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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Erneute OP???


kaine
03.11.2006, 00:00
Hallo zusammen,

kurz die Krankheitsgeschichte meiner Mutter....

Im Januar 2004 wurde bei meiner Mutter Eierstockkrebs festgestellt. Figo III C. Der Tumormarker war zu diesem Zeitpunkt 1100. Nach OP und Chemo sank der Wert auf 2. Allerdings stieg er im Laufe der Zeit auf 450. Letzten Samstag wurde meine Mutter ins Krankenhaus eingeliefert, weil sie Probleme mit dem Stuhlgang hatte. Der Hausarzt meinte, dass der Grund eine große Polype im Darm wäre. Also machten wir uns in der Familie keine allzu große Sorgen. Das änderte sich aber schnell, als uns der Operateur das Ergebnis mitteilte........Der Krebs war wieder da und hat sich wie beim ersten Mal im Bauchraum ausgebreitet, und zwar so massiv, dass er die ganzen Metastasen nicht entfernen konnte. Außerdem war auch ein Teil des Darmes betroffen, so dass ein künstlicher Darmausgang gelegt wurde. Der Operateur war ein "normaler" Professeur aus der Unfallchirurgie, also jemand, der sich im Grunde mitdem Ovarialkarzinom überhaupt nicht auskennt. Nun meine Frage.....denkt Ihr, dass sich die Überlebenschancen meiner Mutter sehr verbessern, wenn sie nochmals von einem richtigen Spezialisten, deren Adressen ich dank Christine R. erfahren habe ( hier nochmals mein aufrichtiger Dank an Sie ;) ) operiert wird. Der Arzt meinte,
dass für meine Mutter nur noch pallitative Massnahmen in Frage kommen und man abwarten muß, wie die Chemo anschlägt. Ich selber denke, dass die Chemo viel mehr Erfolg haben wird/kann, wenn soviele Metastasen wie Möglich entfernt wurden. Was denkt ihr darüber?? Kann man meiner Mutter eine neuerliche OP in so kurzer Zeit überhaupt zumuten??
Meiner Meinung nach hat sich der Unfallchirurg nicht allzu viel Zeit genommen,
den Tumor so weit wie Möglich zu entfernen. NaCH 135 Minuten war die OP zu Ende. Die restlichen Metastasen sollte laut seiner Aussage die Chemo "erledigen". Wir sollten uns aber nicht all zuviele Hoffnungen machen, dass die Chemo anschlägt. Ihr könnt euch wahrscheinlich vorstellen, dass man bei so einem Arzt nicht gerne seine Mutter behandeln lässt oder hat der Arzt damit eventuell Recht??

Vielen Dank an alle, die sich Zeit für meine Zeilen genommen haben und mir ihre Meinung mitteilen.

Liebe Grüsse, Bernd

Flips
03.11.2006, 00:27
Hallo, lieber Bernd

Wenn es meine Mutter wäre, würde ich alle Unterlagen und Befunde zu dem betreffenden Spezialisten bringen, und diesen um eine Stellungsnahme bitten.

Ob eine weitere Op sinnvoll ist, wird er entscheiden.
Es kommt sicher auch auf den allgemeinen Gesundheitszustand Deiner Mutter an.

Was sagt Sie dazu? Wenn Sie kämpfen will, unterstütze Sie nach Leibeskräften.

Wenn nicht, würde ich auch einer Chemo bei geringen Erfolgschancen ausschlagen, da diese für einen so geschwächten Körper eine zusätzliche, evtl unnötige Maßnahme darstellt.

Zeige Ihr, wie sehr Du sie liebst, aber überlasse Ihr die Entscheidung, was und wann etwas begonnen oder beendet wird.

Ich schicke Euch beiden viel Kraft

Alles Liebe
Flips

magicN
03.11.2006, 10:22
Lieber Bernd,
es tut mir sehr leid, dass es deiner Mutter so schecht geht. Ich kann mich Flips nur anschliessen, besorge die Unterlagen und holt euch eine 2. Meinung. Danach könnt ihr gemeinsam entscheiden wie es weiter gehen soll. Falls der Gesundheitszustand deiner Mutter weiterhin so schlecht ist, dass sie keine Therapie mehr machen kann, würde ich versuchen eine gute Schmerztherapie für sie zu bekommen und für die grösstmögliche Lebensqualität in ihrer Situation zu sorgen. Am wichtigsten ist aber, dass du weiterhin an ihre Seite bist und ihr den Weg gemeinsam geht unabhängig davon wie deine Mutter sich entscheidet. Falls sie sich gegen weitere Therapien entscheidet, ist es nicht leicht dies zu akzeptieren, aber ich denke deine Mutter wird wissen was das Beste für sie ist und mit deiner Unterstützung auch diese schwere Entscheidung meistern. Ich wünsche euch viel Kraft für euren Weg und liebe Grüsse Nena

Christine R.
03.11.2006, 18:40
Lieber Bernd
Flips und Nena haben dir ja schon sehr wertvolle Hilfe gegeben
Trotzdem würde ich , natürlich nur wenn Sie es auch wirklich möchte, versuchen, meine Mutter einen auf Ovarialkarzinome, besonders auf Rezidivoperationen spezialisierte Spezialisten vorstellen.
So eine OP läuft übrigens im Regelfall nicht unter einigen Stunden ab, vor allem wenn massive Peritonealkarzinose vorliegt. Und eine 0 Resektion ist ja in sehr vielen Fällen auch nicht mehr möglich.

Leider ist auch der Erfolg der Rezidiv OP´s auch nicht von ewiger Dauer, da nicht sichtbare Mikrometastasen bei diesem Eingriff ja nicht entfernt werden können und die anschliessende Chemo auch nicht zu einer völligen Remission beiträgt. (und wie schon erwähnt, keine 0 Resektion mehr )
Aber evt wäre die Wahl eines Angiogenesehemmers nach diesem Vorgehen einen Versuch wert ?

Nur den Versuch eines Unfallchirurgens würde ich gerne in Frage stellen wollen.
Ich möchte meinen Knochenbruch auch nicht von einem Brustoperateuer behandeln lassen.

Nichts für ungut , meine Zweifel hier.....

Alles alles Gute und viel Kraft für die richtige Entscheidung

Christine

Elch
03.11.2006, 21:08
Meine Mama hat auch Eierstockkrebs, OP wurde durchgeführt, 3mal Chemo, jetzt sollte eigentlich der Rest des Tumors noch entfernt werden, der Arzt hat jedoch meiner Mama geraten, die OP nicht unbedingt durchführen zu lassen, da das in ihrem alter (69) zu gefährlich wäre, Folgen könnten unter anderem Schlaganfall während der OP sein, der Darm müsste auch verlegt werden ect. Er hat weiter Chemo vorgeschlagen. Die Tochtergeschwülste haben sich nach den letzten 3 Chemos verkleinert und vielleicht denkt er, dass sie so klein werden,dass es noch keine Gefahr für meine Mama bedeutet. Kannst Du mir vielleicht helfen und ein paar gute Adressen nennen? Ich bin erst 30 und will meine Mama noch nicht verlieren
Vielen DAnk und schönen Abend
Alles Gute
Elch