PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neu im Forum!


LindaS
16.01.2006, 20:15
Hallo, ich habe mich gerade neu angemeldet, lese aber seit ein paar Monaten eure Beiträge zum Thema Speisenröhrenkrebs. Mein Vater, 55 Jahre, hat leider diese Krankheit. Er wurde am 8. November operiert und die OP lief gut. Aber trotzdem habe ich so viele Fragen. Wie geht es weiter? Wann ist er wieder ganz gesund? Wird er wieder gesund? Ich fühle mich verwirrt, aber eure Beiträge haben mir bis jetzt sehr geholfen und jetzt wollte ich mich auch zu Wort melden.

_Viola_
16.01.2006, 23:14
Hallo Linda,

es tut mir leid, dass auch dein Vater an Speiseröhrenkrebs erkrankt ist.

Frag einfach, was du wissen möchtest. Hier wird jeder versuchen dir zu helfen, deine Fragen zu beantworten.

Wichtig ist schon mal, dass er die OP gut überstanden hat. Ist dein Vater jetzt zur Reha oder ist er zu Hause? Wann er wieder gesund wird bzw. ob er wieder ganz gesund wird, das kann dir keiner beantworten. Jeder, ob selbst an Krebs erkrankt oder halt die Angehörigen hoffen, dass der Krebs besiegt wird. Aber wissen kann es niemand. Gerade Speiseröhrenkrebs ist ein sehr aggressiver Krebs. Es gibt aber auch viele, die es auch bei Speiseröhrenkrebs geschafft haben. Man sollte die Hoffnung nie aufgeben.

Mein Vater hat diese Woche seine Nachsorgeuntersuchung. Hoffentlich haben die Chemo und Bestrahlungen was bewirkt und die Metastase ist weg. Es wird für uns wieder eine unruhige Woche, aber da muss man durch.

Ich wünsche deinem Vater alles Gute und schnelle Genesung!

Liebe Grüße
Viola

Rainbow37
17.01.2006, 10:24
Hallo Linda,

ich kann mic Viola nur anschließen. Hier im Forum bekommt man super viele Infos und vor allem auch Unterstützung.

Dir liebe Viola und Deinem Vater drücke ich ganz fest die Daumen für die Nachuntersuchung.

Ich denke an Euch.

Liebe Grüße Gertrud

Susanne_T
17.01.2006, 11:40
Liebe Linda,

als medizinisch Gesund gilt man, wenn man 5 Jahren ohne irgendeinen Rückfall gelebt hat. Hört sich gut an, aber ich glaube Krebspatienten sind auch nach 5 Jahren noch Risikopatienten (Eine Freundin von mir bekam bei Brustkrebs ein Rezediv nach 5 Jahren und 2 Monaten).

Jetzt muß dein Vater wieder fit werden und das dauert eben so seine Zeit. Er wird noch lange brauchen ehe er wieder 100% seiner früheren Leistungsfähigkeit hat. Dafür ist so eine OP einfach zu groß. Ansonsten wird es regelmäßig Nachsorgeuntersuchungen geben, die Abständen werden aber mit den Jahren größer.

Mein Vater geht zusätzlich zur Narbentherapie bei der Krankengymnastin "unseres Vetrauen", dass darf man aber frühstens erst 100 Tage nach der OP machen sonst kann es zu Wucherungen kommen. (Das machen auch einige Heilpraktiker und hilft, dass die verschiedenen Haut und Muskelschichten sich nach der OP wieder lösen und nicht miteinander verkleben) Außerdem ist mein Vater lange zur Krankengymnastik gegangen um im Ganzen wieder fit zu werden. Nun geht er dahin, weil er jetz auch noch ein kaputtes Knie hat. Mein Vater wurde im November 2004 operiert. (Kannst auch alles unter Positives nachlesen). Mein Vater war nicht zur Reha, dass wollt er nicht.

Ansonsten kann man nicht viel machen. Vieles ist Glück und so hoffen wir einfach, dass bei uns alles gut geht. Leider kann aber auch nach einem Jahr oder so ein Rückfall kommen, da steckt leider keiner drin.

Euch weiter alles Gute,
Susanne :rotier2:

LindaS
17.01.2006, 19:03
Hallo,
danke für eure lieben Worte. Es ist schön zu wissen, dass man nicht alleine ist.
Eine Frage! Wenn die naheliegenden Lympfknoten, die bei der OP entfernt wurden, auch befallen sind, sind das Metastasen? Bei meinem Vater haben sie festgestellt, dass alle entfernten Lympfknoten befallen waren.
Ich weiß nicht so richitg, was ich mit der Nachricht anfangen soll. Ich kann mir aber schon denken, dass es nicht so toll ist. Mein Vater ist aber ganz gut drauf und sehr positiv, deswegen will ich ihn nicht fragen.
Hat jemand eine Ahnung?

Linda

Esther
23.01.2006, 10:36
Hallo Linda,

ich habe Deine Frage erst jetzt gesehen und auch, dass Dir noch niemand geantwortet hat.

Die befallenen Lymphknoten sind noch nicht zwingend Metastasen, aber es könnten solche daraus entstehen. Wenn der Tumor während seines Wachstums Kontakt zu Blutgefässen (Arterien oder Venen) oder zu Lymphgefässen erhält, kann er einzelne "Tochterzellen" in diese Blut- oder Lymphgefässe abgeben. Diese Zellen schwimmen dann mit dem Flüssigkeitsstrom und können sich in anderen Regionen des Körpers wieder absiedeln. Bei dem Transport über die Lymphgefässe bleiben die "Tochterzellen" in der Regel im nächsten Lymphknoten hängen. Lymphknoten sind eine Art "Filter", welche die Lymphflüssigkeit reinigen. Der Transport über den Blutweg führt die Zellen in verschiedene andere Organe des Körpers. In den Lymphknoten oder den Organen, in denen sich die "Tochterzellen" absiedeln, können sie sich vermehren und so Metastasen bilden. In der Regel wird bei befallenen Lymphknoten eine Chemotherapie ins Auge gefasst, um den Krebszellen den Garaus zu machen, bevor sie Metastasen bilden können.

Ich hoffe, Dein Vater bleibt weiterhin positiv, und ich wünsche ihm alles Gute.

Liebe Grüsse

Esther

LindaS
23.01.2006, 19:13
Hallo Esther,
vielen Dank für deine ausführliche Antwort, hat mir sehr geholfen.
Die Ärzte meinen, dass eine Chemotherapie bei meinem Vater nicht möglich ist aufgrund seiner körperlichen Verfassung. Er wiegt nur 46 Kilo (ist normalgroß) und nimmt im Moment eher ab als zu.
Aber er ist sehr positiv und ihm geht es ganz gut. Er fühlt sich wohl und hat auch Energie. Ich versuche auch positiv zu sein, aber es ist sehr schwer.
Linda

peter3
25.01.2006, 10:56
Hallo Linda
Erst mal alles gute für Deinen Vater .Meine OP liegt schon über 1 Jahr zurück,mir wurde ein Teil der Speißeröhre und des Magens entfernt außerdem auch die Lympdrüsen.8 davon waren befallen aber meine Ärzte sagten das wäre nicht weiter tragisch .Seit Januar gehe ich wieder 3 Stunden am Tag arbeiten und die letzten Nachuntersuchungen waren auch ohne Befund.Obwohl ich nach der OP 7 wochen im Koma gelegen habe und danach wieder lernen mußte zu laufen und zu sprechen geht es mir heute prima und das wünsche ich euch auch .
Alles gute Peter

LindaS
26.01.2006, 18:16
Hallo Peter,
danke für deine positive Antwort, das beruhigt mich ein bisschen.
Toll, wie du dich erholt hast und dass du wieder arbeiten kannst. Unglaublich!
Meinem Vater geht es ja auch ganz gut und er ist so positiv. Ich mache mir mehr Sorgen als er, aber ich versuche auch positiv zu sein.
Dir weiterhin alles gute.

Linda