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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Nachtschweiss bei Krebserkrankung Ursache ???


Idefix
20.08.2006, 17:17
Wer kann mir erklären, was es bedeutet, wenn man während der Chemo an Nachtschweiss leidet. Was ist die mögliche Ursache ?? auf was weist der Nachtschweiss hin ? Ich frage deshalb, weil mein Mann vor jeder Chemo bei der Aufnahme ins KH danach gefragt wird, ob er an Nachtschweiss leidet , was bisher gottlob nicht der Fall war und nun heute Nacht von einem richtigen Anfall von Nachtschweiss erwischt wurde. Auf was weist dies hin ? Infektion ? wer hat hierüber Infos. Bei meiner Suche im Internet fand ich immer nur die Verbindung, dass plötzlich auftretender Nachtschweiss auf eine Krebserkrankung hinweisen kann aber nie eine Erklärung dafür weshalb

Thomas
21.08.2006, 11:15
Hallo Idefix,

bei meiner Leukämieart gehört Nachtschweiß zu den sogenannten "B-Symptomen", deshalb werde ich auch immer danach gefragt. Warum dieser entsteht, weiß ich nicht, ich vermute mal, dass es die Ärzte auch nicht wissen. Andererseits gibt es ja auch gesunde Menschen, die darunter leiden....

Gruß
Thomas

Bellinda
22.08.2006, 09:56
Hallo Idefix,

wie du schon im Internet herausgefunden hast und Thomas auch geschrieben hat, kann Nachtschweiß bei Krebserkrankungen, soweit ich weiß vor allem bei Leukämien und Lymphomen, als Symptom auftreten (aber auch in den Wechseljahren ....). Für mein Verständnis ist der Nachtschweiß, ähnlich wie Fieber, letztendlich ein Zeichen, dass der Körper mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mechanismen die Abwehr in Gang setzt - somit für mein Empfinden eigentlich sogar ein gutes Zeichen :) .
Für die Ärzte ist es ganz wichtig, zu wissen, ob dieses Symptom auftritt, da dies ausschlaggebend für das Staging, dh. die Stadieneinteilung der Erkrankung, ist. Und nur wenn das genaue Stadium identifiziert ist, kann auch die optimale Therapie gegeben werden. Wenn vor jeder Chemo danach gefragt wird, könnte ich mir vorstellen, dass mit dieser Information, dann auch die Chemo entsprechend an den aktuellen Zustand angepasst wird, um immer die optimale Dosis mit den besten Medikamenten zu geben.
Scheut euch nicht, den Arzt danach zu fragen, was es bedeutet und euch die Zusammenhänge zu erklären. Die Ärzte sind oft unsicher, wieviel Information sie einem Patienten zumuten können/dürfen/sollen. Jeder Patient hat andere Vorkenntnisse, einen anderen Informationsbedarf, einen anderen Verarbeitungsweg. Nur wenn ihr ihm zeigt, dass euch Nichtwissen verunsichert und Wissen hilft, bestmöglich selbst zur Genesung beizutragen, kann er auch darauf eingehen. Manchmal braucht es auch mehrere Versuche - Nur Mut! Aus eigener Erfahrung kann ich nur sagen, es lohnt sich! Auf diesem Weg wird aus dem passiven Therapieempfänger ein aktiver und mündiger Patient . Arzt und Patient werden zu einem gleichberechtigten partnerschaftlichen Team, in dem jeder auf seine Weise das bestmögliche zur Heilung beiträgt.

Viel Kraft und Heilungsenergie,
alles Liebe
Bellinda