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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Angst vor der 1. Chemo


Stefanie E.
01.01.2007, 20:10
Hallo,

heute habe ich dieses Forum gefunden und bin sehr froh darüber.

Im November wurde bei der Bauchspiegelung Eierstockkrebs festgestellt. Es folgte daran eine große OP, Totaloperation. Dann die OP, das Legen vom Port war für mich auch sehr belastend. So langsam habe ich mich davon erholt und bin wieder bei Kräften.

Am Donnerstag beginnt nun für mich die Chemotherapie. Ich befinde mich in einem Zustand zwischen Panik und sehr großer Angst und dann wieder das Starksein und bewältigen können.
Nach den drei OP´s war meine Psyche völlig im Keller und ich bestand fast nur noch aus Angst. Dem was mit meinen Körper veranstaltet wurde, kam meine Seele gar nicht mehr nach. Ich hatte das Gefühl überhaupt keine Luft mehr zu bekommen.
Ich bekam dann für den Akutzustand Tabletten, die mich wieder runter holten. Zum Glück. Jetzt nehme ich Antidepressiva. Das ist in Ordnung, denn ich befinde mich in einem Ausnahmezustand. Bisher hatte ich jegliche Form von Tabletten ja abgelehnt. Aber, es kommt ja alles anders, die Diagnose ist da.

Vor Donnerstag habe ich eine sehr große Angst, bin unruhig und meine mich evtl. nicht genug vorbereitet zu haben. Habe ich was vergessen? Muss ich unbedingt an was denken? Und und...

Welche Erfahrungen habt ihr? Ist es wirklich so schlimm, was soll ich beachten? Was kann ich tun? Wie finde ich die Stärke?

Gruß
Stefanie

Genius
01.01.2007, 21:53
Hallo Stefanie,

mir ging es ähnlich. Bei mir hat man im März 2006 einen Borderline Tumor festgestellt und von Juni bis September hatte ich meine Chemoanwendungen.
Aufgrund von Erzählungen und Mails von meiner Schwester hatte ich eine vage und dennoch horromäßige Vorstellung von der ganzen Sache. Meine Schwester hatte Lungenkrebs und ist vor 3,5 Jahren gestorben. Ich habe mit ihr immer gemailt während ihrer gesamten Krankheit, da wir räumlich nicht so nah beieinander wohnten und ich aus beruflichen Gründen ihr und ihren drei Kindern nicht immer persönlich beistehen konnte.

Mir hat es sehr geholfen, mich intensiv zu informieren.
Hilfreich war für mich unter anderem die Seite von Biokrebs Heidelberg und dort der Ratgeber zu den aggressiven Therapien. In diesem Ratgeber waren für mich vor allem die Tipps wegen dem Essen wichtig, weil es für mich einfach nur grässlich ist, mich zu übergeben. Das ist aber nicht eingetreten und mir war, trotz während der Chemo essen, nicht übel. Ich habe mich auch nicht übergeben müssen. Aber für jeden ist die Chemo anderes und er empfindet sie auch anderes. Ich habe mir auch Sorgen wegen der Infusion gemacht, allerdings habe ich keinen Port bekommen.
Bei der Chemo habe ich mit meinem MP3 Player immer entspannende Musik gehört bzw. habe ich in der Stadtbücherei das Buch " Den Krebs abwehren-Die Selbstheilung fördern von Christine Centurioni ISBN Nr. 978-3830432784 " gefunden und ausgeliehen. Darin ist eine CD mit geführten Meditationen bzw. Entspannungsübungen, die ich als hilfreich empfunden habe.
Ich hoffe, ich konnte Dir etwas helfen.

Genius

mouse
01.01.2007, 22:46
Die Angst vor der Chemo kenne ich nur zu gut. Nun habe ich den ersten Zyklus hinter mir und keine Angst mehr. Nachdem ich das Zeug bekommen habe, bin ich totmüde, völlig erschöpft und habe das Gefühl Watte im Gehirn zu haben. Übel ist mir nicht. Und wenn Übelkeit kommt, habe ich Tropfen. Auch kann ich alles essen, nur mag ich nicht mehr alles. Nach der Chemo schlafe ich sehr viel und raffe mich dann nach ein paar Tagen auf und gehe etwas spazieren, weil das für den Kreislauf gut ist. Kostet zwar ein bißchen Anstrengung, tut aber wirklich gut. Das sind so meine Erfahrungen mit der Chemo, jeder reagiert anders. Dankbar bin ich dafür, dass ich mir vor Beginn der Chemo einen Port habe legen lassen. Das macht das ganze viel einfacher. Dabei hatte ich auch vor der Port Operation richtig Angst. War dann aber nicht so schlimm.
Bei mir geht es morgen mit der Chemo weiter. Ich habe gar keine Lust darauf, aber auch gar keine Angst mehr.
Was bekommst Du denn?
Ich drücke Dir die Daumen und grüße Dich ganz lieb
Christel

HeidiHeidi
01.01.2007, 23:12
Hi,

das du Angst hast ist normal. Während der Chemo lernst du auch andere Frauen kennen mit denen du dich evtl. austauschen kannst. Ein Gespräch wirkt manchmal Wunder ansonsten kannst du hier bestimmt Antworten auf deine Fragen finden. Es gibt hier soviele liebe Frauen die gerne helfen.

Gegen die Nebenwirkungen gibt es viele Medikamente.

Ich wünsche dir alles Gute!

Tini13
02.01.2007, 10:04
Hallo Stefanie,

ich hoffe, Du hast Freunde, die Dich auffangen, Kollegeninne, die Dich verstehen. Das ist sehr wichtig. Gespräche tun gut, fangen Dich auf.

Ich wünsche Dir sehr viel Kraft für die Behandlung und sicherlich wirst Du, wenn Du die ersten Chemos überstanden hast, auch hier schreiben, Angst habe ich jetzt nicht mehr.... Ich wünsche es Dir sehr!

Liebe Grüße Tini:pftroest:

margit b.
02.01.2007, 12:10
Liebe Stefanie,

deine Angst ist ganz normal. Das Wort Chemo ist immer noch mit Leid, grenzenloser Übelkeit und schlimmsten Nebenwirkungen behaftet. Ausserdem ist auch entscheidend, welche Chemo du bekommst.

Natürlich ist es eine anstrengende Behandlung und im Vorfeld kann dir niemand sagen, wie du die Chemo verträgst. Ich habe mein letzte Chemo (6x Taxol/Carboplatin) im Oktober 2003 bekommen und war vor der ersten Gabe ganau wie du sehr aufgeregt. Ich konnte einige Tage vorher nicht mehr schlafen, war einfach nur aufgeregt und hatte schlimmste Angst vor den Nebenwirkungen. Relativ rasch hat sich dann aber ein Rhytmus eingestellt. Die ersten Tage nach der Chemo war ich ziemlich müde, mit Übelkeit hatte ich nur 1x zu kämpfen und da war ich wohl selber schuld. Ich hab in der Zeit am Abend einfach nur noch ganz leichte Kost vertragen. Sehr unangenehm hab ich den Metallgeschmack empfunden, aber nach 2 Wochen war auch der wieder ziemlich weg. In der 3. Woche waren dann meist meine weißen Blutkörperchen ziemlich im Keller, da hab ich dann Neupogen gespritzt und so konnten alle 6 Chemos termingerecht laufen.
Sei froh, dass du bereits einen Port bekommen hast! Leider hatte ich keinen und meine Venen habe arg gelitten. Eine normale Blutabnahme ist auch jetzt noch ein schwieriges Unterfangen bei mir.
Im Nachhinein muss ich sagen, dass ich mir die Chemo wirklich viel schlimmer vorgestellt habe. Ich konnte in der ganzen Zeit meinen Haushalt (4 Personen) selber versorgen und das hat mir enormen Auftrieb gegeben. Ich war auch 2x in Kurzurlaub und war auf 2 Hochzeiten.
Zur Chemo hatte ich immer ein gutes Buch dabei und meinen Lieblingssnack. Und trinken solltest du auch viel.

Ganz viel Unterstützung hab ich hier im Forum gefunden! Mich mit jemandem auszutauschen, der ganau dasselbe durchlebt hat mir viel Kraft gegeben. Und gute Ratschläge habe ich auch viele bekommen.
Scheue dich nicht, deine Fragen zu stellen.

Für Donnerstag drück ich dir die Daumen! Alles Gute und recht liebe Grüße, bis bald

Margit

Stefanie E.
03.01.2007, 10:33
Hallo,

ganz herzlichen Dank für eure Rückmeldungen.
Es tut gut zu lesen, dass es nicht unbedingt so schlimm sein muss, kann aber, eben nicht muss. Die Horrorszenen, die ich mir ausmale müssen nicht sein.

Heute war ich in der Klinik zum Herzultraschall und Blutabnahme. Ich habe dort auch das Chemozimmer gesehen. Mit der Schwester und einer Ärztin das Vorgespräch geführt.
Sie hat mir alle Nebenwirkungen aufgezählt, doch im Moment möchte ich erst mal die ersten 2 Tage überstanden haben. Dann sehe ich weiter.

Nun weiß ich also, wo ich morgen hin musss, wie es dort aussieht und kenne die Schwester, die mich betreut. Wieder eine Unwissenheit abgebaut.

Den Nachmittag werde ich noch mit Besorgungen verbringen und hoffen, dass mich meine Angst nicht wieder so überrollt.

Vielen Dank an euch!
Stefanie

elisabeth_s
03.01.2007, 11:04
liebe stephanie,

ich habe auch sehr grosse angst gehabt vor der ersten chemo.
was mir geholfen hat, war, mir fantasiebilder zu machen über das, was dabei passiert.
ich mag zb sehr gerne science fiction und habe bilder entwickelt, in denen mein körper quasi wie ein raumschiff durch raum und zeit unterwegs war, leider von so etwas wie ausserirdischem schimmelpilz befallen.
durch den infusionsschlauch bekam ich so was wie lauter nanosonden, kleine putz- und reparaturmaschinen, die sich auf die suche machten und unentwegt alles kontrollierten und säuberten und die ordnung wiederherstellten...

oder jetzt (ich bekomme z. zt. doxorubicin, das ist gelöst in glukose und von oranger farbe) stell ich mir vor, wie meine krebszellen alle ärmchen ausstrecken - gierig nach dem zucker und vor lauter gier übersehen, dass an diesem zucker ein kleines oranges giftschwänzchen dranhängt. ich feuer sie an: "nehmt es, greift es, saugt euch voll, bis ihr platzt...."

und dann lenk ich mich ab, kümmer ich mich um was anderes, um meine mitpatientinnen, ums fernsehprogramm, um ein nettes buch oder meinen besuch.
gegen den fiesen geschmack im mund hilft wasser mit einem bisschen schwarze johannisbeer-saft, aber mehr tu ich nicht.
zweimal hab ich mich bisher übergeben müssen, aber das war nicht so unangenehm, wie ich es kannte von magen-darm-katarrhen oder zu viel alkohol. es war eher so unspektakulär wie pinkeln gehen. ohne jede übelkeit hat mein magen kurz, entschieden und effektiv beschlossen, nichts mehr in sich haben zu wollen und hat massnahmen ergriffen. danach hat er sich zufrieden "zurückgelehnt" und alles war gut. ich war sogar ein bisschen stolz auf ihn, wie souverän er das hinkriegte :rolleyes:

chemotherapie ist kein sonntagsspaziergang, aber krebs ist eine fiese krankheit und irgendwie will ich meinem körper bei seinem kampf um gesundheit mit allem beistehen, was möglich ist.
ich werde an dich denken morgen:pftroest:

alles gute,
elisabeth

sanne_47_HH
04.01.2007, 01:37
Hallo Stefanie;

du darfst ruhig angst haben. das ist ein völlig normales verhalten.
sei aber so mutig und melde dich mit allem was du nicht verstehst oder wenn dir etwas komisch vorkommt, bei der schwester, bzw. dem arzt.
das medizinische personal ist heute wirklich sehr bemüht den patientinnen so viel wie möglich von den ängsten und nebenwirkungen zu nehmen.
es gibt inzwischen für fast alle nebenwirkungen unterschiedlichste medikamente und auch hier ist es wie mit der chemo.........der eine reagiert so, der andere anders.
bei mir wurden fast die gesamten anti-nebenwirkungs-mittel nach der ersten chemo umgestellt, da ich etwas ungewöhnlich reagiert hatte.
du musst also nichts still hinnehmen oder ertragen, nach dem motto: jetzt hab ich so viel zeug bekommen, das muss jetzt reichen. sofort bescheid geben wenn was auftaucht, dann können die auch entsprechend reagieren. du musst dazu wirklich nicht so stark sein wie du es wohl von dir erwartest.


ich drücke dir auch fest die daumen.

lg aus hh

Tini13
04.01.2007, 07:43
Liebe Stefanie,

für heute wünsche ich Dir alles Gute und drücke ebenfalls fest die Daumen.
Du siehst, hier im Krebskompass bekommst Du Antworten und kannst alles los werden, Fragen und auch Ängste. Du bist nicht allein, uns ging es auch so oder ähnlich. Du weißt jetzt wohin Du heute kommst, Du kennst schon einige Leute und nun musst Du den Kampf ansagen.....

Ich wünsche Dir dafür viel Kraft, drück Dich!

Tini:remybussi

magicN
04.01.2007, 10:11
Liebe Stefanie,
heute ist der grosse Tag, du bekommst Unterstützung um deinen Untermieter zu vertreiben :twak: .
Denke heute fest an dich und meine Daumen sind gedrückt, schicke dir ganz viele Kraftpakete Nena

Dreamy
05.01.2007, 15:16
Hallo Stefanie,

dein "großter Tag" der ersten Chemo ist vorbei. Hoffe du hast alles gut überstanden.

Jeder Mensch reagiert anderes auf die Chemo und sicherlich kommt es auch auf die Chemo selbst und auf die innere Einstellung eines jeden selbst an.

Im Mai 2006 bekam meine Mutter (57) die Diagnose Eierstockkrebs FIGO III. Am 30.06.2006 hat man Ihr unter örtlicher Beteubung den Port gelegt und noch am selben Tag die erste Chemo durchlaufen lassen. Insgesamt bekam sie 6 Zyklen Carboplatin/Taxol.
2x ist etwas trotz Port daneben gelaufen weil schlecht gestochen war. War dann etwas geschwollen und gerötet aber auch das haben die Ärzte gut in den Griff bekommen. Meine Mutter war immer eine Nacht im Krankenhaus.

Insgesamt hat sie die Chemo gut vertragen. Wir waren 1x mal sogar während der Chemozeit im Kurzurlaub.
2 Tage nach den Chemos hatte sie dann immer etwas Knochenschmerzen und sie war sehr unruhig und konnte nicht still sitzen/liegen! Aber kaum Übelkeit, kein Erbrechen. Nur 1x Mal während der 6 Zyklen Durchfall. Und die Leukos gingen nie weiter wie auf 1.600 zurück.

Bin froh das wir alles so gut überstanden haben.

Ich drücke dir ganz fest die Daumen das du auch alles so gut hinbekommst.

LG Katja

Tini13
10.01.2007, 15:34
Hallo Stefanie,

ist alles ok. bei Dir? Ich hoffe, Du hast die 1. Chemo gut überstanden.
Dürcke Dir weiterhin ganz fest die Daumen.

Alles Liebe
Tini:winke:

Stefanie E.
13.01.2007, 13:28
Hallo,

ich habe nun seit gut einer Woche die erste Chemo hinter mir.

Wie ich geschrieben habe, hatte ich eine Riesenangst davor. Es kam aber anders als erwartet.
Ich habe nicht gebrochen, mir war nicht schlecht. Müdigkeit und Schlappsein war dran. Ich spüre, dass etwas in meinem Körper passiert. 2 Tage lang hatte ich Schmerzen in den Beinen und Händen, ist auszuhalten. Gliederschmerzen begleiten mich auch, doch auch das ist erträglich.
Erste heute habe ich etwas Angst, ich bin so schwach, wie ich es die ganzen anderen Tage nicht war. Ist das normal? Ich dachte, dass ich ohnmächtig werde und habe das Gefühl, dass ich alles etwas unscharf sehe.

Wie lange dauert es bis sich der Körper wieder anfängt zu regenerieren? Wann ist der Tiefpunkt in einem Zyklus? Mit was muss ich noch rechnen?

Ich danke euch auf jeden Fall noch einmal für eure Rückmeldungen. Ich bin so ja mit ein klein wenig mehr Zuversicht in die Chemo gegangen.

Stefanie

magicN
13.01.2007, 14:06
Liebe Stefanie,
gratuliere dir, der Anfang ist gemacht und anscheinend hast du die Chemo ja ganz gut vertragen:prost:.
Bei mir kam die Reaktion auf die Chemo immer erst nach 3-4 Tagen, dann war ich extrem schlapp und mir war sehr übel. Habe aber immer schon einen Tag vor der Chemo Kortison eingenommen und nach der Chemo Kevatril und Kortison. Die Übelkeit war damit dann einigermassen zu ertragen. Da die Chemo auch auf das blutbildene System wirkt, waren meine Blutwerte immer sehr schlecht, Leucozyten niedrig und der Hb lag immer so bei 7, dadurch war mir immer sehr schwindelig und ich war sehr kurzatmig, habe mich wie eine Oma gefühlt. Selbst der Weg vom Bett bis zum Sofa war sehr anstrengend. Ich habe dann Epo gespritzt, dass ist ein Mittel was die Produktion der roten Blutkörperchen anregt, wird von Sportlern auch oft als Dopingmittel verwendet. Mit den Spritzen wurde es dann etwas besser. Bei mir war der Tiefpunkt immer so nach 8- 10 Tagen, danach ging es dann besser und pünktlich zur nächsten Chemo war ich und auch meine Blutwerte wieder so fit, dass ich die nächste Ladung pünktlich erhalten konnte.
Wünsche dir weiterhin eine gut verträgliche Chemo, die deinem Untermieter den Garaus macht:twak: .
Alles Liebe Nena

MarcusP
13.01.2007, 14:57
Liebe Stefanie,

meine Frau bekam vor 2 Jahren ihre erste Chemo und hat mit ziemlichen Nebenwirkungen kämpfen müssen, wie Du ja sicher bereits weißt muß das aber nicht so sein.
Warum ich Dir trotzdem antworte: Was uns beiden wirklich geholfen hat war
daß wir uns immer erreichbare Ziele gesetzt haben, d.h. daß wir z. B. immer nur bis zum Ende des jeweiligen Tages gedacht haben oder es zumindest versucht haben, also uns jeden Moment als solchen Moment betrachtet haben und uns nicht mit Ängsten für das was vielleicht mal sein kann zusätzlichen Stress gemacht haben. Einen Tag kann man leichter rumkriegen als 6 Zyklen Chemo.
Dem Thema "Lebensqualität während der Chemo" haben wir in dieser Zeit alles, wirklich alles andere untergeordnet, d.h. wenn immer es die Möglichkeit gabe etwas für unser Wohlbefinden zu tun haben wir es getan. Wir gingen spazieren so gut es ging, guckten gute Videos, verwendeten viel Zeit und Energie für gutes Essen und Trinken, nahmen uns alle Zeit der Welt, und haben mit dem Grundsatz "alles was Stress macht schieben wir ruhigen Gewissens weg-es geht ums Überleben" wirklich gute Erfahrungen gemacht.

Am Ende des Jahres indem die OP und auch die Chemo war konnten wir beide feststellen das wir zwar keine schöne, aber ein gute Zeit hinter uns hatten.

Ich wünsche Dir Kraft, Ruhe und einen oder zwei gute Begleiter.

marcusP

sanne_47_HH
15.01.2007, 01:48
Hallo Stefanie,

wenn dich etwas zu stark beeinträchtigt, einfach in die klinik fahren oder dort anrufen. meine ärzte haben mich auch jedesmal dazu aufgefordert. dieser rückhalt hilft mir sehr.
ansonsten gönne ich meinem körper einfach seine pausen, wenn er sie fordert. ich bin krank, mit gift vollgepumpt und habe das recht nicht voll zu "funktionieren" . klar nervt mich das auch manchmal, aber dann nütze ich eben die guten tage um so mehr. speziell die tage vor der nächsten chemo versuche ich immer so schön und angenehm wie möglich zu verbringen. dann kann ich wenn es mir nicht so gut geht, die augen schliessen und mich erinnern. :)
du solltest aber auf jeden fall keine hemmungen haben die behandelnden ärzte alles zu fragen was du wissen möchtest und hilfe rufen wenn du hilfe brauchst.

lieben gruss aus hh