PDA

Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erbitux


karotte
17.08.2006, 17:27
Hallo an Alle,

hat jemand schon Erfahrung der Erbitux-Studie? Alex ist jetzt aufgenommen worden und hat bereits 2 Infuisonen bekommen. Gibt es denn Besserung (oder wenigstens Stillstand) durch Erbitux? Bisher kommt es wohl bei Darmkrebs zum Einsatz, auch für Kopfkrebs ist die Zulassung bereits beantragt - in Verbindung mit Bestrahlung. Bestrahlung kommt bei Alex allerdings wegen der Tochtergeschwüre nicht in Frage.

Weiss denn irgendwer schon etwas darüber???? Bittet antwortet!!!

silverlady
17.08.2006, 18:50
hallo karotte

erbitux ist für Tumore im Kopf und Halsbereich bereits zugelassen. Es ist im allgemeinen gut verträglich, die nebenwirkungen sind nicht ganz so heftig.

Im Tread Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom findest du die Geschichte meinenes Mannes. Leider hat bei ihm die Wirjung nachgelassen.
Ausserdem erzählt Manu K die Geschichte ihres Freundes. Dem hilft das Zeug sehr gut.

Eas kann funktionieren und es ist eine Chance die ich in jedemfall nutzen würde. Es ist zwar auch kein Wundermittel aber es ist eine Chance.
Wenn du bei google erbitux eingibtst findest du noch mehr infos.

liebe Grüße
silverlady

karotte
21.08.2006, 08:50
Liebe silverlady,

vielen Dank für deine Nachricht - mein PC war leider defekt, deshalb erst jetzt mein Dank.
Momentan geht es ihm besser - wir hoffen......

Liebe Grüße

karotte
22.08.2006, 11:10
Liebe Silverlady und alle anderen, die Angehörige sind oder selbst Betroffene,

nachdem ich jetzt mehr in dem Forum war und einiges von dem gelesen habe, was ihr durchmacht oder gedurchgemacht habt, kann ich nur sagen, ich wünsche jedem ein bischen von der Kraft, die ihr ausstrahlt. Ihr macht Mut und gebt anderen Stärke und seid selbst auf das Schwerste belastet.

Es ist toll, dass es euch gibt, ihr seid wichtig für eure Angehörigen und für alle im Forum.

Danke an alle - ich wünsche euch weiterhin alle Stärke der Welt

Karotte

karotte
24.08.2006, 14:02
Hallo an Alle,

gestern hat Alex zum 3. Mal Erbitux bekommen - bis jetzt geht es ihm richtig gut. Er hatte vor Erbitux Luftprobleme und auch das Essen wollte nicht mehr runter. Jetzt kann er wieder ganz normal atmen und auch mit dem Essen funktioniert es wieder.

Ich traue mich noch gar nicht, mich richtig zu freuen, weil ich Angst habe, dass es ihm vielleicht nur kurzzeitig so gut geht. Er hat wieder richtig Energie bekommen - vor kurzem wollte er noch alles hinschmeißen und aufgeben.

Es ist wirklich kaum zu glauben, wie gut es ihm nach jetzt 3 mal Erbitux geht!

Wenn es doch nur so bleiben würde.....

Liebe Grüße

Karotte

silverlady
26.08.2006, 17:10
liebe Karotte
das freut mich sehr das es bei euch so toll wirkt. Bei Manu K s Freund wirkt es auch. Ich find das einfach klasse.

toitoitoi silverlady

karotte
28.09.2006, 09:34
Hallo,

leider scheint auch bei Alex die Wirkung nur kurzfristig gewesen zu sein: Der Krebs und alle Metas hören nicht auf zu wachsen - die Chemo schlägt auch nicht an. Trotzdem sagen die Ärzte, sie geben die Chemo weiter, eine andere komme gar nicht in Frage.

Ein Doc sagte mir gestern, mit viel Glück hat er noch ein viertel Jahr.....

Sie geben Erbitux weiter und hoffen wohl auf ein Wunder - wie wir alle.

Traurige Grüße

Karotte

silverlady
28.09.2006, 18:52
Liebe karotte
es tut mir unendlich leid. Ich hoffe das noch ein Wunder geschieht
silverlady

karotte
06.11.2006, 12:24
Hallo,

das mit dem 1/4 Jahr war deutlich zu hoch gegriffen: Alex ist seit 2 Wochen tot.
Es hat überhaupt nichts angeschlagen, die Metas sind gewachsen, überall, man hat richtige "Beulen" sehen können an den Fingern, den Händen, den Beinen, den Füßen, auf der Brust und im Rücken. Zum Schluss waren die Wirbel befallen und auch im Kopf müssen Metas gewesen sein, er konnte kaum noch hören.
Nach 2 extremen Erstickungsanfällen wurde er in ein künstliches Koma versetzt - was für ihn gut war, weil er nichts mehr mitbekommen hat. Für uns war es schrecklich ihn so zu sehen, total aufgedunsen, wie tot, aber doch noch am Beatmungsgerät.
Dann wurde uns erklärt, dass es die Möglichkeit gäbe, ihn nach Hause zu holen. Das würde bedeuten, sie machen einen Luftröhrenschnitt, durch den sie ihn weiterhin künstlich beatmen würden, mit der Konsequenz, dass er nicht mehr sprechen könnte. Außerdem sei dann wahrscheinlich, dass er ersticken würde, denn der Stent setzte sich immer wieder zu (das Lungengewebe löste sich schon auf). Alternativ solle er im Krankenhaus bleiben und die Medikamentierung würde sich dann nur noch auf Schmerztherapie beschränken, er würde nicht mehr erwachen.

Die Aussicht, dass er zu Hause ersticken würde (was er ja schon 2x fast bis zum vollständigen Ersticken mitgemacht hatte) war für uns so entsetzlich, dass wir (seine Mutter, sein bester Freund und ich als nächste Verwandte nach seiner Mutter) entschieden, ihn nicht mehr zu wecken und im Krankenhaus einschlafen zu lassen. Das ist dann auch passiert, ganz sachte und seine Mutter war bei ihm.

Ich hoffe so sehr, dass diese Entscheidung richtig war. Hätten wir ihn nochmals aus dem Koma wecken sollen um ihm dann zu sagen, du darfst heim, kannst nicht mehr sprechen und wirst sehr bald ersticken? Er wäre aber zumindest zu Hause gewesen. Aber eben erstickt.

Ich hoffe so sehr, dass das die richtige Entscheidung war.

Dieser Krebs ist so schrecklich. Er hatte die Diagnose im April 06 bekommen - und jetzt ist er tot.

Ich wünsche allen, dass ihr mehr Glück habt mit diesem Sch... Krebs. Besiegt ihn mit eurer ganzen Kraft, ich schicke euch meine dazu. Er darf einfach nicht immer gewinnen!!!!

Liebe und traurige Grüße

Karotte

thomue
06.11.2006, 16:47
Liebe Karotte,

was für ein Horror. Ihre Geschichte, bzw. die Ihres Freundes Alex hat mich sehr betroffen gemacht.

Ich denke Sie haben die richtige Entscheidung getroffen. Ganz ehrlich! Qualvoll zu ersticken, ist sicherlich eine grausame, wenn nicht sogar die grausamste Art und Weise aus diesem Leben zu scheiden.

Das Gehirn registriert den aufgetretenen Sauerstoffmangel und setzt verschiedenste und drastische Mechanismen in Gang, um den erkannten Mangel zu beseitigen.

Auch ich hätte mich gegen die Qualen und für das sanfte Einschlafen entschieden. In meinen Augen haben Sie menschliche Größe bewiesen und Ihren Freund vor einem unmenschlichen Procedere bewahrt. Den Vorschlag der Ärzte finde ich rückblickend, höflich ausgedrückt, befremdlich.

Ich wünsche Ihnen viel Kraft und Gottes Segen!

thomue. :knuddel:

_Viola_
06.11.2006, 22:12
Liebe Karotte,

mein aufrichtiges Beileid zum Tod deines Freundes. Es tut mir sehr leid.

Aber ihr habt auf jeden Fall das Richtige gemacht. Warum sollte er weiter leiden. Somit ist er jetzt von seinem Leid erlöst.

Ich musste auch entscheiden, ob mein Vater weiter über Port ernährt werden sollte oder nicht. Für ihn wäre es auch nur eine Verlängerung seines Leidens gewesen, deshalb habe ich alles einstellen lassen. Wenn ein Mensch sich so quälen muss, dann ist der Tod die Erlösung. Für uns ist es schrecklich, dass wir ihn verloren haben. Aber in diesem Moment darf man nicht an sich selbst denken.

Auch wenn es sehr schwer ist, mit dem Verlust klar zu kommen. Ich weiß, dass mein Vater es so gewollt hätte. Ich musste es ihm versprechen. Nun hoffe ich, dass der Schmerz irgendwann weniger wird.

Ich wünsche euch alle Kraft der Welt.

Traurige Grüße
Viola :knuddel:

karotte
07.11.2006, 09:27
Lieber Thomue, liebe Viola,

ganz lieben Dank für eure Antworten. Man schlägt sich irgendwie doch immer noch damit rum, dass man diese Entscheidung getroffen hat, befürwortet hat, und somit in letzter Konsequenz Alex' Tod herbeigeführt hat - der selbstverständlich sowie irgendwie eingetreten wäre, aber trotzdem..... Es tut eben einfach gut, nochmals eine Bestätigung zu bekommen.

Sie haben recht, Thomue, es war ein merkwürdiger Vorschlag von dem Arzt, den er auch auf meine Nachfrage jeder anderen Lösung vorgezogen hätte.

Vielleicht liegt es daran, dass Alex zwar eine Patientenverfügung hatte, die allerdings auf seinen speziellen Fall gar nicht anzuwenden war. Und wenn er dann nach Hause gekommen wäre, hätten sich die Ärzte nichts vorwerfen müssen im Falle seines Todes. Ich glaube, das war der stärkste Beweggrund. Tatsächlich mussten noch 3 Ärzte unabhängig von einander Alex begutachten und zustimmen, dass die Medikamentierung eingestellt wird - was dann ja auch geschehen ist.

Liebe Viola, ich glaube ich kann jetzt ein bischen nachfühlen, wie das ist, so eine Entscheidung zu treffen, noch dazu bei dem eigenen Vater. Aber natürlich war auch deine Entscheidung richtig - und sicherlich schrecklich schwierig. Du hat recht, man muss das Leiden nicht unnötig verlängern, selbst wenn man dann danach selbst schrecklich leidet. Wie du ja auch sagtest, den Vater hätte es so gewollt - und ich denke (und hoffe), Alex hätte das auch so gewollt.

Liebe traurige Grüße

Karotte

ela68
07.11.2006, 13:10
Liebe Karotte

war ganz schön geschockt als ich deinen Beitrag gelesen habe,ich hab immer gedacht mein Papa mußte schon genug leiden aber wenn ich hier die Berichte lese und deine Geschichte,ging es meinem Papa noch relativ "gut" bis zum Schluss...

Als er noch im KH war,sagte ein Arzt uns,wir sollten bitte entscheiden,ob mein Papa in immer höheren Dosen Morphin mit Beruhigmittel bekommt dann wäre er in ca. 10-14 Tagen tot :eek: oder er geht nach Hause um noch seine letzten Sachen zu regeln,die Ärzte haben aber nicht den Mut gehabt,weil er noch so voller Hoffnung war..wir Kinder sollten über Leben und Tod entscheiden und mein Papa war bei klarem Verstand......

Wir haben unseren Papa nach Hause geholt,weil er seine Blumen sehen wollte und es ging ihm eigentlich recht gut,er hat zugenommen,konnte mit dem Rollator laufen wir hatten ihn 8 wochen zu Hause,es ging ihm die letzte Woche vor seinem Tod erst richtig schlecht und 3 Std vor seinem Tod war er nicht mehr klar im Kopf und durfte dann aber auch ganz friedlich einschlafen.

Es tut mir leid das dein Verwandter und auch Violas Papa so leiden mußte.....

Wir haben nur einen Trost,dass es ihnen auf jeden Fall besser geht,sie haben keine Atemnot mehr,müßen nicht mehr leiden:knuddel: es geht ihnen jetzt wieder gut

Wünsche dir für die schwere kommende Zeit ganz viel Kraft

Alles Liebe
Ela