auch zeigen darfst. Und erlaube auch ihnen sich zu zeigen - so gut, wie du es eben kannst.

Und vergiss nicht: Es ist nicht alles verloren! Deine Mutter lebt und sie braucht die Unterstützung von ihren Angehörigen, damit sie an ihre Lebenskraft glauben kann.

Letztes Jahr wussten wir nicht, ob mein Mann an Weihnachten noch lebt und jetzt ist er stabil und schon steht wieder Weihnachten vor der Tür. Das ist für uns ein Wunder. Solch ein Wunder wünsche ich deiner Mutter, dir und deiner ganzen Familie.

Dir alles Liebe
Ruth

P.S. An alle: Ich nenne mich jetzt Ruth W., weil ich festgestellt habe, dass im LK- Forum noch eine Ruth schreibt

[rwi@gmx.ch]

15.12.2003, 19:11
Hallo, heute war mein Pa wieder zur Blutuntersuchung. Ich habe gerade von meiner Ma erfahren, daß die Wert etwas gestiegen sind. Er ist aber immer noch so aufgedunsen. Der Arzt meinte, daß käme wohl vom Cortison. Auf jeden Fall geht er Mittwoch wieder zur Chemo. Wenn alles gut verläuft, kommt er Weihnachten wieder nach Hause. Die Nächte sind nach wie vor schlimm. Er kann nicht schlafen. Immer nur ganz kurz. Meine Ma kommt so auch nicht zur Ruhe. Sie weint nur noch. Ich war gestern regelrecht krank. Ich weiß einfach nicht, wie es weiter gehen soll. Birgit

16.12.2003, 12:38
Liebe Gaby,
ich habe hier unter zwei Namen geschrieben und damit nicht soviel Verwirrung entsteht, habe ich mich nun nur für einen entschieden: ich schreibe jetzt unter Rieke und nicht mehr unter Maria.
Die Bücher von Frau Kübler-Ross kannst Du in jedem Buchladen bestellen, auch nur unter ihrem Namen und auch die entsprechende Liste dort einsehen, z.B. "Verstehen, was Sterbende sagen wolen" (3-426-87015-0), oder "Interviews mit Sterbenden" (3-426-77426-7). Dann gibt es noch ein Buch mit einem Schmetterling, das sehr interessant ist, aber da habe ich den genauen Titel vergessen.
Weißt, Männer in der Generation Deines Papas haben es nicht gelernt über Gefühle zu reden. Sie wurden auch so erzogen und mußten so leben, daß Gefühle und Bedürfnisse zu zeigen, unmännlich ist bzw. es sich für einen Mann nicht gehört. Das wäre die eine Möglichkeit, warum dein Vati nicht darüber reden kann. die andere Möglichkeit ist die, daß er euch mit seinen Ängsten und Sorgen nicht belasten will. Ich vermute, tief in seinem Inneren weiß er genau, wie es um ihn steht. Ich kann nur wiederholen, sei einfach für ihn da und versuche sensibel bestimmte Momente abzupassen, in denen er sich möglicherweise öffnen könnte.
Die Zärtlichkeiten sind ein Anfang, und wenn er doch nicht reden kann oder möchte, dann belaß es bei den Zärtlichkeiten. Und rede Du, erklär ihm, wie du dich fühlst, wie schwer es dir fällt, sprich über deine Gefühle, das was dich beweg. Vielleicht öffnest du damit eine Tür. Der Schmerz, den ihr beide empfindet, muß raus. Wenn es mit sprechen nicht so geht, dann über Zärtlichkeiten.
Herzliche Grüße Rieke

22.12.2003, 11:35
Liebe Ruth ( W.)! Ich habe mich sehr über deine E-Mail gefreut. ALlein, dass jemand weiß wie es mir geht aus eigener Erfahrung hilft mir schon. Ich freue mich sehr für Euch. Es ist schön zu hören, dass man das Alles auch mit Kraft, Zusammenhalt und natürlich Glück meistern kann.Bis jetzt hatte ich nur von negativen Beispielen hier gelesen. Es baut mich sehr auf, dass es auch anders sein kann.
Ich bin in der 12. Klasse, d.h ich mache nächstes Jahr,was ja schon bald kommt, mein Abitur. Ich wohne im Thüringen, da macht man das Abitur in der 12. Klasse. Ich weiß, dass von diesem Abitur viel für mein Leben abhängt, aber ich habe auch Angst, für verschiedene Sachen zu lernen, wenn es soviel wichtigers gibt. Ich hätte ein schlechtes gewissen, mich auf die Schule zu konzentrieren, wenn es meiner Mutter schlecht geht. Ich glaube, ich kann das nicht.
Verwandte oder Freunde? Die hab ich schon, aber es ist kompliziert. Meine Freunde wollen mir zwar helfen, aber sie wissen auch nicht, wie sie mit mir umgehen sollen. Sollen Sie tun,als wäre nichts oder sollen sie mich, wie ein rohes Ei behandeln. Wenn sie mich z.B. fragen, ob ich mit auf eine Feier komme, sage ich ab, weil ich ein schlechtes Gewissen habe, gegenüber meiner Mama. ich habe Angst, dass sie denkt, es sei mir nicht wichtig, bei ihr zu sein. Kranke sind empfindlich. Andereseits möchte ich immer bei ihr sein. Es ist schwer dass zu schreiben, aber ich weiß ja nicht, wie die Chemo anschlägt, ob sie es schafft. Ich wünsche mir nichts mehr als das. Aber ich muss auch mal hier raus, sonst kann ich ihr nicht helfen, weil mich das alles sonst selber kaputt macht und ich will stark sein.
Meine Mamma war jetzt im Krankenhaus für die 1.Chemo. Jetzt ist sie wieder zu Hause. Es geht ihr eigentlich ganz gut, "nur" Nebenwirkungen, wie matt sein, ein aufgedunsenes Gesicht oder schlechte Verdauung. Aber sie hat Lebensmut, sie will es schaffen. Ich hoffe den behält sie bei, auch wenn ihr die Haare ausgehen oder sie die Chemo nicht mehr so gut verkraftet. Wir helfen ihr so gut es geht. Dabei tritt schon wieder ein Problem für mich auf. Ich mache z.B die ganze wäsche und so, weil sie dafür so schlapp ist und ich sie entlasten will. Dabei hab ich Angst, dass sie sich fühlen könnte, als würde ich sie ersetzen. Ich weiß eben auch nicht, was richtig ist und was falsch. Die kleinen Probleme die mich belasten.
So, ich wünsche dir und deiner Familie ein schönes Weihnachtsfest und falls wir nicht noch mal vorher schreiben einen gutenRutsch ins neue Jahr. Ich hoffe, dass dein Mann stabil bleibt und ganz gesund wird. Danke und viele liebe Grüße - Katja-

23.12.2003, 01:46
Liebe Katja
Danke für deine Antwort!
Du schreibst so sorgfältig und liebevoll, deine Mutter kann wirklich stolz auf dich sein! Ich kann dich gut verstehen, dass du unsicher bist, was richtig ist im Umgang mit deiner Mutter. Ich glaube das Beste ist, wenn wir dem folgen, was unser Herz uns sagt. Das schliesst ja nicht aus, dass wir auch nachfragen können, ob das in Ordnung ist. Also an deinem Wäschebeispiel: Die Wäsche machen, die Mutter fragen ob das okay ist, solange sie sich so schlapp fühlt und vielleicht mit einem Augenzwinkern durchblicken lassen, dass du die Wäsche ganz gerne wieder abgibst, sobald es ihr wieder besser geht. Das wäre mein Stil, vielleicht würdest du es ganz anders machen, sei einfach du selber! Und erlaube dir Fehler zu machen. Das gilt auch für deine Freunde, ermutige sie im Umgang mit dir auf ihr Herz zu hören und erlaube ihnen dabei auch Fehler zu machen.
Nun noch was zum Abitur. Als mein Mann letztes Jahr erkrankte, stand meine Tochter gerade in der Schlussphase ihres Studiums. Das bedeutet, dass sie über Wochen und Monate intensiv lernen musste. Es fiel ihr schwer, aber sie hat es geschafft. Mein Mann war sehr froh, dass sie nicht wegen ihm das Studium vernachlässigte, es hätte ihn zusätzlich belastet. Als sie dann das Diplom in Händen hielt, war er sehr stolz. Ich kann mir deshalb vorstellen, dass es deine Eltern entlastet und sogar freut, wenn du dir selber gut schaust, sei es in der Schule oder in der Freizeit!
So das war's, ein andermal mehr, wenn du Lust hast.

Ich wünsche dir und deiner Familie ein freudvolles Weihnachtsfest und allen Betroffenen und ihren Angehörigen Durchhaltevermögen und Optimismus !!!

Alles Liebe
Ruth

23.12.2003, 09:29
Ich wünsche Allen, ein geruhsames und friedvolles Weihnachtsfest



Viele Grüsse Maria H.

23.12.2003, 14:44
Allen ein frohes Fest wünscht Euch

Thorax (Jürgen)

23.12.2003, 15:49
Ein friedvolles , ruhiges Weihnachtsfest

wünscht Euch

biba

27.12.2003, 20:50
Im März d.J. haben wir erfahren, dass meine 77 jährige Mutter einen Schatten auf der Lunge hat. Im Juli wurde die Diagnose Lungenkrebs ( kleinzellig) mitgeteilt. Operabel, da CT, Szintigramm und PET eine Lokalisierung auf den rechten oberen Lungenlappen ergaben. Während der OP stellte sich jedoch heraus, dass weitere Lungenlappen sowie die Lungenwurzel betroffen sind. Ein befallener Lymphknoten ist in die Aorta aufgebrochen. Laut der Ärzte im Düren-Lendersdorfer Krankenhaus würde eine Kombinationstherapie aus Chemo- und Strahlentherapie die Krankheit eindämmen. Unser Hausarzt rät von der Behandlung ab, da eine Heilung unmöglich sei und auf Grund des Alters und des schwachen Allgemeinzustandes meiner Mutter die Nebenwirkungen der Therapie den Zustand weiter schwächen würden. Meine Mutter ist extrem depressiv und hat den Glauben an die Zukunft verloren. Sie will nur noch ihre Ruhe haben und sieht in vielen Dingen keinen Sinn mehr. Das Weihnachtsfest war zeitweise der blanke Horror, da sie sich jeglicher sozialer Kommunikation verweigert.
Sie hat sich zwar von der Lungen-OP etwas erholt, jedoch sehe ich deutlich, dass sie stetig abnimmt. Die Ärzte sprechen uns gegenüber andeutungsweise von nur noch wenigen Wochen.
Der Zustand des Zweifelns und der Hilflosigkeit lähmt unsere ganze Familie. Ich als aktiver und agierender Mensch möchte meine Mutter auch nicht zur irgendwelchen Therapien drängen. Habe gleichzeitig jedoch Schuldgefühle nicht genügend zu tun.
Vor knapp 10 Jahren verlor ich meinen Vater an der gleichen Krankheit. Bin ziemlich schockiert und frage mich, wie ich mich meiner Mutter gegenüber verhalten soll. Würde mich sehr über Meinungen, Anregungen etc. freuen.

27.12.2003, 21:06
Hallo Katja,
ich kann sehr gut nachvollziehen wie es Dir geht. Ich war 12 Jahre alt, als bei meinem Vater die Diagnose Kehlkopfkrebs diagnostiziert wurde. Meine Eltern, für die ich damals der Lebensmittelpunkt war, krempelten unser ganzes Leben um. Notwendigerweise musste sich, insbesondere meine Mutter jetzt ganz gezielt um meinen Vater kümmern. Dass verstand ich zu dieser Zeit jedoch überhaupt nicht und fühlte mich an die Seite gedrängt. Erst heute wird mir klar, welchen Spagat meine Eltern begehen mussten. Auf der einen Seite die tödliche Erkrankung meines Vaters, auf der anderen Seite die Zukunfts- und Erziehungssorge um mich. Du musst Dir immer vor Augen halten, dass für Deine Eltern Deine Zukunft genauso wichtig ist, wie vor der Diagnose der Krebserkrankung Deiner Mutter. Dass Du jetzt den Kopf für das Abitur nicht frei hast, kann jeder natürlich verstehen. Doch für Deine Mutter wird es ein wichtiges Signal sein zu sehen, dass Du an Deiner Zukunft weiter festhälst und sie planst. Deine Mutter ist da! Sie lebt, sie liebt Dich, kann es Dir zeigen und auch Du bist in der Lage jedes Gefühl in ihren Augen zu lesen. Das ist etwas was Euch keiner nehmen kann und was den Augenblick ausmacht. Was in der Zukunft einmal sein wird, kann uns keiner sagen. Wir kennen lediglich das jetzt und unsere Vergangenheit. Suche Dir Momente mit Deiner Mama wo ihr über tolle Ereignisse aus dieser Vergangenheit sprecht und Du so eine Brücke zum jetzt schlagen kannst. Doch achte unbedingt auf Dein "ich". Du bist so jung und eigentlich solltest Du mit 17 Jahren die Teenie-Träume in den Himmel bauen. Suche Dir an Deiner Schule eine Person Deines Vertrauens. Die Lehrer müssen unbedingt wissen, welche psychische Belastung Du momentan aushalten musst. Rede mit Deinem Hausarzt darüber, inwiefern Du Hilfe durch Gesprächstherapie bei Psychologen und Selbsthilfegruppen erhalten kannst. Du kannst Deiner Mutter nur eine Stütze sein, wenn Du selbst gesund bleibst. Und die Seele übersieht man schnell. Ich hoffe so sehr für Dich, dass Du trotz dieser Belastung den Sinn für Deine Zukunft nicht verlieren wirst.

27.12.2003, 22:51
Liebe Cyrne,
im Grunde weisst Du die Antwort schon,oder?Jedenfalls in Deinem Herzen.Bitte..Tu`Deiner Mutter nicht die Qualen einer Chemo-oder Strahlentherapie an!In ihrem Alter verkraftet man die Nebenwirkungen sehr,sehr schlecht.Sei für sie da,und mache ihr irgendwie Mut.Viele Menschen sterben nicht an Krebs,sondern an den Folgen der Behandlung...Das muss man individuell entscheiden.
Mit 77 Jahren muss man ihr das nicht antun.
Tröstlich zu wissen,dass in dem Alter Krebszellen viel langsamer fortschreiten,und sie durchaus noch Monate ohne schmerzen und lange KH-Aufenthalte ihr Leben leben kann
Meine Mutter starb nach Kehlkopfkrebs (OP Klinikum Aachen--2Jahre später verst.Malteser-Krankenhaus Jülich)(absolut das Desaster).Wir wohnen in der Nähe,darum hat mich Dein Beitrag so berührt...Ich wünsche Dir nur Gutes zum neuen Jahr!!LG Mika

28.12.2003, 16:41
Liebe Mika,
ich selbst wohne in AC, meine Mutter in Niederzier. Bin mit meiner Lebensgefährtin momentan bei ihr. Eigentlich schon seit der Diagnose. Die Lungen-OP hat sie körperlich sehr mitgenommen. Doch noch schlimmer ist zu sehen, wie sie oft und lange nur noch vor sich hin starrt. Eine kleine Katze, die wir ihr aus dem DN-Tierheim geholt haben, ist eine der wenigen freien Augenblicke für meine Mama, wo sie wieder unbeschwert lachen kann, wenn die Lizzy mit einer Nuß quer durch die Küche rauscht. Ja, im Grunde meines Herzen weiss ich die Antwort und halte auch schon jeden Arzt von ihr fern. Doch es tut so unsagbar weh. Am meisten macht mich diese Machtlosigkeit fertig. Seit meinem 12 Lebensjahr ist Krebs mein ständiger familiärer Begleiter gewesen. Vaters Kehlkopfverlust hat mich schon als Kind ernst werden lassen. Dann seit Tod an Lungen- und Leberkrebs im DN-Krankenhaus 10 Jahre später. Und jetzt meine Mutter: 2000: Gehirntumor: Verkapselt und Gamma-Knife; 2001: Darmtumor: OP; und jetzt das!!Weisst Du, was komisch ist? Da studiere ich Kommunikationswissenschaften, lehre an Rhetorik und Ausdruck, Coaching in schwierigen Personalsituation...und dann stehe ausgerechnet ich sprachlos einer Situation gegenüber. Wir lernen so viel im Leben. Loslassen können, das lehrt uns keiner!

28.12.2003, 18:34
Uuups,meine Mutter wohnte bis zu Ihrem frühem Tod auch in Niederzier...War die LG einer allseits bekannten Persönlichkeit!!Wie klein die(virtuelle) Welt doch ist...
Loslassen kann uns keiner lehren,weil wir immer diese Erfahrung selbst machen müssen.Sei bei ihr und respektiere ihre depressive Phase.Versuche nicht mit Gewalt,sie da `rauszuholen.Du ziehst Dich eher selbst mit `runter.Ich glaube,wenn man sich in die Situation hineinversetzt--- ich würde auch in Abgründe stürzen!
Du hast trotz der schweren Erkrankungen in Deiner Familie eine gute Erziehung und Verständnis genossen.Du kannst davon ausgehen,dass Deine Mutter auch jetzt genau weiss,wie es aussieht.
Sehr einfühlsam solltest Du einfach nur DA sein---ohne verzweifelt auf´s Leben zu pochen.
Man neigt wohl zum "reparierenwollen",ich habe es auch immer wieder versucht.
Ich habe es nicht geschafft.Ich wünsche Dir,dass Du intuitiv den richtigen Weg findest! Mika

29.12.2003, 22:03
ich habe bereits ein Post an "Lungenkrebs" im Forum geschickt. Würde mich sehr freuen von euch zu hören. Auch wir sind unten, ganz unten so unten dass Willy am heilig Abend krach hatte mit seinen Söhnen, vor allem dem jüngeren und er darauf gar nicht am essen und der bescherung teilnahm - er hat eigentlich einfach nur höllen Angst vor diesen Festtagen die für uns sowieso schwer sind, da seine Eltern am 5.12.2001 und 2.1.2002 starben.

Als wir die Diagnose erhielten brach wie bei Euch die Welt zusammen, nicht zuletzt wegen den vielen bereits bestehenden Problemen, aber auch weil sich bei mir dieser Horrortrip von Lungenkrebs wiederholte, mein Vater ein Künstler, starb mit 40 Jahren am 16.2.1972 auch an Lungenkrebs, ich war gerade mal 11 Jahre alt!

Für mich ist im Moment das schlimmste, zu wissen dass ich scheibchenweise Abschied nehmen muss von meinem geliebten Partner. Und wisst ihr was - ich will nicht - ich will nicht dass unseres Zusammenleben jetzt nach 25 Jahren schon aufhört.

Es ist auch schlimm mehr zu wissen als er da ich Krankenschwester bin.

Wir suchen Kontakt zu Pancoast Tumoren patienten, meldet euch!!!

Alles gute fürs 2004 von Herzen Eure Liz

31.12.2003, 00:39
Hallo Ihr Lieben,ich habe erst seit gestern einen Internetanschluss und kann mich von diesen Forumseiten gar nicht mehr trennen.Ich habe jetzt stundenlang gelesen und mehr als einmal durch einen Tränenschleier.Bei meinem Mann(38)wurde im Februar 02 Lungenkrebs Stadium IIIb festgestellt.Nicht operabel,Lebenserwartung 2-3 Jahre.Nach 70 Bestrahlungen und 6 mal Chemo war er austherapiert.Jetzt nimmt er an einer Studie teil,bei der er eine Tablette pro Tag nimmt.Dieses Medikament ist bisher in den USA und in Japan zugelassen.Bisher verträgt mein Mann es sehr gut.Ich hoffe,dass es ihm wenigstens noch mehr Zeit schenkt und es für ihn körperlich erträglich macht.Jedenfalls ist seine Luftnot nicht mehr ganz so schlimm und im Moment geht es ihm relativ gut.Wir haben 2 Kinder(14 u. 18),die noch viel von Ihrem Vater haben sollen.Wir geben die Hoffnung jedenfalls nicht auf,auch wenn die schlechte Prognose von mehreren Ärzten bestätigt wurde.Es darf einfach nicht sein!Ich finde dieses Forum klasse und werde mich bestimmt noch oft einklicken,weil ich auf den ganzen Seiten,die ich gelesen habe,sehr viel Herz und Mitgefühl entdeckt habe.Viele Freunde und Bekannte ziehen sich leider immer mehr zurück,weil sie mit der Situation nicht umgehen können.Das tut zwar weh,aber ich kann es auch irgendwie verstehen.Ich hoffe,dass ich bei euch Trost finde und euch aber auch dasgleiche zurückgeben kann.Jetzt wünsche ich euch allen erstmal einen guten Rutsch und ganz viel Kraft für das neue Jahr !! Bis bald Ute

31.12.2003, 09:34
Hallo Ute,
ich hoffe dass dieses Medikament Deinem Mann helfen wird.
Handelt es sich dabei um ein Prokukt der Fa. Astrazeneca ?
Einen guten Rutsch für alle / Bine

31.12.2003, 09:34
Hallo Ute,
ich hoffe dass dieses Medikament Deinem Mann helfen wird.
Handelt es sich dabei um ein Prokukt der Fa. Astrazeneca ?
Einen guten Rutsch für alle / Bine

01.01.2004, 23:24
hallo ute,
auch mein vater nahm an einer studie teil. bei ihm wurde 1982 der kehlkopf entfernt. prof. dr. wussov vom klinkikum köln hatte mit einer neuen operationsart sein überleben erst ermöglicht. damalige überlebenschancen trotzdem fast null. nach üblichem programm von chemo und bestrahlung galt er als austherapiert. sein einverständnis für die studienteilnahme schloß der prof mit den worten: es ist lediglich ein versuch!
wir hatten das glück ihn dann noch 10 jahre habe zu dürfen. 10 jahre, obwohl uns ALLE ärzte noch keine 3 monate mit ihm geben wollte. ich wünsche dir, liebe ute und deinen beiden kindern ebenfalls so einen irrtum wie bei uns.
lg.

01.01.2004, 23:26
mika, was heisst LG?

01.01.2004, 23:30
meine mutter hat sich über die weihnachtstage gänzlich gegen alles gestellt was wir unternahmen. was wir kochten war falsch, wenn wir etwas anderes anboten nervten wir sie, haben wir uns nicht um sie gekümmert, war sie wütend, weil "sich keiner um sie kümmert". einmal wollte sie was süsses, wir gaben es ihr und sie war sauer, weil sie jetzt was herzhaftes wollte. gingen wir spazieren, beschimpfte sie uns, dass wir sie alleine lassen würden, blieben wir hier, störten wir sie auch. es war einfach nur grauenhaft.
ich habe große angst davor, diese launen nicht mit dem genügenden abstand sehen zu können und dass es irgendwann ganz heftig kracht. mama beschimpft ihre beste freundin ebenfalls so extrem wie meine lebensgefährtin und mich.
ich hoffe für mich, dass mir 2004 einfach mehr gelassenheit bringt.

23.01.2004, 13:55
Hallo ihr Lieben! Habe mich lange nicht mehr gemeldet.Ich hatte sehr viel Stress. Darum jetzt, wenn auch sehr verspätet, ein frohes, gesegnettes und vor allem von Glück geprägtes neues Jahr.

23.01.2004, 14:08
Liebe Ruth W. und liebe Cyrne! Ich bin euch sehr dankbar, dass ihr mir geschrieben habt und vor allen Dingen, dass ihr so aufbauend geschrieben habt! Das hat mir sehr gehofen! Ich habe mich so lange nicht gemeldet, weil mir alles über den Kopf gewachsen war. Stress in der Schule und natürlich die Situation zu hause.
Heute habe ich zum ersten Mal in meinem Leben Freudentränen vergossen. Meine Mutter war heut im Krankenhaus zur CT. Der Arzt sagte ihr, dass es nun weitaus besser aussieht. Der Krbs ist zurückgegangen, die Chemo hat angeschlagen. An den Lymphknoten ist schon fast alles weg und der Kerntumor ist von 2cm auf 1,2cm geschrumpft. Als ich das gehört habe..., es war so schön! Jetzt kriegt sie auch Strahlentherapie und die 3. Chemo beginnt. Ich hoffe so sehr, dass es weiter so läuft. Ich bin so glücklich!
Liebe Ruth, ich hoffe deinem Mann geht es auch besser und er macht Fortschritte, bitte schreib wie es ihm und dir geht.
Liebe Cyrne, wie geht es deiner Mutter. Ich hoffe es ist nicht so, wie es die Ärzte gesagt haben! Manchmal gibt es Wunder!

Ich wünsche euch auch so viel Glück!
Bis bald, mit den besten Grüßen! Katja

23.01.2004, 16:04
Liebe Katja!
Ich freue mich mit dir und drücke dir und deiner Familie die Daumen, dass die Therapie weiter so gut anschlägt!
Mein Mann hat leider innerhalb von 3 Wochen zum zweitenmal eine Entzündung im Brustbereich. Das macht ihn sehr müde, weil er nicht gut atmen kann. Ich hoffe, dass die Antibiotika wieder so gut hilft, wie letztes Mal. Der Hausarzt meldet ihn jetzt bei der "Stahlhelmfraktion", so nennt mein Mann die Strahlentherapie ;-), zur weiteren Abklärung. Hm... das gefällt uns nicht ganz... aber wir bleiben ruhig und schauen, was kommt.
Auch dir und deinen Lieben noch im Nachhinein nur die allerbesten Wünsche für das Jahr 2004!!! und herzliche Grüsse
Ruth

28.01.2004, 23:22
Hallo Bine,erst mal "Sorry",weil ich so lange nicht geantwortet habe,aber mein Computer war kaputt.Ja,es handelt sich um Iressa von Astra Zenica.Mein Mann nimmt es seit November 03,verträgt es sehr gut und es schlägt auch gut an bei ihm.Der Tumor ist fast nicht mehr aktiv.Hast du auch Erfahrungen mit diesem Medikament?
Gruß Ute

29.01.2004, 11:25
Hallo Ute,

nicht wirklich, wollte das Medikament bei meiner Mutter durchsetzen, aber so weit kam es leider nicht mehr, da sie
vor 3 Monaten dann an der 3. Lungenentzündung gestorben ist.
Ich denke aber, dass die Molekularbiologie in der Krebs-Therapie die Zukunft sein wird und ich freue mich sehr für Dich, dass das Medikament bei Deinem Mann so wunderbar zu wirken scheint. Gruss Bine

29.01.2004, 14:22
Durch Enthaltsamkeit und Ruhe werden viele Krankheiten geheilt.

Hippokrates

29.01.2004, 18:56
hallo lottchen,
da ist sicher etwas dran.
ich denke, mit hintergrundwissen kann ich eine gute entscheidung treffen.
was soll man unter "enthaltsamkeit" verstehen?
wie sieht das in der praxis aus?
gruß, ingrid44

29.01.2004, 21:23
Hallo Bine,es tut mir sehr leid mit deiner Mutter
Ich hoffe,das in ZUkunft noch ganz viele Betroffene von dem Medikament profitieren können.
Trotzdem bin ich super skeptisch,was es wirklich bringt.Im Hinterkopf habe ich die Angst,das die Wirkung nur vorübergehend anhält.Wenn jemand über lange Zeit z.B. Schmerzmittel nimmt,der wird auch irgendwann resistent.Es gibt ja wohl noch keine Langzeiterfahrungen über Iressa.Ist mir jedenfalls nicht bekannt.Aber im Moment sind wir einfach nur froh,das es meinem Mann relativ gut geht und hoffen,das dieser Zustand so lange wie möglich anhält.Ohne Iressa würde es ihm mit Sicherheit sehr viel schlechter gehen,da der Tumor einige Wochen nach der letzten Chemo schon wieder gewachsen war.Jetzt haben wir wenigstens erstmal einen Stillstand erreicht.Bine ,ich finde es klasse,das du immer noch Interresse an diesem Thema hast und Anteilnahme zeigst,obwohl du doch jetzt abschalten könntest und erst mal Kraft tanken könntest indem du dich erfreulicheren Themen zuwenden könntest.Hut ab!
Bis bald. Gruss Ute

30.01.2004, 12:01
Hallo Ute,
vielen Dank für Deine Anteilnahme.
Schönes Wochenende.
Gruss Bine