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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Angst vor OP!


16.12.2002, 12:24
Hallo,

ich bin nicht selbst nicht betroffen, möchte aber gerne wissen, wie man jemanden dazu bringen/überreden kann einen Lungeneingriff vornehmen zu lassen.

Der Betroffene hat sich allen Routineuntersuchungen unterzogen und praktisch kurz vor Toresschluß, nachdem festgestellt wurde, dass ein rechter Lungenlappen entfernt werden soll, das Krankenhaus in Hemer wieder verlassen.

Er bat in der Familie um Rat, diese empfahl ihm den Eingriff vornehmen zu lassen.

Nun vertritt er aber die Meinung, wenn die OP schief geht, liegt es an den Leuten (der Familie) und nicht an seiner Entscheidung.

Meine Frage nun: Wie kann man dem Mann (fast 70, Raucher), dazu bringen, dass nicht andere Leute wissen können, welcher Weg der Richtige ist um die Krankheit zu bekämpfen.

Wenn eine OP der richtige Weg ist, und diese von der Familie befürwortet wird,...
letztendlich aber in die Hose geht wird er ihnen das Vorhalten!

Ich bitte hier um Rat, vielleicht auch von denen, die das selber durchgemacht haben.
(Familie).

Danke, Gruß Jörg.

17.12.2002, 14:08
Hallo Jörg,

als Angehöriger eines Betroffenen der seit 12 Wochen auf der Intensivstation liegt, kann ich den Betroffenen gut verstehen.

Meine Empfehlung ist:
Zu prüfen wie der allgemeine Gesundheitszustand des Betroffenen ist? Welche Vorerkrankungen (Atmung, Herz, ...) liegen vor?

Diese Sachen solltet Ihr von einem neutralen guten Mediziner nochmals untersuchen lassen und Vorerkrankungen ernst nehmen. Laßt Euch über die Heilungschancen aufklären, wenn man mit 70 einen Lungenlappen entfernt bekommt.
Wart Ihr schon mal auf der Intensivstation einer Thoraxklinik?

Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig helfen und der Betroffene sollte selber entscheiden und nicht die Familie.
Viele Grüße
Chris

18.12.2002, 18:35
Hallo Jörg, ich bin selbst Betroffener und habe Lungenkrebs, mir wurde der rechte Lungenflügel komplett entfernt. Ich kann die Ängste des Betroffenen wie du dich ausdrückst
(ich gehe mal davon aus, das es euer Vater ist)verstehen. Ihr solltet die entscheidung die er für sich getroffen hat akzeptieren und ihm den rest des Lebens so angenehm wie möglich gestalten. In diesem Alter von 70 Jahren kann man einen Menschen nicht mehr davon überzeugen was g urt für ihn ist. Es hörst sich für euch bestimmt etwas hart und Herzlos an, ist aber bestimmt im Sinne des Betroffenen. Denn nur er allein kann über seinen Körper und sein Leben entscheiden.
Ich wünsche euch auf eurem weiteren Weg alles nur erdenklich gute.
In diesem Sinne, seid herzlich Gegrüsst RichardR