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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Traurigkeit ohne Ende


Blauerschmetterling
05.09.2006, 11:39
Meine Traurigkeit will einfach kein Ende finden. Immer wieder kehrt sie zurück und ich weiß nicht warum. Es geht mir doch gut. Wurde Nov. 04 brusterhaltend operiert, Sentinel und Lymphknoten nicht befallen und nachdem ich die Strahlentherapie abgeschlossen hatte bekam ich meinen Seelenfrieden wieder zurück, konnte die dunklen Schatten vertreiben, die ein Chaos der Gefühle verursachten. Mir half damals meine Gedanken aufzuschreiben und befreite mich dadurch von dem Ballast, den ich mit mir herumschleppte. Doch heute finde ich nicht die innere Ruhe um an der Fortsetzung meines Kindesbuches zu arbeiten. Wenn ich mich doch überwinden könnte, vielleicht ging es mir dann besser. Aber mein Kopf ist leer, Ideen bleiben aus. Und ich bin unzufrieden mit jedem und allem. Dabei habe ich eine Familie, mit der ich über alles reden kann, doch will ich sie nicht mit meinen Klagen nerven. Immer wieder bin ich traurig und kann ohne Grund zu weinen anfangen. Gedanken an eine Neuerkrankung, an ein Rezidiv oder Metastasen habe ich nicht. Ich meinte mich im Griff zu haben, doch meine innere Unruhe und zeitweise Hektik belasten mich. Sicher hatte ich in den letzten Jahren viel zu verarbeiten. Krankheiten und Tod waren meine Begleiter. Was schlummert in meiner Seele, das mich nicht ruhen lässt? Häufig fühle ich mich überfordert, bin oft erschöpft und ständig gereizt. Ich wage es garnicht zu schreiben, und dennoch, manchmal möchte ich meine Familie anschreien: Macht doch mal etwas selber. Meine drei Männer konnten sich immer auf mich verlassen, das sollen sie auch weiterhin, aber ein bisschen weniger Arbeit wäre ganz gut.
Was für mich unerträglich ist, während meiner Traurigkeit ist absolut nichts an Gedanken in meinem Kopf. Ein Hohlkörper auf meinen Schultern, lästig schwer und von Tinitus geplagt. Warum ist mir zum Weinen zumute? Nie finde ich meine so ersehnte Ruhe, auch wenn ich alleine bin. Ich bin wütend auf mich selber, mache Fehler bei der Arbeit, bin oft unkonzentriert. Lustlosigkeit kommt hinzu. Ich habe keine Angst vor der Zukunft, aber die Gegenwart ertrage ich in diesem Zustand nicht und ich stelle mir die Frage: Wie lange muss ich dieses Leben noch ertragen? Andererseits lebe ich gerne und erfreue mich auch an den vielfältigen Schönheiten. Meine Familie ist mir wichtig, dafür lohnt es sich zu leben. Ich würde mir nie etwas antun, dafür habe ich zuviel Achtung vor dem was kommt, danach. Und ich ärgere mich über diese negativen Gedanken. Genau so schnell wie die Traurigkeit gekommen ist, verschwindet sie wieder. Kann aber einige Tage dauern. Dann ist es so, als ob nichts gewesen wäre und ich bin wieder leistungsstark und belastbar.
Zu meiner inneren Beruhigung wollte ich des öfteren spazieren gehen, aber in Begleitung. Und da tagsüber niemand Zeit hat, habe ich einen Hund bekommen. Noch ist er sehr anstrengend, knapp vier Monate alt und muss noch lernen, dass er sein Geschäft draussen und nicht auf dem Balkon zu machen hat. Eines ist aber sehr positiv, der kleine Kerl bringt mich oft zum Lachen. Ich finde mein Lachen wieder, das ich verloren hatte.

Nun habe ich genug geschrieben und hoffe, niemanden damit genervt zu haben. Auf jeden Fall fühle ich mich jetzt wesentlich besser. Meine Kraft kehrt zurück unterstützt von dem Gedanken und festen Willen wieder frohgelaunt durchs Leben zu gehen.

Alles Liebe für Euch

Blauerschmetterling, der seine prachtvolle Farbe wiedergefunden hat.

sonja.schuster
05.09.2006, 12:46
Blauerschmetterling,

ich drücke Dich ganz fest und schicke Dir einen ganz dicken :knuddel: :knuddel: :knuddel:
Du bist hier auf dem richtigen Weg, schreibe Deine Gedanken hier nieder, niemand wird sich davon belästigt fühlen.

Auch mich überwältigen immer wieder einmal traurige Momente, dann erscheint alles in einem grauen Einerlei, ich denke aber, das ist menschlich. Deshalb bin ich auch immer wieder hier im Forum und finde dort Trost und Verständnis, auch wenn ich meist nur stille Mitleserin bleibe.

Ich wünsche Dir weiterhin viel Mut und daß Du Deine blaue Farbe noch intensivieren wirst! :pftroest: :pftroest:

In stiller Umarmung

Sonja vom Bodensee

Tränen
05.09.2006, 17:22
Lieber blauer Schmetterling

ich drücke dich einfach mal und schicke dir ein Kraftpaket. :pftroest: Das du so in der Luft schwebst und nicht recht mit deinen Gefühlen umzugehen weißt, das ist völlig normal. Du hast viel durchgemacht und das muss erst einmal verarbeitet werden und jeder verarbeitet auf seine Weise, wenn dir nach weinen ist dann lasse ihnen freien Lauf :) Weinen ist kein Zeichen von Schwäche sondern von Stärke da viele nicht weinen können obwohl sie wollen.

Du schreibst Bücher nur für Kinder? Wie wäre es denn mit einem Buch über deine Erfahrung mit deinem Krebs und wie du dich fühlst, es könnte dir helfen (so wie mir) es ist nur eine empfehlung, aber vielleicht findest du ja auch Kraft ein Buch für Kinder in der spielerisch die Diagnose erklärt wird zu schreiben denn leider gibt es sehr viele Kinder mit Krebs, aber kaum Literatur.

Ich wünsche dir alles Liebe und viel Kraft und Erfolg ins Leben zuurück zu finden und neue Energie zu schöpfen.

Gruß Nicole

Blauerschmetterling
05.09.2006, 17:47
Danke Euch für die lieben Worte. Verstanden zu werden von mitfühlenden Menschen baut auf und die dunklen Wolken verziehen sich. Die Gedanken über meine Krebserkrankung habe ich schon veröffentlicht. (Siehe: Krebs und die ewige Angst, Ladina) Das Kinderbuch erscheint im Dezember und ist eine Abenteuergeschichte, die mich von meinem Kummer ablenkte. Ein Buch über Kinder mit Krebs zu schreiben, traue ich mir emotional nicht zu. Ich lese auch nicht in diesem Forum. Das Leid könnte ich einfach nicht ertragen.
Meine Wünsche sind, nie die Hoffnung zu verlieren und das Heute zu genießen.

Alles Liebe für Euch

Blauerschmetterling

Blauerschmetterling
06.09.2006, 09:10
Was kann ich nur machen, um meine Kräfte wieder zu mobilisieren? Es ist erst 9.00 Uhr und ich bin müde und kraftlos. Jeden morgen weckt mich unser Familienzuwachs um halb sechs. Zuerst mit seiner feuchten Nase und da ich meine Augen nicht öffne wird geknurrt und gebellt was mich letztendlich aus dem Bett treibt, auch, um die Nachbarn nicht zu stören. Vorbei die Zeit des langsamen Erwachens, des nochmaligen Einkuschelns und des gemütlichen Aufstehens. Habe ich mir zuviel zugemutet? Die erfreulichen Momente können mir meine Kraft nicht zurück geben. Ein vier Personen Haushalt will versorgt werden mit allen anfallenden Arbeiten. Nebenbei noch den Bürokram für meinen Mann erledigen. Ich nehme mir immer vor, ruhig und gelassen an die Arbeit zu gehen und auch mal etwas liegen zu lassen. Aber ich schaffe es nicht. Mit meiner Familie rede ich nicht mehr darüber. Sie sollen nicht denken, ich würde mich immer beklagen, auch wenn es sich so anhört. Ich brauche doch nur ein wenig mehr Aufmerksamkeit und etwas Zeit, mich auszuruhen. Einmal nichts zu tun haben und einfach machen, was mir Spass macht. Ich wünsche mir mehr Ruhe in meinem Leben und Ausgeglichenheit. Heute wird schönes Wetter sein und ich hoffe, die Sonne berührt auch meine Seele.

Blauerschmetterling

Tränen
06.09.2006, 09:49
Blauer Schmetterling

die gleicht Frage habe ich mich auch gerade gestellt wie ich meine Kraft mobilisieren kann, aber auch ich weiß noch nicht wie. Ich trinke leider nicht einmal Kaffee um munter zu werden. Ich habe in den Spiegel geguckt und habe mich gefragt bist du das oder steht mir eine Fremde gegenüber, denn meine Augenringe sind dunkelschwarz und geschwollen als hätte ich nächtelang schon nicht mehr geschlafen, aber ich habe 9 Stunden durchgeschlafen mit Hilfe von Schlaf- und Schmerzmittel. Bei uns ist auch nicht mal Sonnenschein in Sicht im Gegenteil es ist grau und trist. Bis 14 Uhr muss ich halbwegs fit werden da ruft für 5 Stunden die Arbeit.

Zu deiner Frage ob du dir zu viel zumutest oder zugemutest hast kann ich nur ja sagen, denn sonst wärst du jetzt nicht kraftlos. Vielleicht sollest du aber mal mit deinem Mann sprechen, er wird dich verstehen. Das ist doch kein beklagen wenn du sagst du brauchst mal Zeit für dich und immerhin provitieren sie im nachhin davon wenn du wieder Kraft hast oder sehe ich das falsch?

Fühl dich gedrückt und auch verstanden du bist in dieser Situation nicht allein :pftroest:

Liebe Grüße Nicole

Magdalena Baumeister
06.09.2006, 20:29
Lieber Blauer Schmetterling,

habe heute das Büchlein "Wenn der Schnee leise rieselt".... erhalten,
bin aber leider noch nicht zum Lesen gekommen heute.

Ich denke mal, daß Du Dich in der "Fatigue"-Phase befindest, mir ging es
im Jahr 2004 genauso, ich konnte mich zu nichts aufraffen und es war mir
alles egal. Im Jahr meiner BK-Erkrankung 2003 war ich topfit und hätte
die Welt einreißen können und dann, ein Jahr später, der totale Zusammenbruch.

Zur psychischen Verfassung kann ich auch ein Lied singen, nachdem im
Nov. 2001 meine Mutter verstarb, die ich im Krankenhaus bis zu ihrem
Tod begleitet habe, verstarb ganz plötzlich nur 5 Monate später mein
älterer Bruder an Bauchspeicheldrüsenkrebs, es ging so wahnsinnig schnell,
innerhalb von nur 3 1/2 Wochen. Die beiden Todesfälle haben mich damals
richtiggehend aus der Bahn geworfen und ich hatte am Tage nach der
Beerdigung meines Bruders einen totalen Nervenzusammenbruch und fiel
auch in so eine tiefe Traurigkeit, aus der ich ohne professionelle Hilfe nie herausgefunden hätte. Jeder neue Tag begann und endete mit Tränen, ich
fühlte mich verlassen und als sich schließlich Todessehnsüchte breit
machten, wurde es höchste Zeit, einen Nervenarzt zu konsultieren, der
mich sehr einfühlsam begleitete und mir dann eine "psychosomatische Kur"
empfahl und für mich beantragte, denn ich war zu der Zeit ja noch voll den
ganzen Tag berufstätig und schließlich wollte ich ja nicht so viele Monate
der Arbeit fern bleiben, es waren insgesamt dennoch 4 Monate, einschließlich
der 4-wöchigen Kur, die mir sehr sehr geholfen hat und dafür bin ich diesem Arzt noch heute dankbar. Anfangs dachte ich auch, er würde mich in eine
Nervenklinik abschieben, aber er verneinte dies und machte mir klar, daß er
das in meinem Falle niemals machen würde, weil ich kein Fall für eine solche
sei und daß da ein großer Unterschied bestehe zwischen einer psychosomatischen Kur und einer Nervenklinik. Und ich kann eine solche nur
bestens weiterempfehlen, jedenfalls die, in der ich war und das war die
"Klinik am schönen Moos" in Bad Saulgau, das ist in Baden-Württemberg -
Richtung Bodensee, Nähe Ravensburg. Es waren vier wunderschöne Wochen,
in denen ich sehr gute Freunde für's Leben gefunden habe, die alle entweder
wegen Aufarbeitung von Trauerfällen oder eben mit einem "Burn-Out-Syndrom"
dort waren. Diese 4 Wochen haben mir den Weg zurück in's Leben ermöglicht
und dafür bin ich allen dort dankbar, die dazu beigetragen haben.
Das war im Sept. 2002 und ich bin topfit und seelisch gestärkt aus dieser
Kur nach Hause gekommen und niemals hätte ich zu diesem Zeitpunkt gedacht, daß sich in meinem Körper, d.h. in meiner Brust schon der "Todfeind
Krebs" breitgemacht hatte, denn ich fühlte mich stark zum "Bäume ausreißen".

Dann im Jan.2003 diese schreckliche Diagnose, die mir, ebenso wie allen anderen Betroffenen, den Boden unter den Füßen wegzog. Ich bin aber der
festen Überzeugung, daß ich mich psychisch nach der Eröffnung dieser
Diagnose nicht so schnell wieder gefangen hätte, wenn mein Nervenkostüm
nicht durch die Kur vorher stabilisiert worden wäre, das hat mir auch hier
sehr geholfen und ich habe ein Gedicht über meine BK-Erkrankung und die
Verarbeitung verfasst, das verdeutlicht, wie ich mich gefühlt habe.

http://www.krebs-kompass.org/Forum/showthread.php?t=18505

Lieber blauer Schmetterling,
ich denke, daß Du in einer ähnlichen Ausnahmesituation bist, als ich es damals war und kann Dir deshalb nur an's Herz legen, daß Du tatsächlich anfangen
solltest, mal an Dich zu denken und mit Deinem Arzt über eine derartige Kur
nachzudenken, ich kann Dir versichern, daß sie auch Dir aus Deiner tiefen Traurigkeit helfen würde.

Ich drücke Dich mal ganz fest und wünsche Dir von Herzen alles Liebe, Gute
und natürlich auch viele

Blauerschmetterling
06.09.2006, 21:02
Liebe Magdalena,
die ersten zwei Verse Deines Gedichtes geben genau meine derzeitigen Empfindungen wieder. Was Du in den nächsten Versen beschreibst empfinde ich auch manchmal, sogar über einen längeren Zeitabschnitt. Nur falle ich immer wieder in ein tiefes Loch, von dem ich annahm, es längst zugeschüttet zu haben. In den letzten vier Jahren hatte ich tatsächlich viel zu bewältigen. Der Tod meiner Eltern und alles, was damit zusammenhing, die Erkrankung meines Mannes und letztendlich mein eigener BK. Letztes Jahr verstarb mein Schwager. Irgendwann bleibt man selber auf der Strecke. Aber ich weiß auch, dass diese Phase wieder vorübergeht, nur geht es mir nicht schnell genug. Geduldig war ich nie. Aber ich möchte mir nicht mehr selber im Wege stehen und werde des öfteren Ruhepausen einlegen, so, wie mein Körper es verlangt.

Viele liebe Grüße und viel Spass beim Lesen
Anneli

irmgard05
07.09.2006, 10:35
Lieber Blauerschmetterling, ich würde dir ähnlich wie Magdalena antworten und dir vorschlagen gegen diese Fatigue etwas zu unternehmen. Ich selber (Speiseröhrenkrebs), habe diese Phase glücklicherweise nur kurz durchlebt. Was nicht heißt, dass sie endgültig vorbei ist.
Ich wünsche dir, dass du die Kraft hast das Zuviel an Belastung abzugeben.
Die Lasten, die in deiner Geschichte liegen sind genug, die kannst du nicht reduzieren, nur langsam verarbeiten. An den Belastungen, die in deiner Gegenwart sind, kannst du vielleicht mit deiner Familie arbeiten. Notwendig dafür ist jedoch, dass du ihnen die Chance gibst zuerkennen, dass sie dir da helfen können. Der Vorschlag einer solchen Kur erscheint mir sinnvoll.
Deine Fähigkeit zu schreiben ist sicher beneidenswert.
Ich wünsche dir und auch den anderen , die sich in vergleichbarer Situation und Stimmung befinden, die Energie dort heraus zu kommen. Alles Liebe Irmgard05:knuddel: :winke:

Blauerschmetterling
07.09.2006, 12:39
Es ist wunderschön, durch Euch diese herzliche Anteilnahme zu erfahren. Sie hat mir auch die Augen geöffnet, stehe ich doch mit meinen "Problemen" nicht alleine da. Eure Nöte und Empfindungen sind den meinen ähnlichen, ja, sie gleichen einander. Nur gibt es kein Patentrezept, jeder versucht auf seine Art damit umzugehen. Man muss erst herausfinden, was das Richtige ist. Meine Familie würde mir sofort helfend unter die Arme greifen, würde ich den Wunsch äußern. Aber solange ich noch nicht meinen Kopf unter dem Arm trage, "will" ich alles selber machen. Auch hat niemand etwas dagegen, würde ich mich mehr schonen und Arbeit liegen lassen. Doch bin ich nicht der Typ dazu und muss noch immer lernen, auf die Stimme meines Körpers zu hören. Vielleicht treibt mich meine innere Unruhe dazu, so viel wie möglich zu erledigen. Eine Kur wäre sicher nicht schlecht. Aber meine Familie würde ich nicht alleine lassen. Sie kämen auch zurecht. Während meines Krankenhaus Aufenthaltes ging es ja auch. Und dennoch, meine Verlustängste sind wohl zu groß und ich bin froh, wenn alle wieder wohlbehalten zu Hause sind. Ich werde mir meine Zeit anders einteilen müssen und mich auch mal mit einem Buch zurückziehen. Über die Zukunft mache ich mir keine Gedanken, das Heute ist wichtig, für mich und ebenso für Euch.

Alles Liebe für Euch und viel Kraft
Blauerschmetterling

Bellinda
07.09.2006, 22:32
Lieber Blauer Schmetterling,

ich finde gerade erst deinen Beitrag und kann das sooo gut nach empfinden! - Ich habe den ganzen vergangenen Winter in diesem tiefen Loch verbracht, und bin immer noch nicht ganz raus....
Bin heute abend zu müde für eine ausführliche Antwort, aber es ist das Wort Fatigue gefallen.... - schau mal unter www.deutsche-fatigue-gesellschaft.de .....-Fatigue ist mehr als nur körperliche Müdigkeit und eine ernstzunehmende Neben- und Nachwirkung der Krebserkrankung und Behandlung. Sicher wirst du auf der Website einiges wiedererkennen, was du erlebst. (Dort sind auch Reha-Empfehlungen für Kliniken, die sich auf Fatigue spezialisiert haben)
Die Ärzte fangen gerade erst an, dies sozusagen als eigenes ernstzunehmendes Krankheitsbild zu betrachten und in den Studien in den Lebensqualitätsfragebögen auch zu erforschen.
Mir hat es als 1. Schritt sehr geholfen, zu erfahren, dass ich nicht irgendwie lebensunfähig oder arbeitsscheu oder sonstwie "daneben" bin, sondern dass dies eine ganz "normale Nebenwirkung" ist.

Ganz liebe Grüße
von :winke:
Bellinda

Blauerschmetterling
08.09.2006, 11:38
Liebe Bellinda,
vielen Dank für den Link. Habe auch sofort nachgelesen und festgestellt, dass die Symptome für tumorbedingte Fatique in acht Punkten übereinstimmen. Habe im nächsten Monat eine Nachsorge bei meiner FÄ und werde das Thema ansprechen wie auch in unserer Selbsthilfegruppe, die nach einer Pause Ende September wieder beginnt.

Liebe Grüße und alles Gute für Dich
Blauerschmetterling

Blauerschmetterling
08.09.2006, 16:24
Heute ist ein guter Tag, ich fühle mich wohl, ja mir geht es gut und vor allen Dingen bin ich mit meiner Leistung zufrieden. Liegt es an dem Sonnenschein oder an dem bevorstehenden Wochenende? Habe ich die momentane Talfahrt überwunden, mal wieder? Auf jeden Fall denke ich nicht weiter darüber nach und freue mich über diese schönen Momente. Es ist mit Sicherheit erwähnenswert, da diese ständigen Auf`s und Ab`s unsere Begleiter sind. Ein wunderbares Gefühl, wenn die Tage nicht so grau und trostlos erscheinen. Könnte ich sie doch nur festhalten.

Blauerschmetterling

Blauerschmetterling
08.09.2006, 17:09
Jetzt habe ich mich zu früh gefreut. Überfallartig macht sich eine Migräne über mich her. Das starke Flimmern vor den Augen lässt mich kaum die Buchstaben erkennen. Tabletten habe ich schon genommen und nach einigen Minuten kann ich wieder klar sehen. Bleibt zu hoffen, dass die Kopfschmerzen nicht allzu stark werden. Schade, es war so ein schöner Tag. Und trotzdem bin ich zufrieden.

Blauerschmetterling

Bellinda
09.09.2006, 13:10
Lieber Blauer Schmetterling,

irgendwie habe ich diese Woche kaum Zeit und Muse zum Schreiben (ein gutes Zeichen bei mir), aber ich kann dir nur aus eigener Erfahrung sagen, dass das beides dazugehört. Lass' dich nicht entmutigen. Es gibt immer wieder diese Tage, da läuft alles "wie früher", du fühlst dich wieder "wie ein normaler Mensch" (wobei die Frage bleibt, ob das so normal und gesund war, was man sich früher alles zugemutet hat), du nimmst dir in deinem Überschwang alles Mögliche für den nächsten Tag vor - und dann bist du völlig erschöpft, depressiv, hast KOpfschmerzen oder dein Körper sorgt auf irgendeine andere Weise wieder dafür, dass du dir eine Auszeit nimmst. Ich begreife das Leben mittlerweile als den Weg, damit umzugehen zu lernen, mich an den guten Tagen zu erfreuen und mich gleichzeitig daran zu erinnern, auch an ihnen Maß zu halten, mich nicht zu überfordern, meine Grenzen auszuloten, zu respektieren, und doch immer wieder liebevoll, ganz sachte ein wenig auszuweiten (ich gehe diesen Weg nunmehr seit zwei Jahren ...)- Es sind winzig kleine Schritte, aber ingesamt kann ich doch sagen, dass es ganz, ganz langsam bergauf geht, auch wenn es immer wieder Tage gibt, wo es nach dem Gegenteil aussieht. (Siehe z.B. mein letzter Beitrag im Stuttgart Stammtisch Thread - ansonsten findest du bisschen mehr von mir im "Umgang mit Krebs und Krankheitsbewältigung - vor allem im Austauch mit achimmaryweyhe)

Ganz liebe Grüße für dich
Bellinda

Blauerschmetterling
10.09.2006, 12:20
Hallo Birgit,

ich weiß, ich bin in Gottes Händen gut aufgehoben, zu ruhen sanft.
Doch will der Erdenschmerz nicht enden, täglich ein neuer Kampf.
So bitte ich um Kraft und Stärke, zu erfüllen meinen Lebenstraum.
Das meine Familie glücklich werde, was anderes wünsche ich mir kaum.

Liebe Grüße
Blauerschmetterling

Alannah
10.09.2006, 13:23
Das klingt stark nach einer Depression. Ich würde mal zu einem Psychiater gehen, vielleicht können dir Medikamente oder eine Therapie helfen.

Tränen
10.09.2006, 18:55
Alannah

ich finde diese Bemerkung nicht nett, es ist klar das man mit so einer Diagnose nicht umgeht wie mit einem Schnupfen. Viele nehmen eine Psychologen in Anspruch und eventuell auch Medikamente, aber trotzdem geht es freundlicher. Ich finde es nicht schlecht wenn man hier auch seine Gedanken los werden kann.

Blauerschmetterling

ich finde deine Schreibweise und auch deine Denkweise sehr schön und ich finde es auch normal wenn man nach einer solchen Diagnose im loch hängt insbesondere wenn man immer funktionieren muss (bei Familie und Job). Ganz liebe Grüße Nicole

Bellinda
10.09.2006, 20:45
Das klingt stark nach einer Depression. Ich würde mal zu einem Psychiater gehen, vielleicht können dir Medikamente oder eine Therapie helfen.

Hallo Alannah,

Depression ist ein Aspekt der tumorbedingten Fatigue. Weiter Informationen dazu findest du auf dem Link, den ich weiter oben genannt habe.

Ganz sicher aber steht es uns hier in diesem Forum als Laien nicht zu, medizinische Diagnosen zu stellen, und schon gar keine Ferndiagnose - das darf schließlich meines Wissens nicht mal ein Arzt oder Heilpraktiker.

Ich gehe davon aus, dass dein Beitrag gut gemeint war, und du letztendlich nur den Rat geben wolltest, qualifizierte Hilfe in Anspruch zu nehmen, doch ein Psychiater ist hier definitiv der falsche Ansprechpartner.

Im übrigen kann ich Tränen nur zustimmen: ein etwas liebevollerer Umgangston in deinem Beitrag wäre schön gewesen. Hier ist ein Mensch in seelischer Not, auf der Suche nach Verständnis und Unterstützung !!!! - und als Antwort bekommt er einen derart lieblos und gefühllos hingeschmetterten Satz.


Viele Grüße
Bellinda

Jupp
10.09.2006, 21:13
Mein Name ist Franz-Josef

Ich brauche kein Pseudonym. Sondern nur Verständis für Schreibfehler. Denn ich denke schneller als ich reden kann. Man hat mir vor ca. neun Monaten den Kehlopf entfernt. Das Thema ,Ängste, Sorgen von Dir Schmetterling kann ich verstehen. Ich treibe mich auch nur aus ähnlichen Gründen im Forum rum mit dem chat kommt man nicht klar. Gott sei Dank es sind alles Menschen die noch Mut haben. PS. Ich habe ihn auch ! Trotzdem bleibt die Angst vor dem Tod ( erneuter Tumor o. Rezdiv)immer da. Aber gehört er nicht auch zum Leben? Ich meine Dich Schmetterling . Warum hast Du den Begriff Schmetterling gewählt. Man verpuppt sich und dann ist man wieder da. Irgendwann ! Ich drücke Dir ganz kräftig die Daumen,während ich mich bei Wut mit ""Rülpslauten" über Unwohlsein äußere. Konnte die Ruktussprache. Jetzt geht es auf einmal nicht mehr. Habe keine Krebs mehr lt. letzter Untersuchung.

Bin ich in mir gefangen?Bin mir garnicht so sicher. Will es nicht wahrhaben.

Mein Schreibstil ist so. Soll jedoch dem blauen Sch............ Mut geben.

Kämpfe und rede !!!!!!

Kann mich noch besser äußern aber nicht Chat.

e-Mail franz-josef.alter@ arcor.de

Gruß an Alle
Jupp
:winke:
PS. Die Aussage von dem Vorredner A. kann ich auch verstehen. War nicht bös gemeint Meine Ehefrau macht zur Zeit den gleichen Streifen schon wieder durch .Wahrscheinlich oder bestimmt durch meine Erkrankung.
Kann mich aber nicht mir ihr so richtig aussprechen.

Lieber Falter !
Da Du noch schreibst !unterstelle ich Dir, daß Du Dich bei mir melden kannst?

Bellinda
10.09.2006, 21:28
... zu erfüllen meinen Lebenstraum. Das meine Familie glücklich werde, was anderes wünsche ich mir kaum.

Lieber Blauerschmetterling,
du schreibst wunderschön, doch mir fällt auf, dass du bei deinen Wünschen zum Glücklichsein dich selbst überhaupt nicht erwähnst ... (Die Thematik ist mir vertraut ..., darum bin ich auch so sensibilisiert darauf). Ganz sicher wird aber deine Familie nur wirklich glücklich sein, wenn auch du es bist.

Um Alannahs Anregung aufzugreifen: Ich habe Anfang des Jahres in meiner Verzweiflung mir einen Pychoonkologen gesucht, und bin in besten Händen, und kann es dir nur empfehlen!!!! Ich weiß leider nicht, wo du wohnst - ich kenne eine gute Adresse in Unterfranken/Bayern und eine in Baden-Württemberg.
Leider gibt es bisher noch nicht so viele frei niedergelassene Psychoonkologen, doch sie haben wirklich Erfahrung mit Krebspatienten und wissen, was wirklich in uns vorgeht und womit wir uns quälen. Wenn es in deiner Nähe niemanden gibt, so scheue dich bei den "normalen" Therapeuten nicht danach zu fragen, ob sie Erfahrung mit Krebspatienten haben!
Außerdem musst du nach meinen Erfahrungen bei einem "normalen" Psychotherapeuten mit ca 6 - 12 Monaten Wartezeit rechnen... (Ich habe so lange frustriert gesucht, bis ich schon fast aufgeben wollte - da erst kam mir die Idee mit dem Psychoonkologen - der sofort eine Woche später einen Termin für mich hatte....)
Auch ist es ganz wichtig, wenn du keinen Psychoonkologen findest, darauf zu achten, dass der/die TherapeutIn verhaltenstherapeutisch arbeitet - auf keinen Fall Psychoanalyse oder Tiefenpsychologie - das kann uns mehr schaden als nützen.
In einer verhaltenstherapeutische orientierten Therapie geht es nicht darum bis zur Selbstzerfleischung in der Vergangenheit herumzugraben, sondern ganz im Gegenteil, es geht ums Hier und Jetzt, um konkrete Hilfen für den Alltag, um ganz konstruktive Lebensverbesserungshilfe, darum, krankmachende Verhaltensmuster zu erkennen und sie durch neue, gesunde Verhaltensformen zu ersetzen, wahrhaft für sich selbst sorgen lernen (und damit auch für diejenigen die uns am Herzen liegen, denn nur aus einem vollen Brunnen kann man schöpfen....), immer mehr authentisch, sprich im Einklang mit sich selbst, seiner inneren Stimme, seinem Körpergefühl zu leben -

Auf der folgenden Website findest du weitere Informationen und ein Therapeutenverzeichnis:
Deutsche Arbeitsgemeinschaft für Psychosoziale Onkologie eV - Informationen zur Psychosozialen Betreuung Krebskranker.
www.dapo-ev.de

Für heute alles Liebe
und eine dicke Umarmung :knuddel: :knuddel: :knuddel:
von Bellinda

und zu guter Letzt noch was zum Lächeln für dich:
(es ist übrigens erwiesen, dass, auch wenn uns absolut nicht zum Lachen ist, die Übung des Lächelns -z.B. als spirituelle Übung im Buddhismus - durch die entsprechende Veränderung der Gesichtsmuskulatur das Gehirn veranlasst wird, die "Glückshormone" - Endorphine auszuschütten - ganz genauso wie im umgekehrten Fall, wenn ein echtes Glücksgefühl als Ausgangspunkt uns zum Lächeln bringt - der Vorgang ist also ganz bewusst umkehrbar - eine schier unmögliche Übung, wenn man im Elend hängt, aber einen Versuch wert.)

Ein Lächeln

Ein Fremder hat mir ein Lächeln geschenkt
an einem Regenmorgen.
Es streifte mein Herz, das angstvoll bedrängt,
und linderte meine Sorgen.

Ich wollt es behalten, ich Egoist,
doch begriff ich, mit einem Mal heiter,
dass man in der Fülle großzügig ist-
und gab´s an den Nächsten weiter.

So trat es seine Wanderung an
durch Strassen, Plätze und Gassen,
durch Bus, Tram und Untergrundbahn,
so greifbar- und doch nicht zu fassen.

Am Abend, als ich nach Hause ging,
da bückt ich mich plötzlich nieder
und sah wie ein kleines, strahlendes Licht
m e i n Lächeln auf einem Kindergesicht
und nahm mir´s und hatte es wieder.

(Linda Strauss)

Blauerschmetterling
10.09.2006, 23:36
Hallo ihr Lieben,
heute war ein wunderschöner Tag. Nicht nur wegen des herrlichen Sonnenscheins, sondern weil ich so viele liebe und aufmunternde Antworten bekommen habe. Ich kenne die Berg - und Talfahrt meiner Gefühle und bin mir sicher, dass alles schon vor meiner Erkrankung begann. Nach dem Tod meiner Mutter vor vier Jahren habe ich mich in einer ähnlichen Situation befunden, aus der ich nur sehr langsam heraus fand. In den Jahren danach immer neue Schicksalsschläge. Der Herzinfarkt meines Mannes, deswegen möchte ich ihn nicht allzusehr belasten, der Tod meines Vaters, meine eigene Erkrankung, der Tod meines Schwagers. Irgendwann wird der Kummer zuviel und man findet nur sehr langsam zur Normalität zurück. Leider gibt es immer wieder Rückfälle. Nach meinem BK habe ich meine Gedanken und Gefühle aufgeschrieben und gab dem ganzen einen Titel: Wenn der Schnee so leise rieselt. Dadurch befreite ich mich von einem großen Druck und fand wieder zurück ins Leben. Aber dieses Chaos der Gefühle bricht immer wieder aus und verschwindet nach einiger Zeit wieder. Noch heute vermisse ich meine Mutter sehr und kann in manchen Augenblicken die Tränen nicht zurück halten.
Meinen Nick Namen habe ich gewählt, da der Schmetterling eine symbolische Bedeutung hat. Er steht für Auferstehung und einem Leben nach dem Tod. Ebenso für das Erwachen der Natur, für einen Neubeginn, für alles Schöne. Die Farbe Blau war die Lieblingsfarbe meiner Mutter.
So langsam geht es wieder bergauf. Das Wochende habe ich, außer der Versorgung der Familie, mit Relaxen verbracht. Spaziergang mit Mann und Hund. Der kleine Kerl bringt mich immer wieder zum Lachen. Luka ist erst vier Wochen bei uns, aber er hat in der kurzen Zeit mein Lachen zurück gebracht, wenn er auch manchmal sehr anstrengend ist. Auf dem Balkon habe ich auch noch gefaulenzt, mich von der Sonne verwöhnen lassen und in einem Buch gelesen. Ich bin zufrieden, auch mit mir, letztendlich auch durch Eure Hilfe. Danke Euch Allen. Ich möchte die Schatten, die auf meinem Leben liegen vertreiben und wieder hoffnungsvoll in die Zukunft blicken.

Alles Liebe und mit den besten Wünschen
Blauerschmetterling

Jupp
11.09.2006, 18:11
Hey! Schmetterling!

Hier ist der Kehlkopflose Franz-Josef!

Du sagtest Du hättest geweint! Ich auch ! Und zwar deswegen weil Du jetzt als Schmetterling fliegst! Du weißt ,wie ich das meine.
Dein Schreibstil zeigt aufeinmal Zuversicht! Das brauchen wir K-Kranken!!!!

Der Auslöser meines Weinens bezog sich auf den kleinen Knirps! (Ist es ein Retriever?)
Bin totaler Hunde Fan habe selbst zwei!!!! Und habe jeden Tag neuen Spaß. Gerade kommt einer die treppe hoch und macht wieder Blödsinn.
Sie sind 1 und 2 Jahre alt
hänge Foto an! weiß nicht ob es klappt.

Melde Dich
Franz-Josef
E-Mail von mir hast Du

Blauerschmetterling
11.09.2006, 18:25
Hallo Jupp,
unser Familienzuwachs ist ein Retriever, 4 Monate alt und inzwischen tüchtig gewachsen. Er bringt mich oft zum Lachen und ist sehr verschmust. Im Moment verschaffen meine Söhne ihm Auslauf, damit er toben kann und in seiner Tollpatschigkeit über eine Wiese springt. Luka bringt viel Freude ins Haus.

Liebe Grüße
Blauerschmetterling

Bellinda
11.09.2006, 22:18
Lieber Blauerschmetterling, hallo Jupp,

streichelt mal eure Hundis ganz lieb von mir!!! - Mein treuer Vierbeiner hat in seinem 14. Lebensjahr, im November 03, erlebt, dass Frauchen Krebs bekam, und da sie sich gar nicht mehr gut um ihn kümmern konnte, hat er sehr schnell sehr stark abgebaut. Dann war Frauchen geheilt und kam wieder ziemlich fit und voller Elan und Lebensfreude aus der Reha zurück und wollte alles wieder gut machen. Doch zwei Tage später meinte Herrchen, die beiden könnten ausziehen .... Das war im August 2004. Im Juni 2005 hat er noch seinen 16. Geburtstag erlebt und 2 Wochen später war er tot. Danach bin ich im August nochmal umgezogen und dann hat mich im Winter die Fatigue überfallen.... So hat der Krebs gründlich aufgeräumt - nix ist mehr wie es vorher war - und jetzt habe ich auch noch hundefeinliche Vermieter ...
Habe grade versucht ein Photo von meinem Liebling hochzuladen, aber die Datei ist zu groß. Wie kann ich denn ein Photo auf weniger KB reduzieren? (zip-komprimierter Ordner ist auch noch zu groß - kenne mich mit Bildbearbeitung überhaupt nicht aus....)

.... Aber jetzt hab' ich doch noch ein cooles Hundi für euch zwei - das ist auch "einer von uns - aus dem Krebs-Kompass, der diese Bilder mit den Sprüchen macht.

Alles Liebe :engel:
Bellinda

Blauerschmetterling
11.09.2006, 23:05
Hallo Bellinda,
ich glaube, die Fatique, die uns manchmal zu schaffen macht, beruht nicht nur auf unserer Krebserkrankung. Alles Negative unserers Lebens wird mit in den großen Sack gepackt. Oftmals sind es Schicksalsschläge, die wir eventuell nicht verarbeitet haben und die uns nicht zur Ruhe kommen lassen. Offenbar hat unser Unterbewußtsein die schlechten Erfahrungen, die Verluste und traurigen Ereignisse gespeichert und irgendwann läuft das volle Programm ab. Keine Ahnung, was der Auslöser war, wer auf das Knöpfchen gedrückt hat. Wir geraten in diese Traurigkeit und wissen nicht einmal warum. Oder sind wir vielleicht Meister des Verdrängens für einen gewissen Zeitraum? Bis dass unsere Seele den Druck nicht mehr aushält und sich wehrt. Als ob jemand einen Stöpsel gezogen hat und sämtliche, mühsam aufgebaute Kraft verlässt unseren Körper. Es wäre schön, wenn wir jeden Tag so annehmen und geniessen können, wie er eben ist, mit dem Gedanken, es kann nur besser werden. Auf Regen folgt immer Sonne.
Liebe Grüße
Blauerschmetterling

Blauerschmetterling
12.09.2006, 10:09
Euch allen wünsche ich einen guten Morgen,
es verspricht, ein sonniger Tag zu werden und genauso fühle ich mich heute. Voller Kraft und ohne Traurigkeit. Meine Gedanken sind positiv und ich habe mir vorgenommen, das Leben von der leichten Seite zu nehmen, nicht mehr als beschwerlich anzusehen, trotz der Belastung durch die Krankheit. Das ist kein leichtes Unterfangen. Da müssen viele Lasten abgeworfen werden. Gut, wir können uns unsere Arbeit anders einteilen, mal etwas liegen lassen, oder uns spontan umentscheiden und auf die Zeichen des Körpers achten. Sobald das Warnsignal erscheint, deine Kraft hat die Grenzen erreicht, sofort auf sich selbst besinnen und herunter schalten. Sich bequem zurücklegen und sagen: für heute reicht es. Aber wie gehen wir mit unserer seelischen Last um, die tief in unserem Inneren auf einen Ausbruch lauert? Dunkel und träge liegt sie uns teilweise im Magen und wir fühlen uns unwohl. Sie zehrt an unseren Kräften, mit denen wir sowieso schwer haushalten können. Und irgendwann bricht alles wieder aus, wie ein explodierender Vulkan. Die heiße Lava verbrennt uns und wir nehmen Schaden. Ich habe noch nicht heraus gefunden, was mir wirklich hilft. Ich werde auf die Zeichen achten und mich ersteinmal an allem Schönen erfreuen.

Euch allen einen wunderbaren Tag voller Lebensfreude

Blauerschmetterling

Jupp
12.09.2006, 22:24
Hier wieder mal Jupp!

Wecke die Last ,die
tief in Deinem Inneren liegt bloß nicht auf!
Sie könnte Dich ärgern. Und dann mußt Du wieder mit Ihr kämpfen. DU hast sie ( die Angst ) schon längst im Griff, denn Du weiß wo sie ist.
Also laß sie dort und lebe.

Morgen macht der 4 monatige Welpe wieder Blödsinn.
Streichel ihn von mir.

Auch Grüsse an alle die den Beiträgen folgen.

Jupp

Blauerschmetterling
13.09.2006, 10:13
Heute läuft es nicht so gut, nicht rund. Bin gestern wegen Übermüdung zeitig ins Bett gegangen und konnte dennoch nicht schlafen. Fühle mich heute wie gerädert, aber eben nur müde, nicht traurig. Das ist schon viel wert. Bei uns weht der Wind heute etwas kräftiger und brachte mir mal wieder Kopfschmerzen mit. Ausserdem schmerzen die Gelenke, ist ja wieder Regen angesagt für die nächsten Tage. Unser Hundekind ist im Moment besonders anhänglich. Verfolgt mich auf Schritt und Tritt, lässt mich nicht aus den Augen und heult, wenn ich das Zimmer verlasse. Ja, die Futterstelle wird geliebt. Er darf noch nicht in jedes Zimmer, erst, wenn er wirklich "dicht" ist. Ständig beobachtet er mich beim Kochen, könnte ja mal was herunterfallen. Ärger hat er noch nicht gemacht, nichts zerrissen oder angeknabbert. Luka hat aber auch genügend Spielsachen, auf denen er ständig herumknabbert.

So, wie ich mich heute körperlich fühle, wird es ein ruhiger Tag werden. Kein Stress, keine Hektik, auf mich selbst besinnen. Habe gleich noch eine Besprechung wegen einer Lesung, zu der ich nächsten Monat eingeladen wurde. So komme ich auch wieder aus dem Alltagstrott heraus und erlebe etwas Neues.

Liebe Grüße und einen angenehmen Tag
Blauerschmetterling

Blauerschmetterling
15.09.2006, 11:47
Ich muss mal eine Pause einlegen, fühle mich schlapp und komme nicht so richtig voran. Habe schon seit heute morgen Magenschmerzen. Obwohl ich nicht weniger esse, nahm ich in den letzten zwei Wochen 6 kg ab. Nicht das es mir schaden würde, habe genug Polster, aber irgendwie schwächt es mich zeitweise. Ich glaube, die Umstellung mit dem Hundebaby belastet mich stärker, als ich dachte. Aber missen möchte ich den kleinen Kerl doch nicht. Der Gedanke, dass es ein gesundheitliches Problem ist, lässt sich nicht ganz beiseite schieben. Nächsten Monat habe ich meine Nachsorgeuntersuchungen und ich werde versuchen, die Wartezeit nicht als Belastung anzunehmen.

Alles Liebe
Blauerschmetterling

Blauerschmetterling
16.09.2006, 10:05
Ich mag mich nicht mehr, mich und meine Kraftlosigkeit. Schon wieder mit Magenschmerzen und Übelkeit aufgestanden. Und mit einem Gefühl im Körper, als ob alle Kraft entweicht. Ausgerechnet heute habe ich Reibekuchen angekündigt, auf vielfachen Wunsch. Für fünf Personen, die Freundin eines meiner Söhne isst auch hier, habe ich jede Menge zu backen. Lieblingsessen meiner Familie. Eines weiß ich, heute Nachmittag werde ich mich pflegen, mit Mann und Hund spazierengehen und mich ansonsten von allem zurückziehen. Ich brauche dringend Ruhe und Zeit für mich.

Wünsche Euch ein geruhsames Wochenende

Blauerschmetterling

Clarissa
16.09.2006, 21:13
Hallo blauer Schmetterling,danke das du schon so oft für mich da warst.
Es tut mir so leid,das es dir im Moment nicht gut geht,bitte erhole dich!
Ich schicke dir hiermit ganz liebe Grüße,deine Clarissa!:pftroest:

Blauerschmetterling
17.09.2006, 10:14
Ich muss mir ernsthaft überlegen, wie ich meine Unzufriedenheit in den Griff bekomme. Ich habe einmal gesagt, bzw. geschrieben, ich müsse die Prioritäten neu setzen, mir Zeit für mich nehmen und auch einmal "Nein" sagen. Geschafft habe ich es bisher eher selten. In unserer Familie ist immer was los und ziehe ich mich zurück, werde ich doch oft gestört. Sohn und Freundin wollen sich mit mir unterhalten, wozu ich in diesem Moment absolut keine Lust habe. Sage ich, ich wolle meine Ruhe haben, ich brauche Entspannung, ziehen sie sich zwar zurück, aber an den Gesichtern erkenne ich die Unzufriedenheit. Mutter hat immer da zu sein, schließlich funktioniert sie ja wieder. Dann denke ich wieder, ich beanspruche zu viel für mich, ich bin undankbar, sollte doch froh sein, soweit wieder hergestellt zu sein. Manchmal wünsche ich mir, mal nichts tun zu müssen, einfach die Hände in den Schoß legen und die Familie nicht zu versorgen zu haben. Sie fragen zwar, ob sie mir helfen können, aber ich bin eine schlimme Person und lasse mir nicht helfen, muss immer alles selber machen und das "Nein" sagen, wenn mir danach ist, führe ich nicht konsequent durch. Will meine Lieben auch nicht verletzen. Ich schimpfe mich egoistisch, möchte ich mich mal mit einem Buch für den Nachmittag ungestört zurückziehen. Ich drehe mich im Kreis und finde keinen Ausgang.

Wünsche Euch einen schönen, ruhigen Sonntag.
Alles Liebe
Blauerschmetterling

rihei
18.09.2006, 08:36
hallo Blauerschmetterling...
ich hoffe, heute geht es dir gut.....
bei mir ist im moment so ein tag, wo ich noch am überlegen bin, ob ich mich "hängen lasse" oder etwas dagen unternehme......
ich glaube, das du dir wirklich einmal ganz ehrlich beantworten mußt, was dich unzufrieden macht......
wenn du deine aufmerksamkeit deiner familie schenkst, obwohl du zu schwach dazu bist????
du liebst deine familie.....aber an erster stelle solltest du jetzt stehen.......
ich glaube, unsere krankheit sit ein zeichen....sie wil uns etwas sagen und das gilt es (für mich zumindest) herauszufinden......
mir ging oder geht es oft ähnlich, wie dir....ich liebe meinen mann (kinder hab ich keine) über alles....er ist wirklich das, was ich meinen traummann nenne....
aber er haßt psychologen (warum auch immer).....ich gehe aber zu einem, weil ich allein nicht mehr weiter gekommen bin.....als wir uns einmal deswegen gestritten haben, habe ich in meiner wut gesagt "ich bin krank und alles, was ich glaube, das mir hilft, werde ich auch tun....und es hilft mir, zum psychologen zu gehen...."
das hat meinen süssen sehr zu nachdenken gebracht und er hat sich bei mir entschuldigt und seit dem ist nei wieder ein ablehnendes wort in diese richtung gefallen......
das solltest du dir (und auch deiner familie) vielleicht auch einmal klar vor augen führen......du bist diejenige, die krank ist und die versuchen muß, alles für dich wichtige und heilsame zu tun.....und wenn es ist, nichts zu tun....
ich weiß aus eigener erfahrung, das das leichter gesagt, als getan ist....aber jeder noch so kleine schritt in diese richtung ist ein wichtiger schritt...und auch ein schritt aus der unzufriedenheit......denn er führt zur ZUFRIEDENHEIT....
und zumindest ich wünsche mir nichts mehr als FRIEDEN mit mir und meinem körper......
und ich bin der festen überzeugung, wenn ich dieses zeichen und diese chance, die mein körper mir mit der krankheit gegeben hat ignoriere, dann gibt es keine zweite...also versuche ich sie zu nutzen.....
jetzt habe ich doch viel mehr geschrieben, als ich dachte....aber es hat mir auch selber gut getan.....
ich wünsche uns allen gaaaaaaaaaaaaanz viel kraft......
und wir sollten ruhig auch mal egoistisch sein und uns auf die LIEBE unserer geliebten menschen verlassen.....(das schreibe ich auch für mich!!!!!)

alles liebe und eine gute Woche.....
rihei

P.S.: ich bin zwar ganz neu hier....aber vielleicht könntet ihr mir am mittwoch morgen ein paar nette gedanken schicken.....ich hab dann meine zweite (und zum glück letzte AL - Bestrahlung und die erste war alles andere als angenehm.....

und jetzt werde ich mich auf machen und etwas walken.......
das schreiben hat mir doch sehr geholfen......
noch mal viele liebe grüsse
rihei

Blauerschmetterling
18.09.2006, 09:14
Liebe rihei,
danke für Deine lieben Worte. Auch mir hilft es meistens, mir meinen Kummer von der Seele zu schreiben. Ich glaube, was mich unzufrieden macht, ist, dass ich nie zur Ruhe komme, immer gefordert werde und äußerst selten einige Stunden für mich habe, die ich dringend für meine Entspannung benötige. Meine Situation zu Hause ist auch nicht so einfach. Mit meinem Mann kann ich zwar reden, aber wie weit kann ich gehen, mein Mann ist auch krank. Er hatte vor drei Jahren einen Hinterwandherzinfarkt nach fünf Tagen Krisis überlebt. Wie weit kann ich ihn mit meinem Kummer belasten? Im Moment geht es meinem Mann auch nicht gut, ständig Schmerzen im linken Arm, oft gereizt und manchmal redet er von seiner Todesangst. Erst vor einem Jahr ist der Bruder meines Mannes gestorben, auch Herz. Ich versuche immer Rücksicht zu nehmen und habe das Gefühl, selber dabei zu kurz zu kommen, da meine Kräfte nicht mehr ausreichen. Immer stelle ich mir die Frage: Warum mussten wir beide krank werden, unseren Lebensabend hatten wir uns etwas anders vorgestellt. Wir versuchen zwar mit dieser Belastung fertig zu werden und umzudenken, aber immer gelingt es nicht. Die nervliche Belastung zerrt an uns.

Auch Dir wünsche ich, wie auch allen anderen eine zufriedenstellende Woche.

Blauerschmetterling

rihei
18.09.2006, 09:45
hallo blauerschmetterling.....
wenn du oft zu kurz kommst, wie du schreibst, dann ist da ja schon ein grund für dein unzufriedenheit......vielleicht solltest du dir wirklich überlegen einen therapeuten zu suchen.....mir gibt das viel kraft, sicherheit und zuversicht.....
immer nur RÜCKSICHT nehmen macht krank......es gäbe ja auch die möglichkeit einer paartherapie......
aber ganz egal, was du tust....tue etwas NUR für dich, das finde ich ganz ganz wichtig, denn du bist wichtig.....und in deinem leben bist du die allerwichtigste person, denn niemand AUSSER DIRkann es leben.......
ich wünsche dir (und auch allen anderen) viel kraft,
zuversicht....und GUTE LAUNE....

liebe grüsse
rihei

Heike 1963
18.09.2006, 15:30
Hallo Blauerschmetterling,

Unzufriedenheit ist destruktiv. Unternimm etwas! Du bringst Deine Probleme alle so schön auf den Punkt und die Lösung liegt so nah. Schau mal richtig hin! Werde nicht egoistisch, sondern eigensinnig!

Stöbere mal auf dieser HP www.stepien-impulse.de (http://www.stepien-impulse.de) . Dr. Stepien ist der leitende Psychologe in der Paracelsusklinik in Scheidegg. Für mich hat er die seltene Gabe, die Dinge so humorvoll auf den Punkt zu bringen. Er zeigt auf, welche Verhaltensmuster uns anerzogen sind, die uns ständig auspowern. Ein Umdenken ist notwendig. Das erfordert viel Eigenarbeit und ist nicht in ein paar Wochen erlernt. Doch es ist nicht unmöglich und in kleinen Schritten kommt man auch ans Ziel!

Sei wissbegierig und werde eigensinnig!

Viel Kraft, Mut und Motivation wünscht Dir,

Heike

Bellinda
18.09.2006, 21:06
Lieber Blauerschmetterling,

Worte sind Brücken

Dein Mann spricht über seine Todesangst. Mit seinen Worten baut er dir eine Brücke. Ergreifst du diese Chance, ihm zu erzählen, wie du dich fühlst? In Ich-Botschaften zu sprechen über deine Bedürfnisse, die du zur Gesundung des Körpers und Heilwerdung deiner Seele brauchst, um Kraft zu schöpfen, damit du dann auch wieder für die Familie da sein kannst....?
Niemand kann erraten, wie es in dir aussieht, wenn du nicht darüber sprichst - wir können dir hier zwar viel Verständnis und Unterstützung geben, nicht aber die Kommunikation in deiner Familie für dich übernehmen.

Viele von uns sind so erzogen, doch es ist NICHT unsere genetische Pflicht als Frau, uns AUFZUOPFERN. Das ist ein falsches Verständnis von Liebe, das niemandem hilft, und am wenigsten dir. Niemand ist für dich verantwortlich außer DU SELBST! Und wie willst du weiter deine Familie unterstützen, wenn du dir nicht das Recht und den Raum für deine Gesundung nimmst?! Für-sich-Einstehen ist etwas anderes als Egoismus. Für-sich-Sorgen ist Ausdruck der Wertigkeit in dieser Welt, die du dir gibst.

Worte schaffen Vertrauen

Schweigen ("aus Rücksichtnahme, Nicht-Belasten-Wollen....) baut Mauern

Wie geht es dir, wenn du das Gefühl hast, jemand hält Dinge zurück vor dir, redet nur vielleicht nur über Oberflächliches mit dir? Empfindest du es als Rücksichtnahme oder vielleicht eher als mangelndes Vertrauen?

Lieber Blauerschmetterling,

ich wünsche dir Kraft zu erkennen, was du ändern kannst
ich wünsche dir den Mut, anzunehmen, was du nicht ändern kannst

und die Klarheit, das eine vom anderen zu unterscheiden!

Alles Liebe
von Bellinda



Liebe Rihei,

willkommen hier und danke für deine Unterstützung - ich werde gerne versuchen, am Mittwoch ein paar liebevolle Gedanken in deine Richtung zu schicken.
Finde ich übrigens toll, wie du das deinem Freund gegenüber zum Ausdruck gebracht hast, dass du alles für deine Heilung tust, was sich für dich richtig anfühlt, anstatt dem zu folgen, was sein Kopf für richtig hält. Weiter so!!!

Blauerschmetterling
19.09.2006, 09:24
Wie kann ich nur an mich denken, wenn ich auch um das Leben meines Mannes bange. Aufregungen, Ärger und Stress sind von ihm fern zu halten. Mein Mann ist voll berufstätig, also muss er doch zu Hause Ruhe und Frieden vorfinden. Er kann so liebenswürdig sein, aber wenn die Panikattacken kommen, geht man ihm lieber aus dem Weg. Er wird fahrig, manchmal unkontrolliert und stellt alles zur Seite, was ihn beengt und wenn es die Tasse Kaffee ist, die zu dicht bei ihm steht. Er brauch Platz, mehr Raum bei diesen Beengungsgefühlen. Immer wieder haben wir Gespräche geführt und mein Mann ist jedesmal einsichtig, auch was mein Ruhebedürfnis betrifft. Leider wird später alles wieder vergessen. Der Herzinfarkt verändert einen Menschen, ebenso wie uns der Krebs verändert hat. So gilt es, alles in Einklang zu bringen, was nicht immer einfach ist. Und irgendwann vergeht mir die Lust, ständig darüber reden zu müssen.
Den heutigen Tag möchte ich mit Freude begehen. Unser Großer hat Geburtstag, also ab in die Küche.

Liebe Grüße
Blauerschmetterling

rihei
19.09.2006, 13:14
hallo Blauerschmetterling....
ich kann gut verstehen, wenn du schreibst, das dir irgendwann die Lust vergeht, immer zu reden.....
das kenne ich auch....ich muß auch immer sagen "Kannst du mal bitte......"
aber ich habe für mich entschieden, das ich lieber jedesmal frage, als mich im Stillen zu ärgern und eventuellen schädlichen Zellen dadurch "Futter" zu geben.
Ich frage auch nicht jedesmal, aber wenn ich selbst keine Lust oder Kraft habe, dann muß mein Schatz eben helfen.

@Bellinda....
danke schon mal für die liebevollen Gedanken.....
und wenn ich durch den Krebs eins gelernt habe, dann ist es das, daß ich viel viel mehr auf mich und meinen Körper hören muß, weil es (für mich) die einzige Möglichkeit darstellt, gesund zu werden und zu bleiben....

ich wünsche euch einen wunderschönen Tag.....
liebe Grüsse
rihei

Bellinda
19.09.2006, 13:54
Liebe Rihei,
morgen seh' ich wieder meinen Psychoonko- da bin ich immer am kraftvollsten und kann davon gerne - an dich und an alle, die es brauchen - etwas mit badischer Sonne gen NRW schicken ....

Liebe Heike,
ich habe mir deinen Link angeschaut - das gefällt mir gut, wenn ich nicht selbst schon in so guten Händen wäre ... aber ich könnte mir vorstellen, mir die eine oder andere CD von Dr. Stepien anzuschaffen, nicht nur für mich, auch zum Weitergeben ... danke für den wertvollen Tip!

Lieber Blauerschmetterling,
ich wünsche dir einen schönen, freudvollen Tag, möglichst schmerzfrei und voller Zufriedenheit! :engel:

Wie kann ich nur an mich denken, wenn ich auch um das Leben meines Mannes bange.
Bei dieser Frage fällt mir auf, sie lässt sich 2erlei Weise verstehen:

Wie kann auch nur ein Teil von dir überhaupt nur auf die Idee kommen, es sich zu erlauben, an sich selbst zu denken....?

oder : WIE = AUF WELCHE ART UND WEISE kann ich in der Situation auch an mich denken...?


Alles Liebe
Bellinda
:1luvu:

Noddie
19.09.2006, 23:39
Lieber Schmetterling,
erstmal ganz viel :pftroest: .
Wenn es Dir so schwer fällt auf Dich zu achten versuche Deine Krankheit anders zu sehen.
Siehe es als Singnal deines Körpers etwas zu ändern.
Eine Mutter muß nicht immer funktionieren, eine Ehefrau noch weniger.
Es ist wichtig das Du mehr auf Dich achtest und das tust was Du willst und auch kannst.
Was ist mit einer Selbsthilfegruppe ,oft hilft es mit jemanden zu reden der das gleiche mitgemacht hat.
Die Idee mit einem Onkopsychologen oder jemanden der davon Ahnung hat finde ich gut.

Du schaffst das , aber gieb Dir auch die Zeit.
Dich ganz lieb knuddelt
Noddie

@ Bellinda ich klau mir ein Stückchen von der Sonne ,hab morgen meine erste Chemo bei MH.Bischen nerviös bin ich ja.

Du hilfst mir sehr mit dem was Du schreibst.
Noddie

Flips
20.09.2006, 20:17
Hallo, Ihr Lieben
bin knapp 42 Jahre, alleinstehend, leider keine Kinder und hatte vor 2 Jahren einen Borderline-Tumor mit kompletter Entfernung meiner Innereien. Seitdem alle Routineuntersuchungen ob, Krebsmarker im untersten Bereich.
Aber..........
Grüble seit einiger Zeit sehr viel, zunehmende Angst vor einem Rezidiv, Angstattacken zu jeder unmöglichen Zeit, und einfach keine Kraft mehr für das normale Leben und die Arbeit.
Würde mich sehr freuen zu hören, wie Ihr damit umgegangen seit, was geholfen hat, welche evtl. Medikamente zum "Einsatz" kamen.
Brauche Hilfe Moni:weinen:

Blauerschmetterling
21.09.2006, 12:20
Ich habe ein Problem, ein schlechtes Gewissen und fühle mich als Versager. Wir haben uns doch einen Hund angeschafft, einen Retriever, jetzt 4 Mon. alt. Schon zu Anfang bemerkte ich, dass ich meine Kräfte überschätzt hatte. Es spielte sich auch alles ein, aber wir haben festgestellt, dass wir dem Hund nicht geben können, was er braucht. Es mangelt nicht an der Versorgung, an Zuwendung. Dieser Hund braucht mehr, er muss ständig bewegt werden, muss sich austoben können. Mein Mann hat einen Bandscheibenvorfall und kann kaum noch laufen, hat immer Schmerzen. Ich habe ein Hüftproblem, auch immer Schmerzen und das Gehen fällt mir schwer. Wir dachten, die Bewegung täte uns gut, haben aber eingesehen, dass wir es nicht schaffen. Was ist, wenn wir garnicht mehr können, die Kinder sind nicht immer greifbar. Der Hund würde darunter leiden. Mein Mann überlegt nun, ob wir den Hund nicht besser abgeben sollen und ich fühle mich sehr schlecht bei diesem Gedanken. Ich habe versagt, hätte vorher alles bedenken sollen, habe aber in der Vorfreude alles abgeschwächt. Es tut mir sehr Leid für unseren Hund. Schimpft ruhig mit mir, habe es nicht anders verdient.

Noddie
21.09.2006, 16:25
Schmetterling.
dich mal liebevoll übers Knie lege;)
mach Dich doch nicht so fertig.
Gieb eine Anzeige auf , Arbeitsloser ,Schüler oder andere die Mittags mit dem Hund richtig spazieren gehen.Gibt bestimmt viele grade Schüler die sich gerne was dazu Verdienen und/oder selber keine Tiere halten dürfen.
Eine Nachbarin hat das gemacht .2 Teenis teilen sich das ,jeden nachmittag ist mindestens 1 da und tollt mit dem Hund über Stock und Stein.
Fühl Dich ganz lieb geknuddelt
Noddie

Tränen
21.09.2006, 19:20
Schmetterling

Mach dich nicht fertig, es zeigt Stärke wenn ihr dem Tier zu Liebe ein neues Zuhause suchen würdet, aber der vorschlag von meiner Vorschreiberin den hätte ich dir auch gemacht. Ich habe seit dem 19. unseren neuen Hund und seit heute bekomme ich Chemo was sich erst gestern wirklich entschieden hat und nun weiß ich wie ihr euch fühlt. Ich bin ko aber ich habe das Glück das 2 liebe Menschen habe die mit mir zusammen wohnen und mit ihm gehen würden. Gib den Hund wenn ihr euch entscheidet ihn abzugeben nur an seriöse Tierliebhaber, aber erspart ihm das Tierheim oder Tierquäler. Wir habe unseren aus dem Tierheim und da bekommen die Hunde nicht genug auslauf wie auch wenn 50 Hunde und etliche andere Teire betreut werden müssen.

Ich wünsche dir alles Liebe und überlegt euch das mit dem Hund gut.

Liebe Grüße Nicole

Flips
21.09.2006, 19:29
Hallo, Ihr Lieben

vielen Dank dass Ihr mich so liebevoll aufgenommen habt.

Es grüsst Euch ganz herzlich ein total verheulter Flips:weinen: :weinen: :weinen:

Heike 1963
21.09.2006, 20:22
Lieber Blauerschmetterling,

ein Retriever ist ein Energiebündel und muss konsequent erzogen werden. Das erfordert viel Zeit und Härte gerade jetzt in der Welpenzeit. Tut dem Hund was Gutes und gebt ihn ab, sonst tanzt er Euch sein ganzes Leben auf dem Kopf herum. Das bedeutet nur Stress! Und mit einem Welpen kann der nächste Tierliebhaber noch arbeiten, bei einem erwachsenen Tier ist das nicht mehr so einfach möglich. Er wird schnell zur Last und dann?

Ich habe 2 Terrier. Die sind genauso lebendig und eigen wie ein Retriever. Während meiner Therapie konnte ich mich nicht so mit ihnen beschäftigen, wie ich es sonst tue und was soll ich Dir sagen? Ein halbes Jahr habe ich nun gebraucht, um so einige eingeschlichene Marotten wieder zu korrigieren und ein ruhiges Leben zu führen.

Heike

Bellinda
21.09.2006, 21:22
Lieber Blauerschmetterling,

ihr habt erkannt, dass ihr die Belastung durch einen Hund unterschätzt habt und seinen Bedürfnissen nicht gerecht werden könnt.

Das tut weh, das kann ich gut nachfühlen. Aber die Frage ist jetzt: Was ist das Beste für ALLE BETEILIGTEN (Du eingeschlossen!)????

Der weiter oben vorgeschlagene Weg per Hundesitter ist sicher kurzfristig ein guter Weg, um euch erst mal ein wenig zu entlasten und in Ruhe gemeinsam zu einer guten Lösung zu finden.

Eine Lösung, die nicht nur kurzfristig denkt, sondern einen Zeitraum von mindestens zehn Jahren berücksichtigt.
Es geht hier um das Wohl des Tieres. Es ist für den Hund sicher nicht das Beste, wenn er ständig wechselnde Gassigeher hat, während Krankenhaus- und Rehaaufenthalten, mit denen man in eurer Situation einfach immer rechnen muss, vielleicht gar in eine Pension oder Tierheim muss .... - was würde, wenn einer von euch beiden gar zum Pflegefall wird? Schon viele Tiere, die von Kindern übernommen werden sollten, sind im Heim gelandet, weil das dann aus beruflichen oder beziehungsbedingten Gründen dann nicht so ging wie geplant. All das will bedacht sein.
Zudem ist der Kleine jetzt in einem Alter, in dem er unbedingt feste Grenzen lernen muss, er braucht vor allem Konstanz in seinem Leben.
Dein schlechtes Gewissen kann sich entspannen, wenn du ihn gut versorgt weißt, besser als du es gekonnt hättest, in Selbstzerfleischung dem nächsten Nerven- und Gesundheitszusammenbruch nahe, in dem du dich dann überhaupt nicht mehr um ihn kümmern kannst.

Ist so ein Hund nicht ein wunderbarer Lehrmeister? Er fordert einfach alles ein, was er braucht, Zuneigung, Futter, Gassigehen, Bewegung, Spiel und Spaß, Schlaf und Sonne-auf-den-Pelz-brennen-lassen, Ruhe und Rückzug .... und wird auch noch richtig doll geliebt dafür!!!
________________

Als ich nach der Reha so plötzlich ohne Partner, Wohnung und Arbeitsplatz da stand, nicht wissend, was wie wohin .... wie ich überhaupt nur für mich sorgen soll, geschweigedenn für einen 15 Jahre altes Hundchen, das schon ziemlich taub und blind war und von einem Tag auf den anderen auch nicht mehr gut laufen konnte,
wovon eine Wohnung bezahlen oder auch nur Hundefutter kaufen, wie mein Leben wieder aufbauen ...,
sprich - ich war seelisch und kraftmäßig am Ende -
in dieser Situation entschloss ich mich, den Hund meinen Eltern abzugeben.

OBWOHL ich ihm doch geschworen hatte, dass ich ihn NIE IM STICH LASSEN würde ...

Und genau das habe ich dadurch verhindert. Das Nicht-Im-Stich-Lassen bekam nur eine andere Form, als ich mir das ursprünglich vorgestellt hatte. Denn bei meinen Eltern war immer schon sein zweites Zuhause, DORT bekam er die Liebe und Zuwendung, die ich in der Situation nicht mehr in der Lage war zu geben, dort hatte sozusagen sein eigenes Haus mit Garten, während ich meinem tauben, blinden vierbeinigen Schatz nur eine neue Mietwohnung hätte zumuten können ...
Und ich musste auch noch damit leben, dass er mich in der Folge überhaupt nicht mehr als Bezugsperson (an)erkannte. Das tat dem Ego ein bisschen weh, doch ich konnte es als Grund zur Freude erkennen, bedeutete es doch, dass alle meine bisherigen "Rechte" sofort auf meine Mutter übertragen hatte. Er hat seinen Alterswohnsitz "Betreutes Wohnen" voll und ganz angenommen - hätte er getrauert, hätte das zwar meinem Ego vorübergehend ein wenig gut getan, doch mein ganzer Wunsch war ja dass es ihm gut gehen sollte.
Die Geschichte wurde noch wesentlich schwieriger, als das Thema "Erlösen" aufkam. Da will ich jetzt nicht in die Details gehen.

Sicher bin ich nicht glücklich, dass alles so gekommen ist. Doch "shit happens"- und die Frage ist, wie man das Beste daraus macht. Auch ich bin - gerade um seinen Todestag herum - in Traurigkeit zurückgefallen, doch ich weiß, dass ich in der Situation das Bestmögliche für ihn und für mich getan habe - und wenn ich wieder zurück in jener Situation wäre, würde ich wieder so handeln. Das bringt mir inneren Frieden.
:engel:
Bellinda






Ich habe ein Problem, ein schlechtes Gewissen und fühle mich als Versager. Wir haben uns doch einen Hund angeschafft, einen Retriever, jetzt 4 Mon. alt. Schon zu Anfang bemerkte ich, dass ich meine Kräfte überschätzt hatte. Es spielte sich auch alles ein, aber wir haben festgestellt, dass wir dem Hund nicht geben können, was er braucht. Es mangelt nicht an der Versorgung, an Zuwendung. Dieser Hund braucht mehr, er muss ständig bewegt werden, muss sich austoben können. Mein Mann hat einen Bandscheibenvorfall und kann kaum noch laufen, hat immer Schmerzen. Ich habe ein Hüftproblem, auch immer Schmerzen und das Gehen fällt mir schwer. Wir dachten, die Bewegung täte uns gut, haben aber eingesehen, dass wir es nicht schaffen. Was ist, wenn wir garnicht mehr können, die Kinder sind nicht immer greifbar. Der Hund würde darunter leiden. Mein Mann überlegt nun, ob wir den Hund nicht besser abgeben sollen und ich fühle mich sehr schlecht bei diesem Gedanken. Ich habe versagt, hätte vorher alles bedenken sollen, habe aber in der Vorfreude alles abgeschwächt. Es tut mir sehr Leid für unseren Hund. Schimpft ruhig mit mir, habe es nicht anders verdient.

Blauerschmetterling
21.09.2006, 21:33
Wegen Heike`s Aussage bin ich nun ein wenig verunsichert. Wir haben uns geeinigt und die Hilfe unserer Kinder angenommen, denn sie wollen den Hund behalten. Morgens früh macht mein Mann die kleinere Runde, gegen Mittag gehe ich, reicht zum Gassigehen und gegen Abend fahren die Kinder zu der großen Wiese, wo der Hund sich austoben kann und die Kommandos übt, die er in der Hundeschule gelernt hat und auch noch weiter lernt. Einige Befehle klappen schon ganz gut, da wir auch zu Hause üben. Am Wochenende werden mein Mann und ich unseren Spaziergang machen, soweit wir können. Sollte mal ein Krankenhausaufenthalt nötig sein, gibt es immer noch die Hundepension. Und zur Not ließe sich sicher ein Schüler oder eine Schülerin finden, die sich etwas verdienen wollen und den Hund ausführen. Zur Zeit lehnen meine Kinder diesen Vorschlag ab. Mal sehen wie es wird, wenn die Uni wieder begonnen hat. Ins Tierheim wäre Luka, unser Hund auf gar keinen Fall gekommen. Wir hätten Verbindung zu dem Züchter aufgenommen, der sicher noch viele Interessenten hat.
Ich habe auch das Thema auf mich und meine Traurigkeit gebracht. Meine Familie ist hilflos und fühlt sich in dieser Situation überfordert. Sie wissen nicht, wie sie mir helfen können. Ich machte Ihnen klar, dass ich nicht viel erwarte, etwas mehr Aufmerksamkeit, von der Jugend Geduld, was sicher sehr schwer ist und Verständnis dafür, dass ich mal meine Ruhepausen brauche. Haben sie auch eingesehen. Und doch glaube ich, es ist vieles nicht ausgesprochen worden. Sie sind ratlos, sehen, dass ich Hilfe brauche, da diese Zustände immer länger anhalten und empfehlen mir einen Psycho Onkologen. Bei dem nächsten Treffen unserer Selbsthilfegruppe werde ich das ansprechen. Ich werde noch hart an mir arbeiten müssen und lernen, auch mal Arbeit liegenzulassen. Bei extremer Lustlosigkeit fällt es mir nicht schwer, aber an den guten Tagen übernehme ich mich immer. Sollte stattdessen lieber mit dem Hund spazieren gehen.
Danke für Eure Unterstützung.
Liebe Grüße
Blauerschmetterling

Blauerschmetterling
21.09.2006, 22:04
Habe gerade erst Bellinda`s Meinung gelesen. Auch ihr muss ich Recht geben. Hier geht es um die Stuation, dass wir nicht immer so beweglich sind, wie wir möchten. Und da die Kinder genauso gerne einen Hund haben wollten wie ich, sind wir zu dieser Entscheidung gekommen. Wie oft schon hat mich der Hund aus meiner Traurigkeit heraus gebracht mit seiner Tollpatschigkeit, mit seinem Verschmustsein, wenn er kuschelnd zu meinen Füßen liegt oder in der Küche ständig im Weg steht und weint, verlasse ich das Zimmer ohne ihn und angeknurrt werde, komme ich zurück. Und nicht zuletzt die freudige Begrüßung, kehre ich nach längerer Abwesenheit heim. Das ist auch eine Art der Therapie. Es tut mir gut.

Blauerschmetterling

Heike 1963
21.09.2006, 22:16
Liebe Flips,

keiner will Dich hier übersehen! Vielleicht solltest Du ein eigenes Thema eröffnen, um mehr Beachtung zu finden? Angst ist nicht gleich Traurigkeit, deshalb finden Dich Betroffene nicht.

Schau mal im Brustkrebsforum unter dem Thread ' die Psyche fährt Achterbahn' nach! Da findest Du einige Tips!

Es gibt nichts, was hoffnungslos ist. Selbst eine Träne, die die Wange hinabrinnt, kitzelt.

Du solltest Dir keine Gedanken über Medikamente machen, die Deine Angst hemmen. Das ist Symptonbehandlung und keine Ursachenauflösung. Die Verarbeitung unseres Krebses dauert und es ist wieder mal Geduld angesagt.

Ich halte es mit meiner Angst so, das ich sie nicht in den Vordergrund stelle, sondern hinten an. Sie ist wie ein Hotelgast, sie kommt, bleibt eine Weile und geht dann auch wieder.

Liebe Grüße
Heike

Bellinda
21.09.2006, 22:25
Ich habe auch das Thema auf mich und meine Traurigkeit gebracht. Meine Familie ist hilflos und fühlt sich in dieser Situation überfordert. Sie wissen nicht, wie sie mir helfen können. Ich machte Ihnen klar, dass ich nicht viel erwarte, etwas mehr Aufmerksamkeit, von der Jugend Geduld, was sicher sehr schwer ist und Verständnis dafür, dass ich mal meine Ruhepausen brauche. Haben sie auch eingesehen. Und doch glaube ich, es ist vieles nicht ausgesprochen worden. Sie sind ratlos, sehen, dass ich Hilfe brauche, da diese Zustände immer länger anhalten und empfehlen mir einen Psycho Onkologen. Bei dem nächsten Treffen unserer Selbsthilfegruppe werde ich das ansprechen. Ich werde noch hart an mir arbeiten müssen und lernen, auch mal Arbeit liegenzulassen. Bei extremer Lustlosigkeit fällt es mir nicht schwer, aber an den guten Tagen übernehme ich mich immer. Sollte stattdessen lieber mit dem Hund spazieren gehen.
Danke für Eure Unterstützung.
Liebe Grüße
Blauerschmetterling


Lieber Blauerschmetterling,
du hast damit angefangen, für dich zu sorgen. Das ist schön, zu sehen!!!!!!!
:prost:
Was den Hund angeht, so habt ihr momentan eine Lösung, die ihr ausprobieren könnt, inwieweit sie für euch stimmt . - Aber ich kann Heike nur beipflichten, um Luka willen, überprüft genau, inwieweit eure Kinder hier wirklich langfristig die gerade übernommene Rolle durchhalten werden/können. Oft kommt nach der Uni ein jobbedingter Umzug in die Ferne ... Heirat, eigene Familienplanung, ....

Ein Hund ist soooooooooo viel Freude und wahrlich gute Therapie -
doch mir hat der Krebs da einige Grenzen aufgezeigt, und für mich war das Schlimmste während der Chemo, dass ich den Hund nicht so versorgen konnte, wie er es gebraucht hätte - in der Beziehung hatte ich in der Hinsicht leider nicht so die konsequente Unterstützung. Jetzt kann er sich noch gut in eine neue Familie eingewöhnen - wenn, dann je früher desto besser.

Alles Liebe
Bellinda

rihei
22.09.2006, 08:08
hallo Blauerschmetterling...
auch ich habe mich für dich gefreut, das du im Gespräch mit deiner Familie einiges klären konntest....das ist der erste Schritt.....
und das nicht alles auf einmal geklärt werden kann, ist auch klar......und wie dann das geklärte in die Realität umgesetzt wird, ist noch eine ganz andere Geschichte....
Wegen deinem süßen kleinen kann ich dich gut verstehen...die wachsen einem einfach so schnell ans Herz und genau wie du geschrieben hast, können sie einen ruckzuck aus einem Tief herauslocken......
die andere Seite ist die, wie es Bellinda geschrieben hat.
Da muß man dann wirklich versuchen zwischen dem eigenen "Egoismus" und dem Wohl des Tieres zu unterscheiden.
Ich wünsche dir, das deine Kinder dich wirklich in dieser (und natürlich nicht nur in dieser) Angelegenheit unterstützen.
Mir ging es vor 5Jahren genauso wie Bellinda....ich mußte während meiner Scheidung meinen kleinen Yorki abgeben, da mein damaliger Mann sich nicht um ihn kümmern wollte und ich es aus beruflichen Gründen zeitlich nicht konnte.....
Er hat einen super Platz gefunden, bei einer Hundedame, die er abgöttisch geleibt hat...aber selbst heute denke ich noch manchmal an ihn....ob es ihmn wohl gut geht und so weiter.....
ich kann dir nur den einen Rat geben....höre auf dein Herz.....
und wegen deiner Traurigkeit....laß dir einfach Zeit.....es ist ein tiefgreifender "Eingriff" in jeder Beziehung gewesen....etwas in uns ist gestorben und Trauer ist eine ganz persönliche Angelegenheit, die jede und jeder für sich bewältigen muß.
Das deine Familie hilflos ist, kann ich verstehen...mein Mann kann damit überhaupt nicht gut umgehen....meistens wechselt er so schnell wie möglich das Thema, weil er reisige Angst hat, mich zu verlieren. Das war auch mit ein Grund, das ich mir einen Therapeuten gesucht habe, weil ich einfach jemanden brauche, mit dem ich wirklich über alles reden kann und zum meinem Glück habe ich so einen auch gefunden.
Lass dich von unseren Ratschlägen nicht verunsichern, sondern sieh sie einfach als "Möglichkeiten" die du in Erwägung ziehen kannst und dann entscheide, wie du es für richtig hältst. Niemand wird dich dafür rügen, denn es ist nun mal dein Leben und deine Entscheidung.....
liebe Grüsse :1luvu: :1luvu:
Rihei
P.S.:entschuldige bitte, wenn ich "klugscheisserisch" klingen sollte, aber das ist nun mal leider so eine Angewohnheit von mir

Blauerschmetterling
22.09.2006, 10:08
Nachdem wir einiges geklärt haben, geht es mir besser, ich fühle mich heute sogar richtig gut, trotz der Arbeit, die noch vor mir liegt. Eines habe ich mir fest vorgenommen, nur soviel zu tun, wie es meine Kräfte und die Knochenschmerzen in meinen Händen zulassen. Zur Zeit schmerzen die Gelenke und Finger sehr stark, dass ich manchmal nicht zugreifen und festhalten kann. Luka schläft jetzt auf dem Balkon, sodass ich in Ruhe und ungestört die Küche putzen kann. Heute Mittag kommt meine Hilfe, die mir noch andere Reinigungsarbeiten abnimmt. Eine Oberstufenschülerin. Warum habe ich nicht gleich daran gedacht. Das Gute liegt so nah. Vielleicht kann sie auf den Hund aufpassen und Gassigehen, wenn ich zur Lymphdrainage gehe und die Kinder ihre Termine haben. Im nächsten Jahr ist Luka soweit, dass ich ihn mitnehmen kann. So war es auch gedacht, als Begleithund für mich und meine Spaziergänge, die ich zur Entspannung machen möchte. Noch darf er auf Grund seines Alters nicht so lange laufen und manchmal zieht er zu stark. Dann geht er mit mir und nicht umgekehrt. Muss er noch lernen und ich bin zuversichtlich.

Ein Vorschlag kam gestern doch von meiner Familie, hatte ich vergessen. Ich sollte wieder schreiben. Als ich an meinen Büchern gearbeitet hatte, fühlte ich mich besser, wurde von Traurigkeit abgelenkt und blühte auf. Ich wollte im Winter wieder damit anfangen bzw. weitermachen. Habe auch schon begonnen, nur bleiben Ideen aus, wie es in dem Kinderbuch weitergeht. Kommt noch.

Euch allen liebe Grüße
Blauerschmetterling

Blauerschmetterling
23.09.2006, 09:53
Wünsche Euch allen ein erholsames Wochenende. Frei von trüben Gedanken und Beschwernissen. Voller Lebensfreude und ohne Kummer. Fühlen wir uns so leicht und beschwingt, wie ein Schmetterling.


Liebe Grüße
Blauerschmetterling

Blauerschmetterling
23.09.2006, 23:43
Hallo Christine,
mir ist tatsächlich noch nicht aufgefallen, dass diese Art der Komunikation im Forum üblich ist. Auch bei unterschiedlicher Meinung kann man sich höflich ausdrücken.

Liebe Grüße
Blauerschmetterling

struwwelpeter
24.09.2006, 01:38
Hallo,

ich hab eben erst das mit dem Hund gelesen und muß sagen,das ich es unmöglich finde!
Man sollte sich doch wirklich vorher überlegen ob man sich ein Tier holt oder nicht.
Würdest Du das mit einem Kind auch so machen?
Erst anschaffen,dann merken,das macht zuviel Streß,dann wieder weg...!
Ich selbst hatte mal ein Hund aufgenommen,weil er den Vorbesitzern Streß machte (die hatten sich auch nicht erkundigt,das der Hund viel Bewegung braucht) und der wußte garnicht,wie er sich verhalten sollte,aus Angst,das er wieder abgeschoben wird!
Dagegen finde ich jemanden anzuheuern,der mit ihm Gassi geht,sehr gut.
Ein Hund wird älter und auch ruhiger.
Sorry,aber für sowas hab ich absolut null Verständnis!
Vielleicht solltest Du umsatteln auf Plüsch!

Hallo ChristineSch,

ich finde es SUPER TOLL wie einfühlsam Du mit anderen "zu Gericht" ziehst! Nur, Loorbeeren erntest Du sicher dafür nicht! Hast Du Dir mal überlegt, daß Du einen Herzenswunsch hast, der sich letztendlich nicht, oder nur zum Teil realisieren lässt? Grundsätzlich finde ich schon, daß, bevor ein Tier wegen meiner Krankheit leiden muß, besser einen guten neuen Besitzer zugeführt werden sollte. Dann, ist sicher dieser "Schülerjob" o.ä. auch sehr gut.
Somit zu Dir, Blauer Schmetterling, Deine Probleme sind schon sehr gut nach vollziehbar, die Entscheidung ist auch in Ordnung.
Ich finde, Du solltest Dich von dieser negativen Reaktion nicht beeinflussen lassen, es ist gut so.
Struwwelpeter

Bellinda
25.09.2006, 10:41
Hallo ChristineSch,

ein Forum wie dieses ist als eine Plattform gedacht, in der sich Menschen gegenseitig Unterstützung geben. Dein Kommentar leistet hierzu sicher keinen Beitrag. Ein Mindestmaß ein Freundlichkeit und Einfühlsamkeit erleichtert nicht nur hier im Forum das zwischenmenschliche Miteinander. Mich verwundert ehrlich gesagt, wie eine Frau in diesem Forum, von der man annehmen muss, dass sie in irgendeiner Weise mit einer lebensbedrohlichen Krankheit konfrontiert wurde, sich so kaltherzig gegenüber anderen Betroffenen äußern kann. Sorry, aber ein solches destruktives Verhalten (auf gut Deutsch: "Fertigmachen") braucht hier niemand, dass können wir alle bestens selber. Gefragt ist konstruktive Unterstützung.
Auch scheint dir entgangen zu sein, dass sich hier jemand das Leben richtig schwer macht, und hier geht es darum, Blauerschmetterling darin zu unterstützen, die für alle Beteiligten beste Lösung zu finden, sodass alle gut damit leben können. Sonst nix. Gerade Blauerschmetterling macht sich ja nun das Leben wirklich nicht leicht. Manchmal läuft das Leben eben nicht so wie wir uns das vorstellen, wir bekommen unsere Grenzen gezeigt und müssen dann neue Wege finden.

BRAVO STRUWWEL FÜR DEINE ZEILEN!

Blauerschmetterling, lass' dich nicht beirren - es geht darum, dass du und deine Familie, ihr alle, sagen könnt, ihr habt euer Bestes getan, die für euch bestmögliche Lösung gefunden.

Bellinda

Blauerschmetterling
27.09.2006, 09:21
Der Knoten ist geplatzt. Ich bin aus meinem Loch heraus gekrabbelt, langsam und mühevoll, aber nun stehe ich oben und schaue nicht mehr hinab. Ich entferne mich und mache einen großen Bogen um diese dunkle Tiefe, damit sie nicht mehr mit ihren langen, gierigen Fingern nach mir greifen kann. Ich habe erkannt, dass ich meinen Stress selber verursache, durch meine innere Unruhe, die mich immer wieder antreibt und nicht zur Ruhe kommen lässt. Ihr habt Recht, man soll auf die Warnsignale des Körpers achten und sich nicht überfordern. Mehr Gleichgültigkeit an den Tag legen, da viele Dinge wirklich unwichtig sind im Leben und auch mal liegen bleiben können. Mein Wohlbefinden ist wichtig, dann erledigt sich vieles von allein. Ich habe mir fest vorgenommen, kommt die Traurigkeit zurück, was nicht auszuschließen ist, werde ich es mir gut gehen lassen und mich an kleinen Alltäglichkeiten erfreuen. Unser Hund hat mir viel Lebensfreude zurück gegeben. Seine Anhänglichkeit und Verschmustheit rührt mich und oft bringt er mich zum Lachen. Ich möchte ihn nicht mehr missen. Wir haben alles im Griff, vieles regelt sich von selbst, man muss nur darüber reden. Oft habe ich meinen Kummer für mich behalten, was ein Fehler ist. Wir sind doch eine Familie und stehen, komme was wolle, alles gemeinsam durch.

Viele liebe Grüße
Blauerschmetterling

Bellinda
27.09.2006, 10:18
Herzlichen Glückwunsch
lieber Blauerschmetterling!!!!!!

Das freut mich sehr, dich mit so neu gewonnener Kraft zu lesen. Mich freut besonders, dass du jetzt deine Familie als dein Unterstützungsteam erkannt und einbezogen hast. Das ist so eine wertvolle Kraftquelle.
Alleine zu leben, scheint zwar in vieler Hinsicht bequemer, wenn man kaum die Kraft hat, "das bisschen Haushalt" zu bewältigen, doch ich kann nur aus meiner Erfahrung sprechen, die Krebsdiagnose war ein Schock, die Therapie ein hartes Stück Weg, doch als dann so plötzlich und völlig überraschend die Beziehung zu Ende war und auch noch mein Hundchen mich verlies, da ist auf einen Schlag alles weggebrochen, was mir bis dato Kraft gegeben hatte. Daran "knabbere" ich noch heute.

Die Traurigkeit ist, wie du weißt, auch mir ein bekannter Begleiter. Ja, so sehe ich sie mittlerweile. Nicht mehr als kraftraubendes Monster, sondern als wachsamen Gefährten. Von dem ich weiß, dass er immer dann auftaucht, wenn ich vergesse, gut für mich zu sorgen. So versuche ich, mit immer mehr Erfolg, ihr Auftauchen einfach als liebevolle Mahnung zu verstehen, zu schauen, wo ich meine Bedürfnisse vernachlässigt habe und für mich zu sorgen. Vielleicht kann dir diese Betrachtungsweise ja auch zu einer Hilfe werden.

Alles Liebe
und knuddel mal den kleinen Vierbeiner ganz doll von mir
:knuddel:
Bellinda

Flips
27.09.2006, 21:42
Hallo, Ihr Lieben

muss mich entschuldigen, mein Problem in ein bestehendes ohne Nachzudenken eingefügt zu haben...

Mir ging´s an diesem Abend einfach nur noch sch..., war traurig, ängstlich, einsam, allein. Habe die Überschrift- Traurigkeit ohne Ende- gelesen, und schon war ich drin, mittendrin.

Und dann masslos enttäuscht, übergangenworden zu sein???

Lieber blauer Schmetterling, ich drücke Dich ganz doll, hoffe, das Schöne im Leben wird überwiegen, und Du findest immer jemanden, der Dich auffängt, wenn Du fällst, und Du sollst immer jemanden haben, der Dich bedingungslos liebt.

@noddie und Bellinda
Danke, für die privaten mails. Irgendwie geht bei mir gerade die Sonne auf, obwohl es schon sehr dunkel draussen ist. Danke, danke :knuddel: :knuddel: :knuddel: Moni

Flips
27.09.2006, 21:48
Hallo, noch ein kleiner Nachtrag.

Habe selber einen kleinen Rauhhaardackel, den ich über alles Liebe.
Bei ihr muss ich mich nicht erklären, mich nicht verstellen, nichts vormachen.
Liebt mich bedingungslos, hört zu, widerspricht nicht, ist verschwiegen und weiss schon bevor ich es weiss, wie´s mir eigentlich geht.

@Heike1963 danke, für Deine lieben Zeilen :winke: Moni

Bellinda
27.09.2006, 22:25
Hallo liebe Flips,

du siehst - du bist gar nicht übergangen worden - wir haben dir nur ein wenig später geantwortet, als du es dir in der Situation gewünscht hast. Und du bist hier weiter herzlich willkommen!

Heike hat dir auch geantwortet: http://www.krebs-kompass.org/Forum/showpost.php?p=330557&postcount=54

Geht's dir besser inzwischen? Behalt' die Sonne im Herzen - auch wenn sie draußen einmal nicht scheint.

Alles Liebe
Bellinda

Blauerschmetterling
29.09.2006, 09:23
Heute läuft es nicht so gut, wie in den letzten Tagen. Keine Traurigkeit, sondern der körperliche Ablauf funktioniert nicht. Als ob ich mich in Zeitlupe bewege und es stört mich nicht, bin gleichgültig. Der Druck im Kopf scheint mich zu lähmen. Gestern abend war etwas merkwürdiges mit mir geschehen. Ich unterhielt mich mit meinem Mann und merkte auf einmal die Ungeduld meines Mannes, da ich nicht mehr fließend sprach. Ich kann das Gefühl in meinem Kopf nicht beschreiben, es war komisch. Ich merkte selber, dass ich nur noch stockend sprach, nach Worten suchte, sie manchmal nicht fand und die Zunge war so schwer. Als mir schwindelig wurde, gab ich meinem Mann zu verstehen, dass irgend etwas nicht stimmt und er brachte mir schnell ein Glas Wasser. Langsam wurde es besser, von meinem Mann voller Sorge beobachtet. Und heute diese Zeitlupe. Werde mit kleinen Schritten in den Tag gehen. Und es macht mir nichts aus.

Blauerschmetterling

Blauerschmetterling
01.10.2006, 16:33
Endlich geht es mir besser. der Druck im Kopf hat nachgelassen und schwindelig ist mir auch nicht mehr. Wir hatten den Blutdruck gemessen = 110:69, schon ein wenig niedrig. Vielleicht leide ich unter dem Wetterumschlag. Oder es ist die innere Unruhe und Sorge, wegen meiner Nachsorgeuntersuchungen kommende Woche. Bei der letzten Mammo wurde in der gesunden Brust ein Fibroadenom festgestellt. Auf mein Drängen hin, zur weiteren Untersuchung ging ich in die Klinik. Die Radiologin hatte Wochen später, ihre Beurteilung zurück gezogen. Es wundert mich, dass man ein und dasselbe Röntgenbild unterschiedlich beurteilen kann. Ein Arzt hat das Fibro beim Ultraschall gesehn, ein Anderer nicht. Nun bin ich gespannt und auch nervös. Noch ein paar Tage, dann weiß ich mehr.

Blauerschmetterling

Flips
01.10.2006, 18:06
Hallo, liebe Anneli

Da fällt mir doch ein Stein vom Herzen.....

Ich drücke Dich und vor allem die Daumen für die Kontrolluntersuchung.
Hoffe, daß derjenige, der nicht´s sah, recht hat.

Ach ja, trinke 1 Glas(Betonung 1) Sekt. Hebt den Blutdruck und schmeckt.
Alles, alles Liebe

Moni:knuddel: :remybussi :knuddel: :remybussi

Blauerschmetterling
01.10.2006, 18:30
Hallo Moni,
das ist eine gute Idee. Habe schon lange keinen Sekt mehr getrunken. Hebt vielleicht ein wenig die Stimmung und nimmt mir meine Unruhe vor der Mammo am Mittwoch. Sollte es doch ein Fibro sein, kann ich es jederzeit in der Klinik entfernen lassen, wozu ich mich auch entschlossen habe. Brauche diese Sicherheit, denn es könnte sich dahinter ein Tumor verstecken, der unentdeckt bleibt.
Alles Liebe für Dich
Anneli

Blauerschmetterling
02.10.2006, 12:54
Ohne Worte

Bellinda
02.10.2006, 14:41
Ohne Worte

Hallo Blauerschmetterling,

tut mir leid, aber deine Mitteilung verstehe ich so nicht - was ist los bei dir?

Wann genau ist deine Kontrolluntersuchung (für's Daumendrücken!!!) - oder war sie heute schon? Möchte dir auf jeden Fall raten, dem/der ArztIN von dem Druck im Kopf und dem Schwindel zu berichten. Unbedingt ernst nehmen. War das das erste Mal oder sind diese Symptome schon öfter aufgetaucht? Könnten sie im Zusammenhang mit deinen Medikamenten stehen? Neigst du auch sonst zu eher niedrigem Blutdruck? Wann hast du denn den Blutdruck gemessen? Direkt, als es so heftig war, oder erst am nächsten Tag? War das eine Selbstmessung mit so einem automatischen Gerät zuhause? Hast du nur einmal gemessen oder mehrmals? Es gibt leider auch viele Faktoren, die so eine Messung verfälschen können. - Lauter Gründe und Fragen, denen sich lieber ein Arzt widmen sollte.

Alles Liebe
Bellinda

Blauerschmetterling
02.10.2006, 18:09
Hallo Bellinda,
Mittwoch gehe ich zur Mammo und am Freitag zur FÄ. Werde auf jeden Fall von meinem Aussetzter erzählen. Ich neige öfter zu niedrigem Blutdruck. Aber der Druck im Kopf ist immer noch nicht ganz verschwunden. Werde auf eine CT drängen, da ich auch Knochenschmerzen habe. Etwas Sorge mache ich mir schon, da ich sehr vergesslich geworden bin. Vielleicht normal, da altersbedingt. Den Blutdruck hatten wir zu Hause erst einen Tag später gemessen mit einem automatischen Gerät. Hoffentlich sind das keine Vorboten für einen Schlaganfall. Bin am Mittwoch in der Klinik und werde dort mit einem Arzt darüber reden.

Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
05.10.2006, 14:24
Endlich ein erfreuliches Ergebnis. Die Auswertung der Mammographie ist ohne Befund. Auch von einem Fibro war nichts zu sehen. Erst einmal aufatmen. Morgen noch zur FÄ. Werde dort alle meine Unpässlichkeiten ansprechen, sonst bleibt nur noch der Hausarzt. Die Knochenschmerzen, vor allen Dingen in den Händen bis zur Fingerspitze scheinen normal zu sein. Wer Tamoxifen nimmt, kann sicher mitreden. Gleich geht es wieder zur Lymphdrainage. Noch immer ist der Arm auf der operierten Seite 2 cm stärker als der andere, aber konstant. Werde das Rezept auslaufen lassen und beobachten, ob eine Veränderung eintritt und der Arm wieder schmerzt. Bis Anfang Januar bin ich aber noch versorgt. War doch reichlich nervös vor der Untersuchung, jetzt aber geht es mir besser, fast gut. Morgen ist ja der nächste Termin.

Alles Liebe
Blauerschmetterling

Tränen
05.10.2006, 16:31
Lieber Schmetterling

das schön das man nichts gesehen hat, das kann ich mir vorstellen das du sehr nervös warst. Wie geht es denn mit deinem Hund wenn ich fragen darf?

Weiterhin wünsche ich dir alles Liebe

Grüße Nicole

Blauerschmetterling
05.10.2006, 21:45
Liebe Nicole,
mit unserem Hund läuft es im Moment ganz gut. So oft es geht, fährt unser Großer mit Luka zu dem Gebiet, wo er sich austoben und mit anderen Hunden spielen kann. Mal sehen wie es wird, wenn in zehn Tagen die Uni wieder anfängt. Leider wird es jetzt schon so früh dunkel und in dem Wald - und Wiesengebiet stehen keine Laternen. Aber uns wird schon etwas einfallen. Zur Zeit leidet unser Hund. Ihm fallen die Milchzähne aus und die Neuen quälen sich durch. Ausserdem wurde er heute von einer Biene in die Nase gestochen. Die anderen Hunde, mit denen er spielte, hatte es auch erwischt, Stiche in den Po. Da war es vorbei mit dem Spielen, die Hunde hatten keine Lust mehr und wollten nach Hause. Die müssen aber auch immer ihre Nase irgendwo reinstecken. Aber jetzt geht es wieder, keine Beule zu sehen und das Futter hat geschmeckt. Ein zufriedener Hund, der nun tief und feste schläft.
Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
06.10.2006, 14:42
Die gyn-Untersuchung bei der FÄ wr ohne Befund. Keine Veränderung festzustellen. Wenigstens etwas. Blutdruck gemessen: 110:60. Sollte eigentlich sofort in die Klinik, aber ich wollte nicht. Hausarzt hat schon Feierabend. Familie ist informiert. Bei erneutem Auftreten rufen sie sofort den Krankenwagen. Tasche schon gepackt. Hoffentlich kommt es nicht wieder. Könnte nur noch weinen.
Drückt mir bitte die Daumen.
Alles Liebe für Euch
Blauerschmetterling

Tränen
06.10.2006, 15:28
Lieber Schmetterling

ich drück dir die Daumen das du nicht ins Krankenhaus muss ABER spiele nicht mit deinem Leben es ist viel zu wertvoll.

Schön das ihr das mit eurem Hund hinbekommt, der gibt uch bestimmt ganz viel so wie meiner mir :rotier2: ja die müssen überall ihre Näschen reinhalten und so ein Stich ist für ein Hund auch nicht gefährlich.

Ich wünsch dir alles Liebe

Gruß Nicole :winke:

Blauerschmetterling
09.10.2006, 09:57
Gehe sofort ins Krankenhaus. Verdacht auf drohenden Schlaganfall.
Alles Liebe für Euch
Anneli

Bellinda
09.10.2006, 10:13
Lieber Blauerschmetterling,

auch wenn es schwer fällt, wieder ein Krankenhaus von innen zu sehen - es ist im Moment sicher das Beste für dich, nur so können die Ärzte verhindern, dass dir Schlimmeres geschieht. Und vielleicht kannst du darin auch bald etwas Positives erkennen - du bekommst eine Auszeit, wirst versorgt und umsorgt, musst dich um niemanden kümmern, sondern die Menschen kümmern sich um dich - und du kannst es ohne schlechtes Gewissen annehmen - denn es ist ihr Beruf.

Alles alles Gute für dich,
in der Hoffnung, dass wir dich bald wieder munter hier im KK lesen können,

ganz liebe Umarmung
von Bellinda :knuddel: :knuddel:

Flips
09.10.2006, 10:23
Hallo, Anneli

meine Schutzengel und meine Liebe sind bei Dir :engel: :engel: :engel: :engel:

Moni

rihei
09.10.2006, 14:09
hallo Blauerschmetterling....
auch ich drück dir alle Daumen, das es dir bald wieder gut geht...
und wie Bellinda geschrieben hat, laß dich mal so richtig von vorn bis hinten verwöhnen, soweit das im KH möglich ist....
liebe Grüsse und hoffentlich bis bald
rihei

Tränen
09.10.2006, 15:45
Lieber Schmetterling

ich drück dir ganz doll die Daumen das alles gut läuft und du bald hier wieder zu lesen bist, deine Gedichte und Reime sind sehr schön.

Ruh dich aus und nimm die Hilfe die dir geboten wird. Du wirst noch gebraucht.

Alles Liebe und VIEL Gesundheit. Ich drück dich mal aus der Ferne :knuddel:

Gruß Nicole

Magdalena Baumeister
12.10.2006, 14:18
Hallo liebe Anneli (Blauerschmetterling),

schön, daß Du wieder bei Deinen Lieben zu Hause bist und es Dir zumindest
schon ein bisserl besser geht. Ich hab diesen Beitrag von Dir leider zu spät
gelsen, da warst Du schon im KK, denn ich habe dabei sofort auf einen
Schlaganfall getippt. GottseiDank ist es nochmal einigermaßen gut abgegangen, aber pass bitte in Zukunft ganz gut auf Dich auf, ja? Damit
ist wirklich nicht zu spaßen, aber da Du nun ein blutverdünnendes Medikament
einnimmst, hoffe ich, daß sich derartiges hoffentlich nicht mehr wiederholen wird.
Ich hoffe, es geht Dir auch "seelisch" ein bißchen besser und wünsche Dir
weiterhin alles Liebe und Gute, daß sich auch die Psyche stabilisieren möge
und Du wieder ganz viel Freude am Leben hast.

Drücke Dich mal ganz fest und

rihei
12.10.2006, 14:51
hallo Blauerschmetterling....
schön zu lesen, das du wieder zuhause bist und alles "einigermaßen" glimpflich abgelaufen ist.
Pass auf dich auf und nehm es als ein (weiteres) Zeichen, auch an dich zu denken und auf dich zu achten.
liebe Grüsse (auch an Mann, Hund und Kinder):winke:
rihei

Blauerschmetterling
12.10.2006, 18:03
Hallo ihr Lieben,
ich bin richtig gerührt über Eure liebevolle Anteilnahme. Mit so viel Unterstützung muss es bald besser gehen. Ich sehe wieder Licht am Ende des dunklen Tunnels. Nur wer selber Leid erfahren hat, kann Andere trösten. Schön auch, dass alle hier im Forum so stark zusammenhalten.

Ich wünsche Euch viel Sonne im Herzen und genügend Kraft, das Leben zu meistern, wenn es auch manchmal beschwerlich ist.

Viele liebe Grüße
Anneli

Alannah
12.10.2006, 18:37
Und da haben mich am Anfang alle geschimpft, weil ich von Depression redete :rolleyes:

Lieber Blauerschmetterling,
ich hoffe sehr, daß dir die Medis helfen und daß es dir bald besser geht!!

Gruß
Alannah

Schnucki
13.10.2006, 21:21
Lieber Schmetterling,

auch wenn ich nur "Angehörige" bin, kann ich Dich gut verstehen.

Schön, daß Du wieder hier bist. Ich hoffe einfach, daß Dir das AD weiterhelfen kann. Ich mußte selbst schonmal eines nehmen, allerdings als Kopfschmerzprophylaxe und schwups - bei mir waren als angenehme Nebenwirkung die Ängste und auch die Unruhe weg.

Halt die Ohren steif!

LG

Blauerschmetterling
15.10.2006, 18:56
Hallo Ihr Lieben,
die Magdalena hat mich auf eine Idee gebracht. Was haltet Ihr von einem Treffen in NRW? Viele konnten schon wegen der Entfernung nicht in Nürnberg teilnehmen. Eventuell wohnen hier im Umkreis einige Betroffene. Habt Ihr Lust?
Besteht überhaupt Interesse? Bin gespannt auf Eure Antwort.
Liebe Grüße
Blauerschmetterling

Flips
15.10.2006, 20:55
Hallo, liebe Anneli

wie schön, Du machst wieder Pläne:prost:

nur für Dich die irischen Segenswünsche, das sind Reisesegen

Möge die Straße uns zusammenführen
und der Wind in Deinem Rücken sein.
Sanft falle Regen auf Deine Felder
und warm auf Dein Gesicht der Sonnenschein.

Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott Dich fest in seiner Hand....

Führe die Straße die Du gehst
immer nur zu Deinem Ziel bergab.
Hab wenn es kühl wird, warme Gedanken
und den vollen Mond in dunkler Nacht.

Und bis wir uns wiedersehen,
halte Gott Dich fest in seiner Hand....

Bis wir uns mal wiedersehen,
hoffe ich das Gott Dich nicht verläßt.
Er halte Dich in seinen Händen,
doch drücke seine Faust Dich nie zu fest.

Ganz viele Schutzengel, schlaf schön

Moni:engel:

rihei
16.10.2006, 13:25
hallo Blauerschmetterling...
ich wäre (vorausgesetzt der Termin paßt) auf jeden Fall dabei.....
die Idee ist super....
liebe Grüsse
rihei:)

Blauerschmetterling
16.10.2006, 14:11
Hallo rihei,
das wäre super. Jetzt wären wir schon zwei. Warten wir mal ab, ob sich noch mehr melden. Wie wäre es mit dem Termin Anfang oder Mitte November. Dann kann man besser planen.

Liebe Grüße
Blauerschmetterling

rihei
16.10.2006, 17:51
hallo Blauerschmetterling...
wäre schön, wenn sich noch mehr melden würden....
November ist okay......ausser das Wochenende vom 17., da muß ich mein halbes Jahrhundert feiern.....
liebe Grüsse
rihei

Blauerschmetterling
19.10.2006, 16:51
Hallo Ihr Lieben,
so langsam geht es aufwärts. Der Druck im Kopf lässt nach, das Gefühl, mich in Zeitlupe zu bewegen ist verschwunden. Nur bin seit ein paar Tagen so entsetzlich müde. Schon Mittags fange ich zu gähnen an und würde am liebsten ins Bett gehen. Das kommt wohl von den neuen Medikamenten. Bei meiner täglichen Arbeit nehme ich nun immer das Wichtigste zu erst. Was ich dann nicht mehr schaffe, bleibt liegen. Nimmt mir keiner weg. Ich war ja schon vor den Minischlaganfällen nicht mehr leistungsfähig, nun bin ich es noch weniger. Mache täglich meinen Spaziergang mit unserem Hund, der sich dann riesig freut und an mir hoch springt. Wenn dieses Kraftpaket nicht immer meine Krebsbrust treffen würde, fühlte ich mich wohler. Tut ganz schön weh. Erstaunlich, wieviel dieses Kerlchen in der kurzen Zeit gewachsen ist, dabei ist er erst 5 Mon. alt. Luka ist sehr anhänglich, bringt mich oft zum Lachen und ich wurde stürmisch begrüßt, als ich aus der Klinik kam.
Nun freue ich mich auf unser Treffen in Essen. Vielleicht kommen noch einige dazu.
Liebe Grüße
Blauerschmetterling

Magdalena Baumeister
19.10.2006, 19:30
Hallo Blauerschmetterling Annelie,

diese entsetzliche Müdigkeit kannte ich auch, allerdings erst ein Jahr nach
meiner Erkrankung und Therapie. Ich konnte mich auch zu rein gar nichts aufraffen, zu jedem Handgriff mußte ich mich buchstäblich zwingen und
dieser Zustand hielt über 1 Jahr lang an, ich kannte mich selbst nicht wieder
und war mir regelrecht selbst zuwider, weil ich dachte, ich kriege nichts auf
die Reihe.
Aber ich kann dir versichern, daß diese Zeit auch wieder irgendwann vorbei
geht und Du hinterher merkst, daß Du trotzalledem eine ganze Menge an
Arbeit im Haushalt geleistet hast. Man teilt es nur anders ein und schließlich
ist Rom auch nicht an einem Tag erbaut worden.
Nimm Dir einfach die Zeit zum Ausruhen, die Dein Körper braucht, er wird es
Dir danken und eines Tages funktioniert er auch wieder so, wie vor der
Erkrankung, na ja, fast so!!!!! Eine kleine Einschränkung wird es wohl immer
geben, daß man langsamer wird und viel schneller ermüdet. Das muß man
akzeptieren lernen, schließlich waren wir nicht an einem harmlosen Schnupfen
erkrankt.
Ich finde es aber sehr gut, daß Du mit Deinem kleinen (großen) Hund auch
ausgiebige Spaziergänge machst, das bringt die Seele wieder ins Gleichgewicht. Ja, das anspringen kenne ich auch von dem Labrador-Ret-Riever "Blacky" meines Sohnes, das ist die Freude, die sie damit ausdrücken,
aber da es halt große Hunde sind, können sie einen mitunter auch umwerfen.
Neulich hat Blacky in unserem Garten einen Igel gesehen und da fing er plötzlich so zu rennen an (ich hatte ihn an der langen Leine!), daß er mich durch den gesamten Garten zog und ich haarscharf mit meinem Kopf an einem
Baum vorbeischrammte. Trotzdem liebe ich ihn abgöttisch, den Bazi!!!

Liebe Annelie,
ich hoffe, Deine Seele macht weiterhin gute Fortschritte und drängt die
Traurigkeit nach und nach in die hinterste Ecke, das wünsche ich Dir von
Herzen!
Ach ja, außerdem freue ich mich, daß Ihr bei Euch in der Ecke auch ein
Treffen veranstaltet und denke, das ist auch ein guter Weg für Dich zum
persönlichen Austausch mit anderen betroffenen Frauen, der Dir vielleicht
auch helfen kann, die schlechten Tage besser zu meistern.

Alles Liebe und Gute und wir lesen uns wieder!

Blauerschmetterling
22.10.2006, 12:26
Nach über einer Woche Einnahme der Antidepris bin ich der Meinung, eine Wirkung zu verspüren. Keine Traurigkeit, im Gegenteil. Manchmal bin ich richtig heiter, fühle mich wohl und nehme alles gelassener hin. Ja, was nehme ich gelassener hin? Mein Leben, mit der Gewissheit an Krebs erkrankt zu sein? Vor kurzem noch zwei kleine Schlaganfälle gehabt zu haben? Die Trauer um Verstorbene? Ich weiß es nicht. Mit der Müdigkeit, die mich ab Mittags überfällt kann ich leben, ebenso mit meiner eingeschränkten Leistungsfähigkeit. Was soll`s. Habe mir etwas Ruhe verdient. Wenn ich zurückblicke, habe ich doch einiges geleistet. Also, ab und zu mal die Hände in den Schoss gelegt (oder auf die Tastatur). In meiner Familie kommt niemand zu kurz. Es ist alles so wie immer. Nur bin ich nicht mehr so rasch mit dem Aufarbeiten. Teile mir meine Zeit eben anders ein. Und ich lache viel mehr.

Wünsche Euch auch ein fröhliches Lachen.
Anneli

madcat
22.10.2006, 13:35
hallo ihr lieben,
er beruhigt ein wenig, zu hören, das du dich ein wenig besser fühlst. ich schicke dir nach wie vor ganz viel kraft!

ich wäre auch sehr froh, an eurem treffen teil zu nehmen, aber ihr seid leider zu weit entfernt von mir! aber ich wünsche euch trotzdem eine schöne zeit!

liebe grüsse an alle

Noddie
24.10.2006, 00:31
Hallo Anneli,
schön das es Dir wieder besser geht.
Fühl dich mal lieb gedrückt.
Wann ist das Treffen in Essen und wo,vielleicht kann ich ja auch kommen.
Alles liebe
Ulli

Flips
24.10.2006, 21:54
Liebe, Anneli


ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du die Traurigkeit überwinden wirst, auch nicht mehr nachfragen musst, warum.

Irgendwann wird die Fröhlichkeit ganz sicher bei Dir bleiben, die Medikamente sind nur eine Überbrückung, um Dir die Chance zu geben, das Leben wieder zu lieben, wieder lieben zu lernen.

Dein Mann und Dein Wauwi helfen Dir dabei, und all die Menschen hier, die fest an Dich glauben, Dir unendlich viel Kraft schicken.

Der Krebs verändert uns, vieles ist nicht mehr so wie vorher, manches ist zerstört, zerbrochen, einfach nie zu verstehen.

Aber, irgendwie wird man "reicher", feinfühliger.
Lernt jede Stunde, jede Minnute , jeden Tag zu schätzen. Sich darüber zu freuen, es geht mir gut...Ich hab´s geschafft...

Freue mich, auch weiter von Dir zu lesen und umarme Dich.

Alles Liebe
Moni

Blauerschmetterling
25.10.2006, 08:20
Heute ist ein trauriger Tag und einige Tränen sind schon geflossen. Die Gedanken kreisen um meine verstorbene Mutter, die heute, vor 4 Jahren ins Licht gegangen ist. Sie verstarb an Leukämie. Als mir ihre letzten Lebensminuten bewußt wurden, mußte ich wieder weinen. Niemand hatte uns verständigt. Die Benachrichtigung aus der Klinik kam erst nach ihrem Ableben. Sie starb allein. Noch heute mache ich mir Vorwürfe, nicht bei Mutti gewesen zu sein. Ich konnte mich nicht verabschieden, konnte nur noch ihre tote, noch immer warme Hand halten. ich glaube aber, dass ihre Seele unsere Verabschiedung mitbekommen hat. Sie fehlt mir so entsetzlich. Ich sehne mich nach einer liebevollen Umarmung, nach ihrem Verständnis, nach ihrer Wärme und nach einem liebevollen Wort.
Mutti, ich vermisse Dich!!!

Noddie
30.10.2006, 00:54
Dich ganz lieb in den Arm nehme.
Kann Deinen Schmerz gut verstehen, hätte meinen Vater auch gerne noch mal lebend gesehen. Es ist zwar schon lange her aber es nagt immer noch an mir.
Wenn das mit Essen klappt nehme ich dich ganz lieb in den Arm.
:pftroest: :pftroest:
Ulli

Blauerschmetterling
01.11.2006, 19:58
Hallo Ihr Lieben,
ich möchte mich mal bei Euch bedanken. Ihr habt mir zugehört, bzw. gelesen, was ich geschrieben habe. Ihr habt Anteil genommen an meiner Traurigkeit, habt mich getröstet und mir Mut gemacht. Auch als ich wieder in der Klinik war, habt ihr Euch gesorgt. Es ist schön zu wissen, dass es noch mitfühlende Menschen gibt und man mit seinem Kummer nicht alleine ist. Diese Harmonie baut auf. Inzwischen geht es mir richtig gut. Keine Hektik mehr, kein sich selber antreiben, keine Traurigkeit. Meine Zeiteinteilung hat sich geändert und ich freue mich auf den Spaziergang mit unserem Hund. Nun bin ich erst einmal gespannt auf unser Treffen in NRW.

Viele liebe Grüße
Anneli

Jupp
05.11.2006, 21:21
Schmetterling ?
Was ist los seit Juli 06 kein Lebenzeichen mehr?

Jupp

kehlkopflos vielleicht erinnerst Du Dich

Blauerschmetterling
18.11.2006, 18:05
Wollte mal wieder etwas von mir hören lassen. Mir geht es gut zur Zeit. Der Druck auf meiner Seele ist verschwunden, nur manchmal noch in kleinen Ansätzen vorhanden, aber schnell wieder verflogen. Viel zu dieser Therapie trägt auch unser Hund bei. Er bringt mich so oft zum Lachen, dass ich mich wie befreit fühle. Bei der Arbeit muss ich mich erneut etwas bremsen, da ich mir schon wieder zu viel zuviel zumute. Etwas mehr Ruhe und die Spaziergänge mit Luka tun mir sehr gut. Ab und zu habe ich noch immer diesen Druck im Kopf, was mich ein wenig ängstigt und einen Arztbesuch erforderlich macht. Die frühe Dunkelheit in dieser Jahreszeit stört mich nicht mehr. Ich mag es, wenn viele kleine Lämpchen ein angenehmes Licht verbreiten und eine gewisse Gemütlichkeit herzaubern. Besonders freut es mich, dass mein Kinderbuch schon vor Termin fertiggestellt wurde und hoffe, dass die Kids Freude beim Lesen haben werden.

Wünsche Euch ein schönes Wochenende, das Eurer Seele gut tut.
Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
21.11.2006, 14:30
Mal was heiteres,
früher hätte ich mich darüber geärgert, aber heute sieht es anders aus.
Ich habe gerade mit meinem Hund einen Rundgang gemacht. Die Sonne schien, nur wenige Wolken standen am Himmel. Zu dieser Jahreszeit ist es für Luka besonders interessant. Es liegen genug Blätter auf dem Boden, die gesammelt und ausgetauscht werden können, ebenso kleine Zweige, die dann tänzelnd getragen werden. Es ist also kein zügiges Fortkommen möglich. Der Himmel zog sich zu, wurde schnell ganz schwarz und öffnete plötzlich seine Schleusen. Es kam so viel Wasser herunter, dass Luka mich verdutzt ansah. Ich war nass bis auf die Haut. Luka auch. Er sah aus wie ein nasser Flokati und ich wie ein begossener Pudel und ich habe gelacht, sah die vorwurfsvollen Blicke des Hundes und lachte weiter.
Mein Hund ist die beste Medizin für mich, er heitert mich immer auf, wenn ich mich sonst auch über dieses mist Wetter geärgert hätte

Liebe Grüße
Blauerschmetterling.

Blauerschmetterling
26.11.2006, 17:14
Früher stand ich Antidepressiva ablehnend gegenüber. Heute bin ich froh, den Entschluss, diese Tabletten zu nehmen, auch umgesetzt zu haben. Ich muss den Ärzten in der Klinik zustimmen. Nach vier Wochen Einnahme fühle ich mich sauwohl und kann ohne zu weinen über meinen Krebs reden. Die Frage nach dem "Warum" hatte ich mir nur zu Beginn der Erkrankung gestellt, bis dass ich merkte, das ich darauf nie eine Antwort finden würde und hätte ich eine gefunden, was sehr unwahrscheinlich ist, wäre mein Seelenfrieden auch nicht wieder hergestellt. Viel größer war die Angst vor einer Neuerkrankung, vor körperlicher Schwäche und davor, meine Familie nicht mehr versorgen zu können. Doch diese Ängste wurden von der großen Traurigkeit überlagert, die mich plötzlich überfiel, ohne zu wissen warum und die nicht enden wollte. Das ist nun vorbei und ich bin manchmal recht heiter und beschwingt. Das körperliche Kräfte nachlassen, stört mich nicht, bin ja auch nicht mehr die Jüngste. Ich kann wirklich jedem empfehlen diese Medikamente wenigstens mal auszuprobieren, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, aus diesem Loch heraus zu kommen.
Und ich werde nie die Therapie vergessen, die ich durch unseren Hund erfahren habe. Auch wenn die ersten Wochen mit einem Welpen äußerst beschwerlich und anstrengend waren, bin ich froh, dass Luka bei uns ist. Dieser kleine Kerl, mittlerweile 6 Monate alt, 65 cm hoch und 32 kg schwer, hat mich zum Lachen gebracht. Es ist ein Lachen, dass ich schon Jahre nicht mehr kannte und manchmal rennt das alte Frauchen, sie versucht es, durch die Wohnung, der Hund hinterher und er fängt mich natürlich. Es ist schön, so einen lieben Kerl zu haben und ich freue mich auf jeden Gang, den ich mit ihm mache. Es ist alles gut geworden.
Ich wünsche Euch, die Traurigkeit zu verlieren um die schönen Seiten des Lebens wieder zu entdecken und ich hoffe, dass auch in Euren Seelen Frieden einkehrt.

Liebe Grüße
Anneli

Katrin A.
26.11.2006, 20:17
Hallo Blauschmetterling,ich kann dich sehr gut verstehen.
Von welchem Arzt hast du die Tabletten bekommen?
Es freut mich sehr wenn sie dir helfen und alles wieder besser aussieht für dich.
Das mit dem welpen kann ich noch viel besser verstehen.Haben auch zwei Wochen vor meiner Diagnose einen bekommen,Münsterländer.
Er ist nun auch 6 Monate alt,ca 40 cm und 17 kg.Deiner ist ja richtig groß,süß.
Aber er bringt mich auch völlig spontan zum lachen und ist auch so lieb,meistens;)
Wünsche noch einen schönen Abend,liebe Grüße Katrin

Blauerschmetterling
02.12.2006, 14:29
Hallo Ihr Lieben,
ich wünsche Euch allen einen schönen 1. Advent. Hoffentlich könnt Ihr einen ruhigen, erholsamen Tag verbringen.

Liebe Grüße
Blauerschmetterling

Magdalena Baumeister
02.12.2006, 15:56
Hallo Annelie und alle anderen hier,

ich wünsche Euch allen ebenfalls einen wunderschönen 1. Advent, http://www.cosgan.de/images/smilie/xmas/d050.gif
auch, wenn er so gar nicht vorweihnachtlich daher kommt bei diesen
fast frühlingshaften Temperaturen.

Alles Liebe und Gute für Euch alle und wie immer

Blauerschmetterling
08.12.2006, 14:39
Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Plötzlich fühle ich mich krank und kraftlos, obwohl die letzten Wochen wirklich zufriedenstellend waren. Mir ist, als ob sämtliche Energie aus meinem Körper fließt. Langsam purzeln die Pfunde weiter, obwohl mir das Essen schmeckt. Sind das Schübe, die immer wieder auftreten oder könnte mehr dahinter stecken? Werde nächste Woche mein Blut untersuchen lassen. Dann muss mein HA auch endlich mal eine Ultraschalluntersuchung der Leber machen. Vor zwei Jahren wurde ich operiert, aber diese Untersuchung wurde nie gemacht. Bis jetzt hat meine Stimmung nicht gelitten, doch manchmal gibt es leichte Durchhänger, die ich aber schnell überwunden habe. Dahingehend haben mir die Depris wirklich sehr geholfen.

Alles Liebe für Euch
Anneli

Flips
08.12.2006, 18:23
Hallo, liebe Anneli

schade, dass die doch glückliche Zeit wieder durcheinander gerüttelt wird.
Das mit dem Arztbesuch ist eine gute Idee, einfach um zu sehen und hören, da ist alles in Ordnung. Eine Sorge weniger.
Ich könnte mir vorstellen, dass Deine Medikamente zu niedrig dosiert sind. Es gibt da sicher auch einen Gewöhnungseffekt.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass diese Medis nur gedämpft haben, die Andockstellen im Gehirn sind geschlossen, aber das eigentliche Problem besteht weiter. Psychologische Betreuung wäre sicher angebracht.
Kann Dir nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten:
Bei mir wechseln sich sämtliche Befindlichkeiten wie Angst, Traurigkeit, Leere, ausgepowert sein, Hilflosigkeit, Gleichgültigkeit aber auch hin und wieder ein "Lichtblick" teils stdl. oder tgl. ab. Die "Angstphasen" bleiben länger.
Antidepressiva vertrage ich körperlich überhaupt nicht, und somit fällt dieser "Rettungsanker" flach.
Bin auf der Suche nach einem guten Psychoonkologen, was sich als sehr schwierig herausstellt.
Aber durch einige, sehr liebe Menschen hier aus dem KK, bin ich noch jedesmal aus dem schwarzen Loch herausgekrabbelt.
Es gilt einfach noch soooooo viel aufzuarbeiten, der Krebs soll nicht unser Leben beherrschen, sondern wir sollen mit ihm leben lernen.

Dir erstmal alles erdenklich Liebe
Moni

mouse
08.12.2006, 22:38
Ich bin heute nur am heulen. Total verzweifelt! Wisst ihr, wenn man nur noch palliative Behandlung bekommt, weil man ein Adeno Ca in der Lunge hat, das nur noch mit Chemo vielleicht noch ein bißchen zu bessern ist, aber garantiert nicht mehr heilbar, dann hat man solche Tage. Ich habe mein Leben lang niemanden etwas Böses angetan, das ist einfach nicht gerecht. Irgendwie muss ich das mal loswerden. Dienstag geht meine Chemo los. Ich hoffe so sehr, dass das ein bißchen was bringt. Ich habe mir einen Port setzen lassen, weils es dann besser gehen soll mit der Chemo. Ich versuche sehr alles richtig zu machen. Aber wenn man ohne Zukunft lebt, ist das nur traurig.
Wenn man dann auch noch Blut hustet, dann nimmt einem das jede Kraft. Meine arme Seele ist so krank, manchmal glaube ich sie ist kranker als mein Körper. Meint ihr das Psychopharmaka helfen können? Ich habe gleich gesagt, dass mich die Überlebenszahlen von meinem LK nicht interessieren. Die sind viel zu kurz. Ich will ja kämpfen, ich will ja alles machen, aber ich brauche wenigstens ein kleines bißchen Hoffnung. Ich weiß es gibt eine hier, die von mir sehr geschätzte Erika, die hat es geschafft. Aber die meisten sind dann doch gestorben. Zur Zeit ist alles schwarz, alles hoffnungslos. Ich möchte so sehr stark sein, so stark wie ich es mein ganzes Leben lang war. Im Moment kann ich es aber nicht. Ich bin einfach nur abgrundtief traurig und verzweifelt.
Sorry, dass ich Euch damit belästige, aber ich musste mir das einfach mal von der Seele schreiben.

Katrin A.
08.12.2006, 23:05
Liebe/Lieber mouse,
das tut mir so leid:knuddel: .
ich glaube das du kämpfen willst,aber man kann es nicht immer,du hast ja eine Grund.Grund traurig zu sein.Wie du schon sagst,"erika" hat es geschafft.
Du kannst es auch schaffen...oder zumindestens alles stark stark verlangsamen,daran glaube ich.
Drück dir die Daumen,das die Chemo dem Krebs:twak: tierisch schadet.
Man kann nicht immer Kraft haben,aber sie wird wieder kommen.
Und ungerecht ist es nun wirklich,das denke ich auch.
Nur was können wir tun??
Ein port ist bestimmt gut,dann fällt das Quälen an den Venen schonmal flach.
Denk an dich und wünsche alles erdenklich Gute,Katrin

Blauerschmetterling
09.12.2006, 09:53
Hallo mouse,
Deine Worte sind mir sehr nahe gegangen und ich leide immer mit, wenn ich lese, wie verzweifelt Andere sind. Ich wünsche Dir von Herzen, dass Du es schaffst, das Beste aus Deiner Situation zu machen. Du sollst doch noch Freude haben am Leben mit all seiner Schönheit. Ein Antidepressivum könnte Dir helfen, die Traurigkeit zu überwinden. Ich nehme seit 2 Monaten täglich eine halbe Tablette Citalopram-ratiopharm und es geht mir gefühlsmässig sehr gut. Das Weinen hat aufgehört ebenso die Traurigkeit. Ich kann sogar wieder lachen, die Seele atmet auf. Versuche alles, Deine Stimmung aufzuhellen. Das gibt Dir Kraft für Deinen schweren Kampf.
Lass Dich von mir in den Arm nehmen und Dir von meiner Kraft etwas abgeben.
Liebe Grüße
Blauerschmetterling

Blauerschmetterling
10.12.2006, 12:26
Ich habe wieder meine Heulphase. Ich nehme doch meine Tabletten und mir ging es so gut. Eines weiß ich sicher, es hat nichts mit meiner Erkrankung zu tun. Es sind Dinge die mein Leben schwer belastet haben, sowie u.a. Verluste, Enttäuschungen. Warum kann ich nicht damit abschließen? Es ist alles Jahre her und ich sollte in die Zukunft blicken. Wie kann ich nur einen Schlußstrich ziehen? Ich kann doch nichts aus meinem Gedächtnis radieren und einfach sagen, schade, aber nichts zu ändern, kann ich auch nicht. Meine Emotionen gehen immer wieder mit mir durch. Bin schon froh, dass mich mein Mann dann auffängt.

Wünsche Euch einen schönen 2. Advent
Anneli

mouse
11.12.2006, 21:46
Liebe Anneli,
leider bin ich z. Zt. die Letzte die Dir helfen kann. Aber wenigstens kann ich Dich verstehen und Dich umarmen. Ich weiß auch nicht, wie ich die Angst und die Verzweiflung bekämpfen kann. Es gibt Tage, da geht es ganz gut und andere Tage, da bin ich nur am heulen. Du kennst das sicher alles, diesen Betonklotz, der im Bauch wächst und alles blockiert und der Angst heisst. Und diesen kalten, dunklen, einsamen Keller, der Verzweiflung heisst. Anneli,
ich glaube, diese Krankheit macht die Seele kaputt. Zum Glück habe ich hier ganz liebe Menschen getroffen und selbst wenn es nur für Momente hilft, es hilft! Ich versuche immer daran zu denken, dass es ja auch Tage gibt, an denen es gut geht. Es ist schwer an diese Tage zu glauben, aber sie existieren! Lass uns gemeinsam auf diese Tage hoffen. Sie kommen ganz gewiss! Morgen bekomme ich die erste Chemo. Ich hoffe sehr, dass sie mir noch etwas Zeit schenkt.
Anneli, ich wünsche Dir alles Gute:knuddel:
Christel

Blauerschmetterling
20.12.2006, 19:57
Heute rief die Klinik an. Ich war überrascht und auch erschreckt. Aber es handelte sich um eine Umfrage, und wollen wissen, wie es den Krebspatienten nach der OP ergangen ist. Natürlich auch, ob man mit der Behandlung und Betreuung zufrieden war. Aber überwiegend kamen Fragen nach dem gesundheitlichen Befinden, ob es Einschränkungen gibt im Bewegungsablauf, ob ich noch Schmerzen hätte und vieles mehr. Erschöpfung und Traurigkeit wurden abgefragt. Diese Studie soll ihnen zeigen, wie sehr die Patientin nach der OP unter Depressionen leidet. Einen Fragebogen bekomme ich auch noch zugeschickt. Ich muss sagen, ich finde das toll. Das gibt mir immer noch das Gefühl, betreut zu werden.
Zur Zeit geht es mir gut, bin allerdings manchmal im alten Trott und mute mir zuviel zu. Ganz klar, dass ich dann erschöpft bin. Und dann geht nichts mehr. Automatisch werden Ruhepausen eingelegt. So habe ich mir vorgenommen, die Feiertage ruhig anzugehen.

Ich wünsche Euch frohe Weihnachten und für dunkle Stunden wünsche ich Euch die Eigenschaften der Sonnenblume, die ihr Gesicht
dem Licht zuwendet, damit die Schatten hinter sie fallen.

Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
21.12.2006, 18:44
Liebe bon,
ich verstehe Deine Ängste und trüben Gedanken. Man kann sie einfach nicht in den Griff bekommen. Und doch müssen wir damit leben und versuchen, uns ein wenig Ablenkung zu verschaffen. Damit Du auch von vielen Leuten Zuschriften bekommst, wäre es wohl besser, Du machst eine eigene Seite auf. Entweder unter "Krebs und Krankheitsbewältigung" oder "Andere Krebsarten". So finden Dich auch Menschen, die unter der gleichen Krankheit, wie die Deines Mannes, leiden.
Es ist nicht einfach, immer stark sein zu müssen, so nimm Dir auch Zeit für Dich, soweit es geht, um wieder Kräfte aufzutanken.

Ich wünsche Dir eine ruhige und besinnliche Weihnachtszeit im Kreise Deiner Familie.
Liebe Grüße
Blauerschmetterling

Leonie Marie
22.12.2006, 02:13
Hallo Ihr!
Auch ich bin oft noch sehr traurig.
Letztes Jahr ist erst mein Vater an LK gestorben und dann bekam ich 5 Tage später meine eigene Krebsdiagnose. Und dann ist auch noch meine Beziehung zerbrochen und ich bin umgezogen und habe noch während der Therapie einen neuen Job angefangen.

Aber ich dachte, nachdem ich soviel von Traurigkeit gelesen habe, schreibe ich etwas, das (auch) positiv ist und Euch vielleicht Mut macht auch wenn es erstmal dunkel anfängt:

Ich war letztes Jahr wirklich ganz unten: einsam, verzweifelt. Die Traurigkeit kam gar nicht zu mir durch vor lauter Krisensituation und Schmerzhaften Punkten.

Ich habe oft an Selbstmord gedacht, weil alles so quälend war und ich wollte, daß das aufhört. Ich hatte keine Kraft, keine Energie und konnte nicht lachen.

Heute geht es mit immer noch nicht super aber viel besser - und ich merke, ich bin auf dem richtigen Weg.

Blauer Schmetterling, ich kann so gut nachvollziehen, was Du erzählst! Auch ich habe mich permanent überfordert (während der gesamten Therapie gearbeitet, umgezogen in eine neue Stadt, die Krankheit für mich behalten...) und mich dann noch schlecht gefühlt, daß trotzdem nur die Hälfte oder weniger als früher ging. Und auch ich hoffe immer noch auf den Tag, an dem es "klick" macht und ich bin energiemäßig wieder die Alte.
Erst nach der Therapie schwappte die Traurigkeit so richtig über mich, erst wegen meines Vaters - ich weiß gar nicht, ob die Krankheit schon eine Rolle spielte.

Was mir unglaublich geholfen hat sind drei Dinge:
1) die Termine bei meiner Psychologin. Sie sagt mir immer wieder, daß es ganz normal ist, daß ich müde und kraftlos bin. Daß ich viel zu gnadenlos mit mir bin und sie hilft mir auf dem Weg mich und meine Bedürfnisse besser wahr und ernstzunehmen. Bei Ihr darf ich ICH sein. Mit meiner Angst, meiner Trauer, meiner Müdigkeit und meinen überzogenen Ansprüchen. Inzwischen habe ich schon etwas gelernt meine eigenen Ansprüche runterzuschrauben. Hilfe anzunehmen (das fällt mir sehr schwer) und manchmal sogar darum zu bitten (noch schwieriger). Erstaunlicherweise stelle ich fesst: ich falle darum nicht unbedingt zur Last. Viele meiner Freunde freuen sich, wenn sie etwas für mich tun können. Bei Kind und Mann ist das wahrscheinlich anders, die muß man aktiver in die Pflicht nehmen. Aber das ist Dein absolutes Recht! Aber dann nimm auch hin, daß nicht immer alles so ist, wie Du es machen würdest. Und laß auch mal was liegen. Ich habe seit Monaten keine Ablage gemacht und mein WG-Zimmer sieht aus als hätte eine Bombe eingeschlagen - na und? Da stehen jetzt halt andere Dinge an als Ordnung, nämlich Ruhe, Entspannung, Sudoku im Bett ...

Im Übrigen macht sie mir bewußt, wie wichtig das trauern ist. Ich kann inzwischen wieder lachen und muß bspweise auch nicht jedesmal weinen, wenn ich von meinem Vater spreche. Meist bin ich sehr gefaßt. Und doch suche ich manchmal bewußt die "Angehörigen-Threads" auf, lese die traurigen Geschichten und trauere - mit denen die posten, aber auch um meinen Vater, meine Beziehung, all das, was ich letztes Jahr hinter mir lassen mußte, ohne schon loslassen zu können. Ich habe in der Reha eine Frau gesehen, die auch mit Anfang 50 noch unglaublich weinen mußte, als sie in der Bewegungstherapie von ihrem Vater erzählte, de seit 20 Jahren tot war. Ich habe Horror davor, daß mir das auch so gehen könnte. Und die Psychologin sagt: diese Frau hatte nicht ausreichend getrauert. Es wird immer weh tun, daß der Vater nicht mehr lebt, aber wer genug trauert, der trägt das nicht auch Jahre später noch so schwer mit sich herum - egal ob Verlust eines Angehörigen, Krebserkrankung oder anderer Verlust.

2) Freunde, Familie die mich unterstützen und der Umzug in eine WG, in der ich mich nun endlich wohl fühle. Allerdings bin ich auch da ein gutes Jahr lang wie ein Pendel von einem Extrem ins andere geschwungen: war ich alleine, war ich verzweifelt und stopfte mich mit Süßkram voll. Traf ich Freunde, konnte ich mich auch nicht mehr wahrnehmen. Ich habe die Gesellschaft in mich aufgesogen wie ein Schwamm - und habe mich gleichzeitig immer wieder total überfordert, weil nach 2h eigentlich wieder Ruhe für mich auf dem Programm hätte stehen müssen. Auch da lerne ich, mein eigenes Maß zu finden, zu erkennen, und dann danach zu leben.

3) Bach Blüten. Die kriege ich von meiner Psychologin und sie helfen wirklich toll. ich habe sie mir selber zusammengestellt (bei geschlossenen Augen mit der linken Hand in das Sammelsurium der Fläschchen gegriffen und 6 herausgezogen. Das erste waren die Notfalltropfen - wirken gegen das Gefühl, man stünde am Abgrund, das Leben hinge am seidenen Faden - zu dem Zeitpunkt schwebte das Damoklesschwert eines Rezidivs über meinem Kopf und ich war wieder total fertig.


Bei der Arbeit bin ich jetzt viel offener, aufgeschlossener. Ich denke nicht mehr an Selbstmord. Ich kann lachen und mich mit meinen Mitbewohnern freuen.

Und ich bin mir sicher: auch bei Dir wird es besser gehen Blauer Schmetterlin g und all die anderen Traurigen. Wenn die Trauer und die Zeit Ihre Arbeit mehr und mehr vervollständigen werdet Ihr auch wieder Hoffnung schöpfen und sehen, daß es langsam, manchmal auch in auf und ab Kurven aber letztendlich doch immer aufwärts geht.

Ich schicke Euch viele Umarmungen und Tröstpakete. :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel: :knuddel: :pftroest: :pftroest: :pftroest: :pftroest: :pftroest: :pftroest: :pftroest: :pftroest: :pftroest:
:engel: :engel: :engel: :engel: :engel: :engel: :engel: Verliert die Hoffnung nicht. Es dauert, aber es wird. Es wird alles wieder gut. Zwar nichts wie es war, aber gut kann es trotzdem werden. Gebt Euch, dem Leben und der Hoffnung eine Chance!

Blauerschmetterling
22.12.2006, 09:55
Liebe Leonie Marie,
Du hast sehr viel Kummer und Leid ertragen müssen. Es freut mich, dass es Dir jetzt besser geht, mehr an Dich denkst und Deine Wünsche in den Vordergrund stellst. In vielem gleichen sich unsere "Symptome". Auch ich bin erst erst später in dieses Loch gefallen und so sehr ich mich bemühte, es war zu tief und ich kam nicht mehr heraus. Heute geht es mir körperlich und seelisch sehr gut. Sicher bin ich schneller erschöpft und ohne Energie. Ich habe lernen müssen, mit meinen Kräften zu haushalten und mehr Ruhepausen einzulegen. Sollte mal eine Traurigkeit aufkommen, so ist sie nicht mehr langfristig. Dabei helfen mir Antidepressiva, die tatsächlich die Stimmung aufhellen. Nochmehr hat mir allerdings mein Hund geholfen, den ich im August bekommen habe. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, fühlte mich oft überfordert mit einem Welpen, möchte ich meinen Luka nicht mehr missen. Er hat mich verändert mit seinem lieben, anhänglichen Wesen. Der Hund, ein Retriever, hat mir mein Lachen zurückgebracht und ich bin stolz, wenn ich mit meinem Riesenbaby, 7 Mon. alt, Gassi gehe oder Besorgungen mit ihm erledige. Und es stört mich nicht mehr, dass er meinen Tagesablauf durcheinander bringt. Diese Spaziergänge sind für mich Entspannung und ich fühle mich wohl. Das war für mich die beste Therapie.
In einem Punkt stimme ich Dir nicht zu, bzw. Deiner Psychologin. Es ging darum, dass jemand nicht genug getrauert hat und noch nach zwanzig Jahren weint. Ich habe nach dem Tod meiner Mutter lange und intensiv getrauert und brauchte ärztliche Hilfe. Mit der Zeit trauert man tatsächlich nicht mehr so schwer, die Seele kommt langsam zur Ruhe. Doch gibt es immer wieder Momente , in denen ich meine Gefühle nicht mehr beherrschen kann und ich schäme mich meiner Tränen nicht. Sie fehlt mir eben so, auch wenn man versucht vernünftig zu sein. Muss dieser Mensch nicht sehr viel an Liebe und Wärme zurückgelassen haben, wenn man nach Jahren immer noch einige Tränen weint? Diese Entgültigkeit ist es, die schmerzt aber auch zu unserem Leben gehört.
Liebe Leonie, ich wünsche Dir, weiterhin so stark zu bleiben aber auch Gefühle zuzulassen. Pass gut auf Dich auf.

Eine frohe und besinnliche Weihnacht wünscht Dir
Anneli

Blauerschmetterling
30.12.2006, 17:59
Endlich komme ich mal zur Ruhe und nehme mir die Zeit, um auszuruhen und zu entspannen. Ich frage mich immer wieder, warum ich es nicht schaffe, weniger zu tun. Oft gehe ich bis an die Grenzen des Möglichen und kann dann vor Erschöpfung und Müdigkeit kaum die Augen aufhalten. Schon am ersten Feiertag zitterten meine Hände, von Schmerzen im Arm und in der Brust ganz zu schweigen. Erschreckend wird mir bewusst, wie wenig belastbar ich doch bin. Komischer Weise wird mir bei Überanstrengung auch immer übel. Ich möchte noch etwas leisten können, sehne mich aber andererseits nach Ruhe und Erholung. Ich dachte immer, ich könnte mich ändern, mehr an mich denken. Aber vielleicht war es auch nur das Weihnachtsfest, das mich so angetrieben hat.

Ich wünsche Euch einen entspannten Rutsch ins neue Jahr und dass Ihr mit dem kommenden Jahr zufrieden sein werdet.

Liebe Grüße
Anneli

Bellinda
04.01.2007, 18:50
Liebe Anneli,

Deine Tabletten haben Dir Wohlgefühl beschert, so wie Aspirintabletten die Kopfschmerzen betäuben können. Die Symptome, die Traurigkeit und die Angst werden gedämpft oder gar betäubt, ersetzen die Neurotransmitter, die Dein Körper nicht selbst bildet, Du spürtest Deine Traurigkeit nicht mehr und glaubtest, alles sei gut ...

Mit der Zeit aber gewöhnt sich der Körper vermutlich an die Medikamente, die benötigte Dosis erhöht sich, und in dem Moment, wo Du die Medikamente absetzt, stellst Du überrascht fest, dass alles so ist wie vorher, denn die Ursache ist ja immer noch vorhanden, nichts hat sich geändert und so taucht wieder auf, was da ist ...

Wirkliche Besserung wirst Du meines Erachtens nur erzielen, wenn Du Dir pychotherapeutische Hilfe suchst, mit deren Hilfe Du lernst, besser für Dich zu sorgen, adequat mit den auftauchenden Belastungen und Stresssituationen (auch Krankheit, Verlust, Tod sind im medizinischen Sinne Stress) umzugehen und Vergangenes zu verarbeiten.

Die Medikamente können Dir vorübergehend eine Stütze sein, doch für sinnvoll halte ich sie nur, wenn damit auch ein adäquates Umlernen einhergeht.

Alles Liebe und Gesundheit für 2007
Bellinda

Bellinda
04.01.2007, 18:53
Liebe Anneli,
leider bin ich z. Zt. die Letzte die Dir helfen kann. Aber wenigstens kann ich Dich verstehen und Dich umarmen. Ich weiß auch nicht, wie ich die Angst und die Verzweiflung bekämpfen kann. Es gibt Tage, da geht es ganz gut und andere Tage, da bin ich nur am heulen. Du kennst das sicher alles, diesen Betonklotz, der im Bauch wächst und alles blockiert und der Angst heisst. Und diesen kalten, dunklen, einsamen Keller, der Verzweiflung heisst. Anneli,
ich glaube, diese Krankheit macht die Seele kaputt. Zum Glück habe ich hier ganz liebe Menschen getroffen und selbst wenn es nur für Momente hilft, es hilft! Ich versuche immer daran zu denken, dass es ja auch Tage gibt, an denen es gut geht. Es ist schwer an diese Tage zu glauben, aber sie existieren! Lass uns gemeinsam auf diese Tage hoffen. Sie kommen ganz gewiss! Morgen bekomme ich die erste Chemo. Ich hoffe sehr, dass sie mir noch etwas Zeit schenkt.
Anneli, ich wünsche Dir alles Gute:knuddel:
Christel

Liebe Christel,
ich wünsche Dir ganz viel Kraft
und hoffe, dass Du die Chemo gut verträgst.
Ich wünsche Dir noch viele glückliche und wertvolle Momente, in denen Deine Seele wieder lächeln kann.
Aus eigener positiver Erfahrung kann ich Dir nur raten, die Unterstützung eines Psychoonkologen ohne Scheu anzunehmen.

Alles alles gute für Dich
:knuddel:
Bellinda

Blauerschmetterling
04.01.2007, 19:47
Liebe Christel,
wie geht es Dir und wie verkraftes Du die Chemo? Auch wenn es im Moment hoffnungslos scheint, so wird es Tage geben, an denen es Dir gut geht. Lass mich mit Dir hoffen, dass es mehr schöne als trübe Tage sind. Du bist abgrundtief traurig und verzweifelt, und dennoch bist Du stark, denn Du willst kämpfen, kämpfen für Dein Leben. Dieser Kampf zehrt an Deinen Kräften, aber die Hoffnung lässt Dich immer einen Schritt weiter nach vorne gehen. Die Hoffnung ist wie ein Strohhalm, nachdem wir greifen. Die Hoffnung kann so viele Wünsche und Bedürfnisse beeinhalten und das ist gut so, denn ohne Hoffnung sind wir verloren.

Alles Liebe für Dich und weiterhin viel Kraft
Anneli

Blauerschmetterling
06.01.2007, 11:20
Ich weiß nicht, was mit mir los ist. Fühle mich ausgepowert, kraftlos, bin ständig müde. Selbst die Nachtruhe bringt mir nicht die gewünschte Erholung. Ich stehe genauso erschöpft auf, wie ich zu Bett gegangen bin. Dann sind meine Finger stark geschwollen und die Hände schmerzen und kribbeln. Das Zugreifen fällt mir schwer, oft fällt mir ein Gegenstand aus der Hand und kleine Dinge kann ich manchmal nicht aufnehmen. Selbst das Umblättern der Tageszeitung bereitet Probleme. Im Laufe des Tages bessert es sich, aber die Bewegung der Hände schmerzt weiter. Zur Zeit fällt mir jede Arbeit schwer aber zum Glück ist meine Psyche in Ordnung. Keine Traurigkeit und keine Tränen, nur eben ohne Kraft und mit enormer Antriebsschwäche. ich dachte, ich hätte diese Zeit überwunden. Die OP ist doch schon zwei Jahre her. Und ich will doch Leistung bringen, soweit es geht. Mal sehen, wie es weiter geht.

Wamper
10.01.2007, 12:57
Die Symptome mit den geschwollenen Fingern kommen mir bekannt vor. Es könnte sein, dass es sich um ein Karpaltunnelsyndrom (Druck auf den Nerv am Handgelenk) handelt. Ein Nervenarzt kann das feststellen. Mit einer kleinen OP kann das behoben werden.
Mit liebem Gruß Dorothea

Blauerschmetterling
07.03.2007, 18:12
Schon lange nicht mehr habe ich hier geschrieben. Muss wohl daran liegen, dass ich mich wohl fühle. Das Problem mit meinen Händen ist gelöst. Es ist ein Karpaltunnelsyndrom, vom Neurologen festgestellt. Für eine OP ist es noch nicht schlimm genug, ich solle in der Nacht eine Schiene zur Enlastung an dem stärker betroffenen Arm tragen. Für das Rezept müsste ich zum Orthopäden gehen, wozu ich absolut keine Lust habe. Stundenlanges warten will ich nicht hinnehmen, kostet meine Lebenszeit. Sollte es schlimmer werden, kann ich es immer noch überlegen. Meine Traurigkeit ist verschwunden. Sicher gibt es kurze Momente, in denen ich nachdenklich werde und auch mal einige Tränen rollen. Aber so schnell wie es gekommen ist, geht es wieder weg. Ich weiß auch, das ich das Übel nicht an der Wurzel gepackt habe und dass die Antidepris mir eine heile Welt vorgaukeln, aber im Moment bin ich zufrieden und ich komme zurecht. Habe auch die zeitweisen Erschöpfungszustände angenommen. Wenn es nicht mehr geht, lasse ich die Arbeit liegen und beschäftige mich mit Dingen, die mir gefallen. Zum Ausruhen komme ich nicht, hält mich doch unser Hund Luka auf Trab. Er hat mir tatsächlich geholfen, das Leben wieder schön zu finden und wieder Lachen zu können. Nach der Op und Nachbehandlung bin ich anfälliger geworden. Bronchitis, die fast eine Lungenentzündung wurde, Antibiotika, die nicht halfen und mir zwei Wochen wertvolle Lebenskraft nahmen. Aber jetzt ist alles überstanden. Probleme machen auch die Zähne und die Betäubungsspritze vertrage ich nicht mehr. Mir wird stark schwindelig und innerlich fange ich zu zittern an. Ich meine immer, meine Medikamente vertragen sich nicht mit anderen. Nun freue ich mich erst einmal auf die Leipziger Buchmesse, wo ich mein kürzlich erschienenes Kinderbuch in Form einer Lesung vorstellen werde. Bin schon mächtig aufgeregt.

Alles in Allem bin ich zufrieden, auch mit mangelnder Energie, weniger Leistungskraft komme ich endlich zurecht. Jetzt, wo der Frühling kommt, fühle ich mich sowieso wohler.

Alles Liebe :1luvu: :1luvu: :1luvu:
Anneli

Katrin A.
07.03.2007, 21:19
Liebe Anneli,

es freut mich sehr so etwas von dir zu lesen....Was gibt es schöners als
sich wohl zu fühlen.DasLeben annehmen wie es ist?
Ich verstehe dich sehr gut,dass man z.b eine Bronchitis(hatte ich auch),oder langes Warten in Wartezimmern(nun wissen wir warum sie so heißen:rolleyes: )als Zeitverschwendung ansieht.
Das mit dem Hund kann ich noch besser verstehen.
Ich mache gerade ein "hundetraining" mit unserem Münsterländer.
Das ist sehr schön.

Wünsche dir von Herzen das diese Lebenseinstellung dir immer bleibt.
Alles Liebe und Gute,Katrin

Blauerschmetterling
07.03.2007, 21:47
Hallo Katrin, :1luvu:
danke für Deinen lieben Wünsche. Wie geht es Dir? Ich hoffe zufriedenstellend. Wir sind mit Luka auch in einer Hundeschule. Bin zwar anschließend total erschöpft, aber es macht Spass. Nur nicht bei Regen, der Waldboden ist matschig und aufgeweicht, Hund und Frauchen sind pitschnass. Ich denke, dass ich daher die Bronchitis hatte. Wegen des schlechten Wetters setzen wir im Moment aus, aber das muss ja bald vorbei sein.

Ganz liebe Grüße :1luvu: und die besten Wünsche für Dich
Anneli

Blauerschmetterling
19.03.2007, 18:36
Bin voller Vorfreude. Morgen fahren wir nach Leipzig und werden ein paar Tage ausspannen. Mein Mann, unser Hund Luka und ich. Am Donnerstag habe ich auf der Buchmesse eine Lesung und ich hoffe, dass sich meine Nervosität in Grenzen hält. Da ich zur Zeit ziemlich fit bin, wird es schon klappen, aber Magenschmerzen habe ich jetzt schon. Einmal freue ich mich, an der Buchmesse teilnehmen zu können, zum anderen - eine Woche nicht kochen, waschen, bügeln usw. Das ist einfach toll und ehrlich gesagt, wurde es auch Zeit für mich, mal auszuspannen.

Alles Liebe für Euch :1luvu: :1luvu:
Anneli

Katrin A.
19.03.2007, 20:36
Liebe Anneli,
es freut mich sowas schönes von dir zu hören.Und das unter dem Titel:"Traurigkeit ohne Ende".
Zum Glück doch mal mit Ende,zum Glück hat das Leben noch viele schöne Dinge für uns bereit!!!
Man liest aus deinen Zeilen deine Freude richtig heraus.
Das wird bestimmt super.Weil du fit bist,weil du gut bist und weil abschalten mal so so gut tut.

Wünsche dir eine wunderbare Reise.
Und viel Erfolg.
Liebe Grüße Katrin

Blauerschmetterling
19.03.2007, 20:44
Liebe Katrin:1luvu: :1luvu: :1luvu:

D A N K E

Es gibt immer Momente, in denen wir uns besonders wohl fühlen.

Liebe Grüße
Anneli :remybussi

rihei
20.03.2007, 05:16
hallo Anneli....
auch ich wünsche dir eine schöne Zeit auf der Buchmesse.....mit deinem Mann und eurem Hund.....lass es dir gut gehen und geniess die Zeit.....
lieb grüsse rita

Blauerschmetterling
28.03.2007, 18:11
Liebe Rita,
habe jetzt erst gesehen, dass Du geschrieben hast. Danke für die lieben Wünsche.
Ich habe schon in einem anderen Thread, Andere Therapie-Haustiere, geschrieben, wie enttäuscht ich war. Rein organisatorisch hatte ich den schlechtesten Termin. Die Lesung war für 10.00 Uhr angesetzt, zeitgleich mit der Eröffnung. Ehe sich die Menschen in den Hallen verteilen und zu den Lesebuden finden, ging für mich wertvolle Zeit verloren. Da lief so ziemlich alles schief, die Ansage blieb aus, der Ansager war plötzlich verschwunden und der Verkaufstisch für meine Bücher, an der Lesebude, war auch nicht aufgestellt. Mir blieben nur noch 15 Min. vorzulesen. Der Zeitplan war sehr eng und die nächste Autorin wartete schon.

Einen Tag später kam das heulende Elend. Ich hatte meine Antidepris vergessen und nicht im geringsten damit gerechnet, dass das solche Ausmaße hat. Bei jeder kleinsten Gelegenheit liefen wieder die Tränen und erschreckt stellte ich fest, ohne diese Pillen kann ich nicht mehr auskommen.

Zum Frühlingsanfang hatte es auch noch 24 Std. geschneit, zur Freude unseres Hundes.

Wir haben uns dennoch eine schöne Zeit in Leipzig gemacht. Viele Spaziergänge im nahe gelegenen Wald und natürlich das Zentrum von Leipzig mit seinen schönen, alten und zum Teil historischen Gebäuden. So hatte es sich doch gelohnt, nach Leipzig gefahren zu sein.

Aber im Stillen ärgere ich mich noch immer, wollte ich durch die Lesung den Verkauf des Kinderbuches ankurbeln.

Dabei sein ist doch nicht alles.

Liebe Grüße :1luvu:
Anneli

rihei
28.03.2007, 20:30
hallo anneli...
schade, das es auf der buchmesse nicht so gelaufen ist, wie du es dir gewünscht hattest.....
freut mich aber, zu lesen, das ihr euch trotzdem eine schöne zeit gemacht habt....das hört sich für mich an, als wärst du auf einem guten weg, deine traurigkeit ganz hinter dir zu lassen....
gerade kommt mir der gedanke, ob du vielleicht einfach deinen groll artikulieren solltest und den veranstaltern schreiben, wie du dich gefühlt hast.....auch, wenn es nichts bewirken sollte, dann geht es dir danach vielleicht besser....und das ist die hauptsache......
ich wünsch dir alles liebe und viel erfolg mit deinem buch.....
liebe grüsse rihei

p.s.: die bilder sind sehr schön.....und du bist auch gut getroffen....

Blauerschmetterling
28.03.2007, 23:22
Liebe Rita,
habe vorhin meine Mail abgeschickt. Zwar nicht an den Veranstalter, sondern an den Verleger. Er kann den Brief ja weiterleiten, wenn er meint.Aber der Verlag betreut seine Autoren während der Veranstaltung. Dazu gehörte eine Begrüßung am Verlagsstand und die Begleitung zur Lesebude, um anschließend wieder in die andere Halle zurück zu gehen. Du siehst, verärgert bin ich immer noch.

Alles Liebe für Dich
Anneli :1luvu:

Blauerschmetterling
20.04.2007, 16:59
Nachdem es mir längere Zeit gut ging und ich mit mir zufrieden war, habe ich nun einen absoluten Tiefpunkt erreicht. Wegen innerer Unruhe würde ich mich am liebsten zurück ziehen. Mich nervt jedes überflüssige laute Geräusch wie Autolärm, Geräusche aus den Computern der Kinder und ich bin müde. Müde, dass mir am hellen Tag die Augen zufallen. Meine ganze Kraft scheint aus meinem Körper zu entweichen und ich fühle mich schlapp und krank. Im Bett einkuscheln, eine Woche schlafen und von niemandem gestört zu werden. Keine Pflichten haben und nur ausruhen. :schlaf:
Komischer Weise tritt diese kraftlosigkeit in unbestimmten Abständen immer wieder auf. Doch halten diese "Zustände" jedes Mal länger an und zehren mehr und mehr an meinen Kräften.
Ich hoffe, dass ich dieses Tal bald durchschritten habe und der Sonne wieder entgegen gehe.

Anneli

Blauerschmetterling
22.04.2007, 09:44
Nun bin ich wieder da, ich bin zurückgekehrt. Meine Kräfte bauen sich wieder auf, endlich. Eine Woche hat mich dieser kräfteverfall gekostet. Warum nur kehrt er immer wieder zurück? In unregelmäßigen Abständen gerate ich in diese "Zustände". Sollte das eine Warnung für mich sein? Das Leben verläuft nun mal nicht gleichmäßig. Es gibt viele Höhen und Tiefen. Genießen wir die Höhen nicht genug? Landen wir in der Tiefe, finden wir nur schwerlich wieder heraus. Ich sollte mir eine Brücke bauen und versuchen in der Mitte mein Gleichgewicht zu finden. Wie oft versuche ich, meinen Tagesplan einzuhalten, doch immer wieder kommen unvorhergesehene Dinge dazwischen und ich muss umdisponieren. Manchmal macht mich das krank, statt gelassen damit umzugehen. Ich muss noch viel lernen. Heute wird ein schöner Tag und daran erfreue ich mich.

Ich wünsche allen Lesern einen ausgeglichenen Tag.
Liebe Grüße
Anneli

Katrin A.
22.04.2007, 19:39
Liebe Anneli,:)

ich hoffe dein Tag ist richtig schön geworden?
Ich kann dich gut verstehen.
Auch ich habe Wochen,da könnt ich Bäume ausreissen,bin
planungsfreudig,aktiv,motiviert,gelassen usw.
Dann kommen Tage/Wochen, ohne Energie,ohne Kraft,ohne Lust....
Ich muß auch noch viel viel lernen.....
Das werden wir auch wohl noch!!!!
Ich müßte auch öfter mal gelassen reagieren.....

Wünsche uns viel Erfolg dabei das Leben zu lernen!!!
Liebe Grüße,Katrin

Blauerschmetterling
02.05.2007, 09:23
Nach nur einer Woche bin ich wieder in dieses Trauerloch gerutscht. Ein nichtiger Anlass reicht aus, um mich dorthin zu bringen, wo ich nicht sein will. Andererseits fühle ich mich wohl in diesem Loch, alles prallt an mir ab wie an einer Mauer und nichts und niemand kann mich verletzen. Mag auch keinen fremden Menschen begegnen. Doch stelle ich mir die Frage, was ich meiner Familie damit antue. Man hat als Frau und Mutter zu funktionieren.

Was kann ich nur gegen diese Fatique tun? Wie kann ich dagegen ankämpfen?

Ich mag mich selbst nicht mehr und würde mich am Liebsten heulend in meinem Bett verkriechen.

Anneli

Noddie
02.05.2007, 18:25
Liebe Anneli,
fühl Dich mal ganz lieb übers Knie gelegt.
Als Frau und Mutter hat man zu funktionieren, bo eh. Ich zieh Dir in Essen die Öhrchen lang.
Vielleicht ist es ja das was Dich immer wieder ins Loch stößt, Du mutest Dir zu viel zu. Hast Du das Buch über Fatique? Das Ernergie Haushaltbuch finde ich sehr gut und es hat mir gezeigt wie sehr ich es immer überziehe. Eine Bank hätte mir vor Jahren schon gekündigt.
So fühl Dich ganz lieb gedrückt und Köpfchen aus dem Sand und tue etwas für Dich, wir sehen und
Ulli

Blauerschmetterling
19.05.2007, 20:46
Ich habe diesen Thread eröffnet, um schriftlich meine Ängste, Gefühle, Traurigkeiten, Sorgen und Kümmernisse festzuhalten. Meistens hilft es mir, wenn auch manchmal nur für kurze Zeit, aber dennoch. Und so werde ich hier weiter schreiben, wie in einem Tagebuch.
Was mich bekümmert, ist das Normalste von der Welt. Und doch ist es sehr schwer für mich. Unser ältester Sohn ist flügge geworden und wird bald das Elternhaus verlassen. Alexander zieht mit seiner Freundin zusammen, die schon heute umgezogen ist. Unser Sohn plant seinen Umzug für nächsten Samstag. Ausgerechnet an dem Tag, an dem unser Forums Treffen stattfindet, das ich schon so lange geplant habe.
Ich weiß ja, dass er mir nicht verloren geht und bestimmt oft vorbeikommt. Aber Alex wird mir sehr fehlen. Ich habe ihm das Laufen beigebracht und nun muss ich ihn gehen lassen. Aber es tut weh. Ich werde nicht mehr gebraucht, nicht mehr so wie früher, wenn überhaupt. Habe ich meinem Sohn Alles mitgegeben, was er braucht, um auf eigenen Füssen zu stehen? Wie wird seine Freundin zu ihm sein? Nachsichtig, wie Mutter oder fordernd und bestimmend?
Wenn ein Sohn erwachsen wird, verlässt er das Haus. Eine Tochter bleibt eine Tochter ihr Leben lang.

Nun erst weiß ich, wie meine Mutter sich fühlte, als ich ging. Auch ich wollte erwachsen werden, aber es zog mich immer wieder zu meiner Mutter hin. Wir hatten uns so viel zu erzählen. Ob ich das Gleiche erfahren werde? Ich hoffe es.

Traurig bin ich und nun, da mir die Entgültigkeit klar wird, muss ich immer weinen, wenn ich alleine bin. Alex soll es nicht sehen, denn ich glaube, so leicht ist ihm der Entschluss nicht gefallen und es soll für ihn nicht schwerer werden. Aber hier, auf dieser Seite weine ich. Es schmerzt, sein Kind gehen lassen zu müssen, auch wenn es das Normalste der Welt ist.

Die Kinderzeit ist vorbei.

Blauerschmetterling
02.06.2007, 15:51
Es gibt immer Situationen im Leben, die mich traurig stimmen. Es fällt mir sehr schwer, dass unser "Großer" ausgezogen ist und so manche Träne wird geweint. Ich kann die Jahre, in denen ich meinen Sohn behütet und umsorgt habe nicht einfach abharken. Mich tröstet im Moment auch nicht, dass wir alle diesen Weg gegangen sind. Wir alle haben unser Elternhaus verlassen, um auf eigenen Füßen zu stehen. Es ist eben eine große Lücke entstanden und ich brauche sicher noch lange, um damit zurecht zu kommen.
Nun hat auch noch meine Freundin einen folgenschweren Entschluss gefasst. Sie verkauft "Hab und Gut" um auf "Schusters Rappen" zu gehen. Sie will sich einen Traum erfüllen, mit 50 Jahren. Ich hätte diesen Mut nicht, mag auch noch so viel geschehen sein in meinem Leben. Ich brauche die Geborgenheit in meinem Heim. Sie wird mir sehr fehlen, haben wir uns doch immer wunderbar ausgetauscht. Irgendwann kommt sie zurück, wenn überhaupt. Ist schon komisch, alles, was man liebgewonnen hat, muss man hergeben. Und das schmerzt.

Allen Lesern wünsche ich ein heiteres Wochenende
Anneli

silverlady
09.06.2007, 20:56
liebe Anneli

einen herzlichen Glückwunsch zu deinem Geburtstag. Möge die Sonne für dich wieder scheinen und du alle Sorgen und Probleme hinter dir lassen kannst

Gib jedem Tag die chance der beste Tag in deinem Leben zu werden

liebe Grü:knuddel: :remybussi :1luvu: :winke: ße
silverlady

Blauerschmetterling
11.06.2007, 18:05
Liebe Silverlady, :1luvu:

Danke für Deine lieben Wünsche. Es war ein schöner Tag, den ich so richtig genossen habe. Schon lange nicht mehr habe ich so viel und herzhaft gelacht.


Alles Liebe und die besten Wünsche für Dich
Anneli :winke: :remybussi :winke:

Josy99
11.06.2007, 18:23
Liebe Anneli,

Auch wenn es spät kommt, es kommt von Herzen:

:1luvu: Alles Gute und viel Glück für dein neues Lebensjahr:1luvu:

Wie alt man gerade geworden ist,
sieht man an den Gesichtern derer,
die man jung gekannt hat.
Heinrich Böll

Alles Liebe - und bleib wie du bist, ich lese so gerne bei dir mit :) :)

Josiane

Josy99
11.06.2007, 18:33
Ouuupppssss... ich hab mich thread geirrt... meinte natürlich deine Poesie:o :o

Sorry,

J.

Josy99
11.06.2007, 18:43
Ouuupppssss... ich hab mich thread geirrt... meinte natürlich deine Poesie:o :o

Sorry:o

J.

Blauerschmetterling
11.06.2007, 20:03
:winke: Liebe Josy, :1luvu:

auch dir herzlichen Dank für Deine lieben Wünsche. Es freut mich, dass Dir der Thread "Poesie" gefällt.


Alles Liebe für Dich und herzliche Grüße :1luvu:
Anneli :winke: :winke: :winke:

Blauerschmetterling
18.07.2007, 13:16
Schreibe mal wieder

Schon seit Wochen fühle ich mich nicht mehr wohl. Bin müde, rund um die Uhr, Dauertraurig, gereizt und von einer erschreckenden Gleichgültigkeit. Heute war nun wieder meine Nachsorgeuntersuchung. Die Sonograghie ergab die doppelte Verdickung der Gebärmutterschleimhaut, Zysten und das innerhalb eines halben Jahres. Nun ist der Grenzwert überschritten und ein KH Aufenthalt wird nötig. Es käme nicht auf den Tag an, so warte ich auf meine FÄ, die zur Zeit in Urlaub ist, (Gemeinschaftspraxis) um mir eine Zweitmeinung zu holen. Beide Ärztinnen würden dann zusammen beraten. Die Gefährlichkeit ist mir bekannt, zu schnell kann Gebärmutterhalskrebs entstehen. Tamoxifen soll verhindern, dass ein Rezidiv entsteht, schließt aber nicht aus, Unterleibskrebs zu bekommen. Ein Teufelskreis. Vielleicht hat mein Körper die Veränderung gemerkt und reagiert mit dieser schlechten Gemütsverfassung.

Alles Liebe
Anneli

Silke M.
18.07.2007, 16:14
Liebe Anneli,

lass Dich mal herzlich drücken:knuddel: :knuddel: :knuddel: ! Es ist doch kein Wunder, dass Du so niedergeschlagen bist...
Da greifen einfach zu viele Faktoren ineinander.
Deine Lesung, die nicht so für Dich war, wie Du es Dir erwünscht hattest.
Dein lieber Alex, der jetzt flügge geworden ist. Da muß ein Mutterherz erst mal mit klarkommen.
Deine Freundin, die jetzt auf große Reise gehen möchte und einfach eine Lücke hinterlässt.
Dazu kommen jetzt noch die Aussagen einer FÄ, dass Deine Gebärmutterschleimhaut gewachsen ist und sich Zysten gebildet haben. Ein Krankenhausaufenthalt also nicht mehr zu umgehen ist.

LIEBE ANNELI, DAS ALLES WÜRDE DEN STÄRKSTEN RIESEN AUS DEN SCHUHEN HAUEN!!!

In so einer Situation, wo man ganz unten ist, ist es sicherlich schwer positive Gedanken zu entwickeln. Du solltest jetzt aber mal an DICH denken und Dir was Gutes tun. Und wenn Du das Bedürfnis hast einfach mal ein paar Tage im Bett zu verbringen, dann nimm Dir diese Auszeit! Denn auch das bedeutet Kräfte sammeln!!! Man muß nicht immer nur funktionieren. Irgendwann ist dann der Akku leer und muß wieder aufgetankt werden!
Vielleicht kannst Du danach den Ereignissen auch positive Seiten abgewinnen...
Das Du stolz auf Deinen Sohn sein kannst, wie gut er klar kommt und Du siehst, dass Du ihm alles wichtige mit auf den Weg gegeben hast. Ergo kannst Du stolz auf Dich und Deine Erziehung sein!!!
Deine Freundin ist weg, nicht greifbar und das schmerzt. Aber sie ist nicht aus der Welt. Es gibt so viele Wege der Kommunikation und sie kann Dich teilhaben lassen an ihren neuen und hoffentlich schönen Erfahrungen. Vielleicht lernst Du durch sie noch ein neues Stückchen Erde kennen und kannst sie mal besuchen. Und so eine enge Bindung geht nicht einfach so kaputt!
Bei Einnahme von Tamoxifen kommt es häufig zu einer Verdickung der Gebärmutterschleimhaut. Habe gerade etwas gegoogelt und da kannst Du das auch noch mal nachlesen. Einfach Tamoxifen und Gebärmutterschleimhautverdickung eingeben. Bei meiner Mama war das auch so. Mußte dann ins KH und wurde ausgeschabt. Keine angenehme Erfahrung. Doch auch da kann man etwas positives rausziehen: das Gewebe wird eingeschickt und wenn das Ergebnis ohne Befund ist, hat man einen Grund sich zu freuen und falls etwas festgestellt wird, ist es auch irgendwie positiv. Denn es wurde zum Glück festgestellt und man kann den Biestern rechtzeitig einen auf den Deckel geben :twak: .

Ich hoffe das war jetzt nicht alles zu konfus, bin nämlich auch etwas neben der Spur http://www.cosgan.de/images/smilie/konfus/a080.gif

Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass die Sonne wieder für Dich scheint!!!

Liebe Grüße, Silke

Blauerschmetterling
18.07.2007, 17:16
Liebe Silke,

nichts war konfus, Du hast sehr lieb geschrieben und dafür danke ich Dir. Tatsächlich hat man manchmal zu viel zu verarbeiten, dann streikt der Körper, da die Belastung zu hoch wird. Denn oftmals reicht das Wissen, an Krebs erkrankt zu sein schon aus, um aus dem Gleichgewicht zu kommen.

Danke Dir noch Mal.
Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
17.08.2007, 11:21
In Sorge

Muss es sein, dass man sich immer wieder Sorgen machen muss? Ist wohl so, wenn uns einmal der Krebs erwischt hat. Die Schleimhaut der Gebärmutter hat nun eine Dichte erreicht, 1,4 cm, dass sie entfernt werden muss. Ausserdem hat sich Form sehr stark verändert. Habe mir 4 verschiedene Meinungen eingeholt und drei davon raten zur Ausschabung. Ob Tamoxifen dafür verantwortlich ist oder ob sich langsam Krebs aufbaut, kann die FÄ anhand des 3D Ultraschalls nicht erkennen. Sie meint aber, aus ihrer Sicht wäre es nichts Sclimmes. Na ja. Das kann nur der Patologe untersuchen und feststellen. Nun warte ich auf den Termin für die Klinik und danach wieder auf das Ergebnis. Da soll man nicht nervös werden. Mich beunruhigt eher, dass ich zeitweise Schmerzen im Unterleib habe. Ausserdem färben meine Ringe, wie vor der BK OP, manchmal meine Finger schwarz. Da kann man leicht sagen, lass Dich nicht verrückt machen. Die Angst kann ich aber nicht verdrängen.

Ich hoffe trotzdem auf ein schönes Wochenende und wünsche Euch auch viel Entspannung und ausreichend Sonnenschein.

Anneli

rihei
17.08.2007, 15:07
Hallo Anneli.....
das ist ja nicht so schön, was ich da lese.....:undecided
ich hoffe für dich und mit dir, das es sich als harmlos erweist.......
weshalb wird die Ausschabung in einer Klinik gemacht???? Bei mir wurde es ambulant gemacht und ich konnte danach sofort wieder nach hause......
na ja....hoffentlich geht es recht schnell mit dem Termin.....ich kann mir vorstellen, das du nervös bist.......
alles alles liebe
und ich drück dir gaaaaaaaaaaaaaanz fest die daumen.......
rita

Blauerschmetterling
17.08.2007, 15:32
Hallo Rita,

danke für`s Daumen drücken. Die "Behandlung" wird in der Klinik ambulant gemacht mit Vollnarkose. Gegen Abend kann ich wieder nach hause fahren. Ist auch besser für mich unter Beobachtung zu sein, da mein Blutdruck manchmal ziemlich niedrig ist.
Die Wartezeit ist nur nervig, möchte ich doch die Sache schnell hinter mich bringen und das Ergebnis haben.

Alles Liebe für Dich
Anneli

Blauerschmetterling
17.08.2007, 16:48
Danke, Alicia,

das ist sehr lieb von Dir. Es ist ja kein großer Eigriff, aber was letztendlich dabei heraus kommt, die Ungewissheit, macht mich unruhig. Nun rede ich mir ein: es ist nichts bösartiges. Alles wird gut.

Alles Liebe für Dich
Anneli

Blauerschmetterling
20.08.2007, 11:08
Nun geht es doch schneller, als ich dachte, obwohl ich mich gewundert habe, dass die Klinik noch in dieser Woche Termine frei hat. Mittwoch ist die Voruntersuchung und am Donnerstag der Eingriff. Nun, da die Termine feststehen bin ich doch aufgeregt, aber auch froh, nicht lange warten zu müssen.

Anneli

rihei
20.08.2007, 15:05
Hallo Anneli....
ich werde am Donnerstag gaaaaaaaaaaaaaaaaaanz fest an dich denken und dir alle Daumen drücken........und hoffen, das es hilft.....
liebe Grüsse
Rita

Blauerschmetterling
20.08.2007, 15:30
Liebe Rita, :remybussi

danke für`s Daumen drücken.

Liebe Grüße
Anneli

rihei
24.08.2007, 17:55
hallo Anneli.....
ich hoffe, du hast alles gut überstanden und das Ergebnis lässt nicht so lange auf sich warten......
ich wünsch dir ein schönes und hoffentlich entspanntes Wochenende.....
liebe Grüsse
rita

Blauerschmetterling
24.08.2007, 20:36
Liebe Rita,

danke, dass Du nachfragst.
Ich habe die Op gut überstanden, nur dass ich sehr unruhig war und mein Bett Gitter bekam. Wach werden wollte ich auch nicht und als ich endlich zu mir kam, hörte ich auf zu atmen. Immer wieder wurde ich in meinem Schlummer gestört, ich solle doch atmen und bekam des öfteren eine Sauerstoffmaske. Müde bin ich immer noch. Ich glaube, ich brauche noch ein paar Tage. Der Hals schmerzt bis zu den Ohren, kann schlecht husten und schlucken. Nachwirkungen des Beatmungsschlauches. Der Leib schmerzt auch noch, aber beides eher wie ein Muskelkater.
Nach Meinung der Ärzte ist es kein Krebs. Wir müssen nur noch den histologischen Befund abwarten. Dauert ein paar Tage. Der Aufbau der Schleimhaut müsste von Tamoxifen kommen.
Jetzt bin ich erst einmal beruhigt und habe keine negativen Gedanken. Brauche noch einige Zeit, um wieder fit zu sein.

Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
25.08.2007, 08:32
Danke Alicia, :winke:

bin heute immer noch wackelig auf den Beinen. Da sieht man, wie sehr auch eine kurze Narkose den Körper angreift. Und der Schmerz wird nicht besser, im Gegenteil, vom Hals bis zum Unterleib. Ist wie ein starker Muskelkater. Wer weiß, welche Turnübungen die Ärzte mit mir gemacht haben. :lach: Ich denke, in einigen Tagen lässt auch der Halsschmerz nach. Allerdings hatte ich das nach meiner BK OP nicht. Mag ja sein, dass ich mich gewehrt habe, als der Beatmungsschlauch eingeführt wurde, so dass die Speiseröhre leicht verletzt wurde.

Alles Liebe
Anneli

PetraK
25.08.2007, 14:00
Hallo Anneli,

schön, dass du`s hinter dir hast! Ich möchte dich nur kurz beruhigen: die Ärzte haben keine Turnübungen mit dir gemacht, sondern deinen Unterleib mit Gas "aufgeblasen" um besser arbeiten zu können.....dadurch, dass alles so stark gedehnt wird, hast du tatsächlich so etwas, wie einen Muskelkater!!! Das kann ein paar Tage dauern und auch die Gasreste müssen sich abbauen (es können dich also auch Blähungen plagen...) Aber es geht garantiert vorbei, Kopf hoch!

Liebe Grüße

Petra

Blauerschmetterling
25.08.2007, 14:12
Danke Petra,

deshalb ist mein Leib aufgebläht und fest. Aber Luft bin ich noch nicht losgeworden. Vielleicht passend zum Sonntagskonzert. Ich denke auch, in ein paar Tagen ist es überstanden.
Das mit den Turnübungen hatte ich als Scherz gemeint, da die Narkoseärztin überlegte, wie sie mich wegen meines Hüftschadens richtig lagern könnten, ohne dass ich eine Zerrung bekäme. Und das hatte ich verschlafen. Bin schon froh, dass ich nicht mehr alles so ernst nehme und über mich selber lachen kann.

Liebe Grüße und ein schönes Wochenende
Anneli

Blauerschmetterling
28.08.2007, 09:28
Hallo Alicia,

Du bist ja eine ganz LIEBE. :1luvu: Danke Dir. :remybussi

Herzliche Grüße
Anneli :1luvu:

Blauerschmetterling
01.09.2007, 14:37
Nun warte ich noch immer auf den Befund. Bei einem positiven Ergebnis wollte die Klinik anrufen. Bin ja froh, dass kein Anruf kam, aber der histologische Befund ist auch noch nicht bei meiner FÄ eingetroffen. Hätte lieber ein sorgenfreies Wochenende gehabt. Dienstag ist die Nachsorge bei der FÄ und ich hoffe, dass sie den Bericht vorliegen hat.
Mal wieder in Geduld üben.

Alles Liebe für Euch
Anneli

Blauerschmetterling
04.09.2007, 13:13
Heute war die Nachuntersuchung bei der FÄ. Soweit war alles in Ordnung. Die Dicte der Schleimhaut beträgt nun 5 mm statt vorher 1,4 cm. Aber der histologische Befund ist noch immer nicht eingetroffen. Der Eingriff war vor 12 Tagen. Ich finde das so langsam den Patienten gegenüber unfair, man will doch Klarheit haben. Auch die Aussage der Ärztin, ein positiver Befund wäre schon längst eingetroffen, kann mich nicht beruhigen. Nun ist ein Fax an die Klinik gegangen, den Befund schnellstens zu faxen. Ich werde täglich bei meiner Ärztin anrufen, auch wenn ich das Personal nerven sollte. Das geht doch nicht.

Eine genervte Anneli

Blauerschmetterling
05.09.2007, 12:50
Endlich habe ich das Ergebnis. Großes Aufatmen, es ist negativ. Der Befund von der Patologie ist erst gestern in der Klinik eingetroffen und danach an meine Ärztin gefaxt worden. Diese Warterei, diese Unruhe in der Zeit ist einfach unmenschlich. Nun bin ich froh, dass ich noch mal Glück gehabt habe. Ein Krebs reicht ja wohl.

Alles Liebe und gute Befunde
Anneli

Blauerschmetterling
05.09.2007, 15:38
Liebe Alicia,

gute Idee, das mache ich auch, man gönnt sich ja sonst nichts.

Stoßen wir an auf unsere "Gesundheit". Jeder Tag zählt und alles wird gut.

Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
16.09.2007, 11:52
Nach dem letzten zufriedenstellenden Befund bin ich noch immer in Hochstimmung. Habe immer gute Laune und fühle mich begleitet durch Gottes Liebe. Und dennoch tauchen manchmal, aus dem Nichts, Ängste auf. Wenn ich nur nicht eine so rege Phantasie hätte. Was ist, wenn der Körper sich zur Zeit aufbäumt, bevor etwas Neues entsteht und mich noch Freude erleben läßt? Was ist, wenn mich wieder eine vielleicht sogar Nichtigkeit herunterzieht und mich in diesem Loch schmoren läßt? Ich aber will mich von diesem Gedanken nicht beherrschen lassen und schiebe ihn weg, wie etwas Lästiges, Böses, Unbrauchbares. Es klappt prima mit Hilfe von positiven Gedanken. Ich bin sogar dabei, meine Antidepressiva zu reduzieren und es funktioniert.


Ich wünsche Euch die gleichen positiven Gedanken
Seid lieb gegrüßt
Anneli

Blauerschmetterling
02.10.2007, 13:20
So langsam verpufft die Energie wieder, die ich in der letzten Zeit als höchst anregend empfand. Meine Kräfte hatte ich mir dennoch eingeteilt und mir Zeit für mich genommen, um Dinge zu tun, die mir besonders viel Spaß machen. Nun zieht irgend jemand die Bremse an, aber es stört mich nicht im geringsten. Im Gegenteil, es freut mich sehr noch immer so gute Laune zu haben, obwohl ich meine Glückspillen stark reduziert habe. Nehme nur noch jeweils eine halbe Pille zwei mal die Woche. Mental ist keine Veränderung zu bemerken und so werde ich bald keine Antidepressiva mehr nehmen.

Ich wünsche Euch, sobald als möglich, genau so empfinden zu können wie ich.

Alles Liebe
Anneli

Blauerschmetterling
08.10.2007, 10:56
Ich habe mich entschlossen, meine Glückspillen weiter zu nehmen. Nicht wegen meiner Stimmung, die ist nach wie vor gut. Nur wenn ich lese, wie sehr manche Kranken leiden oder wie die Herbstmelancholie viele Frauen zum Weinen bringt, dann kommen mir auch die Tränen. Aber ich habe nahe am Wasser gebaut wenn die Gefühle mit mir durchgehen.

Nachdem ich die Antidepressiva absetzte, kamen die Hitzewellen mit Macht zurück. Im Forum las ich, dass Patientinnen, die Tamoxifen bekommen, begleitend ein Antidepressiva einnehmen, um die Hitze einzudämmen. Meine FÄ hat das nie erwähnt. Aber nachdem ich es selber ausprobiert habe kann ich sagen, es stimmt. Die Hitzewellen gehen zurück. Was soll`s, dann nehme ich eben täglich die Glückspillen.

Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
10.10.2007, 10:57
Nun ist sie wieder da, die Angst vor einer Neuerkrankung. Und ich dachte, ich könnte das Kapitel Traurigkeit schließen und nur positives berichten. Ist aber nicht so. Ein Knoten zwischen Brust und Achselhöhle muss genau untersucht werden. Es könnte Macrokalk sein, oder auch ein Rezidiv. Nun geht es den mühsamen und langsamen Weg. Erst Mammographie, bei keiner deutlichen Abklärung zum MRT und dann zur Stanze. Hinter dem Kalk könnte sich etwas bösartiges verbergen. Die Wartezeit auf Untersuchungen und Befunde ist am Schlimmsten. Und Geduld ist nicht meine Stärke.

Anneli

Blauerschmetterling
15.10.2007, 11:24
Je näher der Termin rückt, desto größer wird die Angst. Ich bin unruhig und mir ist übel. Ich bekomme meine Aufgeregtheit nicht in den Griff. Wegen der Termine habe ich Glück gehabt. Auf der Brustkrebsveranstaltung am Samstag hatte ich die Möglichkeit einer meiner behandelnden Ärzte aus dem KH zu sprechen und das Foto vom Ultraschall zu zeigen. Ja, meinte er, da ist was und schnellstmöglich soll die Biopsie gemacht werden. So habe ich am Mittwoch nicht nur Mammographie, sondern auch noch die Stanze.
Am Donnerstag werde ich klüger sein.

Liebe Grüße
Anneli

Chris-07
16.10.2007, 09:55
Hallo Annelie,

ich drück dir auch ganz fest die Daumen!:winke:
Du schaffst das!!

Blauerschmetterling
16.10.2007, 11:14
Liebe Alicia, lieber Chris,

Danke für Eure aufmunternden Worte und dass ihr so lieb an mich denkt. Ich habe das Gefühl gar nicht stark zu sein. Auch mein Mann meint, ich nehme es gelassen hin. Nach außen vielleicht, aber in mir sieht es anders aus. Doch solange es sich nur um Magenschmerzen und zugeschnürten Hals handelt, kann ich mit mir zufrieden sein. Ich bin so froh, keine Depressionen bekommen zu haben. Durch Gottes Hilfe bekomme ich meine Angst in den Griff.

Etwas bringt mich zum Nachdenken. Unser Hund scheint etwas zu merken. Er weicht nicht von meiner Seite, sucht Körperkontakt und bin ich mal kurz weg, bellt er und jault wie ein Wolf, komme ich zurück, was er sonst nicht macht.

So Anneli, jetzt schiebst Du mal Deine dummen Gedanken weit fort und freust Dich über einen neuen Tag.

Liebe Grüße
Anneli

Regina_Beate
16.10.2007, 12:10
Liebe Anneli !

Auch ich drücke Dir für morgen alle Daumen. Ich kann Deine Empfindungen gut nachvollziehen. Mich will das Untier auch nicht in Ruhe lassen, und obwohl ich ja nun auf diesem Gebiet (leider) schon ein alter Hase bin, packt auch mich jedes Mal die Angst, wenn diffuse Untersuchungsergebnisse zu Tage kommen. Aber selbst wenn wieder etwas sein sollte, musst Du kämpfen -so wie bisher-. Ich mache das nun schon über 14 Jahre und lasse mich von Rezidiven nicht aus der Bahn werfen. Die Angst und innere Unruhe steht Dir zu und akzeptiere sie auch. Weine, wenn Dir danach ist. Aber sperr Dich nicht gegen die Angst - lass sie einfach raus, und Du wirst Dich besser fühlen. Bedenke immer, so lange es noch Therapiemöglichkeiten für Dich gibt, musst Du diese nutzen, und Sie werden Dir helfen !
Ich denke an Dich und hoffe bald Positives von Dir zu hören.
Toi, toi, toi für Mittwoch !
LG
Regina Beate:pftroest:

Blauerschmetterling
17.10.2007, 16:53
Für mich zufriedenstellend war die heutige Untersuchung nicht. Der Befund ist unklar. Bei der Mammo fand man eine Zyste, dann wieder nicht. Es könnte auch dichtes Drüsengewebe sein.:confused: :confused: :confused: Man wußte nicht, wo oder was gestanzt werden soll und deshalb wird erst eine MRT gemacht mit Markierung für die Stanze.
Bei der Mammo wurde nichts bösartiges gefunden. Hoffentlich bleibt das Ergebnis von der MRT auch so.
Das heißt wieder warten und von einem Termin zum anderen.
Die Zyste, wenn es eine ist, will ich aber loswerden. Das Risiko ist mir zu groß.
Da ich nun in der Luft hänge bin ich noch mehr genervt. Unklare Befunde gefallen mir gar nicht.

Alles Liebe für Euch :1luvu: und Danke für`s Daumen drücken.

Anneli :(

Blauerschmetterling
24.10.2007, 15:02
:winke: Jetzt gibt es einen klaren Befund nach der MRT. Ich habe kein Rezidiv. :D Entdeckt wurden auf beiden Seiten mehrere Knoten, Fibroadenome, also gutartige Tumore. Jetzt warte ich erstmal das Arztgespräch am Montag ab, da ich weiß, dass Fibros sich zum bösartigen verändern können. Außerdem besteht die Möglickeit, dass sich hinter ihnen positive Tumore verstecken können. Gerne würde ich sie entfernen lassen. Und so hoffe ich von dem Arzt die gleiche Meinung zu haben. Ansonsten heißt es abwarten und kontrollieren.

Liebe Grüße :1luvu: und vielen Dank für`s Daumen drücken.
Anneli

Chris-07
28.10.2007, 16:05
Hallo Anneli,

dein Bericht vom MRT war ja ganz positiv! Klasse!!http://img246.imageshack.us/img246/8399/thumbsup4kk.gif
Ich hoffe sehr du hast auch weiterhin gute Nachrichten für uns.

http://img103.exs.cx/img103/8760/friends3.gif

Blauerschmetterling
30.10.2007, 10:43
Gestern war Befundbesprechung. Kein Rezidiv und keine Fibroadonome. Wurde wohl von der MTA falsch interpretiert. Es handelt sich um fibroglanduläres Gewebe, also eine Gewebeverdichtung Grad 2. So besteht weiterhin die Gefahr, erneut an Krebs zu erkranken. Aufgrund eines fraglichen Lymphknotens in der noch gesunden Brust wird in 3 Monaten wieder ein MRT gemacht. Das hört wohl nie auf, Sorgen und Ängste immerzu.
Der sichtbare äußere Knoten wurde auch behandelt. Zuerst eine Punchbiopsie und anschließend Entfernung des Knotens. Freitag wieder in die Klinik zur erneuten Befundbesprechung und zum Fäden ziehen.
Eigentlich sollte ich froh sein, eine ständige Kontrolle durch die Klinik zu haben und nicht wieder an Krebs erkrankt zu sein. Aber ich bin es nicht. Ich weiß nicht, was mit mir los ist, ich bin einfach unzufrieden und zur Zeit mag ich mich nicht. Ich hasse mich, Krebs bekommen zu haben. Eine Krankheit mit vielen Einschränkungen, eine Krankheit, die mein Leben veränderte im negativen Sinn. Eine Krankheit, die mich zu häufigen Untersuchungen zwingt, Wartezeiten bis zum Befund in Kauf zu nehmen und einer inneren Unruhe ausgesetzt zu sein. Meine Seele findet keinen Frieden. Die hellen, lichten Augenblicke sind immer nur von kurzer Dauer.

Ich wünsche mir stark zu sein und Freude am Leben zu haben.


Liebe Grüße
Anneli

Quirin
30.10.2007, 20:31
Hallo Anneli
Ich kann dich gut verstehen.Die Warterei ist das Schlimmste. Jan 2004 OP Lungenoberlappen rechts.dann 3,5 Jahre nichts.
Im Mai ließ ich eine Bronchoskopie machen.
Erfebnis:da ist nichts. Die Biopsie,die ich veranlaßte:
Ein 6mm Rezidiv
mit Adenozellen.Zum Staging ins
Krankenhaus:Ganzkörper-Ct,Szintigramm,noch mal Bronchioskopie. 3 Tage nichts gehört. Dann die Mitteilung vom Arzt:außer den 6mm ist nichts.Dann berät das Ärzteteam.Dann folgendes Resultat: Strahlentherapie.
Ende der Strahlentherapie: 27 Sept. Dann wieder in die
Lungenfachklinik: Der Knoten ist weg,das gesamte Gewebe
ist nun sauber,keine Krebszellen mehr. 30 Oktober: Heute
zur Strahlenklinik, Untersuchung auf Strahlenschäden: Bisher keine. Das ganze Verfahren hat also von Mai bis
Ende Oktober gedauert. Und immer das Warten auf die Ergebnisse. Nach der Untersuchung Heißt es immer:morgen,morgen,morgen.
Das Ganze zermürbt dermaßen,dass bei dem Ergebnis "es ist nichts mehr da" man sich nicht mal mehr richtig freuen kann.
Ein ganzer Sommer ist praktisch weg,ein ganzer Sommer voller Angst.
In einem halben Jahr muß ich dann wieder zur Nachschau
antreten.
Also an die Warterei und das Nie-Mehr-Freisein muß
man sich gewöhnen.
Liebe Grüße
Quirin

Blauerschmetterling
02.11.2007, 18:40
Danke, ihr Lieben.

Eure Worte geben mir Trost und muntern mich auf. War in einer Phase, wo ich absolut keine Lust zum Schreiben hatte. Ja der Krebs und die ewige Angst, ein ständiger Begleiter.
War heute wieder in der Klinik zur Befundbesprechung und zum Fäden ziehen. Es ist alles in Ordnung. Der Knoten war ein harmloser Grießknoten. Wegen des Lymphknotens wird in 3 Monaten wieder ein MRT gemacht. Zur Kontrolle und eigenen Sicherheit, heißt es. Bis dahin habe ich hoffentlich Ruhe.

Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
03.11.2007, 16:42
Hallo Stefan,

die Worte Deines Gebetes sollten mir eigentlich Mut machen und das würden sie auch, wenn ich mich besser fühlte. Oftmals fühlt man sich in seiner Traurigkeit allein gelassen, dabei seid ihr so lieb und ihr helft mir, mich zu fangen. Ich bin froh, dass es Euch gibt.
Ich bin mit mir selbst unzufrieden. Ich war gerade schon wieder in der Klinik. Nachdem gestern die Fäden gezogen wurden, hat sich die Naht geöffnet und ich habe nun ein erbsengroßes Loch. Genäht wurde nicht mehr, bekam einen Wundverband und muss mich nächste Woche wieder vorstellen. So gehe ich mir momentan selber auf die Nerven. Das trübe Wetter trägt auch noch dazu bei. Aber das werde ich gleich mit Kerzenlicht bekämpfen.

Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
31.12.2007, 12:58
Liebes Tagebuch,

schon lange habe ich hier nicht mehr geschrieben. Aber nun, finde ich, wird es Zeit. Jahresende, zwangsläufig blickt man zurück und mit jedem Wimpernschlag wird mir mehr und mehr bewußt, wie schlecht das Jahr gelaufen ist. Es war noch nicht einmal zufriedenstellend. Und nun liegt das neue Jahr vor mir und ich sehe noch immer keinen Lichtschein. Es kommt vor, dass ich plötzlich Angst vor dem Jahr 2008 habe. Angst vor einer Neuerkrankung, Angst vor dem Alter und vieles mehr.
Muss Anfang Januar wieder zur MRT wegen unklaren Befundes, und das schon nach 3 Monaten. Es ist nicht einfach, immer wieder mit dieser Ungewissheit zu leben.
2008 werde ich 60 Jahre alt und ich bekomme Panik, wenn ich daran denke. Warum, weiß icht nicht. Vielleicht, weil ich dann auf die 70 zugehe. Auf jeden Fall gehe ich mit einem mulmigen Gefühl in das neue Jahr. Und verzweifelt klammere ich mich an die Hoffnung, die Hoffnung, dass Alles besser wird.

Alles Liebe für Euch und für das neue Jahr wünsche ich Euch nur positive Gedanken, Kraft und Lebensfreude.

Anneli

Ilse Racek
31.12.2007, 13:48
Hallo Anneli,

gerade les' ich Deinen kurzen Beitrag, in dem Du über Deinen Sechzigsten schreibst.
Bei mir "heißt es" in 2008, den Fünfundsechzigsten feiern. Meinen Sechzigsten hatte ich - ohne zu feiern - während meiner Chemotherapie.....

Und ich bin auch nicht der Mensch, der schwadroniert mit Sprüchen wie "alles wird gut" .....

Doch Dir und uns Allen will ich hier nochmal ein Gutes Neues Jahr :)

Gesundheit und Glück :) :)

wünschen

mit herzlichem Gruß

Blauerschmetterling
31.12.2007, 16:26
Liebe Ilse,

ja, so ist das mit dem älter werden und jedes Jahr scheint es schneller gehen.
Diese Sprüche mag ich auch nicht. Sie sind ohne Nachzudenken dahergesagt, zeigen uns aber andererseits die Hilflosigkeit der Anderen. Sie können und - oder - wollen sich nicht in unsere Lage hineinversetzen. Noch schlimmer finde ich den Satz: Du hast nichts, du bist gesund. Der Tumor wurde entfernt. Niemand weiß wirklich wie ich mich fühle, wie wir uns fühlen, es ist doch nicht jeder Tag gleich.

Nun habe ich doch ein Jubiläum vergessen. Mein Tinnitus nullt auch. Dieser kleine Mann in meinen Ohren wird 2008 sage und schreibe 30 Jahre alt. 30 Jahre gekreische in meinen Ohren, niemals habe ich Ruhe vor ihm und obwohl der Kerl ein stattliches Alter erreicht hat, wird er nicht leiser. Ich kann mich nie entspannen, auch wenn ich noch so erschöpft bin. Ich weiß nicht mehr wie es ist, in absoluter Stille zu leben. Deshalb ist meine Sehnsucht nach Ruhe sehr groß, aber nicht zu realisieren.

Ein drittes Jubiläum darf ich nun nicht unter den Tisch fallen lassen. Unsere Silberne Hochzeit steht 2008 auch auf dem Kalender. Ein schönes Ereignis und dennoch fürchte ich mich vor dem kommenden Jahr. Noch nie habe ich so empfunden.

Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
08.01.2008, 18:00
Befunde

Habe gestern und heute endlich meine Untersuchungen hinter mich gebracht und erst einmal drei Monate Ruhe. Bei der MRT hat sich nun herausgestellt, dass der Knoten in der noch gesunden Brust ein Lymphknoten ist und ungefährlich. Man war sich ja nicht sicher, deshalb wurde nach drei Monaten erneut eine MRT gemacht. Es wäre nun keine Beobachtung mehr nötig.
Die Schleimhaut der Gebärmutter hat sich nicht wieder aufgebaut. Also auch hier auch vorläufig Ruhe. Es wurde zwar eine Zyste gefunden, aber bei den regelmäßigen Nachsorgeuntersuchungen wird sie weiter beobachtet.
Mit diesen Ergebnissen kann ich zufrieden sein und eine große Last ist von mir abgefallen.

Wünsche Euch gute Befunde
Anneli

Ilse Racek
09.01.2008, 08:31
Liebe Anneli,

das freut mich für Dich, dass sich derzeit offenbar alles zum Guten wendet :)

Ich wünsche Dir weiterhin das Beste :D

mit herzlichen Grüßen

Blauerschmetterling
09.01.2008, 08:43
Danke, Ilse,

das wünsche ich Dir auch. :knuddel:

Liebe Grüße
Anneli

Dirk1973
09.01.2008, 09:36
Hallo Anneli,

auch von mir ganz festes Daumendrücken... es scheint ja, wider Deiner Erwartungen vom Sylvestertage, doch ein gutes Jahr 2008 zu werden.

Ich wünsche es Dir !

Blauerschmetterling
09.01.2008, 17:18
Danke Dirk,

das Jahr scheint besser zu werden, als ich dachte.
Heute hat der Kinderliteratur-Verein Kontakt zu mir aufgenommen. Habe am
23. Januar einen Vorstellungstermin meines Kinderbuches. Und wenn das Buch gefällt, kann ich an Lesungen im Jugendzentrum teilnehmen. Ausserdem besteht die Möglichkeit, mit Lesungen in die Schulen zu gehen. Dass würde mir viel Spaß machen.

Nun brauche ich viele Daumendrücker.

Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
09.01.2008, 17:49
Liebe Birgit,

ich danke Dir für Deine lieben Worte. Oft habe ich mich gefragt, wie Du das alles schaffst. Da gibt es für mich nur eine Antwort: Gott gibt Dir die Kraft und er begleitet Dich liebevoll auf Deinem schweren Weg.

Alles Liebe für Dich und einen gemütlichen Abend
Anneli

Blauerschmetterling
04.03.2008, 14:50
Ich weiß, es gehört nicht hier hin, da privat. Aber die Situation ist für mich unerträglich und trägt auch zu meiner Traurigkeit bei. Vielleicht geht es einigen Frauen ebenso.
Es geht mir ja soweit gut, bin nur körperlich nicht mehr so fit und manchmal ziemlich kraftlos, habe ich mir zuviel zugemutet. Wenn ich mit meinem Mann darüber rede, dass das die Nachwirkungen der Erkrankung sind, wird sofort abgewunken: du bist nicht krank, du hast keinen Krebs, der Tumor wurde entfernt, du bist gesund. Er sieht nicht ein, dass mir nicht der Blinddarm entfernt wurde, dessen OP man schnell überstanden hat. Er will nicht wahrhaben, dass bei einer Brustkrebserkrankung der ganze Körper erkrankt ist, womit man hin und wieder als Patient zu kämpfen hat. Mein Mann wäre mit seinem Herzinfarkt, vor knapp 5 Jahren, schlimmer dran. Als ob ich in einen Wettbewerb getreten wäre: wer von uns ist schlimmer erkrankt?

Ich habe mich tüchtig durch meine Depression gekämpft und die Angst vor einer Neuerkrankung weit von mir geschoben, sie existiert momentan nicht.

Aber wenn ich so etwas höre bin ich einfach nur traurig.

Blauerschmetterling
05.03.2008, 11:24
Liebe Birgit,

danke Dir herzlich für Deine liebevollen Worte. Du hast ja so recht, mit allem, was Du sagst. Das sind Worte, die mir zu Herzen gehen und Tränen in meine Augen treiben. Vielleicht ist es wirklich die Sorge der Familie um mich, dass sie sich in diesem Punkt zurückzieht. Vielleicht auch die Angst meines Mannes um mich, indem er sagt, ich wäre gesund. Für mich ist es aber schwer vollstellbar, denn er sieht ja auch, dass es bei mir nicht mehr so klappt, wie früher.
Es ist schön zu wissen, dass es Menschen in diesem Forum gibt, die mitfühlen. Und gerade Du, liebe Birgit, bist trotz Deines eigenen schweren Leidens eine besonders mitfühlende Seele.

Ich wünsche Dir tägliche Freuden, die Deinen Alltag heller erscheinen lassen.

Herzliche Grüße
Anneli

Regina_Beate
05.03.2008, 16:10
Liebe Anneli !

Tja, Dein Mann scheint ein toller Verdrängungskünstler zu sein. Offenbar hat er den Ernst der Lage nicht erfasst oder ist mit seiner eigenen Erkrankung noch zu sehr beschäftigt. Vielleicht plagen ihn die eigenen Ängste zu sehr, und er mag es nicht zugeben (ein Junge heult nicht, haha !). Fakt ist, so hat man uns das bei meiner ersten AHB gesagt, dass erfahrungsgemäß mehr Menschen an Herz-/Kreislauferkrankungen versterben als an Krebs. Vielleicht hat Dein Mann das im Hinterkopf. Denn ihm konnte ja nun nichts "herausoperiert" werden, und so ist seine Herzerkrankung für ihn nicht "greifbar" und auch nicht "abgehakt". Sprich doch einfach mal mit ihm darüber. Teilt Euch gegenseitig Eure Ängste mit. Hier geht es nicht darum einen Wettbewerb zu gewinnen, sondern dem Partner klar zu machen wie sehr man seine Unterstützung braucht - das gilt für beide Seiten.
Ich wünsche Dir mit Deinem Buch viel Erfolg. Und noch was... freu Dich auf Deinen 60. Geburtstag, plane ein tolles Fest:prost:, lade Freunde ein:megaphon: - es wird ein toller Tag !!;) Viele erleben ihn gar nicht.
LG
Regina Beate:1luvu:

Blauerschmetterling
05.03.2008, 17:32
Liebe Regina,

auch Dir kann ich nur Recht geben. Der Herzinfarkt scheint meinen Mann mehr zu belasten als meine Krebserkrankung, ist er doch familiär vorbelastet und hat durch Herzerkrankung schon seinen ältesten Bruder verloren.
Ich hatte es schon mit Gesprächen versucht, stoße aber leider auf kein Verständnis.

Ich bin froh, in diesem Forum Menschen gefunden zu haben, die Verständnis und Mitgefühl aufbringen.

Danke für Deine lieben Wünsche.
Herzliche Grüße :1luvu::1luvu::1luvu:
Anneli

Chrische
07.03.2008, 13:12
Hallo liebe Anneli,

wir hatten uns in dem Thema Partnerschaft/Familie schon kurz darüber ausgetauscht, wie sehr manche Angehörige das Thema Krebs verdrängen.

Jetz bin ich hier auf deinen Thread gestoßen und habe mir durchgelesen, was dich so beschäftigt. Das hat mich alles sehr berührt! Du hast dich so tapfer durch deine Krankheit und deine Traurigkeit gekämpft, das finde ich sehr bewundernswert. Und immer wieder schaust du auf und versuchst, das Beste aus allem zu machen. Und dann hab ich gelesen, wie sehr dich verletzt, dass dein Mann deine Krankheit so verleugnet und sie so unterordnet. Damit verdrängt er doch auch deine Ängste und deine Bedürfnisse, so, als müsstest du dich immer hinten anstellen. Das erschüttert mich, denn ich finde das ungerecht, auch, wenn dein Mann sicher auch viel mitgemacht hat. Aber so ein "Konkurrenzkampf" tut nur weh. Und wenn du mit ihm redest, weicht er nur aus? Irgendeine Möglichkeit muss es doch geben, dass er deine Ängste wahrnehmen will.
Meine Mutter hat das gleiche Problem mit meinem Vater, er verleugnet ihre Krankheit, sie ist "gesund". Das verletzt sie so sehr und mich macht es wütend. Auch ich habe noch keinen Weg gefunden, meinen Vater zur Vernunft zu bringen.

Liebe Anneli, am liebsten würde ich dich mal ganz lieb in den Arm nehmen. :knuddel: Ich weiß, dass ich dir nicht so richtig helfen kann, aber du sollst wissen, dass du nicht allein bist.
Ich wünsch dir alles Gute!
Christiane

Blauerschmetterling
07.03.2008, 16:41
Liebe Christiane,

danke für die liebevolle Umarmung und für Deine einfühlsamen Worte, die mich sehr berührt haben. Sie bedeuten für mich, du bist ein überaus mitfühlender Mensch. Du siehst ja an Deiner Mutter, wie sehr man unter der Einstellung des Ehemannes leidet.
Ich habe für diese Reaktion auch kein Verständnis mehr, obwohl sie vielleicht aus der Angst hervorgerufen wird, den Partner womöglich leiden zu sehen und ihn eventuell schnell zu verlieren. Krebs ist nun mal Krebs und keine harmlose Blinddarm OP. Es ist für mich auch kein Tagesgespräch, nur manchmal, wenn ich sage, ich habe etwas nicht geschafft, du weißt dass ich nicht gesund bin, will ich nicht hören: du bist gesund, du hast keinen Krebs. Eine einfache Antwort würde reichen: dann machst du es eben ein anderes Mal.

Manchmal haben die Männer leider eine Art an sich, die uns Frauen das Leben schwer macht.

Liebe Grüße :knuddel:
Anneli :engel:

Blauerschmetterling
18.03.2008, 17:31
Ich habe das Thema noch einmal angesprochen und mit meinem Mann darüber geredet. Es ist tatsächlich so, dass der schwere Herzinfarkt meinen Mann sehr belastet und kaum Raum lässt für andere Sachen. Oft quälen ihn gesundheitliche Probleme, dann packt ihn der Ehrgeiz und er will alle Dinge, die ihm Freude bereiten auf einmal machen, als ob er in einen Jungbrunnen gefallen wäre. Vielleicht auch Angst, etwas zu versäumen. So gerät die Erkrankung der Ehefrau in den Hintergrund. Unbeabsichtigt, wahrscheinlich aus lauter Angst, durch einen erneuten Infarkt tot umzufallen.
Es ist nicht einfach, wenn beide Partner schwer erkrankt sind. Durch eigene Probleme fällt es oft schwer, den anderen zu stützen. Man ist zu sehr mit sich selbst beschäftigt.

Ich komme zur Zeit nicht auf die Beine. Hatte 5 Tage Fieber, was bei mir sehr selten ist, Husten mehr als stark, alle Symptome einer Grippe. Nun, da ich fieberfrei bin, komme ich einfach nicht zu Kräften. Jede noch so kleine Arbeit fällt mir schwer, bin schlapp und zum umfallen müde. Hoffentlich bin ich zu Ostern besser zurecht.

Ein frohes und gesundes Osterfest.

Blauerschmetterling
20.04.2008, 10:12
Manchmal meine ich, wir sind nur auf der Welt, um durch Kummer und Leid, Trauer und Schmerz zu gehen. Die wenigen Glücksmomente sind so gering, dass man sie krampfhaft festhalten möchte. Doch sie entgleiten immer wieder.

Wir nehmen Abschied von meinem Schwiegervater, der nach 58 Ehejahren ins Licht gegangen ist.
http://www.bilder-hochladen.net/files/23xi-1u.gif (http://www.bilder-hochladen.net/files/23xi-1u-gif-nb.html)
Nun brauche ich alle Kraft, um meinem Mann beizustehen und auch meiner Schwiegermutter.

Woher ich die Kraft nehmen soll, weiß ich nicht. Auch unser Jüngster ist krank. Er hat starke Depressionen und wir hetzen von einem Termin zum anderen. Die Warterei auf einen Therapieplatz zieht sich ins Unendliche, da er sich weigert, stationär behandelt zu werden. Bis dass wir einen Platz in der Tagesklinik bekommen können noch Monate vergehen.

Hinzu kommt noch das Ergebnis meiner letzten Ultraschalluntersuchung. Unklarer Befund an zwei Stellen. Dienstag ist die Mammographie, dann wieder auf das Ergebnis warten. Eine MRT wurde auch noch von meiner Gyn vorgeschlagen. So langsam werde ich innerlich kribbelig und meine Hände zittern.

Unser Leben ist ein einziger Kampf und ich versuche, ihn zu bestehen.
Herr, gib mir die Kraft dazu.

Anneli :engel::engel::engel:

megjabot
20.04.2008, 16:02
Hallo Anneli
Denke am Dienstag ganz fest an dich und drück dir beide
Daumen, kann nichts Beunruhigendes sein, denn jetzt ist
wohl genug der Belastungen.
Habe das für dich gefunden
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
Ich kämpfe für das Leben, nicht gegen den Krebs.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheide dich für das Leben

Dieser Spruch hat mir bei meiner Arbeit mit älteren
Menschen in der Sozialstation immer geholfen, obwohl
ich eigentlich nicht sehr gläubig bin
Tiefer als in Gottes Hände, können wir nicht fallen
Eine sehr alte blinde Dame, die gerne sterben wollte hat ihn mir
damals genannt (sie lebt inzwischen schon lange nicht mehr,
denke aber oft an sie)
Tröstende Grüße Margit:pftroest:

Blauerschmetterling
03.06.2008, 13:11
Habe lange nicht mehr hineingeschaut. Danke nachträglich für Deine liebe Wünsche, Megjabot.
Meine Ängste vor diesem Jahr bewahrheiten sich, allerdings schlimmer, als ich erwartet habe.
Nun habe ich keine Kraft mehr. Private Probleme erdrücken mich, haben mein Selbstbewußtsein und mein Selbstwertgefühl geraubt.

Ich kann einfach nicht mehr. Die Zeit der Tränen will kein Ende nehmen und ich bin nur noch ein Nervenbündel.

parallele
04.06.2008, 01:34
Liebe Anneli,

weiß nicht, wie trösten.
Es ist oft so ungerecht, welches Tränental einem Menschen vom Geschick zugemutet wird.
Aber Du hast so Vieles immer neu durchstanden, das zeigt: in Dir steckt eine große Kraft, ein Kern, der gesund sein und froh leben will.
Du wirst es schaffen!

Gute Wünsche und eine Umarmung für Dich!
:pftroest:

parallele

Blauerschmetterling
04.06.2008, 11:38
Liebe Parallele, :1luvu::pftroest::1luvu:

danke für Deine lieben Worte, sie sind schon mehr als Trost, da Mitgefühl eine deutliche Sprache spricht. :)
Es gibt leider immer wieder Tage an denen man seinen Kummer nicht mehr ertragen kann, auch, obwohl es viele Lichtblicke für die Zukunft gibt. Manche Situationen lassen sich eben nur schwer, wenn überhaupt, verarbeiten. Mir geht es jetzt besser und ich froh darüber. :embarasse

Liebe Grüße
Anneli

Ibis
04.06.2008, 20:38
Liebe Anneli,

da bin ich aber froh, dass es Dir schon wieder etwas besser geht, denn über Dein gestriges Posting bin ich erschrocken - dabei schien es doch gerade wieder aufwärts zu gehen und es machte sich ein vorsichtiger Optimismus breit... Ich wünsche Dir, dass Du die dunklen Wolken in die Flucht schlagen kannst, so dass endlich wieder einmal der blaue Himmel zu sehen ist!

herzliche Grüße und alles Gute
Ibis

Blauerschmetterling
06.06.2008, 19:13
Hallo Ibis, :knuddel:
bin wieder herausgekrabbelt aus meinem Loch, doch gibt es dunkle Wolken mit denen man lernen muss zu leben.
Habe schon nächste Woche einen Vorstellungstermin in der Klinik wegen der OP meiner Hüfte. Doch werde ich die OP erst im Herbst machen lassen. Wenn es nicht unbedingt sein muss, geht man nicht gerne im Sommer ins KH. Und die Bewegungsübungen :(:( in der Reha sind sicher auch schweißtreibend. Morgen feiern wir unsere Silberne Hochzeit und ich hoffe auf viel Freude und eine gelungene Feier. :smiley1: :prost: :smiley1:

Alles Liebe
Anneli :engel:

Blauerschmetterling
27.07.2008, 10:37
Ich muss mal wieder meine Tränen loswerden. Tränen wegen unmenschlicher Schmerzen, die ich im Moment zu ertragen habe.
Ende September gehe ich in die Klinik, werde operiert und bekomme ein neues Hüftgelenk. Nie im Leben habe ich gedacht, dass das aufeinanderreiben der Knochen so teuflisch schmerzen kann. Dabei könnte ich glücklich sein. Meine Krebsnachsorge ist ohne Befund, privat läuft es auch gut, und jetzt das.
Jede Bewegung ist eine Ouälerei und an durchgehenden Schlaf ist nicht zu denken.
Mein Hausarzt hat mir Morphium verschrieben und seit zwei Wochen nehme ich dieses Betäubungsmittel ein. Doch durch die Tabletten wird mir nur der Schmerz aus dem Bein genommen. Leiste und Oberschenkel schmerzen nach wie vor gleich stark. Manchmal könnte ich verzweifeln, bin ich doch kaum noch einsatzfähig, selbst im Liegen habe ich keine Erleichterung.
Sorgen macht mir auch die OP, schließlich werde ich auf meiner Krebsseite operiert und ich befürchte ein anschwellen des linken Armes.
Wenn ich nur alles schon hinter mich gebracht hätte. Im August beginne ich mit der ambulanten Reha. Man hat festgestellt, dass die Patienten dadurch nach der OP schneller fit sind.
Wir wollen Ende August auch noch für eine Woche verreisen. Aber ob das klappt? Kann jetzt schon kaum noch laufen.

Nie habe ich mir gewünscht, die Zeit möge schneller vergehen. Jetzt aber wünsche ich mir den Frühling herbei, in der Hoffnung, dann endlich wieder schmerzfrei laufen zu können.

Anneli
http://www.bilder-hochladen.net/files/23xi-7g.gif (http://www.bilder-hochladen.net/files/23xi-7g-gif-nb.html)

Blauerschmetterling
23.08.2008, 11:51
Der Termin für meine Hüft OP rückt immer näher. In 4 Wochen werde ich in der Klinik sein und ich habe schon jetzt eine schxxß Angst. :weinen::weinen: Wird die Op gelingen? Werde ich wieder laufen können und vieles mehr. Tausend Gedanken schwirren mir durch den Kopf. An so vieles muss gedacht werden, da ich wegen OP und Anschlußreha mindestens 5 Wochen nicht daheim sein werde. Und so lange meine Familie nicht sehen und nichts für sie tun können fällt mir jetzt schon schwer. Ich brauche jetzt schon jede Menge Hilfe, da ich mich kaum noch bewegen kann. Ich empfinde mich selber als eine Last, obwohl meine Familie das anders sieht. Manchmal ertrage ich den Gedanken nicht, erst einige Monate nach der OP, wenn sie gelingt, wieder richtig laufen zu können. Nun habe ich meine Krebserkrankung bis jetzt gut überstanden und jetzt kommt das.
Andererseits freue ich mich darauf, endlich wieder beweglich zu werden und am Leben teilnehmen zu können. Und das endlich, endlich meine entsetzlichen Schmerzen aufhören. Ich bekomme zwar Morphium, aber die Dosis ist zu schwach und so hilft es kaum. Eine stärkere Dosierung will mein Hausarzt mir nicht verschreiben. :undecided Der Orthopäde meint, er verschreibe grundsätzlich keine Betäubungsmittel :confused: und verschreibt mir ein lächerliches Schmerzmittel. :mad:
Trotz allem fahren mein Mann und ich nächsten Samstag für eine Woche nach Greetsiel. Hoffentlich ist mein Mann geduldig mit mir, da ich mich nur noch sehr langsam fortbewegen kann. Laufe wie eine humpelnde Schnecke, die auch noch kleine Schmerzensschreie ausstößt. An Spaziergänge ist nicht zu denken. Wenn das Wetter mitspielt habe ich die Möglichkeit mich im Garten zu erholen, wenn mein Mann mit Rad und Hund unterwegs ist. Ein paar Tage zur Ruhe kommen, die frische Luft und nichts tun zu müssen werden mir sicher gut tun.
Meine Vorbereitungsreha startet am Montag, drei mal die Woche und ich bin gespannt, ob ich wegen meiner Bewegungsunfähigkeit überhaupt mitarbeiten kann.

Oft wünsche ich mir, es wäre alles schon vorbei. Die Warterei auf die OP ist nicht gerade angenehm. :undecided Aber durch Urlaub und Vorbereitungsreha wird die Zeit wohl schnell vergehen.

Anneli

http://www.bilder-hochladen.net/files/23xi-8q.gif (http://www.bilder-hochladen.net/files/23xi-8q-gif-nb.html)

silverlady
23.08.2008, 15:22
liebe Anneli
ich wünsche dir, dass die OP gut verläuft. Schmerzen nehmen einem die Lebensqualität. Warum hat dein Arzt dich nicht zu einen Schmerztherapeuten geschickt, der hätte dich doch einstellen können.
Es wird nach der Op noch einige Zeit dauern bis die Beweglichkeit wiederkommt aber es kommt wieder.
Meine Mutter war 72 Jahre alt und hat 2 neue Hüften. Die kann trotz Komplikationen wieder schmerzfrei gehen.
Meine Nachbarin war 80 Jahre und kletterte nach 3 Wochen in ein Hochbeet um Unkraut zu jäten, meine andere Nachbarin hat mit Abstand von 25 Jahren jetzt ein neues Paar bekommen und hat sich der Seniorwalkinggruppe angeschlossen....
Ich könnte dir noch viel aufzählen deshalb verliere nicht den Mut.
deine
silverlady

Blauerschmetterling
24.08.2008, 09:12
Hallo Silverlady, :knuddel:

das hört sich ja gut an. Ich muss ruhiger und geduldiger werden. Die Angst ist nicht so leicht zu bekämpfen, zumal mich die Schmerzen immer daran erinnern. Oft fühle ich mich einfach hilflos und zu nichts mehr zu gebrauchen und obendrein von den Ärzten im Stich gelassen.
Morgen beginnt die Vorbereitungsreha. Vielleicht bekomme ich dort Hilfe.

Liebe Grüße
Anneli :remybussi:remybussi:remybussi

parallele
24.08.2008, 22:24
Hallo Blauerschmetterling,
möchte auch Mut machen. Habe die Operation vor ungefähr 30 und 20 Jahren - und heute ist die Medizin sicher noch weiter - an meinem Schwiegervater und meiner Großmutter "miterlebt". Bei meinem Schwiegervater waren es die 2. künstlichen Hüftgelenke nach 25 Jahren und erschwerte Bedingungen wegen schwerstem Asthma und Herzschäden. Alles lief gut - und er hat nach geduldigem Training auch wieder seine täglichen Spaziergänge im Taunus aufgenommen. Meine Großmutter bekam mit 95 (!) nach Sturz ein künstliches Hüftgelenk, war anschließend 6 Wochen in einem Kurzzeitpflegeheim (leider ohne jede physiotherapeutische Betreuung). Hat durch eisernen Willen und eigenes Training, untergehakt bei Besuchern und Schwestern, bald ihre Gehfähigkeit wieder erreicht, sich wieder allein zu Hause versorgt und ihre kranke Tochter gepflegt! Sie ist 100 Jahre alt geworden und ist für mich ein Vorbild für positives Denken.
Ich wünsche Dir, dass alles gut läuft und Du, Dein Lauf-Ziel vor Augen, Durchhaltevermögen aufbringst und Kraft fürs Training. Es wird dann jede Woche besser. Kleine und immer größere Fort - S . c . h . r . i . t . t . e im wahrsten Sinne des Wortes. Alles Gute Dir!
Grüße von der Parallele

Blauerschmetterling
24.08.2008, 23:36
Hallo parallele,

danke für`s Mut machen. Deine Großmutter hatte in dem hohen Alter noch eine unwahrscheinliche Willenskraft, wieder laufen zu können. Das ist bewundernswert. Auch das Dein Schwiegervater wieder "auf die Beine gekommen" ist, trotz seiner Vorerkrankung.
Vielleicht mache ich mir tatsächlich zu viele Sorgen. Mich ängstigt eben die längere Zeit der Hilflosigkeit. Aber da muss ich durch.
Denn wieder laufen können, dann hoffentlich ohne Schmerzen, mit gleichmäßigen Schritten, möchte ich auf jeden Fall.

Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
17.09.2008, 17:13
:engel::engel::engel:
Bald habe ich es geschafft. Am Montag gehe ich in die Klinik und werde am Dienstag operiert. Ein Krankenhausaufenthalt ist sicher nicht unbedingt erwünscht und oft mit Sorgen und Angst belastet. Doch dieses Mal bin ich froh in die Klinik gehen zu können. Endlich ist abzusehen dass die grauenhaften Schmerzen aufhören, sobald ich das neue Hüftgelenk habe. Ich bin zuversichtlich und auch sicher, schnell wieder auf die Beine zu kommen. Und irgendwann werde ich zu meinem alten Tagesrythmus zurück finden und endlich wieder spazieren gehen können. :D
Die Anschlußreha mache ich in der Klinik ambulant und zwar für 6 Wochen. Das soll einen größeren Erfolg bringen mit der Aussage, nach dieser Zeit ohne Gehhilfen laufen zu können. In den letzten Monaten habe ich gelernt, Geduld zu üben, da ich nicht mehr beweglich war und für alles sehr viel Zeit brauchte. Diese Geduld hilft mir, sollte ich meine Gehhilfen nicht so schnell loswerden.

Alles Liebe
Anneli :engel::engel::engel::engel::engel::engel:

Noddie
18.09.2008, 16:43
Hallo Annelie,
auch von mir die besten Wünsche.Laut meiner Kollegin die in einer Orthopädischen Klinik gearbeitet hat, kommst Du schnell wieder auf die Beine.
O.Ton " Die mit neuen Hüften kommen meist schneller und besser zurecht als die mit Kniegelenken :D.
Du schaffst das.
Alles lebe und dicken Knuddler
Ulli

Blauerschmetterling
18.09.2008, 17:27
Hallo Ulli, :1luvu::1luvu:

ich danke Dir. Ich glaube auch, schnell wieder auf die Beine zu kommen. Habe nun drei Wochen Vorbereitungsreha hinter mir, um Muskeln zu kräftigen. Seit der Zeit gehe ich auch an Gehhilfen, da es anders nicht mehr klappt. Habe somit nach der OP kein Problem damit, bin schon eingelaufen und kenne den 2 Punkt, 3 Punkt und 4 Punkt Gang. Wenn mein Kreislauf mitspielt wird am Tag nach der OP mit den Gehübungen begonnen.
Bin zuversichtlich.

Alles Liebe :1luvu::1luvu:
Anneli

Renate2
19.09.2008, 09:51
Liebe Anneli,
mein Schwieva war schon über 80, als er eine neue Hüfte bekam und jetzt flitzt er herum.
Das wirst Du doch dann locker schaffen. ;)
Alles Gute für die OP und eine schnelle Genesung.

Liebe Grüße
Renate

Blauerschmetterling
19.09.2008, 22:03
Hallo Renate,

danke Dir. Ich denke auch, dass ich später wieder fit bin. Habe in der Vorbereitungsreha so einiges gelernt. Da ich schon längere Zeit an Gehhilfen laufe, klappt das prima.
So langsam allerdings bin ich etwas aufgeregt.

Liebe Grüße :1luvu::1luvu:
Anneli

Blauerschmetterling
21.09.2008, 14:20
Meine liebe Birgit,

ich danke Dir von ganzem Herzen für Deine lieben Worte und für das Gebet. Auch meine Gedanken sind bei Dir, in der Hoffnung, dass Du schnell zu Deinem Seelenfrieden zurück findest.

http://www.bilder-hochladen.net/files/23xi-be.gif (http://www.bilder-hochladen.net/files/23xi-be-gif-nb.html)

Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
06.10.2008, 10:39
Liebe Birgit, :1luvu::1luvu::1luvu:

ich habe die OP gut überstanden und bin seit Freitag daheim. Danke noch mal für die Anteilnahme. Morgen beginnt die ambulante Reha, die täglich 5-7 Stunden dauert. Laufen kann ich schon ganz gut. Doch leider befinde ich mich in einer depressiven Phase und weine oft. Ich fühle mich so hilflos, da ich nichts im Haushalt machen kann. Meine Familie hilft so gut sie kann, doch merke ich ihnen die Überforderung an, die ungewohnte Arbeit auszuführen.
Ich habe mir oft eine längere Auszeit gewünscht und jetzt ist es auch nicht richtig. Ich dachte, ich hätte Geduld gelernt, da ich vor der OP wegen der Schmerzen kaum noch etwas machen konnte. Jetzt bin ich schmerzfrei, aber ungeduldig. Und genau wie nach der Krebs OP leide ich unter Verlustängsten, meine Familie zu verlieren, kann nicht alleine sein. Diese Woche sind noch Semester - und Herbstferien, so sind die Kinder daheim, mein Mann kommt erst spät am Abend nach hause.
Aber sobald die Reha beginnt werde ich abgelenkt und ich hoffe und bete zu Gott in den nächsten Wochen Kraft und Geduld mit mir zu haben.

Alles Liebe für Dich und für alle stillen Mitleser/innen. :1luvu::1luvu::1luvu:

Herzliche Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
16.10.2008, 18:50
Liebe Birgit, :1luvu::1luvu::1luvu:liebe Nicole, :1luvu::1luvu::1luvu:

mir geht es inzwischen schon sehr gut. Nur morgens oder nach längerem Sitzen muss ich mich noch einlaufen. In der Wohnung laufe ich schon ohne Gehhilfe und ich werde immer sicherer. Draußen allerdings traue ich mich noch nicht ohne Krücken zu gehen. Das ich aber 3 1/2 Wochen nach der OP schon so weit bin, hätte ich nie gedacht.
Die Reha ist oft sehr anstrengend, bringt mich aber stark nach vorne. Trotzdem bin ich froh, wenn auch diese Zeit vorbei ist, um wieder einen normalen Lebensrythmus zu haben.

Alles Liebe für Euch und dass ihr Euren Kummer nicht alleine tragen müsst, sondern von lieben Menschen gehalten werdet.

Herzliche Grüße :1luvu:
Anneli

Blauerschmetterling
19.12.2008, 12:51
http://www.bilder-hochladen.net/files/23xi-cd.gif (http://www.bilder-hochladen.net/files/23xi-cd-gif-nb.html) Oft stelle ich mir die Frage: bin ich jetzt gesund? Kann man sich sich als gesund bezeichnen, wenn man an Krebs erkrankte? Ich fühle mich einfach toll. Durch die Hüft OP habe ich viel an Lebensqualität zurückgewonnen. Endlich keine Schmerzen mehr zu haben und wieder richtig laufen zu können ist fast wie ein Wunder für mich.

So lasse ich den Gedanken nicht an mich heran, die Krebserkrankung könne doch irgendwann wieder ausbrechen, in welchem Rahmen auch immer, und mich aus der Bahn werfen.

Ich bin wirklich froh, dass es mir zur Zeit so gut geht. Und diese Zeit werde ich mir durch trübe Gedanken und Ängsten nicht vermiesen.

Alles Liebe für Euch und viel Kraft.
Ich wünsche Euch ein schönes, harmonisches Weihnachtsfest.
Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
04.01.2009, 12:58
Schon wieder hat ein neues Jahr begonnen. Es ist, als ob die Zeit viel schneller verrinnt. In diesem Jahr kann und will ich anders starten. Zu Beginn des letzten Jahres war ich voller Ängste, Hoffnungslosigkeit und ohne Lebensmut. Die negativen Gedanken begleiteten mich das ganze Jahr über. Es war ein sehr schlechtes Jahr: Kummer und Sorgen, Leid und sehr viele Tränen waren meine Begleiter.

Doch nun hat sich vieles geklärt, der Knoten ist geplatzt und ich gehe hoffnungsvoll, energiegeladen und freudig in das neue Jahr. Sicher werde auch ich einige Tiefs zu verarbeiten haben. So wünsche ich mir nicht in dem Loch zu versinken, sondern schnellstens wieder herauszukrabbeln.

Ich wünsche mir ein Jahr ohne Tränen und das wünsche ich Euch auch.

Alles Liebe
Anneli

http://www.bilder-hochladen.net/files/23xi-dn.gif (http://www.bilder-hochladen.net/files/23xi-dn-gif-nb.html)

Blauerschmetterling
10.06.2009, 16:04
Liebe Birgit, :winke:
herzlichen Dank für Deine lieben Geburtstagswünsche.

Lasse Dich liebevoll von mir umarmen. :knuddel:

Herzliche Grüße
http://www.bilder-hochladen.net/files/23xi-hk.gifnneli

Jogilein
02.01.2010, 18:22
Liebe Anneli, :1luvu:


http://www.animaatjes.de/bilder/g/gluckssymbole/luck00110.gif (http://www.animaatjes.de/bilder/gluckssymbole/2/luck00110.gif)

für 2010 wünscht Dir von Herzen Jogilein. :)

Blauerschmetterling
27.03.2010, 16:17
http://www.bilder-hochladen.net/files/23xi-o3.gifEtwas mehr als 5 Jahre sind nach meiner Krebs-Op vergangen. Die Packung Tabletten Tamoxifen nehme ich noch, bis sie aufgebraucht sind. Dann ist Schluss mit diesen Pillen. :D Wollte nicht zu Arimidex wechseln um weitere Knochenschmerzen zu vermeiden. Hatte damals starke Probleme mit meiner Hüfte, die Schmerzen waren kaum noch zu ertragen. Inzwischen habe ich ein künstliches Hüftgelenk und ich kann wieder prima und ohne Schmerzen laufen.
Ich fühle mich einfach sehr gut. Die Angst wegen einer Neuerkrankung habe ich überwunden und ich schaue positiv nach vorn. Ich habe meinen inneren Frieden gefunden.

So hat die Traurigkeit ein Ende und ich hoffe von ganzem Herzen, dass sie nie mehr wieder kommt. Ich weiß sehr wohl, dass ich mir nie sicher sein kann, nicht mehr an Krebs zu erkranken und wenn es anders kommt werde ich mit all meiner Kraft kämpfen. Meine Erfahrung wird mir dabei sicher hilfreich sein.

Alles Liebe für Euch :1luvu:
Anneli

hohesonne
06.04.2010, 23:40
Lieber Blauer Schmetterling,

ich habe vielen von Deinen Gedichten gelesen und sie haben mich sehr berührt.
Wo hast Du all die schönen Gedichte her???
Ich selbst habe immer nach solchen tiefen Gedichten gesucht und fand nie so recht welche. Sie sprechen mir so aus der Seele, habe ich doch auch oft, oft eine Schwere in mir...
Ja, und dann habe ich mich gefragt:"Na, wer ist denn der Blaue Schmetterling eigentlich?"
Dann stieß ich auf diese Seiten hier und habe von deiner großen Traurigkeit am Anfang gelesen und dich so froh und heiter ganz zum Schluß erlebt.

Danke, lieber Blauer Schmetterling, für die Gedanken, die Gedichte und die vielen Beiträge....

Es grüßt Dich die hohesonne

Blauerschmetterling
07.04.2010, 14:24
Liebe hohesonne, :winke:

meine Gedichte und Sprüche suche ich mir aus meinen Gedichtbänden heraus, einige stammen aus der Tageszeitung und manchmal schreibe ich auch selber Gedichte.

Es freut mich, dass die Gedichte Dich ansprechen und nicht selten findet man Trost oder auch Erheiterung bei dem Lesen dieser Verse.

Liebe Grüße
Anneli

Blauerschmetterling
25.05.2010, 15:04
Heute ist der erste Tag ohne Tamoxifen. :) Nach 5 1/4 Jahren habe ich es endlich geschafft und ich nahm gestern meine allerletzte Tablette. Die ganzen Jahre über bin ich bei Tam geblieben, wechselte nicht zu Arimidex, da ich meine damaligen Knochen-und Hüftschmerzen nicht noch verschlimmern wollte. Das Problem ist inzwischen auch ausgestanden, habe ein neues Hüftgelenk und ich kann wieder schmerzfrei und flott laufen. Das hatte ich wohl schon erwähnt.

Nun mache ich mir natürlich so meine Gedanken: wie wird mein Körper in Zukunft reagieren, wenn kein Tam mehr eingenommen wird? Werden sich irgendwann neue Tumore bilden, Rezidive oder gar Metastasen?
Ich mag nicht daran denken und schiebe kraftvoll die dunklen Wolken ins Nirgendwo. Krebs war gestern, ich lebe und genieße das Heute und freue mich auf das Morgen.
Was übermorgen sein wird kommt sowieso. Ändern kann man es nicht. Aber ich denke nicht im geringsten darüber nach, und wenn das Schalentier sich wieder melden sollte, werde ich es erneut bekämpfen. :twak:

Die Zeit der Traurigkeit ist nun vorbei und ich fühle mich irgendwie befreit. :smiley1:
Ich hatte bei dieser Erkrankung sehr viel Glück gehabt.

Alles Liebe für Euch :1luvu:
Anneli

Blauerschmetterling
15.06.2010, 15:27
Liebe Birgit, :1luvu:

au weia, habe heute erst in diesem Thread nachgesehen und Deinen Glückwunsch zu meinem Geburstag entdeckt. :(
Danke Dir herzlich dafür. :1luvu: Sorry für die späte Rückmeldung. :(

Liebe Grüße :1luvu:
Anneli

frohsinn
15.06.2010, 19:05
http://www.animaatjes.de/bilder/n/nachtragliche_gluckwunsch/nachtraeglich00002.gif (http://www.animaatjes.de/bilder/nachtragliche_gluckwunsch/0/nachtraeglich00002.gif) an die nette Dame die uns auch neben bei die "Spielwiese" eröffnet hat und uns stets mit Gedichtchen,Anekdoten und Engelssprüchlein erfreut :) Alles liebe und weiterhin ne "gute Hüfte " :winke: die Frohsinn

Blauerschmetterling
15.06.2010, 20:01
Hallo Frohsinn, :winke:

das ist aber lieb von Dir. Danke Dir herzlich. :1luvu:
Weiterhin viel Spass :D beim Lesen und Spielen.

L.G. Anneli