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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Keine OP, dafür Bestrahlung und Chemo?!


Hubsi&Drea
08.08.2006, 00:14
Hallo Ihr vom Forum,

wer kann mir weiterhelfen?
Es geht um die Mama eines Freundes wohnhaft in Österreich.
Diagnose der Ärzte ist noch unklar, also Stadium haben sie nicht gesagt.
Vor paar Wochen fing es mit Schluckbeschweden an und sie kam in`s Krankenhaus nach Gmunden. Dort stellten die Ärzte fest, das sie etwas in der Speiseröhre hat - eine Art Knoten (KREBS).
Nun ist sie für fast 2 Wochen nach Hause entlassen worden mit der Mitteilung das nicht operiert wird, sondern bestrahlt und mit einer Chemo nachbehandelt wird. Aber dann eben in Linz! Nun wartet sie - hat Fieber und Kopfschmerzen.
Es ist gesagt worden, daß "NUR" die Speiseröhre befallen ist, keine anderen Organe weiter. Hört sich somit eigentlich noch relativ gut an.
Wer kann uns sagen wie sowas zu deuten sein könnte.
Verliert sie nicht wertvolle Zeit zu Hause?

ulla46
08.08.2006, 10:36
Ich habe auch vor einem Jahr "nur" Chemo und Bestrahlung bekommen, in meinem Fall war diese Behandlung laut Studien genauso effektiv wie eine OP. Warum in eurem Fall nicht operiert wird, wird einen Grund haben. Also Ärzte fragen.
Wichtig ist keine Panik zu haben! Ich weiß, dass das leichter gesagt als getan ist.- Bei mir hat es von der Diagnose bis zu Therapiebeginn 4 Wochen gedauert und dass, obwohl ich schon Stadium 4 hatte. Bin z.Zt. ohne Befund - so eine Therapie funktioniert also!
Wichtig ist, dass der Betroffene und die Angehörigen ausführlich informiert werden mit allem Für und Wider. Darauf sollte man bestehen. Zur Not immer eine 2. Meinung einholen. Dafür ist immer noch Zeit.
Seid weiterhin so für eure Freunde da - es ist eine Zeit, wo alle durch die Hölle gehen.
Ulla

Hubsi&Drea
08.08.2006, 14:31
Hallo ulla46,
vielen lieben Dank für Deinen guten Zuspruch.
Ja, ich bin hier schon am Suchen wie ich weiterhelfen kann. Die Diagnose "Krebs" ist jedes mal grausam und man ist wie geschockt. Haben wir in unserer Familie auch leider schon miterleben müssen.
Da unser Freund kein Internet besitzt möchte ICH mich kundig machen, so gut wie nur möglich. Sonst kann ich ja von hier aus nicht viel weiterhelfen.
Ich mache ihm immer Mut und er weiss, das ich für ihn da bin.
Super, das die Therapie bei Dir so funktioniert hat!!!!!!!!!!!!!! :) Ich habe gestern Abend auch noch hier im Forum gelesen das es auf Position und Größe des Tumors ankommt und natürlich das Stadium. Und vielleicht ist ja der Tumor zu groß und sie wollen ihn auch erst verkleinern bevor sie operieren...
Wie schnell so ein Tumor wohl wächst? Auch diese Warterei treibt einen ja zur Verzweiflung!
Habe gerade erfahren das der Tumor im letzten Drittel der Speiseröhre sitzt.

Hubsi&Drea
27.08.2006, 14:37
Nun geht`s endlich los! Am 25.08. wurde nun ein Schlauch durch den Bauch in den Magen gelegt. Für die zukünftige künstliche Ernährung wie es gesagt wurde! In der nächsten Woche ist dann eine Untersuchung (BZ), wo man dann alles genau feststellen kann wegen dem Tumor. Dann soll auch die Bestrahlung losgehen! Und die Zeit rinnt und rinnt....
WAS IST DAS DENN DANN FÜR EINE UNTERSUCHUNG? Konnte nix über BZ hier im Forum finden!

_Viola_
27.08.2006, 20:02
Hallo Hubsi,

von einer BZ-Untersuchung habe ich noch nie was gehört. Was soll das denn sein?

Bei meinem Vater wurden CT, MRT, Magenspiegelung und Sonografie gemacht. Hast du dich vielleicht verhört und es heißt PET?

Dieser Krebs ist einer der aggressivsten. Ich will dir und deinem Freund nicht den Mut nehmen, aber egal in welchem Stadium der Tumor ist, Metastasen können sich immer bilden. Bei meinem Vater war der Tumor noch sehr klein (1,6 cm), also im Anfangsstadium, keine Metastasen und keine befallenen Lymphknoten. Ihm wurde nach der OP gesagt, dass er zu 99% geheilt ist. Ja aber das 1 Prozent war es dann. Er hatte im letzten Jahr schon eine Lymphknotenmetastase. Er bekam dann Chemo und Bestrahlungen und sie war weg. Jetzt ist sie wieder da.

Es gibt aber auch Patienten, da war der Tumor schon in einem fortgeschrittenen Stadium und ihnen geht es jetzt gut - keine Metastasen. Schau mal unter "Positives".

Ich wünsche der Mutter deines Freundes alles Gute!

Liebe Grüße
Viola

Hubsi&Drea
15.09.2006, 19:41
Heute habe ich wieder keine tolle Nachricht erhalten. Die ganze Zeit ging es Hin und Her was denn nun gemacht wird und was nicht. Keiner wußte mehr so richtig bescheid und ich nehme an- die Ärzte auch nicht.
WARUM haben die das denn soooooooooooooo lange rausgezögert? Erst das ewige warten auf einen Krankenhausplatz und nun bekommt man die Info das man nicht`s mehr tun kann. Eben keine OP und keine Chemo.
Ab Montag soll es mit 40 Bestrahlungen losgehen. Hoffentlich kommt es nicht zu Blutungen! :embarasse Ich find das alles so BESCH...

Hubsi&Drea
18.09.2006, 20:37
Hallo Ihr vom Forum,
habe heute endlich mal gute Nachrichten bekommen.
Die Mama von Martin hat die erste Bestrahlung gut überstanden. Sie ist jetzt so hoffnungsvoll und positiv eingestellt! SUPER, und uns geht es auch gleich besser!!!!!!!!!!!!!! Wir geben die Hoffnung nicht auf und wenn es auch "NUR" Bestrahlungen sind, vielleicht geschieht ja doch ein Wunder????????:) :) :) :)

Hubsi&Drea
10.11.2006, 08:01
Nun, nach zwischenzeitlicher Verlegung wieder in`s Krankenhaus nach Gmunden - schlechte Nachrichten!
Seit zwei Wochen kann Martin´s Mama schon nix mehr trinken. Nieren und Magen sind mitbefallen und sie bekommt starke Medikamente. Gestern dann die Nachricht, das die Ärzte nix mehr tun können und sie nach Hause geholt werden kann/muss. Martin geht´s natürlich total besch... und seinem Papa natürlich auch. Ich weiss schon nicht mehr was ich noch schreiben kann um ihm die nötige Kraft zu geben. Die Pflege zu Hause wird nochmals einiges an Kraft in Anspruch nehmen. Musste gestern losheulen als seine SMS kam mit den letzten Worten: "...was soll man machen, es gibt keine Heilung und Mama lebt solange wie´s halt geht." EINFACH ALLES ...:huh:

Hubsi&Drea
23.11.2006, 17:42
Heute (Martin hat Geburtstag!) haben wir mal telefoniert, sonst gehen ja fast täglich SMS hin und her. Die Mama ist noch für einige Zeit im KH, weil sie sich die Hand gebrochen hatte. OP hat sie gut verkraftet. Nun kommt sie bald nach Hause und Martin und sein Papa organisieren so einige notwendige Sachen, wie Krankenbett… Martin meinte, die Mama tut ganz stark und dabei wissen wir ja alle dass sie es eben „tut“. Auch hier im Forum habe ich mich schon sehr damit belesen wie schwer es für die Betroffenen sowie auch für die Angehörigen ist. Jeder zeigt Stärke und jeder ist dennoch innerlich eigentlich so schwach und nah am Wasser gebaut.:cry: WIR WISSEN ES ALLE- WIR KENNEN DIESES GEFÜHL ZU GUT! Seit ich hier im Forum lese sind meine eigenen kleinen Problemchen recht weit in den Hintergrund gerückt. Mit meinen Gedanken bin ich ganz oft bei Martin`s Mama. Ich kenne sie eigentlich immer nur von Erzählungen her. Nun habe ich ihr ein paar Zeilen geschrieben und ein kleines Schutzengelchen geschenkt. Ich denke immer, wenn ich solch einen „Mitbewohner“ in mir hätte, dann würde ich mich über Zuwendung ganz sicher auch sehr freuen. Martin gibt es ihr dann morgen wenn er sie im KH besucht! Ihr schreibt hier ALLE immer so liebevoll und so aus dem Herzen heraus, manche Worte übernehme ich auch in meine SMS an Martin. Sie sind manchmal so schwer zu finden- die Worte die man sagen möchte! Hier findet man sie und sie sind so herzlich und so ehrlich! Vielen DANK an euch alle hier!!!!!!!!!!!!SCHÖN EUCH ZU HABEN!!!!!!!!!!:winke:

Hubsi&Drea
29.11.2006, 19:53
Heute kam die Mama nach Hause und sie ist froh daheim zu sein.
Martin musste sehr vieles klären wegen der häuslichen Pflege. Hab`t ihr vielleicht ein paar Tipps für uns. Sicherlich bedenkt man am Anfang nicht alles und ein guter Rat ist dann Gold wert. Martin hat leider kein Internet und somit bemühe ich mich hier auf dem laufenden zu bleiben. Ihr würdet uns mit ein paar Ratschlägen sehr helfen!! Drea:winke:

_Viola_
29.11.2006, 20:42
Liebe Drea,

es freut mich, dass Martin's Mama endlich wieder zu Hause ist. Ich kann mir vorstellen, wie froh sie ist, endlich wieder daheim zu sein.

Ja wegen der häuslichen Pflege. Es kommt jetzt darauf an, was für Pflege sie braucht. Braucht sie künstliche Ernährung oder nur Hilfe bei der täglichen Pflege?

Liebe Grüße
Viola

Hubsi&Drea
30.11.2006, 23:12
Liebe Viola,
nun ja- also Martin`s Mama bekommt künstliche Ernährung.
Es kommt auch jemand nach Hause zur Körperpflege und zur medizinischen Versorgung,
so dreimal am Tag.
Ich meinte eher so die kleinen Tipps, die einem die Zeit nicht so auffressen und irgendwas vereinfachen in der täglichen Hilfe. Wie man schneller irgendwas vorbereiten kann um dann für die Mama Zeit zu haben. Um bei ihr sitzen zu können.
ZEIT, das größte Kapital was man haben kann!!!!!!!!!
Vielleicht weißt du ja irgendwas?:shy:
L.G. Drea:winke:

_Viola_
01.12.2006, 20:17
Liebe Drea,

bei meinem Vater waren die Schwestern vom Pflegedienst auch 3 mal am Tag.

So richtige Tipps kann ich dir nicht geben. Ich war jedesmal dabei, wenn der Pflegedienst da war, denn ich wollte das Anschließen ja selbst machen, wenn mein Vater wieder aus der Klinik gekommen wäre. Da ich ja schon geschult wurde, habe ich immer genau aufgepasst, dass richtig desinfiziert wurde. Das ist nämlich äußerst wichtig. Hat Martin's Mama einen Port oder eine Sonde? Beim Port ist es ziemlich umfangreich und Desinfektion ist da alles. Da die Nahrung in die Vene geleitet wird, kann es so schnell zu einer Infektion kommen.

Wir haben jede freie Minute mit meinem Vater verbracht. Wenn meine Mutter was zu tun hatte, dann war ich da und wenn wir zusammen einkaufen waren, dann waren meine Kinder da.

Wenn mein Vater geschlafen hat und das war im letzten Jahr ziemlich oft der Fall, dann haben wir halt unsere Arbeit gemacht.

Ich wünsche Martin's Mama alles Gute und hoffe, dass es ihr bald wieder besser geht.

Liebe Grüße
Viola

Hubsi&Drea
14.12.2006, 15:39
Hallo Viola,

ich möchte dir heute DANKE sagen. DANKE, für deine Hilfe!

Gestern ist Martin`s Mama ihren Weg gegangen, ganz schnell!
Der Tumor ist aufgegangen und innerhalb weniger Sekunden ist sie verblutet.

Nun, kurz vor Weihnachten kannst du dir sicher denken wie es Martin und seiner Familie geht.
Ich habe in der Nacht sehr viel geweint und bin jetzt nur noch unendlich traurig.

Alles Liebe, Drea

_Viola_
14.12.2006, 21:13
Liebe Drea,

ganz herzliches Beileid! Es tut mir so sehr leid, dass auch Martin's Mama es nicht geschafft hat. Aufrichtiges Mitgefühl für Martin und seiner Familie.

Und das so kurz vor Weihnachten. Ich kann gar nicht in Worten ausdrücken, wie betroffen ich bin.

Sie muss nun nicht mehr leiden, das ist der einzige Trost. In der Welt, in der sie jetzt ist, geht es ihr gut.

http://www.gold-silber-piercing.de/bilder/trauer00096.gif

Lass Dich umarmen,
traurige Grüße
Viola

ela68
14.12.2006, 21:52
Liebe Drea

auch ich möchte dir mein Beileid aussprechen, wünsche dir und Martins Familie gerade in dieser Zeit besonders viel Kraft .


Menschen treten in unser Leben und begleiten
uns eine Weile. Einige bleiben für immer,
denn sie hinterlassen ihre Spuren in unseren
Herzen

Traurige Grüße
Ela

bumertje
15.12.2006, 06:32
Liebe Drea
wunsche dir und martins familie aufrechtes Beileid
kraft und liebe zu in dieser schweren zeit
liebs conny

Hubsi&Drea
15.12.2006, 12:11
Ich danke euch: Viola, Ela und Conny!
Ganz besonders dir, liebe Viola! Ich bedanke mich ganz lieb bei dir für deine Worte, die du immer für mich hattest...
Ich werde eure Beiträge für Martin ausdrucken.

Ja, leider mußte Martin`s Mama gehen und alle sind sehr traurig darüber.
Ich habe gestern mit ihm telefoniert, aber trösten konnte ich ihn nicht viel.
Am Ende hat er mich getröstet!

Hier möchte ich auch noch etwas aus meinem Herzen schreiben,
was ich fühle:


Ich war mal ein Schutzengel!

Gerade in dem Moment, als ich gebrochene Flügel hatte…
Gerade in dem Moment, als ich gelitten habe…
Gerade in dem Moment, hat dieser „Mitbewohner“ seine Chance gewittert…
GERADE IN DEM MOMENT!
Und die Mama, sie hat meine gebrochenen Flügel genommen
und versucht vor diesem „Mitbewohner“ zu fliehen.
Und sie funktionierten, für gerade diesen Moment.
Und nun kann sie nicht wieder hier runter zu ihren Lieben.
Nun ist sie ein Schutzengel, dort – ganz weit oben.
Sie wird auf ihre Lieben aufpassen und sie nicht aus den Augen verlieren.
OHNE DEN MITBEWOHNER!
Eure Drea

Doro2005
16.12.2006, 06:34
Liebe Drea,

auch ich möchte dir mein herzlichstes Beileid ausdrücken.
Es ist so schlimm einen geliebten Menschen beim leiden zusehen und loslassen zu müssen.

Ich kann den Tod bei dieser Krankheit, inzwischen als Freund und nicht als Feind akzeptieren, wenn auch lange noch nicht annehmen.
Wir hatten doch alle den Wunsch, daß es unseren Lieben endlich gut geht.

Ich wünsche eurer Familie ganz viel Kraft für die kommende Zeit.

Liebe Grüße
Doro