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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Bestrahlung/Strahlendosis


mogli
27.08.2006, 00:43
Hallo,
ich hatte 12.04 eine Sacrumteilresektion unterhalb S2 und anschließend eine IMRT mit 72 GY Gesamtdosis.
Jetzt wieder ein Rezidiv. OP zur Zeit nicht angebracht, Tumor noch zu klein, Folgeschäden der OP zu gravierend. Eine weitere Bestrahlungstherapie, auch mit Schwerionen, ist nicht mehr möglich, da die Gesamtdosis schon ausgenutzt wurde. Ich habe schon im Internet nachgesucht, aber über diese Richtwerte nichts gefunden.
Kann mir jemand Infos geben, wo über die Gesamtdosis etwas steht, oder weiß jemand aus eigener Erfahrung etwas.
Konnte leider mit den Ärzten selbst noch nicht reden, Termin habe ich erst Mitte September, wollte mich gerne schon vorab etwas schlau machen.
Würde mich über eine Antwort freuen.
Gruß mogli

el'müt
29.08.2006, 09:25
Hallo Mogli,

die Gesamtdosis ist nicht unbedingt als Zahl entscheidend (wobei bei Dir schon eine ordentliche Dosis gegeben wurde, kenne sonst eher Werte um 50 herum), sondern was im Strahlenfeld lag und was dort ankam.
SO kann z.B. das Rückenmark nur eine bestimmte Dosis haben, da es sonst zu Lähmungen kommen kann, ebenso der Darm, der dann undicht werden kann, oder vernarben kann. Dies ist aber abhängig davon wie häufig der Strahl diese Organe bei der eigentlichen Bestrahlung "gestreift" hat. Dabei wird nämlich schon sehr genau ausgetüftelt, wie bei einem Routenplaner, wie man am günstigsten den Strahl lenkt, um am häufigsten Tumor und am wenigsten empfindliche Strukturen zu treffen. Dieses "Protokoll" kann dann beim Strahlentherapeuten angefordert werden und zeigt mit welchen Reserven der bei den einzelnen Organen gearbeitet hat. Bei Deiner Erkrankung und der Gesamtdosis ist eine Größtmögliche Bestrahlung schon sinnvoll gewesen und evtl. tatsächlich ausgereizt.
Man kann wenn man verzweifelt genug ist, das Risiko eingehen und noch eine kleine Einheit draufsetzen, aber das Risiko steigt immens und der Nutzen ist bei den kleinen Dosen eher gering.

Somit musst Du Dich nach anderen Optionen umsehen fürchte ich. Vielleicht kommt eine Therapie mit Bisphosphanten oder Glivec für Dich in Frage, dazu müsstest Du Dich aber mit Deinem Onkologen in Verbindung setzen.

Viele Grüße und Erfolg,

El'müt

mogli
17.09.2006, 18:53
Hallo el'müt,
vielen Dank für Deine Antwort und Erklärung. Hatte vergangenen Freitag Termin in der Klinik, wo besprochen wurde wie es weitergeht. Hatte auch nochmal wegen der Bestrahlung nachgefragt. Es war also die Höchstdosis für diesen Bereich, könnte allenfalls mit max. 20 Gy nachbestrahlt werden, was aber keinen Sinn macht. Weitere Behandlung ist mit Cetuximab angesetzt.
Wäre schön, wenn ich von Betroffenen etwas über die Nebenwirkungen und deren Gegenmaßnahmen erfahren könnte, die in diesem Fall angewendet wurden.
Gruß mogli