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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erwerbsunfähigkeit wegen Blasenkrebs


Ullrich
27.03.2006, 12:44
Hallo,
ich habe seit einem Jahr Blasenkrebs mit den üblichen Behandlungen:
Operative Entfernung
Feststellung der Bösartigkeit
erneute OP
Chemotherapie 8*wöchentlich
mittlerweile seit 3 Monaten 1*monatlich
Da bei mir gleichzeitig eine 3. OP mit Entfernung von Nierensteinen
stattgefunden hat habe ich selbst nach einem Jahr eine Blasenfunktionsstörung (Reizblase) in form von überfallartigen
Toilettengängen, die durch (mehr als erlaubte) Einnahme von
Spasmex etwas gelindert werden.
Da ich 54 Jahre, 70 % schwerbehindert und arbeitslos bin habe ich Erwerbslosigkeitsrente beantragt.
Hat jemand Erfahrung, ob so etwas Aussicht auf Erfolg hat?

Joschi
27.03.2006, 15:52
Lieber Ullrich,

ich habe es doch richtig verstanden, dass deine Blase noch nicht entfernt wurde oder? Ich kann dir zu der Rente nur von meinem Vater berichten, der vor fast zwei Jahren eine Neoblase erhalten hat, damals auch arbeitslos war, 55 Jahre alt: Er hat einige Monate nach seiner OP rückwirkend "Frührente" erhalten. Da ich in einem anderen Fall (Krebserkrankung meiner Tante im gleichen Alter) erlebt habe, dass die Rente nicht so leicht bewilligt wird, könnte ich mir vorstellen, dass bei einer geringen Aussicht auf einen neuen Job bei einer Arbeitslosigkeit um die 50 (so sieht es ja leider aus auf dem heutigen Arbeitsmarkt), die Chancen für eine Rente besser stehen dürften - meine Tante hatte nämlich noch einen Teilzeitjob und wurde immer wieder angehalten, wieder in ihren Beruf zurückzukehren - trotz Erkrankung. Die Sache ging bis vor das Sozialgericht, wo sie damals gewann.

Mein Vater hatte die Schwerbehinderung bei Beantragung der Rente noch gar nicht anerkannt bekommen, das kam dann etwa zeitgleich. Er hat damals bei dem Amtsarzt - nach vorheriger Absprache mit einem Neurologen - auf die starke psychische Belastung durch die Krebserkrankung hingewiesen und auch ein Attest vom Neurologen vorgelegt (dieser hat meinem Vater sofort bei der ersten Behandlung empfohlen, vordergründig die psychische Belastung anzuführen!). Unseres Erachtens hatte dies wirklich einen maßgeblichen Anteil am positiven Bescheid. Übrigens hat der Amtsarzt sofort während der Untersuchung gesagt, dass er die Rente befürworten würde. Steht dir diese Untersuchung noch bevor?

Ich drücke dir die Daumen, dass es bei dir auch klappt! Fragen jederzeit gern!

Liebe Grüße

Sabine8
27.03.2006, 19:17
Joschi hat da vollkommen Recht. Man sollte den Hauptgrund für die Berentung nicht auf die Krebserkrankung direkt legen sondern auf die psychische Belastung. Wenn du deinem Erwerbsminderungsantrag außer deinem onkologischem Arztbericht noch ein psychisches Gutachten beilegst, bist du klar im Vorteil.

floh
30.03.2006, 15:18
Hallo,

ich habe nach der Krebserkrankung einen Antrag auf EU-Rente gestellt. Dieser wurde abgelehnt, obwohl ich schon 100% schwerbehindert war und der Blasenkrebs hinzugekommen ist. Aber vielleicht liegts ja auch an meinem noch relativ "jungem" Alter. Widerspruch wurde abgelehnt.

Heute arbeite ich seit Januar diesen Jahres wieder in Vollzeit....

Liebe Grüße
floh