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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vitamin B12


Micha
05.09.2006, 21:05
Muß mich heute auch mal mit einer Bitte an euch wenden. Habe heute von meinen Arzt erfahren, das ich zu wenig Vitamin B12 habe und mir jeden Monat eine Spritze abholen muß. So weit so gut.

Was mich jetzt nur wundert, ist eigentlich folgendes. Mir wurde vor der OP gesagt, dass dieses Vitamin nur bei einer totalen Magenentfernung benötigt wird. Ich hab ja nun einen kleinen Teil meines Magens behalten und trotzdem tritt dieser Mangel auf. Ist bei anderen auch ein solcher Fall bekannt? Was mich am meisten ärgert ist, dass ich jetzt schon seit über einem Jahr zur Nachsorge gehe, und dort nie ein B12-Mange aufgefallen oder untersucht wurde. Ist nur durch Zufall rausgekommen. Wurde wegen meinen Rentenantrag zur Ärztekommission geschickt. Dabei ist es dann rausgekommen. Hätte ich diese Untersuchung nicht gehabt, würde ich immer noch damit rumrennen, ohne was davon zu wissen.

LG
Micha

_Viola_
05.09.2006, 21:13
Lieber Micha,

die Vitamin B12 Spritzen bekommt mein Vater seit seiner OP. Immer einmal im Monat.

Jedenfalls ist es eine große Schweinerei, dass du das jetzt erst erfahren hast. Da bin ich ja gespannt, was dein behandelnder Arzt dazu sagt. Irgend jemand muss es ja verschlampt haben.

Bei meinem Vater ist auch einiges schiefgelaufen. Wir haben festgestellt, dass die Nahrung, die er jetzt über die Infusionspumpe bekommt, gar nicht der vorgegebenen Kalorienmenge entspricht. Ich habe selbst auch nicht darauf geacchtet, weil ich der Meinung war, dass es die richtige ist. Nun hat er wieder 2 kg abgenommen. Das wollten wir ja eigentlich vermeiden.

Morgen bringe ich ihn wieder ins Krankenhaus zur nächsten Chemo. Ich hoffe, dass er sie auch so gut verträgt, wie die letzte. Allerdings habe ich Bedenken, wegen der Gewichtsabnahme. Aber ich will nicht gleich wieder schwarzsehen.

Dir drücke ich die Daumen, dass mit deinem Antrag alles klar geht und weiterhin alles Gute!

Liebe Grüße
Viola

Micha
05.09.2006, 21:32
Liebe Viola,

glaube meinen Hausarzt kann ich da wenig Vorwürfe machen. Wohl eher der Klinik. Die ist ja auf sollche Fälle spezialisiert und hätte wissen müssen, dass das vorkommen kann. Ist ja eigentlich kein Problem, wenn es denn rechtzeitig entdeckt wird. Bin aber auch auf die Rentenkasse sauer. Hab den Befund nämlich nur bekommen, weil ich über meinen Hausarzt die Untersuchungergebnisse angefordert habe. Ist auch schon 4 Wochen her. Von alleine hätten die sich wahrscheinlich auch nicht gemeldet.

Das mit deinem Vater ist ja auch ein Ding. Auf wen soll man sich den noch verlassen. Wenn man nicht auf alles selber achtet. :aerger:

Hoffe, dein Vater übersteht die nächste Chemo gut. Hoffe auch das sie anschlägt. Alles gute und liebe

Micha

Susanne_T
05.09.2006, 21:46
Hallo Micha,

also mein Vater bekommt kein B12 gespritzt, ist wohl so auch alles OK. Meine Mutter bekommt diverse B-Vitamine gespritzt, die hat es aber mit Fibromyalgie zu tun, also keine Krebspatientin. Und Vitamin-Mangel tritt ja auch nicht von heute auf morgen auf. Erst sind die Depots voll, dann werden sie leerer und irgendwann ist der Mangel da.

Ärger dich nicht so, das kostet Kraft! Und jetzt weist es es und nun wird es berücksichtigt! Aber Sch.. ist das schon, kann dich ja verstehen!

Gruß Susanne

Gärtner
11.09.2006, 14:27
Hallo Micha!

Gut, dass Du auf das Vitamin B12 aufmerksam machst. Eigentlich dürfte das bei unserem Befund kein Problem sein, weil doch der obere Teil des Magems entfernt worden ist und da
1. Pepsin nicht so lange auf die Nahrung einwirken kann, um das Vitamin B12 zu zerstören, weil der Speisebrei nicht so lange im Magen ist und nicht so gut durchmischt wird und
2. das sog. Ileum im Dünndarm, das das Vitamin B12 vor Zerstörung schützt, nicht entfernt wurde,
sollte eigentlich genug B12 übrigbleiben.
Aber man muss wohl
1. auf alles gefasst sein und
2. sich um alles selbst kümmern.:mad:

Gärtner
22.09.2006, 18:06
Heute habe ich hier in Bad Brückenau mit dem Gastro-Enterologen gesprochen. Er meint, dass Vitamin-B12-Mangel bei unsrerer Art von OP vorkommen kann, aber nicht muss. Das hängt von der übriggebliebenen Anzahl der Zellen im Magen ab, die den sog. Intrinsic Factor produzieren können. Das weiß man aber vorher nicht. Deshalb ist das halbjährliche Blutbild wichtig. Besonders nach 1,5-2 Jahren muss auf den MCV-Wert geachtet werden, der die mittlere Größe der roten Blutkörperchen angibt.
Ein Wert über 101 deutet auf Vitamin-B12-Mangel. Dazu kommt dann noch ein niedriger Hämoglobin-Wert.
Also, achten wir mal selber drauf, wenn das die Ärzte nicht machen.

Thomo13
23.09.2006, 00:03
Die Ärzte achten schon auf Hb und MCV wenn sie ein Blutbild bestellen, vor allem nach Magen(Teil)Resektionen. Die Klinik empfiehlt bei der Entlassung im Arztbrief dem Hausarzt das Nachsorgeprocedere, dazu gehören eben auch die Blutbildkontrollen. Mehr kann man nicht tun, den Rest muss dann der Hausarzt auch machen.
Die B12 Depots des Körpers reichen für Jahre, ergo tritt der Mangel auch erst spät auf. Sich gleich hinzustellen und zu behaupten, dass bei der Nachsorge geschlampt wurde finde ich nicht so fair. Sehr wahrscheinlich war der Mangel wirklich bis dato nicht nachweisbar und konnte erst jetzt entdeckt werden. Ob als Zufallsbefund oder im Rahmen der Nachsorge spielt ja keine Rolle, eine B12 Mangel Anämie fällt so ziemlich jedem Arzt auf. Ein akut bedrohliche Situation oder ernsthafte Erkrankung ist ja wohl kaum entstanden und der Mangel wurde folgerichtig erkannt und wird behandelt.
Also bitte nicht immer gleich loswettern, ein offenes Gespräch mit dem Hausarzt ist dem Arzt-Patientenverhältnis bestimmt dienlicher.
Gruss Thomas

Micha
23.09.2006, 00:53
Hallo,

danke erst mal für eure prompten Antworten.

@Gärtner
Danke für die ausführlichen Informationen. So genau hat bes mir nie ein Arzt erklärt.

@Thomas
Mich stört ja nicht das der Mangel jetzt erst entdeckt wurde. Habe mich auch vorher erkundigt, und weiß, das ein Mangel erst spät entdeckt wird, weil der Körper einen großen Vorrat hat. Was mich stört, ist etwas anderes. Vor und nach der OP wurde mir von meinen Chirugen gesagt, das bei mir dieser Mangel nicht auftreten wird, weil ich einen Teil des Magens behalten habe. Auch habe ich mich nach der B12-Diagnose ausführlich mit meinem Hausarzt unterhalten. Leider wurde er nie darauf hingewiesen, genau diese Werte zu untersuchen. Auch war in den von der Nachsorge übermittelten Blutbildern diese Werte nicht untersucht worden. D.h aber für mich, das nur duch Zufall der Mangel aufgedeckt wurde. Dabei ist es doch erst mal egal, wie lange ich diesen Mangel schon habe. Es war Zufall, das er jetzt entdeckt wurde, weil keiner danach geschaut hat. Es ist auch nicht so, dass ich mich von mein Hausarzt und der Klinik schlecht behandelt fühle. Habe mich bei beiden immer wohl gefühlt und tue es noch. Trotzdem werde ich bei meiner nächste Nachsorge im Oktober die Ärzte sicher darauf ansprechen.

Wollte mit meinem Tread auch nur darauf hinweisen, das man selber darauf achten muß, dass ein B12-Mangel auftreten kann und darauf geachtet werden muß.

LG
Micha

Thomo13
23.09.2006, 10:42
Hallo Micha,
hat dir denn dein Hausarzt direkt gesagt, dass er nicht darauf achtete weil ihm die Klinik das nicht empfohlen hat?
Das würde mich doch sehr wundern.
Hb/MCV ect. ist bei jedem Blutbild dabei und wird eigentlich immer angeschaut.
Es gibt tatsächlich Lehrmeinungen, dass bei subtotaler Resektion ein B12 Mangel nicht auftritt. Tatsache ist, die Intrinsic-F produzierenden Zellen (übrigens die Gleichen die auch die Magensäure produzieren) befinden sich in Fundus und Corpus. Beide Anteile liegen im eher oberen Magenbereich. Bei Verlust zu vieler dieser Zellen tritt ein B12 Mangel auf, weil das Vitamin B12 ohne Intrinsic Faktor kaum vom Körper aufgenommen werden kann. Im Übrigen kann der Mangel auch beim -Syndrom der blinden Schlinge- nach Billroth II Operation auftreten.
Eine Anämie macht übrigens Symptome wie: Abgeschlagenheit, Leistungsknick, auffällige Hautblässe, Kopfschmerzen. So etwas fällt den Patienten meist zuerst auf.
Gruss Thomas

Micha
23.09.2006, 16:34
Hallo Thomas,

der Hausarzt hat nur gesagt, das er nicht von der Klinik darauf hingewiesen wurde, auf B-12 zu achten. Bei der von der Klinik gemachten Blutbildern war B-12 wohl nicht mit bei. Ist ja auch kein Drama. Jetzt weiß ich es, bekomme ab und zu eine Spritze. Gibt mit Sicherheit schlimmeres.

LG
Micha

_Viola_
23.09.2006, 22:31
Hallo Micha und Thomas,

meinem Vater wurde gleich nach der OP, einmal im Monat, Vitamin B12 gespritzt. Allerdings wurde bei ihm der gesamte Magen entfernt. Die Spritzen bekommt er auch weiterhin.

Liebe Grüße
Viola