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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nebenwirkungen der Chemo


matthias_k
16.03.2006, 22:52
Hallo zusammen,

Mein Vater hat ebenfalls Speiseröhrenkrebs.

Bereits nach der ersten Chemo bekam er einen äußerst aggresiven Pilzbefall im Mund- und Rachenbereich, konnte weder essen noch trinken, was natürlich auf die Nieren ging, außerdem hat er in den letzten 9 Wochen >10Kg abgenommen.
Nach der zweiten Chemo-Behandlung, bekam er diesen Pilz wieder, noch aggressiver. Die Oberärztin der Onkologie meinte, in dieser Ausprägung habe sie diesen Pilz noch nie gesehen.

Der Pilz scheint nun unter Kontrolle, doch nun bekam mein Vater hohes Fieber und ist wieder im KH. Eine Entzündung wird irgendwo im Körper vermutet, jedoch Röntgen und CT sowie Magenspiegelung bringen keine Ergebnisse.

Hat von Euch jemand einen Tipp, wie man bereits im Vorfeld der Chemo gegen diesen Pilzbefall vorgehen kann?

Was bedeutet dieses Fieber?

Wie kommt mein Vater wieder zu Kräften?

Waren die ersten beiden Behandlunegn umsonst, da er aufgrund seines momentanen Zustandes eine dritte Chemo nicht überstehen würde und >30 Tage seit Beginn der zweiten Behandlung vergangen sind?

Gibt es außer den den tödlich endenden Geschichten im Forum auch Verläufe, die einige lebenswerte Jahre ermöglichten?

Danke für Antworten, liebe Grüße,
Matthias

Doro2005
17.03.2006, 05:16
Hallo Matthias,

tut mir leid, dass dein Vater auch von dieser schrecklichen Krebsform betroffen ist. Leider ist der SRK so heimtückisch, weil er erst sehr spät erkannt wird.

Gegen den Pilzbefall bekam mein Mann schon gleich zu Beginn der Chemo „Candio-Hermal
Fertigsuspension“. Vielleicht trat bei ihm dadurch kein Pilzbefall ein. Gleichzeitig wurde ihm empfohlen, die Zunge und den Mundraum von Belägen freizuhalten. Dieses erreicht man durch ganz normales Brausepulver, dass man im Mund zergehen lässt und anschließend die Zunge mit einer weichen Zahnbürste reinigt.

Das Fieber kann eine Begleiterscheinung der Chemo sein, wenn eine Entzündung ausgeschlossen werden kann.

Mmm, wie dein Vater am schnellsten wieder zu Kräften kommt? Kann er denn noch ungehindert schlucken? In diesem Falle könnt ihr es mit den hochkalorischen Drinks von „Fortimel“ versuchen, gibt es in vielen Geschmacksrichtungen und auch neutral schmeckend (wird von der Krankenkasse bezahlt).

Leider kann man sich bei dieser Krebsform keine allzu großen Hoffnungen auf einen glücklichen Verlauf machen. Ohne OP wird man sicher nicht von Jahren sprechen. Doch maßgebend ist, dass man soviel Lebensqualität wie möglich, für die Betroffenen herausholt.

Ich hoffe, ich konnte deine Fragen in etwa beantworten.

Liebe Grüße und ein großes Kraftpaket

Doro2005

Michaela68
18.03.2006, 00:14
Hallo Matthias,

ich kann nur empfehlen, zusätzlich einen guten Heilpraktiker aufzusuchen. In Absprache mit dem Krankenhaus kann er zusätzlich Präparate verabreichen, die die Begleiterscheinungen ein wenig auffangen. Mein Bekannter (Lungenkrebs) hat sehr gute Erfahrungen gemacht, er hatte zwar keinen Pilz, hat aber auch die Chemo sehr schlecht vertragen und mit Übelkeit, Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit zu kämpfen gehabt.

Vielleicht kommt es für Euch auch in Frage.

Hoffentlich erholt sich Dein Vater schnell wieder, ich wünsche ihm gute Besserung und alles, alles Gute.

Liebe Grüße
Michaela

Tommi1969
18.03.2006, 18:52
Hallo Matthias,

nach der Diagnose SRK bei meinem Vater entschied er sich nach Köln zu gehen.
Dort wurde nach eingehenden Untersuchungen auch entschieden das er zunächst eine Radio/Chemo Therapie erhalten soll.
Da bei den Untersuchungen ein Breischluck wegen des schon zu weit fortgeschrittenen Wachstums des Krebs nicht möglich war wurde eine Laparoskopie durchgeführt.
Während dieser OP bekam er einen Port für die Chemo und eine Dünndarmsonde für die künstliche Ernährung gesetzt.
Die Dünndarmsonde bzw. künstliche Ernährung hat unserem Vater sehr geholfen wieder an Gewicht zuzulegen da er mit der Zeit die Trinknahrung nicht mehr sehen konnte und das Schlucken sehr schwer viel.
Künstliche Ernährung hört sich immer nicht gut an aber für meinen Vater war es ein sehr guter Weg, vor allem konnte er selbst bei 12 Stunden Ernährung über die Sonde (dadurch etwa 2000Kal/d) immer recht mobil sein, da die Ernährung in einem Rucksack untergebracht war.

Über diese Behandlung hat selbst unsere örtliche UNI-Klinik gestaunt und die gute Arbeit gelobt!

Vielleicht ist das ja eine Möglichkeit, wobei dafür eine denke mal kleine OP erforderlich ist und es einen Moment dauert bis man sich an die Sondennahrung gewöhnt hat (es muß einschleichend dosiert werden).

Liebe Grüsse
Thomas