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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wir sind verzweifelt ! Soll die Mama es wissen ?


24.11.2002, 16:22
Bei meiner (Schwieger-)mutter ist zum zweiten Mal nach 12 Jahren Krebs festgestellt worden. Lt. Aussage der Ärztin ist nicht mehr zu helfen (Steissbein komplett zerfressen, Spinalkanal zu, Beckenbereich dicht usw.). Krebsart selbst ist uns nicht bekannt. Wir vermuten Knockenkrebs.
Jetzt die Frage: Wir Kinder sind der Meinung, die Mutter aufzuklären, der Vater will das nicht.
Lebensmut hat sie bereits durch die Schmerzen keinen mehr, Morphium kriegt sie schon in hohen Dosen. Sie kann nur noch flach liegen, und das bereits seit über 4 Wochen.
Sollen wir ihr die Wahrheit sagen und wenn ja, wie?
Obwohl keine Aussicht auf Erfolg, wollen die Ärzte noch eine Chemo beginnen.
Soll sie diese Tortur wirklich noch auf sich nehmen?
Wir sind so verzweifelt und wissen nicht mehr, was richtig und falsch ist.
Kann uns jemand helfen?

24.11.2002, 17:38
Liebe Savannah,
ich finde, dass Eure Mutter ein Recht darauf hat, zu wissen wie es um sie steht. Ich vermute fast, sie weiss es eh schon.

Nur wenn Ihr ehrlich seid, kann sie sich auf den Tod einstellen, vielleicht auch ein paar formelle Dinge noch erledigen und offen mit Euch über Ihre Gefühle und Ängste sprechen.

Ich hoffe, dass Ihr Euch gemeinsam mit Eurem Vater zu ihr setzt und mit ihr darüber redet.
Sie hat ein Recht darauf.

Ich wünsche Euch alle Kraft der Welt, diese schwere Zeit zu überstehen.

Deine Sonja

24.11.2002, 17:41
Liebe Savannah,

ich kann Euch sehr gut verstehen und fühle mit Euch. Mein Sohn ist mit 21 Jahren an einem Ewing Sarkom gestorben. Bei ihm hatten sich die Metastasen auch besonders im Rückrat und in den Knochen festgesetzt und sie teilweise zerstört. Auch mir wurde damals gesagt, es gibt keine Aussicht mehr, man weiß nur noch nicht wie lange es noch dauern wird. Ich wurde von den Ärzten in allen Einzelheiten aufgeklärt, habe es meinem Sohn aber nicht gesagt, da er nicht über den Tod sprechen wollte.

Da Euer Vater sich dazu entschlossen hat, es ihr nicht zu sagen, würde ich seine Entscheidung akzeptieren. Denn er kennt sein Frau sicherlich am besten und so eine schwerwiegende Aussage sollte von dem Menschen getroffen werde, der ihm im Leben am nächsten stand.

Wenn die Kraft der Krebskranken zu Ende geht, sprechen sie vielleicht selbst darüber, ansonsten glaube ich solltet Ihr die Entscheidung akzeptieren, so schwer es Euch auch fallen wird.

Mein Sohn hat am Ende sehr viele Bluttransfusionen bekommen, da sein Blutbild sehr schlecht war. Als ich ihn dann austherapiert mit nach Hause bekam, habe ich mich zusammen mit meiner Hausärztin dazu entschlossen ihm nur noch schmerzstillende Medikamente zu geben, um sein Leiden nicht zu verlängern. Es ist allerdings kaum möglich einen guten Rat zu geben, sollte die Chemo jedoch keine Erleichterung verschaffen, dann würde ich diese Behandlung ablehnen. Aber wie gesagt, dass ist meine Meinung, es kann sehr gut sein, dass Andere alles Mögliche an Medizin noch akzeptieren würden.

Ich wünsche Euch noch ganz viel Kraft !

Liebe Grüße
DORIS

24.11.2002, 18:38
Liebe Savannah,

meine Mum starb vor 3 Jahren. Ca. 3 Monate vorher wurde uns in der Uniklinik (ich begleitete sie zu stationären Untersuchungen dorthin) mitgeteilt, dass es keine Chance mehr für sie gibt. Dieses Gespräch nahm sie sehr locker auf, aber wir haben danach nie mehr über ihr Sterben geredet. Da sie es nicht angeschnitten hat, habe ich das auch nicht getan. Es ging ihr allerdings von da an rapide schnell schlechter und ich denke heute manchmal, ob es richtig war, dass sie es erfahren hat? Hatte sie sich nun endgültig aufgegeben?

Euch kann niemand diese Entscheidung abnehmen und ich wünsche euch viel Kraft bei dem was ihr tut/tun müsst. Ihr seid ihre Familie und kennt sie. Ihr werdet den richtigen Weg finden.

Alles Liebe

PetraK.

24.11.2002, 21:56
willst du ihr den ganzen lebensmut nehmen?
sie wartet dann nur noch auf den Tod!
Manchmal ist es besser nichts zu wissen.
karin

25.11.2002, 12:20
Ich weiß noch von meinem Vater, daß er manchmal in einer Stimmung war in der er selbst darüber reden wollte, manchmal aber ist er mit dem Thema Sterben sehr sarkastisch umgegangen und manches Mal meinte er alles im Griff zu haben.Er ist mit 46 Jahren gestorben. Vielleicht ist das Gefühl unserer Kranken so feinsinnig wie das der Kinder - ich denke sie spüren an sich, an ihrer Familie (die Angst oder die Fröhlichkeit,die die Angst überspielen soll) wenn etwas nicht ausgesprochen wird.Sollten wir mit der gleichen Feinsinnigkeit hören was sie sagen, was die Augen mitteilen und was sie selbst wissen wollen? Vielleicht könnt ihr euch mit eurem Vater einigen, dass ihr sie nicht belügen müßt wenn sie fragt, dass ihr die Wahrheit in den Portionen sagen dürft, die sie selbst abfragt. Wissen wir ob sie sich nicht der Erlösung der Schmerzen entgegensehnt? Manchmal ist es schlimmer mit sich und der Ungewissheit allein zu sein, als gemeinsam zu weinen, aber das Zeichen würde ich abwarten!
Liebe Wünsche für euch und eure Mutter! Petra

25.11.2002, 16:44
Die Hoffnung stirbt zuletzt!

26.11.2002, 09:18
Meiner Schwiegermutter ging es nach einem offenen Gespräch mit der ganzen Familie sehr viel besser. Vorher hat sie sich schon gequält, weil sie uns nicht zumuten wollte, daß wir wissen daß sie sterben wird. Wir dachten, sie wolle nicht darüber sprechen.
Nach dem Gespräch war sie in der Grundstimmung eher heiter, hat gelassen die letzten Dinge geregelt, hat offen über ihren nahen Tod gesprochen.
Vorher hatte sie immer schlimme Krämpfe und Schmerzen im Darm (dort war auch der Krebs) die komischerweise nach diesem Gespräch nicht mehr auftauchten. Morphium bekam sie auch (Knochenmetastasen) aber sie war bis auf die letzten 24 Stunden immer ansprechbar.
Ich finde, man soll schon diese Dinge ansprechen, vielleicht nicht in aller medizinischer Deutlichkeit, aber so, daß die Kranke dann reden kann, wenn sie will. Viel Kraft und Mut wünscht

26.11.2002, 13:49
Liebe Savannah,
ich denke auch, Deine Mutter hat ein Recht darauf zuwissen, was mit ihr los ist. Ich stimme Sonja auch zu, sie wird es im Inneren mit Sicherheit wissen.
Ob sie Chemo bekommen soll, muss ganz allein Deine Mutter entscheiden. Schliesslich bekommt sie dieses Medikament. Ich denke ein offenes Gespräch mit allen Beteiligten, wäre für alle besser.
Ich wünsch Dir und Deiner Mutter viel Kraft in nächster Zeit.
Liebe Grüsse Petra

27.11.2002, 17:45
Wenn sie weiß, mit welchem gegner sie es zu tun hat, kann sie anfangen, sich mit ihm auseinanderzusetzen. Ihr missbraucht ihr Vertrauen, wenn ihr sie belügt. Und das am Ende eines Lebens???

Anja

28.11.2002, 01:45
Ihr Lieben,

Eure Argumente sind richtig, aber man muss auch bedenken, dass der Ehemann seine Frau nicht informieren möchte. Ich denke, dass Savannah und ihr Mann erst einmal den (Schwieger-)Vater davon überzeugen müssen. Ihn zu übergehen, würde sicherlich zu einem großen Konflikt führen. Allerdings bin ich erstaunt, dass die Ärzte es ihr nicht gesagt haben, denn es soll ja eine weitere Behandlung stattfinden.

Grüße
DORIS

28.11.2002, 08:50
ich denke sehr wohl das es deine mama weiß,über krebs weiß man ja bescheid.
aber:
was passiert wenn man einem kranken immer wieder sagt er ist krank-er wird noch kränker,so ist es nun mal.
und ich denke deine mama,hat innerlich sicherlich die hoffnung das es wieder gut wird.
stell dir vor du bist so krank und jemand sagt dir das du sterben wirst?auf was wartest du dann noch? auf den tod,sonst nämlich gar nichts.

28.11.2002, 16:02
Nun man kann hier geteilter Meinung sein.
Aber es betrifft doch Savanahs Schwiegermutter.
Und das ist der Punkt. Nicht der Mann , die Kinder oder der Arzt hat zu entscheiden ,sondern sie.
Es geht NUR um SIE. Es ist ihr Körper und leider auch ihre Krebserkrankung. Und man darf ihr doch nicht die Entscheidung abnehmen, was sie wissen darf und was nicht.
Ich bin sicher sie weis, wie schwer krank sie ist.
Vielleicht fällt sie in schwere Depressionen, vielleicht versucht sie aber auch noch einigermassen erträglich leben zu können. Vielleicht nimmt sie aber auch erst recht den Kampf auf.Man weis es ist. Aber sie hat ein Recht auf alle Information und Reaktionen.
Ich weis, es ist eine sehr schwierige Situation und die braucht sehr viel Sensibilität.
Leider kann man nie vorraus sagen, wie der Betroffene reagiert.
Vielleicht sprecht ihr mal mit mit dem Krankenhausseelensorger oder ihr beratet Euch da.
Es wäre zumindestens eine Möglichkeit.
Ich wünsche Dir und Deiner Familie alle erdenkliche Kraft.
Liebe Grüsse Petra

29.11.2002, 07:39
Hallo,

eon wirklich schweres Thema....
Ich denke, man sollte ihr auf Fragen ehrlich antworten. Nicht unbedingt von alleine anfangen, sondern wie gesagt, nur, wenn sie fragt wie es um sie steht.
Ihre Reaktion kann man nicht wissen. Vielleicht gibt sie auf, vielleicht sagt sie der Krankheit den Kampf an....
Vielleicht gibt es etwas was sie jemanden schon immer mal sagen wollte, und es aufschiebt, weil sie denkt, es wird ja wieder....
Vielleicht hat sie Dinge, die sie geregelt wissen möchte und schiebt auch diese auf, bis es ihr wieder besser geht...
Vielleicht liegt sie dann eines Tages da und fragt sich warum ihr keiner den Ernst der Situation gesagt hat, eben weil sie dann noch das eine oder andere erledigen/sagen hätte können.....

Ob Chemo ja oder nein...
Wenn es keine Heilung mehr gibt, die wenige Zeit dann noch mit Chemo quälen ???

Weiß nicht ob ich das meiner Ma antun würde....

Ich wünsche Deiner Ma eine möglichst schmerzfreie Zeit und auch alle Kraft für sie und euch.

03.12.2002, 15:14
Hallo an Euch alle, die Ihr mir und somit auch dem Rest der Familie Zuspruch erteilt.

Mittlerweile ist die Sachlage soweit fortgeschritten, dass die Probe-Chemo nicht angeschlagen hat und meiner Schwiegermama nicht mehr zu helfen ist.
Sie muss daher entlassen werden (Kostengründe unseres Gesundheitswesens). Sie darf bzw. soll jedoch nicht nach Hause, da der Pflegeaufwand 24 -Stunden-Rundumbetreuung umfasst und wir als Kinder (berufstätig, selbst kleine Kinder im Haus usw.) diesen Aufwand organisatorisch, aber auch körperlich gar nicht bewältigen könnten (sagt die Ärtzin). Die ambulanten Pflegedienste, die es gibt, können wohl eine derartige Rundumbetreuung auch nicht gewährleisten.
Ihr seht, wir kennen uns noch nicht so gut aus in diesen Dingen, müssen sie jetzt aber ganz schnell lernen.
Darüber hinaus kommt die Sorge um den Papa, der auch nicht mehr so kann, wie er möchte.
Auch hier kümmern wir uns schon in vollem Maße.

NUN MEINE FRAGE:
Kennt jemand von Euch ein Hospiz oder entspechendes Haus in Köln-rechtsrheinisch oder Umgebung, wo die Mama gut aufgehoben wäre?
Als Adresse wurde uns ein Hospiz in Bensberg genannt, welches sehr gut sein soll.
Gibt es denn dazu noch Alternativen?

In die Uni-Klinik wollen wir sie nicht geben!

Diesen Weg können wir dem Papa nicht mehr täglich zumuten.

Auch haben wir uns tatsächlich entschieden, der Mama nicht das ganze Ausmaß zu sagen. Wir glauben, dass sie das erst recht nicht verkraften würde.
Aber sie ahnt es!

Es ist alles so hoffnungslos und jetzt muss ich mich auch noch mit diesem ganzen Bürokratismus rumschlagen....

Als erstes bekommst du zu hören: Keine Chancen mehr! - und als zweites kommt: Nun müssen wir aber bezüglich des Pflegeplatzes das Finanzielle regeln!

Zum Schreien, oder?!

Ich danke Euch allen für Euren Zuspruch und hoffe, dass es wenigstens Euch allen gut geht...

Eure Savannah

04.12.2002, 08:49
Hallo, Hospize sind noch dünn gesät, auch Palliativstationen gibt es nicht so häufig. Di in Frage kommenden Adressen habe ich unten aufgelistet. Es sit nicht immer einfach, direkt einen Platz zu bekommen. Rechtsrheinisch gibt es nur das in Bensberg und ein Hospiz in Lohmar.
Gruß Anna
Hospiz am St. Vinzenz-Hospital
Herr Lercher
Merheimer Str. 221-223
50733 Köln
Telefon: 0221/7712-205
Telefax: 0221/7712282
Caritas Hospiz für palliative Therapie
(Johannes-Nepomuk-Haus)
Miriam Arens / Dr. Karl-Heinz Vogt
Altonaer Str. 63
50737 Köln-Longerich
Telefon: 0221-9746210 / 0221-9746200
Telefax: 0221-9746211
Station für palliative Therapie, Klinikum d.
Universität zu Köln, Dr. Mildred Scheel Haus
Dr. med. I. Jonen-Thielemann
Joseph-Stelzmann-Str. 9
50931 Köln-Lindenthal
Telefon: 0221/478-3354
Telefax: 0221/478-3383
Palliativstation und Stationäres Hospiz am Vinzenz
Pallotti Hospital
Fr. Dr. Thaden Carola Bennemann
Vinzenz-Pallotti-Str.20-24
51429 Bergisch Gladbach
Telefon: 02204/41525
Telefax: 02204/416543
arzt-palliativ@vph-bensberg.de
Elisabeth-Hospiz gGmbH
Joseph Brombach
Ühmichbach 5
53797 Lohmar
Telefon: 02246-1060
Telefax: 02246-10660
Elisabeth-Hospiz@gmx.de

07.12.2002, 11:52
Meine Schwester(36 Jahre) liegt seit 2 Monaten im Krankenhaus - Diagnose : Tod
Meine Eltern haben mir verboten meiner Schwester etwas davon zu sagen.


Sie nehmen ihr die Möglichkeit:Abschied von ihren Kinder ( 10 und 12 Jahre ) zu nehmen.
Sie nehmen ihr die Möglichkeit: in Würde zu gehen.
Sie nehmen ihr die Möglichkeit: Wünsche für den weitern Lebensweg
ihrer Kinder zu äußern.


Sie wird jeden Tag "Arztlichen Pflichtmaßnahmen" gequält damit sie den nächsten Tag noch überlebt.

Ist das fair ? Fair nach 5 Jahren Kampf gegen den Krebs ?

07.12.2002, 15:16
Hallo Steffi,

bei uns ist es nun so, dass die Ärztin vergangenen Dienstag der Mama (gegen unseren Willen, aber im nachhinein besser!)gesagt hat, wie es um sie steht. Das heisst: Sie weiss es jetzt und will daher natürlich nach Hause.

Nach langen Diskussionen und Überlegungen in der ganzen Familie haben wir uns entschlossen, mit Unterstützung des Pflegedienstes eine häusliche Pflege durchzuführen.
Wie das wird, müssen wir abwarten.
Aber wir haben es dann wenigstens versucht.

Wahr ist, dass wir jetzt tatsächlich viel offener mit der Mama reden können.

Wir fangen zwar nicht an, aber wenn sie es tut, sind wir ganz Ohr und hören genau zu.

Es ist jetzt, im Nachhinein, tatsächlich besser, dass sie es weiss....

Nun ja, wie gesagt, wir müssen jetzt abwarten, wie wir alle das schaffen...

Liebe Grüsse und Kraft auch für Dich...

Savannah

P.S.: Der Sozialdienst im Krankenhaus unterstützt uns ganz toll. Gerade im Kampf mit den Kassen...

07.12.2002, 16:12
Hallo Savannah,

es ist gut, dass sie Bescheid weiß. Jemanden zu belügen, weil man ihn vermeintlich schützen will, kommt einer Entmündigung dieser Person nahe. Jeder Mensch verdient die Wahrheit, allerdings sollte man sich um das Wie Gedanken machen. Und jeder Mensch verdient Hilfe im Umgang mit dieser Wahrheit. Das steht euch jetzt bevor...

Gruß. Anja

07.12.2002, 18:22
Hallo Savannah,

ich wünsche euch ganz viel Kraft und Hilfe bei dem was nun auf euch zukommt, aber es ist zu schaffen. Ich rede aus Erfahrung.
Du wirst sehen, später einmal wirst du dir selber dankbar sein, dass du und deine Familie eure (Schwieger-)Mutter um euch hattet.

Alles Gute

Petra K.

07.12.2002, 21:21
Hallo Savannah,

ich wünsche Dir auch viel Kraft und Mut in der nächsten Zeit.

Hallo Steffi,

ich kann Deinen Kummer und wut verstehen, denn es ist alles andere nicht fair.
Du schreibst genau das, was passieren wird ,wenn man Menschen die Entscheidung einfach abnimmt.
das ist wirklich bitter.
Ich bin selber Betroffene und ich möchte, wenn ich sterben sollte, soooo nicht gehen müssen.
Ich wünsche viel viel Kraft in nächster Zeit.
Liebe Grüsse Petra

09.12.2002, 19:49
Vielen dank euch allen für die Anteilnahme und Unterstützung.
Ich werde hier nicht oft schreiben,weil ich einfach meine Wut,Trauer,Verständnis- und Hilflosigkeit unterdrücken will.
Der Tod gehört für mich zum Leben dazu und mit meinem Mann und meinen Kindern rede ich sehr offen darüber.Doch habe ich im Moment das Gefühl durch Verdrängung stark sein zu können ,für das was kommt ,stark zu sein für die Kinder meiner Schwester.
Euch allen meinen Respekt,so offen und frei zu reden und zu schreiben zeugt von großer Stärke.

19.12.2002, 23:41
Savannah,

meine Mutter war auch unheilbar an Krebs erkrankt, der Armknochen völlig zerfressen, Metastasen in der Lunge, am Bauch und, und, und ...
Sie wußte, daß sie nur noch begrenzte Zeit zu leben hatte. Wir haben sie nach Hause geholt, ebenfalls mit Pflegedienst und so. Zwei Tage später (vorige Woche) ist sie verstorben. Das war sehr schwer, aber wenigstens konnte sie die Familie während des Sterbens begleiten und sie mußte nicht anonym in einem Krankenhaus die Augen schließen.
Ich wünsche euch sehr viel Kraft.
Anna

20.12.2002, 10:57
Meine Schwester wird am 27. nach Hause entlassen.Ich werde die ersten 2 Wochen die Betreuung übernehmen.Große Angst überfällt mich wenn ich daran denke.Angst das meine Schwester in dieser Zeit stirbt.Angst weil ihre Kinder ja nichts wissen.
Hat jemand Erfahrung ? Wie kann man das alles bewältigen wenn keiner darüber reden will?