Fallen die Haare immer aus?

[sabinemaria]

Hallo!

Zunächst mal: Ich bin neu hier. Ich komme aus Ö, meine Mutter ist an Darmkrebs erkrankt. Tumor im Enddarm, kleine, Frühstadium, keine Metastasen.

Sie kriegt derzeit eine Chemo: 3 Xeloda zweimal täglich, einmal in der Woche eine Infusion. Gestern hat sie die zweite Infusion bekommen.

Sie verträgt die Chemo recht gut, es ist ist nur ein wenig übel und sie ist ein bisserl schwindlig. Aber sonst hat sie keine Probleme.

Wie gut stehen die Chancen, dass sie ihre Haare behält? Oder gehen die Haare immer aus? Meine SchwiMu hatte nämlich eine Chemo bei Brustkrebs, aber sie hat kaum Haare verloren. Und der SchwieVa meiner Freundin (gleicher Krebs wie meine Mutter) hatte auch keinen Haarausfall.

Das ist nämlich das, was meine Mutter im Moment am meisten belastet. Mein Vater ist vor 17 Jahren an Lymphknotenkrebs gestorben und hat während seiner Chemo elendiglich gelitten - und auch einen Großteil seiner Haare verloren. Das hat sie natürlich immer vor Augen. Wie kann ich ihr helfen?

Danke und LG
Sabine

[penguin]

Hallo Sabine,

Ich kann Dir leider nicht sagen, ob bei der Chemo, die Deine Mutter bekommt, die Haare ausfallen werden, aber ich kann Dir aus eigener Erfahrung (BK; OP Okt. 03) berichten. Für mich war, so dumm es klingt, das Schlimmste an der ganzen Sache die Chemo mit sehr wahrscheinlichem Haarverlust; ich hatte überschulterlange Haare. 2 Wochen nach der 1. Chemo (AC-Schema) waren die Haare dahin, hat einen Moment lang sehr wehgetan, als der Friseur den Kahlschlag machte. Zum Glück hatte ich für die nächsten 3-4 Monate eine wirklich supertolle Langechthaarperücke, die zwar nicht billig war, mir aber in einer eher bescheidenen Zeit sehr viel Positives gab. Da ich die Chemo an sich recht gut vertragen habe, war ich auch zwischendurch (im Büro) arbeiten; mit Glatze bin ich nur in meinen vier Wänden herumgelaufen. Ein paar Wochen nach der 4. Chemo fing der 1. Flaum wieder zum Spriessen an und heute (1,5 Jahre nach dem Ganzen) sind die Haare wieder schulterlang, es geht sich sogar schon ein (kleiner) Pferdeschwanz aus. Ich sag heute (damals hätte ich es nicht glauben wollen und hatte die totale Panik) - es gibt wirklich Schlimmeres!!!

Ich wünsche Deiner Mutter alles Liebe und Dir viel Kraft
Penguin
(auch aus Österreich ;) )

[margit b.]

Liebe Sabine,

wenn man eine Chemo bekommt müssen nicht zwangsläufig die Haare ausgehen. Es kommt auf die verwendeten Medikamente an und da gibt es eine ganze Menge. Fragt mal euren Arzt, ob unter Xeloda voraussichtlich die Haare erhalten bleiben. Event. bekommt deine Mutter bei den Infusionen ja auch noch ein zweites Medikament, der Arzt kann euch sicher mehr dazu sagen.
Ich hab meine haarlose Zeit gut mit einer Perücke (nur in der Öffentlichkeit, da gerade der Jahrhundertsommer war!) und ansonsten mit einem Käppi ganz gut überstanden.

Alles Gute für dich und deine Mutter!
Margit aus OÖ :D

[sam478]

Hallo zusammen,

mein Vater ist 68 Jahre alt, hat Magenkrebs im fortgesch. Stad. und bekommt seit Juni 2005 eine Chemotherapie. Die Haare sind zwar dünner geworden aber es sind noch immer genug da.

Vielleicht hilft euch das weiter.

Ganz lieben Gruß von Marion

P.S. Wünsche euch viel Glück und drücke euch ganz fest die Daumen.

[floh]

hallo sabine,
:pftroest:
ich hatte nach blasenkrebs und erfolgter chemotherapie mit cisplatin und gemcitabine (3 Zyklen) sehr starken Haarausfall.

auch bei mir stand die angst, die haare zu verlieren anfangs stark im vordergrund.

nachdem sie mir dann ausgefallen waren, habe ich gelernt damit zu leben. sie sind bereits 4 monate später so nachgewachsen, das man es als frisur bezeichnen konnte.

wichtig ist, dass man später wieder gesund wird!!!!! auch wenns ohne haare schwer erscheint, es gibt soviele schöne perücken, die durch die kk bezuschusst werden.

Ich wünsche Deiner Mutter alles erdenklich Gute und viel Kraft, diese schwere Zeit gut zu überstehen.

Liebe grüße
floh