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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Tumormarker erhöht/Rezitiv


MarcusP
29.09.2006, 14:55
Hallo,
bei meiner lieben Frau wurde vor genau 2 Jahren ein Ovarialkarzinom im Statium 3c festgestellt, üblich Behandlung, Operation, 6 mal Chemo, danach
Kur und Kontrolle.
Jetzt wurde, nach 2 Jahren Ruhe, ein deutlich erhöhter CA 125 (Tumormarker) festgestellt, bei den
darauf folgenden Untersuchungen (Röntgen Lunge, Sonographie Bauch und Becken, CT,) war alles ohne Befund. Allerdings hat sie Schmerzen am Zwerchfell (?) die sie an die Tumorschmerzen von vor 2 Jahren erinnern.
Die 3 beteiligten (guten) Ärzte raten zum
abwarten. Hat jemand von euch Erfahrungen mit solch einem Vorgehen?
Bin um jede Information dankbar.
MarcusP

Anita
29.09.2006, 17:24
Hallo Marcus,

sehr viele Ärzte raten bei erhöhtem Tumormarker ohne bildgebendem Nachweis von Metastasen leider zum Abwarten.

Aufgrund meiner eigenen guten Erfahrungen stehe ich auf dem Standpunkt, je früher gehandelt wird, desto früher kann behandelt werden und die Aussicht auf eine erfolgreiche Therapie ist dann um ein Vielfaches grösser. Ich rate euch zur Bauchspiegelung, das ist eine sehr effektive Untersuchungsmethode, mit der Veränderungen im Bauchraum sehr gut nachgewiesen werden können. Dieser Eingriff wird in Vollnarkose durchgeführt. Evtl. wäre auch eine PET/CT-Untersuchung eine weitere Diagnosemöglichkeit, die aber von gesetzlich Versicherten meistens aus eigener Tasche bezahlt werden muss.

Liebe Grüsse
Anita

Nelle
03.10.2006, 12:02
Hallo Marcus,

lasst UNBEDINGT so schnell wie möglich eine Bauchspiegelung (Laparoskopie)
machen. Fast immer wird, wie hier schon des öfteren erwähnt, von den
Ärzten solange gewartet, bis die bildgebenden Verfahren ein Rezidiv anzeigen.
Dann habt ihr euch jedoch die Chance vertan, rechtzeitig zu handeln. Der CA 125 ist so aussagekräftig, dass in meinen Augen schnellstens eine
Bauchspiegelung veranlasst werden muss. Meist wird dabei nämlich etwas
gefunden... Ich möchte euch keine Angst machen, aber nach zwei Jahren
ohne Rückfall habt ihr sehr gute Chancen, dass die OP, sofern sofort
gehandelt wird, erneut auf Heilung hinausläuft. Wenn ihr jetzt zu lange wartet,
ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass die Krankheit eine chronische Form annimmt und nur noch palliativ therapiert wird, sehr hoch.
Marcus, nimm dir einfach mal ein paar Stunden Zeit und lies dir das Thema "Erfahrungsaustausch" von vorn bis hinten durch, deiner Frau zuliebe. Dort wirst du dieses Thema bei betroffenen Frauen immer wieder finden und meist die gleiche Erfahrung feststellen. Nur "Wissen" hilft überleben und zur rechten Zeit die richtigen Maßnahmen von den Medizinern zu fordern. Das hat schon vielen mündigen Patienten das Leben gerettet und vor
Fehlbehandlungen bewahrt.
Alles Gute für Euch Beide und viel Glück!

Nelle

anda
24.11.2006, 14:50
Bei meiner Mutter (73) wurde im August 2005 Eierstockkrebs pT3c G3 festgestellt. Nach OP (wobei multiple Resttumore < 1 cm nicht entfernt werden konnten) anschliessend 6x Chemo mit Carboplatin/Taxotere bis zum 28.12.2005. Sie hatte sehr gut auf die Chemo angesprochen und der Marker war nach der 3. Chemo im Normalbereich. Im Abschluss-CT im Januar 2006 hat der Radiologe diverse verwachsene Tumorrezidive und eine "progrediente mesenteriale Metastasierung" vermutet. Da der Marker aber ok war (17) wurde nichts unternommen. Die Verlaufsunteruchungen im April und August 2006 waren gut. Der Marker war jeweils noch ganz leicht gesunken (16 und 13). Ein CT wurde nicht gemacht, nur Ultraschall vom Bauchraum.
Nun stand im November eine weitere Untersuchung an und der Ultraschall war wiederum unauffällig. Der Marker ist nun aber auf 52 gestiegen. Aufgrund der Vorgeschichte bin ich sehr beunruhigt. Der Onkologe meint, es bestehe kein Grund zur Aufregung, die Erhöhung könne auch von einem Infekt oder ähnliches herrühren. Es wird nichts weiter unternommen und in 3 Monaten steht wieder die nächste Untersuchung an. Meine Mutter fühlt sich sehr gut, hat allerdings in den letzten Wochen wieder Gewicht verloren, was mir auch nicht gefällt.
Sollen wir nun wirklich 3 Monate zuwarten, auf weitere Untersuchungen drängen oder den Marker in ein paar Wochen nochmals überprüfen? Zum einen fühlt sich meine Mutter gut und ich möchte sie vor der Weihnachtszeit nicht noch mehr beunruhigen auf der anderen Seite habe ich Angst, etwas zu verpassen.
Wie wird eigentlich die Zeit bis zum Auftreten eines Rezidivs gerechnet: Ab Abschluss der Chemo bis zum Auftreten? Unter 12 Monaten sind ja auch ihre weiteren Aussichten schlecht.
Herzlichen Dank, wenn sich jemand meldet, obwohl dieses Thema ja schon oft diskutiert wurde. Anda

magicN
24.11.2006, 16:44
Hallo Anda,
bin im Oktober 2005 an EK Figo 3c erkrankt, nach Op, Chemo und Bestrahlung ist mein TM im Normbereich. Ich glaube, dass der TM bei deiner Mutter auf ein Rezidiv hindeutet, da der Radiologe ja auch ein Tumorrezidiv und Metatasen vermutet. Ich denke in eurem Fall, sollte man deine Schwiegermutter fragen, was sie tun möchte. Ich denke deine Mama wird durch das Ansteigen des Tumormarkers schon beunruhigt sein und sich ihre Gedanken dazu gemacht und eine tierische Angst haben. Nach der schweren Zeit die hinter ihr liegt, kann sie sich bestimmt nicht vorstellen, nach so kurzer Zeit schon wieder eine Behandlung evtl. OP und Chemo zu machen. Ich denke bei einem Verdacht auf ein Rezidiv, sollte man so schnell wie möglich handeln, kann aber auch verstehen wenn sich jemand entschliesst noch bis zur nächsten Nachuntersuchung zu warten, um wenigstens mal ein paar Wochen Zeit zu haben, sich von den Strapazen zu erholen. Mir wäre es wichtig zu wissen, ob es sich um ein Rezidiv handelt, damit ich in Ruhe überlegen könnte was zu tun ist, mit der Ungewissenheit zu leben finde ich sehr schwierig, da die Angst dann zu einem ständigen Begleiter wird. Leider kann ich euch nicht wirklich raten, hoffe aber dass du mit deiner Mutter darüber sprechen kannst und ihr einen Weg findet, damit umzugehen. Lieben Gruss Nena

anda
24.11.2006, 17:47
Meine Mutter hat mich gerade informiert, dass sie während der Zeit, als der Markertest durchgeführt wurde, eine Entzündung im Schultergelenk hatte. Das hat sie jetzt dem Onkologen noch mitgeteilt und liefert den Bericht des behandelnden Arztes nach. Kann eine solche Entzündung überhaupt einen Einfluss auf den CA125-Marker haben? Weiss hier jemand etwas Genaueres? Habe im Internet gesucht, aber bis jetzt keinen Zusammenhang gefunden.
Vielen Dank und lieber Gruss von Anda!