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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : blasenkrebs?


eklys
14.03.2006, 16:07
hallo,
ich weiß gar nicht so recht, wie ich anfangen soll, ich bin immer noch voll geschockt.

im dezember war mein mann (40 J.) beim urologen, weil er blut im urin hatte. dieser hat dann eine massive blasenentzündung mit vielen bakterien diagnostiziert und ihn mit antibiotika nach hause geschickt.

bei der kontroll untersuchung 4 tage später war der urin angeblich wieder völlig i.O.

jetzt, 3 mon. später, treten erneurte blutungen auf, und mein mann ist wieder zum urologen.

dieser hat dann die nieren geröngt und gesagt, kein befund, alles o.k.

nur auf drängen meines mannes wurde dann eine blasenspiegelung vorgenommen, bei der dann ein "gewächs" in der blasenwand festgestellt wurde. es sei noch sehr klein und im Anfanfangstadium. wenn er das jetzt entfernen lassen würde, hätte er für immer ruhe damit.

jetzt geht mein mann nächste woche ins krankenhaus um eine "TURB" durchführen zu lassen, was auch immer das ist.

ich bin voller angst, habe schon so viele schreckliche sachen gehört und gelesen, dass ich mir schreckliche sorgen mache, dass es doch bösartig sein könnte.

und der gedanke, dass er schon 3 unnötige monate damit durch die gegend läuft, lassen meine gedanken in eine richtung gehen, die mir/uns absolut nicht gut tut.

ich habe angst, wahnsinnige angst, und ich möchte die bestmögliche behandlung für meinen mann was sicher jeder nachvollziehen kann.

dazu kommt noch, dass er seit dem 1.3. eine neue arbeitsstelle hat. laut aussagen des arztes ist er nach 10-14 tagen spätestens wieder in der lage zu arbeiten. ob das stimmt? ich weiß nicht, wie schlimm diese operation ist, ist man wirklich so schnell wieder fit?

ich wäre so dankbar, wenn mir jemand dazu ein paar antworten geben könnte. und was ist eine BCG-Behandlung? habe im internet nichts darüber gefunden, wird hier aber oft erwähnt.

ich fühl mich wahnsinnig hilflos, mein mann sieht alles sehr positiv, und ist sich ganz sicher, dass er keinen Krebs hat.

Blutwerte, Leberwerte und Blutsenkung war alles o.k.

nächste woche dienstags geht mein mann ins krankenhaus, und wird am mittwoch operiert, durch die harnröhre.

ich würde so gerne nicht so völlig unwissend ihm zur Seite stehen.

ich bin für jede antwort sehr dankbar.

eklys :sad:

IsaH
14.03.2006, 17:45
Hallo eklys, :)

erstmal keine Panik, in 70% der Fälle wird Blasenkrebs in einem frühen Stadium entdeckt und ist dann heilbar oder zumindest sehr gut behandelbar.

Es war vollkommen richtig, dass dein Mann auf einer Blasenspiegelung bestanden hat, denn nur so kann feststellen, ob das Blut im Urin vielleicht von einem Tumor kommt. Ob es sich tatsächlich um Blasenkrebs handelt, kann man nur durch die TransUrethrale Resektion Blase (TUR-B) feststellen. Transurethrale (= durch die Harnröhre) Resektion (= Entfernung von Gewebe) heißt, dass in Narkose bei einer Blasenspiegelung tumorverdächtiges Gewebe entfernt wird. Dieses Gewebe wird dann histologisch untersucht (Ergebnis dauert ein paar Tage), und erst dann weiß man, ob und um welchen Krebs es sich handelt und wie weit er fortgeschritten ist. Das alles ist wichtig für die Therapie.

Wenn der Krebs sehr, sehr oberflächlich und nicht aggressiv war, ist die Entfernung durch die TUR-B schon als Behandlung ausreichend. Manchmal wird nach einigen Wochen noch eine TUR-B gemacht. Die nächste Stufe der Behandlung ist eine Behandlung mit Chemotherapeutika (Mitomycin z.B.), die mit einem Katheter direkt in die Blase eingebracht werden. Die BCG-Behandlung (sog. "Immuntherapie") wird bei etwas aggressiveren oberflächlichen Tumoren angewandt, auch mit Katheter direkt in die Blase.

Nach der TUR-B ist man in der Regel recht schnell wieder fit. 10-14 Tage reichen aus, denke ich.

Alles Gute und liebe Grüße
Isa :pftroest:

Blackie1956
14.03.2006, 18:27
Hallo eklys

Hatte 3x TUR Blase bei Urothelcarcinom der Harnblase pTa G1-2,im Abstand von je 6 Monaten.G1-2 ist ein sehr gleines Carcinom.Die Op. dauert ca.20 min.Krankenhausaufenthalt war bei mir 2x 8 Tage u. beim 3x 5 Tage,danach war ich 12 Tage krankgeschrieben.Nach der 2. Op. habe ich 8 Spülungen der Blase mit Mitomycin(Mito-madac) im Abstand von je 1 Woche,dann 13 Spülungen im Abstand von 1 Monat.Ich war bei der 1 Op. 44 Jahre alt.Seit Nov.2001 kein positiver Befund mehr.
2001,2002,2003, zur Kur,
Bitte macht euch nicht im voraus verückt,ich wußte garnichts über Blasenkrebs u.keiner sagt einem wie schlimm es wirklich ist,G1-2 ist wirklich nicht schlimm.Nur er kann immer wieder kommen muß aber nicht.

Gruss Blackie 1956

eklys
16.03.2006, 15:51
hallo,

ich danke euch sehr für eure antworten.

mehr kann ich gar nicht schreiben, hoffe immer noch, dass alles gutartig ist.

ansonsten hat es mir sprichwörtlich die spache verschlagen, kann gar nichts mehr dazu sagen, wenn mich jemand fragt, schreie ich nur noch rum, habe keine nerven mehr, bevor das ergebnis feststeht.

habe jetzt so viel gelesen, das mir "gutartig" fast unmöglich vorkommt.

bin zur zeit nervlich am ende...

bitte, bitte, daumen drücken, TURB ist für nächste woche mittwoch geplant.

eklys :sad:

AssiO
19.03.2006, 10:16
Liebe Eklys,
eine BCG-Behandlung wird (wie Isa schon gesagt hat) bei aggressiven Tumoren (also G3) bzw. grundsätzlich auch bei Carcinoma in situ durchgeführt. Am Anfang werden 6 Instillationen verabreicht, danach erfolgen 3-Zyklen, wenn die Therapie anschlägt (ca. 6 x). Leider ist sich die Wissenschaft bis heute nicht einig, wann damit begonnen werden soll (direkt nach der TUR-B oder ca. 4-6 Wochen später). Meine Mama hat nun bereits den 5. Erhaltungszyklus hinter sich und hat eigentlich nur am selben Tag Beschwerden (häufiger Harndrang, blutiger Urin etc.) Dies ist aber ein gewünschter Effekt, denn die Annahme ist, dass durch BCG (sind eigentlich Tuberkulosebakterien) eine Blasenentzündung "provoziert" werden soll!

Ich wünsche deinem Mann und dir alles Gute für die bevorstehende TUR! Es kann sich auch um ein (gutartiges) Papillom handeln und (wie Isa auch schon geschrieben hat) werden ca. 70 bis 80% der bösartigen Tumore in einem frühen Stadium (Ta oder T1) erkannt.

Alles Liebe Astrid

eklys
20.03.2006, 15:17
danke,

zu mehr fehlen mir einfach immer noch die worte.

ich habe so schreckliche angst.


soll etwa jetzt schon alles vorbei sein?

mein mann ist noch so jung

ich kann nicht mehr

wilma1962
21.03.2006, 12:37
Liebe Eklys,
selbst wenn Dein Mann Blasenkrebs hat, ist das noch lange nciht das Ende!!!!!
Ich selbst bin mit 42 Jahren an Blasenkrebs erkrankt und möchte damit noch sehr alt werden! Krebs ist nciht gleich Krebs und Blsenkrebs ist, wenn er rechtzeitig erkannt wird sehr gut therapierbar.
Das geschlossenen System der Harnwege (es geht nur nach außen) hat hier den Vorteil, dass es bei rechtzeitig erkanntem Krebs die Erkarnkung sich nur auf die Blase (evt. noch Niere oder Harnleiter, bzw. -röhre) beschränkt und nicht so leicht Metastasen entstehen, wie bei anderen Krebsarten.
Falls Dein Mann Krebs hat, wird der gleich bei der TUR-Blase (transurethrale Resektion der Blase, d.h. durch die Harnröhre wird Gewebe der Blase entnommen) entfernt. Vielleicht bekommt er anschließend ncoh eine Chemotherapie, die aber soweit nnur die Blase befallen ist auch nur über einen Katheter in die Blase gegeben wird und mit dem Urin wieder ausgeschieden wird. Dadurch treten die ganzen schrecklichen Nebenwirkungen anderer Chemos hier nciht auf!!!
Ich drück Euch die Daumen, dass der Befund gutartig lautet, aber für den Fall das doch ewtas Bösartiges gefunden wird, muß Ihr bei Blasenkrebs erstmal nicht so große Angst haben!!!
Viele liebe Grüße
Wilma

eklys
25.03.2006, 13:43
Nochmals vielen Dank für eure worte.
Mein Mann hat die TURB bestens überstanden, bis Sonntag bleiben die Katheter drin und am Mo. bzw. Die. wird er wieder entlassen.
Das pathologische Ergebnis ist noch nicht da, aber der arzt hat gesagt, es war alles sehr oberflächlich, nur in der obersten schleimhaut. zu 99,9 %% würde da nichts mehr nachkommen.
ich hoffe, er behält recht, und mache mir trotz alledem noch immer sorgen, das krebszellen bei der untersuchung gefunden werden. ich kenne irgendwie so den ausspruch "wenn man die scheiße erst einmal im körper hat, kommt es so oder so irgendwann wieder".
trotzdem bin ich dankbar, dass wir anscheinend noch mal so glimpflich davon gekommen sind.
allen anderen hier, denen es so viel schlechter geht, haben mein tiefstes mitgefühl. was so eine diagnose für einen psychischen stress bedeutet, kann ich jetzt, glaube ich, erst richtig begreifen und verstehen.
ich schreibe noch mal, wenn das path. ergebnis vorliegt.
ich wünschen allen hier nur das beste.
Viele, liebe Grüße

eklys