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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Angst vor dem Tod und Ostern


Thomas
15.04.2006, 12:13
kennen vielleicht die meisten Krebskranken. Am Anfang meiner Diagnose hieß es "unheilbar", noch eineinhalb bis drei Jahren durchschnittliche Lebenserwartung. In dieser Anfangszeit war ich oft neidisch auf alle älteren Leute die mir begegnet sind : die dürfen solange Leben, und ich....
Nun lebe ich fast 10 Jahre, die Prognose ist immer noch schlecht, aber ich hoffe, dass ich mindestens noch solange lebe bis alle meine 4 Kinder auf eigenen Beinen stehen können, und das kann heutzutage ja sehr lange dauern.
Die Angst vor dem Tod ist einem Glauben, eigentlich sogar Gewissheit gewichen, dass nach dem Tod es weitergeht, nicht mit diesem oft beschwerlichen Leib, nicht auf dieser Erde, einfach irgendwie anders ich weiß nicht wie, bin aber getrost und gespannt darauf. Der Glaube und das Wissen um Gott trägt mich auch in Angst und Krankheit...
Ich wünsche jedem Mitpatienten dass er diesen oder einen ähnlichen Weg findet, den wir ja an Ostern feiern.
Fröhliche Ostern !
Thomas

babs_Tirol
15.04.2006, 16:09
Danke Thomas für dein Feedback.

Nur wenn man das Leben und die Erde so liebt, dass mit ihr alles verloren und zu Ende zu sein scheint, darf man an die Auferstehung der Toten und eine neue Welt glauben.
Dietrich Bonhoeffer


LG
babs_Tirol

Mice
16.04.2006, 13:42
Hallo,

auch ich bin nicht gläubig, zumindest nicht so, wie die Kirche das definieren würde. Ich glaube an eine höhere Macht, ob sie nun Gott heißt oder wie auch immer, an Engel, die uns auf unserem Weg begleiten und daran, dass nach dem Tod nicht alles vorbei ist. Darum habe ich vor dem Tod selbst auch keine Angst, nur davor, dass er für mich zu früh kommen könnte und vor dem Weg dahin.
Für mich ist die Geschichte vom Regenbogenland und der Regenbogenbrücke einfach schön, auch wenn viele sie inzwischen für abgedroschen halten, und ich glaube, dass wir nach dem Tod dort alle, die vor uns gegangen sind, wiedersehen werden.
Darüber habe ich letztes Jahr ein Lied geschrieben, dessen Text ihr euch, wenn ihr mögt, hier (http://www.miceandme.de/rainbowland.html) ansehen könnt.

@Tanja: ich kann dich wegen deiner Omi gut verstehen, aber du kannst noch mit ihr reden, sie wird dich bestimmt hören! Meine Oma starb mit 95 in der Woche zwischen meiner Stanzbiopsie und der Diagnose und ich bin sicher, sie ist zu diesem Zeitpunkt gegangen, weil sie von dort, wo sie jetzt ist, besser über mich wachen kann. Ich rede noch heute ab und zu mit ihr und manchmal habe ich auch das Gefühl, sie antwortet mir. :engel: Zum Beispiel hat sie mir vor 3 Jahren mal "gesagt", dass sie mich in Empfang nehmen wird, wenn es soweit ist, aber dass ich jetzt dort noch nichts zu suchen hätte. Das war sooo tröstlich und seitdem glaube ich an das Regenbogenland.

Ich wünsche euch allen ein schönes Osterfest und ein langes und glückliches Leben,
Mony