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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Neuroendokrines Karzinom (Endstadium)


Flowerrain77
06.07.2006, 22:22
Hallo!
Ich bin jetzt an einem Punkt angekommen, wo ich nun Rat brauche.
Letztes Jahr im September wurde bei meinem Vater (59 am Samstag wird er 60) ein neuroendokrines Karzinom festgestellt. Inoperabel da er direkt an der Aorta verläuft.
In der Familie meines Vaters kursiert der Krebs. Tante vor 8 Jahren an Brustkrebs verstorben. Ein weiterer Onkel Hirntumor, konnte aber geheilt werden, und ein weiterer seiner Brüder Darmtumor, konnte auch geheilt werden.
Bei meinem Papa ist das leider nicht so rosig. Er klagt schon seit über 2 Jahren über schwerste Bauchschmerzen. Habe immer wieder gesagt, er soll unbedingt zum Doc gehen. Nein das brauchts net.
Wie gesagt letztes Jahr im Sep. wurde dieser Tumor festgestellt weil meine Papa plötzlich kolikartige Schmerzen bekam und freiwillig ging.
Nach Feststellung geschah erstmal bis Mitte Okt. nix. Rein garnix. Im Okt. dann erste Chemo. Eine der Neuesten hiess es. 5 mal erhielt er diese. Dann im März dieses Jahr wurde festgestellt Tumor wächst weiter, noch schneller als zuvor. Chemo wurde abgebrochen.Wieder warten. Es geschah wiede lange lange nix. Mehrer Untersuchungen aber keine Therapie. Dann jetzt vor ca. 5 Wochen Re.d. Isar radioaktive Therapie. (nicht Dotatoc) Freude war zuerst gross. Arzt meinte, der Tumor hätte die Substanz perfekt resorbiert.
Aber Freude war zu früh. Am letzten Sonntag Noteinweisung in KH. Papa hat über Nacht sehr sehr viel Blut erbrochen und Stuhl ist mehr als schwarz.
Jetzt hat mir endlich nach langer Zeit mal ein Arzt einiges dazu erzählt und erklärt. Ich war die letzte Zeit immer sehr im ungewissen. Wusste nur von dem was mein Vater so erzählte und der weiss selber immer nur die hälfte.
Jedenfalls kann nix mehr gemacht werden bis auf Schmerzlinderung.
Jetzt wollen die meinen Papa morgen nach Hause schicken. Er kann nicht laufen. Zumindest nur ein paar Schritte. Ist so schwach wie nie seit der Erkr. Mein Vater lebt ganz alleine. Zu mir kann er nicht weil das Gästezimmer oben im 2. Stock ist das schafft er garnicht bis raus. Sein restl. Leben würde sich dann nur in dem absolut heissen Dachzimmer abspielen. Ausserdem habe ich letztes Jahr nochmal eine Ausbildung begonnen und habe noch zwei kleine Kinder die von meiner Mutter (Ex-Frau meines Vaters) versorgt werden wenn ich im Dienst im Altenheim oder dann eben in der Schule bin. Mein Vater möchte unter keinen Umständen das ich die Ausbildung hinschmeisse. Bin auch ausserdem extrem auf die paar Kröten die es zwar nur gibt trotzdem angewiesen. Und da ist das nächste Problem. Wollte für meinen Papa einen Hospizplatz suchen. Ich dachte die Kosten werden komplett übernommen. Aber nein. Die Sterbenden müssen noch locker 1200 Euro dazu zahlen. Ich würde es Zahlen wenn ich es könnte. Auch die Beerdigung, ich habe keine Ahnung wie ich meinem Vater eine Beerdigung zahlen soll. Ich bin fix und alle. Ich habe langsam keine Kraft mehr. Schule, Arbeit, Kinder und mein armer Vater. Und dann kommt jetzt noch dazu das das KH den morgen heimschicken will. Was soll ich nur tun?? Ich bin so ratlos. Ich bin dankbar für jeden Beitrag. Und entschuldigt für meinen Mammutbeitrag, aber ich weiss nicht mehr weiter das ich selbst so langsam in ein tiefes Loch abgleite und das möchte ich eigentlich meinen Kindern ersparen eine depressive Mutter zu haben.
Flower

Norma
03.08.2006, 23:54
Hallo Flower,

ich hab deinen Beitrag erst jetzt gefunden, weil ich nach Infos über Neuroendokrine Karzinoide gesucht habe.
Vielleicht liest du meine Antwort ja doch noch...

Also: beantrage unverzüglich eine Pflegestufe bei der Krankenkasse (Pflegekasse) deines Vaters.
Dafür solltest du dir Kopien über die Diagnose besorgen und dem Gutachter dann vorlegen.

Wird eine Pflegestufe bewilligt, rufe einen Pflegedienst an und überlass ihnen die häuslich notwendige Pflege; wird ja dann vom Pflegeld bezahlt.

Vereinbare mit einem Hospitz eine Ratenzahlung; vielleicht kann dein Papa dann zu gegebener Zeit doch noch aufgenommen werden.

Wegen der Beerdigungskosten wende dich ans zuständige Sozialamt!
Wenn du als Tochter kein ausreichendes Einkommen hast, übernimmt das Sozialamt die Kosten.
Allerdings bekommt dein Vater nur ein sehr einfaches Begräbnis, aber ich denke, damit kommst du klar.

Das alles in die Wege zu leiten, bedeutet viel Kraft, Zeitaufwand und Nerven.

Und genau diese drei Dinge wünsche ich dir!

Liebe Grüße
Norma, deren Mutter heute die gleiche Diagnose bekommen hat!