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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Speiseröhrenkrebs Operation mit Komplikationen


Sahra
25.05.2006, 21:10
Mein Vater wurde vor 12 Wochen operiert. Speiseröhrenkrebs entfernt und Magenhochzug. Am 2. Tag hatte er starkes Fieber. Sie mussten die op rückgänig machen. Der Magen wurde entfernt. Danach 7 Wochen Koma. Fieber und eine erneute Op. ,wegen einer offenen Stelle. 2 Mal Lungenendzündung. Ein ständiges auf und ab. Vor 3 Tagen erneut eine Op. Sie wollten den Dickdarm an die Speiseröhre operieren. Leider ist der Dickdarm nicht gut durchblutet. Sie mussten den Dünndarm nehmen. Die Ärzte meinen, die nächsten Tage entscheiden darüber, ob die Operation erfolgreich war.
Seit der op lese ich jeden Tag hier im Forum. Seit gestern habe ich mich angemeltet. Mein Vater wohnt mit im Haus und vor 12 Wochen hat er noch ein absolutes eigenständiges Leben geführt. Nun ist er stark abgemagert, kann sein linkes Bein nicht mehr bewegen und schon einen Spitzfuß. Aber eigentlich wollte ich wissen, was es für ihn heißt, direkt am Dünndarm angeschlossen zu sein. Der Dickdarm wäre besser gewesen? Es würde mich freuen, wenn mir einer dazu schreiben würde. Nach sovielen Komplikationen fehlt mir die Hoffnung, dass es doch noch irgendwie gut wird.

silverlady
25.05.2006, 21:16
hall sahra
ich habe zwar nicht viel Erfahrung mit dieser OP aber ich glaube, das sich die Ärzte schon einen Erfolg versprechen. Nur es wird lange dauern. Allein schon die vielen Narkosen und OP´s belasten einen Menschen enorm.
Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft denn ihr werdet sie brauchen.

verliert nicht den Mut und die Hoffnung
silverlady

susi11
26.05.2006, 07:08
hi sahra!
habe gerade deinen eintrag gelesen und kann dir nur mitteilen das auch bei meinem mann die gleichen komplikationen auftraten.war auch 3 monate im spital nun ist er seit 3 wochen zu hause und es wird schön langsam besser mit dem essen will es noch nicht so recht gelingen war aber bei einer ernährungstherapie und die hat mir sehr gute tipps gegeben.auch bei meinem mann wurde dir speiseröhre durch den dünndarm ersetzt und diebezüglich gibt es keine probleme er kann eben dadurch er nur mehr ein kleines stück vom magen hat nur mehr kleine mengen essen aber dafür halt öfter am tag das ist aber nicht so schlimm.
ich wünsche dir und deinen vater das aller beste und kopf hoch gemeinsam werdet ihr es schaffen.
susi

Sahra
26.05.2006, 22:31
Hallo Susi,
ich wünsche Deinem Mann weiterhin alles gute. Danke für Deine Mail.
Lieben Gruß Sahra

widder
30.05.2006, 08:57
Liebe Sahra,:knuddel:

... wie schon die anderen geschrieben haben, Kopf Hoch, die Ärzte wissen schon was sie machen. Verliere nicht die Hoffnung, denn diese stirbt zuletzt. Ich habe zwar keine Erfahrung mit dieser OP doch mein Mann leidet seit 2 1/2
Jahren an SPRK, wurde auch operiert hatte 2 mal 30 Bestrahlungen und eine -1-wöchige rund um die Uhr chemotherapie. Leider hatten wir kein Glück.
Er liegt jetzt feste im Bett, kann nicht mehr reden, nichts essen, nichts trinken und wird künstich ernährt über einen Port. Trotz allem geben wir die Hoffnung nicht auf.
Hier auf diesen Seiten findest Du auch so viel Positives, oder geh mal in den Chat, dort triffst Du viele Leute mit denen Du reden kannst und fragen stellen kannst. - Einfach ansprechen sind alle ganz lieb -:remybussi
Ich habe vergessen zu schreiben, die OP ist wunderbar verlaufen, meinen Mann gig es zwischenzeitlich auch mal wieder sehr gut. Doch dann kamen die blöden Methas, sie sitzen in beiden Lungenflügeln und am Hals (Lympfdrüse).
Da weiß man manchmal wirklich nicht was man sich wünschen soll.

Also Kopf hoch, ich versuche Dir auf diesem Wege viel Kraft zu spenden.
liebe Grüße
Christel:winke: :winke:

blackcat
13.06.2006, 13:48
Hallo Sahra,

da ich auch von dieser Krankheit betroffen bin (oder hoffendlich war), möchte ich dich ein wenig beruhigen.

Bei mir wurde vor drei Jahren duch Zufall ein Karzinom in der Speiseröhre gefunden. Zum Glück war es noch sehr klein (ca.2cm). Da es aber schon tief eingewachsen war, blieb nur noch eine Operation. Ich bin dann, in Absprache mit meiner Hausärztin, in die Städtischen Kliniken nach Dortmund gegangen, weil die dort sehr viel Erfahrung mit diesen OP's haben. Nach längeren Voruntersuchungen und Gesprächen mit dem leitenden Chirurgen, wollte man mir erst (der Krebs saß sehr nah am Magen), einen großteil des Magens und der Speiseröhre entfernen und wie bei deinem Vater, den Magen hochziehen. Man hat sich dann doch dazu entschlossen, mir ein Stück [U]Dünndarm[U] zu entnehmen und den Rest der Speiseröhre mit dem Magen zu verbinden.

Wie schwer so eine Op ist, kannst du daran sehen, das der ganze Eingriff ca. 12 Stunden gedauert hat. Also, dein Vater hat schon durch die mehrmaligen Eingriffe einiges hinter sich gebracht.

Jetzt aber zu deinen Sorgen! Mit dem Dünndarm ist das schon das richtige. Ich habe auch noch nie gehört, das diese OP mit einem Stück Dickdarm gemacht wurde. Ich bin auch im großen und ganzen sehr zufrieden mit dieser Lösung. Ich bin seit dem zwar gehändicapt: Kann meinen Beruf nicht mehr ausüben, bin seit dem 100% schwerbehindert und arbeitslos (aber Rente gibt es noch nicht, bin 55), kann nur unter Schmerzen Essen und Trinken, kann nicht mehr erbrechen (da der Darm nicht mitarbeiten kann) habe mit dem bücken und mit allgemeiner Belastung große Probleme, aber ich habe die ganze Sache überlebt.

Natürlich habe ich Glück gehabt, das der Krebs wahrscheinlich noch nicht gestreut hatte. Ich brauchte also keine Chemotherapie.

Ich wünsche deinem Vater natürlich alles Gute und das die ganze Geschichte gut ausgeht. Er wird zwar immer Probleme haben, beim Schlucken, beim Essen und Trinken und bei vielen anderen Sachen, aber man kann damit leben.

Solltest du noch Fragen haben, werde ich sie dir gerne, soweit ich kann, beantworten.

Alles Gute für deinen Vater und auch für dich, blackcat

Sahra
16.08.2006, 23:23
Nun ist soviel Zeit vergangen, aber meinem Papa geht es immer schlechter. Er wurde im März operiert. Bis jetzt war er gerade einmal 2 Wochen zu Hause. Morgen wird er wieder operiert. Alles was getan wurde, ging schief. Nun hat er eine Bauchfellendzündung. Weil die 2. Sonde verkehrt gelegt worden ist. Er hat keinen Magen mehr, er kann nichts essen und trinken, sein linkes Bein kann er nicht mehr bewegen und alles geht immer weiter nach unten. Ich glaube, dass er es nicht schaffen kann.

Gärtner
17.08.2006, 12:20
Liebe Sahra!

Das klingt nicht so gut. Hier scheinen wirklich Fehler gemacht worden zu sein. Aber jetzt erstmal toi,toi,toi für die heutige Operation! Danach muss man weiter sehen.

Sahra
27.08.2006, 22:26
Hallo ihr lieben,
ich glaube, ich schreibe immer nur, wenn alles schief läuft. Sonst lese ich mehr die Einträge und kann verstehen, wie traurig sich die Angehörigen fühlen. Mein Papa ist so dünn und so krank und auch so unendlich traurig und hat keinen Mut mehr. Oft sitze ich bei ihm und weiß nicht was ich sagen soll.
War jemand schon mal im Nordklinikum in Nürnberg?

Sahra
02.10.2006, 22:26
Gestern Abend ist mein Papa gestorben. Seit März hat er 30 Kilo abgenommen. Aber er durfte zu Hause sterben. Wir waren die ganze Zeit bei ihm, für mich ein Trost.

_Viola_
02.10.2006, 22:50
Liebe Sahra,

ganz herzliches Beileid. Es tut mir sehr leid, dass dein Papa es nicht geschafft hat. Wie du dich fühlst, kann ich sehr gut nachvollziehen. Ich schicke dir ein großes Kraftpaket für die kommende Zeit. Er muss nicht mehr leiden und ist jetzt in einer besseren Welt.

Auf mich kommt das alles vielleicht auch bald zu. Die Ärztin sagte mir heute, dass es sehr schlecht um meinen Vater steht. Es sieht nicht gut aus. Er wird jetzt mit Morphin vollgepumpt. Aber ohne das sind seine Schmerzen nicht zu ertragen. Ich bin nervlich total am Ende, heule schon den ganzen Abend.

Für dich und deine Familie alles Gute und viel Kraft!

Liebe Grüße
Viola :knuddel:

silverlady
02.10.2006, 23:20
liebe Sahra
es tut mir unendlich leid.
Er hat nun keine Schmerzen mehr

silverlady

susi11
03.10.2006, 07:47
liebe sahra!

auch ich möchte dir mein beileid aussprechen und dich aus der ferne ganz fest:knuddel: wünsche dir und deiner familie sehr viel kraft für die bevorstehende zeit.

liebe grüße susi

ela68
03.10.2006, 09:44
Liebe Sahra

es tut mir leid,dass auch du deinen Papa verloren hast,aber es ist schön zu wissen,dass er zu Hause sterben durfte,das beruhigt so war es bei meinem Papa auch.

Auch wenn unsere tröstende Worte dich im Moment nicht treffen,der Verlust tut einfach zu weh,wünsche ich dir alle Kraft der Welt...

Dein Papa lebt in einer gewissen Weise weiter nicht körperlich aber durch euch,das merken wir jeden Tag,unser Papa ist schon seit 2 jahren nicht mehr bei uns und doch hat er uns nicht ganz verlassen.

Es ist mehr als Erinnerung.
Du bist da.Du bleibst da.
Wir tragen vieles von dir in uns.
Vieles aus deinem Leben,
wird erst spürbar seit deinem Tod.

Liebe bedeutet vielleicht auch dies:
Erkennen,wann es Zeit ist,
jemanden gehen zu lassen.
Abschied nehmen,
um den geliebten Mensch
loslassen zu können.

Traurige Grüße
Ela