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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Meine Mama hat Magenkrebs mit Metastasen


Mayo79
06.06.2006, 20:45
Hallo, ich bin neu in diesem Forum.
Bei meiner Mutter (50 Jahre) wurde letzte Woche ein Magenkarzinom (Adenokarzinom) festgestellt.
Heute teilte man ihr mit, dass sie bereits Metastasen in der Leber hat sowie Knochenmetastasen, sie ist total fertig und ich versuche sie zu trösten, weiß aber nicht, wie ich ihr helfen kann.
Vor 6 Wochen hatte Sie gerade einen neuen job gefunden, sie hatte nie Magenbeschwerden, nur kurz vor einem halben Jahr, die gingen aber wieder komplett weg..
Seit 6 Wochen ging es ihr schlecht, sie hat fürchterlichen Husten, da dachten wie alle an die Lunge, aber weit gefehlt, sonst war nur ihr HB-Wert niedrig..
Ich verstehe nicht, warum sie schon Knochenmetastasen hat, ich dachte da geht es einem viel schlechter, konnte leider heute nicht mehr mit dem Arzt sprechen.
Sie wohnt allein und mein Bruder und ich können sie leider nicht rund um die Uhr betreuen, wollen sie aber nicht allein lassen.
Sie möchte in ein Hospiz, das halte ich aber noch für zu früh, ich meine, wenn sie zuerst noch in Ihrer Wohnung ist, baut sie evtl. nicht so schnell körperlich ab, wie in einer Klinik oder so...
Ich bin sauer auf das Schicksal, erst trennt sich mein vater von meiner Ma, dann verliert sie ihren job und bekommt obendrauf auch noch Krebs, ich bin fertig mit dem lieben Gott....
Hat jemand evtl. noch einen guten Behandlungstipp, die Ärzte wollen jetzt chemotherapie durchführen, um das ganze etwas aufzuhalten, macht das sinn?
Ist eine Operation nicht doch sinnvoll, die Ärzte im Krankenhaus wollen wegen der Metastasen nicht mehr operieren, gibt es evtl. einen Arzt der das anders sieht oder eine Spezialklinik?
Ich habe gehört, dass beim Adenokarzinom die chemotherapie gar nicht anschlägt.
Kann man auch mit Knochenmetastasen noch 1 Jahr leben oder ist das unwahrscheinlich?
Das Karzinom im Magen ist eigentlich gar nicht so groß, sie kann normal essen und es versperrt auch nicht den Nahrungsweg, deswegen kann ich auch nicht verstehen, dass man den Haupttumor nicht rausholt.
Bin für jeden Tip dankbar.

PapasKind
06.06.2006, 22:55
Hallo liebe Mayo,
sei gedrückt:knuddel: von mir. Das haut einen ganz schön vom Hocker, nicht wahr. Ich bin "nur" Angehörige eines Magenkrebspatienten. Wie du in diesem Forum weiterlesen kannst, hat mein Papa Magen- und Speiseröhrenkrebs mit Metastasen in Leber und Bauchfell.
In Mainz waren wir bisher. Dort wollten Sie eigentlich vor 2 Wochen, Magen- und Speiseröhre entfernen. Fanden dann jedoch die Metastasen und brachen die megaschwere OP ab. Seitdem müssen auch wir mit der Diagnose leben: Nichts mehr zu machen ausser chemo. Aber meine Mama und meine Schwester und ich, wehren uns noch mehr gegen den Krebs als mein Papa selbst. Er ist eher der ruhige Typ und sagt: Lasst mich in Ruhe sterben.
Doch wir wollen noch um ihn kämpfen und geben ihn nicht auf. Es gibt laut Aussage dieses Forums, die Option Hammelburg mit Dr. Müller. Findest du unter Google.de: Onkologische Chirurgie, Krankenhaus Hammelburg GmbH, Ofenthaler Weg 20, D97762 Hammelburg, Tel. 09732/900156. Haben es jedoch noch nicht gewagt, da es unserer Meinung nach, keine Möglichkeit mehr für eine OP gibt. Der Tumor ist einfach schon zu groß. Und dann die Metastasen.
Wir sind jetzt auf der Suche nach einer Klinik, die den Rest seines Lebens noch ganzheitlich behandelt (mit Hyperthermie, Misteltherapie, Immuntherapie). VIelleicht kann man es da soweit in Schach halten, dass er noch Jahre lebt. Leider oder vielleicht besser gesagt besser ist, man weiss nicht, was noch kommt und wie lange es noch dauert. Ich könnte mir bei deiner Mutter auch denken, dass OP nicht mehr zu empfehlen ist. Wenn schon Metastasen da sind, und man noch den Magen rausnimmt, ist der Kampf mit der Ernährung auch noch da. Wenn sie ja noch keine "Essprobleme" hat, sollte man auch keine schaffen.
Mein Papa hat leider die Chemo mit cisplatin und 5 Fluorouracil ganz schlecht vertragen. Er bekam noch Bestrahlung dabei und wurde gegen Ende nur noch über seinen Venenport ernährt. Auch jetzt hat er noch eine Abneigung gegen alles Essbare. Wir sind jedoch froh, dass er überhaupt isst und er zwingt sich auch dazu.
Leider kann ich dir im Moment auch nicht weiterhelfen, als dir Trost zusprechen. Gebt die Hoffnung nicht auf. Suche im Internet alles, was dich interessiert, aber hinterfrage auch kritisch.
Bei Fragen helfen dir gerne viele hier im Forum weiter. Alles nette Leute.
Machs gut bis später.
Silvia