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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erektionsstörungen - Kein Grund zum Verzweifeln!


GüntherS
05.10.2006, 09:48
Bei Prostata-, Blasen- und Darmkrebs treten häufig Erektionsstörungen als Nebenwirkung der Operation im kleinen Becken auf. Bei vielen Paaren entwickelt sich dann die gestörte Sexualität zu einer zusätzlichen Belastung in einer ohnehin schon schwierigen Situation. Das muss nach unserer Erfahrung nicht so sein. Auch bei einer Beeinträchtigung sexueller Funktionen kann die Sexualität eine Quelle von Lebensfreude sein und Akzeptanz, Nähe und Geborgenheit vermitteln. Wir möchten daher dazu beitragen, dass in entsprechenden Patientengruppen auch der Umgang mit Sexualstörungen thematisiert wird. Da geschieht ja hier in diesem Forum schon durch einzelne Beiträge. Da passt es vielleicht auch, dass ich hier unsere Selbsthilfegruppe kurz vorstelle.

Als Selbsthilfegruppe liegt natürlich ein Schwerpunkt unserer Arbeit in den monatlichen Gruppentreffen in München. Dabei haben wir nur selten ein festes Programm, der Austausch über persönliche Erfahrungen und Fragen steht im Vordergrund. Da wir die einzige Selbsthilfegruppe zum Thema Erektionsstörungen im gesamten deutschsprachigen Raum sind, haben wir uns in diesem Jahr die Aufgabe gestellt, weitere lokale Selbsthilfegruppen zu initiieren und zu unterstützen. Zur Zeit entstehen Gruppen in Berlin und Stuttgart, weitere werden folgen.

Unser Internet-Auftritt www.impotenz-selbsthilfe.de (http://www.impotenz-selbsthilfe.de/) informiert auf rund 100 Seiten umfassend und verständlich über Ursachen, Diagnose und Therapie von Erektionsstörungen (umgangssprachlich Impotenz, medizinisch korrekt "erektile Dysfunktion", kurz ED). Weitere Schwerpunkte sind der persönliche und partnerschaftliche Umgang mit dem Problem sowie die Kostenübernahme für Diagnose und Behandlung durch die Krankenkassen. Pro Monat registrieren wir mehr als 100.000 Aufrufe unserer Internetseiten.

Betroffenen Männern und ihren Partnerinnen bieten wir Kontakt per eMail und Telefon an. Dabei geht es einerseits um viele sachliche Fragen, wie sie bei jeder Krankheit auftauchen: Arztsuche, Erfahrung mit Behand*lungs*methoden, Kostenübernahme durch Krankenkasse, u.s.w.. Andererseits geht es um die persönliche und partnerschaftliche Bewältigung des Problems. Dazu haben wir natürlich keine Patentrezepte, vielmehr suchen wir mit den Betroffenen zusammen nach Wegen, die der konkreten Situation angepasst sind. Selbstverständlich ersetzt der Kontakt mit uns keinen Arzt- oder Psychotherapeutenbesuch, kann aber dazu beitragen, diesen Besuch gut vorzubereiten und als mündiger Patient aufzutreten. Pro Monat beantworten wir rund 60 eMails und 40 Anrufe.

Mit unserer Öffentlichkeitsarbeit (Mitarbeit bei Beiträgen zum Thema ED in Fernsehen, Rundfunk und Zeitschriften; Vorträge zum Thema ED) tragen wir dazu bei, dass die ED vom Makel des persönlichen Versagens befreit und als "normale" Krankheit gesehen wird.

Wir sind sehr an Kritik zu unseren Aktivitäten und besonders zu unseren Internetseiten interessiert. Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn von den Lesern dieses Forums einige Rückmeldungen kommen.

Günther
Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz)

GüntherS
06.10.2006, 12:26
Viele Mäner mit Erektionsstörungen fühlen sich nicht mehr als "richtiger Mann" und sind verzweifelt über ihren Zustand. Das nagt am Selbstwertgefühl und hat oft gravierende Folgen für die Beziehung und die sozialen Kontakte.

Aus dieser Verzweiflung und Isolation gibt es einen bewährten Ausweg: das Gespräch mit anderen Betroffenen. Es tut einfach gut, sich mit anderen betroffenen Männern auszutauschen. Die Solidarität untereinander und das Erlebnis, dass da keine "Schlappschwänze" sondern gestandene Männer zusammenkommen, hilft das eigene Problem in einem anderen Licht zu sehen. "Mann" sitzt halt nicht mehr allein zu Hause und hadert mit seinem Schicksal, sondern jeder bekommt durch die Gruppe viele Anregungen für eine trotz Erektionsstörung befriedigende Sexualität. Umgekehrt kann jeder erleben, dass auch seine Erfahrungen und Beiträge wichtig sind.

Leider gibt es bis jetzt unter den rund 80.000 Selbsthilfegruppen in Deutschland nur eine einzige zum Thema Erektionsstörungen. Deshalb hat sich das Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit (ISG) (http://www.isg-info.de/) die Aufgabe gestellt, die Gründung weiterer Selbsthilfegruppen aktiv zu fördern. Einzelheiten stehen auf der Internetseite "Mut zur Selbsthilfe (http://www.impotenz-selbsthilfe.de/materialien/Interview-ISG2006.html)". Ich werde die damit verbundenen Aktionen koordinieren und stehe gerne telefonisch (08142 597099) und per E-Mail (guenther@impotenz-selbsthilfe.de) für Auskünfte zur Verfügung.

Als erste Schwerpunkte haben sich Stuttgart und Berlin herausgestellt. Am Donnerstag, 14. September 2006, haben sich 9 Männer zum ersten Treffen der Selbsthilfegruppe Erektionsstörungen in den Räumen von KISS Stuttgart (http://www.kiss-stuttgart.de/index.php) getroffen. Die Gruppe wird sich in Zukunft an jedem 3. Donnerstag im Monat um 19:30 Uhr bei KISS (Marienstr. 9, 70178 Stuttgart) treffen. Das nächste Treffen ist also am Donnerstag, 19. Oktober 2006. Dazu laden wir betroffene Männer herzlich ein!

In Berlin fand am 29. September 2006 ein 1. Treffen mit 7 Männern statt. Alle wollen weitermachen. Das nächste Treffen findet am Freitag, den 20. Oktober 2006 um 19 Uhr im Raum 1005 der Selbsthilfe Kontakt- und Informationsstelle (SEKIS) (http://www.sekis-berlin.de/), Albrecht-Achilles-Str. 65, 10709 Berlin statt. Wir freuen uns über jeden, der neu dazu kommt!

Ebenfalls gut stehen die Chancen in Köln und in anderen Städten, allerdings brauchen wir in diesen Städten noch einige Männer, bevor wir starten können. Ich bitte alle an einer Selbsthilfegruppe interessierten Männer sehr herzlich, sich bei mir zu melden. Die Ursache für die Erektionsstörung (Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankung, Schlafapnoe, Blasen-, Darm- oder Prostatakrebs, Parkinson, MS, u.s.w.) spielt dabei keine Rolle. Noch ein Lesetipp: Wie kann eine Selbsthilfegruppe einem Mann mit Erektionsstörungen helfen? (http://www.impotenz-selbsthilfe.de/faq/shg-sinn-zweck.html)


Günther
Selbsthilfegruppe Erektile Dysfunktion (Impotenz) (http://www.impotenz-selbsthilfe.de/)

GüntherS
24.11.2007, 16:47
Inzwischen ist es meinen Freunden aus der Münchener Gruppe und mir mit Unterstützung des Informationszentrums für Sexualität und Gesundheit (ISG) in Freiburg gelungen, Gruppen in Berlin, Essen, Köln und Stuttgart zu etablieren. Am Donnerstag, 29. November 2007, steht als nächster Schritt die Gründung einer Shg in Mannheim an. Ort und Termin der Treffen stehen auf unserer Seite "Kontakt (http://www.impotenz-selbsthilfe.de/wir/kontakt.html)".

Aber auch in anderen Gegenden stehen die Chancen für die Gründung einer Selbsthilfegruppe gut. Deshalb bitte ich nach wie vor alle interessierten Männer mit ED sich bei mir zu melden (Telefon: 08142 540424, E-Mail: gs@isg-info.org).

Günther
Patientenvertreter beim Informationszentrum für Sexualität und Gesundheit (ISG)
Sprecher der Selbsthilfegruppe "Erektile Dysfunktion (Impotenz)", München

Rudolf
04.05.2008, 13:22
"Erektile Dysfunktion" -
Welch ein dämlicher Begriff!

"Erektil" ist ein Eigenschaftswort (Adjektiv).
Die Dysfunktion (Funktionsstörung) hat also die Eigenschaft, erektil zu sein.
Das heißt: Die Funktionsstörung kann sich aufrichten!? Wie geht das?

Gemeint ist doch wohl: dysfunktionelle Erektilität! Oder?
Oder sagt man bei euch "herzliche Schwäche" statt "schwaches Herz"?
Liebe Grüße (oder grüßende Liebe)
Rudolf

GüntherS
04.05.2008, 13:33
Hallo Rudolf,
"erectile dysfunction" ist der international eingeführte medizinische Begriff für Erektionsstörungen. In der deutschen medizinischen Fachliteratur wird "erektile Dysfunktion" verwendet. Du solltest daher dich an die WHO oder wenigstens an die Bundesärztekammer mit deiner Kritik wenden :-).

Günther

P.S.: Was ist denn "Erektilität"? Tolle Wortschöpfung.

Rudolf
07.05.2008, 00:05
Hallo Günter,
für Wörter, die man nicht kennt, gibt es ein Lexikon oder Google.
Rudolf