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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Hilfe: Falschbehandlung bei Chemotherapie


versuchskaninchen
26.04.2006, 11:04
Hallo, ich weiß nicht, wohin ich mich noch wenden kann wegen einer offensichtlichen Falschbehandlung einer noch andauernden Chemotherapie.

Sachverhalt: 2.12.2005 Diagnose Lungen Karcinom

Therapievorschlag: Chemotherapie (OP und Bestrahlung scheiden aus)

Beim 4. Zyklus der stationären Chemotherapie (mit Carboplatin und Etoposid) wurde ich von einer Assistenzärztin betreut. Sie wollte mir einen Tag nach Einlieferung ein Einverständnis für einen Port abringen, da sie nicht in der Lage war, die Handvene zu punktieren. Die Port-Anlage sollte am Folgetag installiert werden.
Problematik: Ich nehme Antikoagulationsmittel (1 x Plavix 75 und 3 x 100 mg ASS täglich). Gemäß Patienteninformationsblatt ist eine Wartezeit nach Absetzen dieser Medikamente von bis zu 7 Tage erforderlich!

Die Assistenzärztin kam im Beisein einer anderen Ärztin (welche ihr sagte, dass sie mich nach dem Geburtsdatum fragen müsse, bevor sie den Chemobeutel anhängt) und infundierte den Beutel mit 320 mg Carboplatin.

An den zwei folgenden Tagen erhielt ich jeweils einen Beutel mit 300 mg Etoposid.
Bei der Infusion des dritten Beutels mit Etoposid stellte ich durch Sonneneinstrahlung auf das Cyto-Set fest, dass sich in der Luftfalle (wo man die Tropfen zählen kann) hauchdünne schwebende Plättchen befanden. Da war aber schon fast alles (bis auf etwa 50 ml) infundiert worden. Ich klemmte sofort die Zufuhr ab und rief nach einer Schwester, welche nach einem Arzt rufen sollte. Eine mir unbekannte Ärztin aus einer Onkologie-Abteilung kam und sagte, dass wohl der Beutel mit Etoposid falsch - im Kühlschrank - gelagert wurde. Da würde das Etoposid kristallisieren.

Nähere Nachfragen von mir bei Stationsärzten wurden beruhigend beantwortet, dass in dem Cyto-Set ein Partikelfilter installiert sei. Heutige telefonische Nachfrage bei BRAUN-Melsungen ergab, dass dies nicht der Fall ist.

Nachfragen beim Etoposid-Hersteller, was mit dem infundierten kristallinem Etoposid in meinem Körper passiert, ob es ätzend ist oder verkapselt wird, wurden nicht beantwortet mit dem Hinweis, ich solle mich an den Arzt wenden.

Ich nehme an, dass die erstgenannte Assistenzärztin alle Beutel gemeinsam im Kühlschrank lagerte, dazumal sie überhaupt keine Erfahrung aufweisen konnte und ich somit drei Beutel mit jeweils 300 mg kristallinem Etoposid eingefangen habe.

Was kann ich noch unternehmen, um die Wahrheit über die Wirkung des Medikaments zu erfahren? :shy:

Barbara_vP
26.04.2006, 11:47
Hallo
ich würde an deiner Stelle mit der Firma telefonieren die das Medikament herstellt.
Dort wird man dir genau sagen können was passieren kann.
Gruß
Barbara

versuchskaninchen
26.04.2006, 13:17
Hallo Barbara und danke für die erste Antwort!

Den Versuch habe ich schon unternommen:

Nachfragen beim Etoposid-Hersteller, was mit dem infundierten kristallinem Etoposid in meinem Körper passiert, ob es ätzend ist oder verkapselt wird, wurden nicht beantwortet mit dem Hinweis, ich solle mich an den Arzt wenden.

rezzan
26.04.2006, 14:14
Hallo,
das klingt ja wirklich unglaublich, was du da erlebt hast. Vielleicht kannst du deine Frage ja mal an Dr. Thomas Gronau stellen. Da gibt es einen eigenen Thread in diesem Forum: http://www.krebs-kompass.org/Forum/showthread.html?t=8023.

Alles Gute, Rezzan

versuchskaninchen
26.04.2006, 19:53
Danke Rezzan,

habe ich soeben getan und den Link zu diesem Thread rübergepostet! :)