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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Der Krebs war stärker, selbst die Ärzte sind geschockt.


katik
22.05.2006, 19:04
Hallo,

im Dezember letzten Jahres habe ich hier ganz aufgeregt und hilflos Rat gesucht und auch einige liebe Reaktionen erhalten. Bei meiner Mutter wurde im November ein Magenkarzinom festgestellt, das dann auch über Sylvester samt Magen, 50 (!) Lymphknoten und Milz entfernt wurde. Meine Mama hat sich nach der OP sehr mit der Ernährung gequält, doch sie war sehr tapfer. Sie war allerdings so stark abgemagert, dass sie um jedes Pfund kämpfte, und vieles wollte einfach nicht richtig verdaut werden...

Ende März war meine Mutter dann zur ersten Nachsorge in der Berliner Klinik, die ja im Rahmen einer Studie (an der meine Mutter teilnahm) vierteljährlich durchgeführt werden sollte. Es wurde eine Sonographie gemacht und Blut abgenommen. Der Ultraschall ergab wenige kleinere Auffälligkeiten, ein Tumormarker war erhöht. Man brachte das aber noch mit der OP in Verbindung, die im US etwas vergrößerten Lymphknoten waren auch nicht besorgniserregend. Man wollte "abwarten".

Wir waren etwas verängstigt, ließen uns aber doch beruhigen. Eine Woche später fuhr meine Mutter in den Urlaub, erkrankte dort und starb 14 Tage später in der Klinik in Berlin. Für alle war dieser schnelle Verlauf nicht vorhersehbar gewesen. Niemand hatte eine Erklärung. Primäre Todesursache war ein komplettes Versagen der Leber. Wir stimmten einer Obduktion zu, denn wir wollten selber wissen, was passiert war.

Bei der Obduktion wurde festgestellt, dass die Leber komplett infiltriert war, ebenso waren eine Nebenniere, ein Eierstock und das bauchfell befallen. Es wurde auch Knochenmark entnommen, der endgültige Obduktionsbefund steht noch aus.

Ich schreibe dies nach den schlimmsten 14 Tagen in meinem Leben. Meine Mutter war eher eine Schwester für mich und der Verlust ist furchtbar, nicht in Worte zu fassen.

Mich würde interessieren, ob jemand ähnliches erlebt hat. Meine Mutter hat nach der OP lediglich 4 Monate gelebt.

Hat vielleicht auch jemand Erfahrungen damit, wie im Rahmen einer medizinischen Studie mit einem so unerwarteten Todesfall umgegangen wird?

Ich freue mich über jede Antwort.
Liebe Grüße,

katik

Nadnik2
22.05.2006, 21:03
Hallo
Katik
Lass dich mal ganz feste drücken:pftroest: :pftroest: :pftroest:
das tut mir sehr sehr leid für dich und deine Familie. wir haben fast das gleiche was auch in meinen beiträgen zu lesen ist noch vor uns ich weiß wie weh es tut.:pftroest: :pftroest:
Sei tapfer liebe grüße nadine

katik
23.05.2006, 18:40
Liebe Nadine,

vielen Dank für Deine Antwort. Ich drücke Dich auch und wünsche Dir unendlich viel Kraft. Habe gerade Deine Beiträge gelesen und es ist schon erschreckend, wie ähnlich der Verlauf ist. Meine Mutter hatte auch ganz plötzlich starke Rückenschmerzen, dann wurde im KH Wasser im Bauch und in der Lunge diagnostiziert und die Lunge punktiert. Leider gaschah dies zu allem Übel auf Mallorca und ich musste mit der Reisekrankenversicherung "kämpfen", damit diese einen Krankenrücktransport in einem Ambulanzflugzeug genehmigen. Als meine Mutter dann nach einer Woche Leiden in der spanischen Klinik hier in Berlin landete, versetzte man sie gleich in ein künstliches Koma wegen der Atemnot. Sie starb im Krankenhaus, aber ich durfte bei ihr sein...

Dass bei Deinem Schwiegervater alles ähnlich schnell verläuft ist schon unheimlich. Niemand hatte uns je etwas über die Lebenserwartung gesagt, und wir wollten auch nicht fragen. Wir gingen einfach davon aus, dass man es uns sagen würde, wenn nur noch so wenig Zeit bliebe. Laut Aussage unserer Ärzte ist dieser schnelle Verlauf sehr ungewöhnlich. Dass es bei euch nun ähnlich aussieht...

Trotz meiner traurigen Geschichte wünsche ich Dir ganz viel Hoffnung, denn sie ist das einzige, was einen diese Situation einigermaßen ertragen lässt. Und natürlich, den Kranken nicht alleine zu lassen. Es ist so schön, dass Dein Schwiegervater zu hause ist. Ich hätte alles gegeben, um noch einmal mit meiner Mama reden zu dürfen. Ich habe sie so geliebt.

Nadja, ich denke an Dich.
Alles Liebe,

Kati

Nadnik2
23.05.2006, 21:26
Hallo Kati
Vielen Dank für Deine Lieben Zeilen. Leider wissen wir alle das keine Hoffnung mehr besteht und mein Schwiegervater ist so gequält, daß er selbst sich nicht mehr als einschlafen zu dürfen. Erst heute mittag hatte er wieder ständig Probleme den Schleim "abzuhusten" was man nicht mehr husten nennen kann.
Ich wußte zwar das er bei dem starken Lymphknotenbefall noch lange nicht geheilt ist aber das es so schnell bergab ging hatte ich nie gedacht. War vorhin wieder nach der Arbeit drüben und hab ihm die künstl. Ernährung angehängt er leidet schwer!Und das ist für mich das schlimmste daran.
Wir reden offen darrüber das er bald :engel: :engel: nicht mehr bei uns ist. Und gönnen ihm den Frieden. So schwer es sich jetzt anhören mag für jemanden der so etwas noch nicht erlebt hat.

Ich denke an Dich zu schaffst das:pftroest: :pftroest:
Liebe Grüße nadine

S.K.
27.05.2006, 20:17
Hallo.

Mein tief empfundenes Beileid für Dich.
Fühl Dich feste gedrückt.

Auch meine Ma durfte nach der Diagnose nur noch 9 Wochen leben.

Du liest ihre Geschichte im Gallenblasenkrebs-Thread.

Stille Grüße
Silvia

ela 1
01.06.2006, 22:25
hallo.
ich verstehe deinen schmerz sooo gut! meine über alles geliebte mutti. ist nach 8 monaten leiden am 28.3.06an dem kleinzelligen lungenkarzinom gestorben.:cry: sie war nicht nur meine mutti. sie war meine beste freundin, mein ein und alles. :engel: der schmerz über ihren verlust wird immer schlimmer. am anfang habe ich mich damit getröstet, daß es ihr jetzt besser geht. aber es hilft nicht mehr. ich habe das gefühl der schmerz frisst mich auf. es wurde in der chemo pause mit disteln experimentiert.sie hat sie nicht vertragen und sie wurden abgesetzt. nach der chemo pause war das vieh überall. das schw... hat sie von innen aufgefressen. nach der diagnose haben sie ihr noch 4 wochen mit bestrahlung im hirn und knochenmark gegeben, aber die leber hat 2 woche später versagt. auch sie war in so einer studie drin. was machen wir jetzt????? hast du eine idee wie es weiter gehen soll??? ich weiss das hört sich jetzt bekloppt an, aber ich hoffe ich merke ihre anwesenheit. sie hat mir doch versprochen immer bei mir zu sein. aber ich bin wohl allein. deswege musste ich dir auch schreiben. es tut mir furchtbar leid für dich. du hast recht dafür gibt es keine worte!!!! fühl dich von mir gedrückt.
alles, liebe
ela