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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Wie ist eine Lungen OP? Erfahrungen gesucht


RoCa
13.11.2006, 10:10
Hallo,

mein Mann 25 hat ein kleinzelliges BC. Durc h Chemo schon gut geschrumpft. Und jetzt haben wir die Chance zu operieren was orher nicht sicher war.

Jetzt soll er am 17 oder am 18 November den Tumor entfernt bekommen. Wir haben etwas bammel daor weil wir nicht wissen wie es so verläuft.

Am meisten hat er bammel vor dem Aufwachen. Aber alle sagen bis jetzt das eine Lungen OP nicht oder sehr selten komplikationen mit sich führt.

Der Arzt sagt mach 2 wochen ist er wieder fit, um bei der Geburt von seinem ersten Baby evtl am 22.12 dabei zu sein.

Hat jemand erfahrungen? Narürlich wollen wir mehr positives hören als negantives, aber man muß ja auch wissen was sache ist. Der arzt gibt in gute chancen die op komplikationslos zu schaffen auch weil er erst 25 Jahre ist und 4 chemozyklen ohne jegliche bemerkung von nebenwirkungen bewältigt hat.

Wir würden gerne wissen wie ist das wach werden? die tage danach und wie verläuft so eine op. Könnt ihr gut mit weniger Lunge leben? welche einschränkungen gibt es?


Wir danken euch schon jetzt. Dr die daumen.

Ro und Ca

werner65
13.11.2006, 12:11
Hallo,

also ich hatte vor ca. 15 Jahren eine Lungen-OP.
War in der Thorax-Klinik in Heidelberg. Eine absolute Spezialklinik für Thorax-OPs. (Damals jedenfalls)

Hatte auch ein BC, das ohne vorherige Chemo direkt entfernt wurde.

Ich lag nach der OP einen Tag auf der Intensiv, danach kam ich schon wieder auf Station. Das wachwerden ist wie bei jeder OP. Man ist von den Schmerzmitteln eh so im Tran, dass man nicht viel mitbekommt. Der einzige Negative Aspekt, war die Pumpe, die über zwei Schläuche in meiner Lunge Wundflüssigkeit absaugte. Daher war der Aktionsradius nur so weit, wie die Stromleitung reichte. :(
Das entfernen dieser Schläuche, die an der Rippenunterseite austraten, war nicht sehr angenehm, um es mal Vorsichtig auszudrücken. Ob das heute noch so praktiziert wird :confused:

Alle Nachuntersuchungen wurden in Vollnarkose durchgeführt, war wesentlich angenehmer und unproblematischer wie eine ambulante Lungenendoskopie.

Klar hat man am Anfang etwas Schmerzen, ist ja auch logisch bei so einer OP.
Husten und Lachen sollte man sich am Anfang tunlichst verkneifen. ;)
Aber wer schon mal ne Rippenprellung hatte, kann das nachvollziehen.

Mann muss sich halt etwas dazu zwingen relativ schnell mit den Lungenübungen anzufangen, auch wenn es nicht gerade gut tut.
Ich musste immer durch einen dünnen Schlauch Urinbeutel aufblasen, unbenutzte natürlich :D

An sich war es nicht schlimmer wie jede andere OP auch, Meine Narbe ist über 30cm lang, Das man da Schmerzen hat ist wohl normal. Aber es waren normale Schmerzen die jeder hat, der operiert wird. Nix wildes, da habe ich gerade bei ambulanten Sachen, die eigentlich Pippifax waren, schlimmeres erlebt.
Entfernen eines Warzendornes von der Fußsohle, dagegen war die Lungen-Op ein Witz. Ich bin 8 Wochen an Krücken gegangen, und habe mehr Schmerzmittel benötigt wie bei meinen restlichen OPs zusammen. Ich könnte den Arzt heute noch auf den Mond schießen. :mad:

Also Kopf hoch, hört sich schlimmer an wie es ist. Ich hatte nach einigen Monaten bei Lungentest 100% Lungenvolumen und treibe eigentlich regelmäßig Sport, ohne Beeinträchtigung.

Claudia Junold
13.11.2006, 13:13
Hallo Ro und Ca,
ich hatte im September und meine Freundin kurz vorher eine Lungen-OP. Wenn Du unsere Berichte lesen willst, dann clicke auf http://www.krebs-kompass.org/Forum/showthread.html?t=3255&highlight=Lungenmetastasen. Alles Gute für Deinen Mann, Dich und Eueren Zwerg!

Claudia

Anhe
13.11.2006, 16:19
Hallo Ro und Ca,

seit der OP von Werner hat sich wahrscheinlich doch ein bissl was verändert. Ich wurde in 2003 operiert, hatte auch einen Kleinzeller. Das Aufwachen auf der Intensivstation war - wie nach jeder Operation - ein wenig mühselig, vor allen Dingen auch, da ich unglaublichen Durst hatte und nichts zu trinken bekam. Nur die Lippen wurden angefeuchtet. Nach einer Nacht war ich wieder auf Station. Vor der Operation fragte man mich, ob ich eine Schmerzpumpe haben möchte, was ich auch wünschte. Eine dünne Kanüle wurde in die Hauptschlagader eingesetzt und so konnte ich - nach Bedarf - mir selbst die schmerzstillende Indikation zuführen. Zwei Drainageschläuche sorgten für Abfluss der Wundflüssigkeit. Aber mit Infusionständer konnte ich bereits am
3ten Tag wieder durch den Gang schlurfen. Husten und Lachen tut weh, man hat das Gefühl, den Brustkorb zerreist es. Allerdings war ein Abhusten erwünscht und so bekam ich die entsprechenden Brausetabletten dafür. Natürlich ist so eine Operation und die "Nachwehen" kein Spaziergang, aber die wirklich guten Schmerzmittel lassen es erträglich werden.

Nach 6-8 Tagen wurden die Drainageschläuche gezogen (unangenehm), nach 14 Tagen die Klammern. Nachuntersuchungen fanden nur in Form von Röntgen, CT und Blutuntersuchungen statt.

Am Anfang ist man ein wenig außer Atem, doch das Lungenvolumen kann man sehr gut trainieren, so daß spätere Beeinträchtigungen kaum vorkommen, es sei denn, man ist versessen aufs Tauchen oder auf Bergtouren.

Deinem Mann alles erdenklich Gute für die OP und für die Genesung danach.
Beste Grüsse
Anhe

RoCa
20.11.2006, 20:29
Hi,

Mein Mann wurde am Donnerstag erfolgreich operiert und kann 5 tage später schon nach hause. Er hat alles gut überstanden, kleine weh wehchen.

Danke für eure tips. jetzt hoffen wir das die pathologischen befunde auch positiv für die zukunft sind.


Danke RoCa :prost:

Claudia Junold
20.11.2006, 20:34
Das freut mich sehr für Euch!!!
Alles Gute weiterhin und für die Zukunft!
Herzliche Grüße von

Claudia