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Moka
01.05.2006, 02:33
Hi.

Der Thread "Die dümmsten Sprüche" ist sozusagen schuld, dass ich mich hier registriert habe, weil ich unbedingt etwas dazu schreiben wollte.

Nun möchte ich mich auch vorstellen, nicht einfach eine Nachricht schreiben, unbekannt bleiben sozusagen und einfach nur mitlesen.

Mitlesen deswegen, weil ich keine Betroffene bin und sicher nicht überall was dazu schreiben könnte, vielleicht nur ab und an was.

Angehörige/meine Berührungen mit Krebskranken in meiner Umgebung:

Meine Uroma, sie hatte Hautkrebs, starb als ich ein paar Jahre alt war.

Als wir damals in unsere vorletzte Wohnung (vor der jetzigen) zogen, wurde kurz danach bei unserem damaligen Vermieter Krebs in Wirbelsäule und Knochen festgestellt.
Nachdem wir wegzogen (aus beruflichen Gründen meines Freundes),nach ca. vier Jahren, erfuhren wir ca. 2 Monate später von seiner Tochter, dass er gestorben ist.
Dieser Mann hat gekämpft, versucht sein Leben weiterzuführen wie vor seiner Krankheit, oft unter großen Schmerzen und starker Schwäche. Ich habe ihn bewundert dafür.

Letztes Jahr wurde bei meiner Geschäftskollegin/Freundin BK entdeckt.
Dazu muss ich sagen, dass einige hundert Kilometer zwischen uns liegen, unser Kontakt besteht hauptsächlich über das Internet.
Als ich es von ihrer Mitchefin erfuhr war ich sprachlos, wusste im ersten Moment nicht, wie ich ihr gegenüber auftreten sollte.
Da war sie also auch bei mir, die Unsicherheit, bedingt dadurch auch, dass ich ihr nicht einfach bei unserem Gespräch in die Augen schauen konnte wegen der Entfernung.
Unwissenheit nicht, da ich nicht zu den Menschen gehöre, die im Fernsehen Berichte z. B. über Krebs wegschalten, vonwegen: "Oh Gott, bloß nicht so ein ernstes Thema. Wenn ich es ignoriere, könnte ich ja verschont bleiben." Oder so ähnlich. Eher das Gegenteil: Wissen ist gut, wer weiß, ob ich nicht irgendwann auch Betroffen bin und es ist gut, dann schon was zu wissen.
Sei es die medizinischen Aspekte wie auch die menschlichen.
Ich habe meine Unsicherheit überwunden, indem ich sie einfach ansprach, sie ausfragte und sie mir einfach erzählte: was nun kommen würde, wann die OP, was wird mit der Brust, was passiert nach der OP, wie lange wird in etwa die Behandlung dauern, etc.

Durch ihre Antworten und durch ihre Art mit dieser Diagnose umzugehen (positiv, kämpfend) hat sie mir sehr schnell in diesem Gespräch die Unsicherheit genommen und mir gezeigt, dass man nicht aufgeben soll. Sie ist ein Vorbild für mich geworden und ich habe mir vorgenommen, wenn ich jemals betroffen bin, an sie zu denken, wie sie es bis jetzt gemeistert hat.
Es sieht gut bei ihr aus und das freut mich von ganzem Herzen!

In dieses Forum bin ich durch sie gekommen, weil ich Infos suchte.
Las "Die dümmsten Sprüche" und wurde nachdenklich, ob ich ihr gegenüber aus Versehen irgendwann mal verletztend war bei ihrer Erkrankung, durch irgendeine Unachtsamkeit.
Denn man kann versuchen sich einzufühlen, aber wird NIE wirklich wissen, wie es ist, wenn man nicht selbst betroffen ist.
Aber sie beruhigte mich damit, dass sie mit nein antwortete.

Ich werde sicherlich meist nur mitlesen, vielleicht mal was schreiben.
Und wenn ich was schreibe und falsch schreibe: Verzeiht, ich bin ein Laie.