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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wer hat Erfahrungen mit ASI?


12.11.2002, 21:18
Hallo zusammen,

mein Vater hat ein kleinzelliges Bronchialkarzinom mit Metastasen an der Wirbelsäule, Leber und Speiseröhre. Übermorgen soll er nun endlich die erste Chemo bekommen. Ich habe mehrfach gehört, daß man bei der kleinzelligen Art SOFORT mit der Therapie anfangen soll. Man hat ihn nun aber schon eine ganze Woche lang herumliegen lassen, ohne daß außer ein paarmal CT nichts passiert ist. Wir haben den Eindruck, daß die Ärzte uns hinhalten, weil sie ratlos sind und meinen Vater aufgegeben haben. Ich sprach den Arzt darauf an, aber er stritt es ab mit der Begründung, daß auf der entsprechenden Station (Onkologie - zurzeit liegt er auf der Neurologie) bloß noch kein Bett frei ist. Nun haben wir von der Behandlungsmethode "ASI" gehört, bei der Tumorzellen entnommen und so umgewandelt werden, daß sie den Tumor als "Feind" erkennen, dem Körper wieder zugeführt werden und das Immunsystem die Krebszellen dann selbst bekämpft. Es soll so gut wie keine Nebenwirkungen haben. Wer hat mit dieser Behandlungsmethode Erfahrungen gemacht? Wie erfolgreich ist sie? Da mein Vater schon sehr geschwächt ist, befürchten wir, daß er durch die Chemotherapie möglicherweise so belastet wird, daß er sie nicht überlebt. Sollten wir es gleich mit ASI versuchen oder erstmal sehen, was die Chemo bringt? Für Eure Hilfe wäre ich sehr dankbar, wir sind total verunsichert und haben diese Hinhalterei satt.

Pia

14.11.2002, 00:15
Hallo. Ich habe zwar keine Erfahrung mit ASI. (Das würde mich auch interessieren, denn ich habe auch das kleinzellige Bronchialkarzinom.) Aber ich kann dir sagen, daß ich auch mit Metastasen einige Wochen auf die Chemotherapie gewartet habe. Das "Glück" ist, daß die Chemotherapie gerade beim kleinzelligen sehr gut anspricht und am Anfang auch sehr gute Fortschritte zu sehen sind. - Natürlich wird die Chemo am Anfang deinem Vater zu schaffen machen. Doch ich habe gerade meine 6.chemo hinter mir und mein Tumor ist ganz weg. Ebenso die Metastasen. Und ich schaffe es immer noch, meinen Alltag mit 3 Kindern (alleinerziehend) zu bewältigen. - Ich war vor der Chemo schwächer, als jetzt.- - Hab Mut und habe ein bisschen Vertrauen zu den Ärzten. Es ist eine schlimme Diagnose, doch ich denke, daß man die Zeit nutzen sollte, die man noch hat. Mach deinem Vater Mut, er soll die Chemo positiv angehen und sich innerlich immer vorstellen, wie alle Krebszellen und Metastasen von der Chemo weggefressen werden. - Ich wünsche euch viel Kraft.

14.11.2002, 22:21
Hallo Julietta,

nett, daß Du mir geantwortet hast. Ich freue mich für Dich und Deine Kinder, daß die Chemo bei Dir so erfolgreich war! Es tut gut, so eine positive Erfahrung zu lesen. Mein Vater hat durch die Metastasen an der Wirbelsäule seit zwei Wochen eine Querschnittlähmung und das alleine macht ihm halt schon sehr zu schaffen. So hilflos im Bett rumzuliegen und sich nicht wehren zu können... alleine mit dieser Situation muß man erstmal klarkommen. Inzwischen ist er seelisch ganz unten und wir sind ständig bei ihm, machen ihm Mut und Hoffnung. Er hat einfach panische Angst, daß es in seinem Körper wächst und wuchert und ihm die Zeit davon läuft... Heute hatten wir aber endlich Gelegenheit, mit dem Onkologen zu reden und morgen geht es nun hoffentlich los. Es hat mich beruhigt, daß es bei Dir auch nicht schneller voranging und doch so ein gutes Ergebnis erzielt werden konnte! Vielen Dank nochmal für Deinen Bericht, alles Gute für Dich und mach' weiter so! :-)
Pia

14.11.2002, 22:30
Noch ein Nachtrag: ich habe mich heute nochmal erkundigt wegen der Tumorimpfung oder "Impfung mit dendritischen Zellen" oder auch "ASI": für Bronchialkarzinome gibt es noch keine Studie und man kann nicht sagen, ob es bei dieser Art Krebs überhaupt anspricht. Erprobt ist es bisher nur bei Brustkrebs und Hautkrebs. Uns wurde jetzt von mehreren Seiten geraten, es beim Krankheitsbild meines Vaters auf jeden Fall mit der herkömmlichen Chemotherapie zu versuchen.