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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : was kommt 2006 noch auf mich zu???


stoffel1506
02.07.2006, 08:05
Hallo Liebe Leidensgenossen!

Als erstes möchte ich mich vorstellen,mein Name ist Steffen,bin 38 Jahre jung und komme aus der Nähe von Alzey!
Also 2006 ist definitiv nicht mein Jahr! Im Januar würde bei mir Zucker festgestellt,im März erlitt ich einen Kreuzbandriss im linken Knie und am vergangenen Donnerstag,den 29.06.2006 stellte sich auch noch ein Nierenzellkarzinom/linke Niere/OberePol von ca.4 cm heraus,was zum Glück laut Urologe noch Verkapselt zusein scheint.
Nun habe ich am 10.07.2006 meinen Termin für ins Krankenhaus "Uni Mainz" und muß gestehen: ICH HABE GROSSE ANGST !!!
Ich denke mal das wird ne andere OP - als die mit dem Kreuzband,und da hatte ich auch große Angst,aber diese jetzt....(Heul)
Ich bin total verzweifelt.
Ich weiß das ich da jetzt durch muß und werde es auch durchziehen,aber irgdwie fühle ich mich hilflos!

So viel mal für erste...

Liebe Grüße
Steffen

Gloria-Beetle
02.07.2006, 10:24
HALLO Jungs,:augendreh

ich kann Eure Angst gut verstehen, will Euch aber mit 2 Fällen aus dem näheren Bekanntenkreis Mut machen. Beide hatten Nierenkrebs und beiden geht es jetzt fast 5 Jahre danach sehr gut.

Ihr habt also gute Chancen. Ich drück Euch auf jeden Fall die Daumen:knuddel: .

Hab auch riesige Angst vor der OP gehbat, aber glaubt mir auch wenn es manchmal nicht so aussieht, die Ärzte wissen schon was sie tun und helfen wolen sie dem Patienten auf alle Fälle.

Leider ist mein behandelnder Onkologe z.Z. auch ein wenig gstresst. Privatisierung der Uniklinik Giessen, da gehts drunter und drüber.

Aber einfach immer den Mund aufmachen und auf sich aufmerksam machen:laber: !

Also bleibt stark und spätesten in 3 Wochen hörn wir wieder voneinander.

Ganz liebe Grüße von

Gloria

anke1
02.07.2006, 18:23
Hallo Steffen,

ich weiß wie Du dich fühlst.Ging es mir vor über einem Jahr doch genauso.Bei mir wurde mit damals 30Jahren einen Nierenzellkarzinom in der rechten Niere festgestellt.Nach Diagnosestellung lief irgendwie alles wie in Trance ab.Alles sehr schwammig und unwirklich.Und das bishin zur OP.auf die ich vom 22.2.05 bis zum 6.4.05 warten mußte.Ein absolut schrecklicher Gedanke in dieser Zeit mit etwas totbringendem in sich herumlaufen zu müssen.Am OP Tag ansich hab ich zwar alles mitbekommen aber durch Beruhigungsmittel war es erträglich.Tja für die OP ansich waren 180min angesetzt,tatsächlich gebraucht wurde nur knapp 1Stunde.Der Tumor war noch sehr gut verkapselt.Allerdings meinten die Ärzte auch 1Monat später und es hätte anders ausgesehen.
Tja und die Warterei dann noch bis zur genauen Diagnose hat dann auch noch knapp 1Woche gedauert.Dann stand fest,er hat Gott sei dank noch nicht gestreut...pt 1b,Mo,No,G3 so lautet der genaue Befund.
Danach ging es shcnell bergauf mit mir.Das einzige was mir zu schaffen machte und noch macht,sind diese ständigen Nachsorgeuntersuchungen,in denen man immer wieder mit der Nase draufgestossen wird.
Ansonsten gehts mir blendend,ich arbeite wieder und genieße das Leben in vollen Zügen.
Nebenher mach eich eine Misteltherapie,einfach nur um für mich sagen zu können ich hab was getan.
Lasst euer Leben nicht vom Krebs bestimmen,bestimmt es selber...aber seid auch immer wachsam und lernt euren Körper genau kennen.
Ich drücke sowohl Dir Steffen als auch Dir hans für eure bevorstehende OP alles erdenklich Gute...ihr schafft das.
So und jetzt werd ich den restlichen Samstag genießen bevor ich wieder zur Arbeit muß heut Abend...
LG Anke

Rudolf
03.07.2006, 11:16
Hallo Steffen,
ich fühle mich durchaus nicht als "Leidens"genosse. Denn ich habe nie gelitten, weder unter der Diagnose noch vor oder nach der Operation.
Angst und Hilflosigkeit kommen durch mangelnde Information. Aber wer erstmals mit Krebs in Berührung kommt, hat in aller Regel eben keine Informationen.
Dem kann und soll ja dieses Forum ein wenig, oder auch mehr, abhelfen.

Ich habe viele Jahre im Krankenhaus gearbeitet, kenne ein wenig den Betrieb dort. Vielleicht lag es zum Teil daran, daß ich vor der Operation keine Angst hatte. Ich sagte mir aber auch: entweder wache ich in jener anderen wunderbaren Welt auf, wo es keine Zahnschmerzen gibt, oder ich wache hier in der mir bekannten Welt wieder auf. Beides war ok., aber ich habe diese Welt eindeutig vorgezogen. Schließlich habe ich noch vieles vor. Um wieviel mehr hast Du noch vor in Deinem jugendlichen Alter!

Die Nieren-Op. mag eine "größere" Op. als die Knie-Op. sein, Schmerzen hatte ich nie. Nach 10 Tagen wurde mein Klinik-Bett "geräumt", ich also nach hause geschickt.
Dein Tumor ist mit 4 cm "schön" klein. Das gibt mir die große Hoffnung, daß sich noch keine Metastasen gebildet haben. Allerdings kann man es nicht ausschließen und die entsprechenden Untersuchungen sollten, wenn noch nicht geschehen, nach der Op. durchgeführt werden: Lungen-CT, Knochenszintigramm, Schädel-MRT.
Dein Tumor sitzt am oberen Pol der Niere, da wird möglicherweise nierenerhaltend operiert, so daß Dir ca. die halbe Niere bleibt. Andererseits, falls die Teilresektion der Niere nicht möglich ist, kann man auch mit nur einer Niere wunderbar leben. Ich praktiziere dies seit fast 6 Jahren, ein Bekannter seit 60 Jahren, er ist jetzt über 90 J.
Oberer Pol - scheint eine häufige Posítion zu sein. War bei mir auch so, aber nicht 4 sondern 10 cm! Das bedeutete 15faches Volumen oder Gewicht!

Für die Op. drücke ich Dir die Daumen! Und für die Jahrzehnte danach auch.
Rudolf


Hallo Hans,
da sind ja wirklich manche Parallelen zu Steffen.
Auch Dir alles Gute für die Op.! Und überhaupt. . .
Rudolf


Hallo Gloria,
Du sprichst das Uni-Klinikum in Gießen an. Ja, anderswo wird/wurde gestreikt, in Gießen wird operiert. Früher umfaßte der Op.-Plan 8 Stunden, zur Zeit sind es 12! Notfälle nicht eingerechnet.
Wenn Du mit dem "drunter und drüber" eine bestimmte Abteilung meintest, kann das auch andere Ursachen haben.
Liebe Grüße
Rudolf

stoffel1506
03.07.2006, 23:00
hallo lieber rudolf!

lieben dank für deine aufmunternden worte bzw. zeilen!
mit "leidensgenossen" wollte ich niemanden angreiffen - war mir damals nix anderes eingefallen!
ja ich hoffe das sich keine "ableger" verbreitet haben und das ich hoffentlich keine so große schmerzen habe - da ich in dieser hinsicht ertwas anfällig bin!!

lg
steffen

Gloria-Beetle
03.07.2006, 23:24
Hallo Rudolf,

ich habe mich ja wissentlich für die uni-klinik Giessen entschieden. Aber durch die Privatisierung oder wie immer man es auch nennen mag, ist schon große Unruhe in den Klinikalltag gekommen.

Denn das erste was bei so einer betrieblichen Änderung passiert, man versucht Einsparungen und wo geht das so einfach wie bei den Menschen.

Ich hatte nach meiner Operation ein seltsames Kompetenzgerangel der Ärzte zu ertragen, so dass ich mich zu dem Ausspruch veranlasst sah: es geht hier um mein Leben und ihre Hahnenkämpfe können sie woanders austragen. Am Tag nach der OP war der operierende Arzt nicht da und keiner der anderen Oberärzte fühlte sich verpflichtet nach mir zu sehen. Es war schon ein seltsames Gefühl. Glücklicherweise ging es mir ganz gut.

Nach diesem Gespräch gab es kein Probleme mehr.

Ich bin von meinem behandelnden Arzt immer noch überzeugt, habe aber das Gefühl das er unter enormem Druck steht.

Aus Deinem Beitrag glaube ich zu erkennen, daß du die Uni-Klinik in Giessen gut kennst!

Es grüßt eine auch-Hessin

Gloria

Rudolf
04.07.2006, 11:49
Hallo lieber Steffen,
ich habe mich nicht angegriffen gefühlt, Du könntest mich auch gar nicht angreifen, weil ich dafür nicht empfänglich bin.
Außerdem, jeder Angriff ist auch für den Angreifer gefährlich, jeder Schuß hat einen kräftigen Rückstoß. Jeder Schuß geht auch irgendwie "nach hinten los".
Ich wollte Dir aber sagen, daß die Op. für mich mit keinerlei Leiden verbunden war. Mit keinerlei Schmerzen!
Hinsichtlich der Schmerzen glaube ich, daß eine Knieoperation "schwerer" als eine Nierenoperation sein kann.
Weißt Du, daß Du mit Angst das anziehst, was Du vermeiden willst?
Ich habe mir vor der Op. gesagt: ich werde nach der Op. keinerlei Schmerzen haben. So kam es.
Weißt Du, was solche Glaubenssätze bewirken können? Unendlich viel!
Ich wünsche Dir den Mut dazu.
Liebe Grüße
Rudolf


Hallo Gloria,
zwar bin ich kein gebürtiger Hesse, aber ich bin 1992 nach Hessen gekommen, habe auch das Uni-Klinikum in Gießen ein wenig kennen gelernt, hauptsächlich den Neubau Chirurgie, wo ja u.a. die Allgemein- und Thorax-Chirurgie und die Urologie untergebracht sind. Die Privatisierung bringt sicher viel Unsicherheit und Stress, das bekomme ich aber nur aus der Ferne ein wenig mit.
Dein Wohnort ist mir Neu-Bad-Nauheimer längst aufgefallen. Ich bin dort auch schon mal durchgekommen.
Kompetenzgerangel, Hahnenkämpfe . . . ja das ist eine seltsame Erscheinung. Dabei heißt "Therapie" Dienen, Pflege, dem Patienten dienen, sich nach seinen Bedürfnissen richten.
Und Krankenhaus ist ein Haus für Kranke, weniger für Gesundende. Man sollte einen anderen Namen finden!
Den Oberarzt, der mich 2000 operiert hat, habe ich nachher allerdings auch nicht mehr gesehen. Aber seine Arbeit war hervorragend.
Liebe Grüße
Rudolf

Rudolf
05.07.2006, 11:55
Hallo Hans,
für Dich scheint die ganze Welt aus Bayern und Hessen zu bestehen.
Da muß ich Dich leider enttäuschen.
Zwar bin ich direkt aus Bayern (gehört die Oberpfalz überhaupt dazu?! Die Stoapfalz?) nach Hessen gekommen, aber geboren bin ich weiter nördlich. Weißt Du, wo Blomberg liegt? München ist sicher bekannter. Da war ich auch mehrmals zu Seminaren u.a.
Fegood
Rudolf

stoffel1506
07.07.2006, 23:07
Hallo zusammen!

ja,es ist nun bald soweit! am montag gehe ich in die uni mainz zu meinem termin - denke op wird dienstag sein!

ICH DANKE ALLEN GANZ LIEB FÜR IHRE AUFMUNTERNDEN UND TIEFREICHENDEN WORTE!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

ich werde mich sobald ich das krankenhaus verlasse hier melden und über mein erlebnis berichten.

mit lieben grüßen
steffen

Gloria-Beetle
07.07.2006, 23:20
hallo steffen,:laber:

da drücke ich dir ja ganz stark die daumen für montag.

ich hab im moment ein kleines tief, weil mir alle knochen einzel wehtun, aber die woche war vielleicht ein wenig hektisch.

also ich wünsch dir alles gute und wir hören ganz bald an gleicher stelle wieder voneinander.

liebe grüße

gloria:pftroest:

chriselis
08.07.2006, 10:20
Hallo Steffen:winke:
Auch ich wünsche Dir für Deine Op nächste Woche alles alles Gute.
Ich hatte meine im März und hab nächste Woche schon die erste Nachsorge, auch nochmal aufregend!.
Drück Dir ganz fest die Daumen, daß alles gut verläuft.
Lieben Gruß
Christa

stoffel1506
13.07.2006, 12:51
Hallo an alle!

heute haben wir donnerstga,den 13.07.2006 und ich bin seit gestern abend für 1 tag nach hause,nach dem mein op-termin von diensatg an laufend verschoben wurde.
am montag+dienstag sind weiter untersuchungen gemacht worden u.a. nierenfunktionstest,thorax röntgen und am mittwoch nochmals thorax cd - bei dem 2-3 auffälligkeiten endeckt wurden,die aber laut arzt,noch nicht beängstigten sind,können auch schatten sein!
heute abend muss ich um ca. 18-19 uhr wieder in die uni mainz und morgen wollen sie op machen.
bei der op,soll folgendes gemacht werden: nierenteilentnahme+nebenniere komplett+alle LK, habe auch bereits nen termin bei einem arzt gehabt zwecks weitere behandlung bzw. therapie nach der op.
also morgen 14.07.2006 soll der große tag sein - hoffe es geht alles gut!!!

LG
Steffen

ps: noch eine kleine aber SUPER news: der hans59 hat seine op gestern super überstanden und habe heute schon mit ihm telefoniert!!! FREUUUUUU!!!
er sagte op ist garnet so schlimm - hatte nur schmerzen danach und heute geht es ihm besser!!!!

stoffel1506
26.07.2006, 12:07
hallo liebe freund!

seit heute 26.07.2006 bin ich wieder aus der uni mainz zurück!!!
die op hat am 14.07.06 um 8.05 uhr bis 14.34 uhr gedauert und nun bin ich auf dem weg der besserung - HOFFE ICH MAL !!!
der tumor wurde mit einer organerhaltende-op entfernt
TNM-Klass: pT1b, pN0 (0/19), pMx, G2, pR0

bei lungen-ct gab es hinweiße auf rundherde in den basalen anschnitten.
was kommt da nun wieder auf mich zu????

LG
Steffen

stoffel1506
12.09.2006, 14:06
Hallo Ihr Lieben!

Ich möchte mich bei Euch allen sehr HERZLICH BEDANKEN für Eure aufmunternden Worte!!!

Am vergangen Mittwoch war ich zu meiner 1. Nachsorge und so wie es nun ausschaut, habe ich den Kampf gewonnen!!!

Ich möchte nur sagen,dass sich das Kämpfen 100%ig lohnt und man niemals Aufgeben darf!!!!

Liebe Grüße
Euer
Steffen

Rudolf
12.09.2006, 20:30
Lieber Steffen,
ich freue mich sehr für Dich über dieses tolle Ergebnis.
Ich nehme an, daß ein Lungen-CT gemacht wurde.
Möge es Dir lebenslänglich gut gehen!
Liebe Grüße
Rudolf

Manfred06
28.09.2006, 18:10
lieber Steffen,
da du jetzt sorgenfrei bist solltest du jetzt regelmäßig zur Vorsorgekontrolle gehen, denn frühzeitiges Erkennen räumt dir alle Chancen ein,
der Tumor kann schon mal zurückkommen
ciao ciao

stoffel1506
10.01.2007, 09:53
Hallo Liebe Freunde!

Ich hoffe Ihr seit gut ins neue Jahr gerutscht und wünsche Euch allen alles Liebe und vorallem Gesundheit!!!

Ich wollte Euch mal bescheid geben wie es um mich steht!

Also bei mir sieht es folgendermaßen nach meiner OP vom 14.07.2006 aus:

1. ich gehe seit 02.11.2006 wieder Arbeiten
2. der Verdacht in der Lunge hat sich NICHT bestättigt
3. bei meiner 2ten Nachsorge-Untersuchung stellt sich nun herraus, dass alles
in Ordnung ist und sehr gut verheilt

In der Hoffnung, es geht Euch genauso,verbleibe ich mit Herzlichen Grüßen,

Euer
Steffen

stoffel1506
14.04.2008, 19:54
Hallo Ihr Lieben!

Nun sind 21 Monate nach meiner Nieren-OP vergangen und nach bisherigen Nachuntersuchungen, ist alles im grünem Bereich.
Fühle mich TOP-Fit und habe nur ab und an leichtes stechen in der Seite - was aber nicht ins Gewicht fällt.

Hoffe es bleibt weiterhin alles so wie es ist!!!

Liebe Grüße
Steffen