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24.03.2001, 19:07
Ihrem Vater wurde im April`00 Lungenk. diagnostiziert. Nach Bestrahlung + Chemo. war auf dem Rö-bild nichts mehr zu sehen. Alle atmeten auf. Im Oktober dann die erste Komplikation. Verschluß der linken Beinvene im Lendenbereich. Krankenhausaufenthalt. Alles wieder durchgängig. Doch es ging weiter. Nach Weinachten `00 wieder Verschluß der linken Beinvene. Nachdem die linke Beinvene beim dritten Verschluß nicht mehr zu retten war Amputation des li. Unterschenkel. Dann der Schock. Rechts ging die Beinvene auch zu. Die Ärzte wissen sich kein Rat. Auch wurde gesagt, der Tumor ist nicht verschwunden, sondern habe sich eingekapselt.

Inzwischen ist er verstorben. Die Obduktion ergab, dass der Tod nicht durch den eingekapselten Lu.-k. verursacht wurde.

Es lagen keine Allergie gegen Heparin sowie keine Gerinnungsstörungen vor. Wurde getestet.

Hat jemand auch solch eine Erfahrung gemacht?

Wer kann mir bzw. meiner Freundin weitere Informationen geben?

Gibt es solche seltenen Entartungen öfter?

Vielen Danke für Ihre/Eure Aufmerksamkeit.

MfG

Sabine Louvet
SLouvet34@aol.com

13.07.2001, 19:55
Heute haben wir erfahren, dass meine Mutter einen Tumor an der Bauchspeicheldrüse hat. Die Leber und die Magenwand sind auch schon betroffen. Es ist nicht mehr zu operieren. Laut Ärzten hat sie noch eine Lebenserwartung von ca. 3 -4 Monaten. Wie können wir und vorallem meine Mutter diese Zeit überstehen??? Wir sind so hilflos und traurig.Falls Ihr mir etwas dazu schreiben könnt, tut es bitte.
christianeehrhardt@surfeu.de

19.07.2001, 10:31
Liebe Christiane,

die Prognose "nur noch wenige Monate" von den Ärzten zu bekommen, ist grauenvoll. Uns wurde das mit kurzen, trockenen Worten im August letzten Jahres mitgeteilt. Anfang November 2000 ist meine Ma gestorben.

Ich weiß nicht, was für ein Mensch Deine Mutter ist. Schau sie Dir genau an, sei offen und sensibel für sie, dann wirst Du merken, was ihr jetzt gut tut. Vielleicht mag sie gerade in der ersten Zeit nach der Diagnose nicht sprechen? Dann signaliere von Deiner Seite Gesprächsbereitschaft, aber drängel sie nicht. Vielleicht will sie aber auch reden, immer und immer wieder, hat kein anderes Thema, will nicht abgelenkt werden. Deine Mutter wird entscheiden, was ihr gut tut. Am meisten helft Ihr ihr sicherlich, wenn Ihr ihre Entscheidungen respektiert, für sie da seit und ihr Eure Liebe zeigt.

Ärzte können sich irren und ich finde, Prognosen, die sie abgeben, sind nur für eines gut: Man kann rechtzeitig einige Dinge in die Wege leiten, die für Deine kranke Ma vielleicht in absehbarer Zeit wichtig werden.

Sprich mit den behandelnden Ärzten darüber, was man jetzt tun kann, damit es Deiner Ma so lange wie möglich gut geht. Aber frage auch, was im schlimmsten Fall auf sie zukommen könnte. Lass Dich nicht abwimmeln. Meine Ma war in den letzten Wochen ihres Lebens pflegebedürftig. Die Ärzte haben uns nicht von alleine darauf hingewiesen, dass dieser Fall eintreten könnten. Wir waren natürlich damals mächtig naiv, aber wem ist das zu verdenken, wenn man sich mit dem möglichen Tod der Mutter auseinandersetzen muss. Wären wir besser informiert gewesen, hätten wir uns besser und rechtzeitig um geeignete Ärzte und Hilfe kümmern können.

Sprecht mit Eurem Hausarzt darüber, was er in der Lage ist zu leisten und wo seine Grenzen sind. Versuche einen niedergelassenen Arzt zu finden, der sich in der Schmerztherapie auskennt (sollte es in Eurer Stadt ein Hospiz geben, ist das häufig eine ganz gute Anlaufstelle. Die betreuenden Ärzte kennen sich mit solchen Frage aus, können weiterverwise oder machen zum Teil auch selbst Hausbesuche). Klärt in der Familie, was ihr selbst leisten könnt, ob sich eventuell jemadn Urlaub nehmen kann. Und erkundigt Euch vielleicht auch schon mal nach einem Pflegedienst in Eurer Nähe.

Das hört sich jetzt für Dich wahrscheinlich alles ganz furchtbar an. Aber in unserem Gesundheitssystem geht quasi nichts von heute auf morgen, außer vielleicht ner Einlieferung ins Krankenhaus. Meine Mutter wollte aber nicht mehr ins Krankenhaus. Und dass es für den Hausarzt mitunter ein Problem darstellt, alles für eine intravenöse Ernährung zu besorgen und dass das dauert, wussten wir damals nicht. Uns war auch nicht klar, dass ein Hausarzt natürlich nicht ausreichend Erfahrung in Sachen Schmerztherapie mitbringt.

Ich weiß aus Erfahrung, wie unbeschreiblich schrecklich es ist, jeden Morgen mit dem Gedanken aufzuwachen, dass die Mutter sterben wird. Ich weiß auch, dass Deine Ma und Du und Deine Familie jetzt mehr benötigt als rein praktische Hilfe. Aber wenn der Alltag organisiert ist, Deine Ma schmerzfrei ist und die Hilfen bekommt, die sie vielleicht benötigen wird und haben möchte, dann bleibt Zeit für die so wichtigen Gespräche und Momente der Nähe.

Ich wünsche Euch alles Liebe und viel Kraft für die kommende Zeit!

Josefine

29.07.2001, 22:03
Liebe Christiane,
mein Name ist Nadja, ich bin einundzwanzig Jahre alt.
Vor einem dreiviertel Jahr wurde auch bei meiner Mutter Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert, inoperabel.
Eine spezielle Chemotherapie half nicht. Sie ist sehr abgemagert und kann durch die unzureichende Durchblutung der Beine bald kaum noch laufen. Bei ihr ist inzwischen nicht nur der Bauchraum und die Leber betroffen, der Krebs verbreitet sich nun auch im Lungenbereich.
Nachdem ich nochmals mit Ihrem behandelnden Arzt gesprochen habe, meinte dieser, daß es ein Wunder sei, daß sie überhaupt noch lebe und wohl in den nächsten Wochen oder Monaten an Leberversagen sterben wird.
Ich kann mit dieser Sache selber überhaupt nicht umgehen und weiß auch nicht wie es weitergehen soll.

Wenn Du oder irgendjemand anderer mir schreiben möchte:
Loewen.Baby@gmx.de
Ich bin für jede Unterstützung dankbar.

30.07.2001, 11:12
Es tut gut, zu lesen, dass es noch andere Fälle gibt und andere Menschen ebenso leiden wie wir zur Zeit. Ich bin auch völlig mit den Nerven am Ende, weine nur noch, außer, wenn ich bei meiner Mutter bin. Heute wird sie ganz genau untersucht und im Laufe der Woche kommt das Ergebnis, wie weit der Tumor in der Bauchspeicheldrüse schon ausgeweitet ist und ob die Leber betroffen ist.
Es ist so schwer, ich bin 30 Jahre alt und will noch so viel Zeit mit meiner Mutter, die erst 58 ist, verbringen !!!
Wie soll man das nur verkraften ?????????

31.07.2001, 10:47
Hallo Sabine, diese Art von Krebs ist leider sehr heimtückisch. Vielleicht sollten Sie - je nach Ergebnis der laufenden Untersuchungen - doch noch etwas versuchen. Die website: www.radiologisches-zentrum-minden.de
zeigt verschiedene Behandlungsmöglichkeiten auf, ( Laser/Radiologie )die in Kombination mit Hyperthermie eine gewisse Chance bieten. Sollten Sie noch Fragen dazu haben - sehr gerne. Viel Kraft wünscht Ihnen und Ihrer Ma

günter

31.07.2001, 13:58
Hallo Günter, bitte erläutern Sie doch einmal den Wirkmechanismus und Sinn beim metastasierten Pa-Carcinom, da auch meine Mutter (58) seit Januar erkrankt ist und wir mangels Alternativen anderen Verfahren positiv gegenüberstehen. Vielen Dank im vorraus
smolen@directbox.com

31.07.2001, 14:38
Hallo Stefan, ich denke, Sie meinen den Wirkmechanismus von Hyperthermie. Grob gesagt: Krebszellen sind viel hitzeempfindlicher als normale Zellen, weil schlechter durchblutet und darum schlechter gekühlt. Kombiniert man z. B. Radiatio und Hyperthermie, werden die durch Bestrahlung vorgeschädigten Krebszellen nochmal durch Hitze "nach"beschädigt. Man kann in Tumoren lokal durchaus bis zu 45 Grad erzeugen, die Krebszellen sterben ab, gesundes Gewebe wird so gut wie nicht beschädigt.
Tipp: Yahoo, Suchwort Hyperthermie. Sie finden dort viele Abhandlungen und Kliniken.
Ich bin meinen Darmkrebs damit auch los geworden, keine Operation, keine Chemo.
Von den Möglichkeiten und den Kombinationstherapien der Praxis in Minden bin ich sehr beeindruckt. Schon mal reingesehen? So etwas findet sich bestimmt auch in Ihrer Nähe.
Drücke die Daumen!
günter

01.08.2001, 16:40
Hallo Günter, wie gut, eine Antwort bekommen zu haben, ich klammere mich nun mit meinem Vater an alle Möglichkeiten, meiner Ma zu helfen ! Die Ergebnisse liegen immer noch nicht vor, erst heute wurde eine Gewebe-Probe entnommen. Ich muß unbedingt noch mehr über Heilungsmöglichkeiten wissen !!! Wir können Sie da nicht so einfach ihrem Schicksal und den Ärzten überlassen. Den Ärzten traue ich übrigens sowieso nicht, man ist so abhängig von deren Informationen ! Bitte hilf' mir....

01.08.2001, 18:03
Hallo Sabine, haben Sie denn zwischenzeitlich schon mal in die Website der genannten Praxis in Minden reingeschaut? Dann gäbe es noch die Klinik www.leonardis.de und die Klinik www.benediktusquelle.de , die sehr gut für die notwendigen Kombinationstherapien ausgestattet sind und hervorragende Therapieansätze anbieten. Sie erfahren auf diesen Websites, was alles möglich ist und was alles schnellstmöglich auch angegangen werden sollte. Telefonieren Sie, wenn Sie noch Fragen haben, unbeschadet der noch ausstehenden Ergebnisse, möglichst noch heute mit diesen Einrichtungen und lassen Sie sich beraten. Vielleicht finden wir ja solche Einrichtungen auch in Ihrer Nähe. Da die Zeit nicht für Ihre Ma arbeitet, sollte bald etwas geschehen. Bleiben Sie tapfer dran und machen Sie Ihrer Ma, Ihrem Pa und sich selbst Mut, ggf. die aufgezeigten Wege zu gehen. Es gibt leider für nichts eine Garantie - vertrauen Sie trotzdem. Weitere Fragen? Sehr gerne!

Love and Light
günter

01.08.2001, 21:57
Liebe Sabine!

Ein Arzt der Uni Göttingen entwickelte eine neuartige Lasertherapie von Tumoren und Metastasen der Leber und des Bauchraumes. Es hört sich sehr vielversprechend an und ist vielleicht ein kleiner Hoffnungsschimmer für Euch:
http://www.gwdg.de/~egogoll/LiT.html

Günter hat recht: Versuch alles so lange es noch nicht zu spät ist. Ich hätte auch eher handeln müssen.
Doch setz Dich dabei nicht selber zu sehr unter Druck, strahl Deiner Mama gegenüber immer eine gewisse Ruhe und Sicherheit aus.
Das ist manchmal sehr schwer.
Ich ärgere mich immer selber, wenn ich meiner Mama gegenüber in Tränen ausbreche.
Ihr seid ihre einzige Stütze, verzweifelt nicht und kämpft!

Lieber Günter!

Herzlichen Dank für Deinen Minden-Tipp.
Der Arzt, mit welchem ich telefonierte war sehr herzlich.
Leider sagte er, wie alle, daß es wohl bei meiner Mama zu spät sei.
Trotzdem gab er mir einen tollen Tipp zur Pallativmedizin (Schmerzbehandlung), von dem ich vorher noch nie etwas gehört hatte.

Ich hoffe, ich höre bald von Euch.

...Und an jedem Morgen, an dem sie neu erwacht, sieht sie die Blumen in einer Pracht, die sie vorher nie erahnt hatte.

Nadja

08.08.2001, 16:48
Auch ich bin total am Ende ! Mein zukünftiger Schwiegerpapi ist am Montag operiert worden, wegen Verdacht auf Bauchspeicheldrüsenkrebs ! Der Arzt sagte uns noch vor der Operation: "Wenn ich um 12.00 Uhr fertig bin, dann ist das kein gutes Zeichen, und wenn ich später komme dann können Sie Hoffnung haben, dann werde ich mein bestes tuhn !!!!!" Als es 12.35 Uhr war habe ich mir schon Gedanken gemacht, was ich dem "Wunderarzt" für ein grosses Geschenk machen könnte (wie naiv, ich weiss...). Nach ein paar Sekunden stand er plötzlich vor mir.......!!!!!!!!! Meine zukünftige Schwiegermami ist erst einmal fast zusammengebrochen, mein Freund ebenso ! Ich hatte bis zum letzten Moment Hoffnung !!!! Aber der Krebs ist schon überall, auch in vitalen Organen, vorallem aber schon auf dem ganzen Rücken !!!! Der Arzt meint nun dass weder Chemotherapie noch sonstiges helfen würde, sondern nur schmerzhaft für Ihn wäre !!! Seine Lebenserwartung wäre entweder Monate und Max. 1 Jahr !!!! Mein Schwiegerpapi selber dachte auch nicht dass alles so schlimm ist. Er hatte in den letzten Monaten schlimme Schmerzen am Rücken und um den Bauch herum (wie ein Gürtel), war bei verschiedenen Ärzten, und erst der letzte hat den Krebs entdeckt !!!!!!!! Ihm geht es den Umständen entsprechend: manchmal macht er Witze und manchmal weint er einfach nur wenn wir mit Ihm sprechen ! Ich versuche dann immer viel von der Zukunft zu sprechen (von unserer Hochzeit im November, also in knapp 3 Monaten, von seinem Enkel denn er unbedingt kennen lernen musss, etc.... ). Ich möchte ihm Mut und Kraft geben, damit er kämpft, denn der Arzt meint dass sein Immunsystem noch sehr stark ist !!! Ich weiss aber nicht ob es richtig ist, denn meistens bei solchen Themen fängt er an zu weinen !!!!! Die ganze Familie ist nervlich am Ende... Sie haben auch einen Familienbetrieb, so dass vorallem mein Freund jetzt total kaputt und müde ist !!! Ich versuche ja alle aufzumuntern, und Ihnen Stärke zu zeigen. Zusammen mit Bekannten meines Freundes und meines Schwiegerpapi sind wir dabei Alternativen für die Heilung zu finden, bzw. aus den paar Monaten Lebenserwartung, Jahre zu machen !!!! Ich würde wirklich alles dafür machen !!!!! Ich hoffe Ihr könnt mir von Euren Erfahrungen schreiben !!!!! Vorallem von denen die genauso wie ich noch nicht aufgegeben haben !!!!! Ich wohne übrigends in Spanien, und mein Schwiegerpapi wurde in Gerona operiert, angeblich von einem Experten in Bauchspeicheldrüsenkrebs !!!! Von hier sende ich allen ganz Liebe Grüsse und Glück !!!!

16.08.2001, 16:45
Hallo, die ganzen Mails hören sich alle so traurig Meine Mama ist heute ist Krankenhaus gekommen. Lt. Arzt ist was in der Bauchspeicheldrüse, was nicht gut ausschaut. Befürchte natürlich das Schlimmste: Krebs. Hab es bis jetzt noch nicht ausgesprochen. Müssen jetzt die Untersuchungen abwarten. Wir hoffen natürlich alle. Wenn nun doch die schreckliste Diagnose gestellt wird?? Von heute auf morgen verändert sich auf einmal alles. Habe ungeheuer viel Angst!!

16.08.2001, 19:50
Hallo Elena, nun gehöre ich auch schon seit dem 27.07. zu denen, die hier ihre Gefühle und Gedanken loslassen können. Natürlich wünsche ich Dir/Deiner Ma vor allem, dass sich Eure Befürchtungen nicht bestätigen... Ansonsten habe ich in den letzten Wochen festgestellt, dass viel reden unheimlich hilft. Fast jeder um mich herum (Kollegen, Sportverein, Bekannte, Freunde) wissen von der Situation, in der wir stecken. Es ist so hilfreich, einfach alles zu erzählen, man ist überrascht, wie einfühlsam gerade die Leute reagieren, von denen man es am wenigsten erwartet hat !
Ich wünsche auch Dir viel Kraft...

24.08.2001, 16:03
Hallo an alle,
vor ca 5 wochen ist meine oma mit verdacht auf gallensteinen ins erste krankenhaus gekommen.nach einigen endoskopien haben sie dann schließlich die gallenblase raus geschnitten und dann festgestellt, daß an der bauchspeicheldrüse ein knoten sitzt.
befund nach einer woche bösartig. aber uns wurde gesagt, daß der tumor noch so klein ist, daß er operiert werden kann. auf dem ct war auch nichts zu sehen.
dann wechsel in ein anderes großes modernes krankenhaus.nach einer woche haben die es dort geschafft ein ct durchzuführen.ergebnis : tumor zu groß angeblich 2.5 cm und wachst um lebenswichtige aterie.keine op.dann haben wir festgestell,wollten unbedingt ct sehen(ohne oma), daß der tumor schon so groß wie eine orange ist.
meine oma hat immernoch keinen stant gelegt bekommen, essen kann sie auch nicht viel und mit der chemo fangen sie auch noch nicht an. metastasen wurden nicht gesichtet.
meine frage: Warum nehmen sie das scheiß ding nicht einfach raus. oder machen wenigstens irgendwas.es kommt mir so vor als wenn sie meine oma einfach dort hinvegetieren lassen und es ihnen völlig egal ist. sozusagen schon abgeschrieben.
möchte hiermit alle aufrufen, die erfahrungen mit dieser erkrankung haben und mir sagen können,was man noch tun kann oder was noch auf uns zu kommt.bin für jede antwort dankbar.
könnt mir auch persönlich unter cagney2301@hotmail.com antworten.
vielen dank und allen viel glück und viel gesundheit.
danke
susanne

25.08.2001, 20:54
Hallo Susanne!
Meine Mutter ist auch in Pankreaskarzinom erkrankt(56 Jahre alt) und sie ist auch inoperabel. Zur Zeit bin ich sehr hilflos. Bitte schreib mir, was mit deiner Ome ist. Was für eine Möglichkeit gibt noch bei Euch? Vielleicht kann man in Deutschland mehr tun als in Ungarn?
Danke
Olga (olga@nexus.hu)

27.08.2001, 09:14
Hallo Leser,
Ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll,....
Vor bereits 2 Jahren kam meine Mum in KH - Bauchspeicheldrüsenkrebs,... vorerst operabel, dann 6 Monate später ein Rezitiv,.. dann kam eine super Zeit, alles fast wie früher,.. jetzt ist sie wieder im KH ein vergrößerter Lymphknoten drückt auf den Solar Plexus (wir haben die Chema nach Gemzar auf 14tägig reduziert- Chemo hat viel gebracht!!!)
Sie sieht echt gut aus,ich kann es nicht glauben, dass es jetzt schlechter werden soll. Die Ärzte meinen sie wär ein kleines Wunder, weil sie schon 2 Jahre damit lebt.
Mein Vater starb als ich 15 war, meine Mum ist mein ein und alles, aber glaubt mir, sie hat auch Angst.
Genau wie Dein Vater oder deine Mutter. Gib ihr/ihm Kraft. Sei starkt, sei für sie/ihn da. Sag ihm das Du auch Angst hast, erkläre ihm/ihr, das Ärzte keine Götter in weiß sind, daß es Dinge auf dieser Welt gibt, die niemand erklären kann...(ein Man´n ist imKühlwaggon erfroren, obwohl dieser außer Betrieb war)
Hast Du nicht auch manchmal Bauchweh vor einer Mathearbeit gehabt, obwohl Du nicht krank warst???
Nutze dieses, ich glaube fest daran, daß man seinen Körper positiv beeinflussen kann. Meine Mum und ich nennen den Tumor einen "bösen Wolf" und sie schimpft immer mit ihm und will ihn aushungern,.. Grins
Ich weiß nur zu gut, wie schwer das alles ist, wo man doch am liebsten weinen möchte,... Aber ich kann und darf das nicht, denn wenn ich weine, wer kämpft dann mit meiner Mum gegen den Wolf???
Ich wünsch Dir ganz viel Kraft, nichts ist mehr so wie es war, auch wenn das Leben darauf keine Rücksicht nimmt.
Denk an meine Mum, denn die 2 Jahre waren eine geschenkte Zeit,... Und ich schwörs Dir Deine Mum/Pa
schafft das auch.
Meine Mum macht übrigens eine hochdosierte Vitamin THerapie Mistel und Thymus.
Meine Tip: Tumorbiologisches Zentrum Freiburg "Second Opinium"- Zweite Meinung von Spezialisten. liebe Grüße Inke
inkelligent@web.de

27.08.2001, 22:16
Leider ist meine Mutter letzten Donnerstag verstorben, wir sind alle so unendlich traurig. Nach der niederschmetternden Diagnose, konnte meine Mutter noch eine Woche laufen, danach wurde sie immer schwächer und schwächer. Nach zwei Wochen mussten wir sie füttern, waschen, betten usw., was wir natürlich gerne für sie getan haben.
Ich danke allen, die auf meinen Hilferuf geantwortet haben. Es ist ein Trost -wenn auch ein kleiner- zu wissen, dass dies schon andere durchgemacht haben.
Ich wünsche euch alles Liebe
Christiane

28.08.2001, 15:52
Hallo Christiane,
wie schrecklich für Dich und Deine Familie, dass es so schnell ging ?! Bist Du etwa diejenige, die am 13.07. von der Diagnose geschrieben hat ? Das wäre ja unglaublich. Hat Deine Mutter erst so spät etwas gemerkt oder wodurch wurde es festgestellt ? Ich möchte jetzt keine unnötigen und naiven Fragen stellen, aber seit einem Monat steht auch bei meiner Mutter die Diagnose fest. Gestern wurde endlich mit der Chemo-Therapie begonnen, die hoffentlich einiges retten kann...
Ansonsten geht es meiner Ma ziemlich gut bzw. keine Schmerzen bisher, was mich natürlich beruhigt, andererseits finde ich es sehr tückisch. So gut wie es ihr jetzt (noch) geht, kann ich einfach nicht glauben, dass es das in einiger Zeit gewesen sein soll...
Dir zunächst viel Kraft, ich denke, da muß man in der Situation einfach alleine durch, die richtigen Worte kann eh niemand finden ! Liebe Grüße, Sabine

31.08.2001, 00:18
Hallo Susanne!

Wir haben dieselbe Diagnose heute von meinem Stiefvater erfahren und es geht uns dementsprechend!

Habe heute im Netz folgenden, ich denke, guten Kontakt entdeckt:

www.krebsgesellschaft-nrw.de
email: gbk-nrw@t-online.de

Dort gibt es auch ein Informationsblatt "Bauchspeicheldrüsenkrebs" mit sehr interessanten Infos vom 'Warum?' bis hin zur Schmerztherapie!

Ich hoffe Dir ein wenig weitergeholfen zu haben, falls Du evtl. interessante Infos für mich (uns) hast, so wäre ich Dir natürlich auch sehr dankbar!!

Für Deine Oma und auch für Dich alles Liebe und Gute!!!

Mike

05.09.2001, 21:04
An alle die diese Seiten gefunden haben, wie ich. Ich(52) bin selbst an Pankreaskarzionm erkrankt(ED Dez.99, OP nach Whipple im März 2000, davor eine agressive(5 Wochen lang) Radio-Chemotherapie, diese OP ist eine der schwirigsten Operationen in der Chirurgie und ich hatte danach monatelang sehr schlimme Beschwerden.Ich habe die ganze Hoffnung in diese OP gesetzt, leider umsonst, da bereits nach 3 Monaten 2 Lebermetastasen aufgetreten sind. Chemoth. mit Gemzitabine war nicht erfolgreich, eine experimentelle Therapie ebenso ohne Erfolg. Das Ergebnis meiner Behandlung mit Hormonen steht noch aus. Leider ist diese Erkrankung eine der schlimsten des Verdaungstraktes und sobald der Tumor aus dem Organ herrausgewachsen ist, hat man keine Aussicht auf Heilung. Die konv. Therapien (evtl. auch Hyperthermie) können den Verlauf mildern. Ich lehne weitere Chemotherapien ab. Habe Info. über SPES und möchte dieses Präparat demnächst einsetzen. Zum Glück bin ich bis jetz von starken Schmerzen verschohnt worden, brauche noch keine Schmerzmittel, aber wie lange noch? Es ist unbeschreiblich mit dieser Krankheit umzugehen, denn es wird einem jeden Tag bewußt, dass der Körper innrelich fault. Ich wünsche mir, dass das Finalstadium sehr schnell zu ende geht.
Übrigens zu empfehlen das Buch: "110 wirksame Behandlungsmöglichkeiten bei Krebs"
Liebe Grüße
Maria

09.09.2001, 14:27
Im Mai 2000 ging mein Vater aufgrund akuter Bauchbeschwerden und einer schmerzfreien Gelbsucht zum Hausarzt. Zur Ursachenklärung wurde eine CT angeordnet. Der durchführende Arzt schickte ihn als kerngesunden Mann nach Hause. Wenige Tage später traten erneut starke Bauchbeschwerden auf. Er wurde in eine Spezialklinik überwiesen und eine OP der Bauchspeicheldrüse angeordnet. Im anschließenden Gespräch mit dem Professor wurde uns (meiner Mutter und uns Kindern) mitgeteilt, daß der Tumor inoperabel sei und bereits Metastasen auf der Aorta seien. Wir wußten direkt, daß diese Diagnose meinem Vater den Lebenswillen nehmen würde. So entschlossen wir uns aufgrund der Ausweglosigkeit meinem Vater einen Teil der Wahrheit vorzuenthalten. Wir erklärten ihm, daß ein verkapselter Tumor festgestellt worden sei und eine Chemo gemacht werden müßte, um eine Ausbreitung zu verhindern. In einem zweiten Gespräch wurden wir über den Verlauf der Krankheit sowie die max Lebenserwartung von 1 1/2 Jahren informiert.Er erholte sich sehr schnell von der OP, kam nach Hause und begann die Chemo. Die Nebenwirkungen überstiegen bereits früh die erhoffte Verlängerung. Eines Tages weigerte er sich die Therapie fortzuführen. Wir widersprachen nicht. Von diesem Tag an lebte er sein normales Leben. Er konnte arbeiten und lebte fast ohne Einschränkung. Hausarzt und Onkologe taten alles, um seinen und unseren Wünschen gerecht zu werden. Am 24.08.2001 verstarb mein Vater, weil der Tumor über den Darm abgeflossen ist. Leider war es uns nicht möglich, ihm einen Tod zu Hause zu ermöglichen, doch an der Tatsache, daß er zwei Tage vor seinem Tod noch normal arbeitete ist erkennbar wieviel Lebensqualität ihm durch die Ablehnung der Therapie erhalten geblieben ist. Die letzten zwei Tage im Kankenhaus waren dann auch eine ganz besondere Erfahrung. Die Ärzte reagierten mit Verständnis auf unseren Wunsch keine unnötigen Untersuchungen anzuordnen und meinem Vater Kenntnis über die Schwere seiner Erkrankung zu geben. Sie ermöglichten es ihm, friedlich einzuschlafen. Sicher hat er geahnt, wie krank er war, aber so blieb es ihm erspart, Blöße zu zeigen- das hätte er nicht gekonnt. Für uns, die Hinterbliebenen ist es aber nun doppelt schwer die Trauer zu verarbeiten, da wir nie über das "was wäre wenn" gesprochen haben.
Ich interessiere mich sehr dafür, wie andere mit der Diagnose umgehen und wie der Verlauf der Krabkheit war
poppelappelisa@aol.com

10.09.2001, 15:34
Meine Mutter war 76 Jahre, als sie an Bauchspeicheldrüsenkrebs starb.Die ersten Anzeichen waren Appetitlosigkeit und später Rückenschmerzen.Dann kam sie ins Krankenhaus und wir erfuhren die schlimme Diagnose.Wir und auch die Schwestern im Krankenhaus haben ihr nicht davon erzählt. Aber sie wußte selbst, daß es zu ende geht.Nach ca. 3 Wochen viel sie in eine Bewußtseinslosigkeit und war nicht mehr ansprechbar. Am 3. Tag
starb sie. Ich war bis zuletzt bei ihr. Vielleicht hätten wir mehr über ihre Lage uns unterhalten sollen. Aber das ist nicht einfach.

11.09.2001, 00:39
Liebe Chrissi!

Meine Mum ist ebenfalls am 23.08.01 verstorben.
Wenn ich Deine Beschreibung lese, sehe ich die ganze Zeit meine Mama vor mir. Bei Ihr war alles ganz genauso.
Ich werde dieses Bild mein ganzes Leben nicht vergessen..
Für die Zukunft wünsch ich Dir viel Kraft und daß dieser unendliche Schmerz irgendwann aufhört.

Alles Gute, Nadja

22.09.2001, 02:06
Liebe Leser des Forums,

meine Omi (76) hat Gallengangskrebs im fortgeschrittenen Stadium (Metastasen im Bauchraum und Lunge). Sie bekommt nur noch Schmerzmittel und der Gallengang wird mit Röhrchen durchlässsig gehalten. Das letzte Röhrchen hat nur 2 Wochen gehalten, dann war alles schon wieder zugewuchert. Ich bete, dass sie mir noch lange erhalten bleibt. Momentan ist sie zu Hause (Gelsenkirchen)(einer von der Familie ist immer bei ihr) und ich sitze hier in Hamburg an meiner Diplomarbeit, die ich am 16.10.01 abgeben muss. Bin trotzdem nach der Hiobsmeldung erstmal für ein paar Tage zu ihr gedüst, dass ist keine Diplomarbeit wert. Aber auch hier in Hamburg kann ich mich nur sehr schlecht konzentrieren, surfe nur andauernd im Web nach alternativen Methoden und habe Stichworte wie Krallendorn oder Mistel aufgefangen. Hat jemand damit Erfahrungen gemacht?
Wie ich lese, geht alles viel zu schnell, ... hatte noch so viel vor mit Omi und weiß noch gar nicht, ob ich meinen neuen Job ab 01.11.01 antreten werde, denn wenn Omi mich braucht, kann mich NICHTS halten.
Es tut gut, sich hier zu äußern und ich wünsche den Lesern dieses Forums alle guten Wünsche für ihre betroffenen Angehörigen, dass keiner leiden muss und dass noch Wunder auf dieser Welt geschehen und endlich ein Mittel gegen dieses Übel gefunden wird.
Liebe Grüße aus Hamburg von Katharina

23.09.2001, 21:17
Am 18.12.00 war es klar, meine Frau hat Bauspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen und Einnistung ins Bauchfell (Lebenserwartung 6 Wochen bis 6 Monate) - nicht terapierbar.
Durch drei Hinweise bin ich auf die Leonardis-Klinik in Kornwestheim Herr Dr.Scheller und Frau Dr.Jacob gestoßen und habe meine Frau am 19.12.00 dort eingeliefert. Behandlung Chemo Hyperthermie. Als die Klinik Ende Februar aufgelöst wurde, sind wir denÄrzten nach Kreuth in die Klinik Trinaturale nachgereist.
Heute geht es meiner Frau relativ gut, der Tumor ist auf 1/4 reduziert und meine Frau hat großes Vetrauen. Wir werden die Behandlung in Kreuth oder wo die Ärzet auch ihre Arbeit fortsetzen weiterführen.
Wenn Ihr ein Problem habt, wendet Euch an Fr.Dr, Jacob, sie wird auf alle Fälle beraten und wenn sie Chancen sieht, eine Behandlung empfehlen.
Ich halte Euch gerne auf dem Laufenden und was wir sonst noch alles gemacht haben.
Allen gute Besserung und nie die Hoffnung aufgeben!!!

18.10.2001, 16:56
Auch meine Mutter hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs und ist letzten Samsatg friedlich eingeschlafen.Die Diagnose haben wir ziemlich genau vor drei Monaten erfahren,Ende Juni.Meine Mutter klagte ständig über Übelkeit dachte aber in keinster Weise an so was schlimmes,als sie dann Gelbsucht bekam kam sie ins Krankenhaus.Von diesem Moment an war nichts mehr so wie es war.Sie hat es uns niemals erzählt wie schlecht es um sie stand,der Krebs war inoperabel und man versuchte es mit Chemo.Sie konnte nur 3 Behandlungen mitmachen,die restliche Zeit konnte sie nicht mehr aufstehen oder hatte zu wenig Blut.Sie hat innerhalb der drei Monaten über 20 Kilo abgenommen,und für sie ist es letztendlich sicher das beste das sie eingeschlafen ist,aber für mich und meine Geschwister wird es eine sehr schwere Zeit.Doch diese Seite ist für mich ein kleiner Trost.
Ich wünsche allen Betroffenen gute Besserung,viel Kraft und Mut diese Krankheit dennoch zu überstehen.[email]QueenAmidalaEpi@aol.com

24.10.2001, 01:11
Da lese ich ständig von "Hoffnung", die man nicht aufgeben soll und dass man kämpfen muß, aber was passiert, wenn man durch negative Untersuchungsergebnisse bald den Glauben an "das Gute" verliert ??!!
Meine Ma hat heute erfahren (nach der ursprünglichen Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs + Lebermetastasen Ende Juli), dass die 6-wöchige Chemo mit 5FU scheinbar nicht sehr erfolgreich war. Die Lebermetastasen sind weiter gewachsen und am Hals (Lymphdrüse) hat sie eine ziemlich große Tochtergeschwulst, die ebenfalls ständig größer wird ! Ich bin jetzt wieder völlig am Boden, obwohl es meiner Ma in den letzten 3 Wochen so gut ging, wir sind spazieren gegangen, sie war relativ fit trotz Chemo.
Meine Eltern und ich waren heute mehr als fassungslos, dass es immer mehr bergab geht... Seit ein paar Tagen kommen Fieber und Kurzatmigkeit und Schmerzen hinzu...
Ich kann kaum noch schlafen, heule mir die Augen aus und bin mit den Nerven am Ende. Aber wenn ich so lese, was noch alles kommt, muß man scheinbar Kräfte ohne Ende aufbringen !!!
Gut, dass es "Euch" alle hier gibt...
Gruß, Sabine

05.11.2001, 20:08
Hallo,
leider geht es wie bereits am 24.10. beschrieben immer mehr bergab mit dem Zustand meiner Mutter !
Ich hoffe, mich kann jemand darüber aufklären, wie es möglich ist, dass sich die Leber dermaßen vergrößert, dass der gesamte Bauch immer dicker wird ! Heute war meine Mutter zur Untersuchung, weil der Bauch in den letzten Tagen unnatürlich dicker geworden ist und wir vermuteten, dass sich eventuell Wasser angesammelt hat. Der Arzt sagte aber, dass die Leber (inkl. Metastasen ?!) sich immer weiter "ausbreitet", bereits bis in den Beckenbereich.
Ich habe solch eine Angst !!!
Danke im voraus,
Gruß, Sabine

06.11.2001, 11:39
Hallo Sabine,

ich weiß genau, was Du im Moment durchmachst. Meine Mama ist am 18.08.01 an Pankreas-Ca mit Lebermetastasen gestorben. Zum Schluß hatte sie auch einen schrecklich dicken Bauch. Wir haben zuerst gedacht, es sei Wasser. Aber unser Hausarzt hat uns dann aufgeklärt, daß das alles die Leber ist. Die Krankheit dauerte nur 2 Monate. In der letzten Woche ging es stündlich bergab. Meine Mama ist Freitag dann in ein Leberkoma gefallen. Die Leber hat garnicht mehr gearbeitet, es hat keine Verdauung mehr stattgefunden. Dann haben die Nieren aufgehört zu arbeiten. Am Samstag ist sie dann, nach einem harten, schrecklichen Todeskampf gestorben.

Nutze jede Minute, die du bei deine Mama sein kannst. Spreche mit ihr. Sag ihr was liebes.

Es tut mir schrecklich leid!!!!

Sei ganz tapfer und bete für deine Mama.

Alles Liebe Alexandra

06.11.2001, 17:28
Hallo Alexandra,
danke für Deine Antwort, es ist ETWAS tröstlich, zu wissen, dass man nicht alleine ist...
Ich denke sowieso, dass uns im Moment niemand richtig verstehen kann oder nur eine Ahnung hat, was in einem so vorgeht, bei dem was man mitmacht, außer Menschen, die es selbst schon erlebt haben !
Ich beruhige mich im Moment ständig damit, dass meine Ma noch relativ normal Essen zu sich nimmt, die Verdauung noch arbeitet und kann einfach nicht fassen, dass es bald zu Ende gehen soll. Irgendwie versuche ich (wahrscheinlich als Selbstschutz) mir einzureden, es geht noch einige Monate gut...
Abends heule ich mir die Augen aus, obwohl es mir tagsüber, wenn ich bei ihr bin, gut geht, da sehe ich mit eigenen Augen, wie es ihr geht und bin nicht so ausgeliefert, wie hier bei mir zu Hause.
Dann frage ich mich noch, ob ich mir "wünschen" soll, die letzten Stunden bei ihr zu sein, wenn es soweit ist, oder einfach dann für immer den letzten Besuch bei ihr in Erinnerung behalten soll ohne die Qualen zu sehen ?!
Bist Du beruhigter, dass Du zum Schluß dabei warst ?
Fragen über Fragen...
Gruß u. danke, Sabine

06.11.2001, 18:25
Hallo,

habt Ihr Euch schon an die Klinik-Trinaturale in Kreuth Frau Dr.Jacob gewandt, sie hat bei meiner Frau mit Pancreas-Tumor Wunder vollbracht. Der Tumor ist rückläufig ohne OP

Tel.: 08029/8-0

aber bitte Frau Dr. Jacob oder die Patientenbetreuerin Frau Daubner verlangen

Grüße, und viel Kraft

07.11.2001, 14:21
Hallo Sabine,
mein Vater war bei meiner Mutter im Krankenhaus, als er merkte, dass es langsam zu Ende geht. Dies war um ca.00.30 Uhr. Die Ärzte sagten ihm, dass es auf Grund der Krankheit ein Blutsturtz geben könnte und dies ein sehr unschöner Tod sei. Daraufhin wollte er mich und meinen Bruder nicht dabei haben. Doch morgens um 5.00 Uhr rief er uns doch an. Bis dahin hat sie zwar schwer geatmet, aber nicht sehr gelitten. Ich war zuerst im Krankenhaus und 5 Minuten später kam mein Bruder. Ich hielt ihr die Hand und mein Bruder legte seine Wange auf ihre und sprach mit ihr. In diesem Moment atmete sie noch ein paar mal ganz ruhig und dann hörte sie einfach auf.
Ich bin sicher sie hat auf uns gewartet und ist dann von uns gegangen.
Es ist ein sehr großer Trost für mich, dass ich noch bei ihr war.
Ich wünsche Euch alles Liebe und unendlich viel Kraft in dieser schweren Zeit.
Christiane

10.11.2001, 18:32
Hallo, ich habe heute das erste Mal diese Seite aufgerufen und mit Interesse und Anteilnahme alle Meldungen gelesen. Ich bin 62 Jahre alt und habe vor genau 3 Jahren die Diagnose Bauchpeicheldrüsenkrebs erhalten. War natürlich ein gewaltiger Schock, Powerfrau, selbständig, fühlte mich topfit, habe Sport getrieben usw.usw. lediglich im rechten Oberbauch hatte ich ständig Schmerzen, mal mehr mal weniger. Mein Hausarzt(Internist) sagte ich hätte eine Krebsphopie und bei mir sei alles in Ordnung, die Werte wie die einer 40-jährigen!Dennoch bin ich auf eigene Faust ins KH gegangen und siehe da bei einer CT-Untersuchung (auf der ich bestanden habe) zeigte, daß ich ein ca. 3 cm großes Pankreas CA hatte!. Daraufhin habe ich versucht, cool zu bleiben und gefragt, wer in Deutschland der beste Operateur ist. Das ist Prof.Dr.Dr.Beger von der Uni-Klinik in Ulm. dieser Mann hat mich in einer 7-stündigen OP operiert (Wipple-Methode). Ich habe keinen 12-Fingerdarm mehr, keine Gallenblase und nur noch ca. 5 cm Bauspeicheldrüse, muss also kein Insulin spritzen. Es wurde mir seinerzeit eine Chemo empfohlen, weil von 35 Lymphknoten 1 befallen war. Eine Chemo habe ich 3 Wochen nach der OP bekommen, war furchtbar, sodaß ich weitere abgelehnt habe. Bestrahlung wollte ich auch nicht. Fazit: ich sollte wohl noch 6 Monate leben. Das einzige, was mich plagte, waren teufliche Durchfälle. Prof.B.zu dem ich über Weihnachten 1998 wieder fuhr wegen der Durchfälle (mittlerweile von 65 kg auf 53 kg abgemagert), empfahl 3 x 15 Tropfen Opii Tinktur zu nehmen. Ich kam dann wieder nach Hause, habe mein Opii genommen (bis heute) und (toi toi toi) es geht mir blendend, ich wiege heute sogar 67 kg. treibe viel Sport, habe vor kurzem begonnen, Golf zu spielen und bin weiterhin optimistisch. Ich spritze mir 2 x wöchentlich selbst Mistel (Helixor)und alle 4 Wochen vom Arzt B 12 und ADEK u.nehme Kreon 40.000. Alle 1/2 Jahr Kontrolluntersuchungen, die letzte in 10/01 MR, bisher alles o.k
Ich musste das einfach mal schreiben, um zu zeigen, daß es manchmal auch anders geht. Mit dem Verzicht auf Chemo bin ich sicherlich ein riesiges Wagnis eingegangen, aber fast alle Leute um mich herum (ich bin Mitlgied im ADP (Arbeitskreis der Pankreastektomierten)haben nach der Chemo entweder metastasiert oder grosse Probleme bekommen.Schleimhautzerfall und Schlimmeres, einige sind einfach so gestorben. Deshalb ruhig einmal eigene Wege gehen, ohne Chemo.Wer immer auch diesen Beitrag liest, hoffe ich, evtl. Mut gemacht zu haben. Ich bin eine Kämpfernatur und von Haus aus unwahrscheinlich optimistisch, habe meine Familie immer wieder trösten müssen. Ich habe aber auch keine Hemmungen über meine Krebserkrankung offen zu reden. Die Einnahme von Opii ist lt.ärztl.Ausage bedenkenlos. Anders geht es leider nicht, weil ein wichtiger Nerv bei der OP entfernt werden musste. Ich kann das medizinisch nicht so interpretieren, aber die Magen/Darmpassage ist dadurch 5x mehr beschleunigt als bei Gesunden. Deshalb muss ich wohl weiter Opii nehmen, mittlerweile nur noch 2 x 12 Tropfen täglich.
Alles Gute wünscht Hildegard.

10.11.2001, 18:48
hallo Christiane bitte lesen Sie meinen Eintrag von heute unter Bauchspeicheldrüsenkrebs

11.11.2001, 08:12
Liebe Hildegard,
Klasse, dass Sie es so gut geschafft haben und auch darüber berichten. Genau das versuche ich auch den vielen Mitbetroffenen ( auch in anderen Brettern und in meinem offenen Brief ) nahe zu bringen. Krebside Krankheitsverläufe sind genau so unterschiedlich und individuell wie die Erkrankten selbst. Es gibt für nichts eine Garantie, daher auch nicht für die üblichen Standard-Krebstherapien. Den eigenen Weg zu finden und diesen dann auch mutig und entschlossen zu gehen ist zugegeben nicht immer einfach, aber allemal besser, als in Passivität zu erstarren. Ich hoffe, Ihr Bericht macht vielen Betroffenen Mut, es wenigstens ansatzweise auch zu versuchen. Dieses Forum und auch das Internet bieten ja dafür jede Art von Hilfestellung und Information.
Ihnen und allen anderen Betroffenen alles alles Gute!

günter

12.11.2001, 09:06
Liebe Hildegard!
Es ist schön von Dir zu hören. Meine Mum (61) hatte bisher ähnliches Glück wie Du. Ein Lymphknoten war befallen und OP nach Whipple. Das ist jetzt zwei jahre her. Vor 8 Wochen war eine neue OP . Lokales Rezidiv. Geht Ihe soweit gut, aber die Tumormarker sind stark erhöht. CT ist ohne Befund. Sie würde sich ganz doll freuen mit Dir, Hildegard mal zu kommunizieren. Die Ärzte sind nämlich alles andere als Sozialkompetent. Und so ist meine Mum oft sehr traurig und deprimiert, keiner der Ärzte berichtet mal über einen positiven Verlauf. Sie lebt immer in der Angst es könnte wieder Schlimm werden. Wenn Du magst, dann schick mir doch eine e-mail und ich könnte diese dann an meine Mum weiterleiten.
Ganz Liebe Grüße und weiterhin Toi Toi Toi
wünscht Inke aus Hamburg

12.11.2001, 09:41
Guten Tag liebe Inke, eine E-mail-Adresse hast du leider nicht angegeben, deshalb Antwort von mir auf diesem Weg.
Es ist schön, zu hören, dass entgegen allgemeiner Meinung bei Wipple-OP wohl doch operiert werden kann bei einem Rezidiv!Soweit ich gehört habe, ist es nicht immer relevant, wie hoch die Tumormarker sind.Angeblich sollen sie bei Patienten vor einer OP sehr niedrig gewesen sein und danach hoch. Also da würde ich noch mal eine zweite Meinung einholen. Wenn ich Zeit habe, kann ich gern Kontakt zu Deiner Mutter aufnehmen. Im übrigen kenne ich einen Mann, der bereits 1980 an einem Pankreas CA operiert wurde und immer noch lebt und zwar sehr gut. Das hält mich immer hoch. Liebe Grüße von Haus zu Haus.
Hildegard

12.11.2001, 09:50
Hallo, Guten Morgen,Hildegard
danke für die Nachricht, dass hört sich doch schon mal gut an... Hier noch einmal meine e-mail Adresse inkelligent@web.de
Weißt Du etwas über Positronen Emissions Tomographie?? Soll ein diagnostiachen Verfahren sein. Grade bei Tumorerkrankungen sehr relevant!!
Liebe Grüsse zurück und hoff. bis bald.
Inke

12.11.2001, 10:11
Hallo Inke, das ging ja schnell, ich sitze auch gerade am PC, deshalb kurze Antwort zur PET-Untersuchung. Habe ich gerade vor ca. 14 Tagen über mich ergehen lassen, weil angeblich beim MR ein vergrößerter Lymphknoten festgestellt wurde, hat sich dann jedoch beim Ultraschall als*Ente* erwiesen. Schon schlimm, was da in der Medizin so alles passiert. Mit der Angst musst du dann allein fertig werden. Also PET:Es wird einem radioaktive Substanz gespritzt, die sich innerhalb von 2 Stunden im Körper verteilt danach erfolgt die Untersuchung (in der Röhre ähnlich wie CT) angeblich soll es die sicherste Methode sein, festzustellen, ob sich im Bauchraum etwas tummelt. Bei mir war Gott sei Dank nichts.Ist diese Untersuchung bei Deiner Mutter angedacht? Ich habe das Glück in der MHH Hannover den besten *Schaller* (Ultraschall) gefunden zu haben.Prof.Gebel. Der sagte mir nun, daß ich mir die PET-Untersuchung hätte ersparen können!Bei einer richtigen Ultraschalluntersuchung mit Vergrößerungsmöglichkeit etc. kann man mehr erkennen.Die Tel.Nr.von Prof.Gebel ist 0511-532-3415 oder -2119.Dieser Mann ist wirklich Spitze. Mittags kann man ihn immer ganz gut erreichen. Liebe Grüße. Ich werde die E-mail-Adresse nutzen, habe jedoch um 11.30 meinen nächsten Termin und bin leider im Moment etwas in Eile. Tschüs

12.11.2001, 13:15
Hallo Inke, wie schon von Hildegard beschrieben handelt es sich um eine diagnostische Maßnahme die auch bei meiner Mutter durchgeführt wurde. Bei meiner Mutter ist allein hierdurch und durch erhöhte Tumormarker die Diagnose gestellt worden. Die Probebiopsie hatte eine Bauchspeichelentzündung als Ergebnis. Durch das PET werden im Körper die Zellen markiert die einen erhöhten Zuckerumsatz haben und das sind genau Tumorzellen und Metastasen. Ich kann Dir nur aus den Erfahrungen mit meiner Mutter die Untersuchung dringend empfehlen. Die Untersuchung ist sehr sehr teuer und wird nur auf Antrag der Krankenkassen übernommen. Schon daher kanst Du sicher sein, daß es nur dann gemacht wird wenn es einen Sinn hat.

13.11.2001, 17:42
Hey Stefan, u. Co.
danke für Deine Antwort.Ich weiß tatsächlich nicht, ob PET nun gemacht wird,denn 3 vergrößerte Lymphknoten sind wohl schuld am hohen Tumormarkerwert. Hat Jemand ein Ahnung was man da machen kann? OP oder Chemo. Wer weiß was??? LG INKE

13.11.2001, 20:07
Hallo Ínke!
ich habe das gerade mit der PET untersuchung gelesen. Meine Mutter wurde heute operiert, da sie laut PET Untersuchung 3 Tumore in der Leber hat.
Bei der OP kam aber dann raus, das die Bauchspeicheldrüse bereits befallen ist. Ich habe den Doc dann gefragt, warum denn die PET uNtersuchung hätte doch ergeben das nur in der Leber etwas sei. Daraufhin kam dann die Antwort, daß leider nicht alle Tumore angezeigt werden.
Ich weiß das ich dir dadurch vielleciht ein bißchen die Hoffnung nehme, aber ich wollte Dir nur sagen, daß dies bei uns leider der Fall war.[email]Ihre_Emailadresse_hier_einfügen![nc-schloewo2@netcologne.de]

26.11.2001, 05:25
Mein Mann kam im Mai 1999 mit akuter Gelbsucht ins Krankenhaus. Nach Wochen(!) fand man endlich die Ursache - ein PA-CA verschloss den Gallengang. Eine achtstündige Wipple-OP am 5.7., von der er sich schnell erholte, schien sehr erfolgversprechend. Aber der CA19-9 stieg in den letzten Monaten ständig. Jetzt war er wieder im Krankenhaus - Tumor auf der Aorta, Metastase an der Brustwirbelsäule. Inoperabel. Hat vergangenen Donnerstag seine erste Chemo mit Gemzar bekommen und recht gut vertragen. Obwohl ich ihm ständig was Eßbares anbiete, nimmt er kontinuierlich ab und ist jetzt bei 67 kg (bei 1,80m Körpergröße). Ich werde heute Astronautenkost von Fresenius ordern (hat vor 2 Jahren schon mal geholfen zur Gewichtszunahme). Ansonsten bin ich ziemlich hilflos. Die Prognose lautete zwischen 2 und 10 Jahren. Da stehen wir nun und haben keine Ahnung, womit wir noch rechnen müssen / können. Ich bin verd... hilflos und versuche wenigstens, soweit es in meiner Macht steht, Hoffnung aufzubauen mit dem Satz "Wir werden es allen zeigen und ihnen ein Schnippchen schlagen. Wir schaffen das!" Aber wie realistisch ist das? Was kann ich noch tun? Ich bin übrigens 39, mein Mann 53. Ich habe Angst... vor allem, wenn ich Beiträge wie Deinen lese, Christiane... ist der ganze Kampf am Ende umsonst?

Trotzdem werden wir kämpfen. Und ich werde ihm nie die Hoffnung nehmen!

Ich wünsche Dir viel Kraft, das Erlebte zu verarbeiten!

26.11.2001, 10:18
Liebe Ilse, gib den Kampf nicht auf! Versuch alles, was es an Möglichkeiten gibt. Hier in diesem Forum findest du viele Hinweise auf Behandlungsmethoden, die anderen geholfen haben; z.B. Hyperthomie. Kontakt Frau Dr. Jacob Klinik TriNaturale Kreuth Tel.08029/80336. Ich habe meine *Geschichte* am 10.11.unter Bauchspeicheldrüsenkrebs veröffentlicht. Ich hatte vor 3 Jahren eine Wipple OP und lebe immer noch ohne Chemo!Ich wünsche Dir und Deinem Mann alles Gute.

30.11.2001, 21:14
hallo an alle,
mein Schwiegervater weiß seit 02/01 vom BSD Krebs, er war inoerabel,deshalb nur Genzmar. Der Krebs war soweit abgeschwollen?!, das die Whipple OP- am Montag 26.11 durchgeführt werden konnte.
Leider traten Komplikationen auf, eer ist auf der Intensiv und muß künstlich beatmet werden, er wurde in künstlichen Schlaf versetzt, da er eine Lungenentzündung bekam !
wir rechnen mit dem Schlimmsten.....

14.12.2001, 23:07
Hallo Ihr alle,
meine Frau ist mal wieder in Kreuth in der Klinik Trinaturale.
Zuallererst ist die Behandlung dort menschenfreundlich und Frau Dr. Jacob ist ein Engel.

Vor einem Jahr wurde der Tumor festgestellt 6 x6 cm am Schwanz mit Verwachsungen ins Bauchfell, mit Metastasen in der Bauchhöhle und viel Wasser. Inoperabel;
lt Krankenkassenvertrauensarzt, der das Kranheitsbild wegend der Kostenübernahme geprüft hat, nur noch Schmerztherapie und psychol. Betreuung der Angehörigen (deswegen keine Kostenübernahme).

Heute fast ein Jahr später ist der Tumor <1x1cm durchwachsen mit Intaktem Zellgewebe (lt. CT heute). Auch die Ärzte bei der CT staunen nur wenn sie die Bilder vergleichen.

Was meine Frau alles macht und gemacht hat, könnt Ihr in meinem Artikel lesen.
Also Kopf hoch, Übrigens wir haben beschlossen, eine Operation gibt es nicht. So ist das Leben wirklich noch lebenswert.

Wenn ich Neuigkeiten weiß, melde ich mich wieder
Claus

03.01.2002, 21:55
Seit einem Monat weiss auch ich, was diese Krankheit ist und bedeutet. Meine Mum leidet darunter. Es ist sehr hart, am Anfang denkt man sich es sei nur ein übler Traum, man steht vollkommen im leeren. Ich war total schockiert, dachte : nicht meine Mum!! Als man es entdeckte war es schon 10cm groß: zu spät. Da war ein Arzt der sie nie richtig untersucht hatte, als sie in der Bauchgegend schmerzen hatte. Er verschrieb ihr nur Schmerzmittel. Ein halbes Jahr lang, das Arsch. Nach einem halben Jahr hatte sie es selber tasten können. Da wird das Idealbild von den Ärzten getrübt. Zum Glück habe ich einen vertrauens Arzt. Meine Mum wollte nie zu ihm, weil er so lange untersuchte. Leute lasst euch lange und gründlich untersuchen. Euer Körper hat einen gründlichen Chack verdient.
Jetzt realisiere ich dass ganze so einbisschen. Dass wichtigste ist dass man der Person nun seine ganze liebe schenkt. Und für jeden Tag die sie keine schmerzen hat dankbar ist.
Zum Glück gibt es heutzutage schon gute Schmerzmittel.
Mein Vertrauensarzt sagte mir, dass wenn die Bauchspeicheldrüse erschöpft ist sie dann Gelbsucht kriegt. Dann fällt sie in eine art Dämmerzustand. Das heisst sie spürt die Schmerzen nicht mehr.Ich hoffe dass das für uns alle ein kleiner Trost ist.
Für persönliche Fragen und Zuwendungen bin ich unter Tschakir_Tschemal@hotmail.com erreichbar.

10.01.2002, 12:49
Vor fünf Wochen bekam meine Mutter die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Lebermetastasen. Nach einer Woche im Krankenhaus war sie noch vier Wochen zuhause. Morgen findet ihre Beerdigung statt.Für diesen Krebs gibt es keine Heilung, nur die Hoffnung auf ein gnädiges Sterben.

10.01.2002, 17:56
Hallo Ulrike,

dabei dachte ich immer, dass (wie bei meiner Ma)der Zeitraum der Diagnose bis zu ihrem Tod von ca. einem Vierteljahr schon kurz war !!! Bei Euch war es ja noch schrecklicher...

Das Schlimme ist, während der Krankheit versucht man immer zu hoffen, dass sich doch noch was tut oder ein "Wunder" geschieht. Man wollte sie nie einfach aufgeben ! Es gab auch ein paar Fortschritte zwischendurch, aber leider viel mehr Tiefschläge............bis zum Schluß gar nichts mehr ging.

Liebe Ulrike, alles Gute, viel Kraft, mehr fällt mir auch nicht ein, bin unendlich traurig............

10.01.2002, 22:11
Hallo Ulrike,
es tut mir sehr leid, dass auch deine Mutter an dieser grausamen Krankheit gestorben ist. Meine Mutter ist am letzten Freitag beerdigt worden.
Ich wünsche Dir viel Kraftund Hoffnung und mindestens einen Menschen, der Dich lieb hat und Dir beisteht .
Detlef

13.01.2002, 09:50
Hallo Ulrike, Sabine und Detlef, ich darf Euch allen dreien mein herzliches Beileid aussprechen. Ich bin am 12.11.1998 am Pankreas CA (Wipple) operiert worden und lebe immer noch. Ich weiss, daß das bei Eurem schweren Verlust ein schwacher Trost ist, aber diese Krankheit muss nicht immer tödlich verlaufen. Sobald jedoch der Tumor über den eigentlichen Herd hinausgewachsen ist (z.B.Leber, Darm etc.) besteht sicherlich wenig Hoffnung. Ich hoffe immer weiter, habe auch keine Chemo und keine Bestrahlung gehabt und führe jetzt seit langem wieder ein fast normales Leben. Ich schreibe Euch dieses nur für den Fall, dass es in Eurem Umfeld evtl. noch einmal diese Erkrankung geben sollte - was ich natürlich auf keinen Fall hoffe - aber damit Ihr wisst, daß es auch anders gehen kann. Ich wünsche Euch viel Kraft und Zuversicht. Alles Gute

21.01.2002, 19:53
Auch meine Mum wurde am Sonntag beerdigt. Gott sei dank hat sie nicht lange leiden müssen. Es ist schrecklich, jemand lieben leiden sehen zu müssen. Mein Herzlichstes Beileid an alle. Jetzt heilt nur die Zeit unsere Wunden.

22.01.2002, 10:57
Danke Euch allen

Meine Mutter sagte bei Problemen meist :" Da müssen wir durch".

Das versuchen mein Vater und der Rest unserer Familie gerade.

24.01.2002, 15:18
hallo alle zusammen.
ich bin erst 15 und es war am anfang so für mich das ich garnicht richtig wußte was überhaupt loswar bis mein vater der von meiner mutter schon lange getrennt ist gesagt hat das sie sehr krankt ist und krebs hat.es war schlimm mit anzusehen das meine ma immer dünner wurde und bald nur noch wie knochen und haut aussah.jetzt bekommt sie jeden tag sondernahrung und hat schon wieder richtig zugenommen.es gibt tage da geht es ihr richtig gut ,und dann sind diese tage die ich verfluchen könnte wo sie den ganzen tag im bett liegen muß weil es ihr so schlecht geht.ich weiß nur das es schlimm sein muß diese krankheit aber ich weiß net wie weit sie vortgeschritten ist,sie würde es mir ja sagen aber ich kann einfach net darüber reden es geht net es fällt mir so schwer,und wenn man dann noch liest das hier auf der seite so viele krebserkrankte gestorben sind,müßte ich klatt wieder weinen.aber es tut auch gut die zeilen zu lesen von anderen schicksahlen.meine mutter ist doch erst37 sie darf nicht sterben!!!!

wenn ihr mir vielleicht irgend etwas nettes schreiben wollt.
madeleinekeller@t-online.de

28.01.2002, 19:35
Liebe Hildegard,
erst einmal vielen vielen Dank, ich habe mich sehr über Deine Nachricht gefreut!
Jetzt habe ich hier Deinen Krankheitsverlauf gelesen und bin froh darüber, daß Du alles so gut überstanden hast.
Bei mir war Die Chemo, vor der OP, zwingend notwendig und ich habe sie sehr gut vertragen. Wärend der 9 Wochen Chemo war ich nur immer wieder sehr sehr müde und matt. Außerdem wollte ich immer, entweder Eis oder saure Heringe essen ( esse ich sonst sehr selten! ). Jetzt, wo es mir wieder gut geht esse ich wieder normal ( 93kg ), aber der Arzt sagt ich muß abnehmen meiner einen Lunge wegen. Das werde ich im März anfangen, dann fängt für mich die Gartensaison an und ich kann an der frischen Luft arbeiten.
Also liebe Hildegard, nochmals vielen Dank für Deine aufmunternden Worte und ich melde mich wieder. Hermine

28.01.2002, 19:35
Liebe Hildegard,
erst einmal vielen vielen Dank, ich habe mich sehr über Deine Nachricht gefreut!
Jetzt habe ich hier Deinen Krankheitsverlauf gelesen und bin froh darüber, daß Du alles so gut überstanden hast.
Bei mir war Die Chemo, vor der OP, zwingend notwendig und ich habe sie sehr gut vertragen. Wärend der 9 Wochen Chemo war ich nur immer wieder sehr sehr müde und matt. Außerdem wollte ich immer, entweder Eis oder saure Heringe essen ( esse ich sonst sehr selten! ). Jetzt, wo es mir wieder gut geht esse ich wieder normal ( 93kg ), aber der Arzt sagt ich muß abnehmen meiner einen Lunge wegen. Das werde ich im März anfangen, dann fängt für mich die Gartensaison an und ich kann an der frischen Luft arbeiten.
Also liebe Hildegard, nochmals vielen Dank für Deine aufmunternden Worte und ich melde mich wieder. Hermine

05.02.2002, 20:20
Hallo Sabine!
Mein Vater hat auch Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Lebermetastasen.
Jetzt hat er auch so einen dicken Bauch bekommen und ist ganz gelb geworden. Wie geht es weiter? Habe große Angst, ihn zu verlieren.
Die Chemo wurde auch abgebrochen. Jetzt versuchen wir es noch mit einem Heilpraktiker.

07.02.2002, 16:28
Hallo Maja,

ich will Dich nicht unnötig beunruhigen, aber als meine Mutter einen immer dickeren Bauch (=Leber) bekommen hat, hat es nicht mehr lange bei ihr gedauert. Wir haben immer gehofft, dass die Chemo doch noch anschlägt, aber 2 verschiedene Therapien haben nichts gebracht ! Die Metastasen sind ständig weitergewachsen.
Dass die Leber so anschwellen kann hätte ich nie geglaubt ! Sie hat sich so gequält mit dem dicken Bauch und dann noch die Kompressionsstrumpfhose, die sie aufgrund der aufgetretenen Thrombosen permanent tragen mußte...

Ich hoffe, Dein Vater hat noch nicht zu große Schmerzen, bei meiner Mutter wurde relativ früh mit einer Schmerztherapie begonnen, damit sie gar nicht erst groß mit Schmerzen leben mußte.

Ganz zum Schluß kam dann Morphium...

Wie gesagt, ich schilder Dir hier nur unseren Fall, aber bei dem, was ich alles erlebt und gelesen habe über diese Krankheit, gibt es einfach nichts, was man dagegen tun kann (zumindest im fortgeschrittenen Stadium), der über alles geliebte Mensch "krepiert" einfach und man muß hilflos zusehen !!!

Meine Ma ist am 21. November letzten Jahres eingeschlafen und ich komme einfach überhaupt nicht damit klar....................

Liebe Grüße, alles Gute für Euch,
Sabine

07.02.2002, 16:51
Hallo Sabine,

danke, daß Du mir geantwortet hast. Ich wußt nicht, ob Du Dich noch mit diesen Seiten beschäftigst...
Das mit Deiner Mutter tut mir sehr leid.
Meine größte Angst war immer, meine Eltern zu verlieren. Ich hoffe, wenn es irgendwann so weit sein sollte, daß ich den Schmerz aushalten kann.
Mein Vater hat keine großen Schmerzen. Und er bekommt auch kein Morphium. Er kann auch noch ganz gut essen. Aber sein Bauch wird immer größer. Und er ist schon ganz gelb am ganzen Körper. Jetzt kann vielleicht nur noch ein Wunder helfen.
Viele Grüße.
Maja

08.02.2002, 20:38
Hallo,
es ist schon eine Weile her das ich hier geschrieben habe. Damals, war ich echt relativ euphorisch weil der Krankheits-Verlauf bei meiner Mutter so ganz anders verlief, als die Ärzte es mir vorraussagten und schließlich lebt sie schon über 2 Jahre mit dieser Krankheit. So haben wir uns zu einer dirtten OP (mäßig erfolgreich)entschlossen um mehr Zeit zu gewinnen...
2 Tage vor der Reha konnte meine Mum nicht mehr laufen und eine Woche später war/ist sie komplett gelähmt und beatmet.
Sie hat entweder ein Guillian- Barre Syndrom oder ein Paraneoplastisches Syndrom. Das heißt sie ist in ihrem Körper gefangen, kann nur die Lippen bewegen und die Schultern.Der Lidschluß klappt nicht so gut...
Ich kann euch sagen, ich habe immer geglaubt es kann nicht schlimmer werden,.....
es bricht mir echt das Herz sie so zu sehen...
Hat jemand schon was von dem Paraneoplastischem syndrom gehört?
Alles Gute für Dich Maja ....und Sabine ich würde Dich so gerne trösten... Bis dann Inke

09.02.2002, 21:30
Hallo Maja,
nutze die Zeit, die noch bleibt und sei bei deinem Vater.
Ich wünsche Euch ein Wunder!
detlef

12.02.2002, 07:04
Hallo!
Danke Euch allen für die lieben Worte.
Leider ist mein Papa am Samstag abend eingeschlafen...
Die letzten Tage waren schlimm. Am Donnerstag war er noch beim Arzt. Es wurde wieder das Wasser aus dem Bauch gepumpt. Dann hat der Arzt ihm eine andere Flüssigkeit
eingepumpt. Diese Flüssigkeit sollte bewirken, das die Leber besser arbeitet. Am Abend
war mein Papa auch ganz gut drauf. Er hat sich gefreut, das die Schmerzen und die Spannung im Bauch wesentlich weniger waren. Die Nacht zu Freitag ging es ihm schon nicht gut. Er mußte sich oft übergeben. Am Freitag hat er morgens eine halbe Scheibe Brot gegessen und mußte sich wieder übergeben. Daraufhin habe ich beim Arzt angerufen. Der sagte, meine Eltern sollten gleich kommen. Der Arzt hat ihn untersucht und ihm eine Spritze gegeben.
Wie ich erst gestern erfahren habe, war es kein Morphium, sondern lediglich ein Mittel gegen Schmerzen und Überkeit (die von dieser Behandlung am Do. kommen kann). Aber nach dieser Spritze ging es meinem Papa immer schlechter. Er konnte nichts mehr essen und abends war er kaum noch ansprechbar. Meine Mutter rief uns Samstag morgens an und war völlig verzweifelt. Wir sind gleich hingefahren. Als ich meinen Papa sah, bekam ich einen Schock. Er sah so schlecht aus. Ganz gelb am Körper und völlig dünn. Er hat immer gestöhnt vor Schmerzen. Die ganze Nacht hat er sich übergeben müssen. Am Samstag morgen hat er immer wieder gesagt, wir sollen ihn doch lassen, er kann nicht mehr. Und er fragte immer
„WARUM“? Ob er die Schmerzen meinte? Dann haben wir den Arzt gerufen. Papa mußte noch die enge Wendeltreppe herunter gehen. Der Notarzt wußte gleich bescheid. Und im Wagen haben sie ihm gleich etwas gespritzt. Wir sind dann gleich ins KH gefahren.
Papa lag alleine im Zimmer und war irgendwie unruhig. Er sagte nichts, aber als ich ihn am Kopf gestreichelt habe, fuhr er mit seiner Hand über diese Stelle. Der Arzt ist dann gekommen und hat ihn gefragt, ob er noch Schmerzen hätte. Mein Vater hat sich richtig erschrocken bei der lauten Stimme. Er sagte, es wäre jetzt gut. Er hat ständig Morphium bekommen über eine Kanüle am Hals. So hat er auch bald geschlafen. Wir haben ihn dann ersteinmal in Ruhe gelassen. Der Arzt sagte uns, es könne so noch ein paar Tage gehen.
Wir sind dann gegen 17.00 Uhr wieder gekommen. Die Schwestern haben ihn gerade gedreht. Meine Mutter sagte, er hätte so geröchelt. Die Schwester sagte, es wäre ein Zeichen, das es zu Ende geht. Dann durften wir alle wieder rein. Papa lag auf dem Rücken und atmete schwer. Ich habe ihn berührt und gesagt, wir wären jetzt alle da. Kurze Zeit später hat er einfach aufgehört zu atmen...Ich habe die Schwester geholt. Aber es war zu spät . Gegen 18.00 Uhr ist er gegangen. Die Kirchenglocken haben gerade geläutet. ..
Der Arzt kam noch. Er sagte, wir sollten froh sein, das sich Papa nicht so lange quälen mußte. Bei dieser Krankheit wäre das so. Mein Papa ist an Leberversagen gestroben. Deshalb war er auch zum Schluß nicht mehr so ansprechbar, sagten die Ärzte. Da das Gift sich im ganzen Körper verteilt hätte.
Papa, ich werde Dich sehr vermissen. Ich habe Dich so lieb. Hoffe, es geht Dir dort, wo Du jetzt bist, wieder gut. Wir werden uns wiedersehen...Irgendwann.
Ich wünsche allen, die diese Krankheit haben viel Stärke und Mut, wie mein Papa immer hatte. Bis zum Schluß hat er gehofft. Eine Woche vorher hat ein Arzt ihm gesagt, es würde jetzt immer schlimmer werden. Er hat den Arzt nur gefragt, warum schon viele aufgegebene Patienten trotzdem wieder gesund wurden. Der Arzt hatte keine Antwort.
Ich bin stolz auf meinen Papa.

12.02.2002, 17:30
Liebe Maja,

gerade habe ich Deine Mail gelesen, es tut mir wirklich leid für Dich und Deine Familie ! Neulich hörte es sich doch noch ganz gut an, wie es Deinem Vater ging. Aber das es auch wieder so schnell abwärts ging...
Bei meiner Ma war es auch innerhalb von ein paar Tagen so schnell abwärts gegangen, trotzdem hätte ich nie gedacht, dass es dann so wahnsinnig schnell geht. Sie war auch nur noch 2 Tage im Krankenhaus zum Schluß...

Wie alt war Dein Vater denn ? Meine Mutter war erst 58, eine Woche vor ihrem 59. Geburtstag ! Ich komme einfach nicht darüber weg, sie war doch so jung, lebenslustig, immer gern mit jungen Menschen zusammen, sehr beliebt und immer nett und freundlich. Es ist unfassbar, dass die Guten immer viel zu früh gehen müssen, was ?!

Dir und Euch viel Kraft in der schweren Zeit, die jetzt kommt. Ich weiß nicht, wie man das aushalten soll auf Dauer, diese Leere, die ein so geliebter Mensch hinterläßt !!!

Gruß,
Sabine

12.02.2002, 18:40
Hallo ihr,Maja&Sabine......habe gerade Euren mailwechsel gelesen,bei Majas Beschrebung über das Sterben ihres Vaters wurde ich so traurig,war gerührt.....meine Mutter ist 58 und hat auch denselben Krebs.Ich möchte jeden Tag genießen, der noch bleibt, möchte nicht vergessen, wie hart es noch werden kann....zur Zeit unterbreche ich sozusagen mein Studium,fahre nur 1 mal in der Woche hin...sonst nur bei ihr...aber natürlich merke ich,wie sie immre schwächer wird,sie bekommt gerade in der 2.Woche Chemo mit Gemcitabin-noch ist de Bauch nicht allzu dick, sie kann noch essen-wenn auch mit wenig Appetit...wenn ihr das allerdings so schildert, kann ich mich wohl noch auf etwas gefaßt machen...?!
Ich denke auch so oft an die Leere,die dann da sein wird....wie man dann wohl weitermacht...muß...bei mir ist die Situation leider so, daß ich mich so gut wie alleine um sie kümmern muß...-meine Schwester ist in einen Streit mit ihr verfallen- Freundinnen hat sie nicht wirklich,war schon immer eher der Einzelkämpfer...meinVater hat eine neue Familie gegründet, somit andere Pflichten- ja,aber Jammern bringt natürlich nichs-aber allle Last so alleine tragen zu müssen,ist so hart!!--ich bin froh, daß es hier Leute gibt, die im Grunde dasselbe zu tragen haben, das macht einen auch etwas stark für den Alltag,daß man nicht ganz so alleine mit seinen Gedanken, Sorgen dasteht.
Für heute soweit,
Yuki

13.02.2002, 06:40
Hallo Sabine, hallo Yuki!
Danke Euch für Euer Mitgefühl.
Morgen ist die Beerdigung von meinem Papa...Dann bleibt nur noch ein Grab...Mehr nicht??? Diese Leere ist so unbegreiflich. Irgendwie kann ich es manchmal gar nicht glauben, das er nicht mehr da ist. Jetzt ist es noch nicht allzu lange her, das ich ihn gesehen, gesprochen habe. Aber je mehr Zeit vergeht, desto mehr werde ich ihn vermissen...
Sabine, Du weißt ja wie schwer es ist. Wie hast Du die ersten Wochen ertragen?
Dir Yuki wünsche ich viel Kraft für diesen schweren Kampf. Aber gibt nicht auf, manchmal passieren noch Wunder...Das haben wir auch immer geglaubt.
Mein Papa hat sich auch nie darüber beklagt, warum er diese schlimme Krankheit bekam. Er hat es so hingenommen und gekämpft. Wenn ihn jemand fragte oder trösten wollte, sagte er meistens:
"Das ist so. Da kann man nichts machen."

Viele Grüße!

14.02.2002, 14:17
Hallo Maja,

heute denke ich an Dich, die Beerdigung ist ein schwerer Tag ! Am schlimmsten finde ich dieses dunkle Loch, ach, überhaupt alles, was damit zu tun hat, die nicht enden wollende Kette von Menschen, die Beileid gewünscht haben, jeden anzusehen, in jedem Menschen, der Mama nahe stand, die Umstände, die sie verbanden, zu sehen, ob Arbeit, Familie, Nachbarschaft, das ganze Leben und die Vergangenheit sieht man in den ganzen Menschen, die man an dem Tag sieht...

Von mir kann ich Dir nur sagen, dass die Wochen direkt "danach" eigentlich die "harmlosesten" waren - verglichen damit, wie es mir jetzt, nach fast 3 Monaten geht !!! In der Zeit war ich froh, alles zu regeln, zu klären, mit meinem Vater den Schriftkram zu erledigen usw.
Ich hatte fast ein schlechtes Gewissen, dass es mir relativ gut ging - aber nach 2-3 Wochen fing das Tief an. Und jetzt, im sogenannten Alltag fehlt sie mir so richtig heftig, die Situationen, in denen ich sie angerufen hätte, die Sonntage, an denen sie oft für uns gekocht hat, und sonst die wertvollen Dinge, die einem nur eine Mutter bieten kann...

Also, Maja,
vielleicht empfindest Du ja alles ganz anders, ändern kann man eh nichts mehr.....

Gruß, Sabine

15.02.2002, 11:23
Hallo Sabine, Hallo Maja,

meine Mutter ist im August 2001 am Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben. Ich habe ähnlich wie Sabine empfunden. Zuerst war ich erleichtert, das dieses Leiden "endlich" ein Ende hatte, dann kam die Beerdigung und alles war irgendwie zu organisieren, so daß ich auch abgelenkt war und ich erst überrascht war, wie "gut" ich den Tod meiner Ma verkrafte. Und dann kam das LOCH. Die Zeit ist, war, fürchterlich, ich konnte einfach nicht glauben, das meine Ma wirklich nicht wieder kommt. Ich hatte das Gefühl, das sie jetzt lange genung weg war, und jetzt gefälligst auch wieder kommen soll!!!
Jetzt sind 6 Monate vergangen, und ich denke immer noch häufig an meine Ma, aber mir kommen nicht mehr ständig die Tränen. Ich glaube es ist im Sinne der Toten, daß das Leben weiter geht (muß).
Der Spruch ist zwar eigentlich doof, aber vielleicht lindert die Zeit auch etwas den Schmerz.
Ich wünsche Euch beiden viel Kraft.
Liebe Grüße
Anke

16.02.2002, 09:57
Hallo.....!
Am Donnerstag war die Beerdigung meines Vaters.
Vorher haben wir ihn noch gesehen. Er sah so anders aus....
Vielleicht kann ich es deshalb auch manchmal gar nicht glauben, daß er nicht mehr zurück kommt...
Die ganze Zeremonie war so unwirklich. Jetzt im nachhinein ist da nur noch eine große Leere.
Ich kann mich nicht mehr freuen, nichts mehr genießen.
Wäre mein Papa doch noch da!!!
Viele Grüße an Euch alle. Schön, daß es Euch gibt.

17.02.2002, 11:04
Meine Frau ist an inopereblem Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt. Hat jemand Erfahrung mit der "Simonton Visualisierungstechnik" ? Bitte um Antwort.
Was gibt es sonst für Möglichkeiten ?

17.02.2002, 14:52
Hallo Rudi, Methode Simenton ist für die, die daran glauben, sicherlich gut. Aber such doch hier in diesem Forum unter Bauchspeicheldrüsenkrebs mal die Einträge von Claus Hansen. Seine Frau hatte auch inoperablen Bauchspeicheldrüsenkrebs, 6 cm großer Tumor, 1/2 Jahr Überlebenszeit. Das ist jetzt ca. 1 1/2 Jahre her, seit sie in der Klinik TriNaturale in bad Kreuth von Frau Dr. Jacob, Tel. 08029/8-0 behandelt wird, ist ihr Tumor auf ca. 1 cm *geschrumpft*. Also frag Claus Hansen und gebt nicht auf.

18.02.2002, 18:44
Ich weiß nicht wie ich beginnen soll, was ich zu Euren Geschichten sagen soll...mein Herz schlägt so heftig. Ihr erzählt diese Geschichten aus Eurem Leben und ich bekomme Angst. Seit November weiß ich das Mama diesen Krebs hat. Ich hatte in den lichten Momenten Hoffnung, sonst hab ich es verdrängt. Damit ich durch meine vorgespielte Stärke ihr und Papa helfen kann. Ich bin 27 und fühle mich jetzt wie ein kleines Mädchen. Bitte, könnt Ihr mir denn keine Hoffnung machen? Eine realistische Hoffnung das sie nicht sterben wird? So grausam? Maja, danke das Du Deine Gedanken hier aufgeschrieben hast! Und Yuki?

18.02.2002, 18:44
Ich weiß nicht wie ich beginnen soll, was ich zu Euren Geschichten sagen soll...mein Herz schlägt so heftig. Ihr erzählt diese Geschichten aus Eurem Leben und ich bekomme Angst. Seit November weiß ich das Mama diesen Krebs hat. Ich hatte in den lichten Momenten Hoffnung, sonst hab ich es verdrängt. Damit ich durch meine vorgespielte Stärke ihr und Papa helfen kann. Ich bin 27 und fühle mich jetzt wie ein kleines Mädchen. Bitte, könnt Ihr mir denn keine Hoffnung machen? Eine realistische Hoffnung das sie nicht sterben wird? So grausam? Maja, danke das Du Deine Gedanken hier aufgeschrieben hast! Und Yuki?

19.02.2002, 09:26
Hallo Tanja!
Du und Deine Familie solltet die Hoffnung nicht aufgeben. Denn dadurch macht Ihr auch Eure Mutter stark. So war das bei meinem Papa. Und deshalb hat er auch relativ lange mit dieser Krankheit gelebt (ca. 1 Jahr). Die Ärzte sprechen sonst von drei Monaten.
Deshalb ist es ganz wichtig, weiter stark zu bleiben und Eure Mutter im Kampf gegen diese Krankheit zu unterstützen. Denn so lange sie lebt, gibt es Hoffnung. Keiner kann sagen, wann jemand sterben wird.
Ich wünsche Euch viel Kraft!
Maja

19.02.2002, 16:00
Liebe Maja, danke das Du mir geantwortet hast, das nimmt mir das Gefühl allein zu sein mit diesen ganz anderen Umständen. Nach dieser schlaflosen Nacht, dem Gespräch mit meinen Eltern und Deiner Antwort wächst die Hoffnung wieder. Ist das immer so ein Auf und Ab? Du hast recht, keiner kann sagen wann wir zu sterben haben. In dieser Wahrheit liegt wohl viel verborgen, vielleicht der Schlüssel um das Leben zu lieben. Ich frage mich wie es Dir nun in dieser Zeit nach dem Gehen Deines Vaters geht. Ich versuche mich auf alles vorzubereiten, aber im Grunde weiß ich das dies nicht möglich ist. Der Weg ist nicht voraussehbar. Wäre schön wieder von Dir zu hören, sei gegrüßt, Tanja

19.02.2002, 19:44
Hallo liebe Tanja!
Ich bin ähnlich sprach- und ratlos wie Du.Ich weiß noch nicht wirklich genau, was mir noch bevorsteht,kann es nur erahnen durch die Geschichten hier im Forum(-Maja..). Man liest unglaublich viel, aber letztendlich ist es bei jeder Person individuell....ich bin schon jetzt oft an gewisse Grenzen des Belastbaren, rein psychisch gelangt, weiß leider nicht, wie ich das wohl noch Kommende durchhalten,-stehen will. Gestern hatte ich in meiner Hochschule Vorspileabend-...es war halbwegs ok.,aber Freunde haben mir gesagt, daß man meine Traurigkeit hören,spüren würde- ich frage mich schon auch, wie man das Ganze, was einem dabei widerfährt, gut ummünzen kann...ob man daraus etwas Wertvolles schöpfen kann- ich bin jemand, der sich dabei verliert, ich habe eigentlich von Natur aus nicht diesen so starken Lebenstrieb.Wenn meine Mutter weinend in der KÜche sitzt und bedauert, daß sie es nicht mehr schafft, Fahrrad zu fahren....schluchzend sagt, daß sie doch wieder gesund werden möchte...da kann ich nicht anders. Sie, die sonst immer so stark war, eine Einzelkämpferin, und jetzt, so schwach mit geöffneter Hose auf einem Stuhl im Sonnenschein...ist schrecklich. Wie sich selbst stärken, woher Kraft beziehen....es frißt mich irgendwie auf- ....bin aber froh, daß es das hier gibt,....und Tanja, laß uns doch in Kontakt bleiben...macht Deine Mutter denn Chemo? und welche Anzeichen hat sie?(Schwäche, Kreislauf..,Bauchschmerzen..)? Grüße*Yuki

Claus Hansen
19.02.2002, 22:09
Hallo Freunde,
lange habe ich mich nicht mehr gemeldet, denn meine Frau war seit dem 22.12.01 zuhause und ist jetzt seit 17.2. wieder i der Klinik Trinaturale in Kreuth.
Der Weg dorthin ist ihr diemal sehr schwer gefallen, denn sie hat starke Schmerzen in beiden Schultern (keiner weiß wovon) und eine Erkältung hat sie so schwer geschwächt, daß sie nur noch unter Mühen ins Auto einsteigen. Der Abschied in Kreuth war schwer, denn sie braucht Hilfe beim Anziehen.
Heute sieht die Welt schoin wieder besser aus, denn Frau Dr. Jacob hat sich gleich persönlich um sie gekümmert, mit Vitaminen wieder aufgepäppelt und auch eine neue Chemo zusammengestellt (weiß noch nicht genau was es ist) und langsam geht es wieder bergauf. Der Tumor verhält sich weiterhin ruhig.
Wir haben wieder Hoffnung und so schrecklich Eure Berichte zT klingen, wir leben jetzt seit fast 15 Monaten mit dem Tumor. Und es geht weiter.

Also Euch allen, die Ihr auch betroffen seid, es gibt immer wieder Hoffnung und es gibt Ärzte, deren Anwesenheit oft schon reicht um Besserung zu erzielen

Grüße Claus, mal wieder allein

Claus Hansen
19.02.2002, 22:20
Meine Frau ist gerade 5 Tage bei Dr. Simonton bei einer Arbeitswoche gewesen.
Sie braucht jetzt kien Schmerzmedikamente mehr, kann ohne Medikamente schlafen. Die Schmerzen sind nicht weg, aber schlafen zu können ist schon wichtig. Das ist der deutlich sichtbare Erfolg von Dr. Simonton, was sonst sich nioch alles verändert hat, werden wir in den nächste Wochen sehen. Auf alle Fälle hat es neues Arbeitsmaterial zum Meditieren und zur Selbstfindung gegeben.
ALso meine Frau ist echt überzeugt und Sie hat schon viel gelernt, neben Schmerzbeeinflussung auch direkte Beeinflussung der Leukozyten. Es ist schon toll wie sie ihren Körper in den Griff bekommt, ohne glaube ich hätte auch die ganze tolle Chemie nicht geholfen.
Auch die Ärzte in der Klinik Trinaturale in Kreuth halten die Methoden des Dr.Simonton als Unterstützung für sehr gut.


Bis bald, Claus Hansen

20.02.2002, 13:51
Liebe Hildegard, lieber Claus Hansen,

vielen Dank für Eure Hilfe.
Habe Frau Dr.Jacob über Ihre Klinik vor ein paar Tagen eine mail geschickt
bisher jedoch noch nichts gehört.
Grüße Rudi

21.02.2002, 15:16
Hallo Yuki,
es ist schon erstaunlich wie ähnlich wir wohl empfinden müssen, ich finde mich in dem was Du sagst wieder. Was mich nur bestürzt ist, daß Du so alleine bist mit Deiner Mom. Ich habe wenigstens noch Papa und Andere, die alle mittragen helfen. Es tut mir leid für Dich. Kannst Du Dir/Euch nicht Hilfe holen?
Meine Mom hat bis vor kurzem eine Chemo gemacht. Durch die unerwartet starken Nebenwirkungen (Hautreaktionen; total empfindliche und Schmerzende Hände und Fußsohlen; keinen Hunger mehr, kein Geschmack mehr und dadurch Gewichtsverlust; die gesammten Schleimhäute angegriffen; Verdauungsprobleme dadurch oft starke Bauchschmerzen; bis zuletzt Haarausfall...also das volle Programm sozusagen).
Sie war jeweils 24 h mit der Pumpe unterwegs, dies 1mal/Woche. Jetzt am Montag hat der Arzt zu ihr gemeint er würde ihr empfehlen mit der Chemo aufzuhören. Die Nebenwirkungen seien so stark, die Wirkung der Chemo läge bei dieser Krebsform eh nur bei ca. 10%, da bei der Operation nicht alles entfernt werden konnte müßte sie damit rechnen das sie "wieder" erkranken würde... nun ist wieder eine Welt für uns alle zusammengebrochen, viel Hoffnung genommen. Meine Familie bekommt eigentlich nur noch durch den Glauben an Gott die Kraft das alles zu ertragen. Ist es nicht normal, daß in solchen Situationen die Frage nach dem Ursprung aufkommt?? Ich denke schon, und bin ziemlich froh darüber. Auch wenn es irre klingt, vielleicht kannst Du ja auch bei Gott die Kraft finden, sie dann an Deine Mom weitergeben. Ich wünsche es mir für Dich!
Ich denke an Dich und danke Dir für Deine Anwort, liebe Grüsse, Tanja

21.02.2002, 21:43
Hallo Yuki!
Du schreibst, dass Du bereits jetzt an Deine Grenzen gekommen bist. Vielleicht kannst Du bei der nächsten Chemo mit den Schwestern sprechen. Möglicherweise könnt Ihr einen sozialen Dienst in Anspruch nehmen. Sprich in der Praxis Deiner Mutter oder in der onkologischen Abteilung Ihres Krankenhauses über Deine Probleme. Sicherlich muss sie nicht dabei sein, wenn Du ihr Deine Traurigkeit nicht zeigen möchtest. Deiner Mutter gegenüber möchtest Du sicher sehr stark sein, aber im Krankenhaus darfst Du ruhig zugeben, dass Du an Deinen Grenzen bist. Aber nur wenn Du darüber redest, kennen sie Deine Situation und wissen, dass Ihr ansonsten alleine seit.
Ich hoffe, Du kannst dort Hilfe bekommen. Nidra

21.02.2002, 23:57
Hallo Tanja,
dank Dir für Deine Antwort und Dein Mitgefühl- es tut gut, sich einfach nur austauschen zu können über ähnliche Empfindungen.
Ich bin jetzt auch um Kraft zu tanken zu meinem Freund gefahren- einfach etwas anderes sehen- vor 2 Tagen bin ich abgereist-ziemlich abrupt- mein Freund,sie und ich wollten am MI zur Chemo fahren. wir waren gerade so aufgestanden,daß wir es noch hätten pünktlich schaffen können....sie schon gehfertig,meinte im Vorbeigehen,daß sie alleine fahren würde mit dem Auto,jetzt- mein Freund meinte noch:,warten sie doch noch 5Min.,wir würden gerne auch mit'-da war sie dann schon aus der Tür.Und sie soll und darf das ja nicht mit Chemo!!-das weiß sie ganz genau. Naja,wir saßen dann die ganze Zeit voller Sorgen und mißmutig herum.....ich fand es so derartig gemein,wo wir ihr doch die ganze Zeit unter die Arme gegriffen hatten.....sind derweil spazieren und uns igendwie ablenken gewesen- als wir zurückkamen, stand das Auto wieder vor der Tür- sie wieder zuhause- aber ich war so traurig, daß sie so mit meinen Sorgen und Gefühlen spielt....sie wieder halbwegs normal, aber so das Gefühl vermittelnd'ich schaff das schon alleine,wenn mir keiner helfen will'-ich habs einfach nicht mehr ausgehalten nach all der psychischen Belastung,und habe dann gesagt, daß ich jetzt wegfahren würde,um Aufzuladen und mich zu erholen. Sie meinte dann soetwas wie ,wenn sie es bisher alleine geschafft hätte würde sie das jetzt auch tun können.usw.
Jetzt versuche ich bei ihr zuhause anzurufen, und sie nimmt den ganzen Tag nicht ab. Man muß dazusagen, daß sie das öfter aus Taktik macht.....und jetzt ist das nichts anderes-aber es ist unglaublich gemein-und man ist so machtlos dagegen. Sie war schon immer eine schwierige Person- aber ein bißchen weicher geworden ist sie durch die Krankheit eigentlich schon- natürlich kann man nicht alle alten Gewohnheiten ablegen-das hat das mal wieder gezeigt-ich habe dann natürlich immer weniger Lust,mich für sie einzusetzten. das klingt vielleicht jetzt auch berechnend, aber man müßte dazu meine komplette Geschichte kennen, was jetzt hier zu weit führen würde....wenn ich nicht da bin, ist eben keiner da. Aber auf mir rumtrampeln lassen muß ich mir deswegen ja auch nicht.
Ich kann mir nur sagen, daß sie es auch nicht anders will------?!
und dann wieder die verbleibende Zeit, die immer vor dem geistigen Auge auftaucht- und wieder einmal komme ich mir wie das kleine Kind vor, das regiert wird.....ist irgendwie ungerecht-
naja, das sind persönliche Konflikte. Wo werde ich wohl in 2 Monaten stehen??


liebe Nidra, danke für den Tip, werde ich vielleicht wirklich versuchen.....meine Mutter ist ja noch kein Pflegefall, deswegen kann ich mir schwer vorstellen, daß wir den Sozialdienst in Anspruch nehmen können.Psychische Belastungen sind ja leider nicht meßbar......aber ich versuch es mal------danke!



Freue mich über solche Anteilnahme,fast das Einzige, was mein Herz zur Zeit aufhellen kann, weil ihr es ja wissen müßt,wie tief der Schmerz sein kann.......*........Yuki

22.02.2002, 23:49
Hallo Maja,
ich habe hier schon eine ganze Weile nicht mehr geschrieben, weil ich dachte, jetzt wo Paps gestorben ist kann ich mit diesen ganzen Berichten nichts mehr anfagen. Aber es ist anders, seit einigen Tagen schaue ich doch ab und zu mal wieder rein. Dieses Thema Krebs wird einen wohl nie mehr loslassen nachdem man diese Erfahrungen gemacht hat. Dein Brief ist mir aufgefallen, weil mein Vater auch am Donnerstag den 14.02. beerdigt wurde. Es war ein kalter sehr sonniger Tag bei uns (das war genau "sein" Wetter, er hätte es geliebt). Diese Verbundenheit zu wildfremden Menschen die ich hier manchmal spüre...schon eigenartig.
Die Zeit soll ja alle Wunden heilen, im Moment scheint sich aber noch alles zu steigern, erst recht bei meiner Mam. Sie ist so tapfer, aber ihre Seele ist so krank, das tut alles so weh!!!!!!!!!!!!!!!! Aber irgendwann muss es doch besser werden, oder ?!?!?
Liebe Grüße für heute, Jana

25.02.2002, 12:14
Hallo Yuki!
Das Gefühl, von seiner Mutter schikaniert zu werden, kenne ich sehr gut. Mit 22 oder 23 Jahren habe ich es gewagt, nach der Arbeit am späten Nachmittag ins Kino gehen zu wollen (ich wohnte noch zu Hause). Ich habe vormittags telefonisch Bescheid gesagt und meine Mutter (Hausfrau ohne Hobbies) hat einen riesen Terz gemacht, wie sie so lange das Essen warmhalten soll. Mittags hat mich mein Vater, mein damaliger Chef, zur Sau gemacht wie ich es wagen kann meiner Mutter zu widersprechen. Ob ich trotzdem ins Kino gegangen bin weiß ich nicht mehr. Aber ich bin mit den üblichen drei Tagen tiefsten Schweigens gestraft worden. Ich habe noch ein paar Jahre gebraucht, aber dann hatte ich den Mut zu einer Gesprächstherapie, die mir sehr geholfen hat.
Ich kann Dir aus eigener Erfahrung nur raten, Dich jetzt von Deiner Mutter zu lösen. Du kannst sie nicht ändern sondern nur akzeptieren. Und Du darfst dich von ihrem Verhalten nicht schmerzen lassen, denn das wird Dich immer verfolgen, egal ob sie den Krebs hat oder nicht. Du liebst Deine Mutter und bist bereit zu helfen. Aber das kannst Du auch, ohne den Grund für ihr gemeines Verhalten bei Dir zu suchen.
Ich bin sicher, dass Deine Mutter auch in zwei Monaten noch leben wird. Bei meiner Mutter wurde im April 01 ein erhöhter Leukozytenwert festgestellt, der Krebs an der Bauchspeicheldrüse erst Ende August. Rechnet man von April an, so lebt sie also schon elf Monate mit dem aktiven Krebs. Aber so wie vielleicht auch Deine Mutter ahnt sie, das der Krebs oder die Chemo oder irgendwelche Folgen davon sie sterben lassen werden. Sie hat mir gesagt, dass ich nicht Schuld bin an ihrer Krankheit. Vor sechs Jahren noch hätte mich diese Absolution gefreut, denn ich war ständig Schuld an etwas. Heute weiß ich, dass es einfach ihr Lebensweg ist, anderen die Schuld zuzuweisen. Jetzt sind die Ärzte schuld, die sie falsch behandeln. Deine Mutter stellt sich auch die Frage: Warum ich? Und auf der eher hoffnungslosen Suche nach einer Antwort ist sie dann auch zu ihrer Umgebung ruppig bis ungerecht. Meine Mutter möchte, so wie niemand hier auf den Seiten, nicht sterben. Und ich selbst frage Gott oft genug, ob sie nicht noch ein wenig Zeit hat- die drei Jahre, bis der Kleine eingeschult wird, die fallen doch nicht auf bei so vielen Milliarden lebender Menschen. Und danach, können wir dann nicht neu verhalndeln? Noch etwas Lebenszeit dazugeben?
Die Antwort ist leider Nein. Was wir tun können ist, unsere Mütter jetzt zu lieben. Aber, auch wenn es schwer fällt, unsere eigene seelische Freiheit zu bewahren und selbst zu leben.

Liebe Yuki, ich hoffe Du kannst etwas mit meinem Schreiben anfangen.

Viele Grüsse, Nidra

26.02.2002, 13:35
Liebe Nidra!
Deine mail hat mich aufgerüttelt-mich zum Nachdenken gebracht-
und mich ermutigt, weiter an mich zu glauben-wo ich doch echt irgendwo am Boden war-was Du mit 23 erlebt hast, muß schlimm für Dich gewesen sein!Sicher war das auch nicht die einzige ungerechte Sache, die Du erlebt hast-..ich war so niedergeschlagen letzte Woche, weil soviel Schönes mit meiner Mutter passiert war- ich habe es zumindest als etwas total >Echtes< gedeutet- wir hatten viel über die Kindheit geredet, sie hatte viele ungerechte Handlungen eingesehen-die natürlich trotzdem keine Heilung ermöglichen, aber wenigstens ein wenig Bewußtsein bei ihr geweckt hatten- und angesichts des Todes hatte ich sie wieder-nach fast8 Jahren wenigsten Kontaktes- ich war seit ich 15 war ,aushäusig- ernst genommen. Am FR war ich nochmal mit m. Freund zu ihr gefahren, um zu reden,da sie ja nicht ans Telefon ging. Einen Tag zuvor hatte ich noch in einer e-mail meine Sorgen geschrieben....daß ich es nicht alleine schaffen würde, in 1 Jahr Diplom hätte, es auch noch m. Schwester gäbe, die immerhin auch noch zur Familie gehöre...daß ihr Verhalten ungerecht war...
Sie begrüßte uns nicht mal richtig am Haustor, meinte zu mir, sie hätte m.e-mail zur Kenntnis genommen,ich solle heute wieder abfahren,nen Tee trinken,und dann weg,weil ich ja in 1Jahr Diplom hätte,ja und überhaupt..das wär natürlich zuviel für uns ganz klar...also total polemisch, auch abweisend. Wir haben Tee gekocht, sie hatte sich in ihr Zimmer zurückgezogen,wir zu ihr,sie solle doch rauskommen, wir wollten reden...?!sie:"Nein,mir gehts nicht gut, ich solle den Hausschlüssel dalassen bevor ich gehe..."
M.Freund nochmal zu ihr...sie solle doch bitte rauskommen:"Nein, gehen Sie,gehen Sie....der Haustürschlüssel!!...."(Sie hatte ihn vorher immer mit Kosenamen angesprochen)
Was mir auch erst jetzt klar geworden ist-mit Hilfe m.Vaters-ist, daß da wirklich leider gewisse Strukturen zugrunde liegen, die ich nie so klar wahrgenommen hatte,bzw. ich dachte, daß sie sich angesichts des Todes wirklich verändert habe.-deshalb ein doppelter Schlag!-
Ich bin jetzt fast komplett ausgezogen, sogut wie....habe alle Sachen von mir mitgenommen- sie hat sich 2 Tage später wieder gemeldet- nur so infohalber,wann ich wieder am Studienort bin,so pro forma-
Nidra, Du hast vollkommen Recht, ich kann nur meine Sicht auf sie und die Dinge verändern, das wird mir erst jetzt zu diesem Zeitpunkt so leuchtend klar. Ich habe wohl immer noch an das Gute im Menschen geglaubt....und ist doch wohl hoffentlich ein Zeichen dafür, daß ich am andern Ufer stehe... ja , es ist ihr Lebensweg, ich bin dabei, denke ich, immer klarer zu sehen, und auch vorallem Du hast viel dazugetan,- es ist viel einfacher und besser, zu sehen, daß andere auch einen Weg gefunden haben, damit zu leben...
Deine e-mail,- die Richtige zur richtigen Zeit...-!*
Ich danke Dir sehr**Yuki

26.02.2002, 17:29
Hallo Jana!
Ich fühle mich auch nicht gut. Nachts habe ich Alpträume. Tagsüber kann ich es manchmal gar nicht glauben, daß Papa nicht mehr da ist. Manchmal habe ich auch das Gefühl, daß er irgendwie bei mir ist. Das ist ein schönes, beruhigendes Gefühl. Geht es Dir auch so?
Aber ich würde ihn gerne sehen wollen und mit ihm sprechen. Das das nicht mehr geht, werde ich wohl nie verstehen...
Wann ist Dein Vater gestorben? Und wie lange hat er mit dieser Krankheit gelebt?
Viele Grüße.
Maja

04.03.2002, 20:49
Liebe Maja,
schön, dass Du geantwortet hast. Mein Paps ist am 5.1.2002 gestorben (er hatte sich eine Urnenbestattung gewünscht, deshalb war die Beerdigung so spät). Er hatte zwei Jahre lang diesen Krebs, wobei er sich von der Operation damals noch gut erholt hat. Aber dann kamen die Metastasen........ Seine letzten Tage waren wohl genauso wie bei Deinem Vater, so wie Du es beschrieben hast. Nur meine Mutter hatte das "Glück" in dem Moment in dem er starb bei ihm zu sein, sie hatte das immer gehofft. In den letzten Wochen durfte sie im Krankenhaus bei ihm im Zimmer wohnen und wurde von den Ärzten und Schwestern mit umsorgt, wofür wir sehr dankbar waren.

Dieses Gefühl, dass Paps irgendwie bei mir ist habe ich leider nie. Ich habe das aber schon oft von anderen gehört. Er fehlt mir einfach so sehr!!!!! Manchmal überwiegt aber auch die Sorge um meine Mutter, sie kämpft wirklich tapfer und ich versuche sie zu unterstützen wo ich nur kann, aber es ist, so sagt sie immer, als müsste sie jetzt wieder laufen lernen.

Maja, wie alt bist Du eigentlich und wie alt war Dein Vater? Ich bin 32 und mein Paps war 59 Jahre alt. Und sag mal hast Du Kinder? Das ist ein Thema was mir auch noch sehr zu schaffen macht. Meine Tochter ist jetzt 8 Jahre alt und ich habe sehr das Gefühl, dass sie versucht, das Ganze zu verdrängen. Ich bin im Moment selbst noch so sehr mit dieser riesen Traurigkeit beschäftigt, dass ich Sorge habe, ihr nicht richtig beistehen zu können.
Machs gut für heute, wär schön, noch mal von Dir zu hören.
Jana

05.03.2002, 19:06
Hallo Jana!
Jetzt merke ich mehr und mehr, daß mein Papa nicht mehr zurück kommt. Es tut so weh, zu wissen, daß man einen geliebten Menschen nie wieder sehen, sprechen, fühlen kann. Mit dem Wiedersehen ist das vielleicht anderes. Wer weiß, ob wir uns nach dem Tod nicht doch wiedersehen werden? Aber ich erwische mich immer wieder, wie ich nach ihm suche. Gedanklich, verstehst Du? Gestern hat mir jemand gesagt, wenn man seine Eltern verloren hat, hört man auf, Kind zu sein. Das hat mich irgendwie erschrocken. Ich habe zwar meine Mutter noch, aber es fehlt eben jemand. Mein Papa und ich waren seelenverwandt. Er konnte Gefühle zeigen. Meine Mutter kann das nicht. Trotzdem bin ich froh, das ich sie noch habe.
Mein Papa war 67 Jahre alt. Am 30. März hätte er Geburtstag. Ich bin (noch) 30 Jahre alt.
Kinder habe ich nicht. Aber es hilft bestimmt, die Trauer besser zu verarbeiten.
Ich rate Dir, mit Deinem Kind über den Tod zu sprechen. Als ich klein war, habe ich mal meine Mutter gefragt, wie es ist, tot zu sein. Da sagte sie, man ist dann nicht mehr da. Daraufhin habe ich mir immer versucht vorzustellen, wie es ist, nicht mehr da zu sein. Das hat mir schreckliche Angst gemacht.
Bis bald!
Viele Grüße.
Maja

14.03.2002, 15:23
Hallo Jana!

Ich habe zwei Söhne, drei und sechs Jahre alt. Meine Mutter hat einen Putzfimmel. Sie kann keine benutzte Tasse auf dem Tisch stehen lassen. Letztens sollte der Grosse "sauber machen" erraten. Auf meine Frage "Was macht die Oma immer" antwortete er: "Im Bett liegen wegen der Beine." Leider hat er da recht. Aber das ist so noch nicht in meine Aufmerksamkeit gedrungen. Kurz vor Weihnachten ist sein roter Kampffisch gestorben. Wir haben ihn unter einem Baum begraben. Er würde ihn gerne ausgraben und gucken, ob er wieder im Wasser schwimmt.
Mein Schwiegervater kümmert sich um die Gräber seiner Familie. Er nimmt die Kinder oft mit zum Blumengießen. Sie haben also eine Vorstellung von einem Friedhof und einem Grab. Auch bei einer Beerdigung waren sie bereits. Ich durfte als Jugendliche nicht zur Beerdigung meiner Omi, der Mutter meiner Mutter. Was mache ich aber, wenn meine Mutter anonym bestattet werden möchte? Vielleicht ist ein Weg zu sagen:" Da, wo die schönsten Gänseblümchen stehen, da liegt sie."
Aber noch lebt sie ja. Ich darf mit ihr nicht über ihren Krebs reden. Ich kann dann logischerweise nicht fragen: "Wie willst Du beerdigt werden?". Und meinetwegen kann sie noch eine ganze Weile am Leben bleiben. Aber im Augenblick geht es ihr schlecht und sie ist allein mit ihrer Erkältung. Und ich sitze hier, eine halbe Stunde von ihr entfernt und kann mit meinem hoch fiebernden Kind nicht hin. Sie hat die Hilfe meiner Schwiegereltern abgelehnt, da diese von ihrer Krebserkrankung nichts wissen sollen. Sie hat uns zwei Tage nichts vom Ausfall ihrer Heizung erzählt und keinen Notdienst gerufen, aber dann sollte mein Mann bitte innerhalb einer Stunde da sein. Mein Vater ist zur Zeit verreist und muss zum zweiten Mal diese wichtige Reise abbrechen, weil es ihr wieder so schlecht geht. Natürlich fahre ich hin, wenn ich einen Babysitter habe und bleibe notfalls, bis mein Vater wieder da ist. Aber warum kann sie nicht einfach mal früher etwas sage? Oder die Hilfe meiner Schwiegereltern annehmen?
Ich muss sagen, ich bin ratlos. Mein Mann geht ins Ausland und ich kann in einigen Monaten mit den Kindern nachkommen. Was soll ich tun? Ich habe Angst, dass ich dann zwei oder drei Tage nach Hause brauche, womöglich länger. Dass sie an Lungenentzündung stirbt, weil sie sich von niemand anderem helfen lassen will. Oder dass mein Vater den Wagen gegen einen Baum setzt bei dem Versuch, an zwei Orten gleichzeitig zu sein.
Und was ist, wenn sie stirbt und ich keine Zeit und keinen Ort habe, mich zu verabschieden? In den Briefen der Angehörigen in diesem Forum spielt die Beerdigung immer eine grosse Rolle.
Wie so viele hier auf ein Wunder hoffend

Eure Nidra.

15.03.2002, 15:08
Meine Mutter (61) erlebt seit Wochen die Tortur durch die Kliniken. Im Oktober berichtete meine Mutter sie habe Probleme mit Magen/Darm und ging freiwillig zu einer Untersuchung in eine Klinik nach Villach (A). Dort hat man Darmspiegelung, Computertomographie etc. gemacht, konnte aber nichts feststellen. Ca. 2 Wochen nach der Entlassung hatte meine Mutter so starke Schmerzen, daß Sie zur Notaufnahme in das nächstgelegen Hospital in Spittal ging. Dort wurde ein Zwölffingerdarm/Magenausgang Geschwür diagnostiziert in dem sich eine Tablette festgesetzt hatte. Diese wurde entfernt und dann medikamentös das Geschwür behandelt. Im Dezember klagte meine Mutter ständig über Schmerzan, Überkeit etc. Anfang Januar war das Geschwür schon so groß, daß der Magenausgang verschlossen war. Trotzdem wurde weiter medikamentös behandelt. Die Tumormarker waren negativ und auch eine Gewebeprobe war negativ. Der behandelnde Artzt versicherte, daß es zu 100 % kein Krebs wäre. In der Zwichenzeit wurde auch noch ein Befall mit Darmpilzen diagnostiziert. Nach vielem hin und her wurde meine Mutter nun Ende Januar in eine Spezialklinik nach Wolfsberg verlegt. Hier sollte das Geschwür nun operativ entfernt werden. Auch hier ergaben die Voruntersuchungen keinen Verdacht auf Krebs. Sie wurde dann wie geplant operiert und ca. 4 Std. später kam das Ergebnis des Schnellschnittes. Der Tumor war bösartig und ca. 4 cm groß. Ausgehend vom Magen über Zwölffingerdarm hatte er sich schon in die Bauchspeicheldrüse gefressen. Meiner Mutter wurde nun in einer 12 stündigen Operation der gesammte Magen, Zwölffingerdarm, Galle, Gallengänge und 2/3 der Bauchspeicheldrüse entfernt. Außerdem wurden sämtliche Lyphe in der Region entfernt. Die OP wurde nach WHIPLE durchgeführt. Nach 10 Tagen Intensivstation und weiteren 10 Tagen stationär wurde meine Mutter nach Hause entlassen. Obwohl sichtlich geschwächt und auf 45 Kilo abgemagert hatte sie die OP erstaunlich gut verkraftet. Da man in einer Lymphe Befall festgestellt hatte sollte nach 4 Wochen mit einer Kombination von Chemo und Bestrahlung begonnen werden. Der Zustand meiner Mutter verschlechterte sich jedoch zusehend. Der behandelnde Hausartzt wies sie wieder nach Wolfsbegr in die Klinik, da sie in diesem Zustand die notwendige Chemo und Bestrahlung nicht überleben würde. Im Bauchraum hatte sich nach der OP Wundsekret gebildet, das trotz hoher Penicillingaben nicht abheilte. Nach einigen Tagen wurde dann eine Probe genommen und festgestellt, das sich im Bauchraum durch die OP der Darmpilz ausgebreitet hatte. Der Pilzbefall wurde leider im Bericht der Klinik Spittal nicht erwähnt, so das es zu diesen unnötigen Komplikationen kam. Nun hoffen wir jeden Tag auf Besserung - sie wird in Wolfsberg ausgesprochen gut betreut - und harren der Dinge. Jeder Tag der verrinnt nimmt Chancen auf Heilung.

Die anstehende Chemo und Betrahlungsterapie soll so schnell wie nur irgend möglich folgen und birgt nach Aussage der Ärzte ein großes Risiko, das meine Mutter durch die OP schon so geschwächt ist.

Gibt es Personen mit ähnlichen Erfahrungen? Wer kann über Bestrahlung und Chemo nach WHIPLE berichten? Gibt es alternativ Therapien?

Ich freue mich über jede Hilfe - Gruß Ute Ackermann
uamarket@t-online.de

16.03.2002, 21:40
Hallo Ute, ich bin 63 und hatte im Nov.'98 in Ulm eine Pankreas CAOP nach Whipple.3 Wo. nach der OP hatte ich eine Chemo (FU u.Platin) danach ständig starke Durchfälle und Gewichtsverlust von 13 kg. deshalb zunächst keine Strahlen u.chemotherapie. Gegen die Durchfälle bekam ich Opii-Tinktur und habe mich relativ schnell erholt. Und dann wollte ich keine Chemo u.Strahlentherapie mehr. Heute habe ich 15 kg. an Gewicht wieder zugenommen, mir geht es gut und ich war am 11.3.in HD zur chir.Nachsorge(alles ok). Mein Operateur behandelt nicht mehr, 'Nachfolger bzw.Schüler' von ihm ist Prof.Büchler, Uni HD. Zu Deiner Mutter möchte ich auf Claus Hansen (Hier im Forum) verweisen. Seine Frau hat mit der Klinik TriNaturale sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich weise jedoch darauf hin, daß diese Klinik wohl privat bezahlt werden muss (sonst wird mir wieder Werbung unterstellt!) klingt traurig ist aber leider so gewesen.Wende Dich an Claus Hansen, du findest ihn in diesem Forum und für Deine Mutter alles alles Gute. Liebe Grüße

18.03.2002, 11:15
Hallo Hildegard,

vielen Dank für Deine schnelle Antwort und den Tip. Es ist schön zu hören, daß es Dir so gut geht. Weiterhin alles Gute - Ute Ackermann

19.03.2002, 09:24
Hallo,
wollte bloß kurz eine Info zur Klinik Klinik TriNaturale abgeben.
Die Antwort auf meine Anfrage, ob alles nur privat ist, wurde mir mitgteilt, daß die Klinik Verträge mit allen Krankenkassen hat und eine Überweisung genügt daß die Krankenkasse die Kosten übernimmt.

Hildegard, an Dich hätte ich noch eine persönliche Frage. Wäre es möglich, daß Du mich per email kontaktierst?
karin271073@yahoo.de

Danke!
Grüße
Karin

22.03.2002, 22:01
Hallo Nidra,
mein Vater ist auch anonym beerdigt worden, auf einer sehr schönen kleinen Wiese unter einem großen Baum. Dieser Platz ist wirklich schön und wenn ich dort stehe, dann bin ich meinem Vater ganz nah. Auch meine Tochter war jetzt schon dort und auch sie war sehr beeindruckt auch wenn sie sich Mühe gegeben hat, sich nichts anmerken zu lassen. Was Kinder in dieser Situation betrifft, so glaube ich es ist am besten, wenn man versucht viel und ganz unverfänglich über denjenigen der sehr krank ist oder eben vielleicht schon gestorben ist zu reden. Bei meiner Tochter habe ich im Moment den Eindruck, dass sie ganz froh ist, wenn mal jemand das Thema Opi anschneidet, damit sie auch darüber reden kann ohne selbst mit dem Thema beginnen zu müssen. Es gibt aber auch viel gute Literatur zu diesem Thema, z.B. habe ich mir geholt : "Da sein,wenn Kinder trauern" von William C. Kroen und "Für Zeiten der Trauer" von Alan D. Wolfelt. Und für alle, ich glaube auch besonders für dich, liebe Maja, das Buch: "Einen geliebten Menschen verlieren" von Frau Dr. Doris Wolff (ich hoffe Titel und Autor sind richtig). Dieses Buch habe ich meiner Mutter geschenkt und auch wenn es echt harte Arbeit für sie ist darin zu lesen und langsam das ganze Außmaß ihrer Situation zu begreifen, so hilft es ihr doch wirklich weiter.

Dir Nidra kann ich nur den Rat geben mit Deiner Mutter ganz intensiv zu sprechen über alles (!); wie die Beerdigung mal aussehen soll; an wen sie sich wenden kann wenn Du mal weiter weg bist, u.s.w. Fang immer wieder mit diesen Themen an und zwinge Deiner Mutter ein bisschen mit Dir darüber zu reden und sage ihr wie wichtig Dir diese ganzen Dinge sind. Ich find das ist mit das schlimmste Gefühl, wenn man später sagen muss: "... ach hätten wir doch nur noch einmal darüber gesprochen." Ansonsten kann ich Dir nur viel Kraft für alles Kommende wünschen, Du und Deine Familie Ihr habt noch eine schwere Zeit vor Euch. Viele Grüße Jana

22.03.2002, 22:04
Hallo Karin, habe Dir heute eine Mail geschickt, leider *blockt* mein E-Mail Empfang,d.h.ich kann nicht angemailt werden, evtl. über meine E-mailadresse bei der brigtte?:Angora2@brimail.de, wenn Du magst, dort schaue ich fast jeden Tag rein. Liebe Grüße

25.03.2002, 13:26
Hallo Hildegard,
ich habe Dir heuet eine email an brigtte geschickt. Sollte sie nicht angekommen sein, sag bitte kurz Bescheid.

Grüeß
Karin

27.03.2002, 12:38
Hallo zusammen,

Es geht um meinem Vater, der in Tunesien lebt. Ich glaube er hat Penkreaskrebs. Hier ist der Bericht des Arztes aber leider in Französisch:

TECHNIQUE
-Realisation d'une triple acquisation spiralee sur l'abdomen superieur: sans injection de contraste et apres injection de 120cc de produit de contraste au temps arteriel et au temps portal.
- le pancreas a beneficie d'une collimation fine millimetrique.
RESULTAT:
-Presence d'une large processus mitotuque de densite heterogene, mesurant 6,5cm x 4cm x 4cm. Ce processus a developpement
isthmo-corporeal s'accompagne d'un envahissement net du pedicule vasculaire arteriel et veineux mesenterique superieur, comme en temoigne la dilatation des arcades veineux gastro-coliquede Henle. Ce processus tumoral deborde a droites vers la region cephalique tumoral dans sa partie inferieure.
-il n'existe pas d'envahissement du petit pancreas.
-Le reste de la glande pancreatique notamment la portion caudale est en evolution adipeuse subtotale.
-La foi est homogene, de taille normal, de contours reguliers.
-Permeabilite normale des vaines sus-hepatiques et des veines portes.
-absence d'anomalie des voies biliaires intra et extra-hepatiques.
-Par ailleurs, aspect TDM normal de la rate, des deux reins et des surrenales.
-Absence de ganglion suffisament augmente de volume pour etre pathologique au niveua des differentes chaines ganglionnaires sus-mesocoliques.
-Absence d'epanchement peritoneal.
CONCLUSION
-Volumineux processus tumoral centre sur la region isthmique du pancreas a developpement essentiellement corporeal et debordant a droite vers la region cephalique. Ce processus tumoral s'accompagne d'un envahissement net des structures vasculaires mesentriques et de la graisse
retro-pancreatique.
-Absence de lesion viscerale ou ganglionnaire de type secondaire.

Ich könnte damit gar nicht anfangen. Mein Vater hat kein Appetit mehr und hat sehr viel von Gewicht verloren.
Meine Frage ist:
Wenn Sie auch mit dieser Beschreibung nicht anfangen könnten, könnten Sie mir vielleicht einen Arzt empfehlen, der französisch versteht.
Ich wäre sehr dankbar, wenn Sie mir helfen.

Mit freundlichen Grüßen.
Kharrat Mohamed Raouf

27.03.2002, 14:47
Hallo!
Mir gehts nicht gut. Habe seit einiger Zeit Magenschmerzen.
Bilde mir ein, es wäre etwas schlimmes, wie bei meinem Vater.
Ist Bauchspeicheldrüsenkrebs vererbbar?
Viele Grüße!
Maja

28.03.2002, 08:08
Hallo Maja,
es gibt angeblich vererbbaren Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Aber ich denke nicht, daß es etwas mit Deinen Beschwerden zu tun hat, ich denke, es ist eher normal, daß man in so einer Situation selbst in irgendwelcher Weise darauf reagiert.
Ich habe auch seit Monaten auch wieder meine typischen Magenschmerzen und Durchfall, welche auf Streß, Angst usw. zurückzuführen sind.
Nachdem ich nach Jahren meinen Magen endlich in Griff bekommen hatte, ging es 1 Jahr gut und dann kam die Diagnose meines vaters. Da fing alles wieder an.

Du darfst Dich durch Deine "Wehwechen" nicht verrückt machen lassen, nutze diese Zeit und Kraft lieber für Deinen Daddy!

Liebe Grüße und angenehme Ostertage
Karin

28.03.2002, 12:26
meine mutter ist vor 2wochen an bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben!und ich möchte gern mehr über die krankheit wissen!könnt ihr nähere informetionen dazu geben?

30.03.2002, 21:16
Hallo Jana, Maja, Nidra, Tanja, Yuki.

Als ich von meinem Vater vor einer halben Stunde die neueste Diagnose hinsichtlich der Lebenserwartung meiner erkankten Mutter Karoline (63) telefonisch mitgeteilt bekam (1 Woche bis 6 Monate), habe ich übers web dieses Krebsforum gefunden.

Da ich zur Zeit noch vornehmlich mit dem Lesen des gesamten Threads befasst bin kann ich noch nichts Konstruktives beitragen - aber ich wollte mich mal melden :-)

Übrigens: Claus Hansen hat mit der Hyperthemie eine interessante Möglichkeit aufgezeigt.

Nur muss ich erst einmal eruieren, ob dies auch noch hilft, wenn die Metastasen sich im Knochenmark verbreitet haben und sämtliche _weissen und roten_ Blutkörperchen zerstören.

Ist dies bei euren Müttern/Vätern auch der Fall (gewesen)?

Liebe Grüsse
von einem in München lebenden Wiener :-)

christian_hofer@gmx.de

30.03.2002, 21:24
Am 30.03.02 schrieb ich:

[Auszug]
> Übrigens: Claus Hansen hat mit der Hyperthemie
> eine interessante Möglichkeit aufgezeigt.


Sorry Mr. Hansen; es handelt sich tatsächlich hier um "Günter", Meldung vom 31.07.01. Trotzdem auch Dank an Mr. Hansen für seine positiven Mitteilungen.

c

30.03.2002, 21:40
Am 28.03.02 schrieb "Benjamin":

[...] möchte gern mehr über die krankheit wissen!könnt ihr nähere informetionen dazu geben?


Hallo Benjamin,

da dieses Forum sich IMHO durch einen reichlichen Schatz an Erfahrungen von Menschen, deren unmittelbare Angehörige von dieser Krankheit betroffen sind/waren, auszeichnet, kann ich dir nur einige allgemeine weiterführende Links anbieten.

Exemplarisch seien hier

http://www.path.jhu.edu/pancreas/
http://www.netdoktor.de/krankheiten/Fakta/bauchspeicheldruesenkrebs.htm
http://www.m-ww.de/krankheiten/krebs/karzinom.html
http://www.med.uni-marburg.de/fapaca/links.html
[Source: google]
christian_hofer@gmx.de

04.04.2002, 10:08
Hallo Mohamed,

ich kann leider nicht so viel Französisch, das ich den Bericht bersetzen könnte. Aber med. Auskünfte bekommen sie auch unter http://www.m-ww.de/foren/list.html?num=9, sicherlich kann man ihnen da einen franz/deutsch sprechenden Arzt weiter vermitteln.

Viel Erfolg und alles Gute


Renate

14.04.2002, 11:13
Hallo christian Hofer, du solltest wirklich mal Kontakt zu Claus Hansen aufnehmen, seiner Frau wurde in der Klinik TriNaturale geholfen. Nun ist gerade bei dieser tückischen Krankheit jedes Krankheitsbild unterschiedlich - aber ich meine, es ist einen Versuch wert, sich mit Frau Dr. Jacob einmal kurz zu schließen. Lieber einen Anruf zu viel als einen zu wenig machen. Ich habe übrigens Bauchspeicheldrüsenkrebs jetzt 3 Jahre und 5 Monate überlebt.Liebe Grüße und alles Gute für Deine Mutter
P.S.lt. letztem Eintrag von Claus Hansen verweist er auf folgende Anschrift der Klinik (ist meine ich ein Konsortium)
Fachklinik Leonardis, Ab-Walther-Weg 12-14, 83670 Bad Heilbrunn, Tel. 0049(0)8046/1870, Dres. Scheller und Jacob

04.05.2002, 18:46
Gestern habe ich die Diagnose erhalten;
Bauchspeicheldrüsenkrebs und Leberkrebs mit
Metastasen.Habe noch keine Ahnung, wie ich damit umgehen soll.
erwinkretz@swissonline.ch

13.05.2002, 16:45
Vor einer Wochen hat meine Mama die Diagnose Bauchspeicheldrüsenkrebs erfahren. Sie hat Metastasen auf der Leber (mehrere) und der Tumor sitzt mitten in der Bauspeicheldrüse, so dass er wohl nicht operiert werden kann. Sie war bisher immer gesund, obwohl sie schon 71 Jahre alt ist. Die erste Chemo hat letzten Mittwoch direkt nach der Diagnose begonnen. Die Ärzte haben gebeten, dass keine Experimente zuätzlich zur chemo betrieben werden.
Meine Frage ist trotzdem, ob jemand weiß,was wir in Unterstützung zur Chemotherapie machen können. Hat jemand Erfahrung mit einer sog."Misteltherapie", (welche Medikamente sind empfehlensert, oder von dem Medikament Ney-tymorin, das unterstützend verabreicht werden kann ? Wir wissen von den Ärzten, dass eine OP sinnlos wäre, daher ist die Chemo momentan die einzigste Möglichkeit, den Wachstum zu stoppen und wir möchten Sie natürlich gerne möglichst lange ohne große Schmerzen bei uns haben.

Eín weiteres Problem sind die schlechten Blutwerte, die schon eine Thrombose verursacht hatten und zwischenzeitlich hat sie solche Flecken oder Beulen an den Beinen und einem Arm. Kennt ihr das ? Wie gibts dafür Linderung/Besserung bei schlechten Venen ?
Danke für Eure Hilfe !

Meine Mama ist gläubig und verkraftet das Urteil bisher noch sehr gut. Sie weiß, dass unsere Zeit begrenzt ist und in Gottes Hand liegt. Darüber bin ich sehr froh. Wir beten um Heilung und hoffen, dass Gott uns auch durch diese Chemo trägt.

Und ER wirkt auch durch Ärzte und Heilmittel und auch durch die Chemo und darum möchte ich Euch bitte: falls ihr etwas dazu beitragen könnt, antwortet bitte.

Ich wünsche allen, die das Gleiche durchmachen Gottes Segen und SEINE Kraft und Mut, um mit der schweren Situation umzugehen.

Nicole

01.06.2002, 09:01
Ich suche Erfahrungsaustausch mit Leuten oder auch Adressen von Selbsthilfegruppen. Meine Mutter ist an Bauschspeicheldrüsenkrebs erkrankt, man stellte es im März 2002 fest, man hat uns gesagt, das es schon zu weit fortgeschritten ist um zu operieren, auch der Darm ist schon befallen. Man hat uns gesagt, das sie wohl nur noch wenige Wochen/ Tage hat. Ich kann damit überhaupt nicht umgehen, bin total fertig, richtig depressiv. Mein Vater ist auch Pflegefall, ich kümmer mich nun um beide habe selber 2 kleine Kinder von 3 Jahren und 8 Monaten, habe das Gefühl ich pack das alles nicht mehr.
Würde mich Tipps freuen!
Liebe Grüße, Ina

04.06.2002, 13:44
Hallo Ina!
Tut mir leid, wie hart es Dich getroffen hat, bewundere Dich jedoch auch.
Ich habe keine Kinder, meine Mutter ist soweit auch gesund (außer einigen Bandscheibenvorfällen), aber mir hat es total den Boden unter den Füssen weggeriessen, als ich von der Krankheit meines Vaters erfuhr.
Ich denke, an Deiner Stelle wäre ich schon längst durchgedreht.

Leider gibt es wenig bzw. keine Selbsthilfegruppen speiziell für Pankreaskrebs.
Ich habe selbst schon mal nachgefragt, speziell für die Region Heidelberg, nichts.
Anbei erhälst Du eine email Adresse vom Beratungs- und Informationsservice
der Deutschen Krebsgesellschaft e.V. in Frankfurt.
Dorthin kann man sich bzgl. Selbsthilfegruppen wenden, die haben alle Adressen:
encke@krebsgesellschaft.de

Ich wünsche Deiner Mutter alles Gute und Dir viel Kraft!!!!!

Vieel Grüße
Karin

07.06.2002, 13:53
Hallo

Mein Vater weiß seit 4 Wochen, daß er an Bauchspeicheldrüsenkrebs erkrankt ist. Eine Operation war aufgrund der Größe des Tumors nicht mehr möglich. Am Montag beginnt er eine Strahlentherapie und gleichzeitig eine Chemotherapie. Kann mir jemand sagen wie die Therapien für die Betreffenden verträglich sind und was für Nebenwirkungen auftreten?

Meine Adresse timmy@helimail.de

Vielen Dank !!

07.06.2002, 21:30
Hallo,

ich bin neu hier.
Bei meiner Mutter wurde vor vier Wochen diese Krebsart festgestellt, inoperabel und metastasiert. Bs auf Lunge und Leber sind alle Organe betroffen.
Der ganze Bauchraum und jetzt auch schon die Lunge füllen sich immer wieder mit Lymphflüssigkeit.
Wie bei Christiane geben ihr die Ärzte vier bis fünf Monate.

Gestern war das erste mal Chemo. Sie konnte nichts bei sich behalten und wird seit heute künstlich ernährt.

Es kam so plötzlich...

Freue mich, Gleichgesinnte gefunden zu haben und darüber reden zu können!!!

08.06.2002, 16:59
Hallo Maren
Estut mir sehr leid mit Deiner Mutter.
ich habe auch Pankreas Karzinom und jetzt wieder Metastasen am Bauchfell.
Bei mir wurde auch nicht operiert.Ich bekomme Bestrahlung und Chemo.
Wenn du willst,dann schreib mal zurück.
Ich wünsche Deiner Mutter und Deiner Familie viel Kraft.
Liebe Grüsse Petra

08.06.2002, 17:07
Hallo Timo
Ich habe auch Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Ich bekomme auch Bestrahlung und Chemotherapie.
Die Behandlung ist recht anstrengend.
Ich bekomme zusätzlich Medikamente gegen Übelkeit.Die lässt sich dadurch recht gut ertragen.
Ich achte sehr auf mein Immunsysthem.
Vielleicht möchte Dein Vater auch Hömiopathische Mittel versuchen.
Wenn Du möchtest kannst Du ja zurück schreiben.
Alles Gute.
Liebe Grüsse Petra

08.06.2002, 20:03
Hallo Petra.
Vielen Dank für Deine Antwort. Ich hoffe Dir geht es gut!!!
Ich weiß nicht ob mein Vater Hömiopathische Mittel versuchen möchte. Hast Du denn gute Erfahrungen mit den Mitteln gemacht? Ich kenne mich mit Hömiopathische Mittel leider nicht aus.
Mein Vater macht sich sehr viel Gedanken um die Therapie. Er hat vor den Nebenwirkungen Angst. Ich habe ihm schon von anderen Therapien wie z.B. Hyperthermie-Therapie. Bis jetzt möchte er aber von anderen Mitteln außer das von den Ärzten in der Uni-Klinik Münster nichts hören.
Ich wünsche Dir alles Gute und ganz viel Kraft!!!!

Gruß Timo & Carolyn

13.06.2002, 12:05
Hallo Petra,

vielen Dank für Deine Antwort.
Es tut mir leid, dass auch Du mit so einer Krankheit leben musst.
Ich wünsche auch Dir und Deiner Familie Kraft!

Man hat so viele offene Fragen, die ich hoffe in diesem Forum beantwortet zu bekommen.

Wie lange bekommst Du schon Chemo?

Woher kommst Du eigentlich.

Wenn Du Lust hast, dann kannst Du mir ja mal schreiben: meusa75@nexgo.de

Liebe Grüsse

Maren

15.06.2002, 17:22
hallo Zimo,
danke für Deine Antwort.
Wie geht es Deinem Vater?
Mir geht es heute recht gut.An die Müdigkeit gewöhnt man sich.
Ohne Nebenwirkungen geht es auch nicht.Wäre schön ,wenn es so wäre.
Ich nehme Aole-vera Saft und habe jetzt mit Bachblüten angefangen.Dass heisst aber nicht,dass ich auf die schukmedizin verzichte.
Ich bekomme Bestrahlung und Chemo.
Nur tu ich was um mein Immunsysthem.
Aber vielleicht gibt Euch auch der Behandelnde Arzt Auskunft oder Du schaust im Internet nach.
Bombardier Dein Vater erst mal nicht so mit Behandlungsvorschlägen.
Dein Vater muss die Krankheit erst mal verarbeiten und das braucht Zeit.
Wenn er meint er ist in Münster gut aufgehoben und er fühlt sich dort verstanden,ist das doch auch gut.
Vielleicht kommt er dann etwas später auf weitere Möglichkeiten,wiez.B Hömiopathie.
Bei mir hat es auch etwas gedauert.
Ich wünsche Dir und Deinem Vater viel Kraft.
Liebe Grüsse Petra

15.06.2002, 20:12
Hallo Petra.
Freut mich das es Dir ganz gut geht!!! Ich hoffe das bleibt so !!!!
Mein Vater hat jetzt die erste Woche von Strahlen-Chemotherapie hinter sich. Am ersten Tag (Montag)ging es ihm sehr schlecht. Sie haben ihm einen Zugang in den Hals gelegt. Das tat ihm sehr weh, weil es erst nach ein paar Versuchen geklappt hat. Er ging ihm sehr schlecht. Am Dienstag ging es ihm sehr gut. Keine Probleme aufgetreten. Am Mittwoch hat er einen Port in die Brust bekommen. Meine Mutter sagte er hätte wegen Montag sehr viel Angst davor gehabt. Seit dem hatte er auch Probleme mit dem Essen. Er hatte absolut keinen Hunger. Am Donnerstag kam alles was er gegessen hatte wieder raus. Er hat nur ein paar Zwieback gegessen. Freitag das gleiche. Heute (Samstag) habe ich mit ihm Fußball geschaut und anschließend ist er mit nach Hause gekommen. Wir hoffen das er Zuhause Kraft schöpfen kann. Er hat heute Morgen von alleine eine Scheibe Brot gegessen. Mittags ein kleines Mittagessen.
Das war so grob der Verlauf der 1 Woche. 2 Wochen hat er noch vor sich.
Es ist schwer anzusehen, wie er immer mehr abnimmt.
Wir können nur bei ihm sein und ihm Kraft geben.
Wie könnte man ihm am Besten helfen?

Viele Grüße

Timo & Carolyn

15.06.2002, 22:12
hallo Timo und Carolyn,

du fragst,wie Du ihm am besten helfen könntest.
Du hilfst ihm doch schon.
Ihr seit für ihn da.Du schaust mit ihm Fussball; Du nimmst ihn mit nach Hause.
Das einfache nur da sein, ist in solch einer Situation das schönste.
Mir geht es bei meinem Mann so.Er ist für mich da. wir hatten auch unsere Schwierigkeiten.
Ich hatte eine Mauer um mich herum gebaut,so dass keiner mehr um mich heran kam.
Für meinen Mann war das unerträglich.Er meinte immer er müsste wie ein Samarita zu mir sein.
Aber man braucht unheimlich lange,um dies zuverarbeiten.
Bedränge Deinen Vater nicht.Geb ihm nur das Gefühl da zu sein.Hör zu,wenn er was erzählt.
Angehörige meinen oft,sie müssten beruhigende Worte sagen und immer Mut zu sprechen,aber es auch nicht schlimm,wenn ihr nichts mal nichts sagt.
Oder einfach sagt:das ist aber auch eine Sch.....
Du hast auch das Recht,Deine Sorgen und Ängste ihm zu sagen.Gebt ihm das Gefühl geborgen zu sein.Ich fühl mich bei meinem Mann so.Und das ist für mich Medizin.
Diese Krankheit ist ein Wechselbad der Gefühle.
Himmelhoch jauchzend und in der nächsten Minute zu Tode betrübt.
Das kommt immer wieder.Zeigt ihm nur,dass es ok ist,wie er sich verhält.Das hilft ihm.
Was die übelkeit betrifft,da gibt es Medikamente.
Informiert Euch bei dem arzt oder fragt in Apotheken nach Hömiopathische Mittel.
Das Essen ist eine wichtige Sache.Aber das ist leichter gesagt wie getan.
Ich vermeide fette,scharfe und blähende Kost.Ich vertrags auch nicht.
Aber kann ich mal kein Mittag essen,ess ich Obst und Gemüse,Salat.
Ich nehme zusätzlich Vitamintablette,Zink und Eisentabletten ein.
Die bekommt man in jeder Drogerie.Mir hilft das.
Ich tue sehr viel für mein Immunsysthem.Leider tut das nicht jeder Arzt oder es wird nicht immer darauf eingegangen.Ich hab nach einigen schlimmen Infektionen letztes Jahr,die sache selbst in die Hand genommen.Eine Grippe hat ich bisher dieses Jahr und da hatte ich letztes Jahr um die zeit schon fünf.
Weis Dein Vater,dass es diesen Krebskompass gibt?
Ich bin froh,dass es ihn gibt.Vielleicht interessiert er sich auch dafür.
Alles Gute
Petra

20.06.2002, 21:38
Hallo Maren,

Bei meiner Mama haben die Ärzte ein Papillen-
karzinom diagnostiziert. (Das zählt zum Bauchspeicheldrüsenkrebs). Man hat versucht zu operieren, aber bei der OP gesehen, dass das ganze Bauchfell voller Metastasen ist. (Laut Arzt Tausende). 6-12 Monate.
Bis jetzt haben wir immer noch gehofft, dass wir
die verbleibende Zeit durch Hyperthermie oder
ähnliche Behandlungen strecken können, aber mittlerweile ist nur noch so wenig Hoffnung geblieben, weil ich doch erkennen muss, dass andere Betroffene nur von einzelnen Metastasen schreiben, die behandelt werden, nicht von tausenden. Es scheint also wohl doch schon ein
sehr weit fortgeschrittenes Stadium zu sein.
Wir haben uns für eine Behandlung in einer Klinik in Bayern entschieden, mehr als 700 km entfernt, wo sie mit Hyperthermie und Chemo behandelt wird . Wahrscheinlich geht es nächste Woche los.
dann fahre ich mit ihr dort hin. Ich bin 24 Jahre alt und trotzdem ist meine Mutter die wichtigste Person in meinem Leben.
Sie hat auch nur noch uns Kinder, weil mein Vater
vor zwei Jahren verstorben ist.
Ich lasse mich vom Studium beurlauben, damit ich bei ihr sein und sie unterstützen kann, aber ich habe Angst.
Angst davor sie leiden zu sehen und davor, dass es schon bald losgeht. Ich versuche ihr immer wieder Mut zu geben und ihr einzureden, dass immer eine Hoffnung gibt, aber ich habe selbst keinen Mut mehr. Zum Glück bin ich in ihrer
Anwesenheit relativ ruhig, aber wenn sie nicht da
ist, wird oft alles so real und ich weiss nicht wie das alles wietergehen soll.
Gibt es nicht doch noch irgendwo das Wundermittel?

Mit welchem Mittel wird Deine Mutter behandelt und wo?

Ich wünsch Dir und Deiner Mutter auf jeden Fall mehr Kraft, als ich sie momentan besitze.

Liebe Grüsse, Marina
Mit welchem Mittel wird Deine Mutter behandelt?

21.06.2002, 08:16
Liebe Marina,

laut Prof.Wust (Charité Berlin)ist nicht so sehr die Anzahl der Metastasen sondern ihr Ansprechen auf Therapie entscheidend. Soll heißen: spricht eine an - sprechen auch die anderen an. Also sollte zumindest der Status quo bei Ansprechen verlängert werden können.
Ich hoffe, das gibt dir doch wieder etwas Mut.

Alles Liebe und viel Kraft
Afra

21.06.2002, 08:18
Hallo Marina,
mein Vater hat auch BSDK mit Lebermetastasen. Lt. Ärtzten ist die ganze Leber voll, es gibt keine Möglichkeit diese direkt zu behandeln (Laser...), da es einfach zu viele sind.
Nach nun 9 Monaten sind die Metastasen wässrig geworden, d.h. die Ärzte vermuten, daß sich diese auflösen könnten.

Marina, ich wollte Dir hirmit nur sagen, daß es man nie aufgeben darf und sich nie 100% auf die Aussage der Ärzte verlassen soll. Sie sind auch nur Menschen und wissen nicht, was noch passieren wird.

Ich wünsche Dir und deiner Mutter alles Gute

Viele Grüße
Karin

21.06.2002, 19:15
Hallo Petra!!

Ich hoffe Dir geht es gut!!
Sorry das es immer erst dauert bis ich mich melde. Ich wohne zur Zeit bei meiner Mutter und die hat kein Internet. Ich muß erst immer in meine Wohnung.
Mein Vater weiß von dem Krebs-Forum. Ich habe es ihm erzählt und ich habe ihm von Dir erzählt. Ich habe ihm etwas von Dir ausgedruckt und mitgebracht(ein schwerer Weg - 13.04.2002). Ich habe ihm dann gefragt und angeboten, das ich ihm das im Internet zeigen kann. Er hat zu mir gesagt, das er es im Moment noch nicht wolle. Ich hoffe nur das er es irgendwann möchte, denn ich glaube hier kann er sich viel von der Seele schreiben.
Jetzt hat er die 2 Woche der Therape hinter sich. Er hat Medikamente gegen die Übelkeit bekommen. Die war diese Woche auch nicht so schlimm. Aber essen konnte er jetzt immer weniger. Er ist sehr froh wenn er nächste Woche mit der Strahlentherapie fertig ist und nach Hause darf. Meine Familie und ich sind natürlich auch froh. Er ist zur Zeit auch sehr down. Wir versuchen immer für ihn da zu sein damit er nicht alleine ist.

Viele Grüße und alles Gute


Timo

21.06.2002, 19:24
Vielen Dank für die aufmunternden Worte.
Ich hätte nicht gedacht ,dass einem der Austausch mit anderen Betroffenen so helfen kann,
aber zur Zeit ist dieses Forum wirklich sehr wichtig für mich geworden, ich schau jeden Tag hinein,
lese oft Dinge, die mich erschrecken und mir Angst machen, aber oft auch über Erfolge, die mich aufbauen.
Die Chemo beginnt frühestens nächste Woche Mittwoch. Zur Zeit ist es vor allem wichtig, dass meine Ma realisiert, dass ihre momentane Schwäche nur durch die palliative Operation bedingt ist und nicht der Beginn der Krebssymptome. Allerdings habe ich auch schon öfter gehört, dass die Sauerstoffzufuhr durch den Eingriff bewirkt dass der Tumor
schneller wächst. Ist das wirklich so?
Heisst das denn jetzt wirklich, dass schon die ersten Symptome der Krankheit auftreten?

Grüsse Marina

22.06.2002, 10:07
Liebe Marina,

Auch bei meinem Vater wurde ein Pankreas-Ca mit Metastasen diagnostiziert. Auch bei ihm wurde eine Operation versucht aber gleich wieder abgebrochen. Dass Sauerstoff das Krebswachstum beschleunigen soll, habe ich noch nicht gehört; die Gefahr bei einer Operation könnte nur darin liegen, dass durch das Schneiden Krebszellen in die Umgebung verschleppt werden, aber nur dann, wenn durch den Tumor geschnitten wird. Was aber normalerweise nicht passiert; sicher auch nicht bei deiner Mutter, da man ja vom Pankreas nichts herausgenommen hat. Hier also keine Sorge.

Auch wenn nichts herausoperiert wurde, ist das natürlich eine Operation mit einem recht langen Schnitt, von dem sich der Patient erst erholen muß, dazu kommt natürlich die Psyche.
Mein Vater hat sich jetzt (1Monat nach der OP) soweit erhohlt, dass er mit meiner Mutter in die Berge auf Urlaub fährt.

Laut Ärzte braucht der Körper ca. 1 Monat um sich vollständig von einer Operation zu erholen. Ich denke bei deiner Mutter ist es noch nicht so lange her.

Also Kopf hoch

Liebe Grüße und alle Gute
Afra

24.06.2002, 14:35
Hallo,
ich bin sehr erschüttert, wenn ich diese Berichte lese und auch sher dankbar, dass ich gesund bin. Ich wollte nur aml darauf hinweisen, dass es sehr gute Vitamintabletten von Dr. Rath geben soll. Über die google-Suchmaschine einfach Dr. Rath eingeben. Dort gibt es auch ein Forum zum Austausch, mehr kann ich leider dazu nicht beitragen. Ich wünsche aber allen Betroffenen und Angehörigen viel Kraft und Mut.
Anita

24.06.2002, 15:09
Hallo Timo!
Wie geht es Euch?
Bei mir hat es auch über ein Jahr gedauert,bis ich mich an den Computer gesetzt habe und nach Selbsthilfegruppen gesucht habe.Und nun bin hier ich gelandet.
Ich bin sehr froh,dass ich diese Seite gefunden habe und mich mit Betroffenen und Angehörigen austauschen kann.
Vielleicht macht das Dein Vater auch irgendwann mal.Drängt ihn nur nicht.Er weis ja jetzt,dass es diese Seite gibt und wenn er bereit ist wird er auch diese Seite besuchen.
Liebe Grüsse Petra

27.06.2002, 11:15
Hallo Anita.

Danke für Deine Wünsche und Deinen guten Tip. Ich werde mal nachschauen.

Viele Grüße Timo

27.06.2002, 11:23
Hallo Petra.

Ich hoffe Dir geht es gut!
Uns geht es soweit ganz gut. Mein Vater wird seit Dienstag künstlich ernährt. Er konnte nichts mehr essen. Im wurde immer sofort schlecht, wenn er das Essen gerochen hat. Ich hoffe das mein Vater sich irgendwann an den Computer setzt. Ich glaube hier kann er sich vieles von der Seele schreiben. Drängen werde ich in aber nicht. Er soll es selber wollen. Freitag ist er mit der Strahlentherapie fertig. Ich hoffe das sie etwas gebracht hat. Ich habe gehört, bei der Uni-Klinik Bochum würde man auch bei sehr großen Bauchspeicheltumoren operieren (Selbst wenn andere Kliniken nicht mehr operieren). Hast Du/ oder jemand anderes da irgendwelche Informationen?

Viele Grüße

Timo

27.06.2002, 14:38
Hallo Marina,

leider beleibt mir im Moment nicht soviel Zeit, jeden Tag hier vorbei zu kommen, da ich auch noch recht viel arbeite im Momemt.
Ich bin 25 und habe mein Studium vor etwa einem Jahr aufgegeben (hat mir einfach keinen Spass gemacht und mein Chef hat mir ein super Angebot gemacht). Jetzt arbeite ich in einem Betrieb für Datenprodukte und Telekommunikation.
Meine Mutter erholt sich langsam wieder etwas. Sie ist nicht mehr ganz so gelb (sie hatte Metastasen am Leberausgang) und die zweite Chemo war nicht so schlimm wie die erste.
Leider ist sie sehr abgemagert und isst nicht viel. Das schwächt natürlich. Sie bekommt aber jetzt so Powerdrinks. Das klappt etwas besser.
Ich hoffe, dass Deine Ma sich auch etwas erholen konnte.
Ihr braucht einfach Geduld, das habe ich jetzt auch gemerkt.
Und es tut mir und meiner Mutter gut, wenn wir uns über jede kleine positive Änderung freuen.

Das Forum tut mir auch immer gut, auch wenn beim schreiben oder lesen die Tränen fliessen.

Liebe Grüsse

Saskia

28.06.2002, 15:41
Hallo Timo,

zu der Klinik kann ich Dir leider nichts sagen.Aber vielleicht solltet ihr Euch mit dieser Klinik in Verbindung setzen.
Es ist nie falsch noch andere Meinungen einzu holen.
Wie geht es Deinem Vater heute?
dass er künstlich ernährt wird,ist natürlich auf der einen seite Mist,aber auf der anderen seite bekommt er so die Nährstoffe,die er braucht.Das ist sehr wichtig.
das mit der Übelkeit ist schon sehr lästig.Aber vielleicht gibt es da ja noch andere Möglichkeiten.Erkundige Dich doch mal.
Weiter drück ich Euch auch ganz fest die Daumen,dass die Behandlung anschlägt.
Mir ging es in den letzten Tagen auch nicht so gut.
Durch die Metastasen hatte ich Wasser im Bauch,dass dann abpunktiert wurde.War sehr unangenehm.
Aber seit heute geht es wieder.
Liebe Grüsse Petra

03.07.2002, 17:57
Hallo Petra.

Wie geht es Dir? Ich hoffe gut und das Du keine weiteren Metastasen bekommen hast. Meinem Vater geht es heute nicht so gut. Er sieht sehr müde und schlapp aus. Er hat heute die künstliche Ernährung abgebrochen. Er will morgen Abend erst wieder anfangen. Er hatte ein Völlegefühl. Ich hoffe er fängt jetzt mit der Misteltherapie an. Ich glaub er weiß noch nicht ob er will. Ansonsten ist er sehr still geworden und redet sehr selten. Er hat immer mal gute Phasen zwischendurch.

Viele Grüße und alles Gute

Timo

03.07.2002, 19:36
Hallo timo,

Mir gehts recht gut.Ich würde sagen,ich kann es aushalten.
Ich habe mit neuen hömiopthischen Mittel angefangen und daran muss man sich erst etwas gewöhnen.
Dass es Deinem Vater nicht so gut ,tut mir leid.
Hat er noch sehr mit Übelkeit zu kämpfen?
Hat man ihn zur Misteltherapie überredet? das hört sich so aus Deinem Schreiben heraus.
das Dein Vater sehr still zum Teil ist,kann ich verstehen.
Vielleicht ist ihm jetzt erst bewusst geworden,was er eigentlich für eine Krankheit hat.Das ist sehr schwer und braucht viel Zeit um das zuverarbeiten.
Er liegt doch sicher noch im Krankenhaus oder?
wie lange wird er denn noch da bleiben müssen?
Ich wünsche Deinem Vater und Euch viel Kraft.
Liebe Grüsse Petra

PS. Ich habe wieder neue Metastasen.Vor ca. drei oder vier Wochen waren wieder Untersuchungen.
Es sind drei Stück am bauchfell.

04.07.2002, 13:51
Hallo Timo,
das Ernährungsproblem bei Chemo ist bekannt..
es gibt eine Studie, das Cannabis den Appetit anregt und so die Patienten wieder essen wollen- können. Leider ist das ja nicht legal, aber vielelicht kennst du einen Arzt, der das unterstützt... Es soll echt helfen...
Hallo Petra,
grad eben hab ich dir geschrieben und nun lese ich das... Ich umarme dich ganz fest.Ich wünschte so sehr, ich könnte Dir helfen..
Alles Liebe Inke

04.07.2002, 20:04
Hallo Petra.

Ich hoffe Dir geht es Dir bald noch besser! Was passiert jetzt gegen die Metastasen?

Mein Vater ist seit Samstag zu Hause. Die Strahlen Chemotherapie ist zu Ende. Ende Juli ist der nächste Termin für die Chemo. Wir haben ihn nicht überredet. Meine Mutter würde gerne das er sie ausprobiert, aber ich habe ihr gesagt das er es selber wollen muß. Zur Zeit ist er sehr schlapp. Ihm ist oft schlecht. Auch die künstliche Ernährung läuft nicht so gut bei ihm. Ich glaube er ist an seinen Grenzen. Das er da hin kommt wurde am Anfang der Therapie auch von den Ärzten gesagt. Ich hoffe das es ihm bald besser geht. Meine Mutter ist natürlich auch hilflos. Sie würde ihm gerne helfen (wie wir alle). Wir können wie gesagt nur für ihn da sein. Ich farge ihn ab und zu ob er sich an meinem Computer setzen will. Er sagt im Moment noch nicht. Ich hoffe bald.

Viele Grüße und alles Gute

Timo

04.07.2002, 20:07
Hallo Inka.

Leider kenne ich keinen Arzt der das unterstützt. Mein Vater will im mOment nichts ausprobieren, was nicht von den Ärzten ist. Selbst die Misteltherapie hat er noch nicht genommen. Ich hoffe das er bald andere Mittel ausprobiert.

Vielen Dank und viele Grüße

Timo

05.07.2002, 09:56
Lieber Timo,
die Schulmedizin sieht für die Krebsbehandlung lediglich die Chemo- und Strahlentherapie vor, bleibt aber den Beweis schuldig, die Behandelten wirklich gesund zu machen. Der Krebs wird als todbringend dargestellt, obwohl es die Therapie besorgt hat. Heilung erfährt der Krebskranke durch die Beseitigung des Konflikts, der ihn krank machte, also auch der intensive Kontakt mit den Personen, mit denen er einen Konflikt hat. Zudem ist der Krebskranke aus dem energetischen Gleichgewicht geraten. Energetisiertes gefiltertes Wasser und Kristallsalz-Sole sowie Aloe Vera-Saft sowie Vitamine von Dr.Rath oder Life Plus bringen den Körper wieder ins Gleichgewicht. Wenn Du mehr wissen willst, dann gibt doch Deine eMail an.
Alles Gute, Katy

05.07.2002, 14:15
Bei meinem Vater wurde vor 5 Monaten Bauchspeicheldrüsenkrebs mit Metastasen in Lunge und Leber festgestellt. Er wird nicht mehr behandelt, da die Krankheit zu weit fortgeschritten ist und er 73 Jahre alt ist. Es geht ihm allerdings bis jetzt erstaunlich gut. Ich hab so viel darüber gelesen z. B., dass man keinen Appetit mehr hat. Das trifft bei meinem Vater überhaupt nicht zu. Er ißt soviel, wie noch nie zuvor in seinem Leben. Es ist unmenschlich, wieviel Nahrung er zu sich nehmen kann. Er nimmt nicht zu und hat natürlich ständigen Durchfall. Hat schon mal jemand so etwas erlebt. Warum ißt er so viel?

06.07.2002, 10:12
Hallo Claudia,

auch mein Vater (72) hat ein inoperables Pankreas-Ca mit Metastasen. Freu dich, dass dein Vater einen guten Appetit hat und viel isst.

Der Tumor hat einen regen Stoffwechsel, der viele Nährstoffe und Energie benötigt. Dies wird dem (gesunden) Körper entzogen. Deshalb nimmt er trotz reichlicher Nahrungsaufnahme nicht zu. Würde er aber weniger essen, würde die Bilanz negativ, d.h. er würde an Gewicht verlieren.
Den Durchfall sollte man aber mit erhöhter Gabe von Enzymen (Kreon...)versuchen zu stoppen, oder mit einer besseren Einhaltung der Diät (Fett). Natürlich nur nach RÜCKSPRACHE MIT DEM ARZT.

Mein Vater bekommt übrigens trotzdem eine ganz leichte Chemo, die ihn praktisch nicht beeinträchtigt (nur leichte Müdigkeit). Die ihm aber psychisch gut tut, weil er das Gefühl hat etwas gegen den Krebs tun zu können. Nächste Woche macht er eine Studienreise nach Russland.
Also nur nicht aufgeben!! Vielleicht holt ihr euch eine zweite Meinung ein.

Alles Liebe und Gute, vor allem deinem Vater
Afra

10.07.2002, 19:09
Hallo Timo,

Wie geht es bei Euch?
Ich habe heute wieder Wasser aus dem Bauch abpunktiert bekommen.
Das war sehr unangenehm.
Ich hoffe,dass es morgen wieder etwas besser wird.
Liebe Grüsse Petra

10.07.2002, 20:08
Hallo Petra.
Ich hoffe Dir geht es morgen besser. Er sieht heute nicht so gut aus.Ich denke dass er vieleicht die Hoffnung aufgegeben hat.Man kann nicht das Richtige zu ihm sagen.
Die Ernährung hat noch nicht den erwünschten Erfolg gebracht.Er hat noch weiter abgenommen.
Ich denke er braucht ein Erfolgserlebnis damit seine Motivation zum Kämpfen wiederhergestellt wird.Er müsste über seine Probleme reden konnen, im Moment kann er dieses noch nicht.
Alles Gute
Timo

22.07.2002, 15:46
Hallo!

Bei meiner Mutter hat man am 19. Juni Bauchspeicheldrüsenkrebs festgestellt. Nach einigen Untersuchungen kam heraus, dass bereits Leber, Galle, Nieren, Magen und Darm betroffen sind, der Krebs also gestreut hat und es keine medizinische Form der Behandlung mehr gibt, die ihr helfen könnte. Wie lange sie noch leben würde, hat uns niemand sagen können, nur eins war sicher: Sie wird das Jahresende nicht mehr erleben.
Mein Vater hat sie in der folgenden Woche aus dem Krankenhaus geholt, weil sie sich zu Hause wohler fühlt.
Seitdem können wir fast zusehen, wie sie immer weniger wird. Sie hatte nie Fettreserven, hat aber von 50 kg auf mittlerweile vielleicht 38 kg abgebaut. Sie haben ihr einen Schlauch in die Galle gelegt, damit Schadstoffe abfließen können und sie diese schreckliche Gelbsucht los wird und nicht innerlich vergiftet.
Essen kann sie auch nicht und lebt seit ca. 3 Wochen ausschließlich von Astronautennahrung. Am letzten Wochenende hat sie zu allem Überfluß noch einen Schlaganfall erlitten, der auf ihr Sprachzentrum geschlagen ist. Deshalb kann sie kaum noch sprechen und es kommen nur noch einzelne undeutliche Worte.
Sie hat unvorstellbare Schmerzen (trotz Morphium) und keiner von uns kann ihr helfen. Ich hätte ihr gewünscht, sie wäre nach dem Schlaganfall nie wieder zurückgekommen, denn schlimmer als ohne sie zu leben ist für mich die Vorstellung, dass sie so sehr leiden muß. Jeder Hund kann in diesem Land würdiger sterben!
Mein Vater steht nur noch neben sich und ich mache mir große Sorgen um ihn. Noch ist er durch den täglichen Streß mit der Pflege so eingespannt, dass er kaum Zeit hat die Dinge zu realisieren und sich damit auseinander zu setzen, aber was ist wenn sie gegangen ist?
Ich kann mir kaum vorstellen, dass es noch schlimmer werden kann mit ihr, aber es wird von Tag zu Tag schmerzhafter und unerträglicher für sie.
Als sie im Krankenhaus klar wurde, was sie hat, dachte ich nicht, dass es so schnell gehen kann. Ich habe die Ärzte sogar für Dummschwätzer gehalten und gedacht: Das wird schon wieder! Meine Mutter ist doch zäh!
Meine Mutter hat verfügt, dass sie in ein Sterbe-Hospitz möchte, wenn es einmal soweit ist, damit mein Vater überhaupt noch weiterleben kann. Ich halte das für das Vernünftigste, denn bei allem Leid, was die Betroffenen durchleben, müssen auch die Angehörigen einen Weg finden, damit fertig zu werden.

Ich frage mich ständig, wie es mit ihr zu Ende gehen wird. Wird sie einfach einschlafen oder kann man das bei diesen Schmerzen nicht mehr. Wird sie schreien oder ganz ruhig sein. Ich habe Angst vor dem Moment, wenn sie geht, aber gleichzeitig gibt es nichts was ich ihr mehr wünsche.

Ich möchte so gern vorbereitet sein. Kann mir jemand sagen, wie das Ende sein wird?

Viele Grüße,

Anja

22.07.2002, 15:56
hallo anja,

eine freundin von mir ist vor 11 jahren an der gleichen krankheit gestorben. es ist natürlich bei jedem menschen anders und man kann hier sicher nichts genaues sagen. die geschichte deiner ma kommt mir sehr bekannt vor. meine freundin ist ganz friedlich eingeschlafen, obwohl sie vorher auch schreckliche schmerzen hatte. aber wie gesagt, es gibt keine regel. ich wünsche deiner ma, dass sie nicht leiden muss und deinem vater und dir, dass ihr die kraft haben werdet, dir ihr braucht.

alles liebe

marlies

22.07.2002, 16:19
Hallo Marlies,

danke für Deine schnelle Nachricht. Es hat lange gedauert, bis die Realität wirklich bei mir im Kopf angekommen ist (bis zu diesem Wochenende), aber jetzt trifft sie mich wie ein Schlag. Seit diesem Wochenende ist mir erst so richtig klar, dass sie definitiv in den nächsten Tagen/Wochen sterben wird. Seitdem habe ich Angst vor dem Moment und versuche mir auszumalen, wie das sein wird.
Irgentwie habe ich das Gefühl, ich müßte mich darauf vorbereiten, damit ich in der Situation stark sein kann. Auch für meinen Vater, der sicherlich Jahre brauchen wird, um damit klar zu kommen.

Danke und viele Grüße,

Anja

22.07.2002, 19:35
Hallo anja,
ich glaube, man kann sich nicht wirklich auf die situation vorbereiten, was aber damals sehr gut für mich und die Tochter meiner Freundin war, waren die Möglichkeiten, uns schöne erinnerungen zu schaffen. wir haben damals gemeinsam verschiedene dinge ganz bewußt noch einmal getan, sei es ein letzter Gottesdienst (meine Freundin war gläubig) wir sind ein letztes mal gemeinsam mit unseren kindern an den rhein zuum Grillen gefahren und haben es sehr genossen. meine Freundin wollte es so und es hatte keinen komischen Beigeschmack, wie ich zunächst annahm damals, im gegenteil, es war sehr schön und ich denke noch heute gern daran. Es hat mich von Anfang an sehr getröstet, und das Abschied nehmen erleichtert. Versuche Deiner Ma eine schöne zeit zu bereiten und geb die Hoffnung auch nicht ganz auf, es geschehen manchmal doch noch wunder.
alles liebe
marlies

23.07.2002, 08:27
Hallo Marlies,

es ist eine gute Idee noch einmal Dinge zu tun, die sie gern gemacht hat. Bisher haben wir sie eigentlich immer geschont, weil wir das Gefühl hatten, sie sei total erschöpft. Ich werde sie einfach fragen.
Die Hoffnung aufgeben kann und werde ich nicht. Ich setze mich nur gleichzeitig mit dem auseinander, was uns die Ärzte sagen. Ich hoffe so sehr, dass ein Wunder geschieht, aber wenn ich sie so leiden sehe, wünschte ich sie würde einfach einschlafen. Auch meine Mutter war immer sehr gläubig. Sie hat jedem geholfen, der ihre Hilfe nötig hatte und hat niemand etwas böses gewollt. Für mich ist das noch unfaßbarer, warum gerade sie so eine schlimme Krankheit kriegen mußte. Ich frage mich auch oft, ob das Gerechtigkeit ist und ob es Gott überhaupt gibt.

Vielen Dank für die Gedankenanstöße. Dein Rat ist mir sehr wertvoll.

Liebe Grüße,

Anja

23.07.2002, 10:07
Hallo Anja,
auch meine Mutter hat diese Krankheit.Allerdings ist das alles keine Frage der Gerechtigkeit. Woher sollte sie auch kommen - sie ist kein Automatismus in der Gesetzmässigkeit der Natur - sie entstammt lediglich der humanistischen Idee - und diese ist persönliche Ansichtssache. ____ Die Frage nach dem Warum raubt nur Energie; sowohl dir wie auch dem Betroffenen. Die dahinterstehende Philosophie veranschaulicht am Besten ein Auspruch, der dem derzeitigen Dalai-Lama zugesprochen wird, der auf die Frage, ob er nervös sei - sinngemäss geantwortet hat: 'Nein. Denn wenn ein Problem eine Lösung hat, so hindert mich die Nervösität daran, sie zu finden. Und hat ein Problem keine Lösung - weshalb dann erst nervös werden' :-) ____ Meine Mutter hat diese Einstellung verinnerlicht und lebt damit 'normal' weiter unter Berücksichtigung, der Tatsache, dass sie nicht mehr so leistungsfähig wie früher ist. Der positive Effekt ist - was auch Marlies beschrieb - das Dinge bewusster getan und erlebt werden und dadurch an Intensität gewinnen. ____ Auch die Einstellung zu Sterben und Tod spielt eine Rolle. Letztlich sind meine Mutter und ich der Ansicht,besser auf diese Weise, als im Altersheim dahinzusiechen und der Ungewissheit wann es soweit ist - abgesehen davon, liegt es IMMER am Patienten, die Prognosen der Ärzteschaft zu bestätigen oder zu widerlegen :-)
HAND
c

23.07.2002, 10:23
Hallo Christian,
es freut mich, das es Deiner Mutter anscheinend relativ gut geht und ihr einen Weg gefunden habt damit umzugehen...
Sicher hängt der Verlauf ganz eng mit der inneren Einstellung des Patienten zusammen, aber irgendwann nützt selbst das nichts mehr... Meine Mum hat fast 3 Jahre gekämpft und im März nun doch verloren... oder gewonnen , denn sie hat jetzt wenigstens keine Schmerzen mehr...
Anja, ich weiß genau was Du meinst ... ich habe mit meiner Mum gekämpft wie ein Löwe und war jeden Tag bei ihr um ihr irgendwie zu helfen... manchmal hab ich einfach nur Geschichten erzählt, denn sie war so schwach.. Sie lag auf der Intensiv und wurde beatmet.. Sie fiel ins Leberkoma und war ganz weit weg...
In der Nacht als sie ging war ich bei ihr und hielt ihre Hand... Sie war ganz ruhig als sie ging. Ihr Herz hat einfach aufgehört...
Ich habe ihr oft gewünscht, das sie gehen darf, denn sie hat so gelitten... aber gehofft haben wir immer.- bis zu letzt...
Drück Deine Mum ganz fest.. Sag ihr wie sehr Du sie liebst, aber nimm ihr, wenn Du kannst die Angst... Sag ihr, daß wenn sie einmal nicht mehr kämpfen kann, es auch ok. ist, wenn sie dann geht und daß Du das irgendwie schon schaffst...
Es war das Schlimmste und Härteste, was ich je getan habe... Nachdem ich meiner Mum dies sagte ist sie gegangen...
Ich kann es immer noch nicht fassen und es tut so unendlich weh, aber ihr geht es nun endlich gut..
Alles liebe Inke

23.07.2002, 11:05
Hallo Inke, hallo Christian,

ich denke diese Frage nach der Gerechtigkeit ist eher ein Ausdruck von Fassungslosigkeit als tatsächlich der Versuch, jemanden dafür verantwortlich zu machen.
Altenheim, ein schrecklicher Gedanke. Meine Mutter ist 56 Jahre alt und mein Vater ist vor kurzem in Pension gegangen. Für meine Eltern sollte nun der schönste Teil ihres Lebens anfangen, ohne berufliche Verpflichtungen. Sie wollten mit ihrem Segelboot die europäischen Gewässer bereisen und sich endlich einmal Zeit für sich nehmen!

Ich frage mich immer, wie ich meiner Mutter etwas Gutes tun kann. Sie kann kaum noch laufen, weil sie so schlapp ist; einmal davon, dass sie nicht essen kann und dadurch immer mehr abnimmt und durch das Morphium, was ihr die Sinne benebelt und von Woche zu Woche höher dosiert werden muß, um ihr die Schmerzen einigermaßen erträglich zu machen.
Ich selbst bin hin und her gerissen zwischen dem Wunsch, dass es bald vorbei sein soll, damit sie diese Qualen nicht mehr ertragen muß und dem Gedanken, dass ich nicht weiß wie ich ohne sie leben soll. Irgentetwas in mir will sie einfach nicht gehen lassen. Ich habe immer nur einen Gedanken im Kopf: Es ist noch zu früh!!

Inke, wie kannst Du mit dem Tod Deiner Mutter umgehen? Wie hast Du es geschafft, wieder Deinen Alltag zu leben. Ich frage mich, wie ich es schaffen soll, wieder zur Arbeit zu gehen und einfach weiterzumachen?!

Liebe Grüße,

Anja

23.07.2002, 12:16
HAllo Anja,
ich kann Dir nicht sagen wie ich es schaffe...
Die Tage vergehen einfach so.. Alles geht weiter, manchmal empfinde ich es als gehässig, das für alle anderen das Leben normal weiter geht.. Es ist als spiele man in dem falschen Film...
Meine Mum und mein Stiefpapa haben auch ein Segelboot und nun segelt er ganz alleine- sie war 61 Jahre alt... Es ist immer zu früh..
Ich hab ein ganz enges Verhältnis zu meinem Bruder, das hilft etwas ... Au man, ich wünschte echt ich könnte Dir helfen....
Ich hab eben meinen eigenen Eintrag gelesen (ein paar Seiten vorher) ... da war alles noch einigermaßen ok... Es ist super schwer damit zu leben, aber ich habs meiner Mum versprochen und ich glaube ganz doll daran, daß sie mich sieht..
Wie alt bist eigentlich und kommst Du auch aus dem Norden?
Liebe Grüße Inke

23.07.2002, 13:11
Hallo Inke,

ich empfinde bereits jetzt das Leben wie einen falschen Film. Alles um mich herum läuft wie immer, nur ich kann mich nicht wirklich einreihen.
Mein Bruder ist ein ganz anderer Typ als ich; er lacht seinen Kummer weg denke ich, aber ich kann mit seiner Art im Moment sehr schwer umgehen.
Ich bin 33 und lebe in der Nähe von Düsseldorf.
Woher kommst Du?

Viele Grüße,

Anja

23.07.2002, 13:27
Hallo Inke;
Hallo Anja!

Inke | Hm, deine Vermutung, dass es meiner Mutter gut geht, ist relativ. Es geht ihr soweit gut, wie es jemandem gehen kann, der untergewichtig, anämisch und mit einer Lungenentzündung derzeit im KH liegt :-(

Anja | Emotional ist es immer 'zu früh', wenn man sich von einem geliebten Menschen trennen muss. Dennoch, mein Verhältnis zum Tod ist, das er unausweichlich ist und zum Leben dazu gehört. Ohne ihn würden wir den Wert des Lebens und seine Inhalte wahrlich gering schätzen. Deshalb empfinde ich es durchaus positiv, wenn ich einigermassen die Gewissheit habe, wann es soweit ist.

Allgemein gesprochen ist es immer zu früh; aber was mir eher ein mulmiges Gefühl verursacht ist der Gedanke, dass _ich_ dann der oberste Zweig eines (Familien-)baumes sein werde :-( Ehrlich gesagt, was ich nach dem Tode meiner Mutter am Meisten vermissen werde ist wohl sie selbst :-)))

BTW: ich bin Wiener, habe demnächst Geburtstag und lebe in München

PS: [grummel] ich finde diese Piktogramm-Icons einfach dämlich, diese Software beherrscht ja nicht einmal einen Bruchteil der existierenden

23.07.2002, 13:34
Inke schrieb: [...], manchmal empfinde ich es als gehässig, das für alle anderen das Leben normal weiter geht..

Hm, vielleicht mag derzeit für alle anderen das Leben 'normal' weitergehen; aber bedenke, Inke, dass alle anderen entweder auch schon deren Eltern(-teile) verloren haben oder noch verlieren werden.

So gesehen wird wahrscheinlich jeder (zumindest) einmal dein beschriebenes Gefühl erleben.

lg
Christian

23.07.2002, 13:46
Inke schrieb: [...] Es war das Schlimmste und Härteste, was ich je getan habe...

Nein, Inke, dieser Meinung bin ich nicht. Was du getan hast gibt Zeugnis von Erkenntnis und Kraft.

Kraft | Jene Kraft, die auch mit Selbständigkeit, Erwachsensein gleichgesetzt werden kann. Denn sie ist vermutlich das Ziel, auf das Eltern - mitunter Jahrzehnte - hinarbeiten; ihren Nachwuchs so heranzuziehen, das er sich dem Unbill des Lebens erfolgreich zu widersetzen vermag. Dazu gehört letztlich auch die Akzeptanz von Verlust und Sterblichkeit.

Erkenntnis | Vielleicht hast du in diesem Moment erkannt, dass wer liebt, auch los lassen können muss. Das man es akzeptiert, wenn sein gegenüber eigene Entscheidungen trifft, mit denen man vielleicht nicht einverstanden ist, diese aber aus Respekt und Achtung mitträgt.

lg
c

23.07.2002, 13:52
Anja schrieb: [...] Mein Bruder ist ein ganz anderer Typ als ich; er lacht seinen Kummer weg denke ich, aber ich kann mit seiner Art im Moment sehr schwer umgehen.

Verständlich Anja, die Vermutung, dass er Lachen als Verdrängungsprozess einsetzt erscheint legitim ist aber nicht zu beweisen.

Ich selbst habe meinen Humor auch nicht verloren ;-) Meiner Ansicht nach, habe noch (m)ein ganzes Leben Zeit zu trauern und der Liebgewonnenen, von mir Gegangenen zu gedenken.

HAND
c

23.07.2002, 14:05
Hallo Christian,
tut mir leid das deine Mum im Krankemhaus ist...
ich finde Deine Einstellung gut. Sie gibt ein wenig Kraft.. :)
Aber es ist nicht einfach so zu denken wie Du, auch wenn man sich dadurch sicher einiges leichter machen könnte...
Als ich meiner Mum sagte, das es ok. wenn sie geht, hab ich mich gleichzeitig unglaublich taff und stark gefühlt, denn für sie gab es keinen Ausweg mehr. Aber jetzt, wo sie fort ist habe ich diese Stärke nicht mehr.
4 Monate lag sie im KH und ich war jeden Tag da.. Als Studentin hab ich Gott sei dank die Möglichkeit dazu gehabt..
Weißt Du, vom Verstand her kann ich das alles begreifen und verstehen, aber es tut so verdammt weh..
Auch wenn ich weiß, das alle irgendwann einmal das durch machen, so sind die meisten dann schon älter als ich und haben den anderen Elternpart noch.. Mein Vater starb vor 11 Jahren.
Komme aus Hamburg und bin 27.
Grüße Deine Mum von mir.
Ps: Wie alt wirst du?

HAllo Anja,
ich drück dich ganz doll und hoffe mit Dir auf Sonnenschein..

Lg Inke

23.07.2002, 14:34
Inke schrieb: [...]
> tut mir leid das deine Mum im Krankemhaus ist...

Du kannst ja nichts dafür :-)

> Aber es ist nicht einfach so zu denken wie Du,
> auch wenn man sich dadurch sicher einiges leichter
> machen könnte...

Die Geisteshaltung ist eine Sache ABER man muss soe auch leben! Nein, vielleicht erscheint es dir so, dass es leichter wäre. Für den Augenblick mag dies zutreffen, aber deshalb ist der Aufwand, und die Verarbeitung von ähnlich grossem Ausmass - nur differenzierter, Inke.

> hab ich mich gleichzeitig unglaublich taff und stark gefühlt,
> denn für sie gab es keinen Ausweg mehr. Aber jetzt, wo sie
> fort ist habe ich diese Stärke nicht mehr.

Das nehme ich dir gar nicht ab, Inke! Diese Stärke wohnt immer in dir - sie mag jetzt schlummern - aber sie ist in dir. Sie wratet auf Situationen in denen sie gebraucht wird.

> so sind die meisten dann schon älter als ich und haben den
> anderen Elternpart noch.

Ja, aber es zeichnet dich auch aus. Du hast dadurch früher gelernt, worauf es im Leben ankommt, deshalb hast du auch so weise reagiert.


> Komme aus Hamburg und bin 27.

Wo ich herkomme weisst du ja mittlerweile ;-) ich bin auch (noch 27). Meine Eltern sind geschieden, mein Vater lebt noch, ist aber mittlerweile wiederverheiratet.

HAND
c

23.07.2002, 14:38
[grrr] gleich drei Tippfehler in einer Nachricht !

Bei 'man muss soe auch leben'
s/soe/sie/

bei 'Sie wratet auf Situationen ...'
s/wratet/wartet/

und bei 'ich bin auch (noch 27)'
s/(noch 27)/(noch) 27/

23.07.2002, 15:07
Liebe anja,
frag nicht nach Gerechtigkeit, es ist niemals gerecht in unserem menschlichen sinne. Und es gibt auch keinen richtigen Zeitpunkt. Als meine Freundin damals starb, war ich schwanger und sie sollte Patin meines (inzwischen 11-jährigen) Babys werden. Mein Sohn ist immer irgendwie mit ihr verbunden, jedenfalls für mich. Das ist schön.
Ich durfte sie begleiten, hört sich komisch an, aber ich empfinde es heute als ein Geschenk.
Und wie gesagt, schöne erinnerungen.
Im april 2001 starb mein Vater mit 70 jahren, einfach so, er war ganz gesund, legte sich aufs sofa und starb - leise lautlos. Es riß mir den Boden unter den Füssen weg - ich war wütend auf alle Menschen jenseits der 70, ich konnte es nicht ertragen. Heute hat sich auch das schon verändert, ich bin immer häufiger dankbar für die Zeit, die ich meinen wunderbaren Dad haben durfte und die fragen nach dem Warum er? und nach der Gerechtigkeit sind nicht mehr wichtig.
Es ist schrecklich, einen Menschen den man so sehr liebt leiden zu sehen, aber es beinhaltet auch chancen, so merkwürdig sich das auch zunächst anhören mag. Gute Gespräche, Liebe zeigen, geben und auch annehmen sind wunderbare Geschenke und wir vergessen dies so oft im "normalen" Alltag.

Euch allen wünsche ich viel Kraft

Marlies

23.07.2002, 16:16
Hallo Zusammen,

ich finde es super, dass man auf diesem Wege mit Leuten in Kontakt kommt, die wissen worüber man redet.

Christian, was meinst Du mit "dass mein Bruder das Lachen als Verdrängungsprozeß einsetzt ist nicht zu beweisen"? Meinst Du, dass er die Situation vielleicht nicht ernst nimmt?

Marlies, ich würde gern mit meiner Mutter schöne Dinge erleben, mit ihr reden, aber leider kann meine Mutter sich vor Schmerzen nicht mehr aufrecht halten und durch einen Schlaganfall kaum noch sprechen. Sie stammelt einzelne Worte und das strengt sie unheimlich an. Meist bittet sie mich nach 15 Minuten (schriftlich) sie allein zu lassen. Sie versucht vor uns sich so wacker wie möglich zu schlagen, aber nach ein paar Minuten ist ihr das zu anstrengend und dann schickt sie uns weg.
Vielleicht ist das das größte Problem für mich gerade: Ich weiß einfach nicht, wie ich ihr etwas gutes tun kann.

Inke, ich kann verstehen, dass Du Dich ziemlich allein fühlst ohne Deine Eltern. Schön zu hören, dass Dein Bruder Dir in dieser Situation so viel Halt gibt.

Liebe Grüße,

Anja

23.07.2002, 17:13
Hallo Anja,

blöde Frage, aber müsst ihr euch denn so viel unterhalten?
Vielleicht würde es Deiner Ma helfen, wenn Du einfach nur bei ihr bist. -Ohne viele Worte.
Vielleicht kannst Du ihr etwas vorlesen oder nimmst Dir selbst etwas zu lesen oder anderes mit.
Du könntest ihr sagen, dass Du weisst wie anstrengend Besuch ist, aber Du bist gern in ihrer Nähe und deshalb willst Du den Besuch anders gestalten....
So braucht sie nicht zu reden und ist nicht allein. Du könntest neben dem Lesen ihre Hand halten oder auf den Arm legen...Das gibt auch das Gefühl von Nähe.

Es ist sicherlich auch nicht schön für sie, wenn sie dich wegen Schwäche wegschicken muss.
Und bestimmt ist es auch für Dich sehr traurig weggeschickt zu werden....

Ich wünsche Dir viel Kraft für alles was auf Dich zukommt und versuch Deine Ma loszulassen- so schwer das auch fällt.
Fühl Dich umarmt.

23.07.2002, 18:58
Anja schrieb: [...] was meinst Du mit "dass mein Bruder das Lachen als Verdrängungsprozeß einsetzt ist nicht zu beweisen"? Meinst Du, dass er die Situation vielleicht nicht ernst nimmt?

Nein, ganz im Gegenteil, Anja! Menschen haben unterschiedliche Arten mit Erfahrungen und Eindrücken umzugehen. Besonders, wenn es sich um sehr starke handelt, die uns bis ins Innerste erschüttern.

Hierfür hält unser Organismus eine Reihe von Schutzmechanismen bereit, die uns helfen, nicht den Halt zu verlieren. Dabei wird Sorge getragen, dass immer nur soviel an uns herangelassen wird, wie wir auch verarbeiten können.

Solche Schutzmechanismen sind beispielsweise Altruismus oder Kreativität. Historische Beispiele: Henri Dunant (Begründer des 'Roten Kreuzes') veranlasste das entsetzliche Leiden der Verwundeten nach einer Schlacht (ich weiss nicht mehr welche, Solferino?) das 'Rote Kreuz' ins Leben zu rufen. Auch die 'Genfer Konvention' ist auf ihn zurückzuführen.

Allerdings ist Altruismus häufiger bei Frauen anzutreffen, die sich bei harten Schicksalsschlägen verstärkt und aufaupferungsvoll bis hin zur Selbstaufgabe für andere in der Gesellschaft oder Familie einsetzen.

Ein weiterer Mechanismus, der Kreativität, verdanken wir wunderbare Kunstwerke. Viele Menschen verarbeiten Erlebnisse in Bildern und Kompositionen. Aufgrund der intensiven Erlebnisse besitzen sie dann eine so starke Aussagekraft, dass sie uns (zu Tränen oder Begeisterungsstürmen) rührt/hinreisst.

Auch Lachen und Humor sind eine Form, mit der Erlebtes verarbeitet wird. Dies _könnte_ bei deinem Bruder der Fall sein. Wohlgemerkt _könnte_, Anja.

Denn erstens kenne ich deinen Bruder nicht und ich werde mich daher hüten eine Bewertung vorzunehmen; und zum zweiten _soll_ man alles, was uns die Psychologoe glauben machen will sehr kritisch betrachten.

Ich hoffe, dass ich damit die Unsicherheiten, die meine Formulierung mit sich gebracht hat, beseitigt sind.

lg
c

24.07.2002, 09:40
Liebe Anja,
meine Mum war genau wie Deine viel zu schwach um zu sprchen und zu stolz, als das sie sich uns so zeigte... Ich hab mich nicht wegschicken lassen..Ich habe gebastelt (Schmetterling) und Stoffblumen gekauft und zusammen mit Fotos aufgehängt, damit sie nicht immer die weiße Decke sehen mußte. Ich hab ihr vorgelesen oder sogar gesungen... egal wie schief.. Manchmal hab ich einfach stundenlang am Bett gesessen , ihre Hand gehalten und mit dem Kopf auf dem Bett geschlafen. Ich konnte nicht anders.. Ich war nur beruhigt wenn ich bei Ihr war.....
Auch wenn sie oft gar nicht mitgekriegt hat, daß ich da war...
Ich denk an Dich. Lg Inke

24.07.2002, 10:00
Inke schrieb; [...] Ich war nur beruhigt wenn ich bei Ihr war.

Hm, es geht aber zuallererst immer um den Betroffenen. Meine (Halb-)schwester verhält sich genauso. Meine Mutter muss sie dann immer wegschicken, weil sie ihr auf die Nerven geht und auch mal gern allein sein will.

Abgesehen davon führt sich meine (Halb-)schwester derart auf, das man sich zu fragen vermeint, wer hier eigentlich stirbt :-) Meine Mutter ist dann immer froh, wenn ich für ein paar Tage in ihrem Haus weile, weil sie sich dann wohler fühlt - und dass, obwohl ich sehr wohl genau auf sie achte - ihr allerdings den Freiraum lasse, den sie braucht.

c

24.07.2002, 13:32
Hallo Ihr Lieben,

wenn jemand auf einmal die Fähigkeiten einbüßt, die man als Kind beigebracht bekommt, um sich fortzubewegen und zu verständigen, ist es auch für die Menschen drumherum ein Lernprozeß. Man merkt auf einmal, dass man die kindliche Art miteinander umzugehen verlernt und sogar vergessen hat. Zu Singen ist im Alltag eines Erwachsenen eigentlich nicht mehr gefragt, es sei denn mann verdient damit sein Geld oder singt im Kirchenchor, etc. Genauso wie jemandem vorzulesen. Das macht die Mutter/der Vater mit ihrem/seinen Kind, aber wir Erwachsenen haben das total verlernt.
Eure Ideen haben mich erst daran erinnert. Ich glaube, ich muß wieder lernen, wie man für jemanden da ist ohne zu sprechen.

Inke, das mit dem Balsteln finde ich eine tolle Idee. Es hat ihr immer Spaß gemacht, etwas kreativ zu sein. Das werde ich mal ausprobieren.

Christian, ich denke nicht, dass Angehörige in dieser Situation kein Recht darauf haben, sich auszuleben. Ich finde es sogar wichtig. Natürlich meine ich damit nicht, dass man vor dem Betroffenen zusammenbricht, aber meine Mutter will beispielsweise nicht, dass wir sie wie ein rohes Ei behandeln.
Sie will schon Anteil haben an dem "ganz normalen Leben" warum sie auf keinen Fall mehr in ein Krankenhaus will.

Hat jemand einen Vorschlag für ein gutes Buch zum Vorlesen?

Liebe Grüße,

Anja

24.07.2002, 14:10
Anja schrieb: [...] aber meine Mutter will beispielsweise nicht, dass wir sie wie ein rohes Ei behandeln.

Meine Rede, meine Maxime :-)

lg
c

24.07.2002, 15:31
Hallo alle zusammen,
ich bin die Christiane, die vor einem Jahr den ersten Hilferuf unter dem Titel "Bauchspeicheldrüsenkrebs" geschrieben hat. Ich freue mich und bin erstaunt, dass immer noch ein so reger Erfahrungs- und Gedankenaustausch stattfindet.
Letztendlich haben wir alle die selben Sorgen und Ängst, wenn wir mit Krebs, in jeglicher Form, konfrontiert werden.
Meine Mutti ist jetzt seit einem Jahr tot, es war eine schreckliche Zeit, den ganzen Krankheitsverlauf mit anzusehen. Man kommt wohl nie darüber weg, aber es wird leichter.
Ich wünsche allen viel Kraft und alles Liebe.

Euere

Christiane

26.07.2002, 16:07
( Ich nehme Bezug auf den Eintag vom 22.7. 15Uhr46)

Liebe Anja,
mein Vater war 67 Jahre alt, als er im Februar diesen Jahres an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben ist. Von der Diagnose der Krankheit bis zu seinem Tode waren es genau 12 Wochen. Ich war sehr oft bei meinem Vater im Krankenhaus und habe ihn leiden sehen. Ich kann deine Situation gut nachvollziehen. Auch ich habe mich oft gefragt, wie er wohl sterben wird. Ich hatte Angst, dass er einen schrecklichen Todeskampf haben würde. Diese Gedanken haben mich fast wahnsinnig gemacht.
An seinem Todestag hatte mein Vater schreckliche Schmerzen. Ich habe mir für ihn nichts sehnlicher gewünscht, als dass er von diesen Schmerzen befreit würde. Wenige Stunden später ist er ganz ruhig geworden und einfach entschlafen.

Ich wünsche Dir von Herzen, dass du einen Weg findes mit dieser schrecklichen Krankheit und ihren Auswirkungen umzugehen!

Mit guten Wünschen für dich und deine Familie,
Marlene

29.07.2002, 08:38
Hallo Marlene,

sorry, dass ich erst jetzt antworte. Ich war in den letzten Tagen bei meinen Eltern zu Hause und die haben leider keinen Internetanschluss.
Mein Vater rief mich am Freitag an und sagte, dass es wohl zu Ende geht. Wir haben dann an diesem Wochenende eine Höllenzeit durchgemacht, meine Mutter noch mehr! Wir haben Freitag und Samstag Nacht abwechselnd Wache an ihrem Bett gehalten. Sie war sehr unruhig und hat gestöhnt vor Schmerz. Wir haben ihr Musik angemacht, weil sie immer gern Musik gehört hat. Am liebsten hört sie gerade Tabaluga und wippt im Takt, um ihre Schmerzen etwas zu betäuben. Gestern morgen sah es dann so aus, dass es zu Ende geht und wir haben sie keine Sekunde mehr aus den Augen gelassen. Leider kann sie durch den Schlaganfall kaum noch sprechen und uns nicht sagen, was los ist.
Gestern mittag nahm dann alles eine Wende. Sie wollte essen, auch wenn es nur sehr wenig war, sie wollte in den Garten in die Sonne und als ich gestern Abend nach Hause fuhr, war sie recht stabil. Bevor ich ging hat sie auf einen Zettel geschrieben "Ich dachte ich sterben!". Ich weiß nicht wie lange das noch so geht und wie lange mein Vater und ich das durchhalten werden, aber als ich sie gestern im Garten liegen sah dachte ich, das Leben ist irgendwie immer lebenswert, oder?

Marlene, vielen Dank für Deine Nachricht. Ich denke es ist nicht leicht über diese Erlebnisse zu schreiben.

Inke, ich habe ihr Samstag Nacht gesagt, dass sie in Ruhe gehen kann, wenn sie die Schmerzen nicht mehr aushält. Ich denke, dass sie mich verstanden hat, aber es war nicht leicht so etwas zu sagen und ich dachte so spontan, ob sie vielleicht denkt, ich wollte sie zum Gehen überreden?

Viele Grüße,

Anja

29.07.2002, 11:59
HAllo Liebe Anja,
Du kannst Deine Mum gar nicht überreden, aber ich hatte auch kurzfristig daran gedacht, als ich es meiner Mum sagte.. Du gibst deiner Mum einfach die Möglichkeit zu gehen, wenn sie es möchte, ohne, daß sie Angst um Dich haben muß..
Meine Mum hatte nicht wirklich Angst vor dem Tod, eher davor mich allein zu lassen... sie wär so gern geblieben..
Ich bin froh, das ich es ihr gesagt habe, denn oft genug sagte sie: Inke, ich mag nicht mehr, laß mich gehen..
Ich hab immer rumgewitzelt, von wegen einfach gehen und so,... aber ich mußte halt erkennen, das sie wirklich nicht mehr konnte und so hatte ich gar keine Wahl..
Ich denk ganz oft an Dich und Deine Mum... das war echt tapfer von Dir , daß Du ihr dies gesagt hast.. Vielleicht ist sie ja noch gar nicht dran und in ihr steckt ein Löwe und sie kämpft dann auch so.. ich wünsch es Euch von Herzen
Alles liebe Inke

30.07.2002, 09:49
Hallo Ihr Lieben,

leider reissen die schlechten Nachrichten bei uns zur Zeit nicht ab. Meine Mutter hat sich in den letzten zwei Tagen total verändert, sie ist eigentlich gar nicht mehr die Person, die mich jahrelang begleitet hat.
Sie kann auf einmal wieder sprechen, von jetzt auf gleich, aber ihre Stimme ist ganz anders irgendwie kindlich und sie lacht, als sei sie übergeschnappt. Ihre Augen gucken ganz unheimlich, sind so riesig aufgerissen und beängstigend.
Der Arzt meint, es läge daran, dass sie einen Tumor im Kopf hat, der sich rasend schnell ausbreitet und ihr auf´s Gehirn drückt. Sie scheint auch keine Schmerzen mehr zu haben, was in ihrer Situation natürlich ein Segen ist.
Leider hat das auch zur Folge, dass man jetzt auf sie aufpassen muß, wie auf ein kleines Kind. Sie schmeißt ihre Zigarettenkippen überall hin, ob sie im Garten ist oder im Wohnzimmer. Wir haben große Angst, dass sie uns das Haus abfackelt, vor allem Nachts, wenn mein Vater schläft.
Außerdem hat sie auch so bockige Anfälle, wie ein kleines Kind. Gestern nachmittag wollte sie z.B. in die Stadt zum Sommerschlußverkauf, weil sie ein neues Sommerkleid wollte. Mein Vater hat ihr erklärt, dass sie zu schwach ist, um dem Getümmel stand zu halten und dass das nicht geht. Sie hat dann angefangen mit ihren Fäusten auf den Tisch zu schlagen und hat immer gebrüllt: Ich will ein Kleid! Ich will ein Kleid!
Es ist erschreckend, sie so zu sehen.
Hat jemand von Euch ähnliche Erfahrungen gemacht und kann mir sagen, wie das wohl weitergeht?

Viele Grüße,

Anja

30.07.2002, 19:50
Hallo Anja!

Ich habe keine Erfahrung mit so dramatisch verändertem Verhalten. Aber ich habe gehört, dass ein Tumor im Kopf das Schmerzzentrum ausschalten kann. Ich kann mir ein wenig Dein Entsetzen vorstellen, das Dich bei ihrer Veränderung begleitet. Über einen Arzt könnt ihr innerhalb von Stunden einen Pflegedienst beauftragen, Euch bei der Betreuung Deiner Mutter zu helfen. Vielleicht kann Dein Vater so für kurze Zeit das häusliche Umfeld verlassen und Atem schöpfen oder ein paar Stunden schlafen.
Wenn ihr solche Hilfe bekommen könnt, nehmt sie und glaubt nicht, ihr würdet Deine Mutter vernachlässigen. Denn die Kraft, die ihr schöpfen könnt, werdet ihr für Deine Mutter wieder einsetzen müssen.

Ich wünsche Dir und Deinem Vater viel Kraft und die Fähigkeit, nicht zu verzweifeln.

Nidra

31.07.2002, 09:11
Liebe Anja,
oh man, das es nicht einmal so werden könnte wie man es sich erträumt,... als du schriebst, das deine Mum wieder essen will und nach draußen möchte, da hab ich mich echt so mit euch gefreut...
Nidra hat recht, ihr müßt euch irgendwie Unterstützung holen..
Gibt es nicht irgenwelche Medikamente ... Es könnte ein Hirnorganisches Psychosyndrom (Hops) sein, das durch den Tumor verursacht wird. Vielleicht gibt es eien Arzt, dem Du vertrauen kannst und der Dir bzw. Euch dann weiterhilft..
Ich drück Dich und halte durch. Inke

01.08.2002, 10:33
Hallo Nidra, hallo Inke,

ich denke Ihr habt recht. Wir haben gestern organisiert, dass meine Mutter über Nacht in ein Hospiz geht, damit mein Vater ausreichend Schlaf bekommt. Natürlich hat die Umwelt entsprechend reagiert und meinem Vater Vorwürfe gemacht. Es kamen so Dinge wie "Ihr wollt sie nur abschieben!" oder "Die Krankheit meiner Mutter sei nur die Schuld meines Vaters!"
Es ist echt unbegreiflich, wie sich manche Leute ausleben. Natürlich hat keiner dieser Leute überhaupt eine Vorstellung davon, was mein Vater in den letzten Wochen geleistet hat, aber Kritik über können sie alle. Ich muß mich in solchen Momenten echt zurückhalten, um nicht auszurasten und den Leuten ´mal richtig einen anzusagen.
Mein Vater ist leider momentan so sensibel, dass er sich auch noch was davon annimmt. Er hat mich gestern gefragt, ob er meine Mutter wirklich abschieben würde und er hat ein sehr schlechtes Gewissen dabei.
Ich habe natürlich versucht, ihm das auszureden, aber mit sehr mäßigem Erfolg. So genug aufgeregt.

Der Zustand meiner Mutter hat sich schon wieder geändert. Sie hat inzwischen kaum noch Kraft, um sich allein aufzurichten geschweige denn zu gehen. Meistens schläft sie und wenn sie wach ist, kommandiert sie meinen Vater nur durch die Gegend und schnautzt ihn an. Ist das die Angst? Ich weiß es nicht. Aber durch die mangelnde Nahrungsaufnahme wird sie von Tag zu Tag schwächer. Glücklicherweise hat sie kein Schmerzempfinden mehr und quählt sich dadurch nicht mehr so.

Es tut gut, von Euch zu hören.

Liebe Grüße,

Anja

01.08.2002, 13:39
Liebe Anja,
laßt euch bloß nichts einreden... Die meisten leute haben einfach keine Ahnung was ihr bisher schon geleistet habt.
Das ist völlig legitim, das sie nachts im Hospiz ist.
Hätte meine Mum das nochmal aus dem Kh geschafft, dann hätten wir uns auch darüber Gedanken gemacht.
Meine Mum war auch zeitweise sehr mies gelaunt.... ich kann sie jetzt verstehen, sicher hatte sie, genau wie deine Mum jetzt einfach Angst.
Es ist gut, daß deine Mum keine Schmerzen mehr hat und vielleicht hast du ja die Möglichkeit , wenn sie klar genug ist, darüber mit ihr zu reden... Meine Mum hatte auch ein Gespräch mit einer Pastorin, das ihr wohl gut getan hat.. sie hat mir nie erzählt was sie besprochen haben..
Ich schick dir ganz viel kraft und liebe Grüße . Inke

12.08.2002, 08:05
Hallo Ihr Lieben,

ich war die ganze letzte Woche bei meinen Eltern und konnte leider nicht schreiben.
Meine Mutter ist am Freitag für immer eingeschlafen, acht Wochen nach der Diagnose. Ich kann es eigentlich noch immer nicht glauben. Irgentwie will ich nicht wahrhaben, dass sie nie wiederkommt. Sie hatte so schreckliche Angst und wir haben ihr erzählt, wie das sein wird im Himmel und dass sie keine Angst haben muß.
Ziemlich blöd, woher sollen wir wissen, wie´s im Himmel aussieht! Ich denke viele darüber nach, wo sie jetzt wohl ist. Ist sie wirklich irgendwo, auch wenn das nicht wirklich Himmel heißt oder ist sie ganz weg?
Seit Donnerstag morgen war meine Mutter im Dauerschlafzustand, d.h. sie haben sie mit Morphium so vollgepumpt, dass sie nicht wieder wach wurde. Freitag mittag hat dann die Atmung ausgesetzt und das war´s!!
Am Donnerstag wird die Trauerfeier stattfinden. Ich habe einen richtigen Horror davor und wenn´s nach mir gegangen wäre, hätte ich keine gemacht. Wofür macht man so etwas, für die Nachbarn?

Viele Grüße,

Anja

12.08.2002, 08:36
liebe anja,
ich habe gestern vor drei wochen meinen papa ganz plötzlich verloren. er ist einfach umgekippt und war tot...obwohl er wegen einer reletiv harmlosen erkrankung in der klinik lag. ich wollte dir eigentlich nur mut zusprechen, was die beerdigung angeht. ich hatte den absoluten HORROR davor...letztendlich war es aber gar nicht sooo schlimm. ich hatte im nachhinein das gefühl, als wäre das alles ein film gewesen, der da vor mir ablief. wir haben nur mit dem engsten familienangehörigen bei meiner mama kaffee getrunken. nach kürzester zeit war alles vorbei.

mir geht es zur zeit total schlecht. ich habe total dicht gemacht, kann weder weinen noch trauern...ich denke, der große zusammenbruch wird sicher noch kommen.

anja, ich wünsche dir alle kraft der welt...fühl dich ganz doll gedrückt.

birgit[bibbi1@gmx.de]

12.08.2002, 09:16
Liebe Anja,
so sehr hatte ich mit Dir auf ein Wunder gehofft,..
ich bin mit Dir traurig...
Ich hab das mit der Trauerfeier ähnlich wie Bibbi empfunden. Ich finde , es ist die letzte Ehre die man jemandem erweisen kann. Die Kirchenzeremonie war total unkonventionell und wir haben den Pastor gebeten, dass er Gitarre spielt.. es war wirklich schön,... Verdammt, es tut mir so leid und ich kann dir nichts sagen, was deinen Schmerz lindern kann.
Mir bricht es das Herz,...es ist immer zu früh.
Anja, ich drück Dich ganz doll... und deinen Bruder und Deinen Pa auch.
Alles liebe Inke

12.08.2002, 10:08
Anja schrieb:
> [...] Wofür macht man so etwas, für die Nachbarn?

Hallo Anja,
du stehst jetzt an dem Punkt, den wir alle hier erreicht haben, erreichen oder noch erreichen werden - einen unserer geliebten Menschen zu verlieren :-( wishIcouldhelp.

Christian wird keine Trauerfeier veranstalten - nicht mal für Verwandte. Meine Mutter will ohnehin verbrannt werden und mit der Kirche hat sie - obwohl gläubig - nichts mehr am Hut. 'Wenn jemand seinen Glauben (egal welcher Art) nicht in sich selbst findet, dann ist es sinnlos, ihn woanders zu suchen", pflegt sie zu sagen.

lg
c

12.08.2002, 11:27
Hallo Birgit, hallo Inke,

danke für Eure lieben Nachrichten. Ich hoffe sehr, dass die Trauerfeier ablaufen wird wie ein Film. Ich habe große Angst davor, wie mein Bruder und mein Vater den Tag verkraften werden. Sie sind beide sehr labil, was eigentlich nie ihre Art war.
Ich habe große Angst, dass ich das nicht auffangen kann.

Birgit,
ich kann gut verstehen, dass es Dir total schlecht geht. Man hat so viele offene Fragen und keine Antworten. Außerdem hat man irgendwann keine Tränen mehr. Ich weiß nicht, wie lange es bei mir dauern wird, bis ich darüber hinweg komme. Wir können alle nur versuchen, die schönen Dinge des Lebens wieder zu entdecken, denn ich denke, dass unsere Eltern sich das für uns gewünscht hätten.

Inke,
gehofft habe ich auch auf ein Wunder. Vielleicht ist es ein Wunder, dass sie nicht sehr lange leiden mußte, dass sie diesen Gehirntumor bekommen hat, der ihr schmerzfreies Glück ermöglicht hat und dass sie einfach einschlafen durfte ohne Ängste. Ich denke, es ist ein Wunder, dass sie am Mittwoch noch überglücklich sein durfte, sie hat gelacht und gestrahlt und im Park jede Blume angefaßt. Der Regen ist von den Blumen an ihren Händen herunter gelaufen und sie hat gesagt: Ich bin so glücklich! Es ist so wunderbar!

Leider hat keiner die richtigen Worte dafür auszudrücken, wie nah einem so ein Schicksal geht. Es ist einfach schön zu wissen, dass andere Menschen an einen denken. Ich möchte Euch danken für Eure tröstenden Worte. Es bedeutet mir sehr viel!

Danke,

Anja

13.08.2002, 08:16
Hallo Christian,

ich wünschte auch, uns würde die Trauerfeier erspart, aber mein Vater ist da altmodisch und es war ja seine Frau. Ich bin nur froh, dass der Pastor sehr modern ist und so hoffe ich, dass es keine Tränendrüsenpredigt geben wird.
Anfang September wird dann die Urne beigesetzt, aber dann können wir endlich anfangen abzuschließen, wenn das möglich ist.

Viele Grüße,

Anja

13.08.2002, 09:52
Anja schrieb:
> [...] Anfang September wird dann die Urne beigesetzt, aber dann können wir endlich anfangen abzuschließen, wenn das möglich ist.

Hallo Anja :-),
Hm, ich denke selbst wenn meine Mutter verlassen hat werde ich mit ihr niemals abschliessen. Warum auch? Schliesslich wird sie immer ein Teil von mir sein.

Wenn sie auch nicht mehr an meiner Seite stehen wird, mir nicht mehr meine Lieblingsspeisen kocht und mir niemals mehr alte Hausrezepte verrät, niemals mehr mit mir shoppt - so hat sich lediglich die Art und Weise geändert. Gewiss, physisch wird sie Vergangenheit sein, aber solange ich eine Erinnerung an sie besitze wird sie Gegenwart sein.

Der Schmerz über den physischen Verlust - über den kommen wir hinweg denn in der regel ist er geteilt mit jemandem. Mit jener Person die du verlierst. Deine Mutter liebt dich sicher genauso wie du sie :-) somit befindet ihr euch beide in derselben Situation.

Ich denke, wenn man einen Menschen liebt, so möchte und wünscht man sich man immer das Beste für ihn - deshalb glaube ich auch, dass deine Mutter, ebenso wie meine, nicht wollen würde, dass man seine Leben durch den Verlust ändert oder einschränkt. Ja, ich bin überzeugt, dass gerade Menschen die vor dem Sterben sind, das Leben höher als alles Andere schätzen und deshalb in ihrer Liebe - als letzten Beweis ihrer Zuneigung - ihre umgebenden, liebenden Menschen auffordern es zu geniessen solange noch Zeit ist.

Hm, ich schweife ab :-) um besagtes Thema 'abzuschliessen' möchte ich dir nur wiederholen: abschliessen wird man wohl niemals, das hiesse für mich zu vergessen (was du ohnehin nicht meinst) sondern es nur akzeptieren und damit weiterzuleben - ihr auf seine Art zeigen, dass sie Mutter genug war einen Menschen aus einem zu formen, der sich seiner Umwelt gegenüber durchsetzen und sich in die gesellschaft einbringen kann.

So halte ich sicher das Andenken meiner Mutter hoch :-).

lg
c

13.08.2002, 10:43
Hallo Christian,

wenn ich sage "abschließen" meine ich nicht vergessen. Abschließen bedeutet für mich die Formalitäten zu beenden und endlich Zeit zu haben, mir über den Verlust klar zu werden und einen Weg zu finden an sie zu denken, ohne mich nur leer und traurig zu fühlen.
Im Moment überwiegt natürlich der Schmerz, aber ich will lernen auch positive Gefühle zu haben, wenn ich an sie denke.
Meine Mutter hätte nie gewollt, dass irgendjemand traurig ist, am allerwenigsten natürlich mein Vater, Bruder und ich.
Meine Mutter war ein großer Queen-Fan und hat in den letzten Tagen, als sie noch etwas mitbekam immer gehört "The show must go on".

Ich werde meine Mutter nie vergessen, aber ich möchte die Farce vergessen, diese ganzen Leute, die sich gezwungen fühlen Beileid zu empfinden, einen anstarren und umarmen, ob man sie mag oder nicht.

Ich hoffe, dass dieser Donnerstag ganz schnell vergehen wird.

Viele Grüße,

Anja

13.08.2002, 14:39
Anja schrieb:
> wenn ich sage "abschließen" meine ich nicht vergessen.

Hallo Anja,
weiss ich doch :-)
[Auszug aus meiner vorherigen Nachricht: '... das hiesse für mich zu vergessen (was du ohnehin nicht meinst)]`.

> Meine Mutter hätte nie gewollt, dass irgendjemand traurig ist, am allerwenigsten natürlich mein Vater, Bruder und ich.

Schön, das zu lesen :-)

> ... möchte die Farce vergessen, , diese ganzen Leute, die sich gezwungen fühlen Beileid zu empfinden ...

Ja, Anja - verstehe ich gut. Die meisten Menschen haben ohnehin nie gelernt mit Gefühlen umzugehen (aber das ist ein anderes Thema) und fühlen sich lediglich durch Begriffe wie Ethik, Pietät und was weiss ich noch alles zu einem Pflichtgefühl ver'pflichtet' - auch wenn man manchmal besser schweigen und nichts sagen sollte :-(. Und erst dann die Floskeln (Brrr! Schüttelfrost).

Ich muss dann immer diesen bedauernswerten Menschen ins Gesicht grinsen, weil sie selbst nicht einmal wissen wie arm dran sie eigentlich sind - und die legen es dann prompt noch falsch, weil als Affront gegenüber dem Anlass/dem Dahingeschiedenen aus.

Ich bin zugegebenermassen in der glücklichen Lage, mit meiner Mutter darin übereinzustimmen, dass es kein Brimborium um die Einäscherung und Beisetzung geben wird.

Ich würde ohnehin mehr die Leute in ihren Reaktionen beobachten :-) und mit mir wetten, wer schon mal bei einem Begräbnis war und wer nicht - wahrscheinlich würde ich sie dann auch an der Nase herumführen und ein erstklassiges Schauspiel hinlegen :-) Nun, du darfst ruhig aus diesen Zeilen den Schluss ziehen, dass ich mir aus meiner Verwandtschaft nicht viel mache :-)

Ich denke die einzige Trauer die wertvoll ist, ist jene, wenn man noch zu Lebzeiten jemandem sagt, dass man ihn vermissen würde und er eine nicht wieder zu schliessende Lücke hinterlassen wird, wenn er einmal eines Tages nicht mehr wiederkommt. Wenn das getan ist, dann empfinde ich Trauerarbeit - oder vielmehr will ich sie als 'Eingedenken der Leistung einer anderen Person gegenüber' würdigen und leisten.

So :-) jetzt ist aber Schluss mit der E-Mail-Nachricht. Christian redet/schreibt zuviel!

14.08.2002, 01:00
Hallo Ihr Lieben!

Anja hat in einer der vorangegangenen Mails gefragt, ob man die Trauerfeier für die Nachbarn macht. Ich denke schon, dass da etwas dran ist. Wenn die Nachbarn eine gute Beziehung zum Verstorbenen hatten und nicht nur kommen, um den Preis für den Sarg zu raten, dann gibt ihnen die Trauerfeier die Möglichkeit, sich vom Verstorbenen zu verabschieden. Und wenn sie dann noch Hilfe anbieten, dann könnt Ihr sie vielleicht auch brauchen.

Anja, ich finde die Entscheidung Deine Mutter in ein Hospitz zu geben richtig. Niemand hatte das Recht, Euch deshalb zu schimpfen. Waren denn die Freunde/Bekannten bereit, eine Nachtwache zu organisieren? Denn das war es doch, was ihr damals gebraucht habt. Hilfe, die ihr aber nur im Hospitz bekommen habt.

Ich werde mitte nächsten Monats aus Deutschland weggehen und habe dann keine Möglichkeit, zu meiner Mutter an ein Krankenbett zurückzukehren oder zu einer Trauerfeier zu gehen. Mir graut jetzt schon vor dem Abschied.

Ihr habt die Erfahrung zum Teil schon gemacht. Kann man durch die Teilnahme an einer Beerdigung begreifen, dass der Mensch tot ist? Ich habe so Angst davor, nach Deutschland zurückzukommen und hier meine Mutter zu erwarten.
Ich habe meine Schwiegereltern gebeten, Fotos zu machen und mir zu schicken. Es ist so schrecklich den Abschied von einem Menschen zu planen, der noch lebt und einkaufen geht und zum Mittagessen eingeladen wird und einen Kaffee ausgibt.

Und es fällt mir so schwer meinen Vater zurückzulassen. Wer muntert ihn dann noch auf?

Meine Mutter hat verstärkte Leberschmerzen und bekommt jetzt Durogesic 50 Mü/h als Dauerpflaster. Ist das eine hohe Dosis?

Viele Grüße Nidra

14.08.2002, 08:57
Hallo Nidra,

was die Nachtwache angeht, hat sich natürlich fast keiner bereit erklärt. Im Gegenteil, meine Tante ist einen Tag nachdem sie uns Vorwürfe gemacht hat in den Urlaub gefahren!

Ich verstehe nicht ganz, warum Du Mitte nächsten Monats aus Deutschland weggehst und nicht wiederkommen kannst. Kannst Du was immer Du vorhast nicht um ein paar Monate verschieben?
Mein Vater war die ersten Wochen fast allein mit der Betreuung meiner Mutter beschäftigt. Mein Bruder und ich mußten arbeiten und hatten so nur am Wochenende Zeit. In der letzten Woche, als meine Mutter schon im Hospiz war, war ich bei ihm und ich weiß, dass ihm das sehr wichtig war. Ich denke, dass ein Mensch allein das nicht leisten kann.

Die Frage mit der Dosis ist schwer zu beantworten. Meine Mutter bekam 50 µg/h bis eine Woche vor ihrem Tod. Aber sie ist daran gestorben, dass sie keine Flüssigkeit mehr aufnehmen konnte, sie ist also vertrocknet und nicht direkt am Krebs gestorben.

Viele Grüße,

Anja

14.08.2002, 20:13
Ich bin seit langem mal wieder im Forum, meistens habe ich eh nur gelesen, ich bin irgendwie starr vor Schmerz.. Weiß manchmal nicht wie ich mich mitteilen kann, aber ich habe das Gefühl ich muß mich mitteilen, weil ich alleine nicht mehr klar komme. Ich hatte vor 2 Monaten mal hier geschrieben.. Meine Mutter leidet seit März an dieser Krankheit, es sit so bewundernswert wie sehr sie gekämpft hat. Sie haben ihr im März gesagt, das sie wohl nur noch einige Wochen hat, aber sie wollte kämfen, aber nun seit 4 Wochen geht es massiv bergab.. Seit gestern, kann sie kaum noch sprechen, sie ist so schwach, wiegt jaauch nur noch 37kg. Was Du da beschriebst Anja kommt mir so bekannt vor, dieses sich wünschen, das sie nicht mehr leiden muß, aber auch die Angst, Angst vor diesem Moment! Seit gestern wurde das Morphium erhöht, sie kann nix mehr essen, weil sie nichts beisich behält, trotz Morphium hat sie starke Schmerzen, liegt sich wund an ihren eigenen Knochen. Ich frage mich, kann es noch schlimmer werden? Und wie wird es für sie, kann sie friedlich einschlafen? Wie schaffe ich es damit fertig zu werden? Ich habe 2 kleine Kinder, mein Vater, der auch schwer krank ist, ich habe jetzt schon das Gefühl, nicht mehr klarzukommen!Ich habe eine ganz große Angst in mir....
Aber vielleicht ist es doch besser, sich hier auszutauschen, als alles in sich hinein zu fressen?!
Ina

18.08.2002, 23:24
Hallo Anja!

Ich habe mehrmals meine Hilfe bei der Betreuung angeboten. Aber im Moment geht es meiner Mutter an manchen Tagen so gut, dass sie alleine den Haushalt macht.

Ich habe hier im Moment den blanken Horror. Aber das geht sicher allen Angehörigen so. Ich habe meine Abreise inzwischen um vier oder sechs Wochen verzögert, aber mein Mann nörgelt schon, wann ich endlich nachkomme und meine Kinder und ich vermissen ihn. Ich bin mit diesem Zwiespalt ziemlich überfordert und habe Magenschmerzen und bin sehr deprimiert. Als ich meiner Mutter am Montag mitgeteilt habe, wann wir fahren, sagte sie: Ich dachte, wir können es noch rauszögern.
Am Dienstag rief mich mein Vater morgens an, ich solle kommen und mich von meiner Mutter verabschieden, es geht dem Ende zu. Als ich da war, war meine Mutter völlig benommen. Donnerstag und Freitag saß sie bei uns im Garten und hat Kaffee getrunken, gestern war sie zu schwach um aufzustehen. Heute hat sie mit meinem Vater Rummikub gespielt.

Wenn ich in diesem Forum lese, dass Menschen noch mit 35 und 37 Kg leben, hoffe ich hier schnell wegzukommen. Mir ist bewusst, dass mein Vater mit der Pflege alleine nicht zurecht kommen wird. Ich habe meine Schwiegereltern um Mithilfe gebeten. Ich hoffe auch, dass er endlich Vernunft annimmt und eine Pflegekraft zur Hilfe nimmt. Er kommt oft zu uns und hilft mir beim Packen. Am liebsten, habe ich den Eindruck, würde er uns gleich begleiten.

Morgen ist wieder Therapie, ich werde meine Eltern begleiten, aber eigentlich wollen sie da alleine sein.

Gruß Nidra

19.08.2002, 09:02
Hallo Nidra, hallo Ina,

ich kann Eure Hilflosigkeit sehr gut verstehen. Als meine Mutter noch nicht im Hospiz war und wir versucht haben ihr das Leben zu erleichtern, hat mein Vater mich zweimal angerufen und gemeint, es geht zu Ende. Ich weiß nicht, ob wir die Kraft unseres Körpers unterschätzen, auf jeden Fall hat meine Mutter mehr ausgehalten, als ich es ihr je zugetraut hätte. Sie hat am Schluß nur noch 32 kg gewogen und konnte nur noch Kindersachen anziehen.
Insgesamt ging es wohl so 4 Wochen auf und ab in denen wir dachten, es wäre jeden Moment vorbei oder sie ist auf dem Weg der Besserung.

Nidra, ich kann verstehen, dass Du nicht weg willst und ich kann auch verstehen, dass Dein Vater nicht allein zurückbleiben will und somit auch die gesamte Verantwortung dafür trägt, was mit Deiner Mutter gemacht wird. Mein Vater hätte das nicht leisten können, er hat eigentlich keine Entscheidung allein getroffen.

Meine Mutter hat viele Schmerzen ertragen müssen, als sie noch zu Hause war, weil wir die Schmerzmittel nicht wirklich dosieren konnten.
Als sie ins Hospiz kam wurde sie auf Schmerzmittel eingestellt und hatte bis zu ihrem Tod keine Schmerzen mehr. Das war auch der Hauptgrund, warum wir sie dorthin gebracht haben.

Ina, sie haben dort auch Betten gehabt, die ein Durchliegen oder Wundliegen verhindern. Die Pflegeleiterin hat mir auch gesagt, dass heute keiner mehr diese Schmerzen ertragen muß, wenn in einem Hospiz ist. Sie dosieren aber dennoch so genau, dass niemand zu viel bekommt und so war meine Mutter bis auf den letzten Tag noch halbwegs klar. Ich würde mir das an Eurer Stelle überlegen, ob ein Hospiz für Euch in Frage kommt.

Wenn ich hier von meiner Mutter schreibe kommt es mir so vor, als sei sie noch da. Wenn zu Hause mein Telefon klingelt, denke ich, dass sie es ist. Ich weiß zwar, dass sie tot ist, habe das aber noch nicht realisiert.
Am Donnerstag war die Trauerfeier! Es lief tatsächlich an mir vorbei wie ein Film und ich kann mich nicht mal daran erinnern, wer da war! Ich konnte an nichts anderes denken, als wie sie wohl jetzt aussieht, wo sie wohl ist, ob sie uns sehen kann, wie es ihr geht.

Viele Grüße,

Anja

20.08.2002, 20:31
Hallo Anja, Ina und Nidra,

ich lese jetzt schon ziemlich lange verschiedene Foren hier. Eure Geschichten erinnern mich so sehr an meine. Ich möchte euch ein bisschen davon erzählen:
Vor mittlerweile schon knapp 3 Jahren starb meine Mutter an Krebs. Wir haben sie bis zuletzt zu Hause gepflegt. Ich war sehr oft bei ihr, bin meist von der Arbeit direkt zu ihr hin gefahren. Sie war auf 32 kg abgemagert, konnte kaum noch etwas essen, hatte starke Schmerzen. Nachdem sie Tabletten nicht mehr schlucken konnte, gab ich ihr immer ihre Schmerztropfen, da sie das Fläschchen schon längst nicht mehr selbst aufdrehen konnte. Aber bald halfen die auch schon nicht mehr. Sie verlangte immer mehr Tropfen und ich hatte solche Angst ihr mal zu viel zu geben. Dann wurde ihr vom Hausarzt, der wirklich immer wenn man ihn rief zur Stelle war, Morphium gespritzt. Daraufhin schlief sie die letzten 3 Tage vor ihrem Tod nur noch und ist dann einfach nicht mehr aufgewacht.
Heute bin ich mit mir sehr im Reinen, dass wir sie zum Sterben nicht in ein Krankenhaus gaben, allerdings konnten wir im Familienkreis die Pflege auch gut bewältigen.

Ina, ich kann den Hinweis von Anja auf einen Hospizaufenthalt nur befürworten, wenn ihr die Pflege daheim nicht leisten könnt.

Anja, ich habe heute noch das Gefühl, dass ich mal zu meiner Mutter fahren müsste, bis mir dann bewusst wird, dass ich sie nicht mehr besuchen kann. Auch wenn man sich immer wieder sagt, für sie war es besser so, sie muss nun keine Schmerzen mehr aushalten, wird ihr Tod immer ein Loch hinterlassen.

Nidra, hast du wirklich keine Möglichkeit, deinen Aufenthalt in Deutschland noch etwas hinaus zu zögern? Wenn nicht, sprich mit deinen Eltern direkt darüber, hab keine Scheu davor. Du wirst es dir später sonst nicht verzeihen, etwas nicht gesagt zu haben. Und nachholen geht dann nicht mehr. Versuch deinem Vater klar zu machen, dass eine einzelne Person niemals eine solche Pflege bewältigen kann. Vielleicht wäre für euch ja auch ein Hospiz eine Lösung.

Ich wünsche euch ganz viel Kraft auf euren Wegen

Petra

22.08.2002, 14:41
Hallo Petra, Anja und Nidra!

Danke für Eure Antworten, es ist so toll, dass man sich hier einfach alles von der Seele schreiben darf und verstanden wird!
Anja & Petra, meine Ma hat auch schon viel mitgemacht, war in sovielen Krankenhäusern und so lange Zeit, sie hat den letzten Wunsch zu Hause zu bleiben und dort zu sterben. Ich habe schon viel gehört, dass es im Hospitz eine gute Pflege gibt, aber ich möchte ihren Wunsch auch respektieren. Ich will ihr nichts aufdrängen, versteht Ihr!? Sie hat auch einen Pflegedienst der ins Haus kommt, sie bekommt schon diese Paliativpflege und es kommt auch 1 Mal die Woche jemand für Gespräche vom Hospitz. Ich versuche mein bestes zu tun, das ich 2 Mal am Tag da bin, manchmal ist es nur so schwer mit 2 kleinen Kindern alles unter einen Hut zu bekommen. Oft denke ich Mama ist stärker als wir alle zusammen, sie bklagt sich nicht, sie spricht uns noch Mut zu... Manchmal denke ich ist das schon absurt!
Anja , dieses Auf und Ab das machen wir nun momentan auch durch, ihr ging es doch so schlecht das sie kaum sprechen konnte, seit ein paar Tagen geht es nun wieder besser.
Ich verstehe so gut was Du da schirebst Anja, dieses gefühl, das alles wie ein Film an Dir vorüberläuft.. Ich habe dieses Gefühl auch manchmal, dann denke ich "das kann nicht sein", letzten Sommer, war noch alles okay, wir haben Pläne geschmiedet...Ja, und es tut so weh! Ich habe so Angst und ich kann damit nicht umgehen, so Angst, wenn sie nicht mehr da ist, dieser Schmerz!Ich finde auch, das es kaum Hilfe für die Angehörigen gibt was meint Ihr...
So nun mache ich mich auch schon wieder auf den Weg, meien MAnn liegt auch seit heute im Krankenhaus ( wird am Fuß operiert) und so muß ich mal sehen, das ich allem nach komme. Ich wünsche Euch auch viel Kraft!
Ina

23.08.2002, 10:16
Hallo Ina,

ich kann deine Gefühle so gut nachvollziehen. Auch ich hatte mit meiner Mum noch so viele Pläne, z. B. wollte ich sie mit nach Lanzarote nehmen, sie war noch nie am Meer. Das konnten wir nicht mehr tun.
Sie hat sich nie beklagt oder gejammert, im Gegenteil, es war ihr unangenehm, dass sie immer mehr unsere Hilfe in Anspruch nehmen musste.

Ich finde, dass ihr gut für deine Mutter sorgt. Seid einfach da sooft es geht, verbringt Zeit mit oder bei ihr. Es lässt sich nichts zurück- oder nachholen, wenn die Zeit einmal gekommen ist.
Hast du niemanden, der dir bei der Kinderbetreuung etwas helfen kann, damit du ein bisschen mehr Zeit für deine Mum hast?

Ganz liebe Grüsse schickt dir

Petra

24.08.2002, 22:17
Liebe Anja,
wollt mich kurz bei Dir melden. Denk an Dich und send Dir und allen anderen ganz liebe Grüße von der Nordsee.
Bin morgen Abend wieder in Hamburg und schreib dir dann zurück. Alles liebe INke

26.08.2002, 13:21
Hallo Ihr Lieben!

Ich war heute mit meiner Mutter im KH bei der Chemo und konnte einen Blick auf die Blutwerte werfen. Bei ihr sind im Prinzip alle Blutwerte im oberen oder unteren Bereich der Norm-Werte, aber die Serum-Werte reißen aus. Sie bekommt inzwischen seit einem Jahr Chemo und die Blutwerte sind seitdem stabil.

Im Serum-Wert Ca 19/9, der Normalwert liegt bei etwa 350, hat sie einen Wert von über 62000. Was gibt dieser Wert an?

Liebe Grüße

Nidra

26.08.2002, 15:08
Hallo Nidra!

Schau mal da nach

http://www.krebsinformation.de/body_tumormarker.html

Dort steht unter anderem:
Besonders hohe Werte können sich auch dadurch ergeben, daß nach Operation, Chemo- oder Strahlentherapie durch die Zerstörung von Tumorzellen große Mengen des Tumormarkers ins Blut gelangen.

Liebe Grüße Christel

26.08.2002, 15:10
Hallo Nidra!

Schau mal da nach

http://www.krebsinformation.de/body_tumormarker.html

Dort steht unter anderem:
Besonders hohe Werte können sich auch dadurch ergeben, daß nach Operation, Chemo- oder Strahlentherapie durch die Zerstörung von Tumorzellen große Mengen des Tumormarkers ins Blut gelangen.

Liebe Grüße Christel

27.08.2002, 15:43
Hallo!
Duch Zufall bin ich Heute auf diese Seiten gestoßen, ich war schon verzweifelt als ich die vielen Berichte las . Auch mich hat die pure Verzweiflung in das Intenet getrieben. Da ich mit dem PC eigendlich nicht gut umgehen kann, habe ich überhaupt nicht damit gerechnet, wie viele Leute sich mit diesem schrecklichen Thema befassen.
Meine Schwägerin, die ich sehr liebe ist vor einem Jahr an Bauchspeicheldrüsenkrebs operiert worden und die Ärzte sagten uns das die OP sehr gut verlaufen sei und auch keine Metastasen vorhanden sind . Tatsächlich hat sie sich auch super erholt. Seit ca. drei Monaten hat sie nun aber sehr starke Schmerzen und kann eigentlich nicht wirklich mehr etwas. Sie hat sehr viel an Gewicht verloren und war vor 10 Tagen im Krankenhaus weil man dort eine Schmerztherapie machen wollte. Man hat ihr Pflaster verabreicht in denen Morphine enthalten sind. Eine Woche war sie wie ausgewechselt und ich habe schon zu hoffen gewagt, nun würde es Bergauf gehen. Gestern war ich den ganzen Tag bei Ihr. Sie hat bis jetzt wieder grauenhafte Schmerzen und kann deshalb auch nicht essen. Sie liegt im Bett und wir machen uns wieder diese Sorgen, wie geht es weiter? Wen kann man fragen? Wer kennt sich aus?
Mein Gott, jetzt, wo ich diese vielen Seiten gelesen habe, bin ich total am Ende!
Gibt es jemanden, der mir volgende Frage beantwortet: Hat schon mal jemand diese Krankeit überlebt??

27.08.2002, 17:27
[Marianne schrieb]:
> Hat schon mal jemand diese Krankeit überlebt??

Hm, glücklicherweise wurde der Bauchspeicheldrüsenkrebs bei deiner Schwägerin frühzeitig erkannt. Deshalb konnte sie auch noch operiert werden. Dies erhöht zumidest die Lebensdauer.

Ein Überleben, wie du es bezeichnest, setzt die vollständige Eliminierung aller Krebszellen voraus; aber dies ist mir persönlich noch von keinem bekannt das dies gelungen wäre :-(.

Dennoch hat jemand auf diesen Seiten (ziemlich am Anfang) jemanden erwähnt, der trotzdem noch 15 Jahre weitergelebt hat - und dies in guter Verfassung (will heissen, er konnte sogar sportlicher Aktivität nachgehen).

Einigen Fachseiten im Web konnte ich entnehmen, dass diese Krebsart eine der aggressivsten ist (IIRC kommt er nur in etwa 2 % aller Krebsfälle vor führt aber als 4. häufigstes zum Tode.

Deswegen sind wir hier alle aber nicht am Ende - denn eine wichtige Funktion dieses Forums ist der Austausch und die gegenseitige Unterstützung und Ratschlägen, mit einer derartigen Konfrontation umzugehen. Wenn du diese Seiten aufmerksam gelesen hast wirst du mir zustimmen :-)

Kopf hoch
c

27.08.2002, 18:48
Danke Christian !!

Für Deine Stellungnahme ein herzliches Dankeschön. Natürlich finde auch ich diese Seiten super. Das man Erfahrungen und auch Hilfestellung bekommt in solch einer schweren Situation ist sehr tröstlich. Mich hat nur die Vielfallt der unterschiedlichen Verlaufsformen ein wenig aus der Bahn geworfen. Man muß sich ersteinmal mit der Tatsache das man vielleicht nicht mehr gesund wird auseinandersetzen. Mein Schwager ist in dieser Hinsicht völlig kopflos und ich habe einfach nur Angst meine Schwägerin könnte nicht optimal behandelt werden.

27.08.2002, 20:36
Hallo Marianne,
wir wissen seit gut sechs Wochen, dass meine Ma Bauspeicheldrüsenkrebs hat und sie hat mittlerweile drei Chemo´s hinter sich. Zur Zeit geht es ihr relativ gut. Sie ist nach fünf Wochen Krankenhaus seit einer Woche zu Hause und ich empfinde es für sie als grosse Hilfe, sie in ihrer gewohnten Umgebung zu sehen. Sie ist eine echte Kämpfernatur und geht schon wieder alleine einkaufen :-)
Leider wohnen meine Schwester und ich nicht in der Nähe, so dass wir nur am Wochenende bei ihr sind.
Deine Schwägerin freut sich bestimmt, wenn Du bei ihr bist. Die Zeit mit ihren Lieben zu verbringen ist doch sehr wichtig.
Erkundige Dich hier im Internet, hier bekommst Du sooo viel Hilfe. Ich war vor ein paar Wochen noch so hilflos, doch ich erfahre immmer mehr und damit konfrontiere ich dann die Ärzte. Auch wenn es sie nervt. Schliesslich haben wir nur eine Mutti. Also Köpfen hoch, Ohren und Augen auf und danach... handeln!!!
Ich wünsche Dir alles Gute und viel, viel Kraft für Eure Familie
UTE

27.08.2002, 23:37
[Marianne schrieb]:
> Für Deine Stellungnahme ein herzliches Dankeschön.

You're welcome :-)

> Mich hat nur die Vielfallt der unterschiedlichen
> Verlaufsformen ein wenig aus der Bahn geworfen.

So unterschiedlichen sind sie für mich gar nicht. Bei der Laktüre dieser Seiten kristallisiert sich eines klar heraus: diejenigen, die nicht so gefestigt der Tatsache ins Auge sehen, sterben binnen 2 Monaten nach der Diagnose - alle anderen erfreuen sich noch Monate danach des Lebens.

Die Lebensdauer hat also sehr viel mit der persönlichen Einstellung und dem Kampfeswillen zu tun. Dies ist der zentrale Punkt; nämlich die Frage: wie unterstütze ich den Betroffenen optimal in seinen Bemühungen. Diese sind allerdings so unterschiedlich weil jeder ein eigenes Wesen ist - darin nämlich unterscheiden sich unsere Berichte (weshalb du sie vielleicht als 'unterschiedliche Verlaufsformen' wahrnimmst).

An früherer Stelle habe ich einige Links zu dem Thema gepostet. Du musst sie einfach nur mit der Maus anklicken und schon landest du auf der betreffenden Seite (ob die Links noch aktuell sind hoffe ich, denn ich habe sie auf die Schnelle jetzt nicht selbst überprüft).

http://www.path.jhu.edu/pancreas/
http://www.netdoktor.de/krankheiten/Fakta/bauchspeicheldruesenkrebs.htm
http://www.m-ww.de/krankheiten/krebs/karzinom.html
http://www.med.uni-marburg.de/fapaca/links.html
[Source: google]

HANN
c

30.08.2002, 10:49
Hallo Christian,

Deine Worte treffen mich wie ein Schlag. Wie ich bereits in diesem Forum geschrieben habe, lebte meine Mutter nur noch ganze 8 Wochen nach der Diagnose. Nach Deinen Ausführungen hieße das, dass meine Mutter keinen Kampfeswillen hatte und die Unterstützung des Betroffenen durch seine Umwelt nicht ausreichte.
Das macht mich ganz schön wütend.

Meine Mutter hat gekämpft bis zum letzten Tag, selbst als sie schon wußte, dass sie eigentlich keine Chance mehr hatte. Zwei Tage bevor sie starb hat sie noch gesagt: Der da oben soll mich noch nicht holen, ich möchte gern noch leben!
Wir haben alles gegeben, um meiner Mutter Mut und Hoffnung zu schenken, einen Tag nach dem anderen.
Trotzdem ist sie eingeschlafen und manchmal frage ich mich, was besser ist:
Einschlafen bevor die Schmerzen unerträglich werden oder das Leiden ertragen müssen bis zum qualvollen Ende.

So long,

Anja

30.08.2002, 10:58
[Anja schrieb:]
> ... Nach Deinen Ausführungen hieße das, dass meine
> Mutter keinen Kampfeswillen hatte ... Das macht mich ganz schön wütend.

Bei allem Respekt Anja,

_sehr viel_ bedeutet nicht _ausschliesslich_; zudem verweise ich auch darauf das der Krankheitsverlauf unterschiedlich ist, da jedes Wesen unterschiedlich ist .

Eine Verärgerung ist weder angebracht noch von mir beabsichtigt. Dennoch kann ich deine Reaktion verstehen.

lg
c

23.09.2002, 09:36
Nach langer Zeit bin ich wieder hier, die letzten Wochen waren so verdammt schlimm... meine Mama hat den Kampf verloren, sie ist gestern morgen nach 3 tägigem Todeskampf eingeschlafen! Ich bin froh, dass sie nicht mehr leiden muß, für mich ist sie die Gewinnerin, ich bewundere sie für ihre Stärke!!!!!!!! Aber trotzdem, sie fehlt mir so unglaublich, ich fühle mich so unglaublich leer....
Danke auch an Euch, das ich immer das Gefühl haben konnte hier aufgefangen zu werden!
Wünsche Euch allen weiterhin alles Gute und viel Kraft! Ina

23.09.2002, 09:37
Es weht der Wind ein Blatt vom Baum,
von vielen Blattern eines.
Das eine Blatt man merkt es kaum,
denn eines ist ja keines.
Doch dieses eine Blatt allein
war Teil von unserm Leben,
drum wird auch dieses Blatt allein
uns immer wieder fehlen.

24.09.2002, 14:53
Sitze hier und lese seit Stunden all Eure Briefe. Teilweise liefen mir die Tränen übers Gesicht. Ich lese über die unendliche Hoffnung, die jeder zu Beginn der tückischen Krankheit hatte, lese über die verschiedenen Therapien und über die Therapievorschläge, die man sich gegenseitig unterbreitet. Lese über die Trauer und Ohnmacht, wenn man den geliebten Menschen dann trotz aller Kämpfe zu Grabe tragen muß. Bei meinem Schwager wurde vor 3 Wochen Pankrekopfkrebs, Gallengangskrebs sowie befallenes Gewebe der Leber nach einer Gelbsucht diagnostiziert. Vor 10 Tagen wurde er in der Uni Frankfurt nach Whipple operiert (Magen blieb angeblich vollständig erhalten) Meine Schwester ist ein seelisches Wrack und flüchtet sich in ihre eigene Krankheit (Bandscheibenvorfall) und ich habe auch Angst um sie, daß sie nicht die Kraft aufbringen kann, Ihrem Mann jetzt beizustehen. Wenn man all Eure Briefe liest, dann scheint es ja wirklich für diesen Krebs kaum ein Funke Hoffnung zu geben. Das ist so verdammt traurig und mein Herz zieht sich buchstäblich vor Angst zusammen. Es werden Atombomben gebaut, Menschen zum Mond geschickt - aber es gibt keine Erfindung, die den Krebs heilen kann? Alles nicht zu glauben.
Ich bin bemüht, jetzt auf dem Wege des Internets (weshalb ich auch auf diese Seite kam) Informationsmaterial zu sammeln, um eventuell meinem Schwager behilflich sein zu können. In der vergangen Woche habe ich den Kontakt zu einer Ärztin herstellen können, die mit "Krebsersatztherapien" gute Erfolge zu erzielen scheint. Konnte meiner Schwester irgendwie näherbringen, ihren Mann unbedingt dort hinzuschleppen, um sich wenigstens einmal zu informieren,wie diese Therapie aussieht. Am Freitag haben sie dort Termin. Bin gespannt. Morgen (Mittwoch) allerdings hat er das Abschlußgespräch in der Uni Frankfurt mit dem Prof.Dr. Caspari, der ihn auch operiert hat. Ich hoffe und bete, daß es kein all zu schrecklicher Abschlußbericht sein wird.
Wünsche allen hier im Forum alle Kraft dieser Welt, um ihr Schicksal zu irgendwie zu meistern.

24.09.2002, 21:01
Liebe Heidi, das kann man so nicht sagen, daß es kaum einen Funken Hoffnung gibt bei dieser tückischen Krankheit.Ich habe die PankreaskopfOP nach Whipple jetzt knapp 4 Jahre (Nov.'98)überlebt. Es ist verflixt schwer, gerade mit dieser Krankheit umzugehen;erfordert sie doch erhebliche Einschränkungen des täglichen Lebens. Das beginnt mit der Ernährung und hört mit der Verdauung auf.Dein Schwager (und auch Deine Schwester) sollten NIE den Mut verlieren und immer weiter kämpfen.Man kann die Krankheit in den seltensten Fällen bekämpfen - aber ich meine, man kann dagegen kämpfen.Jeder Betroffene sucht sich einen anderen Weg, manche verdrängen, manche probieren und experimentieren,wobei man mit äußerster Skepsis an verschiedene sog. Heilmethoden herangehen sollte. Hier im Krebs-Kompass (durch die Kontrolle der Initiatoren)könnt Ihr sicher sein, daß keine Scharlatane sich hier tummeln.Wir sind fast alle bemüht, unsere Erfahrungen weiterzugeben und helfen uns somit untereinander. Ich spritze mir z.B. seit 4 Jahren 2 x wö.Mistel (Helixor) und 1 x ml. bekomme ich ADEK und B 12 gespritzt, ansonsten habe ich eine positive Grundeinstellung, bin fast immer fröhlich und schaue nach vorn und treibe auch sehr viel Sport.
Schau Dich hier ruhig öfters um -Du findest hier fast immer jemand, der Dir zuhört oder Dir schreibt.
Alles Gute für Deinen Schwager und liebe Grüße

24.09.2002, 23:49
Meine Frau hat ein inoperables Bauchspeicheldrüsen Ca. Februar 02 festgestellt.
Seitdem: 3 Chemo-Phasen, 1 Bestrahlung, jetzt Chemo-Phase 4 und 5.
Befindlichkeit: Extremer Gewichtsverlust, Kräfteschwund, fußballdicker Wasserbauch,
stark reduzierte Nahrungs-und Flüssigkeitsaufnahme. Die Ärzte befürchten Leber-Probleme
( Dränage bei Anzeichen vonGelbverfärbung ). Über unsere Gefühle will ich nicht sprechen.
Wir haben ein Problem: Meine Frau hat eine Patientenverfügung getroffen, die es
Ärzten verbietet, sie im Notfall ( Koma , .) lebensverlängernd auf der
intensiv-Station zu quälen. Sie will würdig von uns gehen und kein experimenteller
Spielball für Apparatemediziner sein. Die Problematik ist : Halten sich Ärzte im
Ernstfall an die Patientenverfügung ? Wie kann ich verhindern , daß mir/ihr im letzten
Augenblick das Mitspracherecht verweigert wird. Ich habe bereits unterschiedlichte
Auffassungen bei den Ärzten ihrer Klinik gespürt. Ist es besser ein Hospiz aufzusuchen ?
Ist es besser für den Ernstfall dem Hausarzt zu vertrauen und sie gar nichts erst
in die Klinik zu überführen ? Es ist ihr Wunsch, wenn nichts mehr geht, in Frieden
unter Schmerzmitteln einzuschlafen , sie akzeptiert auch ohne Nahrung . Wenn
einer von Euch einen Rat geben kann, bitte ohne ethische Ermahnungen. Wir wissen
einfach zuviel von den Qualen sinnlos lebensverlängernder Medizin unter dem
Deckmantel der christlichen Ethik. Stell Dir vor : Du verunglückst auf der Autobahn.
Du hast eine Patientenverfügung bei Deinen Papieren. Du bist klinisch tot. ,
wenn der Notarzt kommt. AberDu wirst noch nach 50 Minuten reanimiert und von da an
bist Du ein lebender Leichnam. Gibts nicht ? Ich kenne jede Menge Fälle.
Wie denkt Ihr darüber ?
Hans Otto

25.09.2002, 09:03
Hallo Hans Otto,

Du möchtest einen möglichst sachlichen Rat: Krankenhaus, zu Hause oder Hospiz. Das einzige, was ich Dir geben kann ist ein Erfahrungsbericht, wie es bei meiner Mutter gelaufen ist.
Krankenhaus: Das war so lange ok, wie medizinisch noch etwas zu tun war (Sie haben ihr einen Schlauch in die Galle gelegt). Die Psyche meiner Mutter hat während der Zeit sehr gelitten, weil eigentlich kein Arzt auf sie eingegangen ist und sie sich sehr hilflos gefühlt hat.
Zu Hause: Für die Zeit, wo die Schmerzen erträglich waren, war es zu Hause ok. Ihr Hausarzt war sehr engagiert und kam täglich. Dann fing die Zeit an, wo sie nicht mehr schlafen konnte vor Schmerzen und sie hat uns gebeten, ihr mehr Schmerzmittel zu geben. Das konnten wir nicht, weil wir nicht wußten wieviel mehr ok ist. Da das meist nachts auftrat und wir nicht ständig den Arzt aus dem Bett klingeln konnten, hat sie viele Schmerzen ertragen müssen.
Hospiz: Wir haben meine Mutter aus 3 Gründen ins Hospiz gegeben. 1) Wir wollten, dass sie keine Schmerzen haben muß, sie aber so klar wie möglich bleibt (Im Hospiz wurden die Medikamente genau darauf eingestellt. 2) Sie wollte keine lebensverlängernden Maßnahmen (Das wird im Hospiz garantiert). 3) Mein Vater ging nach all den Wochen am Stock und es war wichtig, dass er ein paar Stunden am Tag zum regenerieren hatte. Auf der anderen Seite konnte er bei ihr sein, wann immer sie oder er wollte. Er konnte sogar in ihrem Zimmer übernachten, weil ein zweites Bett dort stand.

Ich habe im Angehörigen-Forum schon über das Thema Hospiz geschrieben und ich weiß, dass es langsam so klingt, als wollte ich Werbung machen. Dabei bin ich einfach dankbar dafür, dass es solche Einrichtungen gibt. Es war eine große Hilfe und vor allem wurde meine Mutter dort immer mit Respekt behandelt.

Die Entscheidung liegt bei Dir. Uns ist es zu der Zeit sehr schwer gefallen, diese Entscheidung zu treffen, aber ich bin davon überzeugt, dass es für uns alle das beste war.

Liebe Grüße,

Anja

25.09.2002, 09:14
Hallo Hans Otto,

ich denke, daß bei einer Krebserkrankung keine lebensverlängerten Maßnahmen eingeleitet werden, erst Recht nicht, wenn eine Patientenverfügung vorliegt.
Ich denke, die Ärzte sind sich im klaren darüber, WENN es mal so weit ist, daß es besser ist, die Patienten gehen zu lassen, als ihr Leiden unnötig zu verlängern.
Mein Vater (er war allerdings im Ausland, Slowenien) war die letzten 5 Tage auch im Krankenhaus, sie haben lediglich versucht, das Leiden zu verringen (Schmerzmittel, Wasser punktiert), als es dann soweit war, haben sie ihn in Ruhe einschlafen lassen.
Auch beim Onkel meines Freundes (ebenfalls Krebs) wurden hier in Deutschland keine Maßnahmen ergriffen, man hat ihn gehen lassen.
Wenn Du die Berichte im Forum liest, dann wirst Du auch keinen Fall antreffen, wo lebensverlängerte Maßnahmen ergriffen wurden.

Vielleicht reagieren die Ärzte bei Unfällen anders, wenn evtl. noch Hoffnung für den Patienten besteht, aber bei Krebs im Endstadium werden Sie wahrscheinlich auchnichtmehr viel unternehmen.

Frag doch einfach bei den Ärzten in der Eurer Klinik nach.

Viele Grüße
Karin

25.09.2002, 11:49
Hallo Hans Otto,

wir kennen einander ja schon von deinem früheren thread. Tut mir leid, dass es deiner Frau inzwischen nicht besser geht. Ihr wolltet doch so gerne noch ans Meer - habt ihr das trotz ihrer Schwäche geschafft?

Zu deiner Frage: Über Hospiz habe ich schon viel Gutes gehört, habe aber keine eigenen Erfahrungen.
Um im Krankenhaus sicherzugehen würde ich folgendes machen. Unter den betreuenden Ärzten einen Arzt des Vertrauens aussuchen, es sollte aber einer sein, der schon eine gewisse Position hat (= der was zu sagen hat). Ihm die Situation und eure Befürchtungen erklären, und ihn bitten dass ihr euch an ihn wenden dürft, wenn eine medizinische Entscheidung ansteht. Nicht abwimmeln lassen, auch wenn er sagt, seine Kollegen könnten das ebenso gut. Gleichzeitig soll er einen Kollegen nennen, der ihn (in dieser Sache)vertritt, wenn er mal nicht da ist.
Wir haben das auch so gemacht. Als der Zeitpunkt gekommen war, sagte der Arzt zu uns: "ich glaube wir wollen nichts mehr erzwingen." Wir sahen das ebenso, und so konnte mein Vater friedlich und ohne Schmerzen (er bekam Morphium i.v.) einschlafen.

Ich wünsche euch alles Gute
Afra

25.09.2002, 13:13
Liebe Hildegard - danke für Deine ermutigenden Zeilen. Es tut gut, zu hören, daß es dir nach diesem schweren Eingriff wieder so gut geht.
Habe gerade mit meiner Schwester telefoniert. Sie hatten heute Vormittag mit ihrem Mann(50 J) besagtes Abschlußgespräch bei dem Prof. der Uni-Frankfurt. Sie erklärte mir, daß die Op so verlaufen sei: Pankrekopf entfernt ebenso Galle, Gallengang sowie eine befallene Stelle an der Leber abgeschabt - ebenso ein Stück Darm. Der Arzt meinte, an der Leber saß ein "kleiner Piper" (was auch immer das heißen mag) Das wurde entfernt -jedoch wisse er natürlich nicht, was sich in der Leber drinnen "so tummelt"!! Er bekam nochmal ein Ultraschall, weil sein Bauch so aufgebläht ist. Er empfahl ihm "eine kleine Chemotherapie" von 6 Einheiten. Er kann weder Tags noch Nachts schlafen, weil sein Rücken so wehtut und ist dadurch sehr geschwächt und total kaputt.
Du schreibst, daß Du Dir Helixor spritzt! Verstehe ich das richtig? Du mußt also nicht beim Arzt dir die Spritzen geben lassen, sondern verabreichst Dir sie selbst?! Was ist ADEK? Wäre dir dankbar, wenn Du mir das schreiben könntest.
Du bist wirklich eine unglaublich positiv eingestellte Frau und finde es bewundernswert, wie fröhlich Du durch deinen Alltag gehst. Das motiviert tatsachlich und läßt hoffen. Ich wünsche Dir noch einen schönen Tag. Gruß - Heidi.

25.09.2002, 23:38
Hallo Heidi, bevor ich das Licht ausschalte, muss ich immer noch mal beim Krebs-Kompass vorbeischauen.
Hört sich doch gar nicht so schlecht an bei Deinem Schwager, Hat die Ultraschalluntersuchung Wasser ergeben?Falls ja, wird es punktiert? Bei mir wurde übrigens 2/3 der Pankreas entfernt, der 12-Fingerdarm und die Gallenblase, ich muss kein Insulin spritzen. Ja ich spritze mir Mistel selbst in die Bauchdecke (zeigt Euch der Arzt), ADEK sind ganz einfach die Vitamine A, D, E und K.JA ich bin positiv eingestellt, anders hätte ich es so lange gar nicht geschafft - aber ich habe auch meine traurigen Momente.Fragt doch Euren Arzt mal, ob er als Chemo Gemcetabin in Erwägung zieht. Das bekommt etlichen Pankreas Tektomierten recht gut. Ich wünsche Euch weiterhin viel Kraft. Liebe Grüße.

26.09.2002, 13:32
Liebe Hildgard - danke für Deine Antwort. Weder meine Schwester noch mein Schwager wissen von meiner Aktivität hier im Forum. Meiner Schwester erzähle ich, daß ich DAS gelesen oder DAS gehört hätte. Sie steht so unter Schock, daß sie entweder anfängt zu weinen oder alles schönredet. Mit ihrem Mann redet sie so, als hätte er eine Grippe. Sie haben eine eigene kleine Firma und keiner darf etwas wissen - selbst beste Freunde, die sich auch Sorgen machen, bekommen etwas von "Verwachsungen" erzählt". Sie verdrängt und macht Vogel Strauß. Gestern erzählte mein Schwager es am Telefon unserem Bruder (=ist ziemlich von der Bildfläche verschwunden). Und meine Schwester bedauerte, nicht schnell genug am Telefon gewesen zu sein um ihre "eigene" Geschichte zu erzählen. Ich habe ihr daraufhin gesagt, daß es für ihren Mann wichtig ist, "DARÜBER" zu reden, weil er dann auch anfängt seine Krankheit zu akzeptieren und zu begreifen und sich an die Arbeit machen kann, positiv damit umzugehen und evtl. nach neuen Wegen suchen kann. Im Moment weist er nämlich alles von sich. Morgen früh haben die Zwei bei einer Ärztin einen Termin, die mit Krebsersatztherapien wohl ganz gute Erfolge erzielt.. Habe ich auch alles ausgekundschaftet und ihnen zugetragen. Er will aber eigentlich nicht hin, weil er der Meinung ist, die Ärzte würden "nur sein Geld" wollen.
Wie die Chemo heißt, die ihm sein Arzt angeraten hat, weiß ich leider nicht. Vielleicht kriege ich es noch heraus. Ich mache mir große Sorgen. Er sieht wirklich sehr schlecht aus und fühlt sich nach wie vor sehr schwach. Die OP ist nun 2 Wochen her.
Hildegard - wenn Du meine Nachricht liest - ist es bestimmt spät Abends. Ich muß jetzt noch ein wenig weiterarbeiten und wünsche Dir noch einen schönen Abend und eine gute Nacht. Gruß - Heidi.

27.09.2002, 13:32
Weiß jemand etwas über die"pap-imi-Therapie" ??
Diese Therapieform hat eine Ärztin, welche sich mit Krebsersatztherapien wohl einen ganz guten Namen gemacht hat, heute meinem Schwager empfohlen. Wie oben schon von mir beschrieben, wurde er vor 2 Wochen nach "Whipple" operiert. Krebs am Pankrekopf, im Gallengang sowie "angeblich eine kleine Stelle" an der Leber. Vielleicht hat von Euch jemand Erfahrung mit dieser Therapie gemacht und könnte es mir mitteilen.Ich bin für jeden Hinweis dankbar.

30.09.2002, 19:18
Hallo Hans Otto

Ich bin selber Langzeit-Patientin und habe mich bereits mit den möglichen Sterbe-Orten auseinandergesetzt und mich entschieden. Da es in meiner Nähe leider kein Hospiz gibt, möchte ich zu gegebener Zeit auf die Palliativ-Station im Krankenhaus gehen,welche nach den Kriterien der Hospizbewegung geführt wird.
Ich habe zu meiner Entscheidung ein Gedicht geschrieben. Vielleicht hilft es Dir auch bei Deiner Entscheidung.

Sterbeort Palliativ-Station
°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°°
Dort,
wo Besuchszeiten nicht gelten,
wo Tag und Nacht die Türen offen stehen,
dort möchte ich sein zum Sterben.
Dort,
wo nicht nur Verwandte Zutritt haben,
sondern Menschen, die mir wirklich nahe sind,
dort möchte ich sein zum Sterben.
Dort,
wo Kerzen und Musik keine Störfaktoren sindund ich das Fell eines lebendigen Tieres streicheln kann,
dort möchte ich sein zum Sterben.
Dort,
wo ich mit meinen Nöten nicht auf taube Ohren stosse,
wo ich nicht sediert werde, wenn ich weine,
sondern beruhigt durch eine menschliche Hand,
dort möchte ich sein zum Sterben.
Dort,
wo Lachen und Weinen ganz selbstverständlich zu Hause sind,
dort möchte ich sein zum Sterben.
Dort,
wo medizinisch das wirklich Not-Wendige noch getan wird,
aber keine sinnlose Quälerei mehr zum Alltag gehört,
dort möchte ich sein zum Sterben.

Und ich glaube nicht, dass dort in mir
je der Wunsch nach der Todesspritze erwacht,
egal, wie es mir geht, ich werde es tragen können bis zuletzt.
Umgeben von menschlicher Wärme ist das Sterben nurmehr ein sanftes Hinübergleiten
auf die andere Seite der Geborgenheit...

Ladina, im August 2001


Lieber Hans Otto, Dir und Deiner Frau wünsche ich alles erdenklich Gute auf Eurem weiteren gemeinsamen Stück Lebensweg.
Alles Gute auch allen andern, die hier sind.
Liebe Grüsse
Ladina

02.10.2002, 12:06
Hallo Latina - habe gerade deine Zeilen gelesen. Es hat mich sehr traurig gemacht. Dein Gedicht hat so etwas entgültiges. Es hört sich an, als hättest du mit "Allem" abgeschlossen. Mich würde interessieren, wie lange Du schon diese grausame Krankheit hast? Was machst Du für Therapien? Gib die Hoffnung nicht auf und kämpfe, kämpfe, kämpfe. Ich wünsche Dir auf alle Fälle ganz viel Kraft. Gruß - Heidi.

04.10.2002, 01:09
Liebe Heidi

Es macht mich sehr betroffen, dass Dich mein Gedicht traurig stimmt. Für mich ist es eigentlich ein hoffnungsvolles Gedicht, wenn auch im Hinblick auf das Sterben. Irgendwo die letzten Tage verbringen zu können, wo ich mich geborgen fühle, das macht mir auch Mut.
Im Moment denke ich, stehe ich mitten im Leben und Du kannst Dir vielleicht vorstellen, wieviel mir das bedeutet - mal nicht von einem Therapietag zum nächsten zu leben.
Ich habe nicht Bauchspeicheldrüsenkrebs. Ich habe einen angeborenen seltenen Gen-Defekt, der das Entstehen verschiedener Tumore begünstigt. Ich war schon als 8-jähriges Mädchen wegen Krebs in Behandlung( Burkitt-Lymphom), dann mit 15 wegen Leukämie, später mit einem Sarkom.
Ich weiss, was es heisst zu kämpfen und zu hoffen.Ich wäre nie und nimmer 34 geworden, hätte ich nicht genau dies immer und immer wieder getan.
Im Moment steht für mich weniger das Kämpfen an erster Stelle als vielmehr das Geniessen, das Entspannen können und einfach LEBEN.

Es gibt Gedichte von mir hier im Krebs-Kompass.
Du findest sie, wenn Du hier im Forum das Gästebuch öffnest und dort dann auf " Meine Gedanken und Gedichte" gehst. Dort ist zu Beginn der Seite, dann die Adresse zum Anklicken, wo Du zu meinen Gedichten kommst.
Ich wünsche auch Dir ganz viel Kraft und dass Du die Freude am Leben in Dir spürst so wie ich!
Liebe Grüsse
Ladina

04.10.2002, 15:31
Liebe Ladina - bewundernswert Deine innere Einstellung zum "Sterben". Natürlich gehört das Sterben zu uns -wie das Geboren werden. Aber es ist so verdammt schwer, liebe Menschen zu verlieren. Ich habe meinen Vater verloren, als ich 29 J. alt war undes war so unglaublich schwer, ihn nicht mehr bei mir zu haben.. Er hatte einen Schlaganfall. Es war der Blick in die Hölle, als sie ihn aus dem Haus trugen. Er wurde 64 J. alt. Meine Mama hat seit 1976 ebenfalls verschiedene Krebsarten hinter sich gebracht. Brustkrebs, Lympfknoten, dann Tumor an der Blase. Sie ist mittlerweile 84 J. und lebt ein gesundes Leben. Es zeigt mir, daß man sehr wohl auch so schlimme Krankheiten besiegen kann. Tut mir leid, daß ich so unwissend bin, aber ich weiß nicht was ein "Burkitt-Lymphom" oder ein "Sarkom" ist. Werde mir "Deine Gedichte und Gedanken" im Gästebuch ansehen. Bin gespannt. Hast Du schon einmal an eine Veröffentlichung in Form eines Gedichtbuches gedacht? Soviel gedankliche Kreativität sollte man auch anderen Menschen zugänglich machen!! So - es ist jetzt 15.30 Uhr und ich muß noch ein wenig arbeiten. Bis bald im Forum und vielen Dank für deine ermutigenden Worte. Liebe Grüße - Heidi.

05.10.2002, 14:43
Hallo Hildegard,
ich bin hier im Forum gelandet, weil ich im Internet einen Diätplan für meine Mutti, die an Bauchspeicheldrüsenkrebs operiert wurde, gesucht habe. Ihr Arzt hat da angeblich nichts gefunden.
Meine Mutti ist vor 2 1/2 Jahren operiert worden. Für die Ärzte scheint das fast wie ein Wunder, daß Sie noch lebt. Ich für mich bin jedoch im Laufe der Zeit zu der Erkenntnis gekommen, daß ihr starker Lebenswille, der fast uneingeschränkte Optimismus und Gottesglaube einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet haben und es noch tun werden.
Die erheblichen Einschränkungen des täglichen Lebens, die Du erwähnst, sind Ihr gleichfalls bestens bekannt. Seitens der Medizin bekommt Sie jedoch nicht sonderlich viel Hilfe. Diese Misteltherapie wurde Ihr einerseits angeraten, andererseits will der Haus-Arzt Ihr sie nicht verordnen. Im Krankenhaus wurden Ihr von Fachärzten Medikamente verordnet, die aber wiederum der Haus-Arzt nicht weiter verschreibt usw. Das sind die kleinen Tücken, mit denen sie zu kämpfen hat.
Sie ist ja auch bereit, im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten, dies selbst zu finanzieren. Aber dann kommt halt wieder das Problem, daß jeder Arzt etwas anderes erzählt und sie gar nicht so genau weiß, was gut für sie wäre.
Ich würde mich freuen, wenn Du mir mal etwas zu Deinen Erfahrungen mitteilen könntest unter www.Heike.Hoefer@t-online.de.
Allen, die in Zweifel oder Hoffnungslosigkeit leben, möchte ich an dieser Stelle durch nachfolgendes Gedicht nochmal Mut zusprechen. Egal, in welcher schwierigen Situation man sich auch befindet, die innere Ausgeglichenheit, Optimismus, Lebenswille sind ganz sicher Faktoren, die die verbliebenen Tage des Lebens positiv beeinflussen und auch sehr viel Kraft geben können.


Manchmal

Manchmal scheint uns alles falsch und traurig,
Wenn wir schwach und müd in Schmerzen liegen,
Jede Regung will zur Trauer werden,
Jede Freude hat gebrochne Flügel,
Und wir lauschen sehnlich in die Weiten,
Ob von dorther Freude käme.

Aber keine Freude kommt, kein Schicksal
Je von außen uns. Ins eigene Wesen
Müssen wir, vorsichtige Gärtner, lauschen,
Bis von dort mit Blumenangesichtern
Neue Freuden wachsen, neue Kräfte

Hermann Hesse

Liebe Grüsse, Heike...

08.10.2002, 00:51
Bei meiner Mutter hat man am 01.10.2002 festgestellt das Leber, Galle, Nieren, Magen und Darm einem Krebs ( Tumor ) befallen sind, der Krebs also gestreut hat und es keine medizinische Form der Behandlung mehr gibt, die ihr helfen könnte.
Wie lange sie noch leben würde, hat uns niemand sagen können, nur eins war sicher: Sie wird das Jahresende ( Weihnachten ) nicht mehr erleben . Wir haben sämtliche Sachen ( Dinge ) in Betracht gezogen , und hoffen auf ein Buch der Natur was schon andere versucht haben ,und dort hat es geklappt . Ich , hoffe es klappt auch bei meiner Mutter .
Bei einer positiven Reaktion werde ich mich wieder melden .

PS. Meine Mutter sieht nicht aus als würde Sie sterben wollen und Sie sagt selber: Sie möchte noch nicht S...... .

08.10.2002, 19:14
Hallo, Bert,
versuch doch noch mal eine oder mehrere andere Arztmeinungen einzuholen. Vielleicht kann doch noch jemand behandeln. Oder habt ihr das schon versucht? Die Prognosen der Ärzte sollte man erst mal sowieso nicht ernst nehmen; das wird sich ohnehin zeigen.

Alles Gute an Deine Mutter und an Dich.

Viele Grüße
G.

09.10.2002, 17:23
Liebe Hildegard,
ich habe sehr interessiert deine Berichte gelesen und möchte dich
herzlichst darum bitten,mir die Anschrift von Herrn Prof,Dr.,Dr.,
Berger mitzuteilen.Ich bedanke mich rechtherzlichst für deine Bemühung.Bitte schreibe mir auf meiner E-Mail Adresse:heidgress2@compuserve.de Gruss und Dank,Günter

09.10.2002, 21:49
Hallo Günter, mit der E-mailAdresse, die Du angegeben ahst, stimmt etwas nicht?
Also Prof. Dr.Beger ist jetzt im Ruhestand. Ich weiss nicht, wer sein Nachfolger/in in der Uniklinik Ulm ist. Ich weiss aber, wer sein 'Schüler' war und jetzt in der Uniklinik Heidelberg die OP-Methode Beger weiterführt:Prof.Dr. Markus Büchler, Tel. 06221/566200 Sek.Frau Caruso.Prof. Büchler verfügt über hervorragende Kenntnisse über Pankreas etc. Ich würde ihn -falls erforderlich - einmal konsultieren. LG

11.10.2002, 15:57
Hallo Freunde,

meine schwester (36 Jahre ) hat Bauchspeicheldrüsenkrebs. Am Montag wird sie Operiert. Nur leider was ich von den Ärzten immer zu hören bekomme " Wir wissen nicht genau" oder "müssen noch abwarten" macht mir angst.
Ich habe etwas positives im Internet gelesen über ein Hr. Prof.Dr. K.R. Aigner von der Asklepios- Paulinenklinik in Wiesbaden.
Weiß jemanden etwas über den Arzt bzw. über die Klinik. Bin für jede Antwort sehr dankbar.

Mit freundlichen grüßen und alles gute
H. Struber
HerwigStrubert@gmx.de

13.10.2002, 20:23
Hallo Hery, Montag OP? das ist der 14.10.? Falls noch die Möglichkeit bestehen sollte, die OP aufschieben zu können, wendet Euch an Prof.Büchler (vergl. meinen Eintrag vorDir).denn wenn du nach Prof.Aigner fragst, habt Ihr wohl noch kein OK zur OP gegeben? Soweit ich informiert bin, arbeiten die Professoren Aigner und Klapdor zusammen.

13.10.2002, 22:39
Die Adresse von Dr. Beger, ist allerdings eine Privatklinik (nachdem er ja in Ulm in Ruhestand ist, er hat auch 3 seiner Ärzte mitgenommen):

Die Praxis für Onkologie hat folgende Adresse:
Praxis GPS
Silcherstraße 36
89231 Neu-Ulm
Tel. 0731-980 9889

Die Klinik folgende:
Illertalklinik
Krankenhausstraße 7
89257 Illertissen
Tel. 07303- 1770

Lasst Euch auf alle Fälle "Organerhaltend" nach Beger operieren, d.h. der Pfortmagen bleibt erhalten. Das bringt deutlich an Lebensqualität.

Nach Standart-Whipple hat man sonst oft Magenprobleme.

Gruß
Michi

14.10.2002, 12:03
Liebe Hildegard,

Die Operation ist heute 14.10.2002. Es besteht keine möglichkeit mehr die Operation zu verschieben.
Jetzt kann ich nur noch hoffen das alles gut geht im OP.
Wenn ich mehr weiß melde ich mich.
Ich bin Ihnen sehr dankbar für diese eMail

Mit freundlichen gruß und alles gute
Hery
HerwigStrubert@gmx.de

17.10.2002, 12:15
Hallo Hery - alles alles Gute für Deine Schwester. Ich drück' ganz fest die Daumen. Gruß - Heidi.

23.10.2002, 15:17
Hallo zusammen!

Ich arbeite in ner Praxisgemeinschat für Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pancreascarzinom) erkrankte. Ich bin dort Fachinformatiker - bekomme aber sehr viel vom Patientengeschehen mit. Ich kann euch diese Praxis nur empfehlen da wir schon sehr große Heilungserfolge mit unserer Therapie erziehlt haben. Hierbei geht es um eine Behandlung mit dentritischen Zellen, welche dafür verantwortlich sind die Krebszellen aufzufressen, und Ukrain. Ukrain ist eine Chemotherapie welche Nebenwirkungen wie Haarausfall und dergleichen auslässt. Geleitet wird diese Praxis von 3 Privat Dozenten, und einem Professor. Sein Name ist Prof. em. Dr. med. Beger - er ist auf der ganzen Welt wegen seinen Operationstechniken bekannt und jene werden mitlerweile weltweit als Standart angewandt. Bei den drei PD`s handelt es sich um PD. Dr. med. Gansauge, PD. Dr. med. Poch und PD. Dr. med. Schwarz. Alle drei waren Schüler des oben genannten Professors. Bei Interesse schreibt mir einfach und ich gebe euch die nötigen Kontaktinformationen.

Liebe Grüße an alle. meine E- Mail Addy lautet klaus.goetsch@eurosurgery.de oder Merlin1981@web.de

28.10.2002, 12:05
Hallo,

bei meinem Schwiegervater (66J.)ist vor 3 Tagen Krebs der Bauchspeicheldrüse und der Leber diagnostziert worden. Nicht mehr operabel, Lebenserwartung ? Ab morgen beginnt eine Chemo (allerdings nur zur Schmerzlinderung). Ich möchte zusätzlich mit Reiki und Bachblüten unterstützen. Hat jemand Erfahrung damit ?

Viele Grüsse

Knut

29.10.2002, 08:50
Hallo,
bei meinem Schwiegervater wurde am 24.10.2002 Bauchspeicheldrüsenkrebs mit ? diagnostiziert. Der Tumor ist weder per Ultraschall, noch beim Schichtröntgen sichtbar geworden, jedoch gehen die Blutwerte wohl eindeutig in diese Richtung. Sein Bauchfell ist bereits angegriffen mit Metastasen und Wassereinlagerungen, das wurde bei einer Bauchspiegelung festgestellt. Ansonsten wurde bei zweimal Schichtröntgen (Bauch und Rücken), 2 Magenspiegelungen und 2 Darmspiegelungen nichts festgestellt. Seine Blutwerte sollen angeblich bis auf die Bauchspeicheldrüsenwerte sehr gut sein. Trotzdem erhielten wir die Diagnose: hoffnungslos, lediglich eine Chemotherapie soll ihm noch etwas Zeit (Wochen) geben. Damit möchten wir uns aber nicht zufrieden geben. Wer kann uns Informationen geben, die uns evtl. weiterhelfen könnten in Bezug auf Kliniken und Ärzte?

Anja

29.10.2002, 08:56
Hallo Anja!

Wie du oben in einem Eintrag von mir lesen kannst arbeite ich in ner Privatpraxis die sich für Bauchspeicheldrüsenkrebs spezialisiert hat. Schau dir doch bitte mal meinen oberen Eintrag an. Ich bin sicher daß wir da was für dich tun können. Die Praxis befindet sich übrigens in Ulm (Süddeutschland). Referenzen erhältst du wenn du einfach in ner Suchmaschiene z.B. www.google.de die Namen meiner Chefs eintippst! Prof. Beger, PD. Dr. Poch, PD Dr. Gansauge und PD Dr. Schwarz aber mit Prof. Beger sollte schon genügend kommen sodaß du dir sicher sein kannst das du an richtiger Ort und Stelle bist! Bei fragen kannst mich auch gerne in der Praxis anrufen! Schreib mir einfach ne E-Mail und du erhältst die Nummer wenn Interesse besteht.

Liebe Grüße Klausi

01.11.2002, 10:20
Hallo Klausi,

erst mal vielen Dank für Deine schnelle Antwort. Tut mir leid, dass ich mich erst jetzt wieder melde, aber mein Schwiegervater hatte gestern noch einen Termin in der MH Hannover. Dort wurde vorerst angeordnet, am folgenden Dienstag eine Dünnschicht-CT zu machen, ob festzustellen, wie weit der Krebs bereits im Bauchfell gestreut ist und wo die Ursache sitzt bzw. wie groß der Tumor ist. Das wird wohl höchstwahrscheinlich die Bauchspeicheldrüse sein. Meine Frage jetzt an Dich: Mein Schwiegervater ist von einer evtl. OP nicht unbedingt überzeugt. Kann ich an Eure Privatpraxis vorab seine Unterlagen mit der Bitte um Prüfung schicken, bevor er sich persönlich vorstellt?

Viele Grüße Anja

04.11.2002, 07:40
Guten Morgen Anja,

es muß auch nicht zwingend oder unbedingt eine OP stattfinden. Je nach dem wie weit sich der Krebs schon verstreut hat reicht eine Therapie mit Dentritischen Zellen und Ukrain. Genauere Informationen zu dieser Therapie können wir dir dann telefonisch oder per E-Mail zukommen lassen. Ich gebe dir nun einfach mal die Kontaktadresse der Praxis. Du kannst auch gerne anrufen und dich vorab mal erkundigen.

Gemeinschaftspraxis BGPS
Silcherstr. 36

89231 Neu - Ulm

Tel.: 0731 / 715 76 0
mein Telefon 0731 / 715 76 105
Fax: 0731 / 715 76 250


würde mich über ein melden von dir freuen

Liebe Grüße Klausi

04.12.2002, 13:06
Leider ist diese Krebsart tödlich. Das wichtigste für die Zeit nach der Diagnose für Patient und Familie sind: Liebe und Zeit. Diplomarbeiten, Jobs usw. sollten, wenn möglich, warten.
Außerdem sollte man über alles reden was man immer mit dem krebsleidenden Verwandten reden wollte, denn es gibt kein "danach"... Man sollte jeden Tag als den lezten sehen.
Ich war in der letzten Nacht meiner Mutter (am 25. Dez 01) bei Ihr im KKH. Sie war nicht alleine in dieser Nacht. Diese war Ihre einzige Sorge: Sie wollte nicht alleine sterben, aber Angst vor dem Sterben hatte sie nicht...
Ihr werdet eine unerklärliche Ruhe spüren,wenn die Person auhört zu atmen. Nicht weil sie nicht mehr da ist, sondern vielleicht von ihr selbst...oder von einer höheren Instanz?...eben unerklärlich...aber kraftgebend, beruhigend...

04.12.2002, 21:41
hallo an alle - vielen dank für alle infos dir bei euch so geboten werden, viele geschichten sind sehr traurig und gleichen der meinen sehr - meine oma, bei der ich aufwuchs - ist von dieser schlimmen krankheit betroffen. mit meiner familie (ich habe 3 kleine kinder) haben wir das haus meiner großeltern umgebaut und wohnen seit drei jahren bei ihnen. für mich war immer klar, dass ich meine großeltern pflegen würde, so wie sie für mich sorgten als niemand da war. aber dass das ganze so schnell kommt, hat mich fast umgehauen - ich bin 28 , mein omi ist 72 und bis vor 5 wochen war sie "gesund" , nur immer diese Rückenschmerzen - dann am 11. 11. die diagnose - pankreascarcinom mit lebermetasase, peritonalcarcinose, aszites, tiefe Beinthrombosen - heute ist sie ein pflegefall - nach 3 wöchigem spitalsaufenthalt haben wir sie wieder zu hause , die pflege übernehme größtenteils ich, morgens kommt jedoch immer eine pflegerin, nachmittags meistens der hausarzt mit einer infusion - sie muss keine schmerzen erdulden (morphiumpflaster 175 mg) manchmal belastet mich die ganze sache (arbeit und psyche ) so sehr, dass ich sogar denke , hoffentlich nicht mehr lange - das sind schlimme gedanken, denn ich liebe sie sehr, sie muss nicht einmal leiden und ich .....name@domain.de

13.12.2002, 18:53
Hallo!

Ich habe heute erfahren das mein vater Bauchspeicheldrüsenkrebs hat. Meine Mutter hat es mir heute morgen erzählt. Sie sagte das der Arzt meinte er hätte noch zwei Jahre zu Leben. Ich kenne mich mit dieser art von Krebs aber nicht aus. Wie kann man am besten helfen. Was gibt es für eine therapie? Ist es heilbar?
Er sagt auch er will sich nicht behandeln lassen. Es würde danach noch viel schlimmer werden? Er hat ein BAugeschäft und meine Mutter hat vorgeschlagen es zu schliesen um noch eine schöne Zeit miteinander verbringen zu können. Doch das wollte er nicht er sagt wenn er die arbeit nicht hätte würde es nur noch schneller gehen. So hätte er was was er jenden tag zu erledigen hätte. Er sagt auch es fällt ihm immer schwerer, wenn er geruht hat, aufzustehen. Er leidet jetzt auch schon mehrere JAhre an Zuker und hat einen sehr Hohen Blutdruck.

21.12.2002, 22:11
hallo rebecca - ich habe das erste mal am 4. 12. hier gelesen und geschrieben, du bist jetzt die erste, die in der rubrik "bauchspeicheldrüsenkrebs" nach mir geschreiben hat - darum antworte ich jetzt direkt an dich: erzähle doch mehr - wie alt ist dein vater, wie alt bist du, welche art von bsdk hat er - operabel? , welche begandlung wir vorgeschlagen? hast du familie (kinder) bitte schreib - ich würde gerne meine probleme mit jemandem besprechen , der die gleichen hat!!name@domain.dename@domain.de

29.12.2002, 14:23
Hallo,
meine Mutter weiß seit dem 23.12.02 das sie BSD-Krebs hat, wahrscheinlich bösartig. Seit dem 27.12.02 ist sie im Klinikum. Am 02.01.03 soll die OP sein. Der Tumor soll eine größe von ca. 2 cm haben. Wer kann mir irgendetwas dazu sagen, oder hat Erfahrungen mit dieses Krankheit gemacht.
Danke für jede Antwort.

29.12.2002, 22:06
Hallo Vita, auf jeden Fall musst Du jetzt Ruhe bewahren und Deinerr Mutter das Gefühl vermitteln, daß dDu in ihrer Nähe bist. Soweit ich weiss, spricht man bei Pankreas CA-Tumoren erst dann von 'schlimm' wenn sie größer als 3 cm sind. Aber bitte, genau weiss ich das auch nicht. Ich hatte vor 4 Jahren eine Pankres CA OP nach Whipple, mein Tumor war größer als 3 cm und dennoch habe ich überlebt. Vielleicht macht Dir das etwas Mut! Man muss nun abwarten, wie weit fortgeschritten der Tumor bei Deiner Mutter ist, ob er evtl. gestreut hat. Das müsste das bildgebende Verfahren (Ct oder MRT) vor der OP ergeben. Frag die Ärzte, frag sie so lange, bist Du alles weisst, was Du als Tochter wissen musst. Damit kannst Du Deiner Mutter im MOment viel mehr helfen, als z.B. in Panik zu geraten. Und lass Dich nicht von Medien oder irgend welchen Leuten verrückt machen, die immer sagen, Bauchspeicheldrüsenkrebs geht immer tödlich aus - das stimmt nicht!! Frag nach Tumormarkern CA 19-9 und CEA. Wenn Du weitere Fragen hast, schreib hier im Forum. Ich schaue hier ständig rein. Einstweilen alles Gute und toi toi für Deine Mutter

30.12.2002, 09:10
Danke Hildegard,
deine Antwort hat sehr gut getan. Das mit dem Fragen bei den Ärzten mach ich schon, die meinten schon: ob ich vom Fach wäre. Mir ist vor ein paar Wochen die Gallenblase entfernt worden, und die BSD war enzündet, daher weiss ich schon ein wenig darüber, aber ich bleibe weiter am Ball.
Liebe Grüße Helga

31.12.2002, 00:19
Hallo Hildegard,
kannst du mir noch einiges zu den Tumormarkern sagen ? ich weiß zwar jetzt die werte unter denen die liegen sollten, aber was sagen sie genau aus, wenn sie erhöht sind.
Danke
Vita

31.12.2002, 14:02
Liebe Vita, DAS weiss ich leider auch nicht, CA19-9 ist der Grenzwert bei 32, also bis dahin unbedenklich und CEA Grenzwert 3,4. Da würde ich Dich aber lieber an Deinen Arzt verweisen wollen, oder frag Afra, die kennt sich da besser aus.
Ganz liebe Grüße an Dich

31.12.2002, 17:32
Liebe Vita,

habe hier zufällig hereingeschaut, weil ich Hildegards Namen gelesen habe :-) (bin nicht mehr sooft in diesem Forum)

Ich habe lange in einem Labor gearbeitet, wo Tumormarker bestimmt wurden - nur damit du weiß wie ich zu meinen Aussagen komme.

CEA ist ein ziemlich unspezifischer Tumormarker, d.h. man kann bei einer Erhöhung nicht auf ein bestimmtes Organ schließen.

C19/9 ist schon spezifischer, steigt z.B. bei Problemen mit der Bauchspeicheldrüse an. Werte bis ca. 500 können auch durch eine Entzündung des Pankreas bedingt sein. Werte darüber sind verdächtig auf ein bösartiges Geschehen. Aber jeder Patient ist da anders.

Generell kann der Arzt alleine durch Tumormarkerwerte nichts entgültiges sagen. Man muss das immer im Zusammenhang sehen. Gerade Bei Pankreas-CA kann nur die OP (incl. Schnellschnitt) genauen Aufschluss geben.

Die Tumormarker sind vor allem wichtig als Verlaufskontrolle. Z.B. wie waren die Werte vor der OP, wie nach erfolgreicher OP, und wie verändern sie sich im Laufe der Zeit. Schwankungen muss man immer miteinberechnen. Schon eine kleine Entzündung kann die Werte verändern [gell Hildegard :-)] - und letztendlich ist auch das Labor nicht unfehlbar. Wenn ein Wert nicht zu den anderen passt, besser nochmals kontrollieren lassen.


Ich wünsche dir alles Gute, und halte euch die Daumen für den 2.1.03

Liebe Grüße
Afra

01.01.2003, 11:31
Hallo liebe Afra, schön Dich mal wieder zu lesen! Da kann ich Dir und deiner lieben Familie gleich ein gutes und glückliches Neues Jahr wünschen? Ich hoffe, Du liest es.
Mir geht es z.Zt. so lala... Der CA 19-9 wert bleibt stur bei 22 stehen! aber ich bin insgesamt auch ziemlich beeinträchtigt durch eine (vermutlich verschleppte) Grippe seit Anfang dezember, die ich einfach nicht wieder los werde. Teilweise mit Fieberschüben. Also so ganz glücklich bin ich nicht, zumal durch den schlechten Allgemeinzustnad leider auch alle sportlichen Aktivitäten zurückstehen müssen. Ich bin schon richtig 'zappelig' und hoffe, daß das jetzt in Kürze sich wieder bessern wird.Liebe Afra, ich habe oft an Dich (und die vielen anderen hier) denken müssen, weil Ihr in diesem Jahr das erste Weihnachtsfest ohne Eure Väter/Mütter feiern mußtet. Ich hoffe, daß Du nicht allzu traurig gewesen bist. Alles Liebe und liebe Grüße

01.01.2003, 21:24
Hallo zusammen,

nach einer Gelbsucht im letzten wurde bei meinem Großvater ein Tumor am Zwölffingerdarm festgestellt. Nach 3 schweren Operationen konnte der Krebs laut Ärzten jedoch bekämpft werden.

Dieses Jahr im Sommer dann der Schreck: Die Ärzte erklärten uns, daß der Krebs wohl noch vor der Entfernung gestreut hätte und das nun ein Bauchspeicheldrüsenkrebs vorhanden wäre. Leber und Lunge sind ebenfalls befallen. Die Ärzte sehen keine Rettung mehr!
Jetzt geht mein Großvater regelmäßig zu einer "Aufbau-Chemo" was ihm auch bisher gut geholfen hat!
Mittlerweile hat er jedoch mehr Schmerzen, dunkeln Urin und letzte Woche 4 kg an Wasser zugenommen!

Was kann man denn in einer solchen Situationen tun?
Hat vielleicht irgendjemand Erfahrung damit?

Danke schon mal Christiane!

01.01.2003, 21:29
Hallo Hildegard, hallo Afra,
danke für eure antworten, sie geben mir im moment viel halt. Leider geht es meinem Vater seelich ganz schlecht, meine Schwestern und ich versuchen ihn zwar aufzubauen, aber es ist sehr schwer. Wir hoffen das uns morgen nach der op eine gute nachricht mitgeteilt wird.
Liebe Grüße
Vita
Und euch beiden und allen anderen hier, ein gutes, gesundes neues Jahr!!!

01.01.2003, 22:46
Hallo Christiane, das hört sich insgesamt nicht so gut an.Ich weiss nicht, wie mobil Ihr seid:Falls es eine OP-Möglichkeit in diesem Stadtium gibt, denke ich an die Prof. Dr. Markus Büchler, Uni Heidelberg oder Prof.Dr. Beger, Privatklinik in Illertissen. Beide Spezialisten für Pankreas und Bauchchirurgie. Wobei Prof. Beger zwichenzeitlich gute Erfolge mit Ukrain-Chemo vorzuweisen hat (für den Fall, dass evtl. nicht mehr operiert werden kann). Wichtig ist, daß Du von den ersten OP's ALLE Unterlagen einschl. der CT bzw. MRT-Untersuchungen komplett hast, um ggfs. einen weiteren Arzt (s.o.) hinzuzuziehen. Bis dahin drücke ich Euch fest die Daumen und gebt nicht auf.
P.S. übrigens Prof. Beger hat mich selbst vor 4 Jahren an einem Pankreas CA operiert, als er noch Chef in der Uniklinik Ulm war. Jetzt ist er mit einem guten Team in einer Privatklinik in Illertissen tätig. Hier im Forum schreibt ein 'Klausi' der ist dort in der Klinik als Techniker tätig. Du musst hier etwas suchen, dann findest Du die Tel.Nr. derKlinik Beger. Tel.Prof.Büchler,Heidelbereg :6221/566200.LG

02.01.2003, 11:16
Ich muss einfach etwas schreiben, um mich abzulenken. Meine Mutter ist seit 8:00 Uhr im OP und wir hören erst heute Nachmittag das Ergebniss. Hat schon mal einer von euch etwas von dem Tee: Essiac gehört? Er soll sehr gut bei Krebserkrankungen ansprechen. Kann mir auch noch jemand etwas über die Zeit nach der OP bei meiner Mutter sagen?
Danke

02.01.2003, 14:25
Liebe Vita,

ich weiß, die Zeit des Wartens und der Unsicherheit ist die Schlimmste. Wir hier geben dir sicher gerne Erfahrungen über die Zeit nach der OP weiter, dafür muss man halt erst sehen, was bei der OP genau gemacht wurde.

Ich hoffe es ist heute alles gut gegangen!

Viel Kraft
Afra