PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tonsillencarcinom


Kerstin316
30.04.2006, 21:37
Hallo,

ich bin neu hier, und ich hoffe mich mit vielen Leuten austauschen zu können.
Überall hört man das Thema Krebs aber nie wäre ich auf den Gedanken gekommen einmal davon betroffen zu sein.
Das war ein großer Irrtum.
Mein Freund ( 30 Jahre ) ist seit Sept/Okt. von HNO zu HNO Ärtzen wegen "Halsschmerzen" gegangen. Jeder hatte ihm Antibiotika verschrieben doch das hat alles nichts geholfen. Der letzte Arzt sagte das die Mandeln extrem vergößert sind und diese entfernt werden müssen. Zuvor wurde aber noch CT gemacht, wo sich dann herrausstellte das es nicht wirklich die Mandeln sind. Darauf hin ist er mitte Februar ins KKH gegangen. Dort machten Sie ca. 1 Woche lang nur Test´s mit ihm. Dann durfte er heim und sollte zu einem Besprechungstermin wieder kommen. Als er an einem Freitag den Termin hatte, sagte man ihm das die Ergebnisse noch nicht fertig sind und das sie sich melden. Kaum war er Zuhause, bekam er auch einen Anruf das er nun doch kommen könnte - die Ergebnisse sind da. Da mein Freund verständlicherweise gleich wissen wollte was los ist, fragte er den Arzt am Telefon. Dieser sagte das es Krebs ist. Nun ist mein Freund noch selber mit dem Auto in die Uni gefahren. Natürlich sind alle total schockiert gewesen. Ich meine wie viele Leute gibt es in diesem Alter wo sowas schon haben !!!

Bei ihm wurde in einer ca.10 Stündigen OP der Unterkiefer gespalten und der Tumor hinter der Mandel, die Lymphknoten und das Zäpfchen im Rachenraum entfernt. Dieser war ca.5 cm (T4) groß. Damit die Wunde im Rachenraum nicht so groß war, hatte man ihm von linken Unterarm Gefäße und Haut für den Rachenraum entnommen. Als wäre das nicht schon genug hatte man noch vom linken Oberschenkel Haut für den Unterarm zur Deckung entnommen. Diese Methode ist von dem spezialisten Rudolf Hagen entwickelt worden. Dieser hatte ihn auch Operiert!
Zudem erhielt er noch einen Luftröhrenschnitt und 2 Wochen lang einen Schlauch durch die Nase in den Magen, da er nichts schlucken konnte.

Das war eine ganz schöne Protzedur. Seine Heilung verlief bisher eigentlich ganz gut. Nun hatte er auch noch 7 Zähne gezogen bekommen. Die Bestrahlung hat auch schon angefangen. Er bekommt 33 Tage mit 66 Gy, was auch ganz schön hoch ist. Nun stellte der Kieferchirurg bei einer Zahnfleisch Entzündung fest das im Oberkieferbereich Krebszellen vorhanden sind. Nun muß er am Di wieder in die Uni. Nach seiner Kernspinn wird entschieden ob Sie es Operieren sollen oder es versucht wird durch die Bestrahlung wegzubekommen. Außerdem hört er auf einem Ohr nichts mehr ! Hat ständig Schleim im Hals und gegen Abend´s immer Fieber.
Kann das alles denn nie aufhören ?? Da denkt man es ist bald das schlimmste vorbei und dann, zieht es einem immer wieder die Beine unter dem Boden weg!

Ich weiß das es jedem Patienten und Angehörigen sehr sehr schlecht geht. Deshalb suche ich Menschen in unserer Nähe denen das gleiche oder ein Änliches Schicksal passiert ist. Wenn Du das liest und bist aus dem Raum Würzburg würde ich mich ( mein Freund natürlich auch) uns sehr auf Antwort freuen. Vielleicht kann mach sich mal treffen. Ich denke in einer Gemeinschaft ist das ganze vielleicht ein wenig besser zu verdauen.
Danke

Viele Grüße und vieeeeeel Gesundheit an alle ..
Kopf hoch es wird schon wieder. Man darf sich nie aufgeben. Ist einfacher gesagt als getan, aber Ihr wollt doch LEBEN !!! Es gibt so viele Sachen die man immer sich gewünscht hat, haltet daran fest !!! Vielleicht habt ihr mal ein wenig Glück! Ich wünsche es Euch.
Kerstin

iris1506
30.04.2006, 22:43
hallo an alle hier

ich habe vor 2/3 jahren auch hier geschrieben, da mein papa ein tonsillencarzinom hatte.
ihr habt mir sehr viel hilfreiche tipps und informationen gegeben und auch moralisch wieder aufgebaut.
mit peter baltes habe ich persöhnlich telefoniert, da nur nur ein paar kilometer von mir entfernt wohnt.
im hintergrund habe ich mich bei euch immer auf dem laufenden gehalten.
harry hat es ja leider nicht geschafft.
hat man was von jutta hertel gehört, ich konnte sie nirgends mehr finden??

wie ich anfangs ja berichtete, hatte papa 2 op`s etliche (45) bestrahlungen und dann nur chemo, aber immer wieder rezidiv.
im letzten sommer bekam er chemo mit taxotere.
diese brachte den tumor zum stillstand und ließ die metastasen gänzlich verschwinden.
da er die letzten 3 jahre recht gut mit dem tonsillencarzinom lebte, waren wir alle glücklich über den erfolg der letzten chemo.
im januar 06 machte man ct und mrt, auch vom kopf, da war alles in bester ordnung.
leider waren die metastasen schlauer und sind ins gehirn gedrungen.
im februar 06 dann die niederschmetternde diagnose, ausgeprägte hirnmetastasen. genau vier wochen später am 22.03.06 ist mein geliebter papa verstorben.
ich wollte denjenigen die sich noch an mich erinnern gerne berichten.
auch möchte ich noch mal danke sagen für alle hilfreichen tipps und aufmunternden worte.

ich hoffe, peter baltes geht es gut, habe lange nichts mehr gelesen von ihm.
euch allen wünsche ich alles gute

liebe grüße

iris

mika
01.05.2006, 14:37
Ihr Lieben,schaut doch einfach in dem Forum "Tonsillenkarzinom"(weiter unten)..
In den Seiten kann man so gut wie alles über diese Krebsart und Höhen und Tiefen der Betroffenen nachlesen!
Grüsse,Mika :)

hsnah
11.06.2006, 22:22
Hallo Kerstin
Wie geht es deinem Freund ?Hat er die Bestrahlung gut vertragen.Ich bin 48
Jahre und habe auch Krebs im Hals .Vor 3 Jahren hat bei mir alles angefangen
zuerst hatte ich ein Tonsillenca.dannMetastasen in der Schulder,Lymphknoten
Metastasen und jetzt habe ich ein Zungengrundcarzinom.Ich wurde schon
6mal operiert ich hab lansam die Schnautze voll der Krebs gibt einfach keine
Ruhe.Ich Wünsche euch alles Gute. ps

Jeder Morgen bietet die Chance für einen ganzen Tag!:) :) :) :)

manu_k
11.06.2006, 22:36
hallo hsnah,

ich schreibe viel in der "selbsthilfegruppe zungenkarzinom".
Mein Freund (33) ich seid 1,5 Jahren Patient, Zungengrundca, immer wieder Rezidive. Eine Radiochemo hat keinen Erfolg gebracht. Jetzt hat er das dritte rezidiv im Hals und macht Chemo/Antikörpertherapie.
Mein Freund gilt u.a wegen den Bestrahlungen als inoperabel.
Du schriebst du bist schon 6mal operiert worden, kann man denn bei dir noch groß operieren.
Wurdest du denn nicht bestrahlt?

Mich würde sehr interessieren wie deine Allgemeinverfassung ist?
Bist du Tracheostomaträger?
Kannst du dich normal ernährenoder brauchst du eine Magensonde?
Wie steht es bei dir mit Schmerzen?


Kannst du denn noch arbeiten gehen? Wie lange bist oder warst du krank geschrieben?
Oder wurdest du in Rente geschickt?

Wenn du den Austausch mit anderen Zungenkrebsbetroffenen suchst dann komm zu uns.
Ich weiss ich habe viele Fragen aber ich bin sehr an deinemSchicksal und an einem Austausch interessiert.

Ich wünsche dir alles Gute.

manu_k
11.06.2006, 22:44
Hallo Kerstin,

wenn ich deine/eure Geschichte lese fühle ich mich in der Zeit zurück versetzt als es bei uns angefangen hat.
So unvermittelt wurden wir auch aus unserem normalen Leben gerissen.
Ich kann dich und deine Situation sehr gut nachvollziehen.
Mein Freund war 31 jahre alt als er die Diagnose Zungenkrebs bekam.
Vieles in deiner Geschichte war bei uns genauso. Z.B. die Kieferspaltung etc.
Mein Freund ist absolut kein Risikopatient für eine solche, bei jungen Menschen eher seltene Krankheit, wie dein Freund wahrscheinlich auch. Keiner hätte sowas je vermutet oder gedacht.
Aber jetzt ist es so und da müssen wir irgendwie durch.
Bei uns dauert das Ganze jetzt schon 1,5 jahre und es war und ist eine sehr schwere Zeit.
Mein Freund hat trotz erfolgversprechender erste Op immer wieder Rückfälle.
Jetzt muss er schon wieder Chemo machen in Uniklinik Köln.
Wir klammern und sehr an die Hoffnung einer Heilung oder zumindest an Stillstand.

Ich wünsche deinem Freund alles alles Gute.

Halt uns über die Entwicklung bei deinem Freund auf den laufenden.