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tanja1977
03.02.2006, 16:40
Hallo ihr lieben,
ich war letzte Woche Freitag zur Konisation, letzten Dienstag bekam ich das Ergebnis:

Der Arzt sagte es sei eine Krebsvorstufe, die durch die Konisation nicht vollständig entfernt werden konnte.

Leider erfuhr ich das am Telefon und konnte so (wegen Zeitmangel) nicht alle Fragen stellen. Den nächsten Termin habe ich erst am 14.2.

Was heisst das genau "Krebsvorstufe"?
Ist es nun Krebs oder nicht?

Wenn ihr könnt antwortet mir bitte, ich bin sehr verzweifelt, denn im Netz finde ich keine richtigen Info's

Vielen Dank!
Tanja

maja-ac
03.02.2006, 19:12
Hallo,
für mich klingt es so, als würde es sich um ein carcinom in situ handeln, sprich eine Vorstufe von Krebs. Es sind zwar veränderte Zellen da und wenn man sie nicht behandelt, oder entfernt, würde sich mit an sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit wohl Krebs entwickeln.
Daß sie es bei Dir nicht im Gesunden entfernt haben ist deshalb schon mal nicht so gut, Su wirst wohl wahrscheinlich noch eine weitere Konisation über Dich ergehn lassen müssen, in der dann hoffentlich alles im Gesunden entfernt werden kann. Viele Ärzte raten dann auch direkt zu einer Entfernung der gesamten Gebärmutter, aber ich weiß nicht, wie das in Deinem Fall ist - kann ja auch gut noch ein Kinderwunsch bestehn und dann würd ich erst mal alles andere versuchen.

Ich drück Dir die Daumen, daß Du bald auch das Ergebnis bekommst, daß ich vorige Woche glücklicher weise hatte, also im Gesunden entfernt

Alles Liebe

tanja1977
03.02.2006, 19:19
Hallo maja-ac,

also eine erneute Konisation kommt für mich nicht in Frage. Ich habe bereits zwei Kinder und wir haben auch keinen weiteren Kinderwunsch. In soweit ist es kein Problem und ich weiss, dass die GM (=Gebärmutter) in ca. 6-8 Wochen entfernt werden wird. Für mich steht halt nur die dringende Frage im Raum, wo der Unterschied zwischen Vorstufe und Krebs ist.
Weil meine Denkweise sieht es so: entweder man hat es oder man hat es nicht.
Das hat für mich auch nicht viel mit gut- oder bösartig zu tun.

LG
Tanja

Dirk-Gütersloh
03.02.2006, 19:48
Hallo Tanja,

bin gerade über Deinen Beitrag gestolpert. Also recht gute Informationen erhälst Du hier:

http://www2.uni-jena.de/ufk/Zervixinfo/

Sehr gut gemachte Seite, auch die Entscheidungsbäume helfen sicherlich bei der Vorbereitung auf das notwendige Arztgespräch.

Gruß Dirk

Conny70
06.02.2006, 23:36
Hallo Tanja,

bei mir war das vor etwas mehr als 2 Jahren die gleiche Situation. Ich (damals 33) bekam nach der Koni die Information, dass es sich um ein Carcinoma in situ (Krebsvorstufe) mit Veränderungen im umliegenden Gewebe handelt, was dann letzlich als Cervix Carcinom 1b eingestuft wurde. Der Arzt, der die ambulante Koni gemacht hat, brachte mir schonend bei, dass die Gebärmutter entfernt werden müsste. Ich ging dann zu meinem FA, der dies bestätigte, habe mir aber trotz allem noch eine zweite Meinung beim ehemaligen Chefarzt der Klinik, der noch privat praktiziert, eingeholt (er kennt mich schon viele Jahre als Personal der Klinik, nicht als Patientin). Auch er rat mir dazu, die Gebärmutterentfernung duchführen zu lassen. Er sagte mir auch, dass bei Eintufung 1a nichts gemacht worden wäre, aber da es 1b war...Für mich kam bei der Entscheidung erschwerend dazu, dass wir keine Kinder haben, aber mittlerweile habe ich mich damit abgefunden. Er sagte auch, er kann mir nicht mal guten Gewissens dazu raten, so schnell wie möglich schwanger zu werden, weil man nicht wissen kann, wie sich so ein Carcinoma in situ entwickelt. Zum Glück hat mich mein Mann in der Hinsicht sehr unterstützt und von vornherein gesagt, dass ich wichtiger bin als ein Kind. So habe ich mir dann in der Klinik einen Termin geholt und lag 14 Tage nach der Koni unter dem Messer. Die Pathologie hat dann sofort während der OP den Schnellschnitt der Lymphknoten untersucht, die zum Glück nicht befallen waren. Auch die weitergehende Untersuchung aller Materialien hat nichts ergeben. Klar könnte ich jetzt sagen, warum habe ich es nicht riskiert, aber so ist es mir doch wesentlich lieber. Natürlich waren die ersten Wochen nach der OP nicht gerade Zuckerschlecken, vor allem, wenn man wie Du 2 Kinder hat, die auch versorgt werden wollen.
Ich glaube, dadurch, dass es sich bei mir um ein Carcinoma in situ gehandelt hat, ist mir vieles im nachhinein erspart geblieben.
So brauchte ich weder Chemo noch Bestrahlung. Das ist, denke ich zumindest, ein Strohhalm, an den Du Dich momentan klammern kannst. Wenn Du Glück hast, sind die Zellveränderungen bei Dir auch noch nicht "gewandert" und Du kommst um Nachbehandlungen herum.
Ansonsten kann ich Dir den genauen Unterschied auch nicht im Wortlaut erklären. Ich kann mich aber bei den Gynis bei uns im Krankenhaus noch mal ganz schlau machen, und wenn ich eine Info habe, schreibe ich noch mal.

Liebe Grüsse und halt die Ohren steif :)
Conny