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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ärztestreiks - Härtere Gangart bei Streiks ab Dienstag


Jutta
16.04.2006, 22:09
Härtere Gangart bei Streiks ab Dienstag

Auch wenn die Chance für neue Gespräche steige, werde der Druck auf die Arbeitgeber erhöht. So wollen ab Dienstag etwa die Freiburger Streikenden wie ihre Heidelberger Kollegen an zwei Tagen in der Woche keine Tumorpatienten mehr operieren. "Die bisherige weiche Welle verlängert nur den Streik", begründete Resemann die geplante härtere Gangart. Mancherorts sei der Ausstand noch nicht spürbar genug. Dies sei vorbei. Mit Semesterbeginn würden zusätzlich Seminare und Vorlesungen für Studenten ausfallen.

Auszug: http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=1206992/1tzfuwv/index.html (http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=1206992/1tzfuwv/index.html)





Seither äußerte ich mich nicht zum Streik, auch wenn er an nicht öffentlichen Kliniken extrem spürbar ist, hat mich der o.g. (von mir) unterstrichene Satz doch sehr geschockt!!! Man kann zu den Streiks stehen wie man will, aber den Druck mit diesen Maßnahmen an Tumorpatienten zu erhöhen brachte mich zum doch ziemlich an meine Verständnisgrenze.

Jutta
25.04.2006, 19:10
25.04.2006

11 000 Ärzte im Ausstand - Sondierung - Weiter Streit um Krebs-OP

Knapp sechs Wochen nach Beginn der Streiks an den Universitätskliniken haben erneut rund 11 000 Uniklinik-Ärzte in ganz Deutschland für 30 Prozent mehr Lohn protestiert. 16 Universitätskliniken und sechs psychiatrische Landeskrankenhäuser wurden nach Angaben der Ärztegewerkschaft Marburger Bund am Dienstag bestreikt. 5000 Mediziner machten ihrem Unmut über den Kontrahenten in dem Tarifstreit, die Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL), auf einer zentralen Demonstration in Düsseldorf Luft.



Gesamtartikel

http://www.journalonko.de/politikview.php?id=12373 (http://www.journalonko.de/politikview.php?id=12373)

eternity_76
26.04.2006, 07:26
Guten morgen Jutta.
Ich bin zwar dafür das die Ärzte streiken, aber ich muß Dir auch Recht geben. Als Tumorpatient nicht orperiert zu werden ist nicht in Ordnung.

Aber wenn ich sah, was die Jungs in Heidelberg täglich geleistet haben, ist es richtig zu streiken. Jeder LKW-Fahrer wird nach ein paar Stunden aus dem Verkehr gezogen, weil er eine Gefahr für sich und andere darstellt wenn er übermüdet fährt. Aber alle Klinikärzte müssen Schichten schieben die alles andere als normal sind.
Ich fand es immer wieder erstaunlich das mein Arzt nach 24 Stunden Arbeit immer noch freundlich und hilfsbereit war. Ich wurde nie schlecht oder unfreundlich behandelt.
Aber wenn man weiß, der Doc hat schon 20 Stunden Arbeit hinter sich, ist es ein seltsames Gefühl wenn er einem einen ZVK legt.............!

Ich wünsche allen betroffenen Ärzten das sie schnell wieder "normal" arbeiten, den Streik beenden und endlich vernüftige Arbeitszeiten und entlohnungen erhalten.

LG
Sanny

Jutta
26.04.2006, 14:29
Hallöchen,


Kann voll und ganz den Unmut der Ärzte verstehen, ich sehe was sie leisten und welchen unsinnigen Papierkram "daneben" aufgebürdet bekamen :mad: . Darum geht es mir nicht.
Ich sehe aber auch den seelischen Druck der Tumorpatienten, wenn sie solche Schlagzeilen lesen. Und vor allem wird klar, daß sich die Länderregierungen, die Arbeitgeber einen Scheibenkleister kümmern, ob nun ein Tumorpatient operiert wird oder nicht. Denn diese Patienten haben selten die Kraft öffentlich ihren Unmut mit zu bekunden.

Möchte nicht in die Tiefen der Gesundheitspolitik einsteigen, aber wir alle lassen es zu, gemeckert wird zu hause, im Bekanntenkreis, keiner geht mit auf die Straße. So lange wir wieder und immer wieder stille halten, wird am grünen Tisch über uns beschlossen.

Renate2
26.04.2006, 20:15
Hallo,
bei meinem Onkologen liegen zumindest Listen aus, in die wir Patienten uns eintragen können. Dabei geht es z. B. auch darum, daß bei Tumorpatienten keine Einsparungen erfolgen dürfen.
Wer möchte, kann auch direkt die Bundeskanzlerin anschreiben.

Lieber Gruß
Renate