PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Liposarkom (Weichteiltumor rechte Flanke)


BärbelH
18.02.2006, 19:39
Hallo,
ich 54 Jahre alt bekam im September 2005 nach MRT die Nachricht das ich ein Liposarkom in der rechten Flanke (Rechter Rückenraum) habe.

Ich wurde im Sept. 05 2x im Abstand von 15 Tagen operiert aber nach erneutem pathologischen Bericht war der Tumor immer noch nicht ganz raus, sodaß ich von Düsseldorf aus , nach längerer Wartezeit, nach Bochum ins Bergmannsheil Krankenhaus überwiesen wurde, wo man mir den halben Rücken wegoperierte, man entnahm aus dem Vorderkörper Muskeln, um die hintere Fläche zu schließen.

Seit Jan. 06 werde ich in der Onkologie in einem Düsseldorfer Krankenhaus bestrahlt (32x).

Weshalb ich hier schreibe, ist folgendes, weder Ärzte, noch Hefte, noch Bücher gibt es, in dem eine Beschreibung oder Entstehung eines Liposarkoms in der Flanke beschrieben wird.
Über Weichteiltumore ( im Bein) habe ich im Chat schon einiges gelesen, aber in der Flanke noch nicht.
Selbst bei Krebsselbsthilfegruppen gibt es diese Erkrankung nicht.

Hier meine Frage, wer hatte einen Liposarkom in der Flanke, wer kann mir etwas über den Verlauf erzählen.

Die ewige Erschöpfung macht einen Mürbe. Wer kann mir helfen????

Würde mich über Antworten freuen.

Vielen Dank
BärbelH

Tina37
19.02.2006, 23:21
Hallo liebe Bärbel,

leider weiß ich über dererlei Tumore auch nichts, habe auch noch nie was davon gehört. Ich habe auch was seltenes gehabt (GIST) und kann daher gut nachvollziehen, wie es ist, wenn man wenig Informationen hat bzw. nicht weiß wo man welche herbekommen kann. Meinst du denn, es macht so viel Unterschied, ob man ein Liposarkom im Bein hat oder an der Flanke?

lg
Martina

BärbelH
20.02.2006, 18:53
Liebe Tina,
vielen Dank für Deine Antwort. Ja, laut Ärzteauskunft ist ein Liposarkom an der Flanke, also Rücken, etwas vollkommen anderes als am Bein.
Mir wurde der halbe Rücken wegoperiert und vom Bauch Muskeln entnommen um das Loch im Rücken zu verschließen.
Bei der täglichen Strahlentherapie habe ich eine Patientin kennengelernt, die einen Weichteiltumor am Oberschenkel hatte, das ist eine relativ kleine Wunde gegen meinen Rücken, auch eine andere Bestrahlung und eine andere Heilzeit.

Aber ich gebe die Hoffnung nicht auf mal jemanden mit der gleichen Erkrankung zu finden, da ich gerne wissen möchte wie der Heilungsverlauf ist.
Deine Erkrankung sagt mir jetzt gar nichts - GIST- was ist das und wie ist der Heilungsverlauf.

Würde mich sehr freuen nochmal etwas von Dir zu hören. Ich habe festgestellt, das es für die Heilung des Körpers wichtig ist mit Betroffen zu sprechen.

Gruß
BärbelH

Tina37
20.02.2006, 19:39
Hallo Bärbel,
mein Posting findest du hier unter "Was ist das nur" ein Stückchen weiter unten, aber im gleichen Forum. GIST ist ein gastrointestinaler Stromatumor, ein Weichteiltumor, der vorwiegend den Magen, den Dünndarm und in seltenen Fällen (wie bei mir) den Dickdarm betrifft. Mein Tumor war gut abgekapselt, wurde im gesunden entfernt und jetzt bin ich tumorfrei und hoffe, das bleibt so. Aber das kannst du alles in meinem Thread nachlesen. Was den Heilungsverlauft anbetrifft hat man bei GIST noch keine Langzeiterfahrungen. Allerdings gibts Tabletten (Glivec), die ziemlich gut helfen, teilweise lösen die sogar Metas auf oder bewirken einen Stillstand der Krankheit. Bisher bekommen aber nur Patienten mit inoperablem oder metastisierendem GIST diese Tabletten. Ich bekomme sie auch, obwohl ich keinen Tumor habe, weil ich in einer Studie gelandet bin. Hier wird geprüft ob es was hilft, Glivec vorsorglich zu nehmen. Bisher sind die Ergebnisse schon soweit, dass man sagen kann, dass die Rückfälle von tumorfreien Patienten unter Glivec geringer sind. GIST ist sehr gefragt in der Tumorforschung, da steckt ja viel Geld dahinter. Eine Tablette gegen Krebs - da wird natürlich fleissig geforscht und wers rausfindet kann sich ne goldene Nase verdienen :D . Sogesehen habe ich mit meiner Diagnose ziemlich Glück gehabt. Zwar ein Sarkom, aber eins, das sich gut therapieren lässt.

Wenn du etwas über den Heilungsverlauf erfahren möchtest wäre es doch vielleicht ganz gut, wenn du dich an ein gutes Tumorzentrum wendest? Großhadern in München behandelt auch Sarkome, die können vielleicht auch Auskunft geben?

Ansonsten muss ich ehrlich zugeben, dass es nicht viel Sinn macht, den Heilungsverlauf von anderen Personen zu kennen. Jede Mensch ist anders und was beim einen hoffnungslos sein kann ist bei dem anderen absolut nicht hoffnungslos. Was ich damit sagen will: versteife dich nicht so sehr auf irgendwelche Prognosen oder Heilungschancen. Glaube keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast :) .

Ich hatte heute mein 3-Monats-Nachsorge-CT und bekomme erst am Donnerstag Bescheid, ob alles ok ist. Aber ich gehe sehr davon aus, nehme ja die Tabletten und fühl mich auch sonst absolut wohl.

lg
Martina

PS: Wenn du nicht so oft die Schaltung (Return) benutzt, dann wird dein Eintrag ein bisserl kleiner :D

Sabine8
20.02.2006, 20:03
Hallo BärbelH,

sooo harmlos ist ein Sarkom im Oberschenkel leider auch nicht. Meine Ma liegt nun seit 7 Monaten im Krankenhaus und sieht mittlerweise aus wie ein "Flickenteppich". Bei ihr war die Op umgekehrt wie bei dir. Sie haben ihr einen Muskel aus dem Rücken entfernt um ihn in den Oberschenkel einzusetzten. Dann haben sie ihr den Bauch aufgeschnitten um einen Bypass zu legen und ihr Haut aus dem Oberarm genommen um die Wunde zu schließen.

Leider ist Weichteilsarkom einer noch immer ziemlich seltene, relativ unerforschte Krebsart. Darum finde ich es so wichtig, daß man sich in diesem tollen Forum so wunderbar austauschen kann.

Gruß an alle Betroffenen und Angehörigen.

Zoe
20.02.2006, 20:52
Hallo Bärbel,
also dass laut Ärzten ein Liposarkom am Rücken "etwas vollkommen anderes" sein soll als im Bein würde ich gern verstehen - vielleicht kannst Du das mal erklären - bei Gelegenheit.
Ich habe noch von keinem Fall wie Deinem gehört, aber entscheidend für Behandlung/Nachbehandlung/Heilungsverlauf ist meiner Meinung nach Größe des Tumors und Malignität - in manchen Fällen muss das Bein z.B. amputiert werden...........
Auf alle Fälle hoffe ich - auch wenn sich momentan kein direkt mit Dir vergleichbarer Fall hier im Forum findet - der Austausch hier wird Dir helfen! (Ich meine es gibt mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede.) viele Grüße - Zoe

BärbelH
21.02.2006, 18:23
Hallo an alle,

vielen Dank für Eure Antworten. Das man sich jetzt an jeden Strohhalm klammert ist doch verständlich. Die Ärzte haben mir nur gesagt, das meine Art der Krebserkrankung so selten ist, das wirklich keine Erkenntnis darüber existiert. Mein Wunsch wäre es jetzt wirklich einen Menschen kenn zu lernen, der die gleiche Erkrankung (rechte Flanke) wie ich, das der Tumor am Bein oder sonstwo genauso schlimm ist, ist mir klar, nur sagten mir die Ärzte in Bochum, wo ich zum 3. Male operiert wurde (wirklich erstklassige Ärzte und Pflegepersonal, die Patienten kommen aus ganz Deutschland zur Bergmannsheilklinik). Nur ein Liposarkom rechte Flanke ist so selten wie ein sechser im Lotto, Sarkome im Oberschenkel sind dagegen recht oft. Die Erkrankung und die Schmerzen sind bestimmt gleich, auch die Angst und darum suche ich weiter jemanden, der vielleicht auch einen Tumor in der Flanke hatte.
Ich wünsche allen viel Erfolg beim MRT, beim CT, beim Schlucken aller MEdikamente und das wir alle wieder gesund werden oder nach OP bleiben.

Liebe Grüsse an alle
BärbelH :

Nadja
21.02.2006, 18:59
Hallo Bärbel,

ich bin mir nicht sicher, ob ich in deinem Thread richtig bin. Dennoch fühle ich mich angesprochen.

Bei mir wurde ein Liposarkom nach einem histologischen Befund bei einer Wirbelsäulenoperation zufällig entdeckt. Nach einer Woche voller Untersuchungen in der UKL Freiburg kam aber heraus, daß bei mir kein Tumor
zu finden sei. Sprüche wie "So ne Tumorart kommt höchstens alle 10 Jahre vor" (Hausarzt) machen die Sache ja auch nicht besser. Weder der Wirbelsäulenspezialist noch der Hausarzt konnten mir überhaupt meinen Befund übersetzen :dedifferentziertes Liposarkom im retroperitonealen Bereich. *ufff

Falls bis in 3 Monaten was zu sehen ist, wollen sie radikal operieren (Teile der Aorta und Vene raus und künstlich machen, Muskelanteile...) und danach bestahlen.

Klar, daß ich immer noch Angst habe.

Wie geht es dir inzwischen?
LG,

Nadja :-)

BärbelH
22.02.2006, 19:01
Liebe Nadja,

vielen Dank für Deine Mail. Also was die Ärzte Dir da gesagt haben, kann ich nicht übersetzen. Ich bekomme seit 3 Wochen Bestrahlungen, täglich 3x1 Min.auf 2 verschiedene Stellen des Körpers, einmal rechte Flanke, also hinten rechts Bestrahlung und anschließend mit speziellen Neutronenstrahlen und dann auf der linken Seite. Mein Körper ist bemalt wie ein Kunstwerk. Schmerzen habe ich keine, nur ziehen und drücken und zwicken von den Riesennarben. Die Seite ist steinhart und immer noch ziemlich gefühllos im Pobereich. Bis zum 13.3.06 habe ich noch täglich Betrahlung und ab 15.3.06 gehe ich für 4 Wochen in REHA. Am 18.4.06 habe ich dann meine erste MRT nach OP und Bestrahlung, das ist natürlich wieder eine große nervliche Belastung.

Mir wurde chirugisch einmalig in der Bergmannsheilklinik in Bochum geholfen, die Ärzte reden nicht viel, aber operieren gut.

Das Du Angst hast kann ich natürlich sehr gut nachvollziehen, die Angst kann uns auch keiner nehmen, da muß man einfach für sich selber eine Lösung finden.

Würde mich freuen wieder was von Dir zu hören.

Gruß

Bärbel

Nadja
24.02.2006, 18:09
Hallo Bärbel,

wieviel wurde bei dir wegoperiert bei der ersten OP?
Auch Muskeln und Gefäße?
Tun die Bestrahlungen weh?
Wie lange warst du insgesamt cirka im Krankenhaus?
Wurdest du auch über die linke Bauchseite operiert?
Und wie lang ist dann cirka die erste Narbe?
Wie lange hast du nach der ersten OP gebraucht, um halbwegs wieder auf die Beine zu kommen?

Entschuldige die vielen Fragen- ich habe heute telefonisch einen weniger günstigen Berund mitgeteilt bekommen....*seufz

Es ist wohl ein Liposarkom bei mir da. Aber die Ärzte können mir JETZT nicht helfen, weil es zu klein ist, um es operieren/bestrahlen zu können.

Abwarten und kontrolieren heißt es- klar.

LG, Nadja :)

Tina37
24.02.2006, 22:09
Aber wie kommen die auf einmal da drauf? Doch was da? Hab dir schon in deinem Thread geantwortet. Nadja, wart mal ab, mach dir jetzt nicht so viele Sorgen, ok??

Nadja
24.02.2006, 22:54
hi Martina,

wies aussieht ist wohl doch was da....früher oder später halt.....

hi Bärbel,

ich hab leider noch ne Frage:
wie schnell ist dein Tumor gewachsen? Gab es eine Vermutung seitens der Ärzte, wie alt der Tumor war? Welche Klassifizierung hattest du nochmal?

LG, Nadja

BärbelH
25.02.2006, 16:17
Hallo Nadja,

bei der ersten OP hat der Chirug 2-3 Männerfäuste rausoperiert und ich war nach 5 Tagen wieder raus und es ging mir gut, sodaß ich dachte in ein paar Tagen kann ich wieder arbeiten gehen. Dann kam der pathologische Befund und ich musste ca. 14 Tagen nach der 1.OP wieder operiert werden, dann sagte der Chirug er hätte wieder 2-4 Männerfäuste entnommen. Wieder ging ich nach 5 Tagen nach Hause, da war die Narbe natürlich schon wesentlich größer. Leider kam 8 Tage später der Anruf des Arztes, ich möchte nochmal kommen, weil der pathologische Befund sehr schlecht aussieht. Jetzt wurde ich nach Bochum überwiesen. Bis ich dort angenommen wurde dauerte es ca. 4 Wochen in denen es mir körperlich mittlerweile wieder sehr gut ging.

In Bochum allerdings hat man mir von der Wirbelsäule aus in einer Schleife wieder zurück Richtung Bauch alles aufgeschnitten und dann vom Bauch unter der Brust bis Richtung Bauchnabel Muskeln entnommen um das Loch im Rücken zu schließen. Das ist alles nicht sehr schön, sieht auch alles nicht besonders schön aus.

Bestrahlung bekomme ich jetzt 32 x 20 habe ich schon weg. Nein, man merkt von der Bestrahlung nichts, das einzige Problem das ich habe ist eine permanente Erschöpfung, ab 13 uhr nachmittags ist mit mir nichts mehr zu machen und schlecht ist mir immer, obwohl die Onkologen sagen, es könnte nicht von der Bestrahlung herkommen.

Ich gehe jetzt nach Ende der Bestrahlung für 4 Wochen in REHA und erwarte mir davon soviel Kraft und Stärke für den Körper, das ich dann wieder meine Arbeit beginnen kann.

Wir brauchen alle sehr viel Kraft bei unseren Erkrankungen, aber wir müssen bei aller Angst immer versuchen uns ein Ziel zu setzen.

Alles Liebe wünscht Dir

BärbelH.

Ich hatte 1 1/4 Jahre Schmerzen im Rücken und wurde auf Nervenentzündung behandelt, hätte die Ärztin nur einmal Ultraschall gemacht, wäre es schneller festgestellt worde.

Haiseli
02.03.2006, 12:56
Hallo ihr lieben Kampfgefährtinnen und -gefährten,

ich habe heute ein wenig in diesem Thread gelesen und gedacht, ich sollte mal meine eigenen Erfahrungen mit der Diagnostizierung meines Oberschenkelsarkoms aufschreiben:

16.10.2005 Plötzlicher stechender Schmerz im linken Oberschenkel während einer Fahrradtour.

21.10.2005 Besuch beim Hausarzt, nachdem ich laufend Schmerzen und eine Schwellung im Oberschenkel hatte. Er meinte, es sei ein Muskelfaserriss und die Schwellung ein Hämatom.

29.10.2005 Wiederum Besuch beim Hausarzt, weil die Schmerzen und die Schwellung stärker wurden und keine Anzeichen (Blauverfärbung) für ein Hämatom erkennbar waren. Überweisung zum Orthopäden zur Durchführung einer Ultraschalluntersuchung.

02.11.2005 Besuch beim Orthopäden. Bei der Ultraschalluntersuchung wurde ein großes dunkles "Etwas" im Oberschenkel festgestellt, das sich deutlich vom umgebenden Muskelgewebe unterschied. Eine Röntgenaufnahme des Oberschenkels ergab, dass der Knochen nicht betroffen ist. Überweisung zum Radiologen zur Durchführung einer Kernspin-Tomograpie.

07.11.2005 Besuch beim Radiologen. Die MRT ergibt ein 9x9x5 cm großes Gebilde. Verdacht auf Weichteiltumor.

08.11.2005 Wiederum Besuch beim Orthopäden. Überweisung in die chirurgische Ambulanz des Stuttgarter Katharinenhospitals.

09.11.2005 Untersuchung in der chirurgischen Ambulanz. Dort wurde sofort der nächstmögliche Termin für eine stationäre Aufnahme ermittelt.

14.11.2005 Stationäre Aufnahme in der Chirurgie des Stuttgarter Katharinenhospitals.

15.11.2005 Entnahme eines Gewebeschnittes unter Vollnarkose. Reservierung eines OP-Termins für 18.11.2005.

17.11.2005 Vorläufiger histologischer Befund: Pleomorhes Sarkom.

18.11.2005 Vollständige Entfernung (Extirpation) des Tumors mit gleichzeitiger Entfernung des Musculus Vastus lateralis.

Die zeitliche Abfolge zeigt, dass es am Anfang etwas schleppend ging, da unser Hausarzt noch nie mit der Krebsart Sarkom zu tun gehabt hatte und die Schwellung 10 Tage lang als Muskelfaserriss behandelt hat. Aber nachdem der Orthopäde Verdacht geschöpft hatte und die MRT durchführen ließ, ging es ja Schlag auf Schlag. Die Ärzte des Stuttgarter Katharinenhospitals haben von einem Tag zum anderen reagiert, nichts auf die lange Bank geschoben und schnellstmöglich operiert. Ich bin sehr froh, dass ich dort in so guten Händen war!

Damals habe ich mir den Liedanfang aufgeschrieben:

Vielleicht ist das der Anfang. Vielleicht ist das das Ende. Doch es gibt nichts Schlimmeres, als ungewiss zu sein.

Über meine anschließende Strahlentherapie habe ich ja in meinem Thread "2 x täglich bestrahlen" berichtet.

Ich wünsche allen Betroffenen von Herzen alles Gute und dass die Ärzte die richtige Entscheidung für die Behandlung treffen!

Liebe Grüße
Hans

sywal
01.04.2006, 18:34
Liebe Bärbel!
Laut internationalen statistiken entwickeln sich liposarkome am häufigsten an den extremitäten und an 2. stelle am "stamm".
Zur therapie ist wesentlich
1) das operationsergebnis (da ist sicherlich ein unterschied zwischen z.b. oberschenkel - flanke, aber eine amputation bis zum becken ist auch nicht lustig)
2) der tumorgrad. Hier ist es egal wo der tumor sitzt. Das ansprechen auf die Folgendbehandlung (ev. chemo/strahlen) ist hier wesentlich. Da gibt es unter den ca. 15 verschiedenen weichteilsarkomen und tumorgraden wesentliche unterschiede.
Ich wünsche dir die richtige und erfolgreiche entscheidung
sywal

Tina40
10.05.2006, 23:44
Hallo Bärbel ,

bin heute zum ersten mal auf diese Forum Seite gestoßen und habe deinen Bericht gelesen.

Meinem zukünftigen Ehemann wurde am 21.04.2006 am Rücken ( höhe linkes Schulterblatt ) ein angebliches Lipom entfernt. Am 03.05.2006 gehen wir wieder ins Krankenhaus um die Fäden ziehen zu lassen und bekommen dann die niederschmetternde Nachricht, das es nicht ein " Lipom " sondern ein "Liposarkom " war !!!! Es folgt eine MRT vom Rücken , gute Nachricht - keine Metastasen. Es soll eine Strahlentherapie folgen. Doch sind wir nicht ganz zufrieden mit der Folgebehandlung , da zum einen keine weiteren Untersuchungen folgen und des weiteren wir uns große Sorgen machen , da bei der OP kein Sicherheitsabstand erfolgt ist, was bei bösartigen Tumoren nun mal sehr wichtig ist. Nun habe ich heute mit dem Bergmannsheil - Krankenhaus in Bochum Kontakt aufgenommen und wir haben am Die. den 16.05.06 bei Prof. Dr. Steinau einen Termin . Er ist wohl ein " As " auf diesem Gebiet. Habe gelesen das Du auch dort warst. Wie Du liest , gibt es also doch noch jemanden der ein Liposarkom am Rücken hat. In der Tat kommen Liposarkome meistens an den Beinen und Armen vor , das habe ich auch schon festgestellt , da ich seit Tagen im Internet bin um so viel wie möglich über diese seltene Art von Tumor zu erfahren. Dies mußte ich mir jetzt einfach mal von der Seele schreiben. Alles Gute für deine weitere Genesung.
Einen Lieben Gruß aus Essen Tina

BärbelH
14.05.2006, 17:30
Hallo Tina,

die Ent6scheidung nach Bochum in die Bergmannsheil-Klinik zu gehen, kann ich nur voll bekräftigen. Ihr seid nirgentwo besser aufgehoben als auf der speziellen Tumorstation, die Ärzte, Oberarzt Witte hat mich operiert, aber auch die anderen zum teil sehr jungen Ärzte sowie das tolle Pflegepersonal sind einfach Klasse.

Ich kann Euch nur empfehlen in der Klinik sofort zum Sozialberater zu gehen, damit dieser für Euch eine anschließende REHA (wahrscheinlich nach der Strahlentherapie) beantragt, das haben wir nicht gewußt und so landete ich in einer falschen Klinik auf Borkum.

Ich habe jetzt die erste MRT nach allen OP's und bis auf Narbengewebe ist nichts zu sehen. Allerdings das juchhu Gefühl ist ausgeblieben, weil die Angst vor neuem immer im Nacken sitzt.

Die Strahlentherapie war 6 1/2 Wochen lang, sie tut nicht weh, aber meine Psyche hat sehr verrückt gespielt, aber das ist schließlich bei jedem anders.

Ich bin jetzt seit dem 4.9.05 krank noch bis zum 12.07.06, mache aber seit dem 9.5.06 nach dem Hamburger Modell-Eingliederungs, das heißt, Vier Wochen arbeite ich 4 Std. täglich, dann 4 Wochen 6 Std. täglich und dann hoffe ich, das ich wieder voll arbeiten kann. Nach meinem selbstgewählten 8 monatigen Einsiedlerdasein, war es sehr, sehr schwer wieder anzufangen, ich sitze im Büro, wobei mir die Hüfte, Taille, Rücken, überall wo die Narben sind nach längerem Sitzen sehr wehtut.


Aber es wird wieder.

Ihr habt jetzt schon mal den richtigen Weg eingeschlagen mit Bochum-Bergmannsheil.

Wie alt ist dein Zukünftiger und wie haben sich bei ihm die Symtome gebildet.

Ich würde mich sehr darüber freuen, weiter von Euch zu hören, denn der Austausch ist wahnsinnig wichtig, da in den anderen Foren vorwiegend sehr bekannte und in Statistiken verankerte Krebserkrankungungen sind, wobei Liposarkom im Rücken sehr selten ist.

Erstmal drücke ich Euch beiden die Daumen und würde mich über eine Antwort sehr freuen.

Ich wohne in Düsseldorf.

Herzlichst

BärbelH.
Herzlichst

Nadja
14.05.2006, 18:21
Hallo Bärbel,

schön mal wieder von dir zu hören!

Daß du bereits Wiedereingliederung machst, macht mir Mut.

Bei mir haben sie das Mistding leider immer noch nicht gefunden. Die Ärzte quatschen mich zu mit Irrtum möglicherweise usw. Auf meinen Einwand, daß Liposarkome eben sehr lange unauffällig wachsen, deshalb nicht im MRT zu sehen sind, und ich nun mal ein G1 habe, verzeiehn sie meistens das Gesicht und wissen nichts zu erwiedern. meistens kommt dann nur...auf jeden Fall sind sie in den richtigen Händen und es kann dann sofort operiert werden. Super.


Lg, Nadja :)

Tina40
14.05.2006, 21:45
Hallo BärbelH ,

zunächst einmal danke das Du dich gemeldet hast. Ja, wir hoffen auch das wir mit Bochum die richtige Wahl getroffen haben.
Mein " zukünftiger " ich nenne ihn ab jetzt mal meinen Mann !!! ist 54 Jahre alt , fühlt sich aber nicht so !!!! Er ist auch innerlich & äußerlich jung geblieben.

Sein Liposarkom war äußerlich sichtbar , nennt man glaub ich : unter der Haut liegend. Dieser " Eumel " so nannte ich den Tumor bis zur OP immer war 9,5 x 8,5 x 4,5 cm groß ( Faustgroß ) !!! Also wirklich schon sehr groß denn ich konnte den " Eumel " mit meiner Hand nicht decken .

Schön auch zu hören das Du in Bochumer Bergmannsheil so super zufrieden warst und Du auf dem besten Wege der vollständigen Genesung bist.
Ich wollt wir würden auch schon auf der Ziellinie sein . Aber egal was auf uns zukommt , wir werden kämpfen & nicht so leicht aufgeben.
Ich finde das dieses Forum wirklich eine tolle Sache ist, somal wie Du schon erwähnt hast , es sich in unserem Fall um diesen seltenen Tumor handelt.

Werde hier im Forum bleiben , weitere Kontakte knüpfen , und werde für jede Antwort sehr sehr dankbar sein .

Denn eins haben wir hier alle gemeinsam : KÄMPFEN !!!!

tassilo
31.07.2006, 16:18
Hallo Bärbel,

rein zufällig hatte ich vor 4 Wochen eine deutliche Schwellung oberhalb der rechten Hüfte bemerkt. Da ich eine Nierengeschichte vermutete, hatte ich zunächst einen Urologen kontaktiert. Der fand nichts und vermutete eine Sportverletzung. Nach einigen Tagen weiteren Abwartens hatte ich dann einen Orthopäden aufgesucht. Der sprach von einem Lipom.
Heute war ich nun beim Hautarzt, der mich sofort zum Chirugen schickte. Dort unternahm man eine Ultraschalluntersuchung, allerdings mit unklarem Ergebnis , sprach allerdings von einem Tumor und riet mir zu einer MRT. Die MRT ist erst am Donnerstag, sodass ich noch nicht weiß woran ich bin.

Der Tumor ist ca. hühnereigroß und läßt sich einigermaßen gut verschieben. Das Gebilde sitzt nicht unmittelbar unter der Haut, sondern scheint tieferliegend zu sein. Beschwerden habe ich nicht. Nach Vorliegen des MRT-Ergebnisses soll am 80.08.06 über das weitere Vorgehen entschieden werden.

Erstaunt bin ich über das schnelle Wachstum. Ich vermute, dass der Tumor innerhalb weniger Tage so schnell gewachsen ist. Seitdem allerdings, scheint er nicht weiter gewachsen zu sein.

Ich hoffe auf ein gutes Ausgehen der Angelegenheit.

Wie war Deine Symptomatik?
Konnte man auch eine Schwellung an der Flanke erkennen?
Lag der Tumor tiefer und war er dennoch etwas beweglich?
Wurde ebenfalls eine MRT gemacht?

Für Deine Antwort schon jetzt vielen Dank!

Grüße
Tassilo