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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Pharynx Karzinom


Sause
31.12.2006, 14:35
Hallo und guten Tag,

bei meinem Vater (65) wurde vor einem halben Jahr der Tumor operativ entfernt (Oro Pharynx). Es war eine sehr aufwändige OP in der weiträumig der Tumor entfernt wurde. Mein Vater bekommt seitdem Sondenkost, hat aber auch wieder gelernt, einen kleinen Teil der Mahlzeiten selbstständig zu essen und zu trinken.
Er lehnte jede Strahlen/Chemotherapie ab und verfasste eine Patientenverfügung. Er lehnt somit jede lebenserhaltene Therapie ab.Die Familie hat es soweit akzeptiert. Nach der OP gaben ihm die Ärzte noch ein halbes Jahr zu leben ohne o.g. Therapie.
Das halbe Jahr ist jetzt um und der Befund vom CT vor drei Wochen ergab keine Neubildung in dem operierten Bereich des Tumors. Nun ist er jedoch seit Weihnachten durch eine Erkältung sehr schwach und kann nicht alleine aufstehen. Kann es auch Neubildungen von Tumoren an anderen Stellen geben, die auf Rücken und Nerven drücken? Oder ist es bei diesen Patienten so, dass sich allgemein bei einer Infektion alles schlimmer entwickelt und sie schwächer sind?
Wo kann man sich als Angehöriger Hilfe holen. Ich mache mir besonders um meine Mutter Sorgen, die meinen Vater ja versorgt. Man ist so allein mit seinen Fragen.

Herzlich grüßt
Sause

HeikeHH
02.01.2007, 15:34
Hallo Sause,

mein Vater (64) hat die gleiche Krankheit. Bei ihm wurde sie im September 2006 festgestellt und dann 2 Monate lang stationär mit Chemo und Bestrahlung behandelt. Seit Mitte Dezember ist er wieder zu Hause. Die Therapie hat ihn sehr sehr in mitleidenschaft gezogen; körperlich wie seelisch.
Vielleicht hat sich dein Vater also nicht ganz unberechtigt gegen eine solche Therapie entschieden.

Das positive Ergebnis der Nachuntersuchung bei deinem Vater ist toll !!!!
Da sieht man wieder, dass man auf irgenwelche Prognosen am besten verzichtet, weil es Gott sei Dank Ausnahmen gibt. Ist dein Vater denn bei einem Facharzt in Behandlung, der ihm wg. der jetzigen Erkältung und körperlichen Schwäche helfen kann? Vielleicht ist sein Immunsystem durch die Krebserkrankung geschwächt!? Ich rate dir, dich im Teil "Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom" zu melden. Dort sind viele Betroffene und fachkundige Angehörige, die mir immer sehr viel helfen können, wenn sich Fragen stellen.

Ich wünsche deinem Vater alles alles Gute und, dass er den Krebs besiegt hat.

Viele Grüße, Heike

Sause
02.01.2007, 15:48
Liebe Heike,
vielen Dank für Deine Zeilen!
Nein, mein Vater ruft immer nach unserer Hausärztin, die ein sehr, sehr lieber Mensch ist und auch immer sofort kommt. Da er weitere Untersuchungen ablehnt, nach Münster in die Uniklinik will er gar nicht mehr, kann sie auch nie genau sagen, woran es bei ihm nun liegt.
Er ist heute etwas besser drauf, meine Mutter hat das Novalgin abgesetzt, welches er für seine Kiefergelenkbeschwerden einnahm. Er kann das wohl überhaupt nicht vertragen und da muß man erst mal darauf kommen das es daran liegt. Und die Erkältung tat das übrige.
Ja, die Strahlentherapie und Chemo rafft die Menschen dahin, ein Professor, bei dem ich einen Strahlenschutzkurs gemacht habe, sagte sogar, dass er sich einer solchen Therapie nie unterziehen würde.

Ich wünsche deinem Vater alles Gute, man kann selber nicht viel machen, außer da zu sein und immer ein offenes Ohr zu haben. Es tut so weh, man bleibt immer das Kind und die Eltern so leiden zu sehen...
Alles Liebe
Susanne

HeikeHH
03.01.2007, 08:14
Liebe Susanne,

hier im Forum sind wir mit unseren Problemen wenigstens nicht alleine und es für mich eine Stelle, bei der ich nützliche Tipps im Umgang mit der Krankheit und deren Symptomen und vor allem auch moralische Unterstützung bekommen habe.

Alles Gute, Heike

Sause
03.01.2007, 17:17
Hallo Heike,

bin wieder einmal im Forum, was gut tut, denn mein Vater will überhaupt niemanden sehen oder mit jemandem sprechen. Dieses Thema mit seiner Krankheit wird einfach totgeschwiegen. Ich habe keine Ahnung wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll, er tut so, als wenn es ihn schon gar nicht mehr geben würde.

Was soll ich machen, wenn er irgenwann nicht mehr ist, ich möchte ihm doch sagen, dass ich ihn lieb habe. Habe schon überlegt, ihm einen Brief zu schreiben, doch irgendwas hält mich davon ab.

Alles wird für diese Patienten gemacht, eine Logopädin stand anfangs zur Seite, eine Krankengymnastin auch, doch was ist mit der Psyche? Da muß man als Patient damit zurechtkommen, das die Ärzte einem sagen, man hat noch ein halbes Jahr... Selbst ich kann damit nicht umgehen und liege jeden Abend hellwach im Bett und kann vor lauter Ängsten nicht einschlafen. Was muß die betroffene Person erst durchmachen?

Wie ist es bei Euch, wie geht ihr damit um?
Ist dein Vater eigentlich auch operiert worden und hat danach die Strahlentherapie bekommen?

Man muß doch zusammenhalten als Familie. Meine/unsere Hausärztin sagt, ich könne nichts machen, wenn er sich nicht öffnen möchte.

Liebe Grüße
Susanne

HeikeHH
04.01.2007, 08:43
Hallo Susanne,

mein Vater wurde nur bestrahlt (ca. 40x) und bekam 2x Chemo. Er wollte nicht wissen, wie seine Aussichten sind, aber meiner Mutter sagte der Arzt, es stünde 50/50. Die Therapie war Mitte Dezember vorbei und Ende Januar kommt die Nachuntersuchung. Vor diesem Ergebnis habe ich Angst und kann mich im Alltag kaum noch an etwas freuen, mir fehlt der Antrieb, ich denke ständig an meinen Vater und was wohl noch auf uns zukommt. Dabei geht es mir wie dir: Wenn es mich schon so bedrückt, wie kommt dann erst mein Vater damit zurecht?

Der Umgang mit seiner psyschischen Situation ist auch bei uns nicht einfach, weil ich und meine Schwester nie einen richtig engen Kontakt zu meinem Vater hatte. Wir sehen uns zwar oft, aber wir haben nie über tiefere Dinge geredet. Mein Vater ist grundsätzlich ein verschlossener Mensch und wenn er über etwas nicht reden will, blockt er ab. Das hält er auch gegenüber meiner Mutter so. Als er vor einigen Tagen mal zu mir sagte "Ich bin es leid" (derzeit hat er eine Magensonde, kann nicht essen, nicht schlucken) war das schon eine große Gefühlsoffenbarung seinerseits. Mir fehlen dann auch die Worte, um ihn zu trösten. Ich versuche ihm damit zu helfen, dass ich ihn alle zwei Tage besuche, um ihm Gesellschaft zu leisten, ihn abzulenken und da zu sein, falls er reden will. Oft sitzen wir nur gemeinsam vor dem Fernseher.

Ich habe erst durch die Krankheit gemerkt, wie sehr ich meinen Vater lieb habe und es wird ein ganz dringendes Bedürfnis, dies auch mitzuteilen. Aber mit Worten fällt es mir schwer, ich versuche es eben durch Dasein und andere Gesten. Mein Vater hat dadurch auch gemerkt, wie wichtig er uns ist. Ich telefoniere oft mit meiner Schwester und wir reden darüber, wie es uns dabei geht und was unser Vater wohl fühlt. Darüber reden tut mir immer gut, das merkst du sicher an der Länge meine Antwort :-). Es hilft mir sehr, hier Menschen zu treffen, die die gleichen Probleme haben und lesen zu können, wie sie damit umgehen. Die Diagnose ist für die Betroffenen und Angehörigen einfach ein richtiger Schock, ein Trauma und jeder geht anders damit um. Ich habe bei mir gemerkt, dass ich nicht nur Angst vor dem Tod meines Vaters habe, sondern dass auch meine Angst vor meinem Tod hinzugekommen ist. Ich mache mich Gedanken über meine Mutter, Schwester, Freund..........Es kommen so viele Gefühle zusammen. Aber Krebs ist nicht immer gleichtzeitig ein Todesurteil, dafür gibt es viele glückliche Beispeile, die man auch hier nachlesen kann.

Dein Vater hat seine Lebensprognose überlebt und die Nachuntersuchung war ohne Befund. Das freut mich so sehr für euch. Ich hoffe, dass dein Vater den Krebs besiegt hat.

Wie kommt deine Mutter damit klar? Kann Sie mit deinem Vater nicht reden oder will sie auch lieber schweigen oder redet sie mit dir? Es ist wichtig, dass Du und sie jemanden habt, mit dem ihr sprechen könnt. Das ist für mich ganz ganz wichtig. Wenn ich dann hier lese, wie unglaublich stark manche Menschen und Angehörige mit der Krankheit leben lernen, dann tröstet es mich das und ich hoffe, dass wir die Zukunft, die vor uns liegt, auch so meistern zu können.

Mach dir also keine Vorwürfe, wenn du mit deinem Vater so gerne reden willst und es fehlen dir auch die Worte. Er wird auch so wissen, dass du ihn liebst.

Viele Grüße und viel Kraft wünsche ich dir,
Heike

Sause
04.01.2007, 20:54
Liebe Heike,

es ist so gut sich mal auszutauschen!

Unsere Väter scheinen sich sehr ähnlich zu sein, liegt es an der Generation oder an der Tatsache das sie Männer sind?
Ich weiß es nicht, mein Freund ist da zum Glück anders.

Diese Art von Krebs (Pharynx Karzinom) ist leider so eine agressive Form von Krebs, das es nur eine Frage der Zeit ist, bis irgendwo weitere Tumore auftauchen. Da es Papa zurzeit sehr schlecht geht und wir nicht genau wissen, woher das kommt rechnet man immer mit dem Schlimmsten.

Bei 40 Bestrahlungen muß es deinem Vater bestimmt körperlich sehr schlecht gehen, die steckt man nicht mal einfach so weg.Wahnsinn, in so kurzer Zeit aber ich kenne mich damit auch nicht aus. Komischerweise ist mein Vater froh, über die Sonde ernährt zu werden momentan, er hatte da anfangs ganz andere Phasen.
Ich wollte ihn Montag besuchen und bin leise in das Schlafzimmer meiner Eltern und sagte erstaunt zu ihm, das er ja wach sei (zurzeit verschläft er 3/4 des Tages. Er sagte er lege sich auch sofort wieder hin (das sollte heißen:Geh!) Hab mich noch getraut zu fragen ob sich sein Zustand gebessert hätte, die Antwort war:Sch... Gut!! (Frag nicht weiter, hau ab). Und das tut so weh. Das ist das womit ich nicht umgehen kann.
Es ist genau so wie bei dir, ich hatte auch nie den Draht zu im. Wir sind im Grunde, so kommt es mir vor, in seinen Augen noch die kleinen Kinder, mit denen man über Probleme nicht redet.Ich habe noch einen kleinen Bruder(32). Man, ich werde in 3 Jahren vierzig!!!! Als Lütte seh ich mich nicht mehr...
Mit meiner Mutter verstehe ich mich sehr gut, und wir reden sehr viel miteinander, dann ist da noch die Mutter meines Vaters, meine kleine Oma(94) mit der ich auch über alles reden kann. Für sie ist es natürlich auch eine Katastrophe.
Wie kommt denn deine Mutter damit zurecht, ist sie momentan auch so (unheimlich) stark und nur für deinen Vater da?? Das geht irgendwann nach hinten los.
Einen angenehmen Abend noch!

Ganz liebe Grüße
Susanne

Sause
04.01.2007, 22:27
Hallo nochmal,

ein wichtiges Thema habe ich noch vergessen. Und zwar deine Angst vor Krankheit und Tod.
Ist denn deine Angst begründet? Oder hat sich die Angst gebildet, zu der Zeit als dein Vater erkrankte?
Ich mach mir auch hin und wieder Gedanken, doch diese Angst darf die Überhand nicht gewinnen. Wenn sich das steigert, dann mußt du mit jemandem darüber reden, sonst leidet dein ganzes Leben. Gönne dir hin und wieder eine Freude, denn du lebst jetzt, genieße so weit es möglich dein Leben. Ich finde, kleine Dinge können den Alltag schon bereichern.Diese Gedanken die man hat (ich meine die Bösen, die man vor allen Dingen immer nachts hat). Es ist zwar zurzeit echt schwierig und ich weiß nicht ob du mich verstehst, im Sommer als es so irre schlecht um Papa stand, da habe ich meinen (kleinen) Zoo erweitert. Ich habe nur gedacht, alles kann einen so schnell treffen und alles kaputt machen. Mach dir Freude mit Dingen an denen dir etwas liegt, am besten etwas, was Arbeit macht und dich beschäftigt.Nicht um zu verdränden, sondern auch mal um abzulenken!
Du hast dich informiert über die Krankheit deines Vaters, dann weißt du auch, das es nicht erblich ist. Mach dir darüber bitte keine Gedanken!!!
Diese ganze Grübelei macht einen so irre fertig und ist wahnsinnig anstrengend!! Sie raubt einem Kräfte und laugt aus.
Alles Liebe
Susanne

HeikeHH
05.01.2007, 13:22
Hallo Susanne,

ich danke dir auch für deine Antwort.

Schön, dass du erst in 3 Jahren vierzig wirst, ich bins schon in 9 Monaten :-)

Dein Vater reagiert sehr sehr abweisend und einsilbig, so schlimm habe ich mirs nicht vorgestellt. Wenn sein Tumor an sich doch verschwunden ist, hängt sein schlechter Allgemeinzustand doch sicher auch damit zusammen, dass er sich mit dem prognostizierten Todesurteil abgefunden hat, obwohl er doch jetzt wieder Hoffnung schöpfen kann? Die persönliche Einstellung und der Wille zum Weiterleben hat doch viel mit dem Gesundwerden zu tun.

Ich kann mit meinem Vater schon mehr sprechen, nur über Ängste und Gedanken sprechen wir überhaupt nicht. Er hat z. B. auch durchgehend salzigen Geschmack, bei allem was er zu sich nimmt (auch Leitungswasser). Ich habe ihm dann eine pürierte Gemüsesuppe gemacht, die ich überhaupt nicht gewürzt hatte (in der Hoffnung, er kann ein paar Schlucke nehmen und hat mal wieder etwas gegessen), aber er hat sie nicht mal probiert. Er hat so pessimistische Zeiten. Das verstehe ich auch, aber anstatt darüber mit uns zu reden, blockt er dann völlig ab, legt den Kopf auf die Arme oder schaut zur Seite und macht dicht. Auch ganz kleine Spaziergänge durch seinen Garten will er nicht machen. Ich habe auch schon an eine frontale Konfrontation gedacht, in dem ich ihn darauf anspreche, welche Ängste er vor der Krankheit oder auch dem Tod hat, aber das traue ich mich nicht!!!

Meine Ängste um ihn sind am Abend und in der Nacht auch am schlimmsten. Meine Angst vor dem Tod ist nicht die Angst, den gleichen Krebs zu bekommen. Aber irgendwie hört man soviel von Krebserkrankungen. Alleine bei mir waren vier Kollegen betroffen, von denen eine an Lungenkrebs gestorben ist. Mein Schwester hat zu allem Unglück auch schon die zweite Untersuchung mit Verdacht auf Gebärmutterkrebs hinter sich, deren Ergebnis sie am Montag bekommt (sollte irgendeine Gefahr bestehen, würde sie sich die Gebärmutter entfernen lassen). Vor fünf Jahren erkrankte sie an Hautkrebs, der Gott sei Dank besiegt zu sein scheint. Vor dem Tod selbst habe ich keine Angst, aber vor dem Weg dorthin. Wenn man liest, wie sehr manche Menschen leiden müssen, dann kommen mir solche Gedanken und Ängste: Wie gehe ich damit um? Würde ich durchhalten und positiv bleiben? Dieser Sch....Krebs im Mund/Halsbereich ist so schlimm, bringt so viele Einschränkungen in der Lebensqualität mit sich.

Meine Arbeit macht mir Spaß und bringt mir den Ausgleich, der mich dann für die Besuche zu Hause stark macht. Ich gehe auch mit meiner Freundin weg, mit der ich sehr gut darüber reden kann (ihr Bruder hatte Hodenkrebs). Sie versteht auch meine Ängste, zumal sie mit ihrer alten Mutter alleine lebt und hofft, dass ihre Mutter, wenn es soweit ist, in Frieden sterben kann, ohne dass sie sie leiden sehen muss. Die Ängste haben wahrscheinlich alle in sich, nur WIR sind im Moment damit direkt konfrontiert.

Heute Abend fahre ich wieder zu ihm und hoffe, ihn relativ gut anzutreffen. Angst habe ich vor der Nachuntersuchung Ende Januar. Die hat er sicher auch und damit er den Kopf nicht hängen lässt, zeige ich ihm mit möglichst vielen Besuchen, dass er mit wichtig ist und ich nicht aufgeben will.

Ich will weiterhin positiv denken, das hat mir mein ganzes Leben viel gebracht. Es wäre aber auch ein Wunder, wenn wir diese Situation so einfach wegstecken könnten.

Ich wünsche Dir trotz allem ein schönes Wochenende und melde mich nächste Woche wieder (habe nur im Büro Internetanschluss).

Alles Gute und viele Grüße, Heike

Sause
07.01.2007, 17:29
Einen schönen guten Montag-Morgen wünsche ich dir!

Wie war dein Wochenende und der Besuch bei deinem Vater?

Mein Freund Carsten und ich waren am Samstag bei meinen Eltern, die Haustür ging nicht mehr zu und mußte abgehobelt werden, da war dann mein Freund, der Fachmann gefragt. Mama hatte einen Apfelkuchen gebacken und dann kamen noch meine Oma und mein Bruder hinzu, eigentlich eine nette kleine Kaffeerunde. Papa hielt sich im Wohnzimmer auf und bekam seine Magensondenmahlzeit. Es ging schon wieder nicht, ich bekam keine zwei Sätze mit ihm hin und habe fast fluchtartig den Raum verlassen. Er hatte immer noch Fieber, seit nun fast drei Wochen.

Abends kam der Hammeranruf von meiner Mutter, mein Vater will in der kommenden Woche mit ihr über ihr Leben nach seinem Tod reden, wie alles weitergehen soll. Sie muß dann das große Haus und den riesigen Garten alleine bewältigen und finanziell und, und, und....
Nach dem Anruf war es dann mit meiner Selbstbeherrschung vorbei und ich habe nur noch Rotz und Wasser gebrüllt.
Heute kam wieder ein Anruf von ihr, der ganz positiv klang, Papa hat kein Fieber mehr, und sein Interesse am Leben wäre auch wieder da. Das ist eine Karussel von Himmelhochjauchzend und zu Tode betrübt. Man denkt von einem Tag zum anderen.

Schön, dass dir deine Arbeit gut gefällt, stell dir vor, da würde es nicht laufen?!
Ich bin nun seit über zwanzig Jahren in ein und derselben Zahnarztpraxis beschäftigt und mit meiner Arbeit dort und meinem Chef und den anderen Mädels sehr zufrieden. Mir macht die Arbeit viel Freude.

Habe mich nach dem Besuch meiner Eltern am Samstag volle Kanne in Beschäftigungstherapie gestürzt, Kuchen gebacken, Rolladen gebraten um mich abzulenken.
Der Sonntag wurde genauso, Terrarien gesäubert (halte Gerbils), festgestellt dass meine Zebrafinken Nachwuchs haben (da war die Freude groß). Ich bin so froh meine Tiere zu haben!

Habe Mama natürlich erst einmal beruhigt, denn mit der Arbeit im Haus und dem Garten stehen wir natürlich voll hinter ihr.

Liebe Heike, ich wünsche dir noch einen angenehmen Arbeitstag (ich habe heute frei) und bis zur nächsten Mail!

Liebe Grüße
Susanne:

HeikeHH
08.01.2007, 14:26
Hallo Susanne,

ja, das "Karusell" kenne ich auch. Aber wir hatten wohl beide ein gutes Wochenende. Auch meinem Vater geht es seit Freitag besser. Er kann auf einmal wieder größere Schlucke nehmen und auch seine Tabletten wieder ohne den Weg über die Magensonde einnehmen. Er hat am Sonntag sogar eine Autofahrt gewagt! Ich war überglücklich, als er mir das gutgelaunt erzählt hat. Auch bei meiner Schwester war die Nachuntersuchung ohne Nachweise eine Krebserkrankung. Ich könnte ein Fest feiern. Aber irgendwie bleibt man doch vorsichtig mit der Freude.

Ich freue mich für dich, dass es deinem Vater besser geht. Wenn er sich körperlich wieder fitter fühlt, kommen auch die Lebensfreude und der Optimismus zurück. Vielleicht kannst du jetzt besser mit ihm reden? So ist es zumindest bei mir mit meinem Vater. Wenn er sich schlecht fühlt und ohne Hoffnung ist, ist kaum ein Gespräch über seine Krankheit möglich, aber wenn es ihm gut geht, kann ich auch wieder mal Ideen für z. b. unterstützende Therapien anbringen.

Wenn dein Vater partout über die Zeit nach seinem Tode reden will (die hoffentlich noch lange hin ist), dann solltet ihr das auch tun. Wenn er das Gefühl hat, für die Zukunft deiner Mutter alles geregelt zu haben, hat er diese Last auch wieder weniger auf dem Weg zum Gesundwerden.

Ich habe leider leider keine Haustiere (außer einem wilden durchtrainierten Dorfkater, der nur zum Fressen kommt), weil ich und mein Freund den ganzen Tag nicht zu Hause sind und in der Wohnung einsperren will ich Hund oder Katze nicht. Früher, als ich noch zu Hause wohnte, hatte ich auch eine Katze, die mein Vater nach meinem Auszug weiter behalten hatte. Mit 20 Jahren ist sie im Frühjahr 2006 leider eingeschlafen. Dabei hätte das Tier meinem Vater sicher gut getan über die Zeit seiner Krankheit. Hat dein Vater kein Haustier, das ihm etwas Auftrieb geben kann?
Herzlichen Glückwunsch zum Zebrafinken-Nachwuchs! Was aber sind Gerbils?

So, wieder viel geschrieben und es hat wieder gut getan. Ich mache heute Abend mal eine Kerze an und lasse sie für deinen und meinen Vater brennen. Ich bin kein gläubiger Mensch, aber solche Rituale tun mir gut.

Ich wünsche dir alles Gute und viele Grüße,

Heike

Sause
08.01.2007, 15:37
Liebe Heike,

ich bin es nochmal, habe ja heute wegen des Urlaubtages etwas Zeit tagsüber!

Ich freue mich riesig für euch mit, endlich mal positive und schöne Nachrichten.

Gerbils sind mongolische Wüstenrennmäuse, wobei sie eigentlich nicht zu den Mäusen gehören, sondern zu den Mäuseartigen bzw. Wühlern. Ich halte sie in sehr großen Terrarien, meiner Meinung artgerecht, mit selbstgebauten Häusern, jeder Menge Äste zum zernagen und viel Material zum wühlen.(Null Plastik)!
Schaut so aus, als wenn die kleinen Racker sich dort wohl fühlen.
Habe eine Männer WG und eine Frauen WG.
Habe zwei Tiere (weiblich) im Sommer gekauft, wobei ich an zwei schwangere Mäusedamen geraten bin. Die präsentierten mir ihren Nachwuchs zwei Wochen später. Keine Ahnung wie viele es am Anfang waren, doch als immer mehr verschiedene Näschen durch die Luke schauten, mußten es schon einige sein. Ich hatte so viel Spaß an den Kleinen, das ich sie alle behalten wollte. Habe mir dann, als die Zeit reif war, noch ein Becken gekauft und das Geschäft gefragt, ob sie mir bei der Geschlechtertrennung helfen können. Die sind dort sehr nett, sie hätten mir auch den Nachwuchs abgekauft. Es war ja schließlich deren Schuld. Die Tiere sind mein absolutes Hobby. Die Finken halte ich schon seit ca. 14 Jahren. Habe bei mir im Haus ein großes Zimmer, da steht ein Stuhl drin und ich kann so immer entspannen und meine Tiere beobachten.
Zu unserem Haushalt gehören noch zwei Hundedamen: Kira, eine Schäferhund-Mischlingsdame und Klein-JC eine Rauhaardackel/Jack-Russel Mischlingshündin. Beide aus dem Tierheim Lingen. Mein Freund ist hier im Haus selbstständig und oft da, daher geht das sehr gut. Ich habe lange Mittag zwei bis zweieinhalb Stunden.

Papa geht es wirklich besser, wollte mich heute telefonisch sprechen, und hat mich gefragt, was mein Husten macht!!!!! Habe irgendwas chronisches an den Bronchien, wußte ich selber nicht seit Freitag und habe nun Cortison und ein Spray bekommen. Ist nun viel besser.
Ich bin fast vom Sessel gefallen, als er mich fragte und auch sonst sehr gut gelaunt wirkte.
Ich freue auch so sehr, dass es deinem Vater besser geht!!!!
Das er schon Pläne schmiedet und wieder Auto fährt finde ich ganz,ganz toll.
Das gibt dem Leben wieder Schwung und er sieht und hört was anderes.
Mein Vater ist eher hobbylos und bis vor drei Wochen ist auch er immer noch weggefahren und hat sich den "Spiegel " geholt und dort in dem Cafe einen Kaffee getrunken. Ich hoffe, er erholt sich soweit, das das auch wieder möglich ist.

Wollen wir mal für eine Weile auf das Positive vertrauen und hoffen, das es so bleibt. Das mit der Kerze finde ich auch sehr gut, ich bin auch kein Kirchengänger, doch diese Rituale finde ich schön und werde dich heute abend mit einer Kerze unterstützen. Wenn doppelt gemoppelt nicht hält??

Alle lieben Grüße
Susanne :winke:

HeikeHH
09.01.2007, 08:28
Hallo Susanne,

gute Nachrichten auf beiden Seiten, super!! Wenn dein Vater sich wieder für andere Dinge interessiert hat er wieder Auftrieb und Kraft. Lustig, dass dein Vater auch seine Tour macht, den "Spiegel" kaufen geht und dabei einen Kaffee trinkt. Auch mein Vater ist "Spiegel"-Leser und hat seine wöchentliche Zeitschrifteneinkaufstour gemacht. Es freut mich so sehr, dass es beiden besser geht. Da haben die Kerzen was gebracht :-))

Schön, dass ihr euch so viele Tiere halten könnt. Jetzt weiß ich auch mal, was Gerbils sind. Muss im Internet mal ein Bild suchen, damit ich weiß, wie die Tierchen aussehen. Hört sich nach einem lustigen und vor allem zahlreichen Haufen an. Ich verstehe, dass du keine einzige hergeben wolltest. Vielleicht ändert sich bei uns auch mal die Rahmenbedingungen und wir können endlich ein Haustier -am liebsten aus dem Tierheim- nehmen. Bis dahin begnüge ich mich als Dosenöffner für unseren Gast-Kater. Aber ich glaube, nicht mehr lange, dann ist das "wilde" Tier soweit zivilisiert und macht sich doch auf unserer Couch breit.

Ich wünsche uns weiterhin gute Zeiten, viel Gesundheit und Gesundwerden für unsere Väter,
Viele liebe Grüße,
Heike

Sause
10.01.2007, 09:31
Guten Morgen,

Wenn es dich wirklich interessiert, dann kann ich dir eine echt gute Internetseite empfehlen: www.rodent-Info.net! Dort schaust du dann unter "Mongolische Wüstenrennmäuse" nach. Ist erstaunlich, was es da so an Farbschlägen gibt. Die Tierchen werden nicht sehr zahm, jedoch zutraulich, weil sie so neugierig sind. Mehr zur Beobachtung gedacht.

Das mit dem "wilden" Kater finde ich, ist eine tolle Sache! Ihr könnt echt stolz darauf sein, denn der kleine Kerl hat sich Euch ausgesucht. Was ist denn, wenn er sich auf dem Sofa heimisch fühlt, streikt dann der Vermieter? Muß er unbedingt Wind davon bekommen? Dieser kleine Kerl ist doch in einer schwierigen Zeit wie dieser, ein Sonnenstrahl für dich!

Herzliche Grüße
Susanne :cheesy:

bebe
10.01.2007, 17:09
Hallo, auch ich hatte ein Oropharynx-Ca, ein T 4, also, größer gehts nimmer, ich hab OP´s, Bestrahlung und Chemo und außerdem Mistelspritzen bekommen, im Befund stand: "palliativ", was das heißt, wisst Ihr ja, und ich LEBE! Meine Erkrankung war Neunzehnhundertneunundachtzig!!
Ich wünsch euch alles Liebe

HeikeHH
11.01.2007, 08:41
Hallo Bebe,

danke für deinen Beitrag. Das macht mir sehr viel Hoffnung. Wie auch immer die Nachuntersuchung bei meinem Vater Ende Januar ausgeht, werde ich an dein Schicksal denken und, dass es trotz schlechter Prognosen gut geworden ist. Ich habe meinem Vater schon Beiträge aus dem Forum ausgedruckt, damit er den Mut behält. Wie hast du diese schlimme Zeit psychisch überstanden? Ich wünsche dir alles alles Gute!


Hallo Susanne,

ich hoffe, dass bei dir zu Hause auch noch alles gut läuft und es deinem Vater besser geht? Heute Abend fahre ich wieder zu meinem Papa, es geht ihm nach wie vor ganz gut.

Die Bilder der Wüstenrennmäuse auf der Internetseite sind goldig!! Besonders das Bild, auf dem die vier Kerlchen so gemütlich übereinander hängen. Wie bist du denn gerade auf diese Haustiere gekommen?
Wir haben uns vor zwei Jahren ein Haus gekauft (müssen uns also nicht mit einem Vermieter rumschlagen) und über diese Zeit ist "unser" Kater immer ums Haus gestreunt und war total scheu, ist schon weggerannt, wenn wir nur die Haustür geöffnet hatten. Er ist wohl schon in wilder Freiheit zur Welt gekommen und ich schätze ihn auf 1 bis 2 Jahre. Er war so dünn, dass man meinte, es sei eine Katze und kein Kater, aber mittlerweile hat er gut zugelegt :-)) Er wird immer zutraulicher, kommt auch schon ins Haus, rollt sich im Flur hin und her und schnurrt, bis ihn endlich jemand füttert. Tiere sind einfach was wunderschönes, so ehrlich, so unkompliziert.

Viele liebe Grüße, Heike

bebe
11.01.2007, 09:06
Guten Morgen, Heike, nun wie hab ich das seelisch überstanden? Ich war, als mir der Arzt höchstens noch zwei Jahre gab, total daneben, unausstehlich der Familie gegenüber (Das könnt ihr machen, wenn ich tot bin, dauert ja nicht mehr lange... und so) bis ich meinen Mann beim bitterlichen Weinen beobachtete. Da hab ich mich "am Riemen gerissen", mich hingesetzt und einen Brief geschrieben, alle Familienmitglieder angesprochen und z.B. meinem Mann geraten, sich eine neue Partnerin zu suchen, meiner Tochter den Enkeln von mir zu erzählen, dem Sohn angeraten, in der Schule sich zu bemühen und bei den beiden anderen Söhnen dementsprechend. Hab sogar geschrieben, wie ich meine Beerdigung haben möchte und das dem Pastor übergeben.Nach dieser "Lebensregelung" hatte ich anscheinend alle Kraft frei zum Gesundwerden. Ich hab aber auch jeden Abend im Bett mit meinem Krebs geredet, ihn mir vorgestellt und ihm gesagt: Wenn du mich tot machst, dann musst du auch sterben, wuillst du das? Er wollte anscheinend nicht
Hilft dieser Bericht ein wenig?
Und zu deiner Katze: Ich hab zwei winzige Kätzchen gefunden, 125 g und 175 g schwer, hab sie mit der Flasche groß gezogen und in meiner "schlimmsten" Zeit ist das Kätzchen mit 15 Jahren an "meinem" Krebs gestorben und der Kater viel später an Alterschwäche. Auch Katzen bekommen Krebs, aber dass es der gleiche wie bei mir war....
Alles, alles Liebe bebe

Sause
11.01.2007, 10:06
Hallo Bebe!

danke für deine ehrlichen Zeilen.

So scheint es meinem Vater auch zu gehen, ich kann mir nicht vorstellen, dass er so einfach sein Leben aufgeben kann. Er hat erst einmal alles geregelt.

Am Wochenende war ja das Fieber weg und er ungewöhnlicherweise guter Stimmung. Nun ist das Fieber wieder da, die Leberwerte, die extrem gut waren, sind nach der Blutuntersuchung am Montag sehr schlecht und ein Entzündungsherd ist im Körper. Seine Stimmung ist wieder gleich null.

Wie geht es dir heute, körperlich wie seelisch? Kannst du normal leben?

Alles Liebe
Susanne


Hallo Heike,

Wie kommt man an Rennmäuse? Im Sommer vergangenen Jahres, als wir schon die Diagnose von meinem Vater hatten und er im Krankenhaus lag, und selbst von seiner heißgeliebten Fußball WM nichts mitbekam, denn die OP an sich wa ja sehr schwer. Alles ausgeräumt (großflächig). Bebe weiß, was ich meine!
Nun, ich mußte raus und bin mit meinem Freund in so ein Gartencenter gefahren. Dort habe ich dann die Renner gesehen. Das Sozialverhalten der Mäuse ist so schön zu beobachten, ich habe halt gedacht, alles kann sich im Leben so schnell ändern, warum nicht das tun, woran man Freude hat!
Habe mich dann informiert (lenkt ab) und dann zogen eben zwei von diesen Kerlchen bei mir ein.
Selbst mein Freund hat Spaß daran, sich immer neue Dinge für die Mäuslein auszudenken und zu bauen.
Man muß auch etwas haben, was einen von diesen trüben Gedanken ab und zu ablenkt.

Herzliche und liebe Grüße von Susanne

bebe
11.01.2007, 10:52
Nun, wie geht es mir heute, ich hab die Flucht nach vorn angetreten, und, als ich merkte, dass die Vorhersage nicht stimmt, ich also doch noch auf dieser, meist schönen, Welt bleiben darf, eine Krebsselbsthilfegruppe gegründet. Ich hab mir gesagt, wenn ich auch sonst (vielleicht) für nichts gut bin, ein wenig Hoffnung geben mit meiner Krankengeschichte ist ja auch etwas. Die vielen Schicksale haben mich von mir abgelenkt, ich sehe doch immer wieder, dass es anderen noch viel schlechter geht als mir, kein Speichel, schlimme Probleme mit dem rechten Arm, (neck dissection) und was mich im Augenblick sehr belastet: Ich hab meinen Mann, der mich immer sehr intensiv unterstützt hat, sonst hätte ich das auch gar nicht geschafft, an einem nicht erkannten Leber-CA mit Metastase am Herzen (Infarkt, Schlaganfall) verloren. Also, Krankheitsmäßg gehts mir eigentlich sehr gut, nur die Seele weint
Ihr wisst doch: Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren Bebe

HeikeHH
11.01.2007, 13:13
Es geht mir unheimlich nach, wenn ich lese was du bebe, und andere Betroffene, die hier schreiben, durchmachen musstet oder noch müsst. Wie anders muss man nach solchen Erfahrungen das Leben sehen? Und du hast deinen Mann verloren.........mir fehlen dazu im Moment die Worte...........Ich kann dich bestimmt nicht trösten, aber du hast mir geholfen, Danke!
Heike


PS: Eine Bekannte von uns, eine Tierärztin, hat mir erzählt, dass dieser Krebs bei Katzen eine häufige Krebsart sei.

Sause
11.01.2007, 14:05
An Bebe,

mir fehlen die Worte, da ist nur ein Wort:Warum?

Bin in Gedanken bei dir!

Lieber Gruß
Susanne

Melli1972
11.01.2007, 14:29
Hallo,
ich habe mir gerade eure Beiträge durchgelesen. Wie ich schon hier im Forum geschrieben habe, ist auch mein Vater an Krebs erkrankt. Auch ich habe Angst, das er sich jetzt in der kommenden schweren Zeit "einigelt", denn auch er zeigte nie richtig seine Gefühlswelt.
@bebe Es tut mir leid, das du deinen Mann verloren hast, oh man muss so viel erdulden, kämpfen und dann wird einem noch ein geliebter Mensch genommen. Ich wünsche dir weiterhin ganz viel Kraft.
Liebe Grüsse
Melli

Sause
11.01.2007, 14:54
Hallo Melli,

Mein Vater war auch starker Raucher, ich habe immer gedacht, es geht igendwann schief. Doch an so schief habe ich nie gedacht.

Heute denke ich, wenn er mal ein Zigarettchen raucht, soll er doch, denn was bleibt ihm denn?

Wir habe jahrzehnte gekämpft, aus ihm einen Nichtraucher zu machen.
Alles wird auf einmal egal, hauptsache man verliert den Menschen nicht.

Ja, es wird erfahrungsgemäß eine schlimme Zeit nach der OP auf euch zukommen.

Ich wünsche dir, deiner Mutter und natürlich deinem Vater alles Gute!

Herzliche Grüße
Susanne

Melli1972
11.01.2007, 15:15
Hallo Susanne,
ja du hast Recht was die Zigaretten angeht, ich habe jetzt auch gar nicht mehr versucht sie ihm auszureden.
Gerade rief meine Mutter an und weinte sehr, sie meinte er würde auch sicher nicht mehr in sein normales Leben zurückkehren und nicht mehr arbeiten können. Doch genau das ist sein Wunsch, ich glaube sein größtes Ziel, so scheint es mir. Dieses Ziel sollte man ihm lassen und ihn darin bestärken finde ich und habe es meiner Mutter gesagt. Sie hat glaube ich verstanden was ich meine, oh man es ist schwer damit umzugehen und wir stehen gerade mal am Anfang. Danke für deine lieben Wünsche.
Wie lange hat dein Vater die Erkrankung schon?
Liebe Grüsse
Melli

Sause
11.01.2007, 15:56
Hallo Melli,

es wurde im Mai festgestellt, dann operiert.Das schlimme an der Op war das "Nachher"! Denn die Ärzte sagen einem vorher nichts, zumindest nicht in der Klinik in der mein Vater behandelt wurde.
Mein Vater ist schon Rentner und sein größtes Ziel war, wieder selbstständig Nahrung zu sich nehmen zu können. Das hat er auch erreicht. Momentan jedoch nur mit Getränken. Sein Kiefergelenk streikt momentan. Durch die Sondenkost bekommt er alles was er braucht.

Die Ärzte waren dort sehr hochnäsig und als er Strahlentherapie und Chemo ablehnte, zu Gesprächen nicht kooperativ eingestellt. So nach dem Motte: Wenn sie nicht wollen...
Prognosen, was seine Lebenserwartung angingen, konnten sie einschätzen, ich als Angehöriger aber nicht damit umgehen. Und was diese Prognosen angehen, das kann man ja an der Erkrankung von Bebe sehen.

Es ist gut, dass dein Vater Ziele hat die er erreichen möchte. Dann hat er Hoffnung und die hilft bei der Heilung.

Herzlicher Gruß
von Susanne

HeikeHH
11.01.2007, 15:57
Hallo Melli,

es tut mir sehr leid, dass dein Vater jetzt die Diagnose Krebs bekommen hat. Die erste Zeit nach der Diagnose bei meinem Vater war für uns sehr schlimm. Auf einmal ändert sich alles. Ich hatte mit meiner Schwester telefoniert, wir haben viel geheult und waren am Boden. Genauso, wie es jetzt dir und deiner Mutter wohl geht. Aber du schreibst, dass dein Vater sich zum Ziel gesetzt hat, wieder arbeiten gehen zu können und das ist zuerst mal großartig. Es ist wichtig, leben zu wollen, die Krankheit besiegen zu wollen. Das hat bebe mit Kämpfen gemeint.

Ich wünsche dir alles Gute und viel Kraft,
Heike

HeikeHH
11.01.2007, 16:04
Hallo Susanne,

die Blutwerte (Leberwerte, weiße Blutkörperchen) waren auch bei meinem Vater zeitweise sehr schlecht. Manchmal konnten wir ihn nur mit Mundschutz und Kittel besuchen. Er hatte auch Temperatur, Durchfall usw. Aber die Ärzte haben das wieder gut hinbekommen. Das Immunsystem ist durch die Krankheit und Behandlung so angegriffen. Aber seine gute Erholung von vor ein paar Tagen zeigt doch, dass der Körper die Kraft hat, wieder alles ins Lot zu bringen. Ich dachte immer, dass ein Besuch bei einem Heilpraktiker für meinen Vater nicht schlecht sei (Aufbau Immunsystem in Absprache mit Arzt), aber dafür war er nicht so zu bewegen.

Ich drück euch die Daumen, dass der Schub schnell wieder überwunden ist.
Viele liebe Grüße, Heike

Melli1972
11.01.2007, 16:26
Vor zwei Jahren habe ich erlebt, wie mein Neffe du die Hölle gehen musste, er hatte Bauchspeicheldrüsenkrebs. Gott sei dank, geht es ihm heute gut. Bei ihm waren es Anfangs sehr schlechte Aussichten, er hat auch viel migemacht. Aus dieser Zeit weiss ich auch, wie anfällig Krebspatienten sind, besonders nach der Chemo, er war häufiger im Zelltief und für uns war nur ein Besuch in spezieller Kleidung und Mundschutz möglich.
Aber auch das zeigt wieder, das man es schaffen kann, ich bin so froh für den Jungen. Genauso positiv versuche ich auch jetzt für meinen Vater zu denken, auch wenn es schwer fällt. Doch nur so können wir ihm bestehen, wenn wir positiv denken und uns nicht hängen lassen. Darüber bin ich mir im klaren. Zum Glück sind wir drei Geschwister, die auch meiner Mutter bestehen, denn ich habe Angst das sie es nicht so gut durchsteht wie wir.
Ich sagte ihr heute, das sie ihn bestärken muss, auch in den Wünschen und Zielen die er sich setzt, denn ich glaube das fällt ihr sehr schwer.
Ich wünsche euch und euren Vätern und dir Bebe viel Kraft und alles Gute. Hoffentlich wird es trotzdem noch ein gutes Jahr 2007.
Liebe Grüsse
Melli

HeikeHH
12.01.2007, 08:16
Hallo Melli,

schlimm, dass in eurer Familie nun zum zweiten Mal diese Krankheit aufgetreten ist. Aber dadurch, dass dein Neffe den Krebs überwinden konnte, macht es vielleicht auch deinem Vater Mut. Ich drück euch die Daumen, dass ihr die kommende Zeit gut bewältigen werdet. Im Forum "Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom" wirst du viele Antworten auf die kommenden Fragen und Probleme erhalten können. Alles Liebe und Gute, Heike


Hallo Susanne,

ich hoffe, es geht deinem Vater einigermaßen?? Hoffentlich lässt er sich von den derzeit schlechten Blutwerten nicht allzu sehr pessimistisch stimmen. Wenn mein Vater durch die schlechten Blutwerte körperlich so geschwächt war, war er auch immer depressiv. Ich habe gestern Abend mal wieder eine Kerze angezündet und mir intensiv gewünscht, dass wir alle den Mut behalten. Meinem Vater geht es zur Zeit ziemlich gut, weil er wieder etwas schlucken kann und 4 Kilo zugenommen hat. Nur die Angst vor den Untersuchungsergebnissen Ende Januar sitzt mir im Nacken.

Alles Gute und liebe Grüße, Heike

bebe
12.01.2007, 10:37
einfach nur DANKE für euer Mitfühlen
meine Schwägerin hat zu mir gesagt: Kopf hoch, auch wenn der Hals dreckig ist (auch ´n Trost!!) Alles liebe bebe

Sause
12.01.2007, 10:38
Hallo Heike,

vier Kilo sind total super!!!!!!!!!:megaphon: Ich freu mich so für Euch!!!

Diese Nachuntersuchungen machen einen im Vorfeld total groggy, jedoch ist es gut möglich, das das Ergebnis zufriedenstellend ist. Wir hatten ja Anfang Dezember auch nicht so große Hoffnung, doch es ist nichts festgestellt worden. Die Angst wird einen allerdings immer begleiten. Ich drück euch ganz fest die Daumen und wünsche euch alles Gute dafür! Werde heute abend auch wieder eine Kerze anzünden.

Habe soeben mit meiner Mutter telefoniert und es ist gleich geblieben. Er steht schon auf, doch nur kurz. Er bekommt nun 3x am Tag die Sonde. Papa hat sich immer dagegen gewehrt, doch meine Mutter (oh Wunder) hat sich durchgesetzt!! Darüber freue ich mich auch sehr. Die beiden wachsen in dieser Situation eng aneinander. Mama freut sich über mein gekochtes Essen, denn sonst würde sie auf der Strecke bleiben.

Alles Liebe
Susanne :)

Melli1972
12.01.2007, 10:42
Hallo,
heute bin ich schon ein bisschen gefasster und habe die Diagnose erst einmal geschluckt. Jetzt bleibt das Warten auf die OP und was danach ist. Wie es ihm geht, wieviel sie entfernen müssen.
Wie siehts mit dem Rauchen bei euren Vätern aus? Man hat meinem Vater natürlich gesagt, er müsse sofort aufhören, doch mir war gleich klar, das geht gar nicht, das macht er nicht. Es gibt doch sicher ne lange Zeit in der er es gar nicht kann, oder?
Deshalb ergibt sich das Problem doch fürs erste sicher von selbst, oder?
Liebe Grüsse
Melli

Melli1972
12.01.2007, 10:45
Hallo Susanne,
es ist schön zu lesen, das deine Eltern in der Zeit so gut zusammen halten und zusammen gewachsen sind. Ich hoffe, das es bei meinen Eltern gut geht, das meine Mutter den Weg geduldig mit meinem Vater geht und sie ihn die Last nie spüren lässt. Ich hoffe, sie hat all die Kraft.
Liebe Grüsse
Melli

Sause
12.01.2007, 10:47
Liebe Bebe,

ganz schön derb, deine Schwägerin. Aber es kommt auf den Menschen an der das sagt.
Ich hoffe du hast Menschen in deinem Umfeld, die dich sehr lieb haben und die dir etwas Halt geben.
Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass man sich in so einer traurigen Situation einigelt und niemanden hören und sehen will.

Die Kerze heute abend wird auch für dich mit angezündet, ich denke an dich!

Herzliche Grüße
Susanne

Sause
12.01.2007, 10:56
Hallo Melli,

das geht ja heut fix mit der Schreiberei!

Ja, das Rauchen hatte sich erst einmal von selber erledigt.
Da ging ca. 8 Wochen nichts. Und meine Hausärztin sagte, der körperliche Entzug wäre damit auch vorbei.
Das, was mein Vater heute raucht, kommt höchstens auf eine Zigarette am Tag und ich denke das ist alte Gewohnheit, schmecken wird sie ihm nicht.
Das sind nacher alles so Nebensächlichkeiten .

Alles Gute für die OP bei deinem Vater!

Lieber Gruß
Susanne

HeikeHH
12.01.2007, 12:57
Hallo Melli,

mein Vater war starker Raucher, hat vor ca. 5 Jahren aufgehört und es hat ihn doch erwischt. In der Strahlenklinik habe ich einige Patienten gesehen, die mit der Chemo-Infusion vor die Tür rauchen gingen. Wenn dein Vater operiert wird, dann steht ihm aber bestimmt nicht der Sinn nach Zigaretten.

Du schreibst noch, dass du hoffst, dass deine Mutter den Weg geduldig mit ihm geht und ihn die Last nicht spüren lässt. Ich habe bei uns gemerkt, dass meine Mutter in der schweren Therapiezeit (40 Bestrahlungen, 2x starke Chemo mit allen Nebenwirkungen) genauso Unterstützung brauchte, wie mein Vater. Ich bin nach dem Krankenhausbesuch immer noch zu meiner Mutter und habe versucht, sie auch aufzurichten. Zum Glück hatte ich dann wieder meine Schwester. So helfen wir uns gegenseitig aus den Tiefs.

Ich drück euch ganz Fest die Daumen für die OP. Viele Grüße, Heike



Hallo Susanne,

ohne die Sondennahrung wäre meine Vater schlicht verhungert. Deine Mutter hatte absolut Recht, deinen Vater dazu anzuhalten. Das ist einfach überlebenswichtig. Ohne Kilos keine Energie. Schön, dass du deine Mutter bekochst. Meine Mutter hat sich auch selbst nichts mehr gekocht, weil sie meinem Vater nicht die "Nase lang machen" wollte.

Ich mache auf jeden Fall wieder mit bei der Kerzenaktion - für uns alle. Danke für dein Hoffnung-machen für die Nachuntersuchung!!!
Viele liebe Grüße und schnelle Besserung für deinen Vater, Heike



Hallo bebe,

deine Schwägerin hat Humor! Irgendwo hier habe ich auch den Spruch gelesen: Kopt hoch, man tritt sich sonst doch nur auf Kinn :-))

Alles Gute auch dir, Heike

bebe
14.01.2007, 14:22
hallo, hab doch tatsächlich meinen Befund gefunden, ich stell ihn hier mal rein, vielleicht gibt er euch ein wenig Kraft, dass man so etwas doch so lange überleben kann:
Oropharynx-Hypopharynx-Larynx-Carcinom T4 N2 M0 Z. n. transoraler laserchirurgischer Tumorexzision in palliativer Absicht 3/89
Radikale Neck dissection re
2 Zyklen postoperative Radiotherapie unter Zusatz von Carboplatin
Residualtumor re. Zungengrund, Pharynxseitenwand
Sickerblutung aus dem Bereich der Hypopharynxseitenwand, rechts, Ligatur der Carotus externa, re. 10/89
Euch allen viel Kraft, Mut und Gottvertrauen bebe

HeikeHH
16.01.2007, 08:15
Hallo bebe,

ganz kann ich deine Diagnose nicht übersetzen, aber dass schlimm ausgesehen hat kann ich rauslesen. Ich habe große Angst vor der nächsten Woche, wenn bei meinem Vater die Nachuntersuchungen anstehen. Je näher der Tag rückt, desto weniger kann ich an andere Dinge denken.

Ich danke dir nochmal für dein Mutmachen!! Ich wünsche Dir von ganzem Herzen, dass du gesund bleibst. Drück uns die Daumen.

Viele Grüße, Heike

bebe
16.01.2007, 13:37
Das mit der Angst kann ich sehr gut verstehen, denn, obwohl ich seit Jahren nicht mehr ins Klinikum zur Nachsorge muss, sondern hier zum HNO-Arzt gehe, kann ich lange vor dem HNO-Termin auch nicht mehr schlafen, die Angst ist nun mal unser ständiger Begleiter, vielleicht aber gar nicht so schlecht, so achten wir auf jedes kleine Symptom und klären alles ab, oder?

HeikeHH
16.01.2007, 15:56
Hallo bebe,

ja, vielleicht ist es ein Vorteil, dass einen die Krankheit nicht mehr so überraschen kann und man sensibler bleibt, für alle Anzeichen. Aber so richtig trösten kann es mich jetzt nicht. Ich bewundere deine Kraft. Die muss bei mir erst noch kommen - hoffentlich kommt sie auch. Dabei bin ich nur Angehörige, (noch) nichtmal selbst betroffen.

Es hilft mir aber sehr viel, hier einfach mal die Gedanken runterzuschreiben und eure Antworten zu bekommen.

Danke, Heike

bebe
16.01.2007, 18:12
Guten Abend, Heike, was heißt hier "nur" Angehörige??????!!!!!!!??????
Ich meine, dass Angehörige noch mehr leiden als der Betroffene, denn dieser merkt ganz genau, wie es ihm geht, hat Ärzte, Schwestern, Therapeuten, mit denen er sich austauschen kann und wen oder was hat der Angehörige??
Der hat nur eine hundsgemeine Angst!! Und wem soll er die mitteilen? Dem Kranken sicher nicht, obwohl es beiden gut tun kann, sich einfach in die Arme zu nehmen und gemeinsam zu weinen. Wen hätten denn die Angehörigen, wenn es den Krebs-Kompass nicht gäbe? Also, steh zu Deinen Gefühlen, Du bist damit nicht allein bebe

HeikeHH
17.01.2007, 08:27
Hallo bebe, ich weiß, dass ich mich ruhig genauso betroffen fühlen kann, wie mein kranker Vater, aber ich denke auch immer, dass ich stärker sein muss, damit ich jederzeit für ihn da sein kann. Aber ich habe ja noch meine Mutter und Schwester und kann mir so auch mal einen Durchhänger erlauben, dann springt einer von den beiden ein und ich kann eine Auszeit nehmen. Die mehr als 2 Monate Krankenhausauftenhalt meines Vater waren - das habe ich eigentlich erst im Nachhinein - gemerkt, eine starke Belastung für mich. Die Angst, dass er die Therapie gut durchsteht (hat er in den letzten Wochen aber nicht), die lange Fahrerei in die Klinik, die langen Abende im Krankenhaus............Damals wusste ich noch nicht genau, was auf uns zukommt, aber jetzt weiß ich es und deshalb vielleicht meine Angst vor der nächsten Woche. Am Montag ist der erste Termin beim HNO, dann wird ihm mitgeteilt, wann er für die Endoskopie (?) wieder stationär muss. Im Moment baut er ja auf, nimmt zu und kann wieder besser schlucken, nicht nur PEG. Hoffentlich, hoffentlich geht alles gut. Ich danke dir mal wieder sehr, für den Austausch, viele Grüße, Heike

bebe
17.01.2007, 09:09
Hallo, Heike, bei meiner Arbeit in der Selbsthilfegruppe habe ich oft feststellen müssen, dass die Betroffenen das "Starksein" ihrer Angehörigen als Desinteresse ausgelegt haben, deshalb auch mein Rat, ruhig mal gemeinsam zu weinen. Das muss ja nicht bei jedem so sein, wird aber wirklich oft so empfunden. Ich denk ganz fest an Euch bebe

HeikeHH
17.01.2007, 14:54
hallo bebe,
der Gedanke, dass ein kranker Mensch dann das Gefühl haben kann, seine Leiden werden nicht ernst genommen, ist mir aber so noch nicht gekommen.
Danke für die Anregung, anders zu denken. Man neigt zum üblichen trösten ("das wird schon wieder".....), aber das passt einfach nicht mehr in einer solchen Situation.
Viele Grüße, Heike

Sause
23.01.2007, 19:41
Hallo Heike,

hatte schon zweimal geschrieben, ist jedoch wohl verloren gegangen.

Wie geht es Deinem Vater? Hat er noch mehr zugenommen?

Bei uns sieht es nicht gut aus. Die HÄ war letzte Woche da und dieses auf und ab vom Fieber sollen evt. streuende Tumore auslösen. Sie geht nicht mehr von einem Infekt aus.
Er schläft tagsüber und nachts sind meine Eltern wach und dann möchte er mit meiner Mutter reden. Sie hat schon den totalen Mangel an Schlaf. Er will keinerlei Untersuchungen mehr über sich ergehen lassen und die Nachuntersuchung in Münster kann er auch nicht machen lassen, er ist viel zu schwach um dahin zu kommen. In ein Krankenhaus will er auch nicht. Hatte angeboten meiner Mutter zu helfen, doch Papa will nicht, dass wir Kinder ihn so sehen.

Ich habe in den letzten zwei Wochen viel nachgedacht ich mußte irgendwie versuchen mich nicht völlig fertig zu machen, denn schließlich muß mein Leben weitergehen. Konnte mich auf die Arbeit nicht mehr konzentrieren und war ein paar Tage zu Hause. Es ist sehr, sehr schwer!

Alle guten Wünsche
Susanne

silverlady
23.01.2007, 19:57
liebe Susanne
es tut mir sehr leid das ihr keine bessere Nachricht habt. Versuche doch bitte deine Mutter davon zu überzeugen einen ambulanten Hospizdienst einzuschalten.
Auch soll sie mit den Ärzten sprechen ob nicht einen Möglichkeit gibt diese Tag und nachtumkehr wieder rückgängig zu machen.

alles Gute für euch
silverlady

Sause
23.01.2007, 21:23
Hallo Silverlady,

was ist ein ambulanter Hospizdienst?

Mein Vater hat nachts starke Schmerzen im Kiefergelenkbereich. Mein Chef (Zahnarzt) hat ihm schon eine Schiene angefertigt, allerdings mit der Anmerkung er müßte zum Neurologen. Dort kann er aber im Moment nicht hin, da zu schwach! Vielleicht ist es auch eine Tumorneubildung? Er bleibt immer ca. 15-20 Minuten auf, dann legt er sich wieder hin. Ich hoffe immer noch auf den Infekt, den er vor Weihnachten hatte, der hat ihn so dermaßen runtergezogen. Dann sind da wieder die Zweifel, denn die Ärzte hatten im Mai gesagt, er hätte noch ein halbes Jahr bis Jahr, ohne Strahenth. und Chemo.

Mein Vater reagiert auch so komisch auf Schmerzmittel (Novalgin, Tramadol), wobei ich denke, es ist in seinem Fall nicht das richtige Medikament. Ich denke die HÄ ist mit ihrem Latein auch am Ende. Er will sich ja nicht helfen lassen. Sie hat mit mir auch schon darüber gesprochen, das meine Eltern merkwürdig sind. Sie rufen nach ihr, macht sie dann Vorschläge, wird meistens alles abgelehnt.

Er hat einfach die totale Panik, nach dieser Hammer OP noch einmal ein Krankenhaus zu betreten. Der Umgang in MS mit den Patienten glich einem Schlachthaus!
So steht man da, sieht dieses Häufchen Elend und kann nur ins eigene Zuhause zurück fahren.
Meine Güte, wie muß es sein, diese Diagnose zu haben, schwächer zu werden und seinen Tod vor Augen zu haben?

Herzlicher Gruß
Susanne

HeikeHH
26.01.2007, 09:58
Hallo Susanne,

es tut mir so leid, dass es deinem Vater so schlecht geht. Was musst du jetzt nur durchmachen. Ich denke ganz fest an dich. Am schlimmsten ist bestimmt, dass er euch nicht sehen will. Wenn dein Vater jede weitere Behandlung ablehnt, kann ja gar nicht festgestellt werden, woher das Fieber kommt (ob Tumor oder andere Infektion wisst ihr ja nicht, wenn ich das richtig verstanden haben. Nur die HÄ meint, dass es ein streuender Tumor sei?) Wenn dein Vater sich weigert sich untersuchen zu lassen, muss was gegen die Schmerzen geschehen. Wenn er wenigstens schmerzfrei sein kann, ist das auch eine Entlastung für euch deine arme Mutter, die ihn zwangsläufig –weil dein Vater es nicht anders will – alleine für ihn sorgen muss. Kann deine Mutter nicht mit reden, dass SIE eure Hilfe braucht, wenn er sie schon ablehnt? Wie Silverlady schreibt, gibt es ambulanten Hospizdienste, die Schwerkranke auch zu Hause betreuen und mit Schmerzmitteln versorgen. Die Schmerzlinderung steht im Vordergrund, diese Betreuer kennen sich damit aus und sind vor allem sehr einfühlsam im Umgang mit schwerkranken Menschen. Gibt es ein Hospiz in eurer Nähe? Ich habe dir hier den Beitrag eines Angehörigen eingefügt, der für seine Frau Kontakt zu einem Hospiz aufgenommen hatte:

„Dort wird der Schwerpunkt auf die menschliche Zuwendung gelegt. Das Personal, das nicht nur aus festangestellten, sondern auch aus menschlich engagierten ehrenamtlichen Mitarbeitern besteht, hat, anders als im Krankenhaus, auch genügend Zeit für Gespräche, etc.
Es wird nicht nur den Kranken, sondern auch den Angehörigen in jeder erdenklichen Weise geholfen. Meine Frau hat dort noch einmal eine gewisse Lebensfreude gehabt, soweit dies möglich war. Wir hatten Gelegenheit, uns würdig voneinander zu verabschieden.
Wer Interesse hat: http://www.hospiz.net „

Ich hoffe mit dir, dass sich der Zustand deines Vaters wieder soweit bessert, dass er sich doch noch untersuchen lässt. Wenn er aber weitere Behandlungen ablehnt, müssen wir Angehörige das akzeptieren und können nur dafür sorgen, dass er möglichst keine Schmerzen hat.

Wenn du willst und kannst, melde dich bitte zurück. Ich denke an dich!!!
Viele liebe Grüße, Heike

HeikeHH
26.01.2007, 11:11
Hallo Susanne,
ich bins schon wieder: Ich will meine Antwort nicht so stehen lassen. Der Hinweis auf das Hospiz hört sich an, als müsstest du dich damit abfinden, dass nichts mehr zu machen sei. Aber das meine ich nicht. Ihr wisst ja noch überhaupt nicht, warum er dieses Fieber hat. Wenn es deinem Vater zur Zeit so schlecht geht, dann ist ja auch wieder sein Kampfeswille im Keller. Darüber haben wir uns ja auch schon geschrieben. Als es ihm vor einiger Zeit ein bischen besser ging, war er wieder gestärkt. Ich drücke dir alle Daumen, dass sich sein körperlicher Zustand so wieder stabilisiert, dass er sich untersuchen lassen kann. Ich würde dir so gerne mit Tipps helfen, kenne mich aber nicht genug aus. Vielleicht kannst du um Bereich "Selbsthilfegruppe Zungenkarzinom" nachfragen, wie man am schnellsten was Objektives gegen die Schmerzen machen kann, weil er die genannten Mittel nicht verträgt. Ich denke, wenn die erst weg sind, kann er wieder anders denken.
Viele liebe Grüße, Heike

HeikeHH
26.01.2007, 15:59
Ich bin mal wieder bis Montag ohne Internetanschluss. Ich hoffe, du meldest dich mal zurück und schreibst, wie es dir geht, melde mich auch gleich zurück.
heike

Sause
26.01.2007, 16:53
:) Hallo Heike,

vielleicht liest du diese Zeilen ja noch?

So ein Hospiz würde glaube ich, zurzeit nicht in Frage kommen. Meiner Mutter brauche ich mit solchen Vorschlägen gar nicht kommen. Und irgendwie ist es ja auch echt bockig von meinem Vater nichts zu unternehmen, z.B. einen anderen Arzt hinzuzuziehen. Genau das kann ich bei meinen Eltern nicht nachvollziehen. Ich würde doch alle Hebel in Bewegung setzen, um auch nachts wieder durchschlafen zu können. Ich weiß manchmal nicht wohin mit meinen Gefühlen. Im Moment bin ich echt sauer, weil man weiß, es könnte auch anders gehen. Keiner sagt, dass Papa wieder in ein Krankenhaus soll. Aber er soll jede andere Möglichkeit in Erwägung ziehen.

Nun zu dir, wie ist es bei Euch? Wie geht es deinem Vater? Du hast nichts darüber geschrieben.

Ich wünsche dir ein schönes Wochenende, vielleicht bekommst du die Mail noch.

Gruß
Susanne

HeikeHH
29.01.2007, 08:46
Hallo Susanne,

am Freitag habe ich deine Antwort knapp verpasst. Habe mir Sorgen gemacht, weil dein Beitrag ziemlich negativ war und ich meine Gefühle in ähnlichen Situationen bei meinem Vater noch allzu gut kenne.
Dieses Gefühl von Wut, dass jemand einfach resigniert, war auch bei mir.

Bei uns sind im Moment ruhige Zeiten. Mein Vater kann immer mehr pürierte Sachen essen, sein Geschmackssinn ist wieder fast normal. Nur vorgestern und gestern wars ihm nicht so gut, da habe ich gleich wieder Angst bekommen. Ende Januar hatte er den ersten Nachuntersuchungstermin in der Uniklinik. Aber da wurde nur ambulant in Hals und Mund nachgesehen. Die Strahlenschäden hat er soweit gut auskuriert. Die Nachuntersuchung unter Narkose (dann wir per Endoskopie in den Hals gesehen) steht am 9. Februar an. Dann kommt mein Vater stationär und dann erfahren wir definitiv, was und ob die Therapie Erfolg hatte. Drück uns die Daumen. Habe Angst, dass noch was zurück geblieben ist. Das liegt mir die ganze Zeit schon im Magen.

Mittlerweile hat sich unser wilder "Gast-Fresser" (der Kater) so "armortisiert", dass er sich sogar streicheln lässt. Auf ihn freue ich mich jeden Tag vor und nach der Arbeit. Er hätte sicher auch viel Freude an deinen Rennmäusen :-))

Was macht dein Vater? Übers Wochenende wird sich die Situation wohl nicht viel geändert haben, oder doch? Ich wünsche es dir!!

Viele Grüße, Heike

Sause
29.01.2007, 12:09
Hallo Heike,

freue mich riesig über die Nachricht, dass es deinem Vater so gut geht! Bauchschmerzen vor diesen Nachuntersuchungen wird man immer haben, denn man weiß nie, was noch kommen kann, ich drück ganz feste die Daumen und denke an Dich!

Ja, es ist schön, wenn man nach Hause kommt und ein Tier begrüßt einen so freundlich und erwartungsvoll. Mir geht es immer so, denn die Hunde begrüßen einen ja auch dann schon, wenn man nur ein paar Minuten weg war.
Das Dein Kater die Mäuse zum fressen gerne hätte kann ich mir gut vorstellen. Unsere JC ist ja auch so ein Mäusefresser. Ekelhaft, wenn sie mit so einer Maus vom Feld ankommt. Als wenn es zuhause nichts geben würde. Vier kleine Zebrafinken sind geschlüpft und machen einen Heidenlärm wenn sie Hunger haben. Die sind zuckersüß!!

Die Stimmung bei meinen Eltern ist echt auf dem Nullpunkt, denn Papa ist momentan unausstehlich. Er mozt nur mit ihr herum. Ich habe mal vorsichtig meinen Senf dazugegeben und ihr geraten, ihn nicht allzuviel zu betüdeln. Sie ist ja immer um ihn herum und so wie ich die Sachlage einschätzen kann, geht sie ihm damit auf den Senkel. Er hat keinen Freiraum mehr.
War gestern bei ihnen und habe meiner Mutter was Leckeres zu essen gebracht, da war mein Vater relativ gut drauf, natürlich mit "Kippe" und am husten . Ich vertehe das nicht. :raucht:
Nun ja, isrgendwie müssen die beiden da alleine klarkommen. Ich meine auch, die Schwäche wäre besser geworden, es ist wirklich von Tag zu Tag anders. Seine Laune meiner Mutter gegenüber wechselt stündlich. Eigentlich hat er schlechte Stimmung nie uns gegenüber rausgelassen. Aber in dieser Situation...

Habe heute schon wieder frei, mein Chef (bzw. die Frau bekommt gerade ihr Baby) ist nicht da und ohne Chef läuft bei uns nix!

Liebe Grüße
Susanne :augendreh

HeikeHH
29.01.2007, 15:52
Hallo Susanne,

dein Vater ist wirklich spezieller Patient. Schön zu lesen, dass er besser gelaunte Zeiten am Wochenende hatte. Hoffentlich geht es ihm auch bald körperlich besser, zumal du ja nicht genau weißt, an was es liegt.
Habe dir ja erzählt, dass auf der Krankenstation bei meinem Vater einige mit Chemo am Tropf vor die Tür rauchen gingen. Da kann man einfach nix machen und muss wohl denken, dass jeder letztendlich seine eigene Entscheidungen treffen muss. Ich wünsche dir trotzdem -dir und deiner Mutter zuliebe- dass er sich zu einer weiteren Untersuchung aufraffen kann. Und du hast Recht, zu viel Zuspruch an den Patienten, kann nerven.

Herzlichen Glückwunsch noch zum Zebrafinken-Nachwuchs (die kenne ich), an denen hätte unser Kater auch sein Freude :-))

Ich wünsch dir was, viele liebe Grüße,
Heike

Sause
30.01.2007, 13:41
Hallo Heike, ;)

ja, dass dein Kater meine Vögel zum fressen gerne hätte, kann ich mir gut vorstellen, doch lass ihm lieber sein Kittekat!

Im Moment gibt es noch nichts Neues, ich wollte dich nur noch recht herzlich grüßen!

Ach ja, deine Smileys kommen hier nicht an, nur Klammern und Punkte (schade)!

Bis dahin, liebe Grüße
Susanne :augendreh

Sause
30.01.2007, 21:38
Guten Morgen Heike, ;)

habe mir soeben noch einmal alles durchgelesen und ich frage mich, warum machen die Ärzte die Untersuchungen nicht alle sofort?
Jetzt müsst ihr wieder bis zum 09.02. warten, immer die Angst im Nacken.
Bei uns war es Ende Nov./ Anfang Dez. auch so. Erst die Edoskopie im Halsbereich und dann, Wochen später das CT.

Erfreuliche Nachrichten mal einmal wieder. Meine Mutter hat sich in den letzten Tagen etwas rar gemacht meinem Vater gegenüber, dessen Launen immer unerträglicher geworden sind. Sie hat sich natürlich weiter um ihn gekümmert, doch sie hat ihn sagen lassen, wenn er was wollte. Sonst hat sie ihm einfach den Freiraum nicht gelassen. Das ist ihre Angst, ihn zu verlieren.
Oh Wunder, meine Mutte mußte heute zur Apotheke um Milcheiweiß für Papa zu holen, da hat Papa sie überrascht, hat zum ersten Mal seit Weihnachten normale Kleidung angezogen, dem Wetter entsprechend und ist dann mit Mama drei ganze Runden durch den Garten gelaufen. Mit Stütze von ihr natürlich, er ist doch sehr wackelig auf den Beinen. Was mich so freut, ist der Wille von ihm. Und beim heutigen Telefonat mit meiner Mutter hat er wieder seine Humorklöpper losgelassen über die ich mich immer schimmelig lachen könnte. Es war fast so wie sonst, nur dieses Damokleschwert...

Meine Oma, Papas Mutter (94) hat mich angerufen und mir das freudestrahlend erzählt mit dem Rundgang. Hoffentlich hält das an?

Meine junge Arbeitskollegin (22) amüsiert sich immer darüber, dass ich "Mama" und "Papa" sage, ich bin doch schon soooo alt... (Relativ).
Ich habe sie gefragt, was sie denn zu ihren Eltern sagt. Anwort ihrerseits:
"Mama u. Papa". Danach haben wir erst einmal herzhaft gelacht, denn egal wie alt man ist, man sagt es doch oder?

Herzliche und liebe Grüße
Susanne :)

Ach ja, ich habe lange nichts mehr von Bebe gehört, Du?

HeikeHH
31.01.2007, 08:45
Hallo Susanne,

es freut mich so zu lesen, dass dein Vater sich aufgerappelt und einen Spaziergang gemacht hat, dass er wieder Lebensenergie zeigt und es ihm besser geht. Solche Tage sind doch wie Weihnachten und Ostern zusammen, oder? Da hat die Zurückhaltung deiner Mutter kleine Wunder bewirkt, das war ein guter Tipp von dir. Da ist doch die ganze Familie in einem kleinen „Freudentaumel“. Schön, ich freu mich so für euch!

Ich sag´ übrigens auch „Mama und Papa“ zu meinen Eltern; auch wenn ich in wenigen Monaten die 40 erreichen werde (nur wenn ich hier schreiben, dann immer „Vater“). Die Endoskopie hat er erst am 9. Februar, weil man vorher, durch die Strahlenschäden die Untersuchung nicht machen konnte bzw. die Therapie wohl auch nach Abschluss noch nachwirkt, deshalb geht’s wohl nicht eher. Am 5. Februar wird noch ein CT gemacht. Die Angst vor den Ergebnissen ist einfach da, aber ich versuche die Gedanken daran zurückzustellen und Kraft zu sammeln für alle Eventualitäten.

Von bebe habe ich auch nichts mehr gelesen, aber sie wird bestimmt ab und zu hier mal reinschauen, um uns evtl. wieder seelisch und moralisch aufzubauen, wenn wir Hilfe brauchen. Sie hatte ja geschrieben, dass sie eine Selbsthilfegruppe leitet.

So, bei mir ist also zur Zeit auch „Windstille“ mit der Furcht vor großem Sturm, der aber hoffentlich ausbleibt. Dann würde ich sagen: Genießen wir einfach mal die positiven Zeiten des Lebens.
Ich wünsche dir einen schönen Urlaub – falls du noch freie Tage hast – und werde mich jetzt wieder an meine Arbeit setzen. Das erste am Morgen ist immer mein Blick ins Forum. Ich bin echt froh, euch gefunden zu haben.

Viele liebe Grüße, Heike

Sause
31.01.2007, 14:30
Hallo Heike,

ich bin auch total froh darüber, hier schreiben zu können das hat mir schon immer gut getan!

Habe tatsächlich Freitag und Montag wieder Urlaub, mein Chef will seine kleine Tochter genießen!

Dir auch alle lieben Wünsche!

Herzlicher Gruß
Susanne :engel:

HeikeHH
01.02.2007, 10:16
Hallo Susanne,

bei mir ist auch alles im Lot. Gestern habe ich meinem Vater mal eine schöne (Bio-)Blumenkohlsuppe mit Kartoffeln und Rahm gekocht, damit er schneller was auf die Rippen bekommt. Am Abend rief er mich an, dass er noch nie ein so gute Blumenkohlsuppe gegessen hätte :-) Schön :D

Viele liebe Grüße und ruhige Zeiten,
Heike

PS: das mit den Smileys klappt bei mir irgendwie nicht !?

HeikeHH
01.02.2007, 10:17
........doch, hat funktioniert!!

:lach2:

Sause
01.02.2007, 10:39
Hallo Heike,

Supi!! Nun hat es mit den :) doch geklappt!

Das Rezept von Deiner Blumenkohlsuppe hätte ich sehr gerne. Habe gerade einen Linseneintopf im Topf.

Dein Vater scheint ja momentan guter Dinge zu sein! Schööööön!!!! :)

Ganz herzliche Grüße
Susanne

HeikeHH
01.02.2007, 16:31
Hallo Susanne,

ach, das ist total einfach: Ich mache oft einen ganzen Blumenkohl als Gemüse (mit weißer Sauce), dazu Salzkartoffeln usw.

Und weil wir nur zu zweit sind, bleibt immer was übrig und ich gebe einfach den restlichen Blumenkohl, dessen Kochwasser (sehr nährstoffreich), die restlichen Salzkartoffeln und die restliche weiße Sauce in einen Topf, koche auf und werfe den Mixstab an = Fertig. Ergebnis ist eine wunderbar cremige Suppe. Also keine Gourmetleistung aber aufgrund der Zutaten eine einfache und gesunde Suppe, die mir schmeckt. Genauso geht’s auch mit Broccolie – dann wird’s schön giftgrün - und allem anderen Gemüse.

Dann hat mein Papa wenigstens was Gesundes zum schlabbern. :D
(dieses Smiley mit dem breiten Grinsen gefällt mir einfach am besten)

Viele Grüße und schöne Urlaubstage,
Heike

bebe
01.02.2007, 16:39
hallo, ich verfolge (heimlich) alles, was sich bei euch tut!!!!!
Blumenkohlsuppe mach ich genau so und die schmmmmeckt
Bei mir gibts nichts besonderes und deshalb habt ihr nichts von mir gehört
ich wünsch euch ein wenig Sonne draußen und im Herzen bebe

HeikeHH
01.02.2007, 16:55
Hallo bebe,

wie???? Kann hier etwa jeder alles lesen, was wir schreiben??? :D :D :D :D

Viele Grüße auch an dich bebe, und behalte uns im Auge, falls wir dich wieder brauche,
Heike

bebe
01.02.2007, 17:05
nöööööö, nur ich, hab doch schließlich Grünen Star, der macht doch den Superblick :remybussi :remybussi :remybussi
wenn ihr auch nichts von mir lest, ich denk ganz fest an euch, vielleicht helfen ja auch gute Gedanken :remybussi :remybussi :remybussi

Sause
01.02.2007, 21:26
Hallo Bebe,

wie, nix mehr von Dir hören???????????????
Das geht nicht!!!:boese:

Klink Dich ruhig in unsere Rezeptdiskussionen mit ein!

Wollen wir mal hoffen, das die ruhigen Tage auch noch lange ruhig bleiben...

Liebe und herzliche Grüße
Susanne :augendreh

HeikeHH
06.02.2007, 12:36
Hallo Susanne,

du hast dich auch nicht gemeldet in den letzten Tagen und ich hoffe, dass du weiterhin "ruhige Zeiten" hast, dass es deinem Vater gut oder besser geht??

Mein Vater hatte gestern eine Nachuntersuchung in der Strahlenklinik, allerdings nur mehr äußerlich. Das CT folgt noch. Ich hatte eigentlich gedacht, dass man jetzt schon was sagen kann. Aber am kommenden Wochenende wird er erst stationär ins Krankenhaus müssen, dann wird unter Narkose im Hals nachgesehen, wie und ob die Therapie geholfen hat. Drück uns die Daumen, ich drücke sie euch auch und die Kerze brennt jeden Abend.

Viele liebe Grüße, Heike

bebe
06.02.2007, 15:50
Hallo, Heike und Susanne, ich denk ganz fest an euch und schließe Euch und Eure Lieben in meine Gebete ein bebe

HeikeHH
06.02.2007, 16:12
Hallo bebe,

DANKE !!!

Sause
06.02.2007, 20:03
Hallo Heike,

alles Gute für deinen Vater in der nächsten Zeit!!
Das Warten ist immer der Horrortrip!

Bei uns alles wie gehabt, mein Vater hat neue Tabletten gegen die Schmerzen bekommen und nimmt sie nicht, in der Packungsbeilage steht, er darf mit der Einnahme kein Auto fahren. Also weiterhin nachts Schmerzen, keinen Schlaf!
Er gibt die Hoffnung nicht auf das finde ich gut! Auch wenn zurzeit an Autofahren gar nicht zu denken ist.

Es ist seine Entscheidung!

Alle lieben Wünsche für Euch, denke ganz fest an Euch!

Bebe, sei du auch ganz lieb gegrüßt!
Ich habe eine Frage an Dich: Was können das für Schmerzen sein? Er ist rechts operiert worden, wenn er nachts auf der linken Seite liegt, dann platzt ihm am nächsten Morgen die rechte Seite vor Schmerzen, die bis in den ganzen Kopf ausstrahlen. Können es auch die Nerven sein, die bei der OP durchtrennt worden sind? Durch den Druck den er durch das Liegen ausübt?
Er hält sich ca. 20 Min. den Kopf fest und dann lassen die Schmerzen langsam nach. Sorry, wenn ich so blöd frage.

Eure
Susanne :)

bebe
07.02.2007, 15:36
Hallo, Susanne, leider kann ich dir da auch nicht helfen, die durchtrennten Nerven nerven schon ganz ordentlich, und durch das lange Stillliegen (sieht das blöd aus mit drei l) kann es schon sein, dass die übriggebliebenen Nerven rebellieren. Ist sowieso komisch, es juckt auf der Seite und wenn du kratzen willst, merkst du nichts, aber das Jucken merkst du Jaja, der Mensch ist schon eine komische Erfindung... LG bebe

HeikeHH
08.02.2007, 13:15
Hallo Susanne und bebe

ich melde mich einfach mal so. Hänge ja immer noch in der "Warteschleife" bis am Montag, zur Nachuntersuchung meines Vater. Meine Mutter hat mir erzählt, dass mein Vater sich in den letzten Tagen wieder häufiger räuspert. Ich habe irgendwie kein gutes Gefühl, will es aber nicht zulassen. Es ist so, als würde ich mit schlechten Gedanken das Schlechte heraufbeschwören.
Mir fällt eigentlich gar nichts zu schreiben ein und ich denke nur mal schriftlich. Falls noch was wäre, dann steht ihm ja vielleicht weitere Chemo und Bestrahlung bevor. Er hat mit meiner Mutter darüber gesprochen, dass er nicht wisse, was er dann machen soll - in dem Sinn, ob Behandlung oder nicht. Die letzte Runde hat ihn schon so schwer gebeutelt. Ich mache Montag auf jeden Fall mal Urlaub (vielleicht auch Dienstag), damit ich gleich ins Krankenhaus kann. Hofft für mich mit, dass alles gut geht. Und wenn ja, dann will ich eure Privatadressen und jeder bekommt eine Flasche Champus.
Liebe Grüße, Heike

bebe
08.02.2007, 13:32
Hallo, Heike, hilft es deinem Vater, wenn ich ihm meinen Leitspruch weitergebe?
Wer kämpft, kann verlieren, wer nicht kämpft, hat schon verloren!!
Damals, nach der wahnsinnigen Tortour hab ich auch gesagt, niiiiee wieder Chemo oder Strahlen, ABER hat doch was gebracht und wäre es heut noch mal nötig, ungern aber ich würds wieder versuchen
Schade eigentlich, dass Alkohol so fürchterlich im Hals brennt, also schick mir ne Flasche Selters Ich denk an Euch bebe

Sause
08.02.2007, 22:43
Hallo Heike,

kann dir nur alles, alles Gute wünschen für die anstehende Untersuchung!!

Es ist schwer die Hoffnung zu bewahren, aber versuche, nicht immer an das total Negative zu glauben. Versuch positiv zu denken!!! Das überträgt sich auch auf deine Eltern!

Alles Gute und schreib am Dienstag OK!!!!

Liebe Grüße
Susanne :knuddel:

HeikeHH
13.02.2007, 08:40
Hallo Susanne, hallo bebe,

ich weiß immer noch nichts: Gestern war die Untersuchung meines Vater, aber er hatte noch keine Nachricht, wie es aussieht. Heute bei der Visite werden wir es erfahren. Sitze auf "brennenden Kohlen". Drückt uns weiterhin die Daumen. Ich werde heute wohl auch früher mit der Arbeit aufhören und ins Krankenhaus fahren. Ich melde mich wieder bei euch.

Viele Grüße, Heike

HeikeHH
14.02.2007, 09:12
Hallo Susanne,

ich habe mich so gefreut, als ich deine virutelle Postkarte mit dem schönen Gedicht bekommen habe. Vielen Dank! Es tut so gut zu wissen, dass du mit mir fühlst und an mich gedacht hast. Die Kollegen und Freunde fragen zwar auch immer nach aber es bringt mir einfach mehr, mich mit euch auszutauschen, weil ihr selbst betroffen seid, als Angehörige oder Kranke und besser mitfühlen könnt. Viele Nicht-Betroffene meinen es gut uns sagen, "das wird schon gutgehen, mach dir keine Gedanken.." usw., aber es hilft mir mehr, wenn jemand einfach sagt, "ich weiß, wie du dich fühlst". Ich fühle mich euch sehr verbunden!!

Unser Warten ist noch nicht ganz vorbei, aber wir sind etwas weiter: Mein Vater hat gestern die ersten Ergebnisse erhalten und sie waren schonmal nicht negativ. Er hat im Hals jetzt Vernarbungen durch die Bestrahlung, aber ein Tumor wurde bei dieser Sichtprobe nicht mehr festgestellt. Allerdings wurde von diesem Narbengewebe eine Probe genommen. Diese Ergebnis soll in einer Woche da sein. Der behandelnde Prof. in der Uniklinik scheint ganz genau zu sein und das ist ja auch gut so. Dann warten wir eben noch ein bischen.Bis dahin hat mein Vater am Donnerstag noch ein Lungen-CT (weil bei der Erstdiagnose nach einer CT auch dort ein Schatten sichtbar war, der aber schon bei der letzten CT nicht mehr sichtbar war - wir mussten die ganze Zeit noch befürchten, dass auch die Lunge angefallen ist). Dann wird am Montag noch eine Magenspiegelung gemacht, damit sicher ist, dass keine Metastasen gewandert sind.

Mir geht es im Moment ganz gut. Wenn die Ergebnisse noch nicht abschließend waren, so sind sie bis hier hin aber wenigstens positiv gewesen.
Die Tage von Samstag bis gestern waren einfach schrecklich, aber nun ist wieder eine Ruhephase für die ganze Familie.

Liebe Susanne, ich hoffe, dass es deinem Vater so weit gut geht? Ich denke jeden Tag auch an euch und freue mich, wenn du Gutes berichten kannst.

Viele liebe Grüße, Heike

Sause
14.02.2007, 14:11
Hallo Heike,:)

das ist doch schon mal ein bischen Positives!

Nun heißt es erst einmal wieder abwarten.

Ich weiß was Du meinst, die Arbeitskollegen sind da nicht so der richtige Ansprechpartner. Das ist bei mir genauso, ich habe zwar superliebe Kolleginnen, doch wenn man betroffen ist, dann ist es was anderes.

Ich möchte auch im Arbeitsumfeld gar nicht darüber reden, an meinem Arbeitsplatz möchte ich nicht einmal darüber nachdenken.

Wenn ich die Prophylaxe mache, dann möchte ich mich ganz auf den einzelnen Patienten konzentrieren und mittlerweile gelingt mir das auch ganz gut.

Schön das dir die Postkarte gefallen hat!

Herzliche Grüße
Susanne:winke:

bebe
19.02.2007, 11:20
Warum hört man NICHTS mehr von euch? Ich mach mir Sorgen!!!

HeikeHH
19.02.2007, 12:16
Hallo bebe,

ich schaue jeden Tag rein, aber im Moment kann ich nichts Neues berichten, außer dass mein Vater derzeit in den Nachuntersuchungen steckt: Letzte Woche hat man bei ihm unter Narkose den Hals inspiziert und nur noch Vernarbungen festgestellt. Von dem Narbengewebe wurde noch ein Probe genommen: Jetzt am kommenden Freitag kommt erst dieses Ergebnis.
Letzten Freitag hatte er dann noch eine Lungen-CT (Ergebnis am kommenden Donnerstag in der Lungenklinike) Heute hat er einen Termin zur Magenspiegelung.

Also weiß ich erst am Ende der Woche endlich, wie es aussieht. Es ist nervenaufreibend. Ich hoffe, dass der Krebs weg ist!!!

Von Susanne habe ich seit letzter Woche auch nichts mehr gehört und hoffe, dass es ihrem Vater so weit gut geht. Sie hat in ihrer letzten Mail gar nichts davon geschrieben.

Es freut mich sehr, dass du mal nachhörst, wie die Lage ist. Ich hoffe, dass es dir auch gut geht und grüße dich ganz herzlich!!! Ich werde mich auf jeden Fall wieder melden, wenn ich mehr weiß: Um mit euch zu feiern oder aber für eure Hilfe.
Viele Grüße, Heike

Sause
19.02.2007, 13:25
Hallo Ihr Lieben,

es gibt tolle Neuigkeiten!

Wollte erst noch warten mit der Schreiberei, denn bislang war es ja immer ein auf und ab.
Vor ca. zwei Wochen hat mein Vater angefangen seine Runden langsam durch den Garten zu gehen. Letzte Woche ist er dann immer in den Keller runter um sich auf das :) Trimmrad:) zu setzen!!!!!!!!!!!!!!!!!!
Gestern sagte er zu meiner Mutter er wolle gerne zu seiner alten Firma (liegt außerhalb) um dort ein wenig spazieren zu gehen. Sie haben keinen Marathon gelaufen, sondern sind nur ein klein wenig gegangen! Toll nicht wahr? Er ist ja seit Weihnachten nicht mehr draußen gewesen.

Es wäre so schönl, wenn er demnächst wieder zu seinem Cafe fährt, sich einen Kaffee trinkt und sich den Spiegel wieder holt.

Ich hoffe Euch geht es gut und wir bleiben bei den hoffentlich guten Neuigkeiten!!

Herzlich grüßt Euch beiden
Susanne:remybussi

HeikeHH
19.02.2007, 14:02
Hallo Susanne,

schön!!! Das sind super Nachrichten. Ich habe mir auch schon Gedanken gemacht, weil du in der letzten Mail nichts von deinem Vater geschrieben hattest.

Ich habe auch einen kleinen Etappensieg zu melden. Meine Schwester hat mich vor einer halben Stunde angerufen: Die Magenspiegelung bei meinem Vater heute morgen war ohne Befund. :D

Viele Grüße und :knuddel: zurück, Heike


PS: Danke bebe, für die Reaktivierung - und dann nur gute Nachrichten..........schön.

Sause
19.02.2007, 15:25
Hallo Heike,

das freut mich so sehr für dich und deine Familie!!

Liebe Grüße
Susanne:prost:

Können wir alle demnächst Sekt und Selters kaltstellen?

HeikeHH
19.02.2007, 15:55
Da hoffe ich fest drauf ! Aber das Ende der Woche muss ich noch abwarten.

Viele Grüße und die Hoffnung auf weiterhin nur gute Nachrichten,
Heike

HeikeHH
23.02.2007, 14:42
Hallo,

es ist jetzt Ende Woche. Mein Vater hatte heute vormittag diesen Termin und hat sich noch nicht gemeldet. Es muss kein schlechtes Zeichen sein, manchmal sind die Wartezeiten in der Uniklinik sehr lang, aber ich habe kein gutes Gefühl und fahre jetzt zu meinen Eltern.

Am Wochenende habe ich wieder kein Internet, kann mich nicht melden. Bitte denkt an mich und drückt mir die Daumen.

Bis Montag, Heike

Sause
26.02.2007, 12:15
Hallo Heike,

ich hoffe es geht dir einigermaßen oder sogar gut?
Hast dich heute noch nicht gemeldet und ich hoffe das ist keine schlechtes Zeichen?

Mein Vater meint neue Tumore entdeckt zu haben und dementsprechend ist die Stimmung.
Nein, es wird nicht sofort zum Arzt gegangen, sondern abgewartet bis in 1,5 Wochen. Da ist dann der nächste Termin. Die Situation ist ätzend.:weinen:

Ich hoffe von dir zu hören!

Alles Liebe
Susanne:remybussi

HeikeHH
26.02.2007, 13:25
Hallo Susanne,

ich habe gerade das Begleitschreiben für mein Päckchen an dich fertiggemacht. Du weißt, was das heißt? Ja, bei meinem Vater waren alle Befunde (der letzte kam erst heute morgen) negativ. Er ist krebsfrei! Mein Gott, ich kann es noch gar nicht fassen, die Euphorie bleibt aus, in mir ist nur ein stiller Dank und der Versuch zu begreifen, dass er es -zumindest vorerst- geschafft hat. Wir wissen ja, dass noch viele Nachuntersuchungen negativ sein müssen, bevor man sagen kann, der Krebs ist besiegt und mancher muss mehrere Kämpfe gegen die Krankheit kämpfen.

Was soll ich dir nur schreiben, wenn ich lese, dass dein Vater neue Tumore vermutet? Ich hatte so für dich gehofft, dass es ihm weiter besser geht. Ich hätte mich so gerne mit dir zusammen gefreut. Wie kommt er denn darauf, dass sich neue Tumore gebildet haben? Fühlt er etwas, wenn er abtastet, geht das Schlucken schwerer? (Mein Vater hat jetzt erst nach und nach rausgelassen, dass er immer wieder das Gefühl hatte, sein Hals ging wieder "zu". Aber das war nur eine psychische Reaktion, weil der Tumor ist ja weg.). Wenn er jetzt partout nicht früher zur Untersuchung will ist das für euch wieder eine besch....... Zeit - sowieso bis dahin. Wenn dein Vater (wie meiner ja auch) doch nur offener darüber reden könnte. Ich wollte, ich könnte dir irgendwie helfen. Ich habe in deiner Lyrik-Ecke gelesen und an dich gedacht, leider lassen sich die Gedicht nicht kopieren. Melde dich auch bitte wieder zurück.
Ich wünsche dir Kraft und lass den Kopf nicht hängen.
Viele liebe Grüße,
Heike

Sause
26.02.2007, 21:41
Liebe Heike,

das ist ja so wunderbar! Ich sitzte hier und habe wirklich Tränen vor Freude in den Augen! Ich freu mich so sehr mit Euch!

Hatte schon Befürchtungen, da ich vor 12.00 Uhr nichts von dir gehört habe.

Mein Vater fühlt eine Verdickung im Ohrbereich, das Ergebnis müssen wir ja nun leider wieder einmal abwarten. Weißt du, man hat immer dieses halbe Jahr im Hinterkopf, dann denke ich wieder an Bebe und verdränge es wieder.
An dieser Stelle einmal herzliche Grüße an dich Bebe
:winke: !!!!

Heike: In der Lyrikecke kannst du ganz weit unter dem Gedicht, das Gedicht auch verschicken!! Da sind so Symbole, die dann anklicken und ein Bild aussuchen und entsprechenden Text einfügen. Geht ganz einfach!

Schicke dir noch eine private Nachricht!

Liebe Grüße
Susanne:augendreh

HeikeHH
27.02.2007, 08:45
Hallo Susanne,

ja, denke an bebes Schicksal und dass die ursprüngliche palliative Behandlung doch kurativ (heilend) war. Es gibt hier so viele Schicksale, die Gott sei Dank anders verlaufen sind, als prognostiziert. Ich weiß ja auch, dass der gute Befund bei meinem Vater nicht heißen muss, dass die Krankheit für alle Zeit erledigt ist, aber es hat mich verändert. Ich werde die kommende Zeit mit meiner Familie "anders leben". Mehr zusammen sein, wo sonst keine Zeit war oder schnell mal ein Besuch bei meinen Eltern verschoben wurde, weil ich anderen Dingen den Vorrang gegeben habe. Ist schon schlimm, dass ich das zwar wusste, bevor er krank wurde, aber nicht umgesetzt habe. Die Chance, etwas zu ändern, ist mir nur durch die lange Krankheit gegeben worden. Wäre mein Vater von heute auf morgen nicht mehr da gewesen, hätte ich nichts mehr gut machen können, was falsch gelaufen ist. Ich kanns noch gar nicht glauben, dass er jetzt eine Chance hat, wieder gesund weiter zu leben und hoffentlich alt zu werden. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass dein Vater auch aus der Statistik fällt und seine Untersuchung in der nächsten Woche keine negativen Ergebnisse bringt. Erst am 19. Februar hast du uns geschrieben, dass dein Vater im Garten war und spazieren ging und es ihm gut ging. Ich hoffe mit dir und zünde weiter jeden Abend eine Kerze an, denke an unsere Väter und vielleicht springen die guten Gedanken und Wünsche über.
Alles Liebe, Heike

Viele

Sause
04.03.2007, 20:19
Guten Morgen liebe Heike,

vielen lieben Dank noch einmal für die tolle Überraschung!!

Am Freitag, spät abends ist mein Vater in das Mathias-Spital eingeliefert worden.:eek:
Ihm war nur noch schwindelig und konnte nicht mehr richtig sehen. Er ist vor lauter Schmerzen wahnsinnig geworden und hat sich nur noch gewunden.Da hat meine Mutter dann richtigerweise den Notarzt gerufen.

Habe mich dann sofort auf mein Fahrrad geschwungen und bin hin und war noch vor meiner Mutter und meinem Bruder da und als erste bei meinem Vater.
Ich hatte so eine Angst.
Da lag mein Vater dann auf so einer Art Bett, man hatte ihm im Krankenwagen schon Morphium gespritzt und einen Tropf gelegt. Er schaute mich an und meinte, das Mittel wirkt er hätte endlich keine Schmerzen mehr. Sie haben dann seinen Kopf geröngt, Befund o.B.
Meine Mutter war dann die ganze Zeit über bei ihm und mein Bruder und ich haben draußen auf der Bank gewartet.

Bin dann Samstag in der Frühe mit meiner Muter zu ihm und ich habe ihn noch nie seit langer, langer Zeit so entspannt gesehen. Schmerzfrei! Er bekommt einen Cocktail von ca. 6-7 versch. Medikamenten. Er ist sogar am Samstag und am Sonntag alleine in das Krankenhauscafe und hat sich einen Kaffee und eine :raucht: geraucht!:sad:

Die richtigen Untersuchungen machen sie morgen am Montag, wie CT und keine Ahnug was noch... Der Termin zur Nachuntersuchung in Münster ist erst einmal wieder verschoben.

Er fühlt sich dort sehr wohl und gut aufgehoben. Meine Mutter hat seit Monaten einmal wieder eine ganze Nacht durchgeschlafen.

Ich bin so froh, dass er endlich im Krankenhaus ist und endlich einmal die richtigen Medikamente bekommt.
Der Blutdruck war 70:50, total im Keller, daher der Schwindel und nicht richtig sehen können (davon gehe ich aus).

Ich hoffe das die Untersuchungen keine neuen Tumore ergeben und hoffe diese Schmerzen kommen von Nerven oder dem Kiefergelenk???

Ich melde mich wieder, so bald ich mehr weiß, also spätestens morgen gegen Abend.

Liebe und herzliche Grüße
Susanne

HeikeHH
05.03.2007, 13:22
Liebe Susanne,

ich bin heute morgen nicht gleich ins Internet gekommen (Funktion war gestört) und habe jetzt erst deinen angekündigten Bericht lesen können. Mein Gott, da hattest du ja noch einen schlimmen Freitagabend, nach unserem Telefonat. Trotz all der Angst und Sorge verstehe ich sehr gut, dass du froh bist, deinen Vater jetzt unter ärztlicher Aufsicht zu haben. Dass man gleich was gegen die Schmerzen gemacht hat und es ihm dann so gut ging, dass er selbstständig in die Cafeteria konnte, freut mich; musste richtig schmunzeln. Ich hoffe mit dir, dass seine Schmerzen die Folge der schweren OP sind. Dass er bei dem niedrigen Blutdruck massive Probleme hatte, ist ja kein Wunder und dann noch Schmerzen..........Schade, dass man nicht gleich im Krankenhaus, in dem er jetzt liegt, die Nachuntersuchung machen kann. Aber ich hoffe wie immer sehr mit dir, dass die Untersuchungen heute erstmal positiv ausgehen. Schön ist, dass er zur Zeit keine Schmerzen hat und sich ein bischen erholen kann. Ich drücke alles was ich habe und denke an dich!!!!!!!! Ja, melde dich jederzeit bei mir - ob per Mail oder telefonisch.
Viele liebe Grüße,
Heike

Sause
05.03.2007, 20:08
:laber: Hallo Heike,

komme gerade aus dem Krankenhaus!
Ich war !! 1,5 Std!! bei ihm. Er hat geredet wie ein Buch. Ich habe gedacht ich bin im falschen Zimmer!
Der flitzt den ganzen Tag durch das Krankenhaus ins Cafe, in die Eingangshalle, beobachtet Leute usw. Was die richtige Kombination der Medikamente ausmachen kann, unglaublich! Das hätte er auch viel früher haben können. Er hat mich noch auf ein Wasser eingeladen und mußte noch andere Patienten überholen, die waren ihm nicht schnell genug!! Ich habe so gelacht, ihm jedoch auch gesagt, er solle bitte nicht übertreiben!
Er hat zuhause ja nur geschlafen und war nur noch kaputt.
Morgen wird ein CT gemacht, natürlich haben wir alle große Sorgen wie das Ergebnis sein wird. Haben sich neue Tumore gebildet? Abwarten!

Ich melde mich morgen wieder!

Einen schönen Arbeitstag und viele Grüße
von Susanne:winke:

HeikeHH
06.03.2007, 08:21
Hallo Susanne,

ich freue mich sehr mit dir, dass es deinem Vater gut geht, dass er jetzt soviel Energie hat. Wahnsinn, wie richtig eingesetzte Medikamente das Wohlbefinden steigern können. Da kann man doch wirklich hoffen, dass es nicht der Krebs ist, der ihn so niedergeschlagen gemacht hat, sondern die Folgen der OP, die Schmerzen und die schwache körperliche Konstitution. Dann hoffe ich jetzt weiter mit dir, dass das CT heute deinem Vater noch mehr Anlass zur Lebenslust gibt :D

Alles Gute und viele Grüße,
Heike

bebe
06.03.2007, 08:48
Hallo, Susanne, ich denk ganz fest an Euch und möchte schnellstens eine ganz, ganz gute nachricht von Euch haben (die Anderen sicher auch!)

Sause
06.03.2007, 12:49
Hallo Ihr Lieben,

kleiner Zwischenbericht: Es ist noch nix passiert!!!
Kein CT, diese Warterei macht einen bekloppt!:aerger:

Melde mich wieder bei Euch, danke für die lieben Grüße!

Herzlich grüßt
Susanne:1luvu:

HeikeHH
06.03.2007, 14:38
Hallo Susanne,

ja, das Warten macht bekloppt! Wir warten mit dir!

Grüße, Heike

Sause
06.03.2007, 20:28
Liebe Heike, liebe Bebe!

heute Nachmitttag war große Visite und die Ärzte sprachen davon, das dieser Krebs nachgewachsen ist. Er wäre zu ertasten.

Morgen wird ein CT gemacht und Ultraschall um die Ausmaße festzustellen.

Mein Kopf ist leer, ich melde mich wieder.

Alles Liebe
Susanne

bebe
06.03.2007, 21:15
Liebe Susanne, Worte können nicht ausdrücken, was Du jetzt durchlebst
Ich denke an Euch und bete für Euch bebe

Sause
06.03.2007, 21:56
Ihr Lieben,

was kommt nun auf ihn zu?
Es geht ihm doch gut zurzeit, das war (obwohl er im Krankenhaus liegt) so schön zu sehen, dass es ihm endlich besser geht und er auch wieder Freude am Leben hat.

Wir haben gestern zum ersten Mal seit dieser OP im Mai zusammen lachen können. Es war so schön mit ihm in diesem Cafe zu sitzen und ihn endlich einmal fröhlich zu sehen und ich konnte mit ihm reden. Meine Güte, was bekommt er da nur für Medikamente?

Man denkt man ist auf diese Situation gefasst, weil die Ärzte das ja auch vorausgesagt hatten mit ihrer Prognose 1/2 - 1 Jahr, doch das hat man sich nur eingeredet. Ich bin geschockt wie vor fast einem Jahr.

Meine Mutter hat ihm heute Narzissen aus dem Garten mitgebracht, die noch richtig aufgehen werden und er hat sich so gefreut . Dann haben sie in der Krankenhauseingangshalle unter den Palmen (es ist ein sehr schönes Krankenhaus) gesessen und über frühere Urlaube geredet und sich festgehalten...
Nur nicht über das Ungeheuer reden!

Ich merke momentan, ich mache mich völlig fertig man sollte doch erst einmal die nächsten Untersuchungen abwarten! Diese Angst hat einen voll im Griff!

Ich glaube mein Vater denkt ansatzweise über die Strahlentherapie nach, doch wann ist die noch sinnvoll nach der Zeit der OP? Das Thema hat sich bei meinen Eltern heute ziemlich leise eingeschlichen.
Ich denke, man kann jetzt nur warten bis morgen, bis die Ergebnisse da sind. Hoffen darf man doch immer, oder?



Ich bin so froh über dieses Forum!

Danke für Eure Unterstützung!

Bis bald
Susanne

HeikeHH
07.03.2007, 08:06
Liebe Susanne,

gestern Abend habe ich die ganze Zeit an dich gedacht. Dieser Sch.... Krebs. Ich weiß nicht, wie ich dich im Moment trösten kann. Jetzt das Warten auf die Ergebnisse, ob eine Strahlen- oder Chemotherapie gemacht wird oder wieder eine OP, egal, hauptsache es gibt einen Weg. Ich wünsche es dir so sehr...........bin fassungslos. Diese schreckliche Zeit des Wartens. Die Diagnose Krebs zum ersten Mal zu hören ist schrecklich, aber zu wissen, dass das Ungeheuer immer noch oder wieder da ist, ist vielleicht noch schlimmer, weil es immer in unseren Gedanken gelauert hat. Wie muss es dir jetzt nur gehen? Ich fühle mit dir, bin fertig, sitze am Schreibtisch und habe Tränen in den Augen. Wenn dein Vater über Strahlentherapie redet, was er ja vorher nicht hören wollte, dann hat er bestimmt den Willen zu kämpfen. Ja, hoffen MUSS man immer und wir hoffen mit dir. Bin in Gedanken bei dir und immer für dich ja, wenn du deine Sorgen loswerden willst.
Sei ganz fest gedrückt und ich schicke dir ganz viel Kraft,
Liebe Grüße, Heike

Sause
07.03.2007, 14:12
Liebe Heike,

danke für Dein liebes Mitgefühl! Es kann nur jemand nachvollziehen, der so etwas auch schon erlebt hat.

Ich weiß noch nichts Neues, meine Mutter fährt gleich in´s Krankenhaus und ich heute gegen 17.00 Uhr.

Ich habe heute mit leerem Kopf gearbeitet, kein Gefühl für nichts. So abgestumpft. Habe die Nacht über auch nicht so gut geschlafen. Na ja, kein Wunder! Will aber nicht jammern!!!

Ich glaube eine erneute OP geht nicht mehr, so wie ich es verstanden habe, ob Strahlentherapie oder Chemo liegt ja daran, wie sich was ausgeweitet hat. Und ob er es wirklich möchte.

Wie ist die Stimmung denn eigentlich bei Deinem Vater und wie geht es ihm körperlich wie seelisch?
Fährst Du noch jeden Tag hin? Erzähl mal, ich bin gespannt auf positive Neuigkeiten!!!!

Bis später, alles Liebe
Susanne:)

HeikeHH
07.03.2007, 14:58
Hallo Susanne,

lieb von dir, dass du mich nach meinem Vater fragst, in deiner jetzigen Situation hast du aber bestimmt genug Sorgen. Meinem Vater geht es soweit gut, bei der Nachuntersuchung hat man ihn aber etwas im Hals verletzt und zur Zeit schmerzt es beim Essen und Trinken. Aber das geht ja wieder vorbei, wenn es nicht mehr ist.........Jeden Tag fahre ich jetzt nicht mehr zu meinen Eltern (komme am Abend auch oft erst um 18.00 Uhr nach Hause), aber wir telefonieren sehr oft und sehen uns doch mind. 1x die Woche. Der tägliche Lauf der Dinge ist also soweit wieder eingekehrt. Wir halten den Kontakt jetzt viel enger als früher, ich telefoniere auch oft und lange mit meiner Schwester. Es ist schön, sich so nah zu sein - das einzig Positive an dem ganzen Mist. Am 23. März muss mein Vater wieder in die HNO zum Nachsehen. Das ist aber eine Routineuntersuchung.

Du darfst ruhig jammern. Dass du dich abgestumpft fühlst kann ich mir gut vorstellen. Da sind einem jedes Lachen oder die Gespräche anderer Menschen völlig fremd, wie in einem anderen Film......eben das Gefühl in der Warteschleife. Aber arbeiten gehen und beschäftigt sein ist sicher besser, als zu Hause grübeln. Deine Tiere geben dir bestimmt auch ein bischen Trost, die Springmäuse und die Zebrafinken. Ich weiß auch, dass ich dich jetzt wenig trösten kann, aber will dir wenigstens mit meiner Schreiberei zeigen, dass ich an dich denke und mitfühle. Obwohl wir uns nicht lange kennen und noch nie gesehen haben, fühle ich mich dir sehr nahe. Ach ja, apropos gesehen: Mein Bild schicke ich dir noch auf die private Mail.

Liebe Susanne, ich drücke dir die Daumen:pftroest: , dass alles gut wird,
Heike

Sause
07.03.2007, 21:57
Hallo Heike!

Ja genau, da war doch was mit dem Link den du mir schicken wolltest????Bin schon ganz gespannt! Deine Stimme ist übrigens genauso sympathisch wie Deine lieben Zeilen die mir unheimlich gut tun!!!! Die Wellenlänge stimmt, das empfinde ich auch so!

Ich finde es sehr wichtig, dass du über deinen Vater schreibst und ich möchte es unbedingt wissen, es ist wichtig, das du über ihn schreibst und ganz wichtig, was in Dir vorgeht!!! Es geht hier nicht nur um mich, OK!!

Habe meinen Vater heute besucht und es ist wieder nichts gelaufen was Untersuchungen betrifft. Er hatte wieder schwarzes Blut gespuckt und nun machen sie morgen zunächst eine Magen und Darmspiegelung! Es muß ja geklärt werden, warum das immer wieder auftritt. Ich bin mir sehr bewußt, dass dieser Krebs sich überall ausbreiten kann.
Habe ihn heute ziemlich fidel vor dem Aufzug angetroffen. Ich bin so froh, dass er so oft auf Achse ist und sich einen richtigen Zeitplan zugelegt hat.
Er begrüßte mich wie früher:"Hallo Sause"!!! Für ihn hieß ich immer "Suse Sause". Kann mich kaum daran erinnern, dass er Susanne gesagt hat.

Wir hatten zwar nie die gleichen Interessen, doch über witzige Situationen konnten wir uns immer ausschütten vor Lachen.

Ich denke so viel über meine Kindheit nach seit dieser Krankheit. Ich erinnere mich sehr gut, das ich immer zu ihm in den Sessel geklettert bin und Angst vor diesen "bescheuerten" Irakern hatte. Wenn er gesagt hat hier gibt es keinen Krieg, dann war das wie das Amen in der Kirche und ich konnte wieder beruhigt spielen gehen oder ruhig schlafen.
Ich sehe allerdings nicht nur die positiven Dinge, sondern ganz klar auch die negativen Seiten. Doch die Positiven überwiegen eindeutig momentan. Ich habe so eine Angst einen lieben Menschen (meinen Papa) zu verlieren und ich weiß, der Abschied ist so nah!

Habe morgen früh frei und meine Mutter auf ein Frühstück eingeladen, ich hoffe sie redet offen und läßt ihre Gefühle mal heraus. Sie hat ja kein Forum und keine so tollen Menschen wie ihr es seid.

Meine Oma kommt am Sonntag zum Kaffee und dann kann sie sich ausquatschen, eigentlich ruft die "Süße" mich sowieso jeden Abend an. Irre, ich bin fast 38 Jahre alt und habe noch eine quietschfidele Oma. Toll!!!

Tja ich schreibe und schreibe... Eigentlich habe ich nur Angst in´s Bett zu gehen, dann kommen wieder diese Gedanken.
Ihr denkt bestimmt, nun ist sie gaga, doch diese ganze Schreiberei beruhigt irgendwie.

Ich grüße Euch herzlich
Susanne

HeikeHH
08.03.2007, 14:08
Hallo Susanne,

nein, wir denken auf keinen Fall, dass du verrückt bist!!!! Das weißt du aber auch, nicht wahr!? War das Frühstück mit deiner Mutter schön? Ich hoffe, ihr konntet euch ein bischen austauschen und Kraft geben. Schön, was du über die Kindheit schreibst. Dann wissen wir ja jetzt auch, wie dein Internetname Sause zustande gekommen ist :) Mein Vater hat mich früher -jetzt nicht mehr- Sputnik genannt. Ich war der erste Satellit, den er in die Umlaufbahn gesetzt hat :D . Das Verhältnis zu meiner Mutter war zwar immer enger, als das zu meinem Vater, aber seit er krank geworden ist habe ich gemerkt, dass wir doch viele Gemeinsamkeiten haben, z. B. den Humor. Besonders der schwarze englische Humor oder auch politisches Kabarett sind unser Ding.

Ich bin erstmal froh zu lesen, dass dein Vater einigermaßen seelisch gefasst ist und aktiv. Wie geht man jetzt nur mit dieser Angst um? Ich weiß es nicht zu beschreiben. Als ich in dem ganzen Treiben drin war und wir mit allem rechnen mussten, habe ich mir auch Gedanken gemacht, was ist, wenn ich meinem Vater nicht mehr lange habe. Es sind so Situationen im Leben, die mit nichts anderem vergleichbar sind. Es ist auch so schwer das Thema anzusprechen, da geht es uns wohl allen gleich. Es fällt mir auch jetzt schwer, darüber zu schreiben. Für die paar Sätze brauche ich jetzt schon eine halbe Stunde. Ich will darüber schreiben, aber nicht negativ sein; ich will das du deine Hoffnung behältst. Du bist für deinen Vater da und das weiß er. So wie dich die Nähe zu ihm glücklich macht -das gemeinsame Lachen- geht es ihm ganz sicher auch umgekehrt.

Ich grüße dich ganz ganz herzlich und hoffe, dass du Gutes aus dem Krankenhaus zu berichten hast.
Heike

Sause
09.03.2007, 14:59
Hallo Ihr Lieben,

nun haben die Untersuchungen meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt.

Das Pharynx Karzinom hat sich rasant ausgebreitet und wird irgendwann (in naher Zukunft) auf die Halsschlagader drücken und diese zerstören.

Die Behandlung mit einer eventuellen Strahlentherapie stellt sich erst nächste Woche heraus. Die Ärzte müssen sich noch beraten und mein Vater muß auch sein OK geben. Vielleicht (die Hoffnung stirbt zuletzt) kann das Wachstum dadurch noch etwas aufgehalten werden?!
In Quälerei sollte es jedoch nicht ausarten.

Meine Mutter ist heute die ganze Zeit seit der Visite bei ihm, sie ist der Mensch der ihm am nächsten steht.
Wenn er uns sehen möchte, dann bin ich in NUll komma nichts bei ihm.

Alles Liebe und Gute für Euch
Susanne

bebe
09.03.2007, 18:09
Oh, Susanne, mir fehlen die Worte, wie sehr müsst Ihr leiden. Aber vielleicht kann ich ja wieder als "Beispiel" herhalten: Meine rechte Halsschlagader ist ja 1989 auch "aus dem Verkehr gezogen" worden, weil verkrebst. Die linke hat die gesamte Arbeit übernommen und ich hab eigentlich keine Einschränkungen dadurch. Ist das ein kleiner Trost? Ich schick Euch meine gesamten tröstenden Gedanken, aber ob sie helfen können? bebe

Sause
09.03.2007, 21:13
Hallo Bebe,

wie funktioniert das?

Bitte schreib schnell zurück, denn man kann ja alles versuchen.
Warum machen die Ärzte nicht den Vorschlag?

Herzliche Grüße und danke für deine lieben Worte!

Susanne

Sause
09.03.2007, 22:31
Liebe Bebe,

habe versucht, mich per Internet zu informieren, habe allerdings nicht viel gefunden.

Ich habe es meiner Mutter telefonisch mitgeteilt und sie wird die Ärzte fragen, ob da eine Möglichkeit besteht.

Ich danke dir nochmals herzlich für die Info.!

Du schaltest dich immer ein, wenn es wirklich brennt, wie geht es dir??
Wie wirst du mit deiner Situation fertig? Wo läßt du deine Traurigkeit??

Wir sitzen hier alle in einem Boot, ich möchte einfach nicht, dass sich hier alles nur um eine Person dreht!!!!

Ich habe eben noch meine Oma angerufen (94), geht man in dem Alter anders mit dem Tod um? Sie ist so gefaßt?? Er ist ihr Sohn und sie versucht mich zu trösten. ???????????????

Herzliche Grüße nochmals
Susanne

bebe
10.03.2007, 10:28
Liebe Susanne, ich glaub, im hohen Alter, der eigene Tod ja schon ganz nahe, sieht man das Sterben anders und das ist auch gut so. Wenn sich ein so alter Mensch noch mit diesen Gedanken, die wir haben, belasten müsste, was wäre das für ein Lebensende?
Nun aber zu meiner OP, ich kann Dir da leider auch gar nicht viel sagen, weil ich damals ja nur gesagt habe: "Macht mal", denn bei der kurzen Lebenserwartung, die ich ja nur noch haben sollte, war mir eigentlich alles egal, ich wollte nur für meine Familie nichts unversucht lassen.
In meinem Befund steht: Ligatur(also Abbindung) der Carotis externa re (der rechten Halsschlagader) und das war 10/89
könnt ihr damit etwas anfangen?
Ich schick alles Liebe zu Euch bebe

Sause
12.03.2007, 04:05
Liebe Bebe,

danke für Deine schnelle Antwort, meine Mutter wird das heute ansprechen.

Ich denke auch, dass mein Vater in dieser Woche schon entlassen wird.

Was ich so wunderbar finde, ist das er so guter Dinge ist und nach wie seine Runden durch das Krankenhaus dreht.

Bei meinen Besuchen können wir miteinander scherzen, nur "das Thema" wird nicht angesprochen.

Melde mich wieder, herzliche Grüße
Susanne

HeikeHH
12.03.2007, 08:21
Hallo Susanne,

du warst aber früh auf den Beinen. Um 4.oo Uhr am morgen hast du schon geschrieben. Ich habe das ganze Wochenende an dich denken müssen. Schön, dass dein Vater trotz allem so guter Dinge ist, das ist das Wichtigste.
Ich drücke die Daumen, dass bebes Tipp eine Chance für deinen Vater ist.

Mein Vater hat im Moment brennende Schmerzen beim Schlucken. Auch wenn er normales Wasser trinkt. Er will heute noch einen Termin in der HNO machen, normalerweise wäre er erst in 2 Wochen dran. Habe gestern mit ihm telefoniert und er war ziemlich gereizt. Aber zum Glück hat er noch die Magensonde und muss schon die Beutel reduzieren, damit er nicht zu dick wird (wie er meint).

Viele Grüße, Heike


Hallo Bebe,

schön von dir zu hören. Ich wusste, wenn es "eng" wird, dann meldest du dich wieder hier. Deine Geschichte macht viel Hoffnung.

Viele Grüße auch an dich,
Heike

bebe
12.03.2007, 09:29
Hallo, Heike, wenn dein Vater nicht zu viel Angst vorm "Dickwerden" hat, soll er doch mal Eis mit Sahne versuchen. Das war wochenlang mein Abendbrot, füllte den Magen und vor allem, kühlte wunderbar den brennenden Hals. Ein Mettwurstbrot wäre mir lieber gewesen, aber das geht ja heute noch nicht mal!!!! Alles Liebe bebe

HeikeHH
12.03.2007, 10:24
Hallo bebe,

mein Vater kann wg. des fehlenden Speichels nur Dinge essen, die gut "rutschen". Neben der Sonde sind das hauptsächlich Puddings, Suppen, Weißbrotstückchen mit Marmelade und viel dünnem Quark, damit es gut runtergeht. Das ist eben alles süßes Zeug. Er hat schonmal die Sondennahrung reduziert und hofft, bald wieder normale gesunde Sachen essen zu können. Demnächst soll er wieder sein Gebiss bekommen, dann kann er theoretisch ja wieder alles beißen. Was nur Sorgen macht, ist der fehlende Speichel. Wenn das Essen trocken ist, muss er eine Glas Wasser pro Bissen nachtrinken, damit es rutscht. Im Moment brennt aber alles, was er zu sich nimmt im Hals. Ich werde ihm den Tipp mit dem Eis auf jeden Fall weitergeben, damit kann er etwas kühlen und gut runter gehts auch. Manchmal ist er aber leider nicht sehr aufgeschlossen für meine Tipps, dann ist einfach alles schlecht. Die Lebensqualität ist im Vergleich zur Vergangenheit zurückgegangen und damit hadert er -glaub ich- im Moment ganz schön. Sicher macht er sich auch wieder Gedanken, was die Schmerzen im Hals auslöst. Zuerst dachte er, es sei eine kleine Verletzung durch die Nachuntersuchung, zunächst gings etwas besser, aber gestern Abend hat er mich erzählt, dass der ganze Hals brennt. Er redet halt nicht so viel darüber und wenn, dann kann ich davon ausgehen, dass es ihm Oberkante Unterlippe steht...........Ich hoffe doch sehr, dass sich der Speichfluss wenigstens etwas wieder einstellt. Laut KH kann es ein zwei Jahre dauern, manchmal aber auch ganz ausbleiben, weil die Speicheldrüsen durch die Bestrahlung zerstört sind.

Hast du auch Probleme mit dem Speichelfluss, weil du von dem Mettwurstbrot schreibst (auf sowas hätte mein Vater ja auch soooooo viel Lust). Kannst du dich relativ gesund ernähren? Die angebotene Flasche Champagner auf das positive Nachuntersuchungsergebnis bei meinem Vater hast du ja lieber gegen eine Selters "eingetauscht", weil der Alkohol brennen würde. Also denke ich mal, dass du auch deine Ernährung anpassen musstest und vieles anders ist als früher. Hoffentlich kann mein Vater genauso gut damit umgehen. Ich freue mich, dass du dich wieder gemeldet hast und auch für Susanne wieder eine Hilfe bist.

Viele Grüße, Heike

Sause
27.06.2007, 21:38
Hallo ihr Lieben,

Habe vor einiger Zeit über das Pharynx Karzinom meines Vaters geschrieben.

Man sagte im vergangenen Jahr nach der schweren OP er hätte noch ein 1/2 bis 1 Jahr zu leben.

Es ist nun der 13. Monat und ihr könnt euch vorstellen, dass das Leben so wie es zur Zeit für ihn ist, ein sehr grausames ist.

Nun ist wieder ein neues Problem aufgetaucht, der Tumor der rasant gewachsen ist und sich auch größenflächig extrem vergrößert hat, ist nun nach außen gewandert und hat sich eröffnet.

Könnt ihr mir einen Rat geben, was man außer verbinden sonst noch an Linderung geben kann? Kann man das Auslaufen der Tumorflüssigkeit irgendwie in den Griff bekommen?
Schmerzen hat er aufgrund der Morphiumpflaster nicht.

Bin dankbar für jede Antwort!

Herzliche Grüße
Susanne

Sause
27.10.2007, 00:41
Papa,

nun bist du seit dem 11.08 nicht mehr bei uns.

Waren wir alle erst voller Dankbarkeit, dass du nun die Schmerzen und Qualen hinter dir lassen konntest, kommt jetzt das Vermissen!

Ich telefoniere mit Mama und höre nicht mehr dein Einmischen in das Gespräch, welches uns immer zum Lachen brachte. Ich höre auch nicht mehr das Quietschen deiner Schuhe, welche immer durch das Telefon zu hören waren.

Ach Papa, du wolltest unbedingt noch das fertige Haus deines Sohnes Hollys sehen, welches erst im Mai fertiggestellt wird.
Du hast Mama immer gefragt: "Ich möchte es noch schaffen!" "Schaffe ich es?"

Du hast es nicht geschafft und ich hoffe das du irgendwo bist, das du es fühlen kannst, du wirst zum ersten Mal "Opa" und deine Mutter mit 95 Jahren "Uroma"!
Und ich "Tante"!
Habe Holger geschrieben, sie sollen das Kind nun schon erziehen (in der 10 Woche) nicht "Tante" zu sagen, sondern nur Susanne!!
So wie ich Holly kenne, könnte er es doch schaffen?:lach2:

Mama, die zuerst sehr gefasst war, baut nun immer mehr ab und jeder Tag, so fühle ich es, wird schlimmer und sie vermisst dich unendlich!

Deine Ratschläge, deine ruhige Art, dein eigener Humor, der auf uns alle übersprang, fehlt uns und nun steht bald Weihnachten vor der Tür und hast du letztes Jahr nur geschlafen und warst doch da, fehlst du uns nun so sehr.

Holly wird nun bald seine eigene Familie haben und mit ihnen Weihnachten feiern. Doch was wird aus uns? Wird Mama zu uns kommen? Alleine lassen wir sie auf keinen Fall!!
Weihnachten war immer so schön und so spannend, wenn wir nacheinander immer jeweils ein Geschenk ausgepackt haben.
Hollys Glückslose!! Wir habe uns so über den Gewinn von 0,50 Euro gefreut!:D

Bebe hat immer gesagt, am Anfang wären wir froh, dass du die Schmerzen überstanden hast und auch der komplette Abbau, bis zu 35 kg. Du warst kein Mensch mehr, nur ein Häufchen Elend.
Du bist trotz aller Prognosen der Ärzte sanft eingeschlafen.
Wir waren alle so dankbar, hattest du doch so eine Angst vor dem Tod.
Und wir mit dir!

Diese Dankbarkeit ist da, doch Bebe hat Recht, der Schmerz des vermissens kommt später und der ist nun da.

Hiermit hoffe ich, dass du irgendwo bist und uns alle siehst und auch doch irgendwie bei uns bist.

Ich wünsche Bebe, dass sie wieder gesund wird und diese Höllen-OP übersteht und wir weiter Freundinnen bleiben können.

Heike, ich wünsche dir alles Liebe und das dein Vater gesund bleibt und das unsere täglichen Schreibereien niemals aufhören, die ich so sehr brauche, du bist mir eine unheimlich wichtige und liebe Freundin geworden, die beste, die ich in der ganzen schweren Zeit hatte!

Danke, liebe Heike und danke Bebe (und werde wieder gesund)!!!!!!!!

Traurige und hoffnungsvolle Grüße,
Susanne