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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Avastin


tigimon
06.07.2006, 19:09
Hallo an alle!

Kurz zu meiner Geschichte (bin jetzt 35 Jahre alt):

03/03 Diagnose Eierstockkrebs Figo IIIc
große Bauch-OP

6x Chemo Carboplatin/Taxol
4x Chemo Cisplatin/Topotecan bis 12/03

06/05 Rezidiv Lymphknotenmetastasen
erneute große OP

6x Chemo Carboplatin/Gemzar bis 11/05

Jetzt ist mein Tumormarker von 20 auf 120 gestiegen (CA 12/5).
Im bildgebenden Verfahren (Ultraschall, CT) nichts erkennbar, auch keine Beschwerden.

Mein Arzt rät mir zu einer Immuntherapie mit AVASTIN und Cyclophosphamid.
Hat jemand Erfahrung damit bezüglich Nebenwirkungen?
Habe bei Anita gelesen, dass Ihre gesetzliche Krankenkasse die Kosten für Avastin übernommen hat, hat jemand hierzu Erfahrungen?

Danke schonmal!

tigimon

Anita
07.07.2006, 08:24
Hallo Tati,

auch bei mir war es fast immer so, dass man auf den MRT-Bildern nichts gesehen hat und das Rezidiv nur durch Anstieg des Tumormarkers angezeigt wurde. Das kann auch am Alter des Untersuchungsgerätes liegen, denn ein neues Gerät hat bei mir sogar eine winzige Veränderung angezeigt.

Eine Immuntherapie ist Avastin/Cyclophosphamid nicht. Cyclophosphamid ist ein Chemotherapeutikum und Avastin ein Angiogenese-Hemmer, d.h., es soll die Blutzufuhr zum Tumor unterbinden. Ich hatte Avastin in Verbindung mit Topotecan und Gemzar und als einzige Nebenwirkung etwas Nasenbluten, welches durch das Avastin ausgelöst worden sein könnte, da es die Blutungsneigung erhöhen kann. Wie du ja schon aus früheren Beiträgen herausgelesen hast, war die Kostenübernahme durch die gesetzliche Krankenkasse bei mir problemlos.

Solltest du noch Fragen haben, werde ich sie dir nach Möglichkeit natürlich gerne beantworten.

Ich wünsche dir einen erfreulichen Behandlungserfolg :) !

Liebe Grüsse
Anita

elisabeth_s
07.07.2006, 08:56
liebe anita, liebe tati,

ich kann zu avastin nichts sagen.
ich hatte chemotherapie mit topotecan alleine. und als nebenwirkung leichtes nasenbluten. das muss also nicht vom avastin gekommen sein.

alles gute,
elisabeth

tigimon
07.07.2006, 10:57
Hallo Anita, hallo Elisabeth!

Vielen Dank für Eure Antworten.

@ Anita:
Bei mir ist das mit dem Tumormarker immer so eine Sache.
Bei meinem letzen Rezidiv lag er im Normbereich bei 15 aber auf Ultraschall und CT waren deutlich vergrößerte Lymphknoten zu sehen.
Die OP ergab dann auch einen ausgedehnten Befall, 14 von 21 entnommenen Lymphknoten.
Jetzt ist nichts zu sehen, aber der TM eben gestiegen.

In Behandlung bin ich bei Prof. Möbus in Frankfurt Höchst, der gut bekannt ist mit Dr. DuBois in Wiesbaden.
D.h. bei mir geht das immer um ein paar Ecken.
Die Nachsorge macht mein Gyn hier zu Hause (wohne ca. 1,5 Stunden von Frankfurt weg), der wiederum ein alter Studienkollege von Prof. Möbus ist.
Wenn dann irgendetwas unklar ist, telefoniert er mit Frankfurt und fragt bei Prof. Möbus welche weiteren Schritte zu tun sind. Das klappt auch immer prima. Habe also gestern über meinen GYN erfahren, dass Prof. Möbus bei den steigenden Tumormarkern ein Immuntherapie mit Avastin und Cyclophosphamid vorschlägt. Das Du jetzt sagst, dass es sich hierbei gar nicht um eine Immuntherapie handelt, macht mich jetzt allerdings etwas unsicher.
Habe jetzt von der DAK einen Antrag auf Kostenübernahme für Avastin im off-lable-use bekommen, die mein Gyn ausfüllen muss.
Bei wecher Krankenkasse bist du denn und wegen welchem Argument haben die die Kosten übernommen?

Viele Grüße
Tati

Anita
07.07.2006, 11:55
Hallo Tati,

ich bin bei der BEK versichert. Wie du vielleicht weisst, bin ich bei Dr. Müller in Hammelburg in Behandlung. Er hat mir auch das Avastin verordnet und die Kostenübernahme mit der Krankenkasse geregelt. Somit kann ich dir leider nicht sagen, ob bzw. welche Begründung er angegeben hat.

Ist ja beruhigend, dass sich deine Ärzte untereinander austauschen und du dich gut aufgehoben fühlst :) !

Liebe Grüsse
Anita

tigimon
07.07.2006, 12:43
Hallo Anita!

Ja, die Verständigung unter den Ärzten klappt erstaunlicherweise sehr gut und ich kann eigentlich auch immer jemanden erreichen.

Und die Tatsache, dass die Krankenkasse nicht gleich nein gesagt hat, zeigt, dass es ja einen Weg geben muss. Nächste Woche weiß ich sicher mehr.

Wohnst Du in der Nähe von Hammelburg, da Du dort in Behandlung bist?

Liebe Grüße
Tatjana

Anita
07.07.2006, 13:58
Hallo Tati,

mir haben die Ärzte nach meiner OP im Mai 2001 ein schnelles Rezidiv vorhergesagt, obwohl ich makroskopisch tumorfrei operiert werden konnte. Weil ich mich in meiner Klinik am Wohnort nicht so gut aufgehoben fühlte, habe ich mich schon bald auf die Suche nach der für mich idealen Behandlungsmöglichkeit gemacht.

Hier im KK-Chat traf ich einen Patienten, der mir von seiner OP nach Dr. Sugarbaker erzählte. Ich habe mich dann näher informiert und bin so auf Dr. M. aufmerksam geworden, der mich seit Ende 2002 behandelt. Nach Hammelburg habe ich zum Glück nur gut 100 km zu fahren. Leider hat sich dort seit der Übernahme durch das Rhön-Klinikum 2004 vieles zum Negativen verändert. Am bedauerlichsten empfinde ich, dass all die hervorragenden und überaus menschlichen Ärzte, die jahrelang dort beschäftigt waren, nach und nach gegangen sind. Jetzt muss man ständig auf der Hut sein und alles hinterfragen, um sicherzugehen, dass auch alles seine Richtigkeit hat, da es bei manchen Ärzten durch schlechte Deutschkenntnisse zu Missverständnissen kommen kann. Und wenn es einem gerade nicht so gut geht, kostet das enorm viel Kraft.

Ich hoffe doch, die Kostenübernahme von Avastin klappt auch bei dir ohne Schwierigkeiten!

Liebe Grüsse
Anita

sonne692001
09.07.2006, 12:17
hallo tigimon,

das du ein gesondertes formular ausfüllen musst für avastin finde ich auch seltsam. denke, jede kasse handhabt das anders. als kassenpatient bekomme ich ohne formulare das avastin seit monaten bezahlt (einfach auf rezept) und entgegen aller unkenrufe hat meine kasse auch anstandslos ohne vorheriges nachfragen eine PET/CT- untersuchung bezahlt.

avastin wirkt bei mir glaube ich ganz gut, obwohl die marker steigen.
wünsche dir alles gute
gruss
sandra

tigimon
09.07.2006, 12:36
Hallo Sandra!

Das Formular ist ein Antrag auf Übernahme der Kosten für Avastin, in dem der Arzt begründen muss, warum er Avastin verschreiben möchte, obwohl es bei Eierstockkrebs nicht zur Therapie gehört. Wenn die Krankenkasse das dann genehmigt, bekomme ich das Mittel nachher auch ganz einfach auf Rezept.
Bei welcher Krankenkasse bist Du denn versichert? Hat Dein Arzt vielleicht auch solch einen Antrag ausgefüllt, bevor er Dir Avastin verordnet hat?

Hast Du bei Avastin irgendwelche Nebenwirkungen?

Nimmst Du es alleine oder mit anderen Medikamenten zusammen?

Alles Gute
Tatjana

sonne692001
09.07.2006, 16:40
hallo tati,

das avastin vertrage ich sehr gut - eine leichte neigung zum nasenbluten verursacht es.
ich habe es bisher mit carboplatin und taxotere bekommen und jetzt mit caelyx.

wünsche dir auch alles gute
sandra

tigimon
21.08.2006, 22:56
Hallo Heidi!

Hat Euer Arzt einen Antrag auf Kostenübernahme gestellt?
Normalerweise müsste der Versicherte von der Krankenkasse Bescheid bekommen. Ich würde Dir aber empfehlen, persönlich dort anzurufen und die Sache dringend zu machen. Bis es sonst von Sachbearbeiter zu Sachbearbeiter geht kann es schon eine Weile dauern.
Und falls Ihr eine Ablehnung bekommt auf jeden Fall gleich Widerspruch einlegen und weiter nachhaken.

Leider hat bei mir die Krankenkasse die Kostenübernahme, trotz Widerspruch, abgelehnt. Ich war auch schon drauf und dran eine Klage vor dem Sozialgericht einzureichen.
Mitlerweile war ich aber in Heidelberg in der onkologischen Frauensprechstunde. Dort wurde vor 2 Wochen eine Studie mit diesem anderen Angiogenese-Hemmer VEGF trap begonnen, der wohl so ähnlich wirkt wie Avastin. Ich könnte auch an dieser Studie teilnehmen. Außer steigendem Tumormarker wurde bei mir bisher aber noch nichts gefunden und ich habe auch sonst keine großartigen Beschwerden. Jetzt habe ich Mittwoch noch einen MRT-Termin. Wenn man dann den "Herd" sieht, werde ich an der VEGF trap Studie teilnehmen, ansonsten werde ich erst mal nichts tun und abwarten.

Freue mich natürlich für Euch, dass es bei Euch mit Avastin geklappt hat.
Hat Deine Mutter Avastin inzwischen bekommen und wie verträgt sie es?
Hat die Krankenkasse der Kostenübernahme so einfach zugestimmt oder musstest Du auch erst Widerspruch einlegen?

Euch auch alles Gute!
tigimon

Anita
20.09.2006, 14:04
Hallo Heidi,

wie heisst es so schön: "Was lange währt wird endlich gut!" Ich freue mich, dass deine Mutter jetzt mit Avastin starten kann und wünsche ihr einen supertollen Behandlungserfolg!

Danke liebe Heidi für deine Bemerkung, ich habe mich sehr gefreut, dass ich euch mit meinem Posting dazu bewegt habe, um die Verordnung von Avastin zu kämpfen. Seit einiger Zeit überlege ich, ob ich mich als aktive Userin aus dem Forum zurückziehe. Jetzt sehe ich es als Wink des Schicksals und werde (vorerst) so weitermachen wie bisher und freue mich, wenn ich dir oder anderen Betroffenen oder Angehörigen den einen oder anderen Ratschlag geben kann. Nur wird es künftig hier im Forum keine Stellungnahme über mein Befinden sowie Therapien geben.

Liebe Grüsse
Anita

tigimon
20.09.2006, 14:36
Hallo Heidi!

Zuerst einmal, ich bin bei der DAK versichert.

Für mich ist dieses Forum auch sehr wichtig, auch wenn ich aktiv nicht so viel reinschreibe, habe ich doch hier schon viele Informationen bekommen.
So hat z.B. Dein Hinweis auf die VEGF trap Studie mich dazu gebracht nach Heidelberg zu fahren und mich dort vorzustellen. Wahrscheinlich werde ich jetzt sogar an dieser Studie teilnehmen. Das wiederum hat jetzt sogar eine andere KK userin dazu gebracht, sich auch einen Termin in Heidelberg zu holen.
Du siehts, wir profitieren alle voneinander.
Leider bin ich erst auf den KK gestoßen als ich schon mein 1. Rezidiv hatte. Ich wünschte, ich hätte die ganzen Informationen schon beim Ausbruch meiner Krankheit gehabt. Es ist nämlich oftmals so, das auch die Ärzte nicht genug informiert sind und man muss sie selbst in die richtige Richtung lenken.

Also, Deiner Mutter alles Gute. Wo ist sie denn wegen Avastin jetzt in Behandlung?

Viele Grüße
Tatjana

Anita
21.09.2006, 19:36
Hallo Heidi,

ich kenne einige EK-Patientinnen, die Avastin-Infusionen bekamen. Bei allen ist der Tumormarker nach der ersten Gabe meist stark gesunken (bei mir sogar um 80%!). Also gehe ich ganz fest davon aus, dass es auch bei deiner Mutter so sein wird ;) !

Mach dir wegen der Nebenwirkungen nicht gar so viele Sorgen! Ich wage zu behaupten, da richtet die Chemo wesentlich grösseren Schaden an :twak: . Ich hatte 10 x Avastin und ausser ein bisschen Nasenbluten, das vielleicht ja auch von der Chemo kam, ging es mir blendend :) .


hab noch was vergessen. Warum gibt es denn für deine Mutter nicht mehr viele Möglichkeiten :confused: , so viele Chemos hatte sie doch noch nicht......? Ich wundere mich schon, dass sie weiter mit den Tabletten behandelt wird, obwohl der Marker weiter steigt. Als es mir mit den Xeloda-Tabletten auch so ging, wurden sie sofort abgesetzt.


ich kann dir nur raten, dem Arzt nächste Woche gezielt alle Fragen zu stellen, und wenn dir irgendwas nicht logisch erscheint, unbedingt nachzuhaken. Er soll ruhig merken, wie gut du Bescheid weisst :D und dich nicht so leicht mit irgendwelchen Ausflüchten zufrieden gibst. Wir haben das auch immer so gehandhabt und ich denke, es war manchmal durchaus von Vorteil für mich ;) !

Wünsche auch dir ein schönes Wochenende und freue mich, dass deine Mutter ausser dem Bluthochdruck "gut drauf" ist!

Liebe Grüsse
Anita

Fussel
23.09.2006, 19:31
Hallo!

Ich habe unsere Prof auch nochmals auf Avastin angesprochen!

Er bleibt dabei, dass die Nebenwirkung "Darmnekrose" insbesondere bei solch weit fortgeschrittenem Krebs wie bei meiner Mutter BEDEUTEND sei und er dieses Mittel erst dann einsetzen "würde wollen", wenn alles andere nicht geholfen hat - vorausgesetzt, meine Mutter wäre dann damit einverstanden, ein solches Medikament zu nehmen!

Ich möchte jetzt niemanden verunsichern - aber diese eindeutige Auskunft hat mich denn doch nachdenklich gemacht!

Gruss

Fussel

tigimon
24.09.2006, 14:45
hallo Fussel!

Mitlerweile hat man mir auch von Avastin abgeraten, eben wegen besagter Nebenwirkungen der Darmperforierung. Dies muss wohl speziell bei Patienten mit Eierstockkrebs mehrfach vorgekommen sein.
Die Unikliniken Heidelberg haben gerade eine Studie mit einem anderen Angiogenese-Hemmer Namens VEGF trap begonnen. Dieses Medikament soll eigentlich genauso wirken wie Avastin, nur eben diese Nebenwirkung nicht haben. Außerdem kann es wohl mono, d.h. ohne begleitende Chemotherapie verabreicht werden.
Ich werde in ca. 4 Wochen meinen Tumormarker nocheinmal kontrollieren lassen. Sollte er dann immer noch steigen, werde ich an dieser Studie teilnehmen.

Schönen Sonntag noch.

Hallo Heidi123!

Du hast Dir doch auch mehrere Meinungen eingeholt.
Was haben denn die anderen Ärzte gesagt (vor allem Dr. Müller) bezüglich Avastin?
Fakt ist, das eine Chemo wesentlich schlimmere Nebenwirkungen hat und die Zukunft der Krebsbekämpfung sicher eher in der Richtung der Angiogenese-Hemmern liegen wird.
Und wenn bei Euch die Kosten für Avastin von der Krankenkasse übernommen werden, umso besser.
Hätte ich einen positiven Bescheid bekommen, hätte ich Avastin auch ausprobiert.

Ich wollte Dich auf keinen Fall verunsichern, was letztendlich richtig ist oder nicht, das weiß leider niemand.

Ach ja, und manchmal muss man die Gedanken auf Pause stellen, zumindest was die Krankheit betrifft.

Viele Grüße

HeidiHeidi
13.11.2006, 19:11
Hi,

der Tumormarker ist nach 3x Avastin um mehr als die hälfte gesunken. Er ist natürlich noch nicht im Normbereich aber immerhin. Ich weiß nicht was gewesen wäre wenn Sie das Avastin nicht bekommen hätte. Physisch und psychisch geht es ihr den Umständen entsprechend relativ gut.

Das der Tumormarker gesunken ist macht natürlich auch wieder Hoffnung!

Leider habe ich mit einer anderen Dame unterhalten die auch 10x Avastin bekommen hat, nach ca. 1/2 Jahr fing alles wieder an...Irgendwie gewinnt man nur ein bißchen Zei die Angst bleibt.Aber daran möchte ich nicht denken ich bin dankbar für den Moment. Man kann nicht alles im Leben planen, das Schicksal macht einem einfach einen Strich durch die Rechnung. Ich versuche jetzt den Moment zu leben irgendwann ist es zu spät!

An dieser Stelle möchte ich mich nochmals an alle bedanken die uns diese Therapie ermöglicht haben.

Mein besonderer Dank geht an "Anita":winke: ich denke oft an Dich und schliesse dich immer mit in meine Gebete ein!


Liebe Grüsse

Fussel
14.11.2006, 07:36
Hallo Heidi!

Das sind ja schöne Nachrichten ... ich freue mich für Euch und bete darum, dass deiner Mutter längerfristig geholfen werden kann.

Leider hat meine Mutter auf Anraten des Professors AVASTIN total abgelehnt. Bei ihr sind die hauptbetroffenen Organe aber auch der Dick- und der Dünndarm. Ich denke schon, dass sie ein hohes Risiko eingegangen wäre.

Im Moment ist Mama noch zu Hause! Es geht ihr noch einigermassen. Sie fühlt sich zwar schwach und elend, ordnet aber fleissig ihre "Angelegenheiten". Was ich sehr schön finde ist, dass viele Bekannte und Freunde sie besuchen - das tut ihr psychisch sichtlich gut. Ihre TUmore an der Bauchdecke (die Stippchen!!!) kann man inzwischen bereits mit der Hand ertasten!

Wir machen uns schon wieder Sorgen, dass Mama so kurz vor ihrem Ende nochmals operiert werden muss. Sie hat seit 5 Tagen NICHTS in ihrem Stoma-Beutel - und das trotz Abführmittel über den Tropf etc.! Das Wort "Darmverschluss" geistert uns durch den Kopf. Bei einem "Dickdarmverschluss" müsste dann auch nochmals operiert werden - egal, ob der Patient "austherapiert" ist oder nicht.

Wenn heute wieder nichts im Beutel ist kommt sie wohl wieder ins Krankenhaus.

Wir haben mit Mama zusammen beschlossen, sie zu Hause zu pflegen. Es kommt täglich eine Brückenschwester, mein Papa lernt bereits, wie er die Infusionsbeutel wechselt und wir Geschwister haben einen groben Plan erstellt, wie wir das dann zeitlich managen, wenn dann mal eine RUNDUMDIEUHR-BETREUUNG notwendig wird. Die Brückenschwester hält diese häusliche Pflege für möglich und ist auch der Meinung, dass dies sowohl für den Patienten wie auch die Angehörigen oft der beste Weg ist. Eine 24h-Betreuung macht man auch nicht über Monate - diesen Zeitraum kann man wohl auf 2-3 Wochen eingrenzen.

Liebe Grüsse

Fussel

argentino
16.02.2007, 22:05
hallo zusammen,

bei meiner biene steht jetzt die frage an, ob neben der ixotentherapie auch avastin eingesetzt werden soll. habe jetzt schon einiges gelesen über nebenwirkungen.

wer kann mir dazu etwas erzählen aus eigener erfahrung oder so?

liebe grüße

euer argentino

Lasna
10.07.2007, 20:03
Hallo an alle,

Erst einmal möchte ich sagen, dass ich sehr froh bin, dieses Forum gefunden zu haben. Meine Mutter (58. J.) leidet seit Mai 03 an Eierstockkrebs und wird derzeit in einem kleinen österreichischen Spital behandelt.
Nach der ersten Chemo war sie 1 Jahr lang rezidivfrei, aber danach befand sie sich fast durchgehend wieder in Chemotherapie. Zur Zeit ist sie im Stadium IIIc; Leber außen befallen, Bauchfell und Lymphknoten. Es scheint eine Platinresistenz vorzuliegen. Deshalb wird ihr seit gestern eine Therapie in Form von (auch in Österreich nicht zugelassenem) Avastin und Xeloda verabreicht. Der Blutdruck ist gestiegen und sie hat starke Kopfschmerzen. Ansonsten, sagt sie, geht es so einigermaßen. Immerhin war sie heute schon 1 Stunde in der Stadt spazieren...

Nach einigen Recherchen mache ich mir nun jedoch große Sorgen wegen der Nebenwirkungen (Darmperforationen etc.) von Avastin. Außerdem scheint mir, dass Xeloda ein ziemlich unorthodoxes Präparat für OvCa ist, oder?

Ich weiß, dass einige Frauen in diesem Forum Avastin bekommen und wäre sehr, sehr dankbar, wenn Ihr mir Eure Erfahrungen schildern würdet!
Ines

ricoshiva
11.07.2007, 15:24
hallo lasna,

meine tante hat gerade auch vor kurzem diagnose eierstockkrebs bekommen,
auch sie wird in einem lkh in österreich behandelt.
ist sie auch zufällig in vorarlberag?

bitte um info, danke dir, lg tina

Lasna
11.07.2007, 17:20
Meine Mutter konnte heute nach 3 Tagen KH-Aufenthalt wieder nach Hause gehen und es geht ihr eigentlich gut. Nur erhöhter Blutdruck. Ich mache mir aber große Sorgen wegen der Gefahr eines Darmverschlusses. Sie hatte nämlich bereits einen nach ihrer 1. großen Operation und leidet aufgrund der vielen Chemos auch an Dauerverstopfung, und natürlich gibt es haufenweise Verwachsungen. Vom Arzt wurde sie auf diese Gefahr aber nicht einmal aufmerksam gemacht! Was soll ich davon halten?

Tina,
Meine Mutter wird seit 4 Jahren in Kärnten behandelt, aber ich überlege nun - aufgrund obiger Bedenken - mit ihr einmal ins AKH Wien zu fahren.
Wünsche deiner Tante alles, alles Gute im Ländle!

Ines

margit b.
11.07.2007, 20:31
Liebe Ines,

vielleicht schaust du mal, ob es nicht ein Landeskrankenhaus in euerer Nähe gibt, das viel Erfahrung mit EK-Krebs hat.
Ich komme aus OÖ und wurde in einem Landeskrankenhaus behandelt und war mit der Kompetenz der Ärzte sehr zufrieden.

Sicher gibt es die neuesten Erkenntnisse wohl am ehesten im AKH oder in der Uniklinik Innsbruck. Meine beste Freundin ist an Nierenkrebs erkrankt und ist im AKH in Behandlung. Die Anreise ist sehr beschwerlich, sie war jetzt auch wieder 2 Wochen stationär. Die Zimmer sind kleine Boxen, die Nasszellen sehr beengt. Ausserdem hab ich das Gefühl, je größer das KH ist, umso mehr wird man zu "einem Fall" und irgendwie kommt der Mensch zu kurz. Zudem kommt noch, dass bei einem stationären Aufenthalt so weit weg auch die Zerstreuung durch Besucher eher dürftig ausfällt.

Eine Möglichkeit wäre, wenn ihr euch einen wirklich guten Arzt sucht und in die Privatsprechstunde geht. Das muss man zwar selber bezahlen, aber der Arzt hat dann wirklich Zeit und er kann euch sicher über die beste weiter Vorgehensweise beraten.

Alles Gute für deine Mutter!
Liebe Grüße

Margit

Lasna
12.07.2007, 10:41
Liebe Margit!

Wir sind eigentlich aus Klagenfurt und haben ein LKH "vor der Tür". Nur ist dieses denkbar schlecht, unpersönlich und - meiner Erfahrung nach - nicht sehr professionell. Harte Worte, ich weiß,aber ich habe schon viele schlechte Erfahrungen gemacht. Im kleinen Spital, in dem meine Mum jetzt behandelt wird, fühlt sie sich gut aufgehoben. Und das sollte eigentlich das Wichtigste sein. Trotzdem werde ich anregen, eine Privatordination bei einem der AKH-Professoren in Anspruch zu nehmen, nur um eine Zweitmeinung einzuholen.

Beim AKH kann ich die Worte einer befreundeten Ärztin, die dort Turnus gemacht hat, nicht vergessen: "Das AKH ist ein Top-Forschungszentrum, nur vergessen die Ärzte dort über ihrer Karriere leider, dass es da auch noch die Patienten gibt."

Viele Grüße aus Österreich,
Ines

mai3
12.03.2008, 21:33
Meine Mutter hat ein Ovarialkarzinom. 2003 wurde sie operiert. Es konnte nicht alles entfernt werden. Sie hat seitdem einige Chemos (Carboplatin) hinter sich gebracht. Die Abstände zwischen den Chemos sind immer kürzer geworden - zuletzt hat es nur noch zwei Monate bis zum Rezidiv gedauert. Obwohl es nach der OP hieß, sie habe allenfalls noch zwei Jahre zu leben, geht ihr noch immer ganz gut. Gerade ist sie im Wanderurlaub in den Alpen und saust froh und munter die Berge rauf und runter.

Sie soll nun mit Avastin behandelt werden. Hat jemand Infos zu diesem Medikament oder vielleicht schon Erfahrungen damit gemacht?

Ich würde mich sehr freuen, etwas darüber zu erfahren.

MAI3

Fussel
13.03.2008, 07:10
Liebe Mai3,

erst einmal tut es mir leid, dass auch Deine Mutter betroffen ist.

Über Avastin wurde hier im Forum schon viel geschrieben. Du kannst über die Such-Funktion das Forum durchsuchen ... sicherlich findest Du dann viel Information.

In einem älteren Beitrag hat Christine einmal diese Linkadresse angegeben - dort sei das Thema wohl ausführlich diskutiert worden.

http://www.krebs-kompass.org/Forum/showthread.php?t=19177

Meine Mutter hat Avastin auf anraten des Arztes nicht genommen .... aber da haben die Ärzte verschiedene Meinungen und Erfahrungen und man muss für sich entscheiden, welchen Weg man gehen will.

Ganz liebe Grüsse

Fussel

claudi13
13.03.2008, 07:48
Liebe Mai3,

über Avastin kann ich Dir leider nichts sagen, aber über das was die Ärzte so erzählen...
Deine Mama ist doch das beste Beispiel, daß diese ganzen Prognosen Mist sind. Sicherlich gibt es Durchschnittwerte, aber jeder Mensch ist individuell. Ich finde es toll, wenn Du schreibst "sie saust die Berge rauf und runter". Deine Mama geniesst ihr Leben, so, wie es ist, und ich glaube, deshalb straft sie alle Statistiken Lügen.

Du wirst sicherlich auch zu Deiner Avastin-Frage noch kompetente Antworten bekommen.

Liebe Grüße

Claudia

mai3
13.03.2008, 09:41
Vielen Dank für Eure Antworten. Guter Tipp, ich werde schauen, ob ich im Forum was zu Avastin finde.

Mai 3

Sari4444
22.06.2008, 15:46
Liebe Foris,

gibt es hier jemand, der schon mal bei einem Ovarialkarzinom,d.h. bei einem Rezidiv, mit Avastin behandelt worden ist?

Avastin ist bei Ovarialkarzinom bislang nicht zugelassen, so dass es sich um einen of-label-use handelt.

Hat jemand Erfahrung damit?

- Verträglichkeit
- Nebenwirkungen
- Wirksamkeit
- Bezahlung durch die KK?

Vielen lieben Dank.

lg
Sari

Sari4444
24.06.2008, 13:13
@Vivi2007 danke dir vielmals.

danke dir für die vielen Info`s.

Bei meiner Mama, die betroffen ist, aufgrund eines inoperablen Rezidivs, ist es ausserdem auch so, dass bis auf einen Arzt, der für das Avastin plädiert, alle anderen Onkologen und Ärzte von Univ. Frauenkliniken von der Verwendung von Avastin bei ihr abraten, eben aufgrund der Nebenwirkungen.
Keine Ahnung was richtig ist..... wenn man das schon immer im Vorfeld wüsste....
Meine Mama hat sich nun für eine Chemo mit Carboplatin und Taxol (Paclitaxel) entschieden.

eine Bitte habe ich noch:
könnt ihr mir noch sagen, welche Krankenkassen derzeit die Behandlung mit Avastin bezahlen?
Gibt es da irgendwelche Anhaltspunkte/Informationen dazu?

vielen lieben Dank
liebe Grüße
Sari

tigimon
24.06.2008, 15:33
Hallo!

Bei mir wurde damals auch die Kostenübernahme von Avastin durch die gesetzliche KK (DAK) abgelehnt.
Es kam zu einer Einzelfallentscheidung und der medizinische Dienst hat abgelehnt:-(
Außerdem spielen die meistens auf Zeit und zögern die Entscheidung lange hinaus, Zeit, die man als Kranker aber nicht unbeding hat.

Viele Grüße

Sari4444
24.06.2008, 15:54
Von 5 qualifizierten Ärzten war ja auch nur einer dafür und alle anderen dagegen.

Danke für die Nennung der KK, so haben wir schonmal einen Anhaltspunkt, wenn wir es als zweite Option in Angriff nehmen müsssen.

Dass die Kk auf Zeit spielen, den Gedanken hatte ich auch schon, sie haben ja nichts zu verlieren.

Heidelberg hatte bei bei meiner Mama Avastin nicht in Erwägung gezogen. Man kann wohl auch eine dreier-Kombi machen, Carboplatin, Taxol und Avastin, aber das geht aus gesundheitlichen Gründen nicht

Danke euch.

liebe Grüße
Sari

Diamond
19.07.2010, 11:28
Hallo an alle hier,

ich bin total neu hier, habe aber schon sehr oft in eurem Forum gelesen.
Ich bewundere Alle, die so stark und tapfer sind.

Bei einer Freundin von mir wurde Anfang des Jahres durch Zufall Eierstockkrebs festgestellt. Sie hatte eine Totaloperatin und hat nun auch ihre Chemo beendet. Nun wurde ihr letzte Woche mitgeteilt dass er gestreut hatte und nun auch in der Lunge was gefunden wurde, in der Leber wurde schon vor der Chemo was festgestellt, aber da gab es bisher keine Veränderung. Meine Freundin drückt sich leider immer nicht aus was genau damit gemeint ist und spricht auch sehr wenig, fast gar nicht über die Befunde, was ich sehr bedauere.
Aber nun wurde ihr mitgeteilt dass man sie gerne mit Avastin 25 behandeln würde, wozu sie aber noch die Genehmigung ihrer Krankenkasse braucht, ob die die Kosten übernehmen.
Hat Jemand Erfahrung was dieses Mittel angeht?

Ich würde mich über eure Antworten sehr freuen.

lg, Angelika

Steffel
21.07.2010, 22:01
Liebe Angelika,

soviel ich weiss, ist Avastin noch nicht offiziell zugelassen, wird also generell von den gesetzl. Kassen nicht übernommen, vielleicht bekommst Du deswegen keine Antworten.

Ich kenne eine Patientin die mit Avastin behandelt wurde und es gut vertragen hatte.

Du kannst ja auch Avastin als Suchbegriff eingeben, es wurde an verschiedenen Stellen im KK einiges dazu geschrieben.

Ich hoffe, Dir damit ein wenig weitergeholfen zu haben.

Viele Grüße
Monika

Anja S.
22.07.2010, 10:41
Hallo,

ich habe erste heute von dem Eintrag gelesen, da ich hier nicht mehr so oft zu Besuch bin.

Ich habe Avastin in Verbindung mit Taxol bekommen. Ich hatte 4 Zyklen, danach musste ich abbrechen da sich massiv Fisteln bei mir am Darm gebildet haben, es war dann so schlimm das ich leider einen künstlichen Darmausgang gelegt bekam.

Aber geholfen hat es trotzdem, denn die Tumore waren alle Rückläufig! Bis heute hat sich nichts geändert. Ich hatte im April die letzte Chemo. Vor 2 Wochen war mein Tumormarker immer noch im Normalbereich und die Tumore sind auch nicht gewachsen. Die Chemo wirkt sehr lange nach.

Ich will dir keine Angst machen. Ich hatte immer schon Darmprobleme und Avastin greift auch den Darm an. Mir war fast klar das ich Probleme kriegen werde, leider nicht in welchem Ausmaße.

Mein Krankenhaus nimmt an Studien teil und deswegen konnte ich auch ohne Probleme Avastin bekommen! Es ist ein Teufelszeug, wirkt gut aber kann auch sehr schwerwiegende Nebenwirkungen haben......

Viel Glück

Anja