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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich hab dich immernoch lieb


nessie
10.02.2006, 15:58
Hallo Papa,

am 13.November bist du für immer von uns gegangen. Wir haben dich an diese scheiß Krankheit verloren. es tut mir unendlich weh, dich nicht mehr bei mir zu haben. Wir haben über alles gesprochen. Ich habe dir gesagt, wie lieb ich dich hab. Aber ich habe dir nie gesagt, dass ich dich vermissen werde. Zu groß war die Hoffnung. zu groß dein Kampf. Und du hast gekämpft. so ein großartiger Kampf. Ich hab am Anfang gesagt, du hast nicht verloren. du hast gewonnen. nur wir haben dich jetzt verloren. wie sollen wir ohne dich weiter leben ? Ich seh dich immernoch. Ich sehe immernoch den letzten Tag. Oh Gott, du wolltest nicht schlafen. Hast dich an den Bettrand gesetzt und wir mussten dich stützen, damit du nicht umkippst. Wir haben uns abgewechselt und du hast so fürchterlich gestöhnt. Aber du wolltest nicht liegen. Wir wollten dir so gerne helfen und konnten nur machtlos zusehen und dich halten. Dann haben wir alles Bettzeug aufgetürmt, damit du aufrecht liegen konntest. Haben wir dich gezwungen ? Ich weiß du wolltest nicht liegen. Wir haben dich alle festgehalten und aufrecht gelagert. Du konntest uns nicht mehr sagen, ob es dir recht war. Ja, und nachdem du nun schon seit Tagen nicht mehr geschlafen hast und so fürchterlich gestöhnt hattest, wurdest du ganz ruhig. Du hast so friedlich geschlafen. Nach so langer Zeit ganz friedlich geschlafen. Du hast nicht gestöhnt. Wir sind ins Nebenzimmer gegangen, haben uns an den Händen gehalten und uns gewünscht, dass der liebe Gott, endlich erbarmen hat und dich zu sich nimmt. Wir haben uns ein Bier aufgemacht und Mama kam plötzlich auf die Idee Karten zu spielen. so wie du es immer gerne gemacht hast. Wir haben immer wieder in dein Zimmer geschaut. Du warst so friedlich. Hast endlich geschlafen. Wir hatten Angst, wir könnten dich wecken und haben uns nicht getraut, in dein Zimmer zu gehen und bei dir zu sein. Dann wurde deine Atmung etwas flacher. Wir wünschten uns, dass du für immer einschläfst und wir wollten dich doch nicht wecken. Wir standen immer an der Tür und haben deiner Atmung gelauscht, aber wir haben deine Hand nicht gehalten. Den letzten Schritt bist du dann ganz allein gegangen.

Papa ich liebe dich.

Deine Tochter

Andrea